Das Cruise-Center- Altona als neues Tor zur Welt? - Altonaer ...
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Eine handcolorierte Postkarte um 1910, die ein Portrait von Kaiser Wilhelm I. zeigt, eine<br />
„31er-Schulterklappe“ die nach 1906 nummeriert war und einen Wachsoldaten<br />
er wendet sich den Tribünen zu, deren Besucher<br />
ihn und die Kaiserin mit Jubel und Hüteschwenken<br />
begrüßen.<br />
- Inzwischen haben die ersten Truppen sich zum<br />
Parademarsch aufgestellt, der nun, nachdem der<br />
Kaiser mit dem Gefolge seinen Platz eingenommen,<br />
an den Tribünen vorbei seinen Anfang nimmt.<br />
Tausend und aber tausend Beine fliegen im gleichmäßigen<br />
Ruck empor und stampfen dann in unaufhaltsamem<br />
Vorwärtsdringen das grüne Feld.<br />
- In immer gleichem Wechsel vollzieht sich der<br />
Vorbeimarsch der einzelnen Regimenter. Unablässig<br />
fluten sie vorüber; alle haben das Bestreben,<br />
den Standpunkt des Kaisers in schnurgerader Linie<br />
zu passieren.<br />
Besonders gut vorüberkommen-de Abteilungen<br />
werden von den Zuschauern mit lautem Zuruf und<br />
Händeklatschen ausgezeichnet; So die einheimischen<br />
Hamburg-<strong>Altona</strong>er Infanteriebataillone, die<br />
Fünfundachtziger und die in musterhafter Haltung<br />
vorüberziehenden Ratzeburger Jäger. Lebhafter<br />
Jubel bricht los, <strong>als</strong> der Kaiser sich selbst an die<br />
Spitze des mecklenburgischen Füsilierregiments<br />
Nr 20 setzt und <strong>als</strong> dann die Kaiserin ihrem Gemahl<br />
die Flensburger Königin-Füsiliere vorführt.<br />
Mit höfischer Verbeugung und ritterlichem Neigen<br />
des Marschallstabes dankt der Kaiser der hohen<br />
Frau für die erstattete Meldung.<br />
33<br />
Mittlerweile rücken in großem Bogen die Truppen<br />
des zweiten Treffens von dem fernen Hügelgelände<br />
heran, an der Spitze die blauen Dragonerregimente<br />
der Mecklenburger.<br />
Wie ein wandelndes Tulpenbeet flammen und flackern<br />
die gelbroten Fähnlein in der Sonne, und in<br />
unhörbarem Hufschlag ziehen die blauen Reiter<br />
auf braunen Rossen an den Tribünen vorüber. Als<br />
das 18. Drago-nerregiment naht, setzt sich die<br />
Großherzogin von Mecklenburg-Schwerin an die<br />
Spitze; hinterdrein wird sie vom Kaiser durch einen<br />
ritterlichen Handkuss belohnt.<br />
Den hellblauen Dragonern zunächst folgen die<br />
dunkelblauen Wandsbeker Husaren mit ihren gelben<br />
Schabracken; Tausende von schwarzweißen<br />
Fähnlein flattern über dem ragenden Lanzenwald.<br />
Den Schluss bilden die dichten Geschwader der<br />
Schleswiger Husaren.<br />
Lauter Beifall grüßt diesen Paraderitt der Kavallerie;<br />
aber er steigert sich noch, <strong>als</strong> die Artillerie in<br />
tadelloser Ausrichtung vorübertrabt. Rad an Rad<br />
rollen die grauen Kanonen vorbei, <strong>als</strong> verbände<br />
jede Reihe eine gemeinsam Achse. Zierlich und<br />
leicht fliegen die Feldgeschütze über den Boden,<br />
und beim Anblick der fröhlichen Fahrt vergisst<br />
man schier, dass sie im Ernst des Kampfes Tod<br />
und Verderben sprühen.