die kleine Hexe
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„Da gibt es dich gar nichts zu überlegen!“ sagte die kleine Hexe.
„Wer weiß?“ entgegnete achselzuckend die Hexe Rumpumpel. „Vielleicht
ist es trotzdem klüger, wenn du daheim bleibst. Ich werde
dich gern bei der Oberhexe entschuldigen.“
„So? rief die kleine Hexe. „Das glaube ich! Aber ich bin nicht so
dumm, wie du meinst! Ich lasse mir keine Angst machen!“
„Wem nicht zu raten ist“, sagte die Muhme Rumpumpel, „dem ist auch
nicht zu helfen. Dann also bis übermorgen!“ –
Der Rabe Abraxas hätte die kleine Hexe am liebsten auch diesmal
begleitet. Aber er hatte im Hexenrat nichts verloren. Er musste zu
Hause bleiben und wünschte der kleinen Hexe, als sie sich auf den
Weg machte, alles Gute.
„Lass dich nicht einschüchtern!“ rief er beim Abschied. „Du bist eine
gute Hexe geworden, und das ist die Hauptsache!“
Schlag zwölf kam die kleine Hexe am Kreuzweg hinter dem roten
Stein in der Heide an. Der Hexenrat war schon versammelt. Außer
der Oberhexe gehörten dazu eine Wind-, eine Wald-, eine Nebelhexe
und auch von den anderen Hexenarten je eine. Die Wetterhexen hatten
die Muhme Rumpumpel geschickt. Das konnte der kleinen Hexe
nur recht sein. Sie war ihrer Sache sicher und sagte sich: Die wird
platzen vor Ärger, wenn ich die Prüfung bestehe und morgen mit auf
den Blocksberg darf!
„Fangen wir an!“ rief die Oberhexe, „und prüfen wir, was die kleine
Hexe gelernt hat!“
Nun stellten die hexen der Reihe nach ihre Aufgaben: Windmachen,
Donnerlassen, den roten Stein in der Heide weghexen, Hagel und Regen
heraufbeschwören – es waren keine besonders schwierigen Dinge.
Die kleine geriet nicht ein einziges Mal in Verlegenheit. Auch als die
Muhme Rumpumpel von ihr verlangte: „Hexe das, was auf Seite dreihundertvierundzwanzig
im Hexenbuch steht!“, war die kleine Hexe
sofort im Bild. Sie kannte das Hexenbuch in- und auswendig.
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