24.02.2021 Aufrufe

Leseprobe

Jakob Prandtauer 1660–1726 Baumeister des Barock

Jakob Prandtauer 1660–1726
Baumeister des Barock

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Abb. 506 Dürnstein, Kellerschloss

formanalytisch betrachtet passen einige Detailformen

nicht in die Bauzeit. Nachdem über viele Jahre hinweg

immer wieder der Name Jakob Prandtauers, 68 aber auch

der des Propstes Hieronymus Übelbacher 69 ohne nähere

Begründung ins Spiel gebracht worden sind, hat Fritz

Dworschak 1966 erstmals versucht, unter sorgfältiger Abwägung

verschiedener Argumente die Zuschreibungsfrage

zu klären. Drei Punkte sprechen in seinen Augen für

Prandtauer als Planer des Kellerschlosses: 70 erstens die Tätigkeit

Prandtauers am Förthof (Kat. 35), zweitens die weit

gespannten Ziegelgewölbe, für deren Errichtung ein erfahrener

Baumeister zwingend notwendig gewesen wäre,

und drittens das (im Laufe der Zeit mehrfach erneuerte)

Fresko der Sonnenuhr (Abb. 508), das möglicherweise

rechts im Bild, neben Propst Hieronymus Übelbacher, Jakob

Prandtauer bei einem Glas Wein sitzend zeigt. 71 Zugleich

hat Dworschak auf die aufgefächerten Keilsteine

Abb. 507 Dürnstein, Kellerschloss, Einblick

68

Zum Beispiel BARNATH 1943, 87.

69

„Die ureigenste Schöpfung des Propstes Übelbacher ist das sogenannte

Kellerschlössel ...“ (HOFMANN 1952, 38).

70

DWORSCHAK 1966, 96–97.

71

Die weiteren Personen, die sich hier zu einer geselligen Runde

zusammengefunden haben, sind der Herrschaftsinhaber Konrad

Sigmund Anton Reichsgraf von Starhemberg und der Maler

des Freskos, Wolfgang Ehrenreich Priefer von Miesbach, dessen

Name auf dem Schriftband links genannt wird. Zur Identifizierung

der dargestellten Personen und zum Schriftband siehe zuletzt

AICHINGER-ROSENBERGER 2010/2, 201–202. 1719 freskierte

Wolfgang Ehrenreich Priefer von Miesbach zusammen mit Matthias

Pichler die unterhalb der Dürnsteiner Stiftskirche gelegene

„Totenkapelle“ (KARNER 2010/2, 173–181).

526

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!