Thema Feuer: Heisse Variationen - Credit Suisse eMagazine ...
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CREDIT SUISSE<br />
Bulletin_4.05<br />
52<br />
Eine Beimischung von Rohstoffen zu einem<br />
Port folio aus Aktien und Obligationen kann<br />
also dessen Gesamtrisiko deutlich verringern.<br />
Zum Beispiel kann bereits eine Beimischung<br />
von fünf Prozent in einem solchen Portfolio bei<br />
gleich bleibender Rendite die Volatilität um bis<br />
zu ein Prozent verringern.<br />
Rohstoffe sind an Infl ation gekoppelt<br />
Die geringe Korrelation von Rohstoffen zu<br />
Aktie n und Bonds hat dabei vor allem zwei<br />
Ursachen. Zum einen reagieren Rohstoffe<br />
anders als Aktien und Bonds auf unerwartete<br />
Änderungen der Inflation. Während Aktien<br />
und Bonds auf einen unerwarteten Anstieg<br />
der Inflation eher negativ reagieren, weisen<br />
Rohstoffe in solchen Situationen oftmals steigende<br />
Renditen auf. Dies rührt vor allem<br />
dahe r, dass Rohstoffe selbst eine Komponente<br />
der Inflation darstellen. Eine gut differenzierte<br />
Investition in Rohstoffe beinhaltet<br />
daher auch eine gewisse Absicherung gegen<br />
unerwartete Inflation.<br />
Zweitens hängen die Rohstoffpreise eher<br />
von den momentanen Angebots- und Nachfragebeziehungen<br />
an den Märkten ab, während<br />
die Renditen von Aktien und Bonds stark<br />
von den Erwartungen bezüglich des zukünftigen<br />
Unter nehmenserfolgs geprägt sind. So<br />
weisen Aktien und Bonds gegen Ende der<br />
Boom phase beispielsweise in Erwartung einer<br />
rückläufigen Wirtschaftsentwicklung oftmals<br />
bereits sinkende Renditen auf, während die<br />
Rohstoffpreise in der gleichen Konjunkturphase<br />
immer noch stark ansteigen. Im Zusammenspiel<br />
all dieser Faktoren gründet die<br />
gerin ge Korrela tion zwischen Rohstoffen und<br />
klassischen Anlageklassen und somit auch<br />
das Potenzial von Rohstoffen, das Risiko klassisch<br />
aufgebauter Aktien- und Obligationenportfolios<br />
zu mindern.<br />
Risikotoleranz bestimmt das Portfolio<br />
Es stellt sich nun die Frage, wie ein dem<br />
Gesamtportfolio beigemischtes Rohstoffportfolio<br />
am besten aussehen sollte, schliesslich<br />
unter scheiden sich die einzelnen Rohstoffklassen<br />
ja nicht unerheblich voneinander. So<br />
haben Energieträger zum Beispiel das höchste<br />
Renditepotenzial, weisen dementsprechend<br />
allerdings auch das höchste Risiko auf. Im Vergleich<br />
dazu zeigen Agrarprodukte von allen<br />
Roh stoffklassen die niedrigsten Renditen, dami t<br />
einhergehend aber auch das geringste Risiko.<br />
Investoren können das für sie optimale Portfolio<br />
daher basierend auf ihrer individuellen<br />
Risikotoleranz zusammenstellen. <<br />
Das optimale Rohwarenportfolio<br />
Je höher das Risiko, desto höher das Renditepotenzial eines Rohwarenportfolios – und<br />
desto höher die Gewichtung von Energierohstoffen. Die Grafik zeigt die optimale Gewichtung<br />
der Rohstoffklassen in einem Rohwarenportfolio in Abhängigkeit des Risikos – je<br />
grösser das Risiko, desto grösser die Standardabweichung. Quelle: Datastream, <strong>Credit</strong> <strong>Suisse</strong><br />
Portfoliogewichte<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
10% 11%<br />
13% 17% 22% 27% 34%<br />
Landwirtschaft Basismetalle Edelmetalle Energie<br />
Tipps für Privatinvestoren<br />
Für Privatinvestoren gibt es verschiedene Mittel, in Rohstoffe zu investieren. Eine Möglichkeit<br />
ist der Kauf eines breit basierten Rohstofffonds oder eines Indexzertifikats. Diese Instrumente<br />
sind besonders gut zur Diversifikation geeignet, da sie ein Portfolio verschiedener<br />
Rohstoffe repräsentieren. Eine andere Möglichkeit ist der Kauf von Rohstoffaktien. Die<br />
Variante hat allerdings den Nachteil, dass sie nur eine indirekte Beteiligung an Rohstoffen<br />
bietet, da man nicht in die Rohstoffe selber, sondern in Firmen investiert, die sich in der<br />
einen oder anderen Art mit Rohstoffen beschäftigen. Zudem sind Rohstoffaktien nicht nur<br />
von den Rohstoffpreisen abhängig, sondern weisen eine gewisse Korrelation zu den Aktienmärkten<br />
auf. Eine weitere Option ist schliesslich der Kauf eines strukturierten Produkts.<br />
Sie nehmen an den Veränderungen spezifischer Rohstoffpreise teil, und die meisten von<br />
ihnen bieten auch noch einen gewissen Kapitalschutz.