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Gruess Gott - Herbst 2020

Wenn die Welt Kopf steht - Das Magazin über Gott und die Welt

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HIMMEL<br />

60 verschiedene Sorten Paradeiser, Paprika,<br />

Zucchini, Gurken, Kürbisse, Melanzani, Chilis,<br />

Spinat und Asia-Salate, die sie auf den<br />

Bauernmärkten in der Region verkaufen. Ein<br />

weiteres Standbein ist der Verkauf von Jungpflanzen.<br />

Auch wenn das Unternehmen kostendeckend<br />

läuft – ein Vollblut-Betriebswirt<br />

würde sich angesichts des Businessplans<br />

von Margit Mayr-Lamm wohl an den Kopf<br />

greifen. Sie baut ausschließlich samenfeste<br />

Sorten an, deren Saatgut jeder Konsument<br />

selber vermehren kann. Überhaupt könnte<br />

Mayr-Lamms Betrieb viel größer sein, die<br />

Nachfrage nach Bio-Gemüse und Jungpflanzen<br />

ist enorm. Während der Corona-Krise<br />

MARGIT<br />

MAYR-LAMM<br />

betreibt seit 2007<br />

die Bio-Landwirtschaft<br />

fairleben in<br />

Allhaming, wo sie<br />

Gemüse-Raritäten<br />

anbaut und sich<br />

ganz dem Prinzip<br />

des Gemeinwohls<br />

verschrieben hat.<br />

»Gutes Wirtschaften bedeutet,<br />

unseren Planeten für die<br />

Zukunft zu bewahren und so<br />

zu handeln, dass es möglichst<br />

wenig negative Auswirkungen<br />

auf andere hat.«<br />

Margit Mayr-Lamm, Bio-Bäuerin<br />

gab es einen regelrechten Ansturm auf die<br />

Märkte, erzählt Frau Mayr-Lamm. Doch statt<br />

auf Wachstum und Produktionssteigerung<br />

setzt sie auf Kooperationen mit benachbarten<br />

Betrieben. So erhält jeder ein Stück vom<br />

Kuchen – und für sie und ihren Mann geht<br />

sich ab und zu auch ein spontaner Badetag<br />

am nahen Attersee aus.<br />

Dass Mayr-Lamm mit ihrer Strategie<br />

einiges an Gewinn durch die Finger rieselt,<br />

bereitet ihr kein Kopfzerbrechen, denn sie<br />

sät etwas anderes, das für sie mehr Wert<br />

besitzt: biologische Vielfalt, starke lokale<br />

Wirtschaftskreisläufe und eine sichere<br />

Lebensmittelversorgung für alle. Sinnerfüllte<br />

Arbeit ist für sie, wenn sie dem<br />

Wohle aller dient und etwas für die Gemeinschaft<br />

leistet. Mayr-Lamm lässt ihren Betrieb<br />

anhand einer „Gemeinwohlbilanz“<br />

bewerten, die weit mehr beinhaltet als nur<br />

finanzielle Kennzahlen. Denn beim Wirtschaften<br />

geht es ihr nicht nur darum, was<br />

unterm Strich herauskommt, sondern sie<br />

fragt sich auch: „Wie komme ich zu diesem<br />

Ergebnis? Wie gehe ich auf dem Weg<br />

Leben auf dem Land.<br />

Josef und Margit Mayr-<br />

Lamm konnten dem gehetzten<br />

Großstadtleben<br />

wenig abgewinnen –<br />

und setzen sich nun für<br />

den Erhalt kleinbäuerlicher<br />

Strukturen ein.<br />

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