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die kleine Hexe

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Rasierklingen, Zahnbürsten, Haarspangen! Topflappen, Schuhwichse,

Knoblauchsaft! Immer heran, meine Herrschaften! Kaufen Sie, kaufen

Sie! Hiiier ist der Billige Jakob!“

Die kleine Hexe freute sich den Trubel. Hier hin und dorthin ließ sie

sich von der Mende treiben. Sie kostete da von den Butterbirnen und

dort aus dem Krautfass. Für ein paar Kreuzer erstand sie beim Billigen

Jakob ein Feuerzeug, und als Dreigabe schenkte er ihr einen gläsernen

Fingerring.

„Danke schön!“ sagte die kleine Hexe.

„Bitte sehr! – Immer heran, meine Herrschaften! Kaufen Sie, kaufen

Sie! Hiiier ist der Billige Jakob!“

Ganz hinten, im allerentlegensten Winkel des Marktes, stand stumm

und traurig ein blasses Mädchen mit einem Korb voll Papierblumen.

Achtlos eilten die Leute daran vorüber, niemand kaufte dem schüchternen

Ding etwas ab.

„Wie wäre es“, meinte der Rabe

Abraxas, „wenn du dich seiner ein

wenig annehmen würdest? Das arme

Kind tut mir leid.“

Die kleine Hexe bahnte sich einen

Weg durch die Menge. Sie fragte

das Mädchen: „Kannst du die Blumen

nicht loswerden?“

„Ach“, sprach das Mädchen, „wer

kauft schon im Sommer Papierblumen!

Mutter wird wieder weinen.

Wenn ich am Abend kein Geld bringe,

kann sie kein Brot für uns kaufen.

Ich habe noch sieben Geschwister.

Und Vater ist vorigen

Winter gestorben. Nun machen wir

solche Papierblumen.

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