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Thema Feuer: Heisse Variationen - Credit Suisse eMagazine ...

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Kinder, der Tod ist gar nicht so schlimm! –<br />

Über die Zukunft der Musik- und Medienindustrie<br />

Von Tim Renner, gebundene Ausgabe, 303 Seiten,<br />

ISBN 3-593-37636-9<br />

Der neue Wallraff wollte er werden, wollte die Musikindustrie von<br />

innen heraus überführen. Der Job als Junior-Talentscout sollte bloss<br />

als Tarnung dienen. Schliesslich blieb Tim Renner 17 Jahre in genau<br />

dem Business hängen, das er als junger Musikjournalist an den Pranger<br />

stellen wollte. Er beendete seine Karriere, die er bei Polygram<br />

gestartet hatte, 2004 als Chef von Universal Music Deutschland. Es<br />

gehe ihm nicht um Enthüllungen, schreibt Renner in seiner Einleitung.<br />

«Ich könnte nur aufzeigen, dass die Industrie nicht – wie von mir<br />

damals angenommen – böse, sondern bestenfalls blöde ist.»<br />

Im ersten Teil des Buches schildert Renner die Geschichte der<br />

Musikindustrie von der Erfindung der Schallplatte über die Gründung<br />

der ersten Labels bis hin zum Sündenfall – dem Börsengang und den<br />

wilden Shoppingtouren und Fusionstätigkeiten der Neunzigerjahre.<br />

Er beschreibt die Stolpersteine auf dem Feld zwischen amerikanischer<br />

und europäischer Managementpraxis und kommt zum Schluss,<br />

dass der Kapitalmarkt manchmal fast so irrational sei wie die Kunst.<br />

Er prangert den Trend an, Musik mit denselben Managementinstrumenten<br />

zu beackern wie andere Produkte, und vergleicht dies mit<br />

dem Einsatz von Mähdreschern auf Erdbeerfeldern. Renner benennt<br />

die Ursachen der Probleme, mit denen die Industrie momentan<br />

kämpft. «Bestenfalls blöde» ist so auch der Umgang der Majors mit<br />

neuen Musikformaten wie MP3. Im zweiten Teil macht sich Renner<br />

Gedanken zur Wechselwirkung von Inhalt, Kapital und Verantwortung<br />

und wirft einen – wenn auch kurzen – Blick in die Zukunft der Musik-<br />

und Medienindustrie.<br />

Renners Buch ist gut aufgebaut, witzig und engagiert geschrieben<br />

und liest sich dank der locker eingestreuten Anekdoten aus dem<br />

Arbeitsalltag eines Musikmanagers sehr flüssig. Ein wirklicher Lesespass!<br />

Ruth Hafen<br />

CREDIT SUISSE<br />

Bulletin_4.05<br />

Nach-Lese Wirtschaft 53<br />

Kollaps –<br />

Warum Gesellschaften überleben oder untergehen<br />

Von Jared Diamond, gebundene Ausgabe, erscheint im Oktober 2005,<br />

ISBN 3-100-13904-6<br />

Der Evolutionsbiologe und Geografieprofessor Jared Diamond wurde<br />

durch «Arm und Reich» bekannt. Dort untersuchte der Träger des<br />

Pulitzer-Preises die geografischen, ökologischen und kulturellen<br />

Faktoren, die zur Blüte zahlreicher westlicher Kulturen beitrugen. In<br />

seinem neuen Buch «Kollaps» legt er dar, dass eben diese Faktoren<br />

zum Niedergang früherer Kulturen führten.<br />

Diamond widerspricht den herkömmlichen Untergangstheorien.<br />

So wurden bisher Seuchen, plötzliche Klimaveränderungen oder sonstige<br />

Naturkatastrophen dafür verantwortlich gemacht. Seiner Ansicht<br />

nach wurden frühere Kulturen nicht durch Katastrophen ausgelöscht,<br />

sondern sie waren an ihrem Untergang selbst schuld, weil sie ihre<br />

Ökosysteme bis zum Kollaps überstrapazierten. Massgebend für den<br />

Untergang der Wikinger auf Grönland oder der Ureinwohner der<br />

Osterinseln war deren Fehleinschätzung der eigenen Ressourcen. Die<br />

modernen Industriegesellschaften müssen, so Diamond, handeln<br />

und eine nachhaltige Lebensweise entwickeln, soll sie nicht dasselbe<br />

Schicksal ereilen. Er beschreibt die Zeichen eines ökologischen<br />

Raubbaus, wie er im von Dürre betroffenen Australien oder im überbevölkerten<br />

China sichtbar ist. Seine These untermauert er anhand<br />

des amerikanischen Bundesstaats Montana: Einerseits lebt dieser<br />

von der Ausbeutung seiner Minen, anderseits muss er die dadurch<br />

verursachte Umweltverschmutzung bekämpfen. Eine verfehlte Forstpolitik<br />

trägt zusätzlich zum Problem bei.<br />

Wie aber können wir den ökologischen Selbstmord verhindern?<br />

Diamond gibt darauf nur wenige konkrete Antworten. Doch er nimmt<br />

nicht die Regierungen ins Gebet, sondern uns Durchschnittsbürger.<br />

Gemäss ihm müssen wir mehr Druck auf die Gesetzgeber, die Unternehmen<br />

und auch auf uns selbst ausüben, damit es unrentabel wird,<br />

unsere Umwelt zu zerstören. Michèle Bodmer<br />

Impressum: Herausgeber <strong>Credit</strong> <strong>Suisse</strong>, Postfach 2, 8070 Zürich, Telefon 044 333 11 11, Fax 044 332 55 55 Redaktion Daniel Huber (dhu) (Leitung), Marcus Balogh (ba), Michèle Bodmer (mb), Ruth Hafen (rh), Andreas<br />

Schiendorfer (schi), Olivia Schiffmann (os), Andreas Thomann (ath), Rebecca Schraner (rs) und Christian Wüthrich (cw) (Volontariat) E-Mail redaktion.bulletin@credit-suisse.com Internet www.credit-suisse.com/emagazine<br />

Marketing Veronica Zimnic, Telefon 044 333 35 31 Korrektorat text control, Zürich Gestaltung www.arnolddesign.ch: Simone Torelli, Karin Bolliger, Urs Arnold, Daniel Peterhans, Arno Bandli, Georgina Balint, Renata Hanselmann,<br />

Maja Davé, Annegret Jucker, Alice Kälin, Benno Delvai, Monika Isler und Karin Cappellazzo (Planung und Durchführung) Inserate Yvonne Philipp, Strasshus, 8820 Wädenswil, Telefon 044 683 15 90, Fax 044 683 15 91,<br />

E-Mail yvonne.philipp@bluewin.ch Beglaubigte WEMF-Aufl age 2004 129 620 Druck NZZ Fretz AG/Zollikofer AG Redaktionskommission Gaby Bischofberger (Internet Banking Services), René Buholzer (Head of Public<br />

Affairs <strong>Credit</strong> <strong>Suisse</strong> Group), Othmar Cueni (Head of Corporate & Retail Banking Northern Switzerland, Private Clients), Monika Dunant (Head of Public Relations <strong>Credit</strong> <strong>Suisse</strong>), Eva-Maria Jonen (Customer Relation Services,<br />

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(Head of Financial Products), Christian Vonesch (Leiter Marktgebiet Privatkunden Zürich) Erschei nt im 111. Jahrgang (5 x pro Jahr in deutscher, französischer und italienischer Sprache). Nachdruck gestattet mit dem Hinweis<br />

«Aus dem Bulletin der <strong>Credit</strong> <strong>Suisse</strong>». Adressänderungen bitte schriftlich und unter Beilage des Original-Zustellcouverts an Ihre <strong>Credit</strong> <strong>Suisse</strong> Geschäftsstelle oder an: <strong>Credit</strong> <strong>Suisse</strong>, ULAZ 12, Postfach 100, 8070 Zürich.<br />

Diese Publikation dient nur zu Informationszwecken. Sie bedeutet kein Angebot und keine Aufforderung seitens der <strong>Credit</strong> <strong>Suisse</strong> zum Kauf oder Verkauf von Wertschriften. Hinweise auf die frühere Performance garantieren<br />

nicht notwendigerweise positive Entwicklungen in der Zukunft. Die Analysen und Schlussfolgerungen in dieser Publikation wurden durch die <strong>Credit</strong> <strong>Suisse</strong> erarbeitet und könnten vor ihrer Weitergabe an die Kunden von <strong>Credit</strong><br />

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