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AUGENBLICK, BITTE!

Ein Ratgeber rund um die Augengesundheit.

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Schicksalsschlag umgeht und wo man Hilfe finden<br />

kann. Dieser Vernetzung dienen auch unsere Jahrestreffen,<br />

unsere geplanten Jugend- und Müttertreffen<br />

zum persönlichen Austausch sowie unser Informationskongress.<br />

Dazu kommt, dass LHON einen sehr speziellen<br />

Verlauf hat. Alles kommt sehr plötzlich, Betroffene<br />

haben teilweise massive Sehverluste in kürzester Zeit.<br />

Meist manifestiert sich die Erkrankung im Jugendoder<br />

jungen Erwachsenenalter, sodass man komplett<br />

aus dem gerade erst richtig startenden Leben gerissen<br />

wird. Ein Auffangnetzwerk zu haben, um damit<br />

umgehen zu können, gibt Betroffenen das Gefühl,<br />

dass sie trotz der Seltenheit der Erkrankung nicht<br />

allein sind.<br />

Welche Ziele verfolgen Sie mit dem Selbsthilfeverein<br />

und welche Hilfsangebote gibt es für<br />

Betroffene und ihre Angehörigen?<br />

Folgende drei Punkte sind uns besonders wichtig:<br />

1. Im Sinne des Gründungsgeistes ist es unser Ziel,<br />

Betroffene zusammenzuführen sowie persönlichen<br />

Austausch zu ermöglichen und ein gemeinsames<br />

Netzwerk zu schaffen, das Betroffene miteinander<br />

in Kontakt bringt und sie unterstützt. Wir möchten<br />

die mentale Stabilität Betroffener stärken, sie bei der<br />

Bewältigung ihrer ganz individuellen Herausforderungen<br />

unterstützen und Informationen zu<br />

LHON-spezifischen Fragen bündeln, um zur Verbesserung<br />

ihrer Lebensqualität beizutragen.<br />

2. Wir wollen weitreichende Aufklärungsarbeit<br />

zu LHON leisten und Awareness schaffen für diese<br />

seltene neuroophthalmologische Erkrankung, um sie<br />

sichtbarer zu machen und Betroffenen eine Stimme<br />

zu geben. Unser Ziel ist es, dass dadurch Diagnosewege<br />

verkürzt und Betroffene schneller identifiziert<br />

werden.<br />

3. Wir sind national und international bemüht, Kontakte<br />

zu weiteren Organisationen zu knüpfen, die sich<br />

Die Ungewissheit, unter der nicht<br />

diagnostizierte LHON-Betroffene leiden,<br />

geht mit einem enormen psychischen<br />

Leidensdruck einher.<br />

mit LHON beschäftigen. Wir wollen als Ansprechpartner<br />

für die Politik, Wissenschaft und Gesellschaft<br />

präsent sein und verfolgen engmaschig, was sich im<br />

Bereich der Forschung und Entwicklung bewegt.<br />

Was wünschen Sie sich in Bezug auf die Diagnosestellung,<br />

aber auch auf die Versorgung von<br />

LHON-Patienten?<br />

Die Dunkelziffer und die Anzahl an fehldiagnostizierten<br />

Patienten sind nach wie vor relativ hoch. Streng<br />

genommen handelt es sich bei der LHON um eine<br />

neurologische Erkrankung, die das Augenlicht<br />

einschränkt. Folglich bewegt sich das Krankheitsbild<br />

oftmals im Zweifel zwischen Neurologen und Ophthalmologen.<br />

Hier wollen wir ansetzen und über<br />

LHON aufklären und sensibilisieren. Wir wollen<br />

erreichen, dass LHON trotz ihrer Seltenheit ärztlich<br />

präsent ist, mitgedacht wird und ungewiss Betroffene<br />

schneller identifiziert und ihr Diagnoseweg verkürzt<br />

werden kann. Denn die Ungewissheit, unter der nicht<br />

diagnostizierte LHON-Betroffene leiden, geht mit<br />

einem enormen psychischen Leidensdruck einher.<br />

Sobald die Diagnose steht, können Schritte zur<br />

Verbesserung der Lebenssituation Betroffener<br />

unternommen werden. Unsere Hoffnung ist auch,<br />

dass die Forschung und Entwicklung so weit vorangetrieben<br />

wird, dass LHON irgendwann einmal<br />

ursächlich behandelt werden kann. Als wichtigen<br />

Pfeiler gibt es derzeit eine medikamentöse Möglichkeit<br />

zur Behandlung der Symptome. Des Weiteren<br />

steht zurzeit eine erste Gentherapie vor der Zulassung,<br />

auf die wir ebenfalls mit Spannung warten.<br />

Sofern die Zulassung erfolgt, wäre das die erste<br />

Gentherapie für eine mitochondriale Erkrankung,<br />

was tatsächlich ein medizinischer Durchbruch wäre!<br />

Durch eine gute Betreuung über unseren Selbsthilfeverein<br />

versuchen wir natürlich auch für eine stabile<br />

und optimistische Verfassung bei den Betroffenen zu<br />

sorgen, um den Umgang mit der Erkrankung ein<br />

Stück weit zu erleichtern. Wir möchten in starker<br />

Gemeinschaft eine Perspektive schaffen, um gemeinsam<br />

in die Zukunft zu „blicken“. Dafür geben wir<br />

unser ganzes Herzblut!<br />

INFORMATION<br />

Der Selbsthilfeverein LHON Deutschland e. V. ist<br />

ein gemeinnütziger Verein mit und für Menschen mit<br />

LHON. Weitere Informationen finden Interessierte<br />

unter www.lhon-deutschland.de und auf Facebook<br />

@LHON.Deutschland.eV.<br />

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Sie sehen was, was sie nicht sehen.<br />

Menschen mit der seltenen Augenkrankheit Lebersche Hereditäre Optikusneuropathie leiden unter verschiedenen Einschränkungen<br />

ihres Sehvermögens – bis hin zur Erblindung. Chiesi setzt sich für die Betroffenen ein.<br />

Erfahren Sie mehr über unser Engagement im Bereich der seltenen Erkrankungen: www.chiesi.de/seltene-erkrankungen

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