Das Cruise-Center- Altona als neues Tor zur Welt? - Altonaer ...
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Die Parade bei <strong>Altona</strong> am 28. August 1911.<br />
Von Dietrich Metelmann<br />
Diese Abb. zeigt die innene Titelseite des<br />
Schulbuchs „<strong>Das</strong> Vaterland“, in dem dieser<br />
Beitrag veröffentlicht wurde<br />
Doch lesen Sie selbst und bilden sich Ihr eigenes Urteil:<br />
Erfrischt und verjüngt erwacht die Erde aus langer<br />
Regennacht, und verwundert sieht sie schon in<br />
dämmernder Frühe ungezählte Scharen ihrer Bewohner<br />
geschäftig. Tausende von Fußgängern ,<br />
Fuhrwerke aller Art streben in musterhafter Ordnung<br />
demselben Ziele zu; die Vorortszüge bringen<br />
in schnellem, tadellos geregeltem Verkehr Zehntausende<br />
nach Flottbek, von wo mit Fahnen, Gir-<br />
29<br />
Zum besseren Verständnis<br />
(WV) Nun jährt sich der Tag dieser „Kaiserparade“<br />
in <strong>Altona</strong> 2011 zum einhundertsten Male<br />
und zwischen diesem dam<strong>als</strong> für <strong>Altona</strong> glorreichen<br />
Ereignisses liegen nicht nur einhundert Jahre,<br />
sondern zwei verlorene <strong>Welt</strong>kriege und eine überwundene<br />
Teilung Deutschlands.<br />
Wenn wir auf die Militärgeschichte <strong>Altona</strong>s des<br />
Jahres 1911 <strong>zur</strong>ückblicken, wird es so manches<br />
Erstaunen geben.<br />
Denn nach mehr <strong>als</strong> vier Generationen wissen nur<br />
noch sehr wenige <strong>Altona</strong>er, dass die dam<strong>als</strong> noch<br />
selbstständige Stadt <strong>Altona</strong> einmal „Garnison“ war<br />
und das 31. Thüringische Infanterieregiment „Graf<br />
Bose“ derweilen in der heute noch existenten Victoria-Kaserne<br />
(nach der Kaiserin Auguste-Victoria<br />
benannt) residierte. Die Kommandantur dieses<br />
Regiments war derzeit noch in der Palmaille zu erreichen.<br />
In <strong>Altona</strong>, das erst seit knapp vier Jahrzehnten<br />
Mitglied des preußischen Staates war,<br />
überwog 1911 noch eine kaiserlich-bürgerliche<br />
Grundstimmung. <strong>Das</strong> Militär wurde in <strong>Altona</strong> noch<br />
verehrt und geliebt.<br />
Die spätere Herder- und danach Haubachstraße,<br />
hieß einmal sogar 31.-Straße. Sehr beliebt waren<br />
dabei die Militärkonzerte auf dem Kaiserplatz -<br />
am Musikpavillon.<br />
Wer diese Umstände mit bedenkt, wird nachvollziehen<br />
können, wie es zu so einer so nachhaltig<br />
werbenden Schilderung für das Militär 1913, <strong>als</strong>o<br />
noch zu Friedenszeiten - aber kurz vor dem Ausbruch<br />
des Ersten <strong>Welt</strong>krieges - in einem Buch für<br />
die Mittelschulen kommen konnte.<br />
landen und Ehrenpforten geschmückte Straßen<br />
nach dem Paradefeld führen. Seit mehreren Stunden<br />
halten erwartungsvolle Zuschauer beide Wegseiten<br />
besetzt; den Truppenkörper aller Waffengattungen,<br />
einzelne Offiziere in Gala, hoch zu Roß<br />
oder in schnellen Kraftwagen, Abgeordnete der<br />
Kriegervereine, um ihre Fahnen geschart, den<br />
schwarzen, glänzenden Zylinderhut auf dem Kop-