Das Cruise-Center- Altona als neues Tor zur Welt? - Altonaer ...
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Eine zeitgenössische Darstellung findet sich in dem Buch<br />
des Pastors Peter Hessel:<br />
„Hertzfliessende Betrachtungen/ von dem Elbestrom/ Zur Danckbahrkeit<br />
gegen GOTT geschoepffet/ darneben allen Schiff=Leuten zu einer geistlichen<br />
Zeit=Vertreibung vermacht;“<br />
<strong>Das</strong> Buch erschien 1675, gedruckt wurde es bei Victor de Leeu in <strong>Altona</strong>. Der gelehrte Autor<br />
vertrieb sein Buch in „Verlegung des Autoris“, <strong>als</strong>o im Selbstverlag. Der geistlich gebildete Autor<br />
schildert, im Stiel der Zeit, - das Aussehen der Wale und die Fang- und Verwertungsmethoden<br />
sehr anschaulich.<br />
Deswegen sollen sie hier, auszugsweise, wiedergegeben werden:<br />
Wale und Walfang: Schilderung aus dem Jahr 1675<br />
…Aber eilen wir zu den Walfischen / an welchen<br />
das Wunder größer <strong>als</strong> die Fische. Wie<br />
wir denn einen jungen von solchen vor Jahren<br />
an diesem Ort zu Hamburg gehabt/ der<br />
von Grönland angebracht/ und allhie abgerissen.<br />
Es sind diese Fische/ nicht gleiche<br />
groß/ insgemein bey 80 bisweilen auch bey<br />
120 Fuß lang: wie wol in der Indianischen<br />
See (Indischer Ozean, d. A.) einer von 960<br />
Fuß/ gesehen worden ist.<br />
Der Kopff ist so groß/ daß er den dritten<br />
Theil des ganzen Leibes ausmachet: auff<br />
der Nasen befinden sich zwey grosse runde<br />
Löcher/ wodurch sie ein hauffen Wassers an<br />
sich ziehen/ und hernach mit Gewalt in die<br />
Höhe blasen. An stat der Augen haben sie<br />
zwo dünne, weit außstehende Nerven/ so<br />
Der folgende Abschnitt gibt einen Einblick in die Waljagd und dessen,<br />
was der Wal nach Vorstellung des kirchlichen Herrn unter<br />
Wasser macht:<br />
116<br />
drey Ellen lang, anderthalb Fuß breit/ und mit<br />
langen Haarlocken versehen. An jeder Seiten<br />
des Kopffs findet sich ein Ohr/ das außwendig<br />
kleiner/ denn inwendig/ womit sie sehr genau<br />
hören können. Ihr Maul und Schlund ist so<br />
groß/ das es wol fümf Faden aufsperren kann:<br />
und oft werden von den Lippen allein 5 oder<br />
6.Tausend Pfund Speck geschnitten. Die Zunge/<br />
so bißweilen 18 fuß lang und 10 breit/ lieget<br />
auff etlichen hundert grossen und kleine<br />
Spitzen/ die allesampt mit weichem Haar/ dem<br />
Pferdehaar ähnlich besetzet/ damit die Zunge<br />
nicht dadurch verletzet werde ...<br />
Der Schwantz ist am Ende offt 28 Fuß breit<br />
und 2 dick.<br />
Ihr Saamen wird den Drogenisten und Materiallisten<br />
sehr theuer verkaufft“.<br />
Es werden aber die Wale auff folgende Weise gefangen: Man wirfft ihnen<br />
einen scharffen eisernen verstählten Haken/ der an einen langen starken<br />
Faden fest gemacht/ in den Leib. So bald sie den Haken oder Angel fühlen/<br />
begeben sie sich hinunter auff den Grund/ denselben abzustossen oder ab<strong>zur</strong>eiben:<br />
und wetzen allda den Haken immer tieffer hinein/ biß sie sich<br />
endlich so verblutet daß sie ganz Machtloß wiederump auftreiben/ und <strong>als</strong>o<br />
sterben. Darnach ziehen sie die Bohtsgesellen bey demselben Faden/ an das<br />
Land. oder fahren mit ihren Booten darnach zu/ und hauen oder schneiden<br />
ihnen das Speck oder das Thran-Fleisch ab.