EYECOM 01|21
DIE EYEWEAR-COMMUNITY
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0 MESSE<br />
SCHWEIZER<br />
VORBILD<br />
SEIT MENSCHENGEDENKEN GAB ES IN DER AUGENOPTIK NOCH<br />
NIE SO WENIGE MESSEN WIE IM CORONA-JAHR 2020: ABSAGEN WAREN<br />
DIE REGEL UND NICHT DIE AUSNAHME. ABER WIE IN DEN<br />
COMICS DER GALLIERS ASTERIX GIBT ES AUCH IN DER SCHWEIZ MUTIGE<br />
UNTERNEHMER, DIE DAS UNMÖGLICHE GEWAGT HABEN.<br />
m 13. und 14. September fand in der ehemaligen Papierfabrik<br />
in der Züricher Sihlcity die diesjährige „Hall of<br />
Frames“ (HOF) statt: Ein kleine, feine Messe mit etwa<br />
45 Unternehmen aus dem Bereich der „independent labels“, die den Besuchern<br />
an zwei Tagen eine beeindruckende Vielfalt an schönen Brillen,<br />
innovativen Produkten und umfassenden, zeitgemäßen Serviceleistungen<br />
zeigten. Klein - aber ein echter Lichtblick in der ansonsten messelosen Zeit.<br />
Im aktuell noch immer stark vom Thema Corona geprägten Umfeld<br />
eine Messe zu veranstalten war für das HOF-Team um Nathanaël Wenger<br />
eine durchaus beachtliche Herausforderung. Als Veranstalter war er verpflichtet,<br />
die Sicherheit von Ausstellern und Besuchern mit einem umfassende<br />
Sicherheits- und Hygienekonzept zu gewährleisten. Aber obwohl<br />
der Kanton Zürich kurz vor Messebeginn die Sicherheitsbestimmungen<br />
verschärfte und das Tragen von Gesichtsmasken für alle Messeteilnehmer<br />
vorschrieb, trat das „Worst Case Szenario“ - die Absage der Messe<br />
aufgrund von verschärften kantonalen Bestimmungen – nicht ein. Die<br />
Umsetzung des Sicherheitskonzepts funktionierte sogar sehr gut – von<br />
der Einhaltung der Maskenpflicht über die Benutzung der zur Verfügung<br />
gestellten Desinfektionsgeräte für Brillenfassungen bis hin zu den<br />
Einbahnstraßen-Gängen. Letztere gewährleisteten außerdem, dass alle<br />
Besucher an jedem Stand vorbeikamen.<br />
Die HOF hat den Beweis erbracht, dass die<br />
Durchführung einer kleinen Fachmesse auch<br />
in Corona-Zeiten durchaus möglich ist.<br />
Das Wichtigste aber war: Die HOF hat damit den Beweis erbracht,<br />
dass die Durchführung einer kleinen Fachmesse auch in Corona-Zeiten<br />
durchaus möglich ist. Für die Branche war das ein starkes und positives<br />
Signal: Es funktioniert und sollte auch auf größere Events skalierbar sein.<br />
Deshalb gab es viele Komplimente für den Mut, die Messe auch in einer<br />
unsicheren Zeit zu veranstalten.<br />
Die Vielfalt der in Zürich gezeigten Formen, Farben und Materialien<br />
der neuen Korrektions- und Sonnenbrillenmodelle war enorm; die<br />
Kreativität der Brillendesigner scheint unerschöpflich und nicht durch<br />
Corona beeinflusst. Es ist zwar nicht ganz einfach, klare Trends für 2021<br />
zu benennen, aber grundsätzlich kann man sagen, dass die Formensprache<br />
wieder klarer wird: Eckiger, flacher und breitrandiger.<br />
Klein – aber ein echter Lichtblick in<br />
der ansonsten messelosen Zeit.<br />
In Sachen Nachhaltigkeit hat die HOF ebenfalls ihre ambitionierten<br />
Ziele erreicht: Abgesehen von ein paar leeren Kartonschachteln, Flaschen<br />
und Broschüren, die allesamt dem Recycling zugeführt wurden, fiel<br />
nur ganz wenig Abfall an. In der Nachbereitung der Messe wird das durch<br />
die Veranstaltung produzierte CO 2 über die Plattform „myclimate.org“<br />
kompensiert. Damit ist die Hall of Frames die erste vollkommen<br />
klimaneutrale Brillen-Fachmesse der Welt.<br />
Besondere Zeiten erfordern innovative Lösungen. Darum werden die Organisatoren<br />
der Hall of Frames Anfang 2021 ein neues Messeformat testen:<br />
Die „Hall of Frames Weekend“, die erstmals vom 13. bis 15. März 2021 in Luzern<br />
stattfindet. Erfunden wurde das Konzept in Schweden, wo im September<br />
2020 in Göteborg das „You & Eye Weekend“ stattfand. Die HOF ist deshalb<br />
mit den Veranstaltern von You & Eye eine Partnerschaft eingegangen.<br />
Im Unterschied zu „normalen“ Messen präsentieren die Aussteller<br />
ihre Kollektionsneuheiten bei diesem Konzept nicht mehr gemeinsam in<br />
einer Messehalle, sondern über die Stadt verteilt. So kann die Sicherheit<br />
der Teilnehmer noch besser gewährleistet, aber auch das Geschäftliche<br />
mit dem Vergnügen kombiniert werden. Der Freizeit- und Erholungsfaktor<br />
soll bewusst nicht zu kurz kommen.<br />
Alle Aussteller werden bequem zu Fuß erreichbar sein. Sie sind<br />
grundsätzlich frei in der Wahl ihres Ausstellungsortes. Dies kann eine<br />
Hotelsuite, ein Popup Store oder auch ein Barber Shop sein. Der Fantasie<br />
sind keine Grenzen gesetzt. Auf Wunsch stehen die Veranstalter den<br />
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<strong>EYECOM</strong> 01 | 2021