der-Bergische-Unternehmer_1220
Das Wirtschaftsmagazin für das Bergische Land und den Kreis Mettmann
Das Wirtschaftsmagazin für das Bergische Land und den Kreis Mettmann
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Kaufvertrag über Immobilie
muss erhebliche Wohnflächendifferenz
aufweisen
Ist die Grunderwerbssteuer erst einmal
bezahlt, dann kann sie nicht so ohne weiteres
wieder aufgehoben oder geändert
werden. Allerdings könnte die Nichterfüllung
von erheblichen Vertragsbedingungen
durch den Verkäufer nach Information
des Infodienstes Recht und
Steuern der LBS ein wesentliches Argument
zu Gunsten des Steuerzahlers darstellen.
Der Fall: Nach einem abgeschlossenen
und vollständig durchgeführten
Immobilienkauf machte der Erwerber
geltend, dass die tatsächliche Wohnfläche
von den Angaben im Vertrag um
mehr als zehn Prozent abweiche. Er begehrte
eine Rückabwicklung des Vertrages
und wollte auch die bezahlte Grunderwerbssteuer
zurückerhalten. Die
Verfahrensbeteiligten und ein Gutachter
kamen zu höchst unterschiedlichen Ergebnissen,
wie die Wohnfläche konkret
zu berechnen sei und am Schluss musste
in letzter Instanz der Bundesfinanzhof
eine Entscheidung treffen.
Das Urteil: Die Richterinnen und Richter
gaben dem Fiskus recht und legten fest,
dass der Grunderwerbssteuerbescheid
nicht aufzuheben sei. Im speziellen Fall
seien die Flächenangaben im Vertrag
nicht auf eine so drastische Art und Weise
von der Realität abweichend, dass man
die Wohnung als mangelhaft betrachten
müsse. Ein Rücktrittsrecht sei deswegen
zu verneinen und ebenso die Rückgängigmachung
der Grunderwerbssteuer.
Bei einer Minderfläche von mehr als
zehn Prozent, so der BFH, hätte man
grundsätzlich von einem schweren Mangel
sprechen können.
(Bundesfinanzhof, Aktenzeichen II R
4/18)
BGH kippt Bankgebühr
Mit Urteil vom 30.06.2020 - XI ZR 119/19
- hat der BGH der Klage des Bundesverbandes
der Verbraucherzentralen und Verbraucherverbände
statt gegeben. Der Verband
begehrte die Feststellung, dass das
Entgelt für die grundlegenden Funktionen
eines Basiskontovertrags angemessen sein
muss, wobei für die Beurteilung der Angemessenheit
insbesondere die marktüblichen
Entgelte und das Nutzerverhalten zu
berücksichtigen sind.
Worum ging es konkret?
Die Bank bietet ein Basiskonto zum monatlichen
Grundpreis von 8,99 EUR an.
Die in diesem Preis enthaltenen Leistungen
umfassen insbesondere die Nutzung
von Online-Banking, Telefon-Banking
und Bankingterminals, die Nutzung des
Bank Card Service, Kontoauszüge am
Bankterminal, beleglose Überweisungen
sowie die Einrichtung und Änderung von
www.runkel-anwaelte.de
ERFAHRUNG. ENGAGE MENT. ERFOLG.
der Bergische Unternehmer 12|20 37