10-2020
Fachzeitschrift für Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik
Fachzeitschrift für Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik
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Titelstory<br />
AWR Design Environment V15 Highlights<br />
Environment/<br />
Automation<br />
Circuit Simulation EM Simulation System Simulation Physical Design/<br />
Layout<br />
• Load-pull contours<br />
on rectangular plots<br />
• Template-based<br />
measurements<br />
• Add / edit<br />
optimization goals<br />
directly on graphs<br />
• Fast, rigorous stability<br />
analysis<br />
• Low-frequency<br />
load-pull for<br />
two-tone excitations<br />
• Integrated TX-Line<br />
calculator / synthesis<br />
• Faster, more robust<br />
adaptive meshing<br />
• Fast, accurate<br />
DC solver<br />
• Peak antenna<br />
measurements<br />
• Preconfigured 5G NR<br />
testbenches libraries<br />
• Phased array MIMO<br />
support bus<br />
• PA linearization with<br />
digital predistortion<br />
(DPD)<br />
• Real-time DRC<br />
compliant iNets<br />
routing guides<br />
• Mixed physical<br />
units / grid support<br />
• Two-click data<br />
entry mode<br />
• Edit axes directly<br />
on plots<br />
• Color-coded markers<br />
• Equation grouping<br />
• Network synthesis<br />
with PDK / vendor<br />
components<br />
• Resize layout objects<br />
with property page<br />
editing<br />
• Gerber file import<br />
for EM analysis<br />
Zur Optimierung von<br />
HF-Designs<br />
stehen im AWR Design Environment<br />
elektromagnetische (2,5D<br />
und volle 3D), lineare und nichtlineare<br />
Solver (sowohl im Frequenz-<br />
als auch im Zeitbereich)<br />
zur Verfügung. Die unterschiedlichen<br />
Lösungen ermöglichen es,<br />
bereits im Schaltplan mit den<br />
verfügbaren Informationen, z.B.<br />
die Impedanz für einen Leiterplatten-Lagenaufbau,<br />
der aus<br />
den PCB Tools bereits bekannt<br />
ist, zu simulieren.<br />
Je weiter die Entwicklung voranschreitet,<br />
können auch Teile des<br />
Layouts sofort simuliert und<br />
optimiert werden. Im neuen<br />
Release sind die Analysezeiten<br />
weiter verbessert worden, sodass<br />
in gleicher Zeit mehrere Alternativen<br />
getestet und verglichen<br />
werden können.<br />
AWR verfügt mit Axiem über<br />
einen Planar-Solver nach der<br />
Methode der Momente (MoM)<br />
sowie mit Analyst über einen<br />
3D-FEM-EM-Simulator. Aber<br />
auch Schnittstellen zu anderen<br />
Simulatoren von Cadence<br />
auf Systemebene, wie Spectre,<br />
Celsius, Clarity oder anderen,<br />
sind je nach dem Bedarf der<br />
Ingenieure verfügbar.<br />
Standards virtuell<br />
testen<br />
zu können, ist ebenso wichtig:<br />
Neue Frequenzbereiche und<br />
neue Anwendungen haben auch<br />
neue Standards hervorgebracht.<br />
Fertige Produkte müssen diese<br />
Standards erfüllen und deren<br />
Einhaltung wird später durch<br />
Messungen bestätigt.<br />
Die AWR-Entwicklungswerkzeuge<br />
enthalten bereits viele<br />
virtuelle Testaufbauten, um die<br />
Einhaltung der Standards schon<br />
mit den Design-Daten zu verifizieren,<br />
bevor ein Prototyp gebaut<br />
und eine Zeit im Messlabor beantragt<br />
wurde.<br />
In Bibliotheken gibt es leicht zu<br />
konfigurierende Signalquellen<br />
und Empfänger, die zur Evaluierung<br />
der eigenen Schaltung<br />
zu Testaufbauten zusammengeschaltet<br />
werden können. In<br />
V15 ist eine Bibliothek für 5G<br />
NR hinzugekommen und die<br />
AWR Knowledge Base wurde<br />
um entsprechende 5G-Beispielprojekte<br />
erweitert, die nach den<br />
Vorgaben des 3. Generation Partnership<br />
Project (3GPP) konfiguriert<br />
wurden. So können HF-<br />
Schaltungsteile und HF-Komponenten<br />
in vorkonfigurierten<br />
RX- und TX-Blöcken verwendet<br />
werden, um die Uplink- und<br />
Downlink-Funktion des gesamten<br />
Systems virtuell gegen den<br />
Standard zu testen.<br />
Die Signale lassen sich für Sub-<br />
6-GHz- (FR1) und Millimeterwellen-Bänder<br />
(FR2) flexibel<br />
konfigurieren. Die Parameter für<br />
eine variable Signalleistung, die<br />
Trägerfrequenz, die Modulation,<br />
das Codier-Verfahren (MCS) wie<br />
auch die Bandbreite lassen sich<br />
einstellen. Zu den verfügbaren<br />
Messungen gehören auch Bit<br />
Error Rate (BER), Block Error<br />
Rate (BLER) und Durchsatz.<br />
Die neue 5G NR TX<br />
Testbench<br />
unterstützt Sendersimulationen<br />
und Bauteilvalidierungen mit<br />
vielfältigen vorkonfigurierten<br />
Messungen zur Analyse der<br />
Leistungsmatrix wie Complementary<br />
Cumulative Distribution<br />
Function (CCDF), AM zu<br />
AM/PM, Spektrum, Error Vector<br />
Magnitude (EVM), Adjacent<br />
Channel Power Ratio (ACPR)<br />
und IQ Constellation.<br />
Für das Sub-6GHz-Band (FR1)<br />
und das Millimeterwellenband<br />
(FR2) gibt es fertige Downlink-<br />
Testmodelle für 5G-NR-Signale<br />
zum Test von Basestation Output<br />
Power, unerwünschten und nicht<br />
erlaubten Emissionen, Intermodulationen,<br />
EVM für unterschiedliche<br />
Modulationen wie<br />
Quadrature Phase Shift Keying<br />
(QPSK) und 16, 64 oder 256<br />
Quadrature Amplitude Modulation<br />
(QAM) sowie Frequency<br />
Error.<br />
Neue Analysen und<br />
neue Funktionen<br />
in der Schaltungssimulation<br />
ermöglichen eine schnelle und<br />
strenge nichtlineare Stabilitätsanalyse<br />
für mehrstufige und<br />
symmetrische Verstärker sowie<br />
Videoband Load Pull zur Optimierung<br />
von Niederfrequenz-<br />
Impedanzabschlüssen für reduzierte<br />
Intermodulationsverzerrungen.<br />
Die Load-Pull-Technik<br />
wird traditionell verwendet, um<br />
die Impedanz eines nichtlinearen<br />
HF-Geräts bei maximaler HF-<br />
Leistung zu messen. Die Lastimpedanz<br />
(Load) wird so manipuliert,<br />
dass diese einen vom definierten<br />
Ohm-Wert abweichenden<br />
Wert annimmt. Das Verhalten<br />
der Schaltung auf die verschiedenen<br />
Impedanzen kann untersucht<br />
werden. Die Synthese und<br />
die Simulation von Transmission<br />
Lines sind bereits im Schaltplan<br />
möglich.<br />
Große Strukturen, wie sie bei<br />
komplexen Leiterplatten vorkommen,<br />
können in einer<br />
EM-Analyse mit einem Feldlöser<br />
berechnet werden. Dabei<br />
beschleunigt ein optimiertes<br />
Meshing mit Smart-Geometry-<br />
Methoden die Analysezeiten und<br />
der Entwickler kommt schnell<br />
zu robusten und belastbaren<br />
Ergebnissen.<br />
Weiterhin bietet das AWR<br />
Design Environment V15 einen<br />
neuen Digital Pre-Distortion<br />
(DPD) Block mit Algorithmen<br />
zur Optimierung von linearen<br />
und nichtlinearen Verstärkern.<br />
Auch hierzu gibt es in der Bibliothek<br />
entsprechende Beispielschaltungen,<br />
die ein schnelles<br />
Verständnis der Analysen ermöglichen.<br />
Bei automatisierten Schaltungsoptimierungen<br />
können<br />
die Entwickler Ziele für die<br />
Optimierung jetzt direkt grafisch<br />
in den Anzeigen (Plots)<br />
definieren. Designregeln lassen<br />
sich vorgeben und werden<br />
beim regelkonformen Routen<br />
der HF-Leitungen als intelligent<br />
Nets (iNets) in Echtzeit<br />
umgesetzt. ◄<br />
hf-praxis <strong>10</strong>/<strong>2020</strong> 47