die kleine Hexe
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„Beeile dich!“ drängte Abraxas. „Nur eine halbe Stunde noch!“
„Mir genügt eine Viertelstunde“, antwortete die kleine Hexe.
Als es dreiviertel schlug, war sie mit einem Satz auf den Beinen.
„Jetzt geht es ans Holzsammeln!“ rief sie und sprach einen Hexenspruch.
Da kam es von allen Seiten herbeigeflattert. Es krachte und knallte
und klapperte. Holterdiepolter! Fiel es herunter und türmte sich
übereinander auf einen Haufen.
„oh!“ rief Abraxas. „Was sehe ich? Sind das nicht Besen?“
„Jawohl, es sind Besen – die Hexenbesen der großen Hexen! Ich habe
sie allesamt auf den Blocksberg gehext. Und dieser, der lange da, ist
der Besen der Oberhexe.“
„Ich werde sie anzünden“, sagte die kleine Hexe.
„Was meinst du wohl, wie sie brennen werden! Jetzt brauche ich aber
auch noch Papier dazu.“
Sie sprach einen zweiten Spruch.
Nun erhob sich ein Rauschen und Brausen am Himmel, Wie Scharen
von riesigen Fledermäusen schwebten es flügelschlagend über die
Wälder heran, auf den Gipfel zu.
„Immer herbei!“ rief die kleine Hexe, „und husch! Auf den Besenhaufen!“
Es waren die Hexenbücher der großen Hexen. Die kleine Hexe hatte
sie herbeibefohlen.
„Was tust du nur!“ kreischte Abraxas. „Die großen Hexen werden
dich umbringen!“
„Kaum!“ rief die kleine Hexe und sagte den dritten Spruch.
Dieser dritte Spruch war der beste. Sie hexte damit den großen Hexen
das Hexen ab. Nun konnte nicht eine von ihnen mehr hexen! Und
da sie auch keine Hexenbücher mehr hatten, so waren sie außerstande,
es jemals wieder zu lernen.
Im Tal schlug es Mitternacht.
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