Aktion Sternsingen 2021 Werkheft

Anna kümmert sich um ihre drei Enkel. Ihre Tochter
arbeitet in Polen.
Zahlen & Fakten
Die Zahl der Arbeitsmigranten weltweit
ändert sich ständig. Verlässliche Zahlen
über die Entwicklungen bietet die
Internationale Arbeitsorganisation
(ILO). In ihrem jüngsten Bericht zur
weltweiten Arbeitsmigration hält sie
fest: 1
• Mehr als zwei Drittel der Arbeitsmigranten
arbeiten vor allem in drei
Regionen: 23 Prozent in Nordamerika,
23,9 Prozent in Nord-, Süd- und
Westeuropa und 13,9 Prozent in
arabischen Ländern.
• Osteuropa, Sub-Sahara Afrika,
Südostasien und der pazifische Raum,
Zentral- und Westasien sind weitere
Regionen, in denen je rund fünf
Prozent Arbeitsmigranten beschäftigt
sind.
• Im Jahr 2017 gab es weltweit rund 164
Millionen Arbeitsmigranten – neun
Millionen mehr als noch im Jahr 2013.
• Die meisten Arbeitsmigranten sind
Männer (mit 96 Millionen gegenüber
68 Millionen Frauen).
• In den vergangenen Jahren haben
verstärkt Frauen allein und ohne
ihre Familien auf der Suche nach
Arbeit ihre Heimat verlassen, sind
dabei aber mehr Diskriminierungen
ausgesetzt, die ihre Beschäftigungsmöglichkeiten
reduzieren.
• 67,9 Prozent der Arbeitsmigranten
leben in Ländern mit hohem Durchschnittseinkommen.
Arbeitsmigration weltweit
Mehrheit im Niedriglohnsektor
Hoch qualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden in vielen
Industrienationen heftig umworben und treffen auf klare und attraktive
Optionen, etwa das Recht, sich dauerhaft niederzulassen. Die Mehrheit der
Arbeitsmigranten übernimmt jedoch geringer qualifizierte und schlechter
bezahlte Arbeiten, die Einheimische oft nicht ausüben können oder wollen.
Je nach Land handelt es sich um Tätigkeiten in Haushalt, Gastronomie,
Gebäudereinigung und Pflege sowie in Industrie und Landwirtschaft.
Ausbeutung und Ausgrenzung
Der Eintritt in den Arbeitsmarkt ist für diese Menschen in der Regel kein
großes Problem. Problematisch sind hingegen die verbreitete Diskriminierung,
ausbeuterische Arbeitsverhältnisse, begrenzte Rechte, soziale
Ausgrenzung und mangelnde soziale Sicherheit. Rechtlich verbindliche und
sozial attraktive Migrationsmöglichkeiten mit Bleibeperspektive gibt es für
gering qualifizierte Arbeitsmigranten nur selten. Die anhaltende Nachfrage
nach diesen Arbeitskräften kann dazu beitragen, dass die ungesteuerte
Arbeitsmigration zunimmt. 2
1 https://www.ilo.org/global/publications/books/
WCMS_652029/lang--de/index.htm
2 Hintergrund: Entwicklung der globalen Arbeitsmigration und das Engagement der ILO (2017)
(https://www.ilo.org/berlin/arbeitsfelder/migration/WCMS_545974/lang--de/index.htm)
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