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die kleine Hexe

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Das Männlein schnäuzte sich in die Finger. Dann langte es eine Handvoll

Kastanien aus dem Bratrohr und tat sie in die eine Tüte von

braunem Packpapier. Die gab es der kleinen Hexe und sagte:

„Da, nimm sie! Aber bevor du sie in den Mund steckst, musst du sie

abschälen.“

„Danke schön“, sagte die kleine Hexe und kostete.

„Hm, die sind gut!“ rief sie überrascht; und dann meinte sie.

„Weißt du, dich könnte man fast beneiden! Du hast eine leichte Arbeit

und brauchst nicht zu frieren, weil du am warmen Ofen stehst.“

„Sage das nicht!“ widersprach das Männlein. „Wenn man den ganzen

Tag in der Kälte steht, friert man trotzdem. Da hilft auch das eiserne

Öfchen nichts. Daran verbrennt man sich höchstens die Finger,

wenn man die heißen Maroni herausholt. – Haptschi! – Aber sonst?

Meine Füße sind ein Paar Eiszapfen, sage ich dir! Und die Nase erst!

Ist sie nicht rot wie eine Christbaumkerze? Den Schnupfen werde

ich nicht mehr los. Es ist zum Verzweifeln!“

Wie zur Bekräftigung nieste das Männlein schon wieder. Es nieste so

herzzerreißend, dass die Holzbude wackelte und der Markt davon

wiederhallte.

Da dachte die kleine Hexe: Dem können wir abhelfen! Warte mal …

Und sie murmelte einen Zauberspruch, aber heimlich. Dann fragte

sie:

„Ist dir noch immer kalt an den Zehen?“

„Im Augenblick nicht mehr“, sagte das Männlein.

„Ich glaube, die Kälte hat etwas nachgelassen. Ich merke es an der

Nasenspitze. Wie kommt das nur?“

„Frag mich nicht“, sagte die kleine Hexe, „ich muss jetzt nach Hause

reiten.“

„Nach Hause – reiten?!“

„Habe ich etwas von reiten gesagt? Du wirst dich verhört haben.“

„Muss wohl so sein“, sprach das Männlein. – „Auf Wiedersehen!“

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