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Leseprobe

Jakob Prandtauer 1660–1726 Baumeister des Barock

Jakob Prandtauer 1660–1726
Baumeister des Barock

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Abb. 381 Stift Herzogenburg, Nordfassade, östlicher Risalit mit dem Hauptportal

überfängt, setzen die Akzente. Die Einfahrt in den Prälatenhof

führt durch den östlichen Risalit (Abb. 381) mit

seinem auf Joseph Munggenast zurückgehenden Portal,

dem Au-Tor (Abb. 374). Zwei von dem Tor auf die Außenkanten

des Risalits zulaufende Mauern rahmen den

Weg. Dabei scheidet die östliche Mauer die Zufahrt von

dem dahinter steil abfallenden Terrain; die westliche

Mauer grenzt die Zufahrt vom Kapitelgarten ab. Die

zwingende Notwendigkeit der Anlage dieses von Besuch

abgeschirmten (Kapitel-)Gartens war daher sicherlich

mitentscheidend für die Gestaltung der Zufahrt. Das Vorhandensein

der Mauer hat für die vor dem Stift stehende

Betrachterin bzw. den vor dem Stift stehenden Betrachter

zur Folge, dass sie bzw. er die wahren Ausmaße der Nordfassade

nicht erfassen kann; nur aus der Ferne ist die

Nordfront des Klosters in ihrer Gesamtheit erfahrbar

(Abb. 379).

Im Unterschied zum Saalrisalit der Ostfassade sind

es an der Nordfassade vor allem die Instrumentierung

und die Fensterverdachungen, die die beiden fünfachsigen

Risalite (Abb. 381) von den Rücklagen optisch abgrenzen,

denn in der Höhe überragen die dreigeschoßigen

Risalite die Rücklagen nur wenig. In das von einer

feinen Nutung überzogene, durch breite Wandvorlagen

gegliederte Erdgeschoß schneiden hochrechteckige, mit

einem Keilstein versehene Fenster ein. Ein kräftiges Ge-

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