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Jakob Prandtauer 1660–1726 Baumeister des Barock
Jakob Prandtauer 1660–1726
Baumeister des Barock
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Abb. 506 Dürnstein, Kellerschloss
formanalytisch betrachtet passen einige Detailformen
nicht in die Bauzeit. Nachdem über viele Jahre hinweg
immer wieder der Name Jakob Prandtauers, 68 aber auch
der des Propstes Hieronymus Übelbacher 69 ohne nähere
Begründung ins Spiel gebracht worden sind, hat Fritz
Dworschak 1966 erstmals versucht, unter sorgfältiger Abwägung
verschiedener Argumente die Zuschreibungsfrage
zu klären. Drei Punkte sprechen in seinen Augen für
Prandtauer als Planer des Kellerschlosses: 70 erstens die Tätigkeit
Prandtauers am Förthof (Kat. 35), zweitens die weit
gespannten Ziegelgewölbe, für deren Errichtung ein erfahrener
Baumeister zwingend notwendig gewesen wäre,
und drittens das (im Laufe der Zeit mehrfach erneuerte)
Fresko der Sonnenuhr (Abb. 508), das möglicherweise
rechts im Bild, neben Propst Hieronymus Übelbacher, Jakob
Prandtauer bei einem Glas Wein sitzend zeigt. 71 Zugleich
hat Dworschak auf die aufgefächerten Keilsteine
Abb. 507 Dürnstein, Kellerschloss, Einblick
68
Zum Beispiel BARNATH 1943, 87.
69
„Die ureigenste Schöpfung des Propstes Übelbacher ist das sogenannte
Kellerschlössel ...“ (HOFMANN 1952, 38).
70
DWORSCHAK 1966, 96–97.
71
Die weiteren Personen, die sich hier zu einer geselligen Runde
zusammengefunden haben, sind der Herrschaftsinhaber Konrad
Sigmund Anton Reichsgraf von Starhemberg und der Maler
des Freskos, Wolfgang Ehrenreich Priefer von Miesbach, dessen
Name auf dem Schriftband links genannt wird. Zur Identifizierung
der dargestellten Personen und zum Schriftband siehe zuletzt
AICHINGER-ROSENBERGER 2010/2, 201–202. 1719 freskierte
Wolfgang Ehrenreich Priefer von Miesbach zusammen mit Matthias
Pichler die unterhalb der Dürnsteiner Stiftskirche gelegene
„Totenkapelle“ (KARNER 2010/2, 173–181).
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