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3-Länderkonferenz Pflege und Pflegewissenschaft - Amiando

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Abstracts<br />

Poster 37. Stärken der Selbstpflege <strong>und</strong> des Selbstmanagements<br />

von Patienten mit Diabetes mellitus im<br />

häuslichen Umfeld. „Selbst Management Stabilisieren (SMS-<br />

Studie)“<br />

D. Schöning, Mathias Hochschule Rheine<br />

Ausgangssituation<br />

Die demographische Entwicklung – immer mehr älteren Menschen steht eine begrenzte<br />

Zahl an <strong>Pflege</strong>kräften gegenüber – wird zwangsläufig dazu führen, Selbstpflege <strong>und</strong><br />

Selbstmanagement zu fördern. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e sind ergänzende, begleitende<br />

spezifische Maßnahmen für die große Gruppe der an Diabetes mellitus erkrankten<br />

Menschen zum Stärken <strong>und</strong> Einüben der Selbstpflege <strong>und</strong> zum Selbstmanagement der<br />

Krankheit im häuslichen Umfeld unbedingt erforderlich. Bisherige Konzepte sind<br />

generalisiert ausgerichtet, sie berücksichtigen nicht oder nur unzureichend individuelle<br />

multiple Bedürfnisse chronisch kranker Menschen. Das von der MHR entwickelte<br />

Diabetes Counseling Concept (DDC) ist sowohl diabetesspezifisch ausgerichtet mit<br />

Schwerpunkt auf individuelle Probleme, Ressourcen, Fragen der Patienten, als auch<br />

orientierend an mögliche alterspezifischen Veränderungen wie erhöhtes Sturzrisiko,<br />

Inkontinenz, Exsikkose.<br />

Zielsetzungen<br />

Die Studie soll die Effektivität <strong>und</strong> Effizienz einer individuellen Betreuung von älteren<br />

Menschen über 65 Jahren (gegebenenfalls mit Hilfe betreuender Angehöriger), welche<br />

erstmalig eine Insulintherapie erhalten, explorieren.<br />

Im Konkreten soll bewertet werden, ob dass DCC dazu führt:<br />

• eine höhere Sicherheit im Umgang mit ihrem Diabetes mellitus zu erreichen<br />

• die stationären Aufenthalten/Einweisungen zu vermindern<br />

• Behandlungspflege, wie die Durchführung von Insulininjektionen <strong>und</strong> damit zu<br />

weniger Leistungsinanspruchnahme nach § 37 SGB V zu reduzieren.<br />

• die <strong>Pflege</strong>übernahme durch professionelle <strong>Pflege</strong>dienste hinaus zuzögern<br />

• eine größere Sicherheit der im häuslichen Umfeld pflegenden Angehörigen zu<br />

schaffen.<br />

• die Auswirkungen geriatrisch bedingter Einschränkungen zu minimieren<br />

• die Versorgungsstrukturen zwischen betreuendem Hausarzt/Diabetologien,<br />

Diabetesberater/-innen DDG <strong>und</strong> evtl. erforderlichen <strong>Pflege</strong>fachkräften zu<br />

optimieren.<br />

Im Rahmen der multizentrischen Studie sollen 500 Patienten für 6 Monaten in ihrem<br />

häuslichen Umfeld betreut <strong>und</strong> angeleitet werden. Zur Auswertung stehen quantitative<br />

(Assessmentergebnisse, Laborparameter SPSS) sowie qualitative (Interviews)<br />

Methoden.<br />

Die Studie soll einen Beitrag leisten zur Ermittlung eines ggf. Erweiterung vorhandenen<br />

Versorgungsstrukturen, um die Autonomie der Menschen mit Diabetes mellitus weit<br />

möglichst zu bewahren.<br />

Poster 39. Complianceförderung nach Organtransplantation –<br />

Ein pflegerisches Betreuungskonzept<br />

T. Steiner, F. Möller, <strong>Pflege</strong>entwicklung <strong>und</strong> Management HAW Hamburg<br />

Die in Studien nachgewiesenen niedrigen Complianceraten von organtransplantierten<br />

Patienten schränken den langfristigen Erfolg von Transplantationen unter Umständen<br />

erheblich ein. Der Aufwand für den medizinischen Eingriff, die damit verb<strong>und</strong>ene prä-<br />

<strong>und</strong> postoperative Versorgung sowie die Weiterentwicklung dieser Prozesse stehen<br />

dabei in keinem Verhältnis zu den wenigen Bemühungen, den langfristigen Erfolg - u. a.<br />

durch Verbesserung der Compliance, im Rahmen eines langdauernden Unterstützungsbedarfes<br />

durch professionell <strong>Pflege</strong>nde - sicherzustellen. Um dem Problem der<br />

multifaktoriell begründeten Non-Compliance angemessen begegnen zu können, bedarf<br />

es einer langjährigen Betreuung, die nach unserer Einschätzung aktiv den stetigen<br />

Kontakt zu den Patienten hält, um insbesondere inadhärente Patienten erfassen <strong>und</strong><br />

betreuen zu können.<br />

Die Kompetenzen von <strong>Pflege</strong>nden sollten hierfür genutzt werden, da sich ihr<br />

pflegerisches Handeln in zahlreichen für das Betreuungskonzept relevanten Bereichen<br />

abbildet.<br />

Auf Basis einer Literaturrecherche (Handrecherche) wurde nach <strong>Pflege</strong>interventionen<br />

gesucht, denen in Studien ein positiver Einfluss auf die Compliance nachgewiesen<br />

wurde.<br />

Unser Konzept sieht wirksame <strong>Pflege</strong>interventionen vor, die in einem Bausteinsystem<br />

pflegerische Fürsorge <strong>und</strong> Evidenz sinnvoll miteinander verbinden, um Compliance zu<br />

fördern <strong>und</strong> Stress zu bewältigen. Ein wichtiger Aspekt ist hierbei der Begriff der Sorge,<br />

der die zwischenmenschliche Zuwendung in den Mittelpunkt pflegerischen Handelns<br />

stellt. Integraler Bestandteil unseres Konzeptes ist der langfristig angelegte persönliche<br />

Kontakt zu den Organtransplantierten <strong>und</strong> eine ausgeprägte Förderung des<br />

Selbstpflegemanagements durch eine maximale Einbeziehung des Patienten <strong>und</strong><br />

seines Lebensumfeldes.<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der konzeptionellen Arbeit ist aus unserer Sicht die Anbindung an<br />

ein Transplantationszentrum sinnvoll, um sich in bestehende Strukturen zu integrieren<br />

<strong>und</strong> Synergieeffekte zu nutzen.<br />

Das Konzept zur Complianceförderung ist ein kleiner Schritt zu einem neuen<br />

Handlungsfeld für <strong>Pflege</strong>nde mit einem eigenständigen Leistungsangebot, welches<br />

Qualitätssteigerung <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit verspricht.<br />

46<br />

Poster 38. Wärmemanagement im perioperativen<br />

Setting. Darstellung verschiedener Wärmeprotektionsmaßnahmen<br />

<strong>und</strong> Instrumente zur Körpertemperaturmessung<br />

M. Schwanda, St. Marienkirchen/P.<br />

Backgro<strong>und</strong>: Die Tatsache, dass anästhesiologische Eingriffe bei Menschen in<br />

einer Unterkühlung resultieren ist im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert bestens bekannt <strong>und</strong><br />

erstmals 1847 beobachtet worden. Dennoch tritt die ungeplante, perioperative<br />

Hypothermie auch heute noch sehr häufig auf <strong>und</strong> stellt die, in der klinischen<br />

Praxis tätigen <strong>Pflege</strong>personen <strong>und</strong> Ärzte täglich vor neue Herausforderungen im<br />

Operationssaal.<br />

Objektives: Das Ziel dieser Bachelorarbeit besteht darin, einen wissenschaftlich<br />

f<strong>und</strong>ierten Überblick über die in der klinischen Praxis zur Verfügung stehenden<br />

Wärmeprotektionsverfahren <strong>und</strong> Instrumente zur Körpertemperaturmessung zu<br />

geben. Dabei wird der Frage nachgegangen, welche Wärmeprotektionsmaßnahmen<br />

<strong>und</strong> Instrumente zur Körpertemperaturmessung zur Prävention der<br />

ungeplanten, perioperativen Hypothermie bei operativen Eingriffen in Allgemein-<br />

<strong>und</strong> Regionalanästhesie effektiv sind?<br />

Design / Methods: Die Beantwortung der Forschungsfrage wurde auf der<br />

Gr<strong>und</strong>lage des hermeneutischen Forschungsansatzes realisiert <strong>und</strong> die<br />

Literaturrecherche wurde in den Datenbanken PUB MED, MEDLINE <strong>und</strong> WISE<br />

durchgeführt.<br />

Results: Es zeigte sich, dass primär eine Kombination aus stringentem<br />

Körpertemperaturmonitoring <strong>und</strong> Anwendung von verschieden aktiven <strong>und</strong><br />

passiven Wärmeprotektionsmaßnahmen der wichtigste Bestandteil in der<br />

Prophylaxe der ungeplanten, perioperativen Hypothermie ist. Die Instrumente zur<br />

Detektion der Körperkerntemperatur weisen eine besonders hohe<br />

Messgenauigkeit auf, jene zur Detektion der Beinahe-Kerntemperatur sind von<br />

ausreichend hoher Genauigkeit, jedoch sind nahezu alle mit zahlreichen<br />

Limitierungen bezüglich der Anwendbarkeit in der Praxis verb<strong>und</strong>en. Die sowohl<br />

klinisch wirksamste als auch kosteneffektivste Wärmeprotektionsmaßnahme ist<br />

die Anwendung von Luftwärme. Infusionswärmer, Heizmatten am Körper des<br />

Patienten <strong>und</strong> Infrarotstrahler sowie die Vorwärmung <strong>und</strong> die Isolation sind<br />

klinisch wirksame, jedoch weniger kosteneffektive Wärmemanagementmaßnahmen.<br />

Conclusions: Die Ergebnisse dieser Arbeit sollten künftig die<br />

Entscheidungsfindung bei der Implementierung von Wärmeprotektionsmaßnahmen<br />

<strong>und</strong> Instrumenten zur Körpertemperaturmessung erleichtern, eine<br />

effektivere Anwendung bedingen <strong>und</strong> somit das postoperative Outcome der<br />

Patienten maßgeblich verbessern.<br />

Poster 40. Advanced Nursing Practice (ANP):<br />

Versorgungskonzepte der Zukunft<br />

S. Degen Kellerhals (1), A. Keller-Senn (2), S. Suter-Riederer (2),<br />

L. Weibel (1), R. Mahrer Imhof (2), (1) Universitätsspital Basel,<br />

(2) Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Winterthur<br />

Das Konzept der Advanced Nursing Practice soll zu einer hochstehenden<br />

patientenorientierten pflegerischen Versorgung für Menschen mit akuten <strong>und</strong><br />

chronischen Erkrankungen beitragen. Nebst der Kernkompetenz der direkten<br />

<strong>Pflege</strong> der Patientinnen <strong>und</strong> Patienten, beschreibt ANP noch sechs weitere<br />

pflegerische Kompetenzen: Beratung, Forschung, Zusammenarbeit, Leadership,<br />

Coaching <strong>und</strong> ethische Entscheidungsfindung. Was in dem angelsächsischen<br />

Raum bereits seit Jahren implementiert ist, fasst im deutschsprachigen Raum<br />

langsam Fuss.<br />

Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass die Einführung der ANP Rolle zu<br />

einer hohen Patientenzufriedenheit <strong>und</strong> verbesserter <strong>Pflege</strong>qualität geführt hat.<br />

Je nachdem, ob es sich um einen Ersatzdienst für den ärztlichen Bereich oder<br />

um einen Zusatzdienst im Sinne der Qualitätsverbesserung handelt, konnten<br />

auch Kosteneinsparungen erzielt werden.<br />

Drei Schweizer Studentinnen <strong>und</strong> ein Student des Studienganges Master of<br />

Science in Nursing der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften<br />

(ZHAW), zeichnen Möglichkeiten zur Etablierung dieses neuen pflegerischen<br />

Versorgungskonzeptes (ANP) in ihren Institutionen auf.<br />

Folgende selbstentwickelte ANP-Modelle werden im Sinne eines Ideen-<br />

Workshops vorgestellt <strong>und</strong> diskutiert. Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten einer<br />

ANP-<strong>Pflege</strong>nden werden anhand der unterschiedlichen Patientengruppen <strong>und</strong><br />

Settings aufgezeigt.<br />

• In der ambulanten Betreuung nach Stammzelltransplantationen werden<br />

Patientinnen <strong>und</strong> Patienten in ihrer Selbstpflege begleitet, um das<br />

Symptommanagement möglicher Komplikationen selbstsicher bewältigen<br />

zu können.<br />

• Bei der Intervention von Patientinnen <strong>und</strong> Patienten mit Diabetes mellitus<br />

wird ein Team-Advanced Nursing Practice Ansatz gewählt, um die<br />

Versorgungsqualität <strong>und</strong> -struktur im stationären <strong>und</strong> ambulanten Bereich<br />

zu optimieren.<br />

• Bei der Intervention bei Menschen mit neurologischen <strong>und</strong><br />

muskuloskelettalen Einschränkungen geht es darum, dass die pflegerische<br />

Versorgung in der Rehabilitation auf aktuelle Versorgungsveränderungen<br />

(DRG) <strong>und</strong> demographische Entwicklungen adäquat antworten kann.<br />

Patientinnen <strong>und</strong> Patienten, welche wegen eines Akuten Koronarsyndroms<br />

hospitalisiert <strong>und</strong> behandelt werden, benötigen eine auf ihre Bedürfnisse<br />

abgestimmte Schulung <strong>und</strong> Beratung. Für diese Dienstleistung ist die ANP<br />

prädestiniert.

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