die kleine Hexe
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konnte sie seelenruhig hinter den Schuppen zurückkehren, konnte
sich dort auf die Lauer legen und abwarten, wie es dem Kutscher ergehen
würde.
Der Bierkutscher trat eine Weile danach aus dem Wirtshaus. Er hatte
gegessen, er hatte getrunken. Laut und vergnügt vor sich hinpfeifend
kam er herangeschlendert. Er stieg auf den Kutschbock, ergriff
mit der Linken die Zügel und langte sich mit der Rechten nach alter
Gewohnheit die Peitsche her.
„Hü!“ rief er, schnalzte mit der Zunge und wollte davonfahren.
Als nun die Pferde nicht angezogen, wurde er ärgerlich. „Wartet, ihr
faulen Böcke, euch helfe ich!“ schimpfte er los – und schon holte er
weit mit der Peitsche aus …
Aber der Hieb ging daneben!
Die Peitschenschnur schwippte
zurück, und der Schlag traf
nicht etwa die Pferde: er
klatschte dem Kutscher selbst
um die Ohren!
„Verdammt noch mal!“ fluchte
der, holte erneut mit der Peitsche
aus und schlug abermals
zu – doch auch diesmal erging
es ihm keineswegs besser.
Jetzt packte den Kutscher die
blinde Wut. Er sprang auf. Wie
ein Rasender schwang er die
Peitsche und drosch auf die
Pferde ein. Aber jedes Mal trafen
die Hiebe ihn selbst. Sie
trafen in auf den Hals, ins Gesicht,
auf die Finger, die Arme,
den Leib und das Hinterteil.
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