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Das Jahresmagazin der Giordano-Bruno-Stiftung (Ausgabe 2020)
Das Jahresmagazin der Giordano-Bruno-Stiftung (Ausgabe 2020)
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PROJEKTE
Denn „70 Jahre Grundgesetz“ und „100 Jahre Weimarer
Verfassung“ bedeuten nicht zuletzt auch 70 bzw.
100 Jahre Verfassungsbruch.
Aus diesem Grund fordern wir die konsequente
Trennung von Staat und Kirche sowie die strikte
Beachtung des Verfassungsgebotes der weltanschaulichen
Neutralität des Staates: Es muss Schluss damit
sein, dass Bischofsgehälter aus dem allgemeinen
Steuertopf bezahlt werden, dass die Kirchen das Arbeitsrecht
unterlaufen können, dass katholische
Miss brauchs täter der Strafverfolgung entgehen, dass
schwerst kranken Menschen das Recht verwehrt
wird, selbstbestimmt zu sterben, oder dass Frauen
Zwangs beratungen über sich ergehen lassen müssen,
wenn sie sich für einen Schwangerschaftsabbruch
entscheiden!
Inzwischen leben mehr konfessionsfreie Menschen
in Deutschland als Katholiken oder Protestanten –
und schon sehr bald werden sie die absolute Mehrheit
der Bevölkerung stellen. Es ist daher höchste Zeit,
die „Kirchenrepublik Deutschland“ hinter uns zu
lassen und die verfassungswidrige Diskriminierung
religionsfreier Menschen zu beenden.
Auf der säkularen Bustour, die am 4. Mai in Berlin
startete, bis nach Kiel im Norden und München
im Süden führte und die schließlich am 27. Mai
mit einer „Nudelmesse“ der Kirche des Fliegenden
Spaghettimonsters vor dem Brandenburger
Tor endete, gab es viele Höhepunkte: Zu erwähnen
sind in diesem Zusammenhang u. a. die Auftaktveranstaltung
in der Berliner Urania mit Tanja Gabriele
Baudson und Philipp Möller zur Frage „Wie rational und
evidenzbasiert ist die deutsche Politik?“, die kontroverse
Debatte zwischen Michael Schmidt-Salomon und
Ex-Grünen-Politiker Volker Beck über die „Grenzen der
Tole ranz“, der im Kieler Audimax rund 500 Personen
folgten, die gut besuchten Podiumsdiskussionen in
Hamburg, Düsseldorf und Konstanz sowie die Buchvorstellungen
von Helmut Ortner („Exit“) und Kristina
Hänel („Das Politische ist persönlich“) in Trier, Mainz,
Augsburg und Nürnberg.
Das wohl wichtigste Ereignis der Tour war sicherlich
der große ifw-Festakt „70 Jahre Grundgesetz“ im Schlosshotel
Karlsruhe, bei dem der SPIEGEL-Rechtsexperte
und Autor Thomas Darnstädt („Verschlusssache Karlsruhe
– Die internen Akten des Bundesverfassungsgerichts“)
eine fulminante Festrede hielt und nach einer
spannenden Diskussion zusammen mit der ehemaligen
SPD-Spitzenpolitikerin Ingrid Matthäus-Maier (Mitglied
des gbs- und ifw-Beirats) die „Grundgesetz-Geburtstagstorte“
anschnitt.
Hat sich der ganze Aufwand gelohnt? gbs-Sprecher
Michael Schmidt-Salomon ist davon überzeugt: „Wir
haben in den Veranstaltungen, auf der Straße und über
die Medien nicht nur viele Menschen erreicht, sondern
konnten auch wichtige Hintergrundgespräche mit Journalistinnen
und Journalisten führen. Ich denke, die
Buskampagne hat vielen Entscheidungsträgern noch
einmal bewusst gemacht, dass die Interessen der konfessionsfreien
Menschen nicht länger ignoriert werden
können. Die Zeiten der ‚Kirchenrepublik Deutschland‘
neigen sich allmählich dem Ende zu.“
ZUM WEITERLESEN:
Giordano-Bruno-
Stiftung (Hg.)
Abschied von der
Kirchenrepublik
Kampagnenbroschüre 2019
Helmut Ortner (Hg.)
EXIT
Warum wir weniger Religion
brauchen
Das Buch zur Buskampagne
Nomen 2019
Website:
www.schlussmachen.jetzt
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