die kleine Hexe
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Die kleine Hexe wartete hinter dem Schuppen ab, bis der Kutscher
im Gasthaus verschwunden war. Dann huschte sie rasch zu den beiden
Gäulen und fragte sie in der Pferdesprach: „Treibt er es immer so
arg mit euch?“
„Immer“, gestanden die Pferde.
„Aber du müsstest ihn
erst einmal sehen, wenn er
betrunken ist oder in Wut
kommt. Dann drischt er sogar
mit dem Peitschenstiel auf
uns los. Sieh dir die Striemen
auf unserer Haut an, dann
weißt du Bescheid.“
„Der Bursche verdient einen
Denkzettel!“ sagte die kleine
Hexe. „Es ist eine Schande,
wie er euch zurichtet! – Wollt
ihr mir helfen, wenn ich´s ihm
heimzahle?“
„Gut – was verlangst du von uns?“
„Dass ihr euch nicht von der Stelle rührt, wenn er aufsteigt und abfahren
will. Keinen Hufbreit!“
„Oh, das ist viel verlangt!“ wandten die Pferde ein. „Du wirst sehen,
er prügelt uns grün und blau dafür!“
„Ich verspreche euch“, sagte die kleine Hexe, „dass euch kein Leid
geschieht.“
Sie trat an den Wagen und griff nach der Peitsche. Dann knüpfte sie
einen Knoten ins untere Ende der Peitschenschnur. Das war alles. Nun
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