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ala 52 - Das regionale Frauenmagazin
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Marina Mattburger
und die „Blechöhrchen”
Hören war lange Zeit für Marina Mattburger
buchstäblich eine einseitige Angelegenheit.
Stereo war ein bloßer Begriff und weit weg von
einem Hörerlebnis. „Ich bin seit meiner Geburt
auf dem rechten Ohr taub. Meine Eltern waren mit
mir bei sämtlichen Ärzten aber vor über 50 Jahren
waren die medizinischen Möglichkeiten daran
etwas zu ändern sehr viel eingeschränkter als heute.
Aber ich konnte das gut kompensieren. Als ich vor
ein paar Jahren in meinem linken intakten Ohr
einen Hörsturz bekam, schränkte sich mein Hörvermögen
drastisch ein“, erzählt sie. Das Hörvermögen
kam wieder zurück, geraume Zeit später, Anfang
2018 schlug jedoch der nächste Hörsturz zu.
Wieder war das linke Ohr betroffen, diesmal stärker
als zuvor. „Der Arzt schlug mir vor, das das rechte
Ohr, das von Geburt an taub ist, zu behandeln
um das andere zu entlasten.“ Unter bestimmten
Voraussetzungen kommt in solchen Fällen ein
Cochlea-Implantat (CI) in Frage, das das Hörvermögen
wieder herstellt. Dieses Implantat besteht aus
einem externen und einem implantierten Teil. Beide
Teile arbeiten so zusammen, dass Geräusche
direkt in die Cochlea, die Hörschnecke im Innenohr,
geleitet und vom Gehirn als solche wahrgenommen
werden können. Das erste funktionierende
Cochlea-Implantat wurden 1957 eingesetzt, es
dauerte allerdings noch über 30 Jahre, bis die
Implantate technisch so ausgereift waren und
der Sprachprozessor hinter dem Ohr getragen
werden konnte. Seit den 2000er Jahren geht die
Entwicklung rasant voran.
„Ich bekam am 31. Oktober 2018 in Tübingen
mein Cochlea-Implantat eingesetzt. Noch
während der OP, unmittelbar nachdem die Sonde
in der Hörschnecke saß, überprüften die Ärzte
die Übermittlung von Signalen und stellten fest,
die Nerven reagieren, alles funktioniert.“
Funktionalität bedeutet bei einem Cochlea-Implantat
allerdings nicht automatisch, dass
derjenige sofort hören kann, wie es die kennen,
die keine Hörschädigung haben. Bis Marina
åla Frauenportrait | Fotos: Ann-Kathrin Klement 3