Projekt ProSchwein Synthesebericht Projet ProSchwein Rapport de ...

ProSchwein
verbracht werden. Dadurch sind weder bedeutende Änderungen am üblichen Schlachtprozess
noch grössere bauliche Anpassungen erforderlich. Die Anforderungen an die Geschwindigkeit der
Analyse von der Probenahme bis zur Einspeisung der Resultate in die Datenverarbeitung des
Schlachthofes erfordern jedoch ein integriertes Element in der Schlachtkette mit automatisierter
Probezuführung, einer hohen Analysekapazität sowie einer garantierten Restkapazität bei
Teilausfällen. Eine solche Apparatur ist noch nicht entwickelt. Bezüglich des Preises bestehen nur
grobe Schätzungen.
In Variante V2 wird für die Analyse die Zeit genutzt, in welcher die Schlachtkörper abhängen (ca.
24 Stunden). Dadurch kann auf die Automatisierung der Probezuführung verzichtet werden. V2
setzt voraus, dass nach dem Abhängeraum eine Selektion der Schlachtkörper erfolgen kann, was
bei manchen Schlachthöfen bauliche Anpassungen nötig macht. Ungünstig ist auch, dass die
Schlachtkörper erst im Laufe des Tages zur Disposition freigegeben werden können. Vorteilhaft
wirken sich dagegen der deutlich tiefere Preis sowie die kurze Entwicklungsfrist aus.
Für den gewerblichen Betrieb kommt die elektronische Nase aufgrund der hohen Kosten nicht in
Frage. Beim Einsatz in Schlachthöfen wurde im Variantenvergleich (Tabelle 15) mit einem
Durchschnittsansatz von SFr. 3.-- gerechnet.
Tabelle 13: Zusammenstellung der Kosten der elektronischen Geruchserkennung (nicht einbezogen:
allfällige bauliche Anpassungen im Schlachthof)
Angaben pro analysierter Eber Grosser Schlachthof:
250'000 Schweine/Jahr
Mittlerer Schlachthof:
40'000 Schweine/Jahr
Gewerbl. Metzgerei /
Schlachtlokal:
250 Schweine/Jahr
Variante Automatisierung V1 V2 V1 V2 Keine Automatisierung
Kosten Apparatur SFr. 1’000'000.-- 400'000.-- 1’000'000.-- 400'000.-- 200’000.-
Abschreibungsdauer Jahre 10 10 15 15 20
Finanzdienst Gerät (Annuität) SFr. 0.91 0.36 4.07 1.63 52.21
Servicevertrag und Revisionen SFr. 0.17 0.17 0.28 0.28 5.20
Verbrauchsmaterial und Energie SFr. 0.02 0.02 0.03 0.03 0.06
Personalkosten SFr. 0.80 0.80 1.-- 1.-- nicht geschätzt
Total SFr. 1.90 1.40 5.50 3.-- 57.50
Inhalations- und Injektionsnarkose
Pilottests zeigen, dass auch die Inhalationsnarkose in eine Arbeitsroutine eingegliedert werden
kann und sich der zeitliche Mehraufwand in Grenzen hält. Währenddem bei der Inhalationsnarkose
die Finanzkosten für das Narkosegerät stark ins Gewicht fallen, werden die Kosten der
Injektionsnarkose hauptsächlich durch das Narkosemittel bestimmt (Tabelle 14). Die Kosten für die
Injektionsnarkose pro Ferkel sind somit konstant; bei der Inhalationsnarkose kann dagegen eine
starke Kostendegression zugunsten von grösseren Betrieben festgestellt werden. In kleineren
Betrieben könnte der überbetriebliche Einsatz des Narkosegerätes die Kosten vermindern.
Jungebermast
Folgende Faktoren beeinflussen die Wirtschaftlichkeit der Jungebermast:
− Jungeber haben bedeutend geringere Rückenspeckdicken als Kastraten. Da die Fettqualität
sich nicht verschlechtern darf, muss der PMI-Gehalt im Futter abgesenkt werden – von aktuell
1.7 g auf 1.5 g PMI/kg Futter. Gemäss Rezeptursimulationen bewirkt dies eine Erhöhung der
Rohstoffkosten um ca. 50 Rp/100 kg Futter.
− Die Mastleistungen von Jungebern und Kastraten sind unterschiedlich. Die bessere
Futterverwertung führt, trotz höheren Kosten für das Futter, zu einer Einsparung von ca. SFr. 8.-
42