Projekt ProSchwein Synthesebericht Projet ProSchwein Rapport de ...

ProSchwein
Futterverzehr kg/Tag 2,36 2.05 a 2.24 b < 0.01*
Futterverwertung kg/kg 2.54 2.33 a 2.52 b < 0.001*
a,b,c : Mittelwerte, die pro Zeile mit unterschiedlichen Buchstaben versehen sind, unterscheiden sich statistisch signifikant,
p < 0,05
* Die p Werte beziehen sich auf den Vergleich zwischen Jungebern in Einzel- und Gruppenhaltung
Schlachtkörperqualität
Aufgrund des Urogenitaltraktes liegt die Schlachtausbeute der Jungeber um 2,2 % niedriger als
diejenige der Kastraten (Tabelle 3). Im ALP Versuch waren die Magerfleischanteile (MFA) um 5%
höher. Die Jungeber vom Juchhof erreichten am häufigsten die optimale MFA Preiskategorie.
Fette Brüste kamen nicht vor. Weil die Fettauflage der Eber geringer war, wiesen die Eber eine
schlechtere Fettqualität auf (zu hohe Fettzahl). Obwohl die Ration unterhalb des PUFA-MUFA-
Index lag, erzielten die Eber im ALP Versuch eine um 4 bis 5 Punkte höhere Fettzahl als die
Kastraten, was im Schlachthof zu Abzügen geführt hätte. Die Fettzahl kann aber durch
Anpassungen der Futterzusammensetzung effizient kontrolliert werden. Auf dem Juchhof gab es
im Winter ebenfalls Preisabschläge für die Fettqualität. Bezüglich pH-Wert, Fleischfarbe,
Tropfsaftverluste und Scherkraft erreichten die Eber an der ALP ähnliche Werte wie die Kastraten.
Eine Degustation an der ALP hatte keine Unterschiede hinsichtlich Zartheit und Saftigkeit der
Koteletts gezeigt. Demgegenüber hatten die mit Kartoffelstärke gefütterten Eber ein saftigeres
Halsstück.
Ebergeruch
Die Kochproben der Schlachtkörper vom Juchhof stammen aus verschiedenen Schlachthöfen. Die
Resultate wurden mit den Konzentrationen von Skatol und Androstenon im Rückenfett
(Bestimmung durch das Labor der ALP Posieux mittels HPLC) verglichen. Die Ergebnisse
stimmten nicht immer überein. Es ist bekannt, dass die Resultate der Kochprobe stark von der
Sensitivität der ausführenden Person abhängen. Deshalb wurde diese Methode als unzureichend
zur Bestimmung der geruchsbelasteten Schlachtkörper betrachtet.
Der Anteil der geruchsbelasteten Schlachtkörper im Juchhof, der aufgrund der Konzentrationen
von Skatol und Androstenon im Fett bestimmt wurde, betrug 5.5%. Ursache war vor allem
Androstenon. Geruchsbelastete Schlachtkörper von Tieren mit einem Schlachtgewicht von weniger
als 80 kg kamen jedoch nicht vor. Bei den beiden Versuchen in Posieux waren die Gehalte von
Skatol und Androstenon viel höher als im Juchhof. Diese Unterschiede sind schwierig zu erklären.
Die Genetik könnte einen Teil der Abweichungen erklären. Weitere mögliche Ursachen sind
Fütterung und Haltung. Die Jahreszeit scheint den Gehalt von Androstenon im Fett zu
beeinflussen. Die Eber des Juchhofs, welche von Februar bis April geschlachtet wurden, wiesen
einen hohen Androstenonspiegel auf. Weiter beobachtete man einen Einfluss des
Schlachtgewichts ab 80 kg Schlachtkörpergewicht, der wichtiger war als das Alter bei der
Schlachtung.
Tabelle 3: Schlachtkörperqualität der Jungeber, gefüttert mit und ohne Zusatz von roher Kartoffelstärke im
Vergleich zu den Kastraten (Versuch 1 an der ALP Posieux)
Kastraten Eber ohne Kartoffelstärke Eber mit Kartoffelstärke p-Werte
Schlachtausbeute % 81.6 a 79.4 b 79.4 b