das Stadtgespraech Ausgabe Maerz 2020
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S<br />
Sorry, sonst würden die<br />
Landwirte nicht gehört<br />
Junge Landwirte rocken ihr Schicksal<br />
Die Landwirte sind sauer. Das ist nicht zu übersehen und zu überhören:<br />
grüne und rote Kreuze sowie Transparente auf den Feldern, bundesweite<br />
Treckerdemonstrationen sind Ausdruck des Aufbegehrens. Viele Landwirte<br />
sehen sich durch die Ankündigungen des gemeinsamen Agrarpakets<br />
des Bundesministeriums für Landwirtschaft sowie des Bundesumweltministeriums<br />
in ihrer Existenz bedroht. Die Bauern sind es einfach leid,<br />
<strong>das</strong>s über ihre Köpfe hinweg sie fundamental betreffende Beschlüsse<br />
gefasst werden. Sie wehren sich dagegen, Buhmann der Politik und vieler<br />
sogenannter »Non-governmetal organisations« (NGOs: Umweltschutzverbände<br />
etc.) zu sein. Die permanente negative Stimmungsmache gegen<br />
Landwirte, <strong>das</strong> Bauernbashing, oft weder fach- noch sachgerecht,<br />
führen zu Ärger und Frustration im Berufsstand, berichtet Patrick Witte<br />
auf unsere Anfrage.<br />
Höfe aus der Nachbarschaft<br />
Der 28-jährige Agrarbetriebswirt bewirtschaftet gemeinsam mit seinen Eltern<br />
den traditionsreichen gleichnamigen Hof in der Marburg. Der Betrieb ist<br />
mit 120 Milchkühen auf die Milchproduktion sowie mit über neuntausend<br />
Tieren auf die Putenmast spezialisiert. Strom liefert eine Bio-Gas-Anlage.<br />
Die Dächer haben die Wittes für die Photovoltaik-Nutzung verpachtet. Seit<br />
der großen Trecker-Demo am 27. 11. 2019 in Berlin ist Patrick Witte bei der<br />
dynamisch agierenden und offenen Initiative »Land schafft Verbindung«<br />
(LsV) aktiv. Der Hof und Hofladen Mettenborg hat an der Wegböhne ein<br />
viel beachtetes grünes Kreuz aufgestellt, um mit der Unterstützung der<br />
deutschlandweiten Aktion auf die aktuellen Belastungen der Landwirtschaft<br />
aufmerksam zu machen. Philipp Mettenborg fordert faire Bedingungen für<br />
die Landwirtschaft.<br />
Problembewusstsein<br />
Die Landwirte sind sich durchaus bewusst ein Teil der Ursache der jetzigen<br />
Umweltprobleme zu sein, aber auch die Industrie, Verkehr und Klärwerk sind<br />
ein Teil dessen. Längst sind nicht alle Verursacher für Insektensterben und<br />
verunreinigte Gewässer oder Grundwasserprobleme bekannt oder genannt.<br />
1 Landwirt Philipp Mettenborg weist mit einem großen grünen Kreuz auf die Nöte der<br />
Agrarwirtschaft hin, um mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen.<br />
Ein Kurswechsel könne aber nicht allein durch Verbote auf dem Rücken<br />
der heimischen Landwirtschaft erfolgen, erklärt Patrick Witte auf Anfrage.<br />
Viele Bauern seien schon in Sachen Umweltschutz mit nicht verordneten<br />
kreativen Lösungen aktiv. Sie fordern einen breiten gesellschaftlichen Dialog,<br />
damit sowohl Lebensmittelindustrie und Handel als auch Verbraucherinnen<br />
und Verbraucher ihre Verantwortung erkennen, über faire Preise eine für<br />
Mensch, Tier und Umwelt faire Landwirtschaft zu ermöglichen.<br />
Resonanz<br />
Verständnis für ihre Appelle haben die Proteste in weiten Teilen der Bevölkerung<br />
gefunden. Es gab zudem erste Zusammenkünfte von LsV-Vertretern<br />
mit der Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und der Bundesumweltministerin<br />
Svenja Schulze. Beim Kanzleramt wurde eine Zukunftskommission<br />
eingerichtet. Konkrete Ergebnisse sind aber bislang nicht fassbar.<br />
Sorge um die Zukunft<br />
Die Landwirte warnen: Die in dem Agrarpaket der Bundesregierung geforderte<br />
Diät bei der Düngung gefährdet die Existenz vieler Betriebe.<br />
Sie verringere die Erträge und schwäche zudem die Pflanzen. Sie wür-<br />
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22 Das Stadtgespräch