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Das Cruise-Center- Altona als neues Tor zur Welt? - Altonaer ...

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<strong>Altona</strong>s erster Walfangreeder<br />

Hinrich Hinrich van van der der Smissen<br />

Smissen<br />

Fährt man heute vom <strong>Altona</strong>er Fischmarkt an der Elbe entlang in Richtung Neumühlen, passiert<br />

man rechter Hand nicht nur das Seemannsheim und <strong>Altona</strong>s ältestes Haus, ehem<strong>als</strong> die Schiffsund<br />

Ankerschmiede von Groth und Degenhardt, kommt man etwas weiter nach einem Linksschwenk<br />

an einem großen Baukomplex aus Aluminium und den heute ( 2011) noch in Betrieb<br />

befindlichen Fischverarbeitungshallen, die rechter Hand liegen. Man befindet sich in der van der<br />

Smissen Straße. Nichts deutet hier mehr auf Walfang hin, keine Trankocherei stinkt mehr vor<br />

sich hin, keine Hammerschläge fleißiger Werftleute ertönen, höchsten klingen karibische Klänge<br />

aus einem der „Beach Clubs“ herüber, die nicht ganz saubere Elbe müffelt im Vorüberziehen vor<br />

sich hin, Autos hupen. Aus der fernsehberühmten Haifischbar erscheint ein Hafenarbeiter, sehr<br />

bemüht, seinen „Affen“ im Fahrwasser des Bürgersteigs zu halten. Ein Liebespärchen drückt sich<br />

in eine Ecke und dann gegenseitig, Kühllaster brausen zu Fischhandelsfirmen, die Hummer<br />

Pedersen oder Steier heißen. Letztere übrigens seit weit über hundert Jahren in Familienbesitz.<br />

Der letzte Steier, Helmut, starb, <strong>als</strong> diese Zeilen geschrieben wurden. Wie es weitergeht, steht in<br />

den Sternen, vermutlich ist wieder ein traditioneller Familienbetrieb ausgestorben.<br />

Hier an der „Küste“, wie man das Elbufer liebevoll nennt, waren die ersten Schiffbaubetriebe<br />

<strong>Altona</strong>s. Mit dem Bild einer heutigen Werft nicht vergleichbar, waren sie dennoch in der Lage,<br />

für damalige Verhältnisse, erstaunlich große, und vor allem, seetüchtige Schiffe zu bauen. An diesem<br />

Ort lagen sicher auch die Schiffsausrüster <strong>Altona</strong>s, manche noch weiter zum Fischmarkt hin,<br />

dort wo sich heute junge und schicke Menschen zu Wein, Hummer und Small Talk treffen. Genau<br />

dort lagen aber auch die Betriebsgebäude der ersten, nachweislichen Walfangreederei <strong>Altona</strong>s.<br />

Sie entstand neben vielen vorherigen und nachfolgenden Gewerken auf Betreiben der äußerst<br />

rührigen Familie van der Smissen , einer Familie, der <strong>Altona</strong> viel zu verdanken hat.<br />

Die v. d. Smissens stammen aus den Niederlanden. Sie gehörten der Glaubensgemeinschaft der<br />

Mennoniten an, die in Holland und anderswo verfolgt wurde. <strong>Das</strong> religionsoffene <strong>Altona</strong> war ein<br />

Anziehungspunkt der Verfolgten, auch sephardische Juden waren darunter,-was auf den Gebrauch<br />

des Wortes „ Grandes“ im Text weiter oben <strong>zur</strong>ückführt, diese waren meist portugiesischer<br />

oder spanischer Herkunft Namen, wie Freitas oder Texeira in den alten Adressbüchern<br />

beweisen.<br />

Die Mennoniten waren sehr gottesfürchtig und hatten, von hohen moralischen Vorstellungen geprägte<br />

Lebensgrundsätze. Deswegen findet man sie häufig <strong>als</strong> Kirchenvorsteher oder Gemeindeälteste<br />

an ihrem Wohnort, auf diesem Feld finden sie auch ihre intensive Freizeitgestaltung neben<br />

dem Beruf.<br />

Allerdings, es gab in der Familie eine militärische Komponente, die hier nicht<br />

vorenthalten werden soll:<br />

ein Alfred van der Smissen, mit vollem<br />

Namen und Titel, Alfred Louis Adolphe<br />

Graves Baron van der Smissen, 1823 –<br />

1895).<br />

111<br />

Er war der Sohn von General Jaques<br />

van der Smissen, dieser befehligte in<br />

der Schlacht bei Waterloo ( frz. Belle<br />

Alliance), ein Battalion der Artillerie.

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