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erhalten geblieben. Es wäre interessant<br />

die Ideenentwicklung nachvollziehen zu<br />

können.<br />

Im Vordergrund des Bildes tanzen vier<br />

Kinder (drei Mädchen und ein Bub), sie<br />

halten sich bei den Händen und bilden<br />

einen Kreis. Die Kreisform versinnbildlicht<br />

die Gemeinschaft. Die Kinder spielen auf<br />

einer Wiese, im Hintergrund drei Häuser<br />

und ein recht lebendig gemalter Himmel<br />

mit Sonne. In diesem oberen Teil malte<br />

Sepp befreiter. Bei den Kindern scheint<br />

mir der Einfluss des Lehrers Gütersloh<br />

erkennbar zu sein.<br />

Das Thema der tanzenden Kinder<br />

erinnert ganz stark an ein bekanntes<br />

Werk des französischen Künstlers Henrì<br />

Matisse. Hier bemerkt man, dass auch<br />

der Sepp sich der Moderne nicht ganz<br />

verschließen konnte und auch er wurde<br />

von ihr beeinflusst. Andererseits ist auch<br />

Auschnitt aus dem Fresko mit den tanzenden<br />

Kindern<br />

die Schwierigkeit mit derart radikalen<br />

künstlerischen Ausdrucksformen umzugehen<br />

nur allzu verständlich. Eine<br />

solch klare Bildsprache eines Matisse<br />

kann nicht einfach übernommen und<br />

nachgeahmt werden.<br />

Das Bild am neuen Ort drückt eine<br />

gewisse Heiterkeit aus und gibt dem Ensemble<br />

Kindergarten, Kulturhaus „Paul<br />

Troger“ und Toldt Villa eine besondere<br />

Note.<br />

In den darauf folgenden Jahren hat<br />

Sepp zwei weitere Wandbilder in Olang<br />

an Hauswänden ausgeführt.<br />

Nach der Rückkehr aus Wien nahm<br />

Sepp den Dienst in der Schule auf, zuerst<br />

in Bruneck und Olang, anschließend an<br />

der Mittelschule in Welsberg und unterrichtete<br />

im Kellergeschoss der damaligen<br />

inso blattl | biografie eines welsbergers<br />

Matisse<br />

Grundschule und später an der neuen<br />

Mittelschule auf dem Hügel das Fach<br />

Werken und später Technische Erziehung.<br />

eine ganze Welsberger Generation.<br />

Sein großes Interesse aber nach Abschluss<br />

der Wiener Ausbildung galt dem Krippenbau.<br />

Er konstruierte Krippenberge, samt<br />

Figuren, hielt zahlreiche Krippenbaukurse<br />

in unserem Dorf, sodass heute in vielen<br />

Familien zur Weihnachtszeit eine selbst<br />

gebastelte Krippe in den Wohnzimmern<br />

steht.<br />

Weiters hat Sepp bei zahlreichen Heiligenfiguren<br />

und anderen Figuren verloren<br />

gegangene Finger, Hände und anderen<br />

Einzelheiten mit Kunstfertigkeit ergänzt<br />

und rekonstruiert.<br />

Der Sepp ist ein kreativer und erfindungsreicher<br />

Mensch und gerne hätte<br />

ich Episoden und Gedanken des Sepp<br />

Schwingshackl in ausführlicherer Weise<br />

dargelegt, einen ausführlicheren Text im<br />

inso blattl vorgestellt, aber die wenigen<br />

Informationen habe ich ihm mit der<br />

Zange aus dem Mund ziehen müssen.<br />

An seinen Auftrag nicht mehr als drei<br />

Sätze über ihn zu schreiben, habe ich<br />

mich nicht gehalten und der Sepp wird<br />

mir nachsichtig sein.<br />

›Karl Bachmann<br />

Das Fresko am neuen Standort auf der Mauer<br />

des Kindergartens<br />

Blick in das Atelier mit verschiedenen Arbeiten<br />

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