Thema Feuer: Heisse Variationen - Credit Suisse eMagazine ...
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CREDIT SUISSE<br />
Bulletin_4.05<br />
42<br />
Schweizer Firmen sind zurückhaltender als deutsche<br />
Auf die Frage, ob in der nahen Zukunft die Aufnahme von grenzüberschreitenden Aktivitäten<br />
mit Baden-Württemberg geplant ist, antworteten lediglich 9 Prozent der Schweizer Firmen<br />
positiv. Auf deutscher Seite waren es 33 Prozent.<br />
Quelle: <strong>Credit</strong> <strong>Suisse</strong> Economic Research, Unternehmensbefragung 2005<br />
Unternehmen aus der Schweiz Unternehmen aus Baden-Württemberg<br />
25% weiss nicht<br />
66% nein<br />
9% ja<br />
32% weiss nicht<br />
35% nein<br />
33% ja<br />
Unternehmensbefragung<br />
Es gibt wenig Daten zu den wirtschaftlichen Verflechtungen über die Landesgrenze hinweg.<br />
Einige Statistiken erlauben zwar eine grobe Erfassung von Waren-, Personen- oder<br />
Geldströmen, gewähren aber keine Einsicht in grenzüberschreitende Geschäftsbeziehungen.<br />
Im Mai 2005 wurde ein elektronischer Fragebogen an Unternehmen beidseits der<br />
Grenze verschickt. Über 1000 Fragebogen aus Baden-Württemberg und über 1500 aus<br />
der Schweiz konnten ausgewertet werde n. In Deutschland konzentrieren sich die Teilnehmer<br />
der Umfrage auf die beiden grenznahen Regierungsbezirke Freiburg und Tübingen.<br />
Auf die Gebiete Stuttgart und Karlsruhe entfallen noch rund 16 Prozent der Antworten.<br />
In der Schweiz wurden Unternehmen aus den Kantonen Zürich, Zug, Schwyz, Aargau,<br />
St. Gallen, Thurgau, Schaffhausen, Luzern, Solothurn, Glarus und Graubünden befragt,<br />
Kantone, die ganz oder zumindest teilweise zum Wirtschaftsraum Zürich im weitesten Sinn<br />
gehören. Die Befragung berücksichtigte Unternehmen unterschiedlicher Grösse und<br />
Branchenzugehörigkeit. Es sollte in Erfahrung gebracht werden, ob Firmen grenzüberschreitende<br />
Aktivitäten unterhalten, respektive sogar eine Niederlassung im grenznahen<br />
Ausland haben, welche Form diese Aktivitäten annehmen und wie wichtig sie im Vergleich<br />
zu den inländischen Geschäftsbeziehungen sind. Weiter wurde nach Expansionsplänen<br />
über die Grenze hinweg gefragt und welche Hindernisse ihnen im Weg stehen.<br />
mit 10,6 Millionen Einwohnern um einiges grösser<br />
als die Schweiz. Dieses Land deckt rund<br />
13 Prozent der Bevölkerung sowie 15 Pro zent<br />
der Wertschöpfung Deutschlands ab. In vie len<br />
Belan gen steht der süddeutsche Nach bar<br />
schweizerischen Eigenheiten näher als deutschen,<br />
wie zum Beispiel bei der Arbeits lo sigkeit.<br />
Neben Gemeinsamkeiten ist in gewissen<br />
Bereichen auch ein komplementäres Verhältnis<br />
auszumachen. Der Hochtech nolo gie standort<br />
Baden-Württemberg ist stark durch die<br />
Metall- und Maschinenindustrie, die Herstellung<br />
von Präzisionsinstrumenten und nicht zuletzt<br />
den Automobilbau geprägt. In der Schweiz<br />
und besonders im Raum Zürich sind hingegen<br />
Dienstleistungsbranchen stärker ver treten,<br />
allen voran Unternehmens- und Finanz dienstleistungen.<br />
Besonders interessant im grenzüberschreitenden<br />
Kontext ist nicht nur eine Betrachtung<br />
der gewachsenen Strukturen auf beiden Seiten<br />
der Grenze, sondern vor allem der zahlreichen<br />
Verflechtungen über die Grenze hinweg.<br />
Zahlen aus dem Aussenhandelsbereich belegen<br />
die enge Verzahnung zwischen der Schweiz<br />
und Baden-Württemberg. Nach wie vor ist<br />
Deutschland für die Schweiz der wichtigste<br />
Handelspartner. Rund ein Drittel der Importe<br />
stammen aus dem Nachbarland und gut ein<br />
Fünftel aller Exporte sind für den deutschen<br />
Markt bestimmt, davon rund 38 Prozent allein<br />
für Baden-Württemberg. Im Gegensatz zu einer<br />
stark passiven Handelsbilanz mit Deutschland<br />
resultiert gegenüber diesem Bundesland<br />
ein beinahe ausgeglichener Saldo. Vor allem<br />
bei höherwertigen Industrieprodukten findet<br />
ein gegenseitiger Austausch statt. Aus deutscher<br />
Sicht ist die Schweiz sowohl bei den Ein-<br />
als auch bei den Ausfuhren der neuntwichtigste<br />
Handelspartner. Die Stärke des Exportlandes<br />
Schweiz kommt etwa dadurch zum<br />
Ausdruck, dass Österreich, das eine mehr als<br />
doppelt so lange Grenze zu Deutschland aufweist,<br />
nur rund 13 Prozent mehr Waren liefert.<br />
Schweiz als starke Direktinvestorin<br />
Die starken Aussenbeziehungen der Schweiz<br />
widerspiegeln sich auch in den Direktinvestitionen.<br />
Mit einem Bestand an Direktinvestitionen<br />
von 111 Prozent des nominalen Bruttoinlandprodukts<br />
ist die Schweiz gemessen an ihrer<br />
Wirtschaftskraft nach Hongkong der grösste<br />
Direktinvestor im Ausland. Auf Deutschland<br />
entfallen rund acht Prozent der Schweizer<br />
Direk tinvestitionen, die Hälfte davon allein auf<br />
Baden-Württemberg. Umgekehrt macht der<br />
Bestand der Direktinvestitionen aus Baden-