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akzent Magazin April '21 BO

akzent – DAS GRÖSSTE LIFESTYLE- & VERANSTALTUNGSMAGAZIN VOM BODENSEE BIS OBERSCHWABEN www.akzent-magazin.com

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64<br />

SEERAUM<br />

GÄRTEN<br />

&<br />

PARKS<br />

Landesgartenschau-Gelände Singen: Skulpturen mit Hohentwiel<br />

Am Bodensee gibt es Klostergärten und Schlossparks, Kräutergärten und<br />

Stadtgärten, Villengärten und Kleingärten. Man kann sie besichtigen oder von<br />

außen hineinschauen – wofür brauchen wir da noch „Gartenschauen“? Ein<br />

Blick in die Geschichte und über die Grenze der Region zeigt, welchen Zweck<br />

solche Veranstaltungen hatten oder haben können.<br />

VON PATRICK BRAUNS (TEXT UND FOTOS)<br />

Die Geschichte der Gartenschauen<br />

Die Entwicklung der Gartenschauen in<br />

Deutschland lässt sich etwas schematisch in<br />

Etappen gliedern: Die ersten Bundesgartenschauen<br />

in den 1950er-Jahren hatten vor allem<br />

den Zweck, durch den Krieg zerstörte städtische<br />

Parkanlagen wiederherzurichten und zu<br />

attraktiven Erholungsorten für die Städter zu<br />

machen. In den 1960ern waren sie eher Leistungsschauen<br />

der Gartenbauindustrie und ihrer<br />

Verbände. Der Deutsche Werkbund, eine<br />

angesehene Vereinigung von Künstlern und<br />

Architekten, drückte die Kritik anlässlich der<br />

Bundesgartenschau 1981 in Kassel mit der Broschüre<br />

„Durch Pflege zerstört“ noch deutlicher<br />

aus. In dieser Zeit wurden oft natürlich gewachsene<br />

Parks zu künstlichen Gartenerlebniswelten<br />

umgestaltet. Auch für die aktuelle LGS in<br />

Überlingen wurden einerseits bisherige Gewerbeflächen<br />

„renaturiert“, andererseits aber auch<br />

eine ganze Allee mit 160 alten Platanen und<br />

eine historische Ufermauer geopfert.<br />

In Baden-Württemberg gibt es die Landesgartenschauen<br />

erst seit 1980, sie hatten deshalb<br />

schon von Anfang an eine zeitgemäßere Grundidee:<br />

Sie sollten brachliegende oder bisher anders<br />

genutzte Flächen wie Industriegelände<br />

neu entwickeln und dadurch auch der ganzen<br />

Stadt einen Entwicklungsschub geben – also<br />

eine Art „Bilbao-Effekt“ bewirken. Oft war<br />

das Gelände auch so gelegen, dass es eine grüne<br />

Verbindung zwischen Stadtteilen oder zur<br />

Nachbarstadt herstellte. Ein bekanntes Beispiel<br />

dafür ist die Stadt Kehl am Rhein, die für die<br />

LGS 2004 eine Kooperation mit der etwa zehnmal<br />

größeren Nachbarstadt Strasbourg eingegangen<br />

ist. Als Verbindung der beiden Seiten<br />

des „Parc des deux Rives“ wurde eine neue,<br />

dem nichtmotorisierten Verkehr vorbehaltene<br />

Brücke gebaut. Geografisch näher liegend ist<br />

Villingen-Schwenningen, wo die LGS 2010<br />

auch den Zweck hatte, die beiden sehr unterschiedlichen,<br />

früher selbständigen Städte zu<br />

verbinden.<br />

Parks an Flüssen<br />

Die bedeutendste Gartenschau im Bodenseeland<br />

war im Jahr 2000 in Singen, deren<br />

Motto „Aus der Stadt – Über den Fluss – Auf<br />

den Berg“ auf die Aach und den Hausberg<br />

Hohentwiel hinwies. Das Gelände verbindet<br />

die Innenstadt über die Aach hinweg mit der<br />

westlichen Vorstadt am Fuß des Hohentwiel.<br />

Mehr als in anderen Städten wurden hier auch<br />

Kunstwerke in den Landschaftspark integriert.<br />

Auch von den Besucherzahlen her war sie<br />

ein großer Erfolg, denn mit fast einer Million<br />

waren es mehr als doppelt so viele Besucher<br />

wie geplant. Für die LGS wurde auch an der<br />

Schaffhauser Straße eine Seehas-Haltestelle

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