fernglas – Das Wissenschaftsmagazin der FernUniversität
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New Learning entdecken<br />
Die digitale Bildungsrevolution ist eine<br />
pädagogische, keine technische Revolution.<br />
Die Pandemie bewirkt vor allem<br />
eins: Sie beschleunigt.<br />
Dr. Barbara Getto beobachtet das aus einer professionellen<br />
Sicht: Sie forscht zu Verän<strong>der</strong>ungsprozessen an Hochschulen<br />
im Kontext <strong>der</strong> Digitalisierung. Im Sommersemester 2020<br />
vertrat sie das Lehrgebiet Mediendidaktik an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong>.<br />
„Die Pandemie hat insbeson<strong>der</strong>e für ein Mehr an<br />
digitalen Lehrangeboten gesorgt. Aufgrund <strong>der</strong> Kontaktbeschränkungen<br />
wird die Durchführung von Lehrveranstaltungen<br />
mittels digitaler Medien vielfach Mittel zum<br />
Zweck“, stellt sie fest. „Es geht in <strong>der</strong> Corona-Krise weniger<br />
darum, strategisch Lehre mit digitalen Medien in die Breite<br />
zu bekommen. Vielmehr soll es schnelle Lösungen für alle<br />
geben, um das bedingte Problem <strong>der</strong> räumlichen Distanz<br />
zu überbrücken.“<br />
Darauf folgt das große Aber: Damit geht noch keine Verän<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Lehre einher. „Um die Potenziale nutzen zu<br />
können, müssen didaktische Fragen im Vor<strong>der</strong>grund stehen“,<br />
rät Getto. Der Versuch, traditionelle Settings digital<br />
abzubilden, funktioniert nur bedingt. „Man kann nicht 90<br />
Minuten Vorlesung einfach als Videokonferenz ohne Interaktion<br />
abhalten. So ein Szenario führt häufig zu Frust bei<br />
Lehrenden und Studierenden.“