das Stadtgespraech Ausgabe Maerz 2020
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(Kem) »Unser Wald am Kiefernweg scheint wohl fürs Erste von der<br />
›Abschussliste‹ herunter zu sein. Denn es tut sich was!«, informiert<br />
erleichtert Günter Arlt, Vorstand von »Mit Natur wohnen e. V.«. Vorbelastet<br />
durch die Erfahrungen mit der Stadtverwaltung in der jüngsten<br />
Vergangenheit fügt er an: »Wir bleiben für den A2-Forst am Ball<br />
und lassen nicht locker…« Die Stadtverwaltung wird noch einiges tun<br />
müssen, ehe sie <strong>das</strong> am Kiefernweg verlorengegangene Vertrauen zurückgewonnen<br />
hat.<br />
1 Nicht alle frei geräumten AFlächen im A2-Forst lässt <strong>das</strong> Regionalforstamt wieder<br />
aufforsten.<br />
A2-Forst von der<br />
»Abschussliste« herunter<br />
Mit der Natur wohnen<br />
Das für den Forstbezirk Rheda-Wiedenbrück zuständige Regionalforstamt<br />
Ostwestfalen-Lippe hat mit Unterstützung städtischer Kräfte<br />
die städtischen Wälder (zirka 260 Hektar) aufgeräumt und gemulcht<br />
sowie die geschädigten Bäume entfernt. Unter den Forsten befand sich<br />
ebenfalls <strong>das</strong> Waldgebiet zwischen Kiefernweg und Autobahn.<br />
Dort wurden jetzt auf zwei insgesamt rund 2,5 Hektar großen aufbereiteten<br />
Flächen 2000 junge Stieleichen sowie jeweils 450 Kirschen und<br />
Winterlinden von einem Fachbetrieb gepflanzt. Weitere Aufforstungen<br />
erfolgen im Stadtholz, in Lintel und auf den sanierten Deponien, so die<br />
Presseerklärung der Stadt.<br />
Zwei weitere ebenfalls gemulchte Flächen im A2-Forst lässt <strong>das</strong> Regionalforstamt<br />
aber nicht aktiv aufforsten, teilte es dem Verein »Mit<br />
der Natur wohnen e. V.« mit. Es wartet dort ab, ob sich die umliegenden<br />
Samenbäume (Buche, Eiche, Lärche) selbst auf den Flächen ansiedeln.<br />
Das Regionalforstamt schlug <strong>das</strong> der Stadt vor, um den Engpass an<br />
Forstpflanzen zu umgehen. Die Flächen ließ <strong>das</strong> Regionalforstamt aber<br />
trotzdem mulchen, damit die potentielle Naturverjüngung eine bessere<br />
Ausgangssituation hat. Falls sich die Flächen nicht selbst verjüngen,<br />
besteht dadurch die Möglichkeit die Flächen mit einfachem Gerät zu<br />
mähen und freizuschneiden, diese zu einem späteren Zeitpunkt aufzuforsten.<br />
Die starken Stürme der letzten Jahre – jüngst »Friederike« – die Dürre<br />
der vergangenen beiden Sommer und in der Folge die explosionsartige<br />
Vermehrung des Fichten-Borkenkäfers haben die Wälder landesweit<br />
schwer geschädigt. Es gibt beispielsweise Bereiche im Sauerland, auf<br />
denen hektarweise kein einziger Baum mehr steht. Zudem ist weit und<br />
breit kein Samenbaum in der Nähe. Auf diesen Flächen muss aufgeforstet<br />
werden.<br />
Wenn die Flächen aber eine Waldinnenlage haben – wie eben die<br />
beiden Flächen im A2 Forst – sollte zumindest versucht werden die natürliche<br />
Verjüngungskraft des Waldes zu nutzen.<br />
Ohnehin werden wegen der großen Schäden überall die Setzlinge<br />
von klima- und schädlingsresistenten Sorten knapp. Die Baumschulen<br />
aber kommen dem Bedarf kaum nach.<br />
28 Das Stadtgespräch