29. September 2019
- Kein Platz für ein zweites Fußball-Stadion in Graz - Bis 2025: Fernwärme für 100.000 Haushalte - Zweiter Standort für ‘s Fachl in Graz - Zweigleisiger Ausbau der Straßenbahnlinie 5 nach Puntigam - Rauchverbot spaltet die Grazer Szene
- Kein Platz für ein zweites Fußball-Stadion in Graz
- Bis 2025: Fernwärme für 100.000 Haushalte
- Zweiter Standort für ‘s Fachl in Graz
- Zweigleisiger Ausbau der Straßenbahnlinie 5 nach Puntigam
- Rauchverbot spaltet die Grazer Szene
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eco<br />
graz<br />
www.grazer.at <strong>29.</strong> 19. SEPTEMBER 2012 <strong>2019</strong><br />
Svjetlana Wisiak<br />
22 svjetlana.wisiak@grazer.at<br />
Die Unternehmen erwirtschaften<br />
pro Jahr einen Umsatz von 1,7 Milliarden<br />
Euro.<br />
Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl freut sich über<br />
den Erfolg der steirischen Kreativwirtschaft. O. WOLF<br />
Mitarbeiter motivieren ist<br />
SPANNEND. Geld<br />
motiviert Mitarbeiter<br />
am wenigsten. Neue<br />
Erkenntnisse schöpften<br />
die Experten beim<br />
„Café WIFI“.<br />
Auf Einladung von „der<br />
Grazer“ kamen drei<br />
Experten aus der Jobbranche<br />
zum Gespräch.<br />
Von Svjetlana Wisiak<br />
svjetlana.wisiak@grazer.at<br />
ERWIN SCHERIAU (4)<br />
Die Aussicht auf eine Pizza<br />
motiviert mehr als die<br />
Aussicht auf eine Gehaltserhöhung.<br />
Das besagt eine<br />
Studie des Psychologieprofessors<br />
Dan Ariely. Die Ergebnisse wurden<br />
im Frühsommer im „New<br />
York Magazine“ publiziert und<br />
gingen daraufhin um die Welt.<br />
Im Rahmen des jüngsten „Café<br />
WIFI“ diskutierten Experten darüber,<br />
was Mitarbeiter motiviert<br />
und welche Verantwortung dabei<br />
der Arbeitgeber übernimmt.<br />
Vorbildwirkung<br />
„Motivation kann man nicht lernen“,<br />
unterstreicht WIFI-Leiter<br />
Martin Neubauer. Genauso<br />
wenig kann man jemandem die<br />
Anregung geben, er solle bei<br />
der Arbeit motiviert sein, ist er<br />
sich sicher. Schon früh im Gespräch<br />
kristallisiert sich heraus,<br />
dass Motivation kein „Skill“ ist,<br />
den man sich antrainieren kann.<br />
Man muss sie spüren. Der beste<br />
Motivator heißt Dopamin,<br />
wie Gesundheitspsychologin<br />
Reinhild Wallner erklärt. Das<br />
Glückshormon kann aber nicht<br />
auf Kommando ausgeschüttet<br />
werden. Wie man es beim Mitarbeiter<br />
freilassen kann, weiß Martin<br />
Auer: „Den Kern bilden die<br />
Führungskräfte. Sie müssen den<br />
Spirit verstehen und leben. Es<br />
liegt an ihnen, ein ‚Brennen‘ für<br />
das Unternehmen auszulösen“,<br />
beteuert der Bäckerei-Chef.<br />
Vorbildwirkung lautet hier<br />
also das Schlüsselwort. Doch<br />
wenn man einer Studie des deutschen<br />
Instituts „forum!“ Glauben<br />
schenkt, so sind 23 Prozent der<br />
Angestellten auf Teamleader-Niveau<br />
nicht nur unmotiviert, sondern<br />
sogar frustriert. Wie man<br />
der Negativspirale ausweicht,<br />
weiß Reinhild Wallner: „Wichtig<br />
ist der Blick nach innen. Zuallererst<br />
muss man sich seiner eigenen<br />
Fähigkeiten bewusst werden.<br />
Nicht jede Position ist mit jeder<br />
Persönlichkeit kompatibel. Für<br />
den Verkauf braucht es einen zugänglichen<br />
Menschen, fürs Controlling<br />
einen genauen. Probleme<br />
entstehen, wo sich jemand – etwa<br />
aufgrund einer Familientradition<br />
– in eine Rolle gedrängt fühlt“, erklärt<br />
die Psychologin.<br />
Kopfsache<br />
Wie man als WIFI-Leiter motiviert<br />
bleibt, kann Neubauer<br />
schnell beantworten: „Wenn ich<br />
den Karriereweg von Menschen<br />
mitverfolge, die bei uns im Haus<br />
waren, das ist mein Motivator.“<br />
Wie bleibt aber jemand motiviert,<br />
der zum Beispiel acht Stunden<br />
an der Supermarkt-Kassa<br />
sitzt? „Die eigene Definition der<br />
Arbeit macht den Unterschied<br />
<br />
Martin<br />
Auer<br />
Bäckerei Martin Auer<br />
Wenn jemand zu mir<br />
kommen muss, um nach<br />
neuen Herausforderungen<br />
zu fragen, dann habe ich<br />
etwas falsch gemacht.“<br />
aus“, so Wallner. Am Arbeitgeber<br />
liegt es wiederum, Potenzial<br />
zu erkennen und die Anforderungen<br />
stückchenweise zu heben.<br />
Dass der Arbeitgeber in die<br />
Verantwortung gezogen gehört,<br />
darüber sind sich alle Experten<br />
einig: Die Klage, es gebe „keine<br />
guten Leute“ am Arbeitsmarkt,<br />
nütze nichts, ist sich Auer sicher.<br />
Im Gegenteil: „Arbeitgeber<br />
stehen vor einem Riesenbuffet.<br />
Was sie aufhält, sind alte Denkweisen“,<br />
erklärt Wallner. „Die<br />
Rechnung ist einfach“, pflichtet<br />
auch Neubauer bei, „in der Stei-