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die kleine Hexe

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„Donner und Doria!“ brüllte er schließlich, „so geht das nicht!“ Er erwischte

die Peitsche am oberen Ende und hieb voller Zorn mit dem

Stiel zu.

Das tat er nur einmal.

Der Peitschenstiel traf ihn so hart an die Nase, dass ihm das Blut aus

den Nasenlöchern hervorschoss. Der Bierkutscher stieß einen lauten

Schrei aus. Die Peitsche entfiel seinen Händen, es wurde ihm

schwarzen vor den Augen, er musste sich festhalten.

Als er sich nach einiger Zeit wieder halbwegs zu sich kam, stand neben

dem Fuhrwerk die kleine Hexe. Sie drohte ihm: „Wenn du noch

einmal die Peitsche nimmst, geht es dir wieder so! Schreib dir das

hinter die Ohren! Jetzt kannst du von mir aus davonfahren. Hü!“

Auf ihr Zeichen hin zogen die Pferde gehorsam an. Das Sattelpferd

wieherte: „Danke schön!“ und das Handpferd warf freudeschnaubend

den Kopf hoch. Der Bierkutscher saß auf dem Bock wie ein Häufchen

Unglück. Er schwor sich bei seiner geschwollenen Nase: „Ich werde

mein Leben lang keine Peitsche mehr anrühren!“

Freitagsgäste

Der Freitag ist für die Hexen das, was für andere Leute der Sonntag

ist. Wie diese am Sonntag nicht arbeiten dürfen, so dürfen die Hexen

am Freitag nicht hexen. Wenn sie es dennoch tun und dabei erwischt

werden, müssen sie Strafen zahlen.

Die kleine Hexe hielt sich besonders gewissenhaft an die Freitagsruhe.

Sie wollte auf keinen Fall in Versuchung kommen. Am Donnerstagabend

schloss sie den Besen weg und sperrten das Hexenbuch in den

Tischkasten. Sicher ist sicher.

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