»feine adressen – finest« – RTZ 4 20

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Das »feine adressen« Exklusiv-Interview
Unbequem | unangepasst | erfolgreich
Er ist ein Mann der klaren
Worte. Ein Mann, der
polarisiert. Als Oberbürgermeister
von Tübingen
macht er – unterstützt von
einem mitunter unbequemen,
unterm Strich aber sehr
konstruktiven Gemeinderat
– grüne Politik. Und das
nachweislich sehr erfolgreich:
Kaum ein Stadtoberhaupt
in Deutschland kann für
sich in Anspruch nehmen,
Umweltschutz und Wirtschaft
so überzeugend zu versöhnen,
wie Boris Palmer.
Herbert Grab, Chefredakteur »feine adressen«, im Gespräch
mit dem Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer
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Er nennt sich selbst einen »Dickschädel und Überzeugungstäter«.
Einer, der den Dingen gern auf den Grund
geht. Was ihn an sich selbst stört? »Dass ich manchmal die
Leute unnötig ärgere. Genauer: Dass mir die Fähigkeit
abgeht, nur die Streits zu suchen, die sich lohnen.«
Ohne Zweifel: Boris Palmer ist eine Ausnahmeerscheinung
im politischen Betrieb. Und wie das halt als Solitär so ist:
Es macht Spaß, denn wenn Sich-Verbiegen keine Option ist,
schwindet der Zwang zur Anpassung. Aber es ist eben auch
anstrengend. Wer nicht mit dem Strom schwimmt, macht
sich angreifbar. Und zieht die Blicke der Neider auf sich.
Wer wäre schließlich nicht auch gern unangepasst.
Selbstzerstörung der Menschheit
Seinen Antrieb erklärt Boris Palmer mit wenigen Sätzen:
»In den 80er-Jahren hab ich Bücher über die Grenzen
des Wachstums und die Tendenz zur Selbstzerstörung
der Menschheit gelesen. Da wurde mir klar: Es ist meine
Generation, die entscheidet, ob es zu dieser Selbstzerstörung
»Dickschädel
und
Überzeugungstäter«