Aktion Sternsingen 2021 Werkheft

da ist.“ Kola nickt und streichelt seine Katze. Nach
einem Sturz von der Schaukel als Kleinkind braucht
der schmale Zehnjährige besondere Unterstützung
und ist sehr empfindsam. Viel Aufmerksamkeit und
Förderung bekommt er im Caritas-Zentrum im nahe
gelegenen Städtchen Kolomyja, das von den Sternsingern
unterstützt wird. Dort verbringen er und
Nastia den Nachmittag. Sie spielen, lernen, basteln
und pflegen Freundschaften. Selbst der verschlossene
Kola taut bei den warmherzigen Betreuerinnen
auf. Das ist eine große Entlastung für seine Mutter
Marta. Für sie ist es nicht einfach, monatelang
alleinerziehend zu sein und nebenher noch zu
arbeiten: Sie knüpft Perlenketten, die sie auf dem
Markt verkauft. Wohnen, schlafen, arbeiten – alles
spielt sich in einem einzigen Raum ab, mehr Platz
hat die Familie nicht. Marta, Nastia und Kola leben
in einem Anbau neben dem Häuschen von Martas
Eltern. Mit Ivans Lohn möchte die Familie einen
weiteren Raum anbauen: ein Zimmer für die Kinder.
Das Plakat zur Aktion
Die Geschwister Nastia
und Kola sind auf dem
diesjährigen Plakat zur
Sternsingeraktion zu
sehen.
Sie können es in verschiedenen
Größen
kostenlos in unserem
Online-Shop bestellen:
shop.sternsinger.de
„Mein Mann wird wahrscheinlich so lange in Polen
arbeiten müssen, bis es in der Ukraine einen normalen
Lohn geben wird“, sagt Marta. „Wenn man
hier besser verdienen würde, müsste er nicht wegfahren.“
Die 28-Jährige hat selbst auch schon in Polen
gearbeitet: Letzten Sommer war sie zwei Monate
als Küchenhilfe in der gleichen Ortschaft beschäftigt
wie ihr Mann. „Immerhin waren wir abends
beide mal zusammen“, sagt sie mit einem kleinen
Lächeln. Nastia und Kola sind in der Zeit in der
Obhut der Großeltern geblieben. „Als meine Mama
weg war, war ich traurig und auch ein bisschen
sauer auf sie“, berichtet Nastia. Sie sei froh, dass ihre
Mutter wieder da ist. „Jetzt fehlt nur noch der Papa“,
sagt sie, und macht aus dem Stand einen Spagat. Ob
sie Berufsturnerin werden möchte? Nastia schüttelt
den Kopf. „Erst wollte ich Ärztin werden, dann Ballerina
und jetzt will ich am liebsten Malerin werden.
Und später ziehe ich nach Paris.“ Doch von den
Eltern will sie sich nicht trennen: „Papa und Mama
kommen dann einfach mit.“
Kola vermisst seinen Vater.
Nastia turnt viel und gern.
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