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die kleine Hexe

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sieben Röcke bis auf den untersten aus, streifte Schuhe und

Strümpfe ab, fuhr in die Filzpantoffeln und sagte:

„Dass ich erbärmlich gefroren habe, will ich ja nicht bestreiten. Aber

ich sage dir: Schön war es trotzdem!“

Sie setzte sich auf die Ofenbank und begann zu erzählen. Der Rabe

Abraxas hörte ihr schweigend zu. Erst nach der Geschichte mit dem

Maronimann unterbrach er sie und warf ein:

„Also weißt du, allmählich verstehe ich überhaupt nicht mehr! Diesem

Maronimann hilfst du mit deiner Hexerei gegen Kälte, aber die selbst

hast du nicht geholfen? Was soll man da als vernünftiger Rabe sagen?“

„Wie meinst du das?“ fragte die kleine Hexe.

„“Wie werde ich das schon meinen! Wenn ich du wäre und hexen

könnte, dann brauchte ich ganz gewiss keine Kräutertee, um mich

aufzuwärmen! Ich würde es gar nicht erst soweit kommen lassen!“

„Aber ich habe doch alles getan, was ich tun konnte!“ sagte die kleine

Hexe. „Ich wüsste ein Mittel gegen den Frost, das ist besser als sieben

Röcke!“

„Besser als sieben Röcke?“

„Viel besser! So wahr ich ein Rabe bin und Abraxas heiße!“

Die kleine Hexe verstand ihn noch immer nicht.

„Sag mir“, bat sie ihm, „was ich nach deiner Meinung versäumt habe.

Aber du musst es schon deutlicher sagen und darfst nicht immer in

Rätseln sprechen.“

„Spreche ich etwa in Rätseln?“ fragte Abraxas. – „Die Sache ist doch

so klar wie nur was! Wenn du hexen kannst, dass der Maronimann

nicht zu frieren braucht – warum kannst du dann, bitte sehr, nicht

das gleiche für dich hexen?“

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