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AUTOINSIDE Ausgabe 5 – Mai 2021

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AUSGABE 5 <strong>–</strong> MAI <strong>2021</strong><br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

AUTO<br />

INSIDE<br />

Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />

Produktpiraten<br />

Wie Sie echte von gefälschten Teilen<br />

unterscheiden können<br />

Seiten 22 <strong>–</strong> 23<br />

Cyberattacke<br />

Wie eine Garage<br />

30 000 Franken an<br />

Cyberkriminelle verlor.<br />

Seiten 8 <strong>–</strong> 9<br />

Auto-Abos<br />

Weshalb sich Garagisten<br />

für dieses Geschäftsmodell<br />

interessieren sollten.<br />

Seiten 34 <strong>–</strong> 39<br />

Agenturmodell<br />

Unter welchen Bedingungen<br />

die AGVS-Mitglieder<br />

mitmachen würden.<br />

Seiten 70 <strong>–</strong> 72


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INHALT<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong><br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Ausgabe</strong> 5<br />

Ihr Partner für das<br />

kundenfreundliche<br />

Autohaus:<br />

AWS Architekten AG<br />

AWS Architekten AG<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

5 Editorial<br />

6 Kurz notiert<br />

Fokus Sicherheit<br />

8 Cyberkriminalität: Ein teurer Schaden ist<br />

schnell entstanden<br />

10 So schützen Sie sich vor Cyberattacken<br />

12 Das sichere Schlüsselübergabesystem<br />

14 Der Bau einer Prüfgrube will sorgfältig<br />

geplant sein<br />

16 Ein Gespräch über die Wichtigkeit von<br />

Wartung und Unterhalt<br />

18 Die passende Schutzkleidung für<br />

Mechatronikerinnen und Mechatroniker<br />

20 Terminalserver als Lösung gegen<br />

Datenverlust<br />

Produkte & Dienstleistungen<br />

34 Die Vorteile eines Auto-Abos<br />

40 75 Jahre Fibag<br />

42 Die ESA ist digitaler geworden <strong>–</strong> viele<br />

Bestellungen über Webshop<br />

44 Neue Reifenetikette: Das ändert sich<br />

für die Garagisten<br />

Bildung<br />

46 Den Stellenwert von Schnupperlehren<br />

erkannt<br />

48 Automobil-Werkstattkoordinator<br />

Christian Böbner im Video<br />

49 Detailhandelsfachmann/-frau EFZ<br />

«Automobil Sales» und «After-Sales»<br />

54 AGVS Business Academy<br />

56 Regionale Infoveranstaltungen<br />

Profitieren Sie von unserer langjährigen<br />

Erfahrung:<br />

<strong>–</strong> Beratung und Planung beim Neu- und<br />

Umbau von Autohäusern und Garagen<br />

<strong>–</strong> Bedarfs- und Standortabklärungen<br />

sowie Analysen<br />

<strong>–</strong> Massgeschneiderte Lösungen<br />

mit klarem Kostendach<br />

<strong>–</strong> Betriebsablauf-Optimierungen<br />

<strong>–</strong> Kosten-Evaluation, Verkehrswertschätzungen,<br />

Nutzungsstudien<br />

Gerne stehen wir Ihnen für ein unverbindliches<br />

Beratungsgespräch zur Verfügung.<br />

Fokus Fahrwerk, Lenkung, Bremsen<br />

22 Wie Hersteller gegen Produktpiraten<br />

vorgehen<br />

24 Interview mit Armand Barras von Carex<br />

26 Verkaufsschlager Fahrwerk<br />

29 Bremsflüssigkeiten: Die neusten<br />

Entwicklungen<br />

AUTO<br />

AUSGABE 5 <strong>–</strong> MAI <strong>2021</strong><br />

INSIDE<br />

Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

Politik & Recht<br />

58 CO 2-Gesetz: Argumente der Befürworter<br />

im Faktencheck<br />

Fokus Technik<br />

60 IT-Struktur im Fahrzeug: Trends bei<br />

Hard- und Software<br />

Handel & Aftersales<br />

66 René Kenel ist Garageninhaber und<br />

Bestatter zugleich<br />

70 Agenturmodell als neue Chance<br />

73 Interview mit Michael Jost,<br />

ehemaliger VW-Strategiechef<br />

74 Porsche Classic: Besondere Anforderungen<br />

an Ersatzteilhandel und Garagisten<br />

Produktepiraten<br />

Wie Sie echte von gefälschten Teilen<br />

unterscheiden können<br />

Seiten 22 <strong>–</strong> 23<br />

Verband & Sektionen<br />

78 Aktueller Branchenspiegel der Figas<br />

80 Experten aus dem Autogewerbe trainieren<br />

mit Olympiasieger Dario Cologna<br />

Cyberattacke<br />

Wie eine Garage<br />

30 000 Franken an<br />

Cyberkriminelle verlor.<br />

Seiten 8 <strong>–</strong> 9<br />

Auto-Abos<br />

Weshalb sich Garagisten<br />

für dieses Geschäftsmodell<br />

interessieren sollten.<br />

Seiten 34 <strong>–</strong> 39<br />

Agenturmodell<br />

Unter welchen Bedingungen<br />

die AGVS-Mitglieder<br />

mitmachen würden.<br />

Seiten 70 <strong>–</strong> 72<br />

Titelseite: Fahrwerke liegen im Trend.<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong><br />

88 Garagenwelt<br />

90 Vorschau und Impressum<br />

AWS Architekten AG<br />

Muristrasse 51 | CH-3006 Bern<br />

T +41 31 351 33 55<br />

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EDITORIAL<br />

Teuer, nutzlos, ungerecht: Nein zum missratenen CO 2 -Gesetz<br />

der Annahme des Fonds für die Nationalstrassen<br />

(NAF) sollten diese Sanktionsgelder<br />

dazu dienen, die Strassen auszubauen<br />

und zu unterhalten.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Am 13. Juni stimmen wir über das<br />

missratene CO 2<br />

-Gesetz ab. Bei der Ausarbeitung<br />

haben es die Politikerinnen<br />

und Politiker in Bundesbern einmal mehr<br />

versäumt, Fingerspitzengefühl für die<br />

Anliegen der breiten Bevölkerung und<br />

vieler Wirtschaftszweige zu zeigen. Ein<br />

Sammelsurium an Gesetzesartikeln, Verboten,<br />

neuen Steuern und Abgaben wird<br />

deutliche Mehrkosten und Einschränkungen<br />

bei der Mobilität zur Folge haben. Benzin<br />

und Diesel würden 12 Rappen mehr pro<br />

Liter kosten. Die Abgabe auf Heizöl und<br />

Gas würde verdoppelt und auf Flugtickets<br />

soll eine neue Steuer eingeführt<br />

werden. Für eine vierköpfige Familie<br />

werden Mehrkosten von 1000 Franken im<br />

Jahr entstehen. Einen spürbaren Einfluss<br />

auf das Klima wird dies alles nicht haben.<br />

Nur 0,1 Prozent des weltweiten CO 2<br />

-Ausstosses<br />

wird in der Schweiz verursacht.<br />

Statt neuer Verbote sollten die Schweiz<br />

als Wirtschaftsstandort gefördert und<br />

Konsumenten bei der Anschaffung von<br />

klimafreundlichen Produkten unterstützt<br />

werden. Beispielsweise zur Förderung der<br />

Herstellung von synthetischen Treibstoffen<br />

aus erneuerbarer Energie. Das Gesetz will<br />

das Gegenteil: Nach 2023 sollen Bio- oder<br />

synthetische Treibstoffe die Steuerbefreiung<br />

verlieren. Vermisst wird auch jegliche<br />

Förderung zum Kauf von Autos mit alternativen<br />

Antrieben.<br />

Das neue Gesetz verlangt, 75 Prozent<br />

der Klimaschutzprojekte im Inland zu<br />

realisieren. Im Ausland würden diese bei<br />

viel tieferen Kosten mehrfach zum Klimaschutz<br />

beitragen. Ebenso unsinnig sind<br />

die massiven CO 2<br />

-Sanktionen beim Kauf<br />

eines neuen Benzin- oder Dieselautos.<br />

Grotesk mutet es an, dass diese Strafzahlungen<br />

in einen Klimafonds fliessen, dessen<br />

Zweck bestimmung grosser Willkür des<br />

Parlaments unterliegt. Zugleich wird der<br />

Volkswillen erneut missachtet, denn mit<br />

Einmal mehr ist die Schweizer Wirtschaft<br />

bei diesem Gesetz gespalten. Maschinenindustrie,<br />

Baubranche, Ausbaugewerbe,<br />

Banken, Chemie und Energieberatungsunternehmen<br />

wollen profitieren. Belastet<br />

werden die Landbevölkerung, die Gewerbetreibenden,<br />

Familien, die auf Mobilität<br />

angewiesen sind, und Hausbesitzer, die<br />

ihre Ölheizungen früh ersetzen müssen.<br />

Versprochen wird, dass der grössere<br />

Anteil der Mehrkosten an die Bevölkerung<br />

zurückgeben werden soll. Langfristig<br />

werden die höheren Kosten aber auf höhere<br />

Preise durchschlagen. Dann bezahlen<br />

wir für ein Gesetz, das auch das Pariser<br />

Klimaabkommen nicht wollte. Dieses<br />

will Innovationen fördern und Sanktionen<br />

verhindern.<br />

Wichtig ist nun, dass wir uns alle gegen<br />

dieses missratene Gesetz engagieren.<br />

Weitere Informationen und Hinweise zum<br />

Bestellen von Werbemitteln finden<br />

Sie unter teuer-nutzlos-ungerecht.ch.<br />

Ich danke Ihnen für die Unterstützung.<br />

Herzlicher Gruss<br />

Urs Wernli<br />

Zentralpräsident<br />

Dieseltechnik | Turbolader | Bremshydraulik | Klima<br />

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KURZ NOTIERT<br />

Täglich aktuelle News:<br />

agvs-upsa.ch<br />

Kooperation zwischen<br />

Solera und Amag Import<br />

Solera Audatex, weltweit<br />

führender Anbieter von Daten,<br />

Anwendungen und Dienstleistungen<br />

für die Versicherungsund<br />

Automobilbranche, startet<br />

eine Zusammenarbeit mit der<br />

Amag Import AG zur Erprobung<br />

seiner auf künstlicher Intelligenz<br />

(KI) basierenden Schadenkalkulationslösung<br />

«Qapter<br />

Intelligent Estimating». Nach<br />

dem ersten Pilotprojekt wollen<br />

die Partner prüfen, inwieweit<br />

die Lösung die Unfall-Schadenerkennung<br />

effizient optimieren<br />

und die Komplexität reduzieren<br />

kann. «In der KI sehen wir eine<br />

echte Chance, unkomplizierte<br />

Schadenfälle künftig automatisiert<br />

und damit auch schneller<br />

abwickeln zu können», sagt<br />

Roger Allenspach, Senior Market<br />

Manager ADM bei der Amag Import.<br />

Maserati und David Beckham<br />

Globale Sportikone, Philanthrop, Geschäftsmann und Trendsetter:<br />

David Beckham ist aus Sicht von Maserati der perfekte Partner, um die<br />

Marke an die Spitze der Luxusautomobilbranche des 21. Jahrhunderts<br />

zu bringen. Paolo Tubito, Maserati Chief Marketing Officer, erklärt dazu:<br />

«Die Marke ist auf Wachstumskurs und hat eine neue Ära eingeläutet.<br />

Von Natur aus innovativ, angetrieben von Leidenschaft und einzigartig<br />

im Design, fordert Maserati immer wieder den Status Quo heraus.<br />

Die Zusammenarbeit mit David Beckham ist der Inbegriff all dieser<br />

Werte.» Der ehemalige Fussballstar bestätigt, dass er sich auf die enge<br />

Zusammenarbeit in einer so entscheidenden Phase in der Geschichte<br />

der italienischen Automarke freue.<br />

Franz AG wird neuer Partner<br />

in Wettswil<br />

Mit der Franz AG holen sich<br />

die beiden Marken Volkswagen<br />

und VW Nutzfahrzeuge einen<br />

etablierten Partner ins Händlernetzwerk.<br />

Seit mehr als 80 Jahren<br />

existiert die Franz AG mit fünf<br />

Standorten in den Regionen<br />

Zürich, Winterthur und Glarus.<br />

Am 1. Juli <strong>2021</strong> übernimmt zudem<br />

Michel Tschanz die Leitung<br />

der Franz AG. Der bisherige<br />

Direktor Pierino Di Matteo verlässt<br />

die Franz AG und wird per<br />

1. September <strong>2021</strong> die Leitung<br />

des Betriebsverbunds Nordwestschweiz<br />

der Amag übernehmen.<br />

David Beckham ist neuer globaler Markenbotschafter von Maserati.<br />

Korrigendum: André Koch AG<br />

hat rund 60 Mitarbeitende<br />

In der April-<strong>Ausgabe</strong> von<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> hat sich im Beitrag<br />

über die Wachstumsstrategie<br />

der André Koch AG und die<br />

veränderten Besitzverhältnisse<br />

ein Fehler eingeschlichen: Der<br />

führende Anbieter von Autoreparaturlacken<br />

in der Schweiz<br />

unter der Leitung von CEO und<br />

Mitinhaber Enzo Santarsiero beschäftigt<br />

nicht 35 Mitarbeitende,<br />

wie im Artikel fälschlicherweise<br />

steht, sondern insgesamt rund<br />

60 Mitarbeitende.<br />

Imaweb übernimmt Stieger<br />

Nach Procar, einem der führenden Anbieter von Auto-Software in der<br />

Region DACH, übernimmt Imaweb nun auch Stieger. So verstärkt Imaweb<br />

seine Präsenz in der Region und entwickelt seine gesamteuropäische<br />

Strategie. Eugen Stieger, CEO von Stieger, erklärt: «Wir freuen uns<br />

darauf, den Imaweb-Teams beizutreten. Wir glauben fest daran, dass wir<br />

mit unseren vereinten Kräften Stieger zu einem stärkeren und dauerhafteren<br />

Akteur in diesem wachsenden Markt machen werden.» Das<br />

Kerngeschäft von Stieger gliedert sich in drei Bereiche: eine schwerpunktmässige<br />

Spezialisierung in der Automobilindustrie, Konzepte à la<br />

Carte und eine systematische Standardisierung der Softwarenutzung.<br />

Der 1982 gegründete Verlag Stieger vereinfacht die Prozesse seiner<br />

Kunden mittels Software, die Tools wie Zeiteingabe oder Reifenservice<br />

umfasst. Die Gesellschaft beschäftigt 60 Mitarbeiter an sechs Standorten<br />

und verfügt über ein Ausbildungszentrum in Würenlos AG.<br />

Pierino Di Matteo.<br />

Audrey Harling befördert<br />

Tenneco informiert, dass<br />

Audrey Harling neu als Group Vice<br />

President und General Manager,<br />

Driv Motorparts, Europe, Middle<br />

East & Africa (EMEA) amtet. Sie<br />

ist die Nachfolgerin von Andrew<br />

Sexton, der zum Vice President,<br />

Growth and Business Excellence<br />

für den Bereich Motorparts weltweit<br />

ernannt wurde.<br />

ESA-GENERALVERSAMMLUNG <strong>2021</strong> AUF SCHRIFTLICHEM WEG<br />

Der ESA-Verwaltungsrat hat wegen des Corona-Virus (Covid-19) entschieden: Die ESA-Generalversammlung<br />

findet dieses Jahr auf schriftlichem Weg statt.<br />

Die erforderlichen Unterlagen sind allen Mitinhaberinnen und Mitinhabern zugestellt worden.


KURZ NOTIERT<br />

Täglich aktuelle News:<br />

agvs-upsa.ch<br />

Neue Mitglieder<br />

Der AGVS konnte zwischen dem<br />

14. Februar <strong>2021</strong> und 7. April <strong>2021</strong><br />

insgesamt 31 neue Mitglieder<br />

begrüssen. Wir heissen die<br />

neuen Mitgliederbetriebe herzlich<br />

willkommen.<br />

Sektion Aargau<br />

<strong>–</strong> Auto Fux AG, Abtwil AG<br />

<strong>–</strong> Bowman Automobile AG,<br />

Schinznach Dorf<br />

<strong>–</strong> Garage Lichtsteiner GmbH,<br />

Brittnau<br />

<strong>–</strong> Auto Technik Aarau GmbH,<br />

Aarau<br />

Sektion Bern<br />

<strong>–</strong> Garage Wüthrich GmbH, Worb<br />

<strong>–</strong> Niederhauser Fahrzeugbau AG,<br />

Ostermundingen<br />

<strong>–</strong> Dähler Competition Line AG, Belp<br />

Untergruppe BE Berner Oberland<br />

<strong>–</strong> RD Autowerk GmbH, Gwatt Thun<br />

Untergruppe BE<br />

Emmental/Oberaargau<br />

<strong>–</strong> Garage Michel GmbH, Lyssach<br />

<strong>–</strong> Berg-Garage, Rütschelen<br />

<strong>–</strong> Garage Greub AG Riedtwil, Riedtwil<br />

<strong>–</strong> Garage Casto GmbH, Burgdorf<br />

Sektion Beider Basel<br />

<strong>–</strong> Carmosphere GmbH, Pratteln<br />

Sektion Graubünden<br />

<strong>–</strong> Sportplatzgarage Gutknecht<br />

GmbH, Davos Platz<br />

Sektion Jura und Berner Jura<br />

<strong>–</strong> Garage Maniaci Sàrl, Sorvillier<br />

<strong>–</strong> Garage Erard Sàrl, Saignelégier<br />

Sektion Neuenburg<br />

<strong>–</strong> Groupe AFH Automobiles Forges<br />

SA, La Chaux-de-Fonds<br />

<strong>–</strong> Groupe AFH Automobiles<br />

Hauterive SA, Hauterive NE<br />

Sektion St. Gallen, Appenzell,<br />

Fürstentum Liechtenstein<br />

<strong>–</strong> Dorf-Garage Lüchinger GmbH,<br />

Montlingen<br />

<strong>–</strong> Pneuhaus Staad, Staad SG<br />

<strong>–</strong> Ah Auto AG, Ebnat-Kappel<br />

Sektion Thurgau<br />

<strong>–</strong> Bärtsch Seegarage, Roggwil TG<br />

<strong>–</strong> Biasco & Suppa Automobile<br />

GmbH, Tobel<br />

Sektion Waadt<br />

<strong>–</strong> ASB Auto Secours Lausanne<br />

S.A., Mont-sur-Lausanne<br />

<strong>–</strong> Motortech Switzerland Sàrl,<br />

Lausanne<br />

<strong>–</strong> Automobiles Milliet SA, Crissier<br />

<strong>–</strong> Groupe AFH Automobiles Autosport<br />

SA, Yverdon-les-Bains<br />

<strong>–</strong> Garage Enzian B&F AG,<br />

Turtmann<br />

Sektion Zentralschweiz<br />

<strong>–</strong> Auto Fischer GmbH, Sarnen<br />

Sektion Zürich<br />

<strong>–</strong> Garage W. & R. Albrecht, Saland<br />

<strong>–</strong> J & S Garage S. Alimi, Effretikon<br />

<strong>–</strong> BMW (Schweiz) AG, Dielsdorf<br />

Sämtliche Importeure der «Schweren» mit an Bord<br />

Die Organisatoren des Schweizer Nutzfahrzeugsalons Transport-CH,<br />

der vom 10. bis 13. November <strong>2021</strong> erstmals parallel mit der Aftermarket-CH<br />

in Bern unter einem Dach stattfinden wird, kann Erfreuliches<br />

verkünden: Auch <strong>2021</strong> sind wieder alle Importeure der sieben<br />

schweren Nutzfahrzeug-Marken mit von der Partie. Es sind dies:<br />

Die DAF Trucks (Schweiz) AG, Iveco (Schweiz) AG, MAN Truck & Bus<br />

Schweiz AG, Mercedes-Benz Trucks Schweiz AG, Renault Trucks<br />

(Schweiz) AG, Scania Schweiz AG sowie die Volvo Group (Schweiz)<br />

AG. Die nach wie vor anhaltende Corona-Pandemie liess befürchten,<br />

dass sich viele Aussteller mit der Anmeldung zurückhalten würden.<br />

Umso positiver fällt das Zwischenfazit der organisierenden Expotrans<br />

SA jetzt aus: Bereits heute haben die Aussteller für die beiden Leitmessen<br />

mehr Flächen reserviert als vor anderthalb Jahren an der Jubiläumsmesse.<br />

«Wir merken, dass sich die Nutzfahrzeug- und Automobilbranche<br />

nach Normalität sehnt», erklärt Messeleiter Jean-Daniel Goetschi. Es sei<br />

«höchste Zeit, dass man sich wieder treffen könne. Selbstverständlich<br />

behalten wir die Entwicklung der Pandemie genau im Auge.»<br />

Nachruf auf Ernst Ruckstuhl<br />

Der ehemalige ESA-Verwaltungsratspräsident<br />

Ernst Ruckstuhl ist<br />

am 18. März <strong>2021</strong> im Alter von<br />

93 Jahren verstorben. Der ESA-<br />

Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung<br />

sprechen seiner Familie<br />

und seinen Angehörigen ihr herzliches<br />

Beileid aus. Ernst Ruckstuhl<br />

wurde im <strong>Mai</strong> 1966 in den Vorstand<br />

der Einkaufsorganisation<br />

des Schweizerischen Auto- und<br />

Motorfahrzeuggewerbes gewählt.<br />

Im Jahr 1970 übernahm er den<br />

Vorsitz des Verwaltungsrates und<br />

leitete das Unternehmen während<br />

14 Jahren mit unerschöpflicher<br />

Tatkraft und Weitsicht. Sein<br />

unternehmerischer Geist, seine<br />

Offenheit und seine Persönlichkeit<br />

haben die ESA geprägt.<br />

Ernst Ruckstuhl.


FOKUS SICHERHEIT<br />

Foto: Istock<br />

Cyberkriminalität<br />

Und plötzlich sind<br />

30 000 Franken weg<br />

KMU sind beliebte Ziele für Angriffe von Cyberkriminellen. Wie schnell ein teurer Schaden angerichtet ist, zeigt<br />

das Beispiel eines Familienbetriebs im Schweizer Mittelland. Ein Krimi aus dem Cyberspace. Sandro Compagno<br />

Es war kurz vor Weihnachten, als R.S.* versuchte,<br />

sich im E-Banking der Hausbank einzuloggen.<br />

Er wollte die 13. Monatslöhne noch<br />

vor den Feiertagen überweisen. «Nicht wenige<br />

unserer Mitarbeitenden bezahlen damit<br />

die Steuern. Darum ist es mir wichtig, dass<br />

die Zahlung rechtzeitig bei ihnen eintrifft»,<br />

erklärt der Garagist gegenüber <strong>AUTOINSIDE</strong>.<br />

Via E-Banking beabsichtigte R.S., ein Dokument<br />

aus der Lohnbuchhaltung direkt an seine<br />

Bank zu senden.<br />

Als er sich am Vormittag mit dem PC einloggen<br />

wollte, erschien auf dem Bildschirm ein<br />

Fenster, das auf eine laufende Wartung der<br />

Bank-Webseite hinwies und um Geduld bat.<br />

«Ich habe diesem Hinweis keine grosse Beachtung<br />

geschenkt, solche Wartungsarbeiten<br />

sind ja nichts Ungewöhnliches», erinnert sich<br />

der Garagist. Am Nachmittag dieses verhängnisvollen<br />

17. Dezember lief die Webseite der<br />

Bank dann wieder, R.S. gab seine Login-Daten<br />

samt Passwort ein, worauf sich ein Identifikationsfenster<br />

öffnete. Mit einem sechsstelligen<br />

Code, den er auf sein Handy geschickt erhielt,<br />

loggte er sich ein und veranlasste die Überweisung<br />

der 13. Monatslöhne.<br />

Um ganz sicher zu gehen, rief Garagist R.S.<br />

kurz vor der Schliessung der Bank seine Kundenberaterin<br />

an und fragte nach, ob alles in<br />

Ordnung sei. «Diese bestätigte mir, dass die<br />

Zahlung ausgelöst worden sei.» Damit schien<br />

die Sache erledigt.<br />

In der ruhigen Woche nach Weihnachten<br />

kümmerte sich R.S. um den Jahresabschluss<br />

seines Betriebs und kontrollierte auch die<br />

Bankauszüge. Dabei fiel ihm eine Zahlung<br />

über 30 000 Franken auf, die er sich nicht erklären<br />

konnte. «Zuerst dachte ich, einer meiner<br />

leitenden Mitarbeiter habe vielleicht ein<br />

Fahrzeug gekauft <strong>–</strong> aber es gab keine Rechnung<br />

für diese Buchung.» R.S. kontaktierte erneut<br />

seine Bank: Dort wurde ihm beschieden,<br />

dass er am 17. Dezember die Überweisung von<br />

30 000 Franken veranlasst hatte. Die Summe<br />

war tags darauf auf ein Konto der UBS überwiesen<br />

worden.<br />

8<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS SICHERHEIT<br />

R.S. informierte unverzüglich seinen IT-Spezialisten.<br />

Dieser kontrollierte das System,<br />

fand aber nichts Auffälliges. Daraufhin schaltete<br />

der Garagist die Polizei ein. Spezialisten<br />

einer Abteilung für Cyberkriminalität stellten<br />

den PC sicher <strong>–</strong> und stellten fest: Am 12. Dezember<br />

um 11.20 Uhr hatte sich ein Trojaner<br />

auf dem System der Garage installiert. Solche<br />

Malware wird in aller Regel als Anhang einer<br />

E-<strong>Mai</strong>l unauffällig verpackt. Wer den Anhang<br />

öffnet, der öffnet den Cyberkriminellen Tür<br />

und Tor zum eigenen PC.<br />

Der Absender der E-<strong>Mai</strong>l liess sich nicht<br />

mehr eruieren, der IT-Spezialist hatte bei seinen<br />

Bemühungen die Festplatte gesäubert.<br />

Auch Rückschlüsse darauf, wer den Anhang<br />

in der kriminellen E-<strong>Mai</strong>l geöffnet hatte, waren<br />

nicht mehr möglich. R.S.: «Darüber bin ich<br />

sogar froh. Sonst wäre es vielleicht noch zu<br />

Schuldzuweisungen gekommen.»<br />

Tatsache ist, dass Garagist R.S. an jenem Vormittag<br />

des 17. Dezembers beim ersten Versuch,<br />

die 13. Monatslöhne zu überweisen,<br />

gar kein Wartungsfenster der Bank sah, sondern<br />

eine täuschend echte Kopie der Cyberkriminellen.<br />

Die Zeit bis am Nachmittag nutzten<br />

diese, um eine Überweisung über 30 000<br />

Franken vorzubereiten. R.S.: «Als ich dann<br />

später meine Zugangsdaten eingab, signierte<br />

ich ohne mein Wissen diese Überweisung.»<br />

Dass bei der Hausbank keine Alarmglocken<br />

schrillten, ist dabei nicht weiter verwunderlich:<br />

Der Autohandel ist ein kapitalintensives<br />

Geschäft, Überweisungen im fünfstelligen Bereich<br />

sind nichts Ungewöhnliches.<br />

Oft landen solche von Cyberkriminellen abgezweigten<br />

Gelder auf Konten mit fingierten<br />

Adressen. Das war im Fall von R.S. anders,<br />

das Geld wurde auf das Konto einer in<br />

der Schweiz wohnhaften Person überwiesen.<br />

Dieser Strohmann leitete das Geld dann weiter<br />

und strich für seine Rolle eine kleine Provision<br />

ein. Gegen die Person läuft ein Verfahren.<br />

Trotzdem macht sich R.S. keine Illusionen, die<br />

30 000 Franken oder wenigstens einen Teilbetrag<br />

zurückzuerhalten: «Bei der Polizei sagte<br />

man mir, dass diese Strohmänner in aller Regel<br />

mittellos seien. Da sei nichts zu holen…»<br />

Auf dem Schaden von 30 000 Franken bleibt<br />

R.S. also sitzen. «Wir waren und sind zwar<br />

gegen Cyberattacken versichert. Doch Geldüberweisungen<br />

waren damals nicht gedeckt.»<br />

Nichtsdestotrotz habe sich die Versicherung<br />

kulant gezeigt: «Ich konnte während 14 Ta-<br />

gen nicht arbeiten, da unsere Hardware zuerst<br />

bei der Polizei war und später komplett erneuert<br />

wurde. Diesen Ausfall an Arbeitszeit hat<br />

mir die Versicherung teilweise entschädigt.»<br />

Auch die Kosten für die neue IT übernahm die<br />

Versicherung zum Teil. Weitere Schäden, beispielsweise<br />

durch das Verschlüsseln wichtiger<br />

Daten, richtete der Trojaner nicht an. Sein einziges<br />

Ziel war diese Überweisung.<br />

Hat R.S. die IT-Sicherheit nach diesem Vorfall<br />

erhöht? «Die Spezialisten für Cyberkriminalität<br />

bei der Polizei haben mir bestätigt, dass<br />

wir uns schon davor auf technischer Sicht<br />

genügend geschützt hatten. Aber natürlich<br />

sind wir jetzt extrem vorsichtig geworden.»<br />

Jede E-<strong>Mai</strong>l, deren Absender nicht zu 100 Prozent<br />

klar ist, werde umgehend gelöscht. Zudem<br />

arbeite er nicht mehr mit Überweisungen,<br />

sondern mit Vergütungsaufträgen. Diese<br />

müssen jeweils von einem weiteren unterschriftsberechtigten<br />

Mitglied der Geschäftsleitung<br />

visiert werden: «Wir haben so ein Vier-<br />

Augen-Prinzip eingeführt.»<br />

Denn bei allen Anstrengungen, die IT-Systeme<br />

in den Unternehmen noch sicherer zu machen:<br />

Das grösste Risiko sitzt stets vor dem<br />

Computer. <<br />

* Name der Redaktion bekannt. Das Beispiel ist real,<br />

zum Schutz der Beteiligten wird dieser Beitrag in<br />

anonymisierter Form publiziert.<br />

So lernen Sie, sich vor<br />

Cyberattacken zu schützen<br />

Das grösste Risiko sitzt immer vor dem<br />

Computer. Es gilt also, sich und seine<br />

Mitarbeitenden auf Cyberbedrohungen zu<br />

sensibilisieren und den richtigen Umgang<br />

damit zu lernen. Die Mobiliar beispielsweise<br />

bietet in Kooperation mit der Lucy<br />

Security AG ein Cyber-Sensibilisierungstraining<br />

für Unternehmen an. Dort lernen<br />

die Teilnehmenden in Online-Trainingssequenzen<br />

den Umgang mit Bedrohungen<br />

aus dem Internet. Mit simulierten Phishing-<br />

Attacken wird die Reaktion der Mitarbeitenden<br />

ausgewertet und ein Bericht<br />

mit den wichtigsten Erkenntnissen aus der<br />

Trainingseinheit erstellt.<br />

Ausserdem bietet die Mobiliar einen<br />

kostenlosen Check, wie gut ein Unternehmen<br />

gegen Cyber-Risiken geschützt ist<br />

und mit welchen Massnahmen die Sicherheit<br />

verbessert werden kann.<br />

Weitere Infos unter:<br />

mobiliar.ch/cyber-training<br />

Social Engineering<br />

Der Begriff «Social Engineering» bezeichnet<br />

eine betrügerische Vorgehensweise,<br />

bei der die Schwachstelle Mensch<br />

ausgenutzt wird. Oft werden dabei<br />

Mitarbeitende eines Unternehmens mit<br />

einem Trick dazu gebracht, die normalen<br />

Sicherheitsvorkehrungen zu umgehen und<br />

sensible Informationen preiszugeben. Beispiele<br />

von Social Engineering:<br />

• Phishing: Massenhaftes Versenden<br />

von betrügerischen Schreiben oder<br />

E-<strong>Mai</strong>ls, um an geschützte oder<br />

private Daten zu kommen.<br />

Beispiel: Ein auf den ersten Blick vertrauenerweckender<br />

Absender (z.B.<br />

Google) fordert dazu auf, schnellstmöglich<br />

das Passwort zu ändern.<br />

Das Opfer wird auf eine Kopie der<br />

Webseite geleitet, wo es zunächst<br />

das bestehende Passwort bestätigen<br />

muss. Die Kriminellen kommen so in<br />

den Besitz des Passworts.<br />

• Baiting (ködern): Ködern des Opfers<br />

durch Übergabe eines Datenträgers,<br />

der Malware enthält.<br />

Beispiel: Der Kriminelle gibt vor,<br />

Verkäufer für ein bestimmtes Produkt<br />

zu sein und hinterlässt als Werbegeschenk<br />

einen USB-Stick, auf<br />

dem er zuvor schädliche Software<br />

installiert hat.<br />

• Physical Breaches/Tailgating:<br />

Die Höflichkeit des Opfers wird<br />

ausgenutzt, um Zugang zu einem abgesicherten<br />

Bereich zu erlangen<br />

Beispiel: Ein Betrüger mit gefälschtem<br />

Ausweis einer IT-Firma<br />

meldet sich am Empfang und<br />

behauptet, dass er im Serverraum<br />

ein Sicherheitsupdate am Internet-Zugang<br />

vornehmen müsse. Dort<br />

installiert er eine Malware.<br />

• Pretexting: Verwenden eines<br />

erfundenen Szenarios, um<br />

Informationen vom Betrugsopfer<br />

zu erhalten, die es unter normalen<br />

Umständen nicht preisgeben würde.<br />

Beispiel: Eine unbekannte Person<br />

ruft in einem Geschäft an und erzählt,<br />

dass ein Mitarbeiter, der in den<br />

Ferien weilt, verhaftet wurde oder<br />

verunfallt ist, und sie beauftragt hat,<br />

eine Kaution oder einen Kostenvorschuss<br />

zu organisieren.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>9


FOKUS SICHERHEIT<br />

Interview mit Jelena Moncilli, Fraud Managerin bei Scout24<br />

Wie minimiert man<br />

Betrugsrisiken im Internet?<br />

«Die Zahl der Betrugsfälle ist minimal», sagt Jelena Moncilli, Anti-Fraud-Spezialistin bei der<br />

Scout24-Gruppe. Wo Garagisten Vorsicht walten lassen müssen und was Scout24 gegen Betrügereien<br />

im Internet unternimmt, verrät sie im Gespräch mit <strong>AUTOINSIDE</strong>. Sandro Compagno<br />

Frau Moncilli, was machen Sie als Fraud<br />

Managerin bei der Scout-Gruppe konkret?<br />

Jelena Moncilli, Fraud Managerin Scout24:<br />

Ich bin quasi die Interessenvertreterin unserer<br />

Nutzerinnen und Nutzer. Als Anti-Fraud-<br />

Spezialistin bei Scout24 definiere ich die notwendigen<br />

Massnahmen, die wir zum Schutz<br />

der Nutzer treffen müssen. Dabei geht es darum,<br />

die technischen Lösungen zu definieren,<br />

die dann umgesetzt werden. Im Fokus steht<br />

dabei stets, die Veröffentlichung von betrügerischen<br />

Anzeigen oder unangemessener Kontakte<br />

zu verhindern. Sie sehen also, dies ist in<br />

erster Linie ein technischer Ansatz zur Unterstützung<br />

der manuellen Validierung der Inhalte,<br />

nachdem die Daten bereits durch die automatischen<br />

Filter sortiert wurden.<br />

Welche Entwicklungen im Bereich<br />

Betrug im Internet bereiten Ihnen am<br />

meisten Sorgen?<br />

Das ist klar die Frage, wie die Betrüger mit<br />

dem ehrlichen Nutzer Kontakt aufnehmen.<br />

Betrüger nutzen zunehmend Methoden, die<br />

als «vertrauenswürdig» gelten, wie zum Beispiel<br />

Schweizer Telefonnummern oder renommierte<br />

Firmennamen. Hier geht es<br />

darum, Prävention zu betreiben. Denn Vorbeugung<br />

ist der beste Schlüssel, um nicht getäuscht<br />

zu werden. Und dies sollte für unser<br />

gesamtes Online-Verhalten gelten, nicht nur<br />

beim Einkaufen im Internet.<br />

Die Scout-Gruppe betreibt neben Autoscout24<br />

zahlreiche weitere Online-Marktplätze.<br />

Sind diese alle etwa im gleichen<br />

Rahmen von Kriminalität betroffen oder gibt<br />

es Unterschiede?<br />

Natürlich gibt es grosse Unterschiede in den<br />

gewählten Methoden, aber das Prinzip ist<br />

in der Regel dasselbe: Ein Produkt wird zu<br />

einem sehr attraktiven Preis angeboten.<br />

Diese «Schnäppchen» baumeln als aussergewöhnliches<br />

Angebot vor der Nase eines<br />

potenziellen Käufers, der sich dieses Produkt<br />

noch nie leisten konnte, aber schon<br />

immer davon geträumt hat. Das kann zum<br />

Beispiel ein Auto der Spitzenklasse sein<br />

oder eine grössere und besser gelegene Wohnung,<br />

aber auch eine Markenuhr oder<br />

ein Smartphone. Wenn es um<br />

Autos oder Wohnungen<br />

geht, dann sind die<br />

Preise natürlich höher<br />

als bei Alltagsgegenständen.<br />

Die Benutzer sind denn auch<br />

vorsichtiger, wenn es darum geht, mehrere<br />

tausend Franken auszugeben, als wenn es<br />

um einen günstigen Kauf oder um höchstens<br />

ein paar hundert Franken geht. Ein Auto<br />

wird in der Regel getestet oder eine Wohnung<br />

besichtigt, bevor eine Transaktion stattfindet.<br />

Bei Gegenständen, die beispielsweise<br />

per Post verschickt werden, ist dies leider oft<br />

nicht der Fall.<br />

Wie sieht es konkret auf Autoscout24<br />

und damit bei den Garagisten aus? Gibt<br />

es einen Trend zu mehr oder zu weniger<br />

Betrugsversuchen?<br />

Die Zahl der Betrugsfälle ist minimal. Das<br />

möchte ich zunächst festhalten. Ein Nullrisiko<br />

gibt es jedoch nirgends. Wir<br />

sind dennoch überzeugt, dass<br />

jeder einzelne Fall einer zu<br />

viel ist. Deshalb tun wir<br />

auch was dagegen, sonst<br />

«Vorbeugung ist der beste Schlüssel,<br />

um nicht getäuscht zu werden»:<br />

Jelena Moncilli ist Anti-Fraud-<br />

Spezialistin bei der Scout24-Gruppe.<br />

Quelle: Scout24.<br />

10<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS SICHERHEIT<br />

gäbe es meine Stelle nicht. Wenn wir jetzt<br />

den Autoscout24-Bereich etwas genauer anschauen,<br />

dann sind beispielsweise Garagenbesitzer<br />

stärker von Phishing-Fällen betroffen<br />

als von «Schnäppchen-Betrug».<br />

Phishing bedeutet, dass ihre Anmeldedaten<br />

gestohlen wurden <strong>–</strong> entweder nachdem sie<br />

einem Phishing-Link in einer betrügerischen<br />

E-<strong>Mai</strong>l gefolgt sind oder weil sie dieselben<br />

Anmeldedaten an mehreren Stellen verwenden,<br />

wie zum Beispiel in sozialen Netzwerken<br />

oder auf anderen Einzelhandelsseiten.<br />

Das perfide ist: Die Betrüger können<br />

danach auf diese Informationen zugreifen<br />

und sie manipulieren. Ob man bereits Opfer<br />

einer Phishing-Attacke wurde, lässt sich<br />

übrigens gut überprüfen: Auf der Website<br />

https://haveibeenpwned.com/ findet man<br />

einfach raus, ob man bereits zu den Phishing-<br />

Opfern gehört. Wenn ja, ist Handeln angesagt:<br />

Sofort alle Passwörter wechseln.<br />

An wen kann sich der Garagist bei<br />

Autoscout24 wenden, wenn er einen<br />

Fraud-Verdacht hat?<br />

Am besten meldet er oder sie sich dann so<br />

schnell wie möglich beim Kundendienst von<br />

Autoscout24. Der steht bei Fragen zur Verfügung<br />

und unterstützt bei der Lösung des<br />

Problems.<br />

Der «Klassiker» ist der Klein-Kriminelle, der<br />

zum Beispiel auf Tutti, Ricardo oder Anibis<br />

Handys verkauft, die er gar nicht besitzt.<br />

Welche Betrügereien kommen auch Autoscout24<br />

am häufigsten vor?<br />

Bei Autoscout24 sind es, wie bereits erwähnt,<br />

vereinzelt Fälle von Phishing. Durch die ergaunerten<br />

Login-Daten können Betrüger<br />

Anzeigen unter falschem Namen veröffentlichen.<br />

Sie können dabei vorgeben, ein seriöser<br />

Verkäufer zu sein, da sie das Konto eines<br />

seriösen Anbieters verwenden. Was wir auch<br />

schon beobachtet haben: Der betrügerische<br />

Verkäufer verlangt eine direkte Anzahlung<br />

für das angebotene Fahrzeug und verschwindet<br />

dann spurlos. Geld weg, Auto weg, Verkäufer<br />

weg. Auf solche Geschäfte sollte man<br />

sich nie einlassen. Es gilt: Geld für Auto,<br />

Auto für Geld. Hierzu haben wir auch einen<br />

Ratgeber erstellt, der die wichtigsten Hinweise<br />

liefert. Er steht auf der Webseite von Autoscout24<br />

kostenlos zum Download zur Verfügung.<br />

Sie können zwar technisch aufrüsten <strong>–</strong> die<br />

grösste Schwachstelle aber ist und bleibt<br />

der Mensch. Wie sensibilisiert Autoscout24<br />

die Werkstätten für noch mehr Vorsicht?<br />

Hier nutzen wir unsere direkten Kontakte zu<br />

den Kunden. Wir informieren sie über unsere<br />

Leute im Autoscout24-Vertrieb oder auch<br />

über den Kundendienst. So können wir die<br />

Werkstätten regelmässig darüber aufdatieren,<br />

wo allfällige Gefahren lauern. Wir arbeiten<br />

aber weiter daran, unsere Kunden noch aktiver<br />

zu informieren, damit sie mit möglichst<br />

geringem Risiko im Internet surfen können.<br />

Denn auch deren Geschäft digitalisiert sich<br />

immer stärker <strong>–</strong> dadurch setzen sie sich ganz<br />

generell auch höheren Risiken aus. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

autoscout24.ch<br />

Dos und Don’ts <strong>–</strong> so schützen<br />

Sie sich vor Kriminellen<br />

Cyberkriminalität ist ärgerlich und<br />

kann schnell ins Geld gehen. Hier die<br />

wichtigsten Tipps von Jelena Moncelli,<br />

wie sich Garagisten auf der Plattform<br />

von Autoscout24 vor Kriminellen<br />

schützen können.<br />

• Logindaten für Autoscout24<br />

nie anderswo nutzen als auf<br />

Autoscout24.ch.<br />

• Logindaten für Autoscout24 nie<br />

kommunizieren <strong>–</strong> Autoscout24 fragt<br />

nie nach den Daten ausserhalb des<br />

Login-Bereichs<br />

• Bevor Sie irgendwo einer Aufforderung<br />

zum Klicken folgen<br />

oder sensible Daten eingeben, im<br />

Zweifelsfall besser direkt beim<br />

Kundendienst von Autoscout24<br />

melden und Rücksprache nehmen.<br />

• Wenn Sie eine E-<strong>Mai</strong>l mit der Aufforderung<br />

erhalten, auf einen Link zu<br />

klicken: Nie einfach ungeprüft auf die<br />

Links klicken. Vorher prüfen, ob es<br />

sich um vertrauenswürdige Absender<br />

und Links handelt. Bei den geringsten<br />

Zweifeln die <strong>Mai</strong>ls direkt löschen und<br />

allenfalls auch die Kolleginnen und<br />

Kollegen fragen, ob sie eine ähnliche<br />

<strong>Mai</strong>l erhalten haben.<br />

• Nirgends sensible Daten angeben,<br />

die einen Identitätsdiebstahl zulassen.<br />

Denn sonst kann jemand in<br />

ihrem Namen handeln <strong>–</strong> zu Ihren<br />

Lasten.<br />

• Bewahren Sie ihre Kreditkartendaten<br />

sicher auf und teilen Sie diese mit<br />

niemandem.<br />

• Achten Sie darauf, dass Passwörter<br />

mind. 8 Zeichen lang sind, sowie<br />

Gross- & Kleinschreibung mit Zahlen<br />

und Sonderzeichen beinhalten. (Bsp.:<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>11


FOKUS SICHERHEIT FOKUS<br />

Schlüsselübergabe rund um die Uhr<br />

Ein sicheres Versteck<br />

Kundenkontakt ausserhalb der Öffnungszeiten <strong>–</strong> das Schlüsselübergabesystem von Bopp Solutions ist speziell<br />

für Keyless-Go-Schlüssel geeignet und ermöglicht es den Garagisten, den Kundenservice auch nach Feierabend<br />

aufrechtzuerhalten. Mike Gadient<br />

Eine Veränderung kommt selten allein. Da wäre einerseits der Wandel<br />

hin zu einer 24-Stunden-Gesellschaft, der auch in der Schweiz feststellbar<br />

ist. Andererseits haben die Autoschlüssel mit der Erfindung<br />

von schlüssellosen Zugangssystemen ein neues Format erhalten. Beides<br />

führt dazu, dass sich der Garagist Gedanken machen muss: Wie<br />

können Kunden auch ausserhalb der Öffnungszeiten einen Schlüssel<br />

sicher abgeben oder nach erfolgtem Service wieder entgegennehmen?<br />

Und wie können gerade die teuren, teils sogar mit Displays versehenen<br />

Keyless-Go-Schlüssel sicher aufbewahrt werden? Im Vergleich<br />

zu früheren Modellen, die an einem Schlüsselbretthaken aufgehängt<br />

wurden, haben sie eine andere Form und sind schwerer.<br />

«Die Nachfrage für eine kontaktlose Abgabe ist gestiegen. Die Kunden<br />

sind immer mehr unter Zeitdruck», bestätigt Denis Widmer, Leiter<br />

Aftersales der Amag in Rheinfelden AG. Für den Standort in Rheinfelden<br />

setzt man deshalb auf die Lösung «KeyBox Strong» der Bopp<br />

Solutions AG. Diese ist vor dem Haupteingang angebracht. Die Anzahl<br />

der Schlüsselübergabeboxen kann dabei variabel zusammengestellt<br />

werden. Die Amag in Rheinfelden hat sich für 16 Fächer entschieden,<br />

in denen die Schlüssel zur Abholung hinterlegt werden können.<br />

Dank der Schliessfachanlage seien sowohl die Kunden als auch<br />

die Mitarbeitenden flexibler, erläutert Widmer. «Die Aufträge können<br />

ausserhalb der Betriebsöffnungszeiten ohne Zeitdruck vorbereitet<br />

oder angepasst werden. Das ermöglicht einen effizienteren Ablauf.»<br />

Mittels Zeitfenster lässt sich sogar programmieren, von wann bis<br />

wann der Kunde seinen Schlüssel aus dem definierten Fach der «Key-<br />

Box Strong» abholen kann. Der Code wird ihm zuvor von der Werkstatt<br />

aufs <strong>Mai</strong>l oder Smartphone übermittelt und kann an der Keybox<br />

selbst über den Touchscreen eingegeben werden. Das jeweilige<br />

Schlüsselfach wird dadurch freigegeben. Bringt der Kunde sein Fahrzeug<br />

für den Service, kann er den Schlüssel in ein Couvert legen und<br />

dieses in den Briefschlitz der «KeyBox Strong» werfen. Berührungsängste<br />

hätten die Kunden keine, sagt Widmer. «Eine Einführung ist<br />

nicht notwendig. Die Anlage ist sehr einfach zu bedienen <strong>–</strong> aus Kunden-<br />

und Mitarbeitersicht.»<br />

Sicherheitsbedenken können ebenfalls mit guten Argumenten aus<br />

dem Weg geräumt werden. Die Schlüsselboxen sind aus Stahl und<br />

pulverbeschichtet <strong>–</strong> ein sicheres Versteck. Denn durch diese Pulverbeschichtung<br />

sind die Boxen schlag-, stoss- und kratzfest. Bopp Solutions<br />

AG verspricht zudem eine hohe Chemikalienbeständigkeit und<br />

einen starken Korrosionsschutz. <<br />

Die «KeyBox Strong»-Anlage: In den Briefkastenschlitz rechts wirft der Kunde das<br />

Couvert mit dem Schlüssel. Nach dem Service erhält er einen Code, mit dem er über die<br />

Touchscreen-Eingabe eines der 16 Schliessfächer öffnen kann und seinen Schlüssel<br />

wiedererhält. Fotos: AGVS-Medien oben, Amag unten<br />

Weitere Infos unter:<br />

bopp-solutions.ch<br />

12<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


Das nächste saubere<br />

Putztuch ist nur<br />

einen Handgriff entfernt.<br />

WIR MANAGEN DAS<br />

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FOKUS SICHERHEIT<br />

Die Prüfgrube will sauber geplant sein,<br />

damit in Werkstätten effizient und risikofrei<br />

gearbeitet werden kann. Foto: KSU<br />

Der Sicherheit zuliebe<br />

Die korrekte Planung<br />

einer Prüfgrube<br />

Eine Prüfgrube ist Dreh- und Angelpunkt in einer Werkstatt. Um Unfälle und finanzielle<br />

Überraschungen zu vermeiden, wird bereits während der Planung genaustens auf die Einhaltung<br />

der Sicherheitsstandards geachtet. Mike Gadient<br />

Wer in Werkstätten unvorsichtig arbeitet<br />

oder einen Planungsfehler bei Anlagen übersieht,<br />

der erhöht das Risiko eines Arbeitsunfalles<br />

drastisch. Ein Risiko, das zum Beispiel<br />

bei einer Prüfgrube bereits in der Projektphase<br />

deutlich minimiert werden kann. Wie<br />

werden Rutsch- und Sturzgefahr reduziert?<br />

Was passiert, wenn während der Arbeit in<br />

der Grube plötzlich Gase freigesetzt werden?<br />

Mit diesen Fragen beschäftigt sich im<br />

Vorfeld Roland Strebel, Projektleiter Technik<br />

bei der KSU A-Technik AG. Der Anbieter von<br />

Gesamtlösungen von Werkstatteinrichtungen,<br />

Waschanlagen und Werkzeugen bietet<br />

Prüfgruben für Garagen und Betriebsgaragen<br />

inklusive der Beratung durch den Tiefbauspezialisten<br />

an. «Meine Arbeit ist abwechslungsreich.<br />

Jedes Projekt bringt neue Herausforderungen<br />

und Kontakte mit sich», sagt<br />

Strebel und schwärmt vom Start-Ziel-Charakter<br />

eines Projekts. Denn Strebel bringt die<br />

Vorstellungen des Kunden in einem ersten<br />

Schritt zu Papier und schliesslich kann er das<br />

Endprodukt während einer Besichtigung vor<br />

Ort übergeben.<br />

Die Verkehrsbetriebe der Stadt Zürich haben<br />

eine solche Prüfgrube für ihre Busgarage in<br />

der Nähe des Fussballstadions Letzigrund abgenommen.<br />

Sie ist stolze 30 Meter lang. Aus<br />

Sicht von Strebel war es herausfordernd, die<br />

gesamte Fahrzeugpalette der VBZ zu berücksichtigen.<br />

Erst nach der Projektausschreibung<br />

2016 kamen fünf neue Fahrzeugtypen<br />

hinzu. «Mit in die Planung flossen zukünftige<br />

Fahrzeuge und solche, die bald aus dem<br />

Inventar fallen», so Strebel. Die unterschiedlichen<br />

Längen der (Gelenk-)Busse wirkten<br />

sich auf Länge und Tiefe der Grube aus. Alle<br />

Fahrzeuge wurden grafisch übereinander dargestellt,<br />

damit dann bei der realisierten Grube<br />

Achsen und Bremsen einwandfrei geprüft<br />

werden können.<br />

Im Konzept von Beginn weg berücksichtigt<br />

wurden auch die gesetzlichen Sicherheitsrichtlinien.<br />

Fluchtwege beispielsweise sind<br />

vorgeschrieben. Bei ihnen gilt es wie bei<br />

den Grubenzugängen zu beachten, dass die<br />

Neigung, die Höhe der Stufen und die Breite<br />

der Treppe den Vorschriften entsprechen.<br />

«Wenn es eilt, dann nützt ein Ausgang, bei<br />

dem ich hinaufklettern muss, nichts. Es müssen<br />

Stufen sein», erklärt Strebel.<br />

Das Lüftungssystem geniesst besondere Aufmerksamkeit,<br />

weil in einer Reparaturwerkstatt<br />

Dämpfe entstehen können. «Die Gase<br />

sammeln sich immer am tiefsten Punkt und<br />

müssen dort abgesaugt werden.» Die geltenden<br />

Vorschriften für den Umwälzprozess werden<br />

vor Baustart miteinbezogen, damit gar nie<br />

ein toxisches Gemisch entstehen kann.<br />

Das Augenmerk wird ebenso auf die Rutschfestigkeit<br />

des Bodens, die fachgerechte Ölentsorgung<br />

und die optimale Ausleuchtung der<br />

Grube gelegt. Nicht benutzte Arbeitsgruben<br />

werden zudem abgesichert. Das kann mittels<br />

automatischer Rollabdeckung ganzheitlich<br />

geschehen oder durch am Grubenrand aufgestellte<br />

Absperrketten. «Es macht Sinn, all<br />

diese Aspekte vom ersten Moment an zu berücksichtigen»,<br />

sagt Strebel und verweist auf<br />

die finanziellen Auswirkungen. Von Arbeitssicherheitsinspektoren<br />

verordnete Nachbesserungen<br />

seien teuer und meistens kompliziert<br />

zu bewerkstelligen.<br />

14<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS SICHERHEIT<br />

Zu Spitzenzeiten steuert Strebel gegen 20<br />

oder 30 Projekte gleichzeitig. Während kleinere<br />

Projekte wenige Wochen in Anspruch<br />

nehmen, können sich grosse wie jenes der<br />

VBZ über drei Jahre hinziehen. Mitunter<br />

einen Schlüssel für einen erfolgreichen Projektverlauf<br />

sieht Strebel im Zusammenspiel<br />

mit den Planern, den Architekten und der<br />

Unternehmung selbst. Der Austausch an<br />

den regelmässigen Bausitzungen sei wichtig,<br />

um den gesamten Terminplan im Auge zu behalten<br />

und um flexibel reagieren zu können.<br />

Der direkte Draht macht es für den KSU-Projektleiter<br />

aus: «Erst vor Ort und mit den beteiligten<br />

Personen werden Projekte zur Realität.»<br />

<<br />

Weitere Infos unter:<br />

ksu.ch<br />

Seit bald 30 Jahren behält Roland Strebel für die KSU A-Technik den Überblick und setzt Projekte um.<br />

Foto: KSU<br />

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FOKUS SICHERHEIT<br />

Langjährige Vertrauensbasis: Erhard Luginbühl (links) und Philipp Zumstein (rechts) im Gespräch über Investitionen und Erfolgsrezepte für Projekte. Foto: AGVS-Medien<br />

Wartung und Unterhalt erhöhen die Arbeitssicherheit<br />

«Eine Werkstatt soll eine<br />

Erlebniswelt sein»<br />

Die Luginbühl Fahrzeug- und Werkstatttechnik AG unterstützt Garagisten bei der Erhöhung der Effizienz<br />

durch bessere Prozesse in der Werkstatt, um beispielsweise Hebeanlagen optimal zu nutzen. Ein Gespräch<br />

mit Erhard Luginbühl und seinem Kunden Philipp Zumstein, Inhaber der Robert Huber Gruppe mit Standorten<br />

in Muri, Windisch, Villmergen und Brunegg. Mike Gadient<br />

Herr Zumstein, zuletzt haben Sie in Ihrer<br />

Schlossgarage Brunegg AG mehrere<br />

Hebeanlagen ersetzt. Was hat Sie zu<br />

dieser Investition bewogen?<br />

Philipp Zumstein, Inhaber Robert Huber<br />

Gruppe: Beim Kauf eines bestehenden Betriebes<br />

stehen immer Investitionen an. Im Sinne<br />

der Arbeitssicherheit haben wir von neun Liften<br />

deren sechs ersetzt und zwei umgebaut.<br />

Erhard Luginbühl, Inhaber Luginbühl Fahrzeug-<br />

und Werkstatttechnik AG: Bei Hebeanlagen<br />

ist das Bewusstsein für Wartungs- und<br />

Unterhaltsarbeiten in den letzten Jahren gestiegen.<br />

Aber es stehen viele Modelle in Schweizer<br />

Werkstätten, die 20 Jahre oder älter sind und<br />

ersetzt werden müssten. Eine Neuanschaffung<br />

lohnt sich, weil die Lifte zehn bis zwölf Mal<br />

täglich rauf- und runtergelassen werden. Für<br />

diese Leistung sind die älteren Modelle nicht<br />

konzipiert. Die Sicherheitsthematik beginnt jedoch<br />

nicht erst bei der Hebeanlage.<br />

Woran denken Sie?<br />

Erhard Luginbühl: Eine Werkstatt muss modern<br />

sowie funktional eingerichtet sein, damit<br />

sich ein Mechatroniker wohlfühlt. Viele vergessen,<br />

dass die Atmosphäre in einer Werkstatt ein<br />

Erfolgsfaktor ist. Ich vertrete seit jeher die Meinung,<br />

dass eine Werkstatt auch eine Erlebniswelt<br />

ist. Ein Servicecenter, das Verkauf und Werkstatt<br />

vereint. Momentan reicht die Spannweite jedoch<br />

von Garagenbetrieben, die einem Palast ähneln,<br />

bis zu dunklen Werkstatträumlichkeiten mit<br />

schmierigem Boden. Ich sage nicht, dass alles immer<br />

neu sein muss. Es muss jedoch sauber sein.<br />

Philipp Zumstein: Wer keinen sauberen Betrieb<br />

hat, der leistet auch keine saubere Arbeit. Wir haben<br />

die von uns selbst gesetzten Anforderungen<br />

und jene der Importeure an die Werkstattausrüstung<br />

zu erfüllen. Ebenso gilt es, den Kundenbedürfnissen<br />

gerecht zu werden. Zu einem Service<br />

gehört beispielsweise, dass ich das Auto reinige.<br />

Dafür habe ich eigens Personal eingestellt. Der<br />

Kunde schätzt ein sauberes Auto. Massgeblich<br />

auf die Atmosphäre wirkt sich aber der Vorgesetzte<br />

aus. Er soll eine Vorbildfunktion einnehmen,<br />

damit die Mitarbeitenden denken: «Ich will<br />

auch so sein. Ich will das auch können.» Das beginnt<br />

bereits beim Lernenden, der zu den Mechatronikern<br />

hinaufschauen soll.<br />

Erhard Luginbühl: Der von den Jungen geschätzte,<br />

agile Führungsstil ist immens wichtig.<br />

Der Chef soll ein Klima schaffen, in dem sich der<br />

Mitarbeiter getraut, mitzudenken und zu fragen,<br />

ob die in die Jahre gekommene Anlage ersetzt<br />

werden kann. Liefert er plausible Argumente,<br />

wird die Neuanschaffung sicherlich ins<br />

Budget aufgenommen.<br />

Philipp Zumstein: Hilfreich ist hierbei unser<br />

internes Kontrollsystem: Wir sind ISO 9001<br />

und ISO 14001 zertifiziert. Ich verfüge über<br />

Richtwerte, wann was ersetzt werden soll.<br />

Neue Anlagen kommen heutzutage günstiger<br />

als eine aufwändige Reparatur.<br />

Herr Luginbühl, Sie werben mit einer<br />

sinnvollen Platzierung des Hebelifts in der<br />

Werkstatt. Inwiefern schlägt sich das auf<br />

die Rendite nieder?<br />

Erhard Luginbühl: Schwerfällige Abläufe fressen<br />

Minuten. Diese Minuten gehen in Stunden<br />

und die Stunden summieren sich zu enormen<br />

Geldbeträgen. Wir messen mit der Stoppuhr und<br />

können dem Kunden sagen, in welchem Werkstattbereich<br />

die ideale Position für die Hebeanlage<br />

ist, damit zum Beispiel Schlauchroller und<br />

Stromanschluss gut zugänglich sind. Fragen, die<br />

man sich stellen soll: Steht die Hebeanlage so<br />

in der Garage, dass beim Hinein- und Herausfahren<br />

des Fahrzeuges nicht zu viel Zeit verloren<br />

geht? Muss ich beim Ölwechsel oder beim<br />

Nachfüllen des Scheibenwischwassers jedes<br />

Mal das Stockwerk wechseln?<br />

16<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS SICHERHEIT<br />

Gerade mit Blick auf die Corona-Krise:<br />

Sind Garagisten bereit, in neue Anlagen zu<br />

investieren?<br />

Philipp Zumstein: In unsicheren Zeiten ist es<br />

besser, zu investieren <strong>–</strong> das ist meine Devise.<br />

Wer an die Zukunft glaubt, der kann auch investieren.<br />

Ansonsten stauen sich die <strong>Ausgabe</strong>n und<br />

müssen dann alle zum selben Zeitpunkt getätigt<br />

werden. Wenn das mehrere Betriebe so handhaben,<br />

dann führt das zu Kapazitätsproblemen bei<br />

Handwerkern und weiteren Partnern sowie zu<br />

Lieferengpässen.<br />

Erhard Luginbühl: Unabhängig von der Pandemie<br />

führt die Verlagerung zur E-Mobilität zu<br />

weniger bewegten Teilen, was wiederum weniger<br />

Reparaturen zur Folge hat. Das Endergebnis<br />

aus unserer Sicht: weniger verkaufte Hebelifte.<br />

Kompensiert wird diese Entwicklung dadurch,<br />

dass die Mobilität nicht abnimmt. Wir bauen<br />

auf unsere Stärken im Wartungsbereich und geben<br />

nicht auf, neue Lifte, Diagnosegeräte oder<br />

Lenkgeometrien zu verkaufen. Unseren Herstellern<br />

sage ich: «Stellt Qualitätsprodukte her und<br />

sucht neue Möglichkeiten, mit denen der Service-<br />

und Dienstleistungsgedanke hochgehalten<br />

werden kann.» Das haben wir auch auf unsere<br />

Fahne geschrieben und bieten unseren Kunden<br />

beispielsweise Entwürfe, Konstruktionen und<br />

technische Zeichnungen zu ihren Bauprojekten<br />

an. Die CAD-Pläne werden den Architekten digital<br />

übermittelt.<br />

Das wurde auch beim Bauprojekt der Robert<br />

Huber Gruppe am Standort in Muri AG so<br />

gehandhabt. Was benötigt es aus Ihrer<br />

Sicht anhand des Beispiels Muri, damit<br />

ein Projekt gelingt?<br />

Philipp Zumstein: Unser Standort in Muri<br />

wurde vergrössert, weil wir aufgrund der sich<br />

verändernden Kundenbedürfnisse mehr Platz<br />

als früher benötigen. Die Autos müssen nach<br />

dem Service so bereitgestellt werden, damit<br />

die Kunden auch ausserhalb der Öffnungszeiten<br />

vorbeikommen können. Ausserdem benötigen<br />

die verschiedenen Neuwagen- und Occasionsmodelle<br />

mehr Verkaufsfläche.<br />

Erhard Luginbühl: In Muri wie auch in Brunegg<br />

wurde während des laufenden Betriebs<br />

gearbeitet. Das ist anspruchsvoll und setzt voraus,<br />

dass die Chemie zwischen den beiden<br />

Auftragspartnern stimmt.<br />

Philipp Zumstein: Egal ob bei einem Bauprojekt<br />

oder einer Neuanschaffung: Die Prozesse<br />

müssen einfach gehalten werden, damit keine<br />

Schwierigkeiten auftauchen und die Mitarbeitenden<br />

mit ins Boot steigen. Es ist wichtig, dass<br />

ich mir im Klaren bin, welches Ziel ich verfolge<br />

und ob das nötige Geld dafür vorhanden ist.<br />

Aus meiner Sicht dürfen im Anfangsstadium<br />

nicht zu viele Personen involviert sein. Wenn<br />

sich vom Importeur über die Behörden und der<br />

Bank bis zu den Mitarbeitenden alle einbringen,<br />

kommt man nicht vom Fleck.<br />

Erhard Luginbühl: Für mich ist entscheidend,<br />

dass alle meine Mitarbeitenden über<br />

eine hohe Fachkompetenz verfügen <strong>–</strong> auch<br />

bei Fremdprodukten. Sie sind meine besten<br />

Verkäufer, denn sie können dem Kunden aus<br />

Anwendersicht glaubhaft vermitteln, weshalb<br />

gerade diese Hebeanlage geeignet ist oder ersetzt<br />

werden soll. Ein erfolgreich umgesetztes<br />

Projekt hängt von Details ab. Dazu gehört<br />

auch, dass meine Mitarbeitenden den<br />

Abfall entsorgen und die Verpackung wieder<br />

mitnehmen, womit wir wieder bei der<br />

Wichtigkeit einer sauberen Werkstatt sind. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

luginbuehl-ag.ch<br />

roberthuber.ch<br />

Be part of the<br />

Christ Group<br />

INNOVATION ist unsere Leidenschaft.<br />

Tel. +41 56 648 70 80 • verkauf-ch@christ-ag.com<br />

www.christ-ag.com


FOKUS SICHERHEIT<br />

Auf dem Prüfstand<br />

Arbeitssicherheit für<br />

Mechatroniker<br />

Ordnung und Sauberkeit am Arbeitsplatz gehören zu den Voraussetzungen für sicheres Arbeiten. Doch auch<br />

die richtige Kleidung spielt punkto Arbeitssicherheit eine wichtige Rolle. Doch welche Arbeitskleidung trägt<br />

ein Mechatroniker in der Werkstatt und wie genau ist Schutzkleidung eigentlich definiert?<br />

pd/sco. Insbesondere der technische Fortschritt,<br />

namentlich die Einführung neuer<br />

Fahrzeugmodelle wie Hybrid- und Elektrofahrzeuge<br />

sowie veränderte Arbeitstechniken,<br />

verändern die Unfallrisiken in der<br />

Werkstatt. Ein wichtiger Schritt zu mehr<br />

Sicherheit am Arbeitsplatz beginnt bei der<br />

richtigen Berufskleidung. Für den Garagisten<br />

heisst dies: den Einsatzbereich definieren<br />

und die spezifischen Eigenschaften der<br />

verwendeten Gewebe und Elastikmaterialien<br />

der Berufskleidung kennen. Kleidung erfüllt<br />

ja auch eine Schutzfunktion und kann <strong>–</strong> je<br />

nach Tätigkeit und Umfeld <strong>–</strong> vor Unfällen<br />

oder Berufskrankheiten schützen und damit<br />

Kosten vermeiden.<br />

Ob bei der Fehlerdiagnose am Fahrzeug oder<br />

bei Instandhaltungs- oder Wartungsarbeiten<br />

<strong>–</strong> der Mechatroniker führt normalerweise<br />

viele verschiedene Tätigkeiten aus. Er arbeitet<br />

auch an unterschiedlichen Maschinen.<br />

Die Arbeitsbekleidung sollte so konzipiert<br />

sein, dass sich Ärmel, Gürtel oder Ähnliches<br />

nicht in einer Maschine verfangen können.<br />

Grundsätzlich gehören zur Grundausstattung<br />

eines Mechatronikers eine Arbeitshose und<br />

eine Bundjacke aus strapazierfähigem Material<br />

oder ein langärmliger Overall. Arbeitshosen<br />

haben häufig spezielle Taschen, in denen<br />

man das Werkzeug griffbereit am Körper tragen<br />

kann. Allgemein werden in der Werkstatt<br />

moderne Funktionstextilien bevorzugt, denn<br />

sie bieten einen optimalen Luft- und Wärmeaustausch<br />

und sichern gute Beweglichkeit.<br />

entflammbares oder antistatisch wirkendes<br />

Gewebe erforderlich. Innovative Berufskleidung<br />

zeichnet sich aus durch die Kennzeichnung<br />

als zertifizierte Schutzkleidung.<br />

Verarbeitet aus leichten Hightech-Geweben,<br />

bietet sie nebst Schutz auch Tragekomfort.<br />

Das ist besonders zweckmässig bei Carrosseriearbeiten,<br />

beim Schweissen, Lackieren<br />

oder Wechseln von Batterien, wo die Kleidung<br />

den besonderen Anforderungen an Ergonomie<br />

standhalten und das Outfit bei der<br />

Arbeit nicht hinderlich sein soll.<br />

Einen wesentlichen Beitrag für mehr Sicherheit<br />

leistet eine ergänzende persönliche<br />

Schutzausrüstung (PSA). Denn in Garagenbetrieben<br />

gehören Hand-, Augen- und Fussverletzungen<br />

zu den häufigsten Unfallfolgen. Bei<br />

Carrosseriearbeiten schützen Schnittschutzhandschuhe<br />

vor Verletzungen. Scharfe Kanten<br />

und den Reifenwechsel hat man mit<br />

Montagehandschuhen aus Latex oder Feinstrick-Polyamid<br />

mit Noppen am besten im<br />

Griff. Arbeiten an der sensiblen Elektronik<br />

absolviert man sehr gut in dünnen polyurethan-beschichteten<br />

Handschuhen (PU-Handschuhen).<br />

Bei der Wartung und Reparatur von<br />

Fahrzeugmotor und Getriebe sind Handschuhe<br />

mit NBR-Nitrilbeschichtung sinnvoll. Diese<br />

schützen Mechatroniker-Hände auch beim<br />

Befüllen von Batterien mit Säure oder wenn<br />

aggressive Bremsflüssigkeiten gewechselt werden<br />

müssen. Mit Armstulpen, Augenschutz<br />

sowie einer säurefesten Schürze kommt es zu<br />

keinen unliebsamen Überraschungen.<br />

Textildienstleister wie Mewa bieten nebst<br />

professioneller Arbeitskleidung auch Putztücher,<br />

Teilereiniger, Ölauffangmatten oder<br />

Fussmatten in Miete an. Dies gewährleistet<br />

mehr Sicherheit und Sauberkeit in der Werkstatt.<br />

Alles im Full-Service von Bringen, Holen,<br />

Waschen und Ersetzen und in einem vereinbarten<br />

zeitlichen Rhythmus. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

mewa.ch<br />

Schutzkleidung schützt mehr als normale<br />

Kleidung vor gefährlichen Einflüssen, zum<br />

Beispiel als Schnitt-, Chemikalien-, Elektrostatik-<br />

oder Flammschutz. Je nach Einsatzgebiet<br />

sind belastbare Materialien wie schwer<br />

Passende Arbeitskleidung ist ein Sicherheitsfaktor. Foto: Mewa.<br />

18<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


SPONSORED CONTENT<br />

GARAGENTIPP DES MONATS<br />

Digitalisierung beginnt bei dafür vorgesehenen Systemen<br />

Digitalisierung verlangt die richtige<br />

Infrastruktur! Was ist damit gemeint?<br />

Viele sprechen über die Digitalisierung, verstehen aber nicht dasselbe darunter. Wir von der GCS Schweiz<br />

AG nutzen unsere über 20-jährige Erfahrung in über 450 IT-Projekten und entwickeln Gesamtkonzepte, die<br />

ideal auf die Gesamtbedürfnisse von Garagen und Carrosserien abgestimmt sind!<br />

Alle drei Technologien sorgen für einwandfreie<br />

und skalierbare Umgebungen, die Ihnen jegliche<br />

Flexibilität für die Zukunft garantieren.<br />

Die Systeme sind schnell und einfach installiert<br />

und können auf fünf bis zehn Jahre hinaus geplant<br />

werden. Dazu braucht es dann nur noch<br />

den Entscheid, ob alles im eigenen Haus betrieben<br />

werden soll oder in einer privaten Cloud zur<br />

Verfügung gestellt wird.<br />

Reto Dellenbach, Projektleiter GCS Schweiz AG<br />

Alles beginnt mit dem Bewusstsein<br />

etwas machen zu müssen. Aber was?<br />

Einen Schadenfall von Anfang bis Ende digital<br />

abwickeln ohne doppelte Datenerfassung <strong>–</strong><br />

wer diesen roten Faden spannen will, braucht<br />

zentrale Systeme und sinnvolle Schnittstellen<br />

beziehungsweise Integrationen zu anderen im<br />

Schadenabwicklungsprozess involvierten Partnern.<br />

Folgende Überlegungen müssen gemacht<br />

werden: Welche Systeme werden für die eigene<br />

Softwarelösung gebraucht und wie werden<br />

externe Partner eingebunden? Einfluss nehmen<br />

können Sie nur auf Ihre eigene Infrastruktur.<br />

Wie so häufig kann schon in dieser Phase vieles<br />

richtig oder falsch gemacht werden. Das ist<br />

vergleichbar mit einem Hausbau, denn wenn<br />

das Fundament nicht passt, wird es schwierig.<br />

Oder mit einem Autokauf: Wer regelmässig<br />

grosse Waren transportieren will, der sollte besser<br />

kein kleines sowie handliches Auto kaufen.<br />

Wir von der GCS Schweiz AG geben<br />

Ihnen, was Sie brauchen<br />

Alles beginnt mit dem ersten Gespräch, in<br />

dem wir mit Ihnen Ihre Bedürfnisse aufnehmen.<br />

Die Ist-Situation wird analysiert und<br />

mögliche Endlösungen aufgezeigt, damit Sie<br />

erkennen, was heute schon möglich ist und<br />

wohin die Reise in der Branche geht. Im<br />

nächsten Schritt wird festgelegt, wie Sie beginnen<br />

möchten und mit wie vielen Mitarbeitenden<br />

zukünftig geplant werden soll. Anschliessend<br />

wird ein Vorschlag ausgearbeitet,<br />

wie Sie Ihre Ziele Schritt für Schritt erreichen.<br />

Zuerst werden die Technologie festgelegt und<br />

die Sicherheitsfragen geklärt. In diesem Bereich<br />

gibt es drei Technologien, die in Bezug auf<br />

Preis <strong>–</strong> Leistung, Flexibilität und Sicherheit unschlagbar<br />

sind. Zum einen ist die Virtualisierungstechnologie<br />

gemeint, die im Hintergrund<br />

ihren Dienst leistet. Im Frontend ist die Rede<br />

von Terminalservern, Applikationsserver-Technologie<br />

und hoch flexiblen Webtechnologien.<br />

Gerne beraten wir Sie auch über die richtige<br />

Firewall zur Absicherung gegenüber Hackerangriffen,<br />

über Antivirenlösung und verlässliche<br />

Backuplösung, falls doch mal etwas<br />

schiefläuft.Jetzt sind Sie bereit, mit der richtigen<br />

Softwarelösung flexibel, schnell und sicher<br />

an den Orten zu arbeiten, von wo aus Sie<br />

arbeiten möchten. Im eigenen Betrieb, im Homeoffice<br />

oder mobil unterwegs.<br />

Weitere Tipps zu den Softwarelösungen,<br />

die Ihnen das Leben erleichtern, erscheinen<br />

in der Juniausgabe von <strong>AUTOINSIDE</strong>.<br />

Thema: Digitalisierung im Schadenmanagement.<br />

Wir sind die Digitalisierungsprofis, mit<br />

denen Sie weiterkommen. Viel Erfolg mit<br />

der GCS Schweiz AG, Ihr Reto Dellenbach. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

gcsag.ch<br />

Scannen Sie den QR-Code<br />

und erfahren Sie mehr<br />

über die Angebote der GCS<br />

Schweiz AG.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>19


FOKUS SICHERHEIT<br />

Fotos: AGVS-Medien<br />

Digitalisierung als Chance <strong>–</strong> Terminalserver und Webserver als Lösung gegen Datenverlust<br />

So wird der Schadenfall<br />

nicht zum Papiertiger<br />

Lose Papierzettel, eine unübersichtliche Ablage und auf eine Antwort wartende Kunden und Versicherer <strong>–</strong> es<br />

ist das Horrorszenario im Werkstattalltag. Softwarelösungen bieten Struktur und Schnittstellen. Wie das Beispiel<br />

zweier Carrosseriebetriebe zeigt, beginnt die Digitalisierung bereits bei der Auftragsvergabe. Mike Gadient<br />

Die Coronavirus-Krise hat in manchen Unternehmen<br />

veraltete Strukturen zu Tage gefördert,<br />

teilweise kommunizierten selbst Bund<br />

und Kantone noch über Fax. Als Konsequenz<br />

wies der Bund die Kantone an, eine digitale<br />

Datenbank aufbauen und eine automatische<br />

Übermittlung der Fallzahlen zu gewährleisten.<br />

Die alles andere als neue Erkenntnis: Die<br />

Digitalisierung sollte besser nicht verschlafen<br />

werden. Bei dieser Thematik sind allerdings<br />

nicht nur die Behörden gefordert, sondern<br />

auch die Garagen- und Carrosseriebetriebe.<br />

Einige Betriebe wickeln von der Schadenannahme<br />

über die Kalkulation bis hin zur Rechnungsstellung<br />

bereits alles digital ab. Am Anfang<br />

dieses Kreislaufs steht die saubere Auftragserfassung.<br />

Die Carrosserie Gehrig GmbH in Kleinandelfingen<br />

ZH wird bei einem Schadenfall von<br />

der Fahrzeugversicherung über ein Portal kontaktiert.<br />

«Wir erhalten alle relevanten Angaben<br />

über den Kunden, das Fahrzeug und den Schaden.<br />

Das uns zugewiesene Schadensdossier kann<br />

über einen Klick in unser System aufgenommen<br />

werden», erklärt Tobias Arn, stellvertretender<br />

Geschäftsführer. Die Daten müssen nicht separat<br />

abgetippt werden und es werden keine PDFs<br />

verschickt. Unter IT-Fachleuten gilt ein PDF als<br />

«Verhinderer der Digitalisierung», weil die darin<br />

enthaltenen Daten nicht bearbeitet werden<br />

können und von Hand in eine Datenbank<br />

übertragen werden müssen.<br />

Die Datenübermittlung funktioniert auch in die<br />

andere Richtung, wenn zuerst die Carrosserie<br />

Gehrig vom Kunden kontaktiert wird und die<br />

Angaben im System erfasst werden. «Die Versicherungen<br />

erwarten diese digitale Abwicklung<br />

von uns. Wir haben die Prozesse vor einem Jahr<br />

bei uns so optimiert, dass nicht nur die Administration,<br />

sondern auch die Werkstatt profitiert»,<br />

so Tobias Arn. Er spielt damit darauf an, dass das<br />

physische Annahmebuch durch ein Auftragsabwicklungssystem<br />

ersetzt wurde, in dem die<br />

Werkstattmitarbeiter laufend sehen, was wann<br />

an welchem Fahrzeug gemacht werden muss.<br />

Die Pandemie hat zwar einen weiteren Digitalisierungsschub<br />

ausgelöst, aber Berührungsängste<br />

bleiben bestehen. Für Marco Zehnder, Inhaber<br />

der Carrosserie Zehnder in Grosshöchstetten BE,<br />

handelt es sich dabei um eine Generationenfrage.<br />

Er könne sich noch daran erinnern, als sein<br />

Vater das erste Mal einen Computer in der Carrosserie<br />

einsetzte. «Das war für ihn der Horror»,<br />

sagt Marco Zehnder, der in der achten Klasse in<br />

die PC-Welt eingeführt wurde. «Für meine Kinder<br />

ist das alles normal. Den Jungen musst du<br />

nicht mehr mit Papier kommen.» Die Carrosserie<br />

im Berner Mittelland gibt ihren Kunden auf<br />

der Webseite die Möglichkeit, direkt über die<br />

gängigen Versicherungsunternehmen den Schaden<br />

zu melden und einen Besichtigungstermin<br />

zu buchen. Ein Telefonanruf ist bei den Kunden<br />

aufgrund des persönlichen Kontakts momentan<br />

aber noch die beliebtere Variante. Die ersten<br />

Angaben des Kunden werden sogleich im Auftragsmanager<br />

erfasst, statt auf einem Notizblock<br />

oder Formular festgehalten. Das Programm würde<br />

es sogar erlauben, dem Kunden eine Terminbestätigung<br />

und -erinnerung via <strong>Mai</strong>l oder SMS<br />

zukommen zu lassen. «Vieles ist einfacher geworden.<br />

Der Auftrag ist kompakt in wenigen<br />

Schritten hinterlegt», so Marco Zehnder. Der<br />

Kunde schickt der Carrosserie Zehnder nach dem<br />

Telefonat per <strong>Mai</strong>l oder Whatsapp die ersten Bilder<br />

vom Schaden. «Für unsere Planung ist das<br />

wertvoll, damit wir sehen, welche Arbeit auf die<br />

Werkstatt zukommt. Häufig finden unsere Kunden<br />

erst einige Tage später Zeit, um das Auto zu<br />

bringen.»<br />

Die digitale Erfassung führt mitunter zur Frage,<br />

wie die Daten geschützt werden. «Die digita-<br />

20<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS SICHERHEIT<br />

len Auftragsdossier müssen vor Hackerangriffen<br />

geschützt und extern gespeichert werden», sagt<br />

Marco Zehnder. Sein Betrieb sei einst selbst Opfer<br />

eines Virus geworden, der den Computer unbrauchbar<br />

machte. Mittlerweile steht ein kleiner<br />

Terminalserver unterhalb der Empfangstheke.<br />

Auch die Carrosserie Gehrig setzt auf diese Lösung,<br />

bei der Daten zentral auf einem Server gespeichert<br />

und die Programme darauf ausgeführt<br />

werden. Die Ein- und <strong>Ausgabe</strong>, etwa von Kundenangaben,<br />

erfolgt durch den Mitarbeitenden dezentral<br />

auf den Geräten. Ein wesentlicher Vorteil<br />

ist, dass bei Virenbefall, Ausfall oder Diebstahl<br />

des lokalen Endgeräts die auf dem Server gespeicherten<br />

Daten nicht verloren gehen. Zudem muss<br />

die Software nur einmal auf dem Terminalserver<br />

installiert und gewartet werden. «Wir wussten,<br />

dass diese Investition ansteht, wenn wir uns vom<br />

alten System verabschieden», so Tobias Arn. Die<br />

Carrosserie Gehrig passt ihre Abläufe nun weiter<br />

im Wissen an, dass der gesamte Ablauf von der<br />

Schadenserkennung bis zur Fahrzeugrückgabe an<br />

den Kunden digital erfolgen kann. <<br />

DMS ermöglicht<br />

Beginn-zu-Ende-Digitalisierung<br />

Marco Zehnder (oben) und Tobias Arn (unten) minimieren den Papierberg in ihren Betrieben. Da bei der Carrosserie<br />

Gehrig das physische Auftragsbuch abgelöst wird, überträgt Tobias Arn die letzten Einträge ins Programm.<br />

Software-Lösungen helfen, die Effizienz der<br />

Garagen- und Carrosserie-Branche in der<br />

administrativen Abwicklung von Reparaturaufträgen<br />

zu steigern. In einer vierteiligen<br />

Serie beleuchtet <strong>AUTOINSIDE</strong> den Sinn und<br />

Nutzen von Dealer Management Systemen.<br />

In der Juni-<strong>Ausgabe</strong> wird aufgezeigt, wie<br />

der Schaden am Besichtigungstermin digital<br />

kalkuliert und mit dem Kunden der definitive<br />

Reparaturtermin fixiert wird.<br />

Präzisionsmessung<br />

des Reifenprofils<br />

Optional mit<br />

automatischer<br />

Kennzeichenerfassung<br />

Spinnerei-Lettenstrasse 2<br />

8192 Zweidlen ZH<br />

Tel. +41 (0)44 867 02 78<br />

www.gassnerag.ch


FOKUS FAHRWERK/LENKUNG/BREMSEN<br />

Für Laien nicht zu unterscheiden:<br />

Paolo Rezzaghi vor der Vitrine mit einem<br />

Original-Bremssattel von Brembo und<br />

einer Fälschung. Foto: Brembo<br />

Echtheit lässt sich dank Sicherheitscode prüfen<br />

Aufwendige Jagd nach<br />

Produktpiraten<br />

Gefälschte Autoteile sind ein ernstes Risiko für die Fahrsicherheit. Hersteller wie Bosch oder Brembo engagieren<br />

sich stark im Kampf gegen Produktpiraten. Der Garagist kann sie dabei mit wachsamen Augen und gesundem<br />

Menschenverstand unterstützen. Mike Gadient<br />

Immer häufiger tauchen gefälschte Bremsen<br />

mit dem Logo des Bremsspezialisten Brembo<br />

auf dem Markt auf. Hergestellt werden sie im<br />

asiatischen Raum, in China, Taiwan, Hongkong<br />

oder Thailand. Weltweit angeboten<br />

werden sie im Internet und zwar zu Dumpingpreisen.<br />

Gemäss Paolo Rezzaghi, IPR Manager<br />

bei Brembo, machen Bremsbeläge den<br />

höchsten Anteil an Plagiaten des gesamten<br />

Ersatzteilsortiments des Freien Aftermarktes<br />

aus. Im Gegensatz dazu werden im Performance-Aftermarket,<br />

für den Brembo verschiedene<br />

Aufrüstkits anbietet, gerne die<br />

Bremssättel kopiert. «Das Thema nimmt eine<br />

beunruhigende Dimension an, da im Falle<br />

der Bremsen Sicherheitskomponenten der<br />

Fahrzeuge betroffen sind. Davon hängt die<br />

Gesundheit von Fahrer und Mitfahrern ab»,<br />

sagt Rezzaghi. Automobilzulieferer Denso<br />

teilt diese Sorgen und warnt vor Zündkerzen<br />

aus minderwertigen Materialien, die nicht<br />

auf ihre Sicherheit geprüft wurden. Gefälschte<br />

Zündkerzen können zuerst überhitzen,<br />

dann schmelzen und schliesslich gravierende<br />

Motorschäden verursachen. Aus Sicht von<br />

Denso hängt die Verbreitung der gefälschten<br />

Artikel <strong>–</strong> mittlerweile aus praktisch jeder<br />

Produktkategorie <strong>–</strong> mit der wachsenden Beliebtheit<br />

des Online-Shoppings zusammen.<br />

Zu verlockend sind die Internet-Preise für das<br />

Ersatzteil im Vergleich zu dem, was der Fachhändler<br />

verlangt.<br />

22<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS FAHRWERK/LENKUNG/BREMSEN<br />

«Bei einem besonders niedrigen Preis sollte<br />

man hellhörig werden», sagt Ferdinando Imhof,<br />

Chief Product Officer bei LKQ Europe, einem<br />

der grössten Ersatzteil-Distributoren Europas.<br />

Für den Garagisten gehe es generell darum, ob<br />

die Teile aus einer verlässlichen Quelle bezogen<br />

worden sind. «Problematisch wird es, wenn der<br />

Kunde das Teil selbst zum Einbau in die Werkstatt<br />

mitbringt. Dann werden die Haftung und<br />

die Gewährleistung der Sicherheit zum Thema.»<br />

Bei diesem Szenario bietet der AGVS übrigens<br />

Hilfe an, indem er seinen Mitgliedern ein<br />

Formular für den Haftungsausschluss auf mitgebrachte<br />

Verbrauchsmaterialien und Ersatzteile<br />

zur Verfügung stellt (siehe Infobox «AGVS-<br />

Garagist kann sich absichern»).<br />

Imhof vermerkt, dass es seitens LKQ so gut wie<br />

ausgeschlossen sei, dass die Werkstatt gefälschte<br />

Produkte erhalte. LKQ greift nämlich nicht<br />

auf Zwischenhändler zurück, sondern bezieht<br />

direkt von der Industrie beziehungsweise seinen<br />

Lieferanten. Auch bei Hersteller Bosch wird<br />

auf Anfrage von <strong>AUTOINSIDE</strong> beruhigt: Im<br />

Vergleich zu anderen Branchen, beispielsweise<br />

im Konsumgüterbereich, sei im europäischen<br />

Aftermarket der Anteil von Plagiaten deutlich<br />

geringer. Das dem so ist, dafür wird einiges getan.<br />

Im Kampf gegen Fälschungen haben sich<br />

Automobilzulieferer auf eine branchenweite<br />

Lösung geeinigt, basierend auf Sicherheitscodes<br />

(siehe Infobox «Wie Fälschungen einfach zu erkennen<br />

sind»). Binnen Sekunden lässt sich für<br />

den Garagisten oder den Käufer auf der Webseite<br />

und per App prüfen, ob ein Ersatzteil echt<br />

ist. Bosch arbeitet mit Sicherheitsetiketten auf<br />

Verpackungen, in die der Code integriert ist: für<br />

Lambdasonden, Feldregler, Glühkerzen, Pumpenelemente<br />

und weitere Produkte. Zusätzliche<br />

Sicherheit für den Käufer entsteht durch ein Hologramm,<br />

in das die letzten Stellen des individuellen<br />

Codes eingebracht sind.<br />

QR-Codes, Hologramme und spezielle Etiketten<br />

<strong>–</strong> auf diese effektiven Schutzmöglichkeiten<br />

gegen Produktpiraterie setzt auch Brembo.<br />

Jahr für Jahr investiert der Bremsenspezialist<br />

um die 330 000 Franken in Online- und Offline-Aktivitäten<br />

zur Eindämmung von Plagiaten.<br />

Eine Taskforce sucht nach verdächtigen<br />

Produkten und arbeitet eng mit den Zoll- und<br />

Strafverfolgungsbehörden zusammen. 80 000<br />

Plagiatsangebote von mehr als 100 Plattformen<br />

konnten dank der Taskforce ausfindig gemacht<br />

und entfernt werden. «In einigen Fällen reichen<br />

die Ermittlungen bis in Hinterhofwerkstätten<br />

oder Autoteilegeschäfte in China oder auf<br />

den Philippinen», schildert Brembo-Fachmann<br />

Paolo Rezzaghi. Auch auf Messen und Märkten<br />

würden speziell ausgebildete Brembo-Mitarbeitende<br />

ausschwärmen, um die Täter auf<br />

frischer Tat zu ertappen. «Meistens ist es für<br />

die Ermittler jedoch eine äusserst schwierige<br />

Aufgabe», so Rezzaghi, «Entweder sind die Täter<br />

schwer zu fassen oder die Rechtslage in<br />

den betroffenen Ländern bietet Schlupflöcher<br />

für die Fälscher.»<br />

Bleibt die Frage, weshalb beispielsweise gerade<br />

Bremskomponenten von Brembo gerne<br />

gefälscht werden? Rezzaghi erklärt: «Brembo<br />

wird, wie auch viele andere Premiummarken,<br />

aufgrund seines leistungsstarken, sportlichen<br />

Images kopiert.» Den Kunden und den Garagisten<br />

empfiehlt der Hersteller daher, der Qualität<br />

und der Herkunft eines Produkts stets<br />

höchste Aufmerksamkeit zu schenken. <<br />

Die Krümmung verrät die gefälschte Denso-Zündkerze.<br />

Einfacher ist eine Prüfung via Sicherheitscode im Netz.<br />

Foto: Denso<br />

Garagist kann sich absichern<br />

Was tun, wenn der Kunde Ersatz- oder<br />

Verschleissteile selber mitbringt? Ob der<br />

Garagist von Kunden mitgebrachte Teile<br />

verbauen will, ist seine unternehmerische<br />

Entscheidung. Im AGVS-Ehrenkodex<br />

verpflichten sich die AGVS-Garagisten,<br />

«Unterhalts- und Reparaturarbeiten<br />

fachgerecht, zuverlässig und im Hinblick<br />

auf eine optimale Betriebssicherheit und<br />

Werterhaltung der uns anvertrauten Fahrzeuge<br />

auszuführen». Als Mobilitätspartner<br />

werden die Werkstätten des Schweizer<br />

Garagistenverbands über den konkreten<br />

Einzelfall in einem Beratungsgespräch<br />

mit dem Kunden gemeinsam entscheiden.<br />

Dabei müssen neben sicherheitsrelevanten<br />

Aspekten auch rechtliche Fragen beantwortet<br />

werden. Mit einem Haftungsausschluss<br />

auf mitgebrachte Verbrauchsmaterialien<br />

und Ersatzteile kann sich der<br />

Garagist dabei absichern.<br />

Hier geht es zum<br />

Haftungsausschluss<br />

bezüglicher mitgebrachter<br />

Teile.<br />

Wie Fälschungen einfach zu<br />

erkennen sind<br />

Um echte von gefälschten Produkten<br />

zu unterscheiden, werden die Originalprodukte<br />

individuell mit einem Sicherheitscode<br />

gekennzeichnet, entweder auf dem<br />

Produkt selbst oder der Verpackung. Für<br />

den Garagisten bedeutet das, dass er die<br />

Echtheit über eine gemeinsame Website<br />

der Allianz «Manufacturers against<br />

Product Piracy» (Mapp) sowie mit einer<br />

App verifizieren kann. Auf die Mapp-Identifikationsnummer<br />

setzen zum Beispiel<br />

Bosch, Mahle, Wabco oder Continental.<br />

Hersteller wie Bosch oder Brembo<br />

bieten den Check zusätzlich auch auf der<br />

eigenen Webseite an. Mit der Fälschungsschutzkarte<br />

setzt der Bremsenspezialist<br />

zudem auf ein neues Element und steht<br />

exemplarisch für die stetigen Bemühungen<br />

im Kampf gegen Produktpiraterie. «Alle<br />

Leistungskomponenten für den Aufrüstungsmarkt<br />

sind mit einer speziellen<br />

Rubbelkarte versehen, die sich in einer<br />

versiegelten Box befindet», erklärt<br />

Paolo Rezzaghi, IPR Manager. Die Kunden<br />

müssen den silbernen Streifen auf der<br />

Karte freirubbeln, unter dem eine sechsstellige<br />

Nummer zum Vorschein kommt.<br />

Fürs geschulte Auge sind Fälschungen<br />

auch anhand der Qualität erkennbar:<br />

Ist der Winkel der Masseelektrode<br />

einer Denso-Zündkerze beispielsweise<br />

unregelmässig, handelt es sich um ein<br />

Plagiat. Die Verpackung kann ebenfalls<br />

als Anhaltspunkt dienen, sofern ersichtlich<br />

wird, dass das Logo des Herstellers nicht<br />

korrekt dargestellt wird oder sie bereits<br />

geöffnet wurde. Die Angabe der Herkunft<br />

kann auch ein sicherer Hinweis sein.<br />

«Original Denso-Zündkerzen werden nur<br />

in Japan, Indonesien, China und den USA<br />

produziert», teilt das Unternehmen mit.<br />

Ein weiterer guter Indikator ist der Preis.<br />

«Unterschreitet das Angebot den Marktpreis<br />

um deutlich mehr als 15 Prozent,<br />

sollte das Produkt mit grosser Skepsis<br />

betrachtet werden», so Paolo Rezzaghi.<br />

Bei ausserordentlich hohen Preisnachlässen<br />

von 50 Prozent und mehr könne es<br />

sich keinesfalls um ein Originalprodukt von<br />

Brembo handeln.<br />

Hier geht es zur Website<br />

der Alianz «Manufacturers<br />

against<br />

Product Piracy».<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>23


FOKUS FAHRWERK/LENKUNG/BREMSEN<br />

Interview mit Armand Barras, Produkt Manager Technical Parts bei Carex<br />

Sportlichkeit, Individualität,<br />

Optik… und niedrige Parkhäuser<br />

Seit rund 20 Jahren sind Gewindefahrwerke auf dem Markt erhältlich und erfreuen sich steigender Beliebtheit.<br />

Armand Barras von Carex erklärt, was diese Fahrwerke auszeichnet und welche Rolle der Garagist hier spielen<br />

kann. Ein tiefgehendes Gespräch übers Tieferlegen. Sandro Compagno<br />

nicht stilllegen will und mittels eines elektrisch<br />

verstellbaren «Plug & Play»-Fahrwerks<br />

doch noch eine Gewindefahrwerk-Lösung<br />

nach seinem Gusto gefunden hat.<br />

Geht es in erster Linie um mehr Sportlichkeit<br />

oder beobachten Sie auch den Trend zu<br />

mehr Komfort und Alltagstauglichkeit?<br />

Hauptsächlich liegt der Fokus auf Sportlichkeit,<br />

Individualität und purer Optik, was<br />

aber wiederum zu mehr Komfort beiträgt. So<br />

ist das Fahrverhalten je nach Fahrzeug beispielsweise<br />

während Kurvenfahrten viel weniger<br />

schwammig. Komfort ist ein dehnbarer<br />

Begriff, denn für einige ist mehr Sportlichkeit<br />

komfortabler. Somit muss man hierbei<br />

als Garagist sehr feinfühlig gegenüber dem<br />

Kunden agieren.<br />

«Es braucht verkäuferisches Flair»: Armand Barras von Carex. Foto: Carex.<br />

Herr Barras, Gewindefahrwerke erfreuen<br />

sich steigender Beliebtheit. Wie kann der<br />

Garagist hier ein Zusatzgeschäft generieren?<br />

Armand Barras, Produkt Manager Technical<br />

Parts, Carex: Indem er ihre Vorteile effektiv aufzeigt.<br />

Ein Gewindefahrwerk erlaubt es beispielsweise,<br />

die Höhe des Fahrzeugs zu verstellen. Es<br />

ist je nach Fahrwerk in Zug- und Druckstufe verstellbar<br />

oder es lässt sich trotz adaptiver Dämpfer<br />

auch «Plug & Play» montieren. Oft ist ein<br />

komplettes Gewindefahrwerk auch nicht viel<br />

teurer als ein einfacher Federwechsel mit Stossdämpfer!<br />

Natürlich braucht es seitens des Garagisten<br />

ein gewisses verkäuferisches Flair. Aber<br />

wir leisten hier gerne Hilfe, damit er einem Kunden<br />

alle Vorteile aufzeigen kann.<br />

Welche Klientel soll der Garagist damit<br />

ansprechen? Wohl eher nicht den Familienvater<br />

mit VW T6…<br />

Das ist es eben, es kann mittlerweile jede<br />

Klientel angesprochen werden! Auch ein Familienvater<br />

fährt einiges besser, lässt vielleicht<br />

sogar sein altes «Rennsport- und Tuning-Herz»<br />

aufleben und gestaltet auch einen<br />

T6 individuell. Gerade im Bereich der Camper<br />

und Vans ist ein weiterer wichtiger Aspekt<br />

zu berücksichtigen: Durch die Tieferlegung<br />

lässt sich das oft unterschätzte Problem<br />

der zulässigen Höhe in Parkhäusern und Garagen<br />

elegant lösen. Die Klientel reicht also<br />

vom Besitzer der «Familienkutsche» bis zum<br />

Porschefahrer, der sein PASM-Fahrwerk<br />

Hersteller von Premium- und Sportwagen<br />

unternehmen grosse Anstrengungen, um<br />

ihre Fahrwerke optimal auszulegen. Mit<br />

welchen Argumenten kann ein Garagist hier<br />

seinen Kunden ein solches Gewindefahrwerk<br />

schmackhaft machen?<br />

Es ist tatsächlich beeindruckend, dass heutzutage<br />

nicht nur Premiumfahrzeuge mit sehr<br />

guten Fahrwerken ausgestattet sind, sondern<br />

teilweise auch kleinere und preisgünstigere<br />

Modelle. Der Vorteil unserer Fahrwerke und<br />

Gewindefedern ist, dass die Höhe jederzeit<br />

einstellbar bleibt und sie gegenüber dem Serienfahrwerk<br />

über eine sportlichere Kennung<br />

verfügen oder je nach Typ sogar in Zug- und<br />

Druckstufe einstellbar sind. Dazu kommt,<br />

dass ein Grossteil unserer Fahrwerke auf der<br />

Nürburgring-Nordschleife getestet und auf<br />

dieser sehr speziellen und anspruchsvollen<br />

Strecke für ein optimales Strassenfahrverhalten<br />

entwickelt werden. Zudem: Ein kleiner<br />

Teil unserer Fahrwerke und Gewindefedern<br />

ist tatsächlich für Kunden entwickelt wor-<br />

24<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS FAHRWERK/LENKUNG/BREMSEN<br />

den, die ihre Sportwagen etwas komfortabler<br />

gestalten wollen, da in diesem Bereich die<br />

Originalfahrwerke für einige Besitzer zum<br />

Teil viel zu hart oder viel zu unruhig agieren.<br />

Worauf ist beim Einbau zu achten?<br />

Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten,<br />

denn jedes Auto hat seine Besonderheiten,<br />

sprich Originalteile, die zu ersetzen<br />

sind, oder auch Zusatzartikel. Was wir unbedingt<br />

raten: Lesen Sie die Einbauanleitung<br />

sehr genau durch, um Probleme zu meiden!<br />

Die Palette an verschiedenen Achskonstruktionen<br />

ist in den letzten Jahren stetig<br />

breiter geworden. Ist ein Hobbyschrauber<br />

heutzutage noch in der Lage, eine solche<br />

Federung resp. ein solches Fahrwerk selbst<br />

zu verbauen oder braucht er die Expertise<br />

des Garagisten?<br />

Der Einbau kann je nach Fahrzeug sehr komplex<br />

sein und bedarf des Einbaus durch einen<br />

Garagisten. Doch nicht nur der Einbau erfordert<br />

Fachkenntnis, für den Laien ist bereits<br />

das Eruieren des richtigen Satzes für das jeweilige<br />

Auto ein grosses Problem. Denn heute<br />

passen zum Teil bis zu zehn verschiedene<br />

Federsätze in ein Fahrzeug, die sich aber<br />

durch verschiedene Kriterien unterscheiden.<br />

Wie wirkt sich der Einbau eines solchen<br />

Fahrwerks auf die Herstellergarantie aus?<br />

Das hängt vom jeweiligen Fahrzeughersteller<br />

ab. Mit anderen Worten: Eine gültige Antwort<br />

gibt es nur direkt beim Fahrzeughersteller.<br />

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass ein<br />

Hersteller bei Verwendung von nicht-originalen<br />

Teilen die Garantie einschränken darf.<br />

Wie lassen sich diese Fahrwerke mit der<br />

immer komplexeren Elektronik der modernen<br />

Autos verbinden und wie aufwendig ist<br />

dies für den Garagisten?<br />

Wie bereits angesprochen, gibt es heutzutage<br />

bei den meisten Fahrzeugen ein elektrisch<br />

verstellbares Fahrwerk. Unsere Hersteller gehen<br />

aber mit der Zeit und entwickeln stets<br />

Fahrwerksteile, die trotz dieser Neuerungen<br />

eingebaut werden können. Das sind die erwähnten<br />

«Plug & Play»-Produkte, bei anderen<br />

Produkten müssen Zusatzteile gekauft<br />

werden. Der Aufwand für den Garagisten ist<br />

überschaubar. Wir eruieren bei der Beratung<br />

die Einzelheiten der komplexeren Fälle und<br />

legen diese dem Garagisten dar.<br />

Wohin geht die Entwicklung? Welche<br />

Trends zeichnen sich ab?<br />

Ganz klar der Trend in Richtung Sportstabilisatoren.<br />

Viele sportliche Fahrer kennen<br />

das Problem: Das Fahrwerk sitzt, der Reifen<br />

krallt sich in den Asphalt, doch dann<br />

kommt eine Kurve und das Fahrzeug wankt<br />

oder «schwimmt», wie der Volksmund sagt.<br />

Man muss stark korrigieren und gegenlenken<br />

und hat somit ein unruhiges Handling.<br />

Mit Sportstabilisatoren lässt sich das Handling<br />

massiv verbessern. Zudem lassen sich<br />

zahlreiche Modelle sogar verstellen. Einfach<br />

ausgedrückt: Man kann den Stabilisator weicher<br />

oder härter einstellen und wirkt somit<br />

dem Unter- oder Übersteuern entgegen. Oder<br />

man kann das Unter- oder Übersteuern mit<br />

der Verstellung der Stabilisatoren sogar provozieren.<br />

Was dann die Reifenhersteller wieder<br />

freut…<br />

(Lacht) So kann man es auch sehen! <<br />

Weitere Infos unter:<br />

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FOKUS FAHRWERK/LENKUNG/BREMSEN<br />

Fahrwerkmodifikationen und -optimierungen<br />

Verkaufschlager Fahrwerk:<br />

So profitieren Garagisten<br />

Peter Banz, Geschäftsführer der KW Automotive (Schweiz) AG, und Thomas Bellin, Inhaber der auf<br />

Fahrzeugveredelung spezialisierten Autex AG in Steffisburg BE, erklären, warum das Thema Fahrwerk für<br />

Garagenbetriebe seit Jahren ein Dauerbrenner darstellt <strong>–</strong> und wie sie damit Automobilistinnen und<br />

Automobilisten einen Mehrwert bieten können. Carla Stampfli<br />

Dass es viele Fahrzeuge gibt, die über ein gutes<br />

Originalfahrwerk verfügen, ist unbestritten.<br />

Automobilisten können sich entweder<br />

mit dem Serienfahrwerk zufriedengeben <strong>–</strong><br />

oder sie nutzen die Möglichkeit, das Fahrverhalten<br />

und die Optik des Fahrzeugs nach<br />

den eigenen Vorstellungen anzupassen. So,<br />

wie es zum Beispiel die Autex AG aus Steffisburg<br />

BE anbietet. Der 1989 gegründete Garagenbetrieb<br />

ist auf Fahrwerksoptimierungen<br />

spezialisiert und Partner der ersten Stunde<br />

von KW Automotive (Schweiz) AG.<br />

«Egal, ob das Originalfahrwerk zu hoch, zu<br />

schwammig oder zu sportlich ist: Wir gehen<br />

auf die individuellen Anliegen unserer Kundinnen<br />

und Kunden ein, und sorgen dafür,<br />

dass ihr Fahrzeug nicht nur schön aussieht,<br />

sondern auch gut und sicher fährt», erklärt<br />

der Geschäftsführer der Autex AG, Thomas<br />

Bellin. Bis zu 200 Fahrwerke pro Jahr baut<br />

der auf Fahrwerksoptimierungen spezialisierte<br />

Garagenbetrieb ein. «Die Individualisierung<br />

hat dabei oberste Priorität. Indem<br />

wir für jedes Bedürfnis das richtige Fahrwerk<br />

bieten, ergibt sich für den Automobilisten<br />

ein klarer Mehrwert.» Aber nicht nur:<br />

Zu den Kunden der Autex AG gehören auch<br />

Garagisten. «Es gibt Betriebe, die keine Fahrwerke<br />

einbauen können oder möchten. Sei<br />

es beispielsweise, weil sie keine Kapazität<br />

haben oder weil sie das Segment von vornherein<br />

aussen vor lassen. Damit die Betriebe<br />

dennoch die Bedürfnisse ihrer Kunden erfüllen<br />

können, bieten wir hier gerne Hand», erklärt<br />

Bellin.<br />

Peter Banz (l.) und Thomas Bellin mit dem neuen «ST XTA plus 3»-Fahrwerk, das in Kürze für einen langjährigen<br />

Kunden in einen Golf VII R TCR eingebaut wird. Foto: AGVS-Medien<br />

Seit je setzt die Autex AG auf die Fahrwerke<br />

von KW Automotive. «Der Grund ist klar»,<br />

sagt Thomas Bellin und fügt an: «Unsere<br />

26<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS FAHRWERK/LENKUNG/BREMSEN<br />

über 30-jährige Erfahrung zeigt, dass es auf<br />

diesem Gebiet nichts Besseres gibt. Besonders<br />

das vielfältige Sortiment erlaubt uns, für<br />

jeden Anspruch das passende Produkt anzubieten.»<br />

Alle Produkte werden mit den nötigen<br />

Gutachten und Prüfbericht geliefert,<br />

um die Fahrwerke beim jeweiligen Strassenverkehrsamt<br />

einzutragen. Zudem liefert KW<br />

alle höhenverstellbaren Fahrwerke und Federsätze<br />

mit einer informativen Einbauanleitung<br />

aus, die auch auf der Webseite eingesehen<br />

werden kann.<br />

Der Garagenbetrieb aus Steffisburg ist einer<br />

von rund 70 geschulten Partnerbetrieben von<br />

KW schweizweit. «Wir pflegen eine sehr enge<br />

Beziehung zu unseren Partnern. Unser Ziel<br />

ist, dass alle Kunden zufrieden sind», erklärt<br />

Peter Banz, Geschäftsführer von KW Automotive<br />

(Schweiz) AG, und fügt mit einem<br />

Schmunzeln an: «Die Feedbacks zeigen, dass<br />

dies auch der Fall ist.» Während anderes Zubehör<br />

wie Hi-Fi und Spoiler an Bedeutung<br />

verloren hat, erweist sich das Thema Fahrwerk<br />

seit Jahren als Dauerbrenner, weiss er.<br />

«Ob Optik, Fahrverhalten oder Sicherheit <strong>–</strong><br />

ein neues Fahrwerk bietet vielerlei Vorzüge.»<br />

Das sei insbesondere in der Corona-Pandemie,<br />

in der die individuelle Mobilität an<br />

Bedeutung gewonnen hat, von zahlreichen<br />

Kunden erkannt worden.<br />

Nebst dem Produkt selbst legen KW und die<br />

Partner auch Wert auf Dienstleistung. «Service<br />

am Kunden ist das A und O», so Peter<br />

Banz. «Das beste Fahrwerk nützt nichts,<br />

wenn der Service nicht passt», pflichtet ihm<br />

Thomas Bellin zu. Der Kunde wird während<br />

des ganzen Prozesses begleitet <strong>–</strong> von der Bedürfnisanalyse<br />

bis zur Nachbetreuung. «Gemäss<br />

den Ansprüchen von KW wollen wir<br />

den bestmöglichen Service bieten. Mundpropaganda<br />

ist die beste Werbung und hilft,<br />

neue Kunden zu gewinnen und gleichzeitig<br />

bestehende Kundenbeziehungen zu stärken.»<br />

In Kürze wird das Team der Autex AG für<br />

einen langjährigen Kunden einen Golf VII R<br />

TCR umbauen und das neue «ST XTA plus<br />

3»-Fahrwerk einbauen. Dieses ST-Fahrwerk<br />

ermöglicht unter anderem eine stufenlose<br />

Tieferlegung. Zudem: Der Kunde kann die<br />

Farbe der Federn individuell wählen und<br />

diese personalisieren lassen. «Die Möglichkeit<br />

der Kennzeichnung lässt das Herz von<br />

Autoliebhabern noch höherschlagen», sagt<br />

Thomas Bellin und freut sich bereits auf die<br />

Reaktion seines Kunden. «KW ist eine innovative<br />

Firma. Durch stetige Weiterentwicklung<br />

des Produktsortiments bieten wir für<br />

jeden Kunden das optimale Fahrwerk», fügt<br />

Peter Banz abschliessend an. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

kwautomotive.ch<br />

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FOKUS FAHRWERK/LENKUNG/BREMSEN<br />

Bremsflüssigkeit wechseln<br />

Ein Fehler und die<br />

Bremsanlage fällt aus<br />

Beim Wechsel der Bremsflüssigkeit müssen Werkstätten immer die Vorgaben des jeweiligen Fahrzeugherstellers<br />

beachten. Nun hat Continental eine (fast) universal einsetzbare Flüssigkeit entwickelt. Mike Gadient<br />

Der entscheidende Hinweis, den es beim<br />

Wechsel der Bremsflüssigkeit zu beachten<br />

gilt, steht bekannterweise auf dem Deckel<br />

des Ausgleichsbehälters. Dort informiert der<br />

Hersteller, welche DOT-Klasse für Bremsflüssigkeiten<br />

das jeweilige Fahrzeug benötigt.<br />

Fahrzeuge mit elektronischen Bremssystemen<br />

wie ABS oder ESP benötigen in der<br />

Regel Bremsflüssigkeiten mit niedriger Viskosität<br />

wie DOT 4 Klasse 6 oder DOT 5.1-Varianten.<br />

Einige ältere Fahrzeuge sowie viele<br />

Fahrzeuge asiatischer Hersteller dürfen wiederum<br />

ausschliesslich mit DOT-3-Bremsflüssigkeiten<br />

befüllt werden.<br />

Diese DOT-Standards definieren die Minimalanforderungen<br />

an Bremsflüssigkeiten<br />

und unterscheiden sich nach Viskosität, Trocken-<br />

und Nasssiedepunkt. «Das wird leider<br />

immer wieder zu wenig beachtet», sagt<br />

Michael Schindler, Sales Manager von Hersteller<br />

Continental. Dabei könne die falsche<br />

Flüssigkeit zum Ausfall der kompletten<br />

Bremsanlage führen. Continental bringt deshalb<br />

die Bremsflüssigkeit ATE Super DOT 5.1<br />

auf den Markt, die mit den Klassen DOT 3<br />

und DOT 4 kompatibel ist. Sie kann also für<br />

fast alle Fahrzeuge mit entsprechender Freigabe<br />

verwendet werden. «Das Produkt kombiniert<br />

einen hohen Nasssiedepunkt von 180<br />

Grad mit Viskositätswerten, die Anforderungen<br />

für Bremsflüssigkeiten der Klasse DOT<br />

5.1 sogar übertreffen», so Schindler. Vom<br />

Vermischen von Flüssigkeiten rät er entschieden<br />

ab.<br />

Flüssigkeiten mit hohem Nasssiedepunkt geben<br />

Hersteller auch häufig bei Elektrofahrzeugen<br />

vor. Grund dafür ist das verhältnismässig<br />

grosse Gewicht der Fahrzeuge, das<br />

die Bremsanlage stärker belastet. Entsprechend<br />

muss die Bremsflüssigkeit höheren<br />

Temperaturen standhalten, um für die volle<br />

Leistungsfähigkeit der Bremse zu sorgen.<br />

Gleichzeitig sorgt die Entwicklung neuer<br />

Technologien im Bereich der Rekuperation<br />

für einen selteneren, aber dafür in Notsituationen<br />

umso intensiveren Einsatz der<br />

Bremsanlage. Bei Fahrerassistenzsystemen,<br />

die direkt auf die Bremse einwirken, kommt<br />

es hingegen vor allem auf die Viskosität der<br />

Bremsflüssigkeit an. Damit ABS oder ESP sicher<br />

und zuverlässig funktionieren, muss<br />

die Bremsflüssigkeit in Sekundenbruchteilen<br />

durch die Hydraulikaggregate der Systeme<br />

dringen können. Niedrigviskose Bremsflüssigkeiten<br />

haben ein verbessertes Fliessverhalten,<br />

weshalb sie schneller dort ankommen,<br />

wo sie benötigt werden <strong>–</strong> auch bei sehr<br />

tiefen Temperaturen.<br />

Fazit: Auch wenn Elektro- und Hybridfahrzeuge<br />

aus rein technischer Sicht keine besonderen<br />

Anforderungen an Bremsflüssigkeiten<br />

haben, sollte auch bei diesen Fahrzeugen immer<br />

nur die Flüssigkeit verwendet werden,<br />

die der Hersteller vorgibt. <<br />

Die DOT-Klassen unterscheiden sich nach Viskosität, Trocken- und Nasssiedepunkt. Foto: Continental.<br />

28<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


Bremssysteme<br />

Bremsflüssigkeiten für<br />

maximale Sicherheit<br />

Moderne Bremssysteme mit ESP, ABS oder ASR mit kurzen Reaktionszeiten<br />

benötigen Bremsflüssigkeiten mit niedriger Viskosität. Die Bosch<br />

Bremsflüssigkeiten ENV4 und ENV6 erfüllen diese Anforderungen.<br />

pd/sco. Seit 90 Jahren verbessern die Ingenieure<br />

von Bosch mit technischen Entwicklungen,<br />

Erfindungen und Patenten für Bremssysteme<br />

die Sicherheit auf allen Strassen. So<br />

legten sie bereits 1936 die Grundlagen für<br />

moderne Antiblockiersysteme mit dem Patent<br />

für eine «Vorrichtung zum Verhüten<br />

des Festbremsens der Räder eines Kraftfahrzeugs».<br />

In Serie ging dieses ABS erst 1978, als<br />

42 Jahre später eine entsprechend leistungsfähige<br />

Digitaltechnik zur Verfügung stand.<br />

Die Entwicklung steht nicht still, Fahrzeuge<br />

werden sicherer und komfortabler <strong>–</strong> auch<br />

durch immer leistungsfähigere und zuverlässigere<br />

Bremssysteme. Jüngst entwickelte<br />

Bosch die Verbundbremsscheibe für BMW<br />

und Mercedes. Diese ist eine innovative Produktentwicklung<br />

im Leichtbaukonzept, die<br />

aus einem profilierten Aluminiumträgertopf,<br />

gepaart mit einem Reibring aus hochgekohltem<br />

Grauguss, besteht. Die Materialzusammensetzung<br />

und die Toleranzwerte<br />

sind hervorragend auf das jeweilige Bremssystem<br />

der abgedeckten Applikationen abgestimmt.<br />

Durch das geringere Gewicht reduziert<br />

sie den Kraftstoffverbrauch und den<br />

CO 2<br />

-Ausstoss.<br />

Das komplette Marderabwehrprogramm<br />

aus einer Hand!<br />

Vorbehandlung Duftabwehr<br />

Die Bosch Bremsflüssigkeiten ENV4 und ENV6 eignen<br />

sich für fast alle Bremssysteme ab 1990. Fotos: Bosch<br />

Heute sind Fahrerassistenzsysteme wie<br />

ABS, ESP oder ASR aus modernen Fahrzeugen<br />

nicht mehr wegzudenken. Diese Bremssysteme<br />

mit ihren kurzen Reaktionszeiten<br />

benötigen Bremsflüssigkeiten mit niedriger<br />

Viskosität. Deshalb vereinen die Bosch<br />

Bremsflüssigkeiten ENV4 und die Hochleistungsversion<br />

ENV6 eine deutlich geringere<br />

Viskosität mit einem höheren Nasssiedepunkt<br />

und geringer Kompressibilität. Damit<br />

decken die Bosch Bremsflüssigkeiten ENV4<br />

und ENV6 praktisch alle modernen Bremssysteme<br />

ab 1990 ab und sorgen dafür, dass<br />

sie jederzeit ihre volle Leistung erbringen.<br />

Da die ungefederte Masse der Bremsanlage<br />

reduziert wird, wird das Fahren noch komfortabler.<br />

Ebenso wirkt es Geräuschen und Vibrationen<br />

entgegen. Die ECE-R90 zertifizierte<br />

Bremsscheibe reduziert Bremsenrubbeln,<br />

unter anderem durch die höhere thermische<br />

Leistungsfähigkeit. Auch Verspannungen und<br />

Hitzerisse werden minimiert. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

bosch.ch<br />

Ultraschallabwehr<br />

Mechanischer<br />

Schutz<br />

Hochspannungsabwehr<br />

Zubehör<br />

Die hohe Schmierfähigkeit reduziert dabei<br />

Geräusche, schützt das Bremssystem vor<br />

Abnutzung und vermindert Korrosion im<br />

Bremssystem.<br />

Die neue Verbundbremsscheibe für BMW<br />

und Mercedes.<br />

G<br />

JAHRE<br />

EWÄHRLEISTUNG<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong><br />

www.stop-go.de


FOKUS FAHRWERK / LENKUNG / BREMSEN<br />

Die Bremsen-Spezialisten von Ferodo liefern Tipps von Profis für Profis<br />

Bremsen richtig einbauen<br />

Die Bremse eines Fahrzeugs muss viele Anforderungen erfüllen: sowohl punkto Sicherheit und Haltbarkeit als<br />

auch hinsichtlich Umweltverträglichkeit und Komfort. Damit eine hochwertige Bremsanlage dies kann, muss sie<br />

korrekt eingebaut und eingestellt sein <strong>–</strong> am besten mithilfe der Profi-Tipps des Bremsen-Spezialisten Ferodo.<br />

pd. Ein Bremsenservice ist eine saubere Sache<br />

: Die Montagebereiche müssen vor der<br />

Anbringung neuer Bremsenteile gewissenhaft<br />

gereinigt werden. Sitzt etwa die Bremsscheibe<br />

nicht perfekt auf der Nabe, weil dort<br />

Rost oder Schmutzpartikel verblieben sind,<br />

kann dies feine Vibrationen verursachen, die<br />

eine ungleichmässige Abnutzung von Scheibe<br />

und Belägen sowie unangenehme Bremsengeräusche<br />

oder Rubbeln bewirken.<br />

Für angemeldete Ferodo-Kunden gibt es einen exklusiven Bereich mit vielen technischen Hilfestellungen und<br />

weiteren Support-Leistungen der « Garage-Gurus ». Die Anmeldung ist kostenlos. Fotos: Ferodo<br />

Bei der Erneuerung der Bremsbeläge werden<br />

alle Gleit- und Führungsbolzen des Bremssattels<br />

zerlegt und vorsichtig gereinigt, um<br />

die Gleitfähigkeit des Sattels nicht zu beeinträchtigen.<br />

Dies könnte zu ungleichmässiger<br />

Abnutzung der Bremsbeläge auf den<br />

beiden Achsseiten ebenso wie zu Rubbeln<br />

und Quietschen führen. Die Bolzen müssen<br />

mit einem hitzebeständigen Fett (keine Kupferpaste<br />

!) geschmiert werden, damit sie gut<br />

gleiten und nicht im Bremssattelgehäuse<br />

klemmen. Ebenso wichtig ist der intakte<br />

Zustand der Führungs- und Staubmanschetten.<br />

Garagisten sollten die gute Beweglichkeit<br />

der Kolben prüfen. Dazu drückt man<br />

diese immer ganz zurück, damit das Shim<br />

bzw. die lackierte Isolationsschicht nicht beschädigt<br />

werden. Es gilt bei neuen Bremsbelägen<br />

zudem auf Richtungsmarkierungen<br />

zu achten. Geräuschoptimierte, laufrichtungsgebundene<br />

Bremsbeläge von Ferodo<br />

haben beispielsweise zu einer Seite angeschrägte<br />

Reibflächen oder halbmondförmige<br />

Aussparungen auf der Rückseite des Shims.<br />

Diese sind immer in die Richtung zu montieren,<br />

aus der zuerst der Kontakt mit der<br />

Bremsscheibe erfolgt (also gegen die Fahrtrichtung).<br />

Passen die neuen Bremsbeläge<br />

leicht und gut in die Bremssattelhalter ? Andernfalls<br />

besteht die Gefahr eines leichten,<br />

aber ständigen Kontakts zur Bremsscheibe,<br />

was zu einem vorzeitigen und ungleichmässigen<br />

Verschleiss und unerwünschten Nebengeräuschen<br />

führt.<br />

Sollte der Bremssattel rostig sein, hilft nach<br />

dem Reinigen mit der Drahtbürste etwas<br />

metallfreies Fett (also keine Kupferpaste) an<br />

den Kontaktpunkten zwischen Trägerplatte<br />

und Gleitbolzen <strong>–</strong> es gilt, die Anweisungen<br />

des Fahrzeugherstellers zu überprüfen<br />

und darauf zu achten, dass kein Fett auf das<br />

Reibmittel des Bremsbelags gelangt. Danach<br />

verbindet man die Bremsbeläge wieder<br />

mit den Verschleissanzeigern und baut die<br />

Bremssattelhalteschrauben ein. Schrauben<br />

mit Gewindesicherung sind zu erneuern. Der<br />

Garagist sollte beim Einbau das vorgeschriebene<br />

Anzugsdrehmoment und die richtige<br />

Anzugsreihenfolge beachten. Ist der Bremssattel<br />

montiert, pumpt man das Bremspedal,<br />

bis der Weg etwa einem Drittel des vollen<br />

Wegs entspricht. Dann wird überprüft, ob<br />

die Bremse korrekt funktioniert und der Belag<br />

normal zurückgezogen wird. Nun kann<br />

der Mitarbeitende das Rad wieder montieren<br />

und überprüfen, ob es frei dreht. Mit einer<br />

Testfahrt stellt man sicher, dass die Bremse<br />

korrekt arbeitet, und weist zu guter Letzt<br />

den Kunden unbedingt darauf hin, dass die<br />

Bremsen eingefahren werden müssen. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

ferodo.de<br />

Dank den Tipps der Profis ist der Einbau von Bremsen<br />

für jeden Garagisten ein Kinderspiel.<br />

Technik- und Einbautipps<br />

Ferodo gibt zum Einfahren der Bremsen<br />

Technik-Tipps und erklärt zudem das<br />

Wichtigste, was Garagisten wissen müssen.<br />

Experten liefern viele detaillierte Beschreibungen<br />

und Tipps zum Bremseinbau.<br />

Zu finden sind sie auf dem Youtube-Kanal<br />

von Ferodo und den « Garage-Gurus ».<br />

oder<br />

30<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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Dank neuester technischer Verbesserungen unserer Bremsbeläge, wie z.B. radialen<br />

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Ferodo ® ist eine eingetragene Marke der Tenneco Inc. oder einer oder mehrerer<br />

ihrer Tochtergesellschaften in einem oder mehreren Ländern.<br />

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FOKUS FAHRWERK / LENKUNG / BREMSEN<br />

Lenkgeometrie <strong>–</strong> Weltneuheit<br />

Das erste web-basierte<br />

Achsmessgerät der Welt<br />

Mit «Q.Lign» setzt Beissbarth auf eine komplett neue Hard- und Softwarearchitektur in der Achsvermessung.<br />

«Damit stellen wir alle Mitbewerber in die zweite Reihe», sagt Thomas Küderli, Geschäftsführer der Gassner AG.<br />

Sandro Compagno<br />

Seit mehr als 40 Jahren besteht die Gassner<br />

AG und mit ihr die Partnerschaft mit Beissbarth.<br />

Entsprechend freut sich Geschäftsführer<br />

Thomas Küderli, die neuste Innovation<br />

des Werkstattausrüsters aus München<br />

präsentieren zu können: «Q.Lign» ist das erste<br />

web-basierte Achsmessgerät der Welt und<br />

basiert auf einer komplett neuen Hard- und<br />

Softwarearchitektur.<br />

Zeit ist Geld, gerade in Werkstätten. Daher<br />

setzt «Q.Lign» Geschwindigkeit und Konnektivität<br />

an die erste Stelle. Der web-basierte<br />

Ansatz verlagert die gesamte Bildverarbeitung<br />

und Rechenleistung in den Messwertaufnehmer<br />

und ersetzt den gesamten Fahrwagen.<br />

Messwerte können dabei auf jedem<br />

browser-basierten Endgerät angezeigt werden,<br />

egal ob TV, Tablet, Smartphone oder<br />

doch der klassische PC (Stream-to-X).<br />

«Q.Lign» ist dank leistungsstarker Li-Ionen-<br />

Akkus vollkommen mobil und kann an jeder<br />

Hebebühne oder Grubenlösung installiert<br />

werden. Wegen des zunehmenden Zusammenspiels<br />

komplexer Fahrwerke, intelligenter<br />

Scheinwerfersysteme und verbauter Kamera-<br />

und Radarsensoren verfolgt Beissbarth<br />

einen Systemansatz und sorgt mit «Q.Lign»<br />

für permanent Platz vor der Bühne für die<br />

Scheinwerfereinstellung oder Fahrerassistenzsystem-Kalibrierung.<br />

Achsvermessung der nächsten Generation <strong>–</strong> ultraschnell, kompakt und vernetzt. Foto: Gassner AG<br />

Neben «Q.Lign» führt Beissbarth auch «Q.Grip»<br />

ein, die wohl schnellste Lösung, um die<br />

Messtafeln am Rad zu befestigen, komplett<br />

ohne Kontakt zur Felge. Das ausgeklügelte<br />

Spannprinzip ermöglicht die sekundenschnelle<br />

Anpassung an verschiedene Radgrössen<br />

und sorgt dabei für einen sicheren Halt<br />

und wiederholgenaue Messergebnisse.<br />

«Lenkgeometriegeräte sind sicher die DNA<br />

von Gassner AG», sagt Thomas Küderli. «Allerdings<br />

haben wir uns als Profiwerkstattausrüster<br />

in Zwischenzeit längst zum Komplett-<br />

Werkstatteinrichter gewandelt.»<br />

«Man kann es mittlerweile als unser Steckenpferd<br />

bezeichnen.» Neben Lenkgeometrie<br />

bietet Gassner auch Reifenmontiermaschinen,<br />

Wuchtmaschinen, Radreinigungsmaschinen,<br />

Reifenprofilmessgeräte, Hebebühnen<br />

und vieles mehr an. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

gassnerag.ch<br />

32<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS FAHRWERK/LENKUNG/BREMSEN<br />

Ferodo<br />

ferodo.de<br />

Weniger Bremsgeräusche <strong>–</strong> hohe Bremsleistung<br />

pd. Seit 1897 haben Leistung und Qualität bei Ferodo Tradition <strong>–</strong><br />

immer mit dem Ziel vor Augen, sicheres und zuverlässiges Bremsen<br />

jederzeit und überall gewährleisten zu können. Bei der Entwicklung<br />

leistungsfähiger Bremsbeläge für OE und Aftermarket werden in<br />

eigenen Produktionsanlagen sowie Forschungszentren in Deutschland<br />

und Italien immer wieder innovative Lösungen realisiert. Zudem<br />

durchlaufen alle Produkte strenge Tests, sowohl in Prüflaboren als<br />

auch auf Teststrecken <strong>–</strong> für besonders praxisnahe Ergebnisse. Nur<br />

so können zuverlässiges, sicheres und komfortables Fahren sowie<br />

konkurrenzlose Leistung selbst unter extremen Bedingungen garantiert<br />

werden. Darauf können Sie vertrauen.<br />

Ferodo ist nicht zu bremsen. Ihre Fahrzeuge schon. Vertrauen Sie<br />

Ferodo. Die neuesten technischen Weiterentwicklungen der Ferodo-<br />

Bremsbeläge bringen die Fahrzeuge nicht nur zum Stehen, sondern<br />

überzeugen auch noch durch deutlich weniger Geräusche bei optimaler<br />

Bremsleistung. So werden Bremsbeläge je nach Anwendung<br />

mit Laufrichtung hergestellt, erhalten parallel oder radiale Fasen,<br />

spezifische Rillen oder Anti-Noise-Shims.<br />

Ferodo ist nicht zu bremsen. Ihre Fahrzeuge schon. Vertrauen Sie Ferodo. Foto: Ferodo<br />

Mehr dazu erfahren Sie in Kürze im Ferodo Blog.<br />

Abonnieren Sie den Ferodo-Newsletter, um keine<br />

Ankündigung zu verpassen: https://bit.ly/3dGFqlz <<br />

Schulungsprogramm <strong>2021</strong><br />

Wissen bringt Sie weiter<br />

• Sicher arbeiten an Elektro- und Hybridfahrzeugen<br />

• Mit Grip(s)! <strong>–</strong> Allradsysteme verstehen, warten und reparieren<br />

• Neuer Lehrgang mit Start Anfang Juni <strong>2021</strong>:<br />

Geschäftsführung Automobilgarage<br />

Diese und weitere technische und kommer zielle Themen buchen<br />

Sie schnell und einfach über unsere digitale Schulungsplattform:<br />

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Haldenmattstrasse 3 // 6210 Sursee<br />

T 041 926 62 36 // schulung@autotechnik.ch<br />

www.autotechnik.ch


BRANCHENVERTRETUNG / DIENSTLEISTUNGEN<br />

Exklusivinterview mit Carify-Gründern Sergio Studer und Raffael Fiechter<br />

Abos als weiterer Umsatzkanal<br />

Auto-Abos bieten Automobilisten die Möglichkeit, auf verschiedene Fahrzeuge zuzugreifen, ohne sich langfristig<br />

binden zu müssen. Die Nachfrage nach solch flexiblen Mobilitätskonzepten steigt. Die AGVS-Medien wollten vom<br />

Abo-Anbieter Carify wissen, wieso sich auch Garagisten für Auto-Abos interessieren sollten. Jürg A. Stettler<br />

Studien gehen davon aus, dass Autos im Abo bis 2030 einen Anteil<br />

von bis zu 40 Prozent am Neuwagenmarkt erobern könnten. Um<br />

dem steigenden Bedürfnis Rechnung zu tragen, sind der AGVS und<br />

das Zürcher Startup Carify eine Kooperation eingegangen. «Mit Carify<br />

hat der AGVS einen neutralen Partner gefunden, der auf das<br />

Fahrzeugangebot der Garagisten zurückgreift und Fahrzeuge zur<br />

Miete anbietet, die auf Platz und damit sofort verfügbar sind», erklärt<br />

Markus Aegerter, Mitglied der AGVS-Geschäftsleitung und<br />

verantwortlich für die Branchenvertretung dazu. Das von Sergio<br />

Studer und Raffael Fiechter gegründete Unternehmen überzeugte<br />

nicht nur den AGVS, sondern auch die Investoren der TV-Sendung<br />

«Die Höhle der Löwen Schweiz». Gleich drei «Löwen», Onlinehandel-Experte<br />

Roland Brack, Technologie-Unternehmerin Bettina<br />

Hein und DJ Antoine sagten Finanzierungen im sechsstelligen Bereich<br />

zu. Da Auto-Abos auch für Garagisten interessant sind, wollten<br />

die AGVS-Medien von den beiden Gründern Raffael Fiechter<br />

und Sergio Studer mehr zu ihrer Abo-Plattform wissen.<br />

Was sind die Vorteile beim Abo?<br />

Raffael Fiechter: Der grösste Vorteil ist sicher die Flexibilität. Wir haben<br />

Abos ab einer Mindestlaufzeit von einem, drei, sechs und zwölf<br />

Monaten. Je kürzer, desto teurer. Die Leute wollen heute nicht mehr für<br />

länger als ein Jahr vorausplanen. Wenn ich ein Auto kaufe, dann bin<br />

ich jedoch langfristig gebunden. Dies zeigt sich auch in der Coronakrise.<br />

Heute habe ich noch einen Job, morgen vielleicht nicht mehr und<br />

selbst mit einem Leasingvertrag ist man dann noch gebunden. Beim<br />

Abo hat man Flexibilität und Variabilität.<br />

Sergio Studer: Es wird weiterhin Kauf und Leasing geben, aber das<br />

Auto-Abo wird sich zu einem weiteren Umsatzkanal für Garagisten<br />

entwickeln.<br />

Woher stammen die Autos auf der Carify-Plattform?<br />

Studer: Von Garagenpartnern aus der ganzen Schweiz. Wir haben<br />

eine Plattform entwickelt, die es den Garagisten ermöglicht, zum<br />

Aboanbieter zu werden. Wir holen damit den Garagisten bewusst<br />

mit ins Boot. Garagisten haben bestehende Kundenbeziehungen<br />

und wir wollen mit den Garagisten zusammenarbeiten und das<br />

Abo-Angebot zusätzlich zum Verkauf oder Leasing allen zugänglich<br />

machen.<br />

Gibt es bestimmte Kriterien, die ein Abo-Auto erfüllen muss:<br />

maximale Kilometerleistung? Jahrgang?<br />

Fiechter: Über 91 Prozent unserer Autos haben Jahrgang <strong>2021</strong>, 2020 und<br />

2019. Theoretisch könnte ein Garagist auch ältere Fahrzeuge anbieten,<br />

doch die meisten sind Vorführfahrzeuge oder maximal zwei Jahre alt.<br />

Der Garagist hat<br />

gar kein Interesse,<br />

eine «Schrottbüchse»<br />

auf die Carify-Plattform zu<br />

stellen, das in einem All-inklusive-Paket<br />

dann alle zwei Wochen wieder<br />

retour kommt und repariert werden muss.<br />

Unsere Flotte entwickelt sich parallel mit dem Markt. Wenn<br />

neue Elektromodelle auf den Markt kommen, haben wir bald automatisch<br />

mehr Elektroautos auf Carify.<br />

Die Carify-Gründer Raffael Fiechter (l.) und Sergio Studer mit Hund Zora im Büro des<br />

Aboanbieters und unten beim Handshake mit DJ Antoine in der TV-Sendung «Die Höhle<br />

der Löwen Schweiz». Foto: AGVS-Medien/Andrea Carmen<br />

34<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BRANCHENVERTRETUNG / DIENSTLEISTUNGEN<br />

Hat Carify einen fixen Servicepartner, wenn ein Kunde einen Unfall hat?<br />

Studer: Wir haben über unsere Versicherung einen Direktsupport.<br />

Wenn man irgendwo mit dem Auto stehen bleibt, wird dies über die<br />

Versicherung geregelt. Das Auto geht dann schlicht retour in die Garage<br />

zur Reparatur und der Kunde kriegt in der Zwischenzeit ein Ersatzauto.<br />

Immer mehr und neue Anbieter, auch Hersteller drängen auf den<br />

Abo-Markt. Hat es da genug Platz für Carify?<br />

Fiechter: (lacht) Ja und wir sind ja schon da! Unser Vorteil: Jeder Garagist<br />

kann bei Carify mitmachen. Wir haben bereits mehr als 250 Partnergaragen,<br />

die wir zum Auto-Abo-Anbieter gemacht haben.<br />

Es kommen wöchentlich rund fünf bis zehn<br />

dazu. Ein neuer Abo-Kunde kann so meist<br />

auch den Garagisten auswählen, bei<br />

dem er schon jahrelange Kunde<br />

ist. Wir sind im Abo-Markt<br />

zudem immer noch in<br />

einer Phase, in der die<br />

Bekanntheit des Angebots<br />

noch steigt<br />

und neue Player<br />

auftauchen.<br />

Gibt es bestimmte Anforderungen an einen Carify-Partner?<br />

Fiechter: De facto dürfen bislang alle mitmachen. Die einzelnen Carify-Partner<br />

sind sehr unterschiedlich, eine kleinere Garage hat ja auch<br />

ganz andere Bedürfnisse als eine grosse. Klassische Hinterhofgaragen<br />

sind gar nicht vertreten, sie möchten die Autos eher verkaufen.<br />

Wir wollen eine offene Plattform bleiben und allen die Möglichkeit<br />

geben, dabei zu sein.<br />

Geht Carify aktiv auf Garagen zu, um schweizweit vertreten zu sein?<br />

Studer: Durch die Partnerschaft mit dem AGVS haben wir bereits<br />

eine grosse Anzahl an Partnern schweizweit gewonnen. Wir haben<br />

auch ein Team, das die einzelnen Garagen betreut und neue auf<br />

unserer Plattform aufnimmt. Es gibt bezüglich Abo meist viel Aufklärungsarbeit.<br />

Fiechter: Wenn ein Garagist interessiert ist, erklärt man ihm das<br />

Ganze locker in 20 Minuten. Wir haben ein standardisiertes Aufnahmeprozedere,<br />

damit es immer gleich abläuft. Auch da haben<br />

wir bei unserem schnellen Wachstum viel dazugelernt.<br />

Sie waren in der TV-Sendung «Höhle der Löwen», um Investoren<br />

zu finden. Was hat der Auftritt gebracht?<br />

Studer: Für uns war das ein sehr wichtiger Auftritt. Im Oktober 2020<br />

wurde die Sendung ausgestrahlt und danach gingen die Anfragen<br />

durch die Decke. Aus unternehmerischer Sicht hat das sehr geholfen.<br />

In der «Höhle der Löwen» konnten wir uns einem grösseren Publikum<br />

präsentieren. Es hätte enorm viel Geld gekostet, um mit Werbung<br />

die gleiche Präsenz zu erreichen.<br />

Ist das grosse Wachstum von Carify Fluch oder Segen?<br />

Studer: Beides. Das ist als junge Firma immer so. Wir können uns aber<br />

auf gute Partner wie den AGVS stützen, um Carify und seine Plattform<br />

weiterzuentwickeln. Viele Garagisten zeigen Interesse und liefern auch<br />

Inputs für die Weiterentwicklung. Garagisten sind zwar Händler, aber<br />

auch Unternehmer und werden zu Unrecht oft etwas belächelt!<br />

ABO<br />

Fortsetzung Seite 36<br />

Abo-Angebote sind trotz allem keine Selbstläufer<br />

Das Geschäft mit Auto-Abos liegt zwar voll im Trend, ist aber alles<br />

andere als ein Selbstläufer wie beispielsweise Juicar, ein Corporate-<br />

Startup des Stromkonzerns Alpiq zeigt. Rund zwei Jahre nach dem<br />

Start wurde das einst mit Ex-Miss Schweiz Melanie Winiger und<br />

weiteren Promis beworbene Abo für Elektroautos wieder eingestellt.<br />

Dabei hatte Alpiq Anfang 2020 noch verkündet, dass das Abo-Angebot<br />

eine stetig steigende Nachfrage verzeichne und man daher das<br />

Auto-Abo auch in Italien und Deutschland lancieren wolle. Dann zog<br />

der Stromkonzern überraschend den Stecker und begründete dies<br />

unter anderem damit, dass der Markt nicht reif genug für ein reines<br />

Elektroauto-Abo-Angebot sei und die Autovermietung zudem kein<br />

Kerngeschäft von Alpiq sei. Ebenfalls nicht mehr angeboten wird «Book<br />

by Cadillac», der Abo- und Mobilitätsservice von Cadillac, bei dem<br />

man zwischen den unterschiedlichen Modellen der amerikanischen<br />

Premium-Marke wechseln konnte. Rene Kreis, Director of<br />

Communications GM Strategic Markets, Alliances & Distributors,<br />

erläutert: «Der Grund ist ganz einfach das aktuelle, im wahrsten<br />

Sinne des Wortes exklusive Cadillac-Portfolio in Europa, das ja im<br />

Moment nur aus dem Cadillac XT4 besteht.»<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>35


BRANCHENVERTRETUNG / DIENSTLEISTUNGEN<br />

Sie haben nun Jochen Rudat, den ehemaligen<br />

Europachef von Tesla, engagiert <strong>–</strong> wozu?<br />

Fiechter: VW und seine Elektrostrategie hat<br />

wohl den letzten Garagisten wachgerüttelt.<br />

Die Elektroautos kommen, den Trend sehen<br />

wir auch bei uns. Ein Auto-Abo pusht<br />

dies sogar zusätzlich, da man so problemlos<br />

eine neue Antriebstechnologie ausprobieren<br />

kann und schauen, ob sie zu einem<br />

passt. Daher haben wir Rudat nach einem<br />

informellen Austausch nun fix an Bord geholt.<br />

Er hat ein fundiertes Wissen bezüglich<br />

Elektroautos und zudem ausgezeichnete Kontakte<br />

in die Industrie, aber auch zu anderen Playern<br />

etwa im Infrastrukturbereich.<br />

Studer: Und die Elektro-Buchungen nehmen immer mehr zu. Dabei<br />

helfen ebenfalls die immer kürzeren Technologiezyklen. Denn mit<br />

dem Abo kann man viel schneller auf ein Elektro-Auto mit grösserer<br />

Reichweite wechseln. Kauft man sich heute ein Modell mit 350 km<br />

Reichweite, hat das gleiche Modell in zwei Jahren ab Werk schon<br />

600 km Reichweite. Das sehen wir jetzt schon auf der Plattform: Ältere<br />

E-Auto-Generationen sind auch im Abo nicht so gesucht, umso<br />

mehr dagegen die neuen Elektromodelle.<br />

Raffael Fiechter (l.) und<br />

Sergio Studer im Interview.<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

Was sind die nächsten Schritte bei Carify?<br />

Fiechter: Wir bekommen aktuell viele Anfragen aus dem Ausland.<br />

Marktplayer, die im Elektro- aber auch Abo-Bereich eine grössere Rolle<br />

spielen wollen <strong>–</strong> seien das Medien-, Autohäuser oder<br />

Versicherungen. Wir schauen daher, ob wir mit<br />

unserer Plattform auch im Ausland aktiv werden<br />

könnten beziehungsweise wollen. Das System<br />

ist einfach implementierbar, auch in anderen<br />

Märkten. Als Software-Plattform kann man<br />

einen solchen Schritt selbst wagen oder auch<br />

als Franchisesystem. Es kommt zudem darauf<br />

an, mit welchen Partnern man zusammenarbeitet.<br />

Wir haben in der Schweiz bereits<br />

gewisse Carify-Partner, die international<br />

unterwegs sind: So haben uns etwa Garagengruppen<br />

in der Romandie angefragt, ob wir das<br />

Abo-System auch in Frankreich anbieten könnten<br />

Studer: Solche Schritte prüfen wir aktuell. Die Schweiz bleibt aber<br />

sicherlich unser Hauptmarkt. Und wir haben diverse Ideen, etwa sogenannte<br />

Mobility-Shops. Viele Firmen bieten ihren Mitarbeitenden<br />

keine Firmenwagen mehr an, wollen aber trotzdem fördern, dass sie<br />

möglichst CO 2<br />

-neutral oder mit einem Elektroauto unterwegs sind.<br />

Die Unternehmen legen einfach mit uns die Sonderkonditionen fest,<br />

zu welchen die Abos gebucht werden können und alles wird über<br />

den Mobility-Shop abgewickelt. Die Plattform bleibt dieselbe und die<br />

Autos kommen weiterhin von den Garagen. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

carify.me<br />

Vorteile von Hochleistungsstossdämpfern <strong>–</strong> Beispiel BILSTEIN B6<br />

SPONSORED CONTENT<br />

Sportlich und alltagstauglich fahren<br />

Garagenbetriebe können mit Hochleistungsstossdämpfern wie dem BILSTEIN B6 eine interessante Alternative<br />

zu Tieferlegungen anbieten. Vor allem dann, wenn es primär um ein sportlicheres Fahrverhalten geht.<br />

Der BILSTEIN B6 reduziert unter anderem<br />

das Wanken und sorgt für mehr Stabilität<br />

und Sicherheit. Ein grosser Vorteil<br />

im Wettbewerbsumfeld ist, dass der Stossdämpfer<br />

nicht nur anhand von Datenblättern<br />

für unterschiedliche Automodelle adaptiert<br />

wird: Stets findet eine individuelle Abstimmung<br />

in aufwendigen Fahrversuchen statt.<br />

Der BILSTEIN B6 bringt deutlich mehr<br />

Dämpfkraft ins Spiel und ist aufgrund serienidentischer<br />

Funktionsmasse eintragungsfrei.<br />

Er bietet höhere Leistungsreserven, die sich<br />

bei schnellen Lastwechseln positiv bemerkbar<br />

machen. Ganz besonders gilt dies bei<br />

stark beladenem Fahrzeug, Autos mit zusätzlichem<br />

Gastank oder im Anhängerbetrieb.<br />

Gleichzeitig bietet der B6 bei unbeladenem<br />

Fahrzeug ein komfortables Ansprechverhalten.<br />

Eine aktive Stossdämpferregelung ab<br />

Werk ist für ihn ebenfalls kein Hindernis.<br />

Während in diesem Fall bei Wettbewerbern<br />

oft ein Stilllegungs-Kit zum Einsatz kommt,<br />

bleiben beim BILSTEIN-Produkt alle serienmässigen<br />

Fahrwerkfunktionen erhalten.<br />

Dafür sorgt <strong>–</strong> wann immer notwendig <strong>–</strong> die<br />

Technologie DampTronic®.<br />

Mit Young- und Oldtimern harmoniert der<br />

Gasdruckstossdämpfer ebenfalls: egal ob<br />

Porsche G-Modell oder BMW E9. Wichtig zu<br />

wissen: Das H-Kennzeichen ist durch einen<br />

entsprechenden Umbau nicht in Gefahr und<br />

als Dämpferpatrone ist der B6 in zahlreichen<br />

Varianten ebenfalls lieferbar. Eine Übersicht<br />

der Fahrzeuganwendungen liefert der Online-Katalog<br />

auf bilstein.com. <<br />

Der BILSTEIN B6 mit Feder.<br />

Weitere Infos unter:<br />

bilstein.com<br />

36<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BRANCHENVERTRETUNG / DIENSTLEISTUNGEN<br />

Zwei Fragen an weitere Schweizer Abo-Anbieter<br />

Die Nachfrage nach flexiblen<br />

Mobilitätskonzepten wie Auto-Abos<br />

wächst. Um diesem Bedürfnis<br />

Rechnung zu tragen, sind der AGVS<br />

und Carify eine Kooperation eingegangen.<br />

Dadurch können Automobilistinnen<br />

und Automobilisten auf<br />

den Fuhrpark von Partnergaragen<br />

schweizweit zugreifen. Es gibt im<br />

Auto-Abo-Markt jedoch noch weitere<br />

Player, die für Garagisten von<br />

Interesse sein könnten. Daher hat<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> auch hier nachgefragt,<br />

welche Möglichkeiten diese Abo-<br />

Angebote bieten und wer für den<br />

Service der Fahrzeuge zuständig ist.<br />

Auto Kunz AG<br />

Welche Chancen bieten Ihre Auto-Abos für<br />

Garagisten?<br />

Interessierte Garagisten können sich gerne mit uns<br />

in Verbindung setzen, um an unserem Abo-Modell<br />

teilzuhaben.<br />

An welchen Garagisten wenden sich Ihre<br />

Auto-Abo-Kunden bei einem Anliegen?<br />

Wir haben keinen fixen Servicepartner. Wir<br />

organisieren aber alles für den Kunden: Service,<br />

Werkstatt, Zulassung, etc.<br />

Weitere Infos unter:<br />

autokunz.ch/auto-abo<br />

Carvolution<br />

Haben Sie einen fixen Servicepartner?<br />

Wir arbeiten mit über 900 Partnergaragen schweizweit<br />

zusammen, so dass Kundinnen und Kunden in kürzester<br />

Zeit eine Garage erreichen. Bei einem Problem mit<br />

dem Auto steht nebst diesem Partnernetzwerk auch<br />

die Mobiliar mit ihrer 24h-Assistance zur Verfügung.<br />

Welche Chancen bieten Ihre Auto-Abos für Garagisten?<br />

Für Garagen in unserem stetig wachsenden Partnernetzwerk<br />

bieten die Abos zusätzliche Kundenaufträge<br />

wie Service, Wartung, Reparaturen und Reifenwechsel.<br />

Positiver Effekt dabei: Wir können den Garagisten<br />

Planungs- und Auslastungssicherheit bieten.<br />

Weitere Infos unter:<br />

carvolution.com<br />

Benny Reinhold, Chief Marketing Officer &<br />

IT-Projektleiter, Auto Kunz AG.<br />

Léa Miggiano, Chief Marketing Officer und<br />

Mitgründerin Carvolution.<br />

Timo Nührich, Geschäftsführer Clyde.<br />

Clyde<br />

An wen wenden sich Ihre Auto-Abo-Kunden bei<br />

einem Problem?<br />

Clyde-Kunden können sich bei Service-Anliegen<br />

wie Inspektion, Räderwechsel, Garantiearbeiten<br />

und Verschleissarbeiten an alle jeweiligen<br />

Markengaragen in der Schweiz wenden. Sollte der<br />

Kunde auf Reisen sein, ist sogar eine europaweite<br />

Konsultation möglich. Neben den FAQs auf unserer<br />

Website hilft auch der persönliche Kontakt per<br />

Telefon oder <strong>Mai</strong>l unseres Customer-Care-Teams<br />

in vier Sprachen gerne weiter.<br />

Welche Chancen bieten Ihre Auto-Abos<br />

für Garagisten?<br />

Clyde ist ein Service, der primär digital funktioniert.<br />

Die Auslieferung des Fahrzeugs erfolgt kostenlos an<br />

jeden Ort in der gesamten Schweiz. Garagisten vermitteln<br />

oft Kunden an Clyde, wenn Überbrückungsmobilität<br />

benötigt wird, weil die Lieferzeit etwas<br />

länger ist oder der Kunde ein bestimmtes Modell<br />

über einen Zeitraum von mehreren Monaten testen<br />

will. Das ist beispielsweise auch bei der Elektromobilität<br />

spannend. Etliche Kunden sind sich noch<br />

unsicher und möchten vor dem Kauf erst einmal<br />

ausprobieren, ob diese Antriebsform für sie passt.<br />

Weitere Infos unter:<br />

clyde.ch/de<br />

Marco Venturini, Managing Director, Enterprise<br />

Schweiz/Helvetic Mobility AG.<br />

Enterprise Schweiz/Helvetic Mobility<br />

Haben Sie einen fixen Servicepartner?<br />

Bei Problemen mit dem Fahrzeug oder für sonstige<br />

Wünsche kann man sich 24/7 bei unserem lokalen<br />

Kundendienst melden. Dies kommt jedoch sehr selten<br />

vor, da wir ausschliesslich Neuwagen bzw. neuwertige<br />

Fahrzeuge anbieten. Als neutraler und unabhängigen<br />

Anbieter steuern wir bei Reparaturbedarf immer<br />

gleich die nächstgelegene Markenvertretung an.<br />

Wie kann ein Garagisten profitieren?<br />

Die grösste Chance, die wir den Garagisten anbieten,<br />

ist eine flexible Ersatzmobilität für deren Kundschaft.<br />

Garagisten setzen hier noch oft auf einen eigenen<br />

Fuhrpark und blenden dabei die Kosten aus. Die<br />

Alternativen zum eigenen Fuhrpark sind vielfältig, eine<br />

davon ist, die Ersatzmobilität komplett an einen darauf<br />

spezialisierten Mobilitätsanbieter auszugliedern. Die<br />

Vorteile: Das Ersatzwagenmanagement wird von dafür<br />

ausgebildeten Experten gesteuert und durchgeführt,<br />

sodass sich die Garagisten auf ihre Kernkompetenzen<br />

konzentrieren können. Sie müssen kein Kapital binden,<br />

haben keinen Personalaufwand, keine Verwaltungskosten<br />

und tragen kein finanzielles Risiko. Für die<br />

Kunden entsteht dabei kein weiterer Aufwand, da trotz<br />

Auslagerung die Anmietung weiterhin auch bei den<br />

Betrieben vor Ort erfolgen kann, z.B. durch Anmietung<br />

im Auto-Abo Verfahren oder Adhoc-Lieferung der<br />

Fahrzeuge und digitaler Freigabe der Vertragsdetails.<br />

Weitere Infos unter:<br />

enterpriseminilease.ch<br />

Matthias Eggenschwiler, Geschäftsleiter FlatDrive.<br />

FlatDrive<br />

Haben Sie einen fixen Servicepartner?<br />

Unser bevorzugter Partner ist die Garage Gautschi<br />

AG in Langenthal BE. Da wir unser Netzwerk<br />

an Partnerbetrieben in der ganzen Schweiz stetig<br />

ausbauen, koordinieren wir für unsere Kunden<br />

gerne auch einen Servicepartner mit dem<br />

nächstgelegenen Markenvertreter der jeweiligen<br />

Region.<br />

Welche Chancen bieten Ihre Auto-Abos<br />

für Garagisten?<br />

Der Garagist erhält als FlatDrive-Partner eine Plattform.<br />

Diese kann er im Rahmen seiner Marketinganstrengungen<br />

nutzen. In erster Linie sicher zur<br />

Steigerung seiner Bekanntheit. Als zweiten Vorteil<br />

vermitteln wir unserem Partner-Garagisten Aufträge<br />

im Rahmen von Reparatur-, Service- und Instandstellungsarbeiten,<br />

also Nutzen für das ureigenste<br />

Interesse jedes Unternehmers.<br />

Fortsetzung Seite 38<br />

Weitere Infos unter:<br />

flatdrive.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>37


BRANCHENVERTRETUNG / DIENSTLEISTUNGEN<br />

Navigas Mobility<br />

An welchen Garagisten wenden sich Kunden?<br />

Ihnen steht ein breites Partnernetzwerk zur<br />

Verfügung. Sie können ihr Auto bei der Ausliefergarage<br />

oder jeder offiziellen Markenvertretung in den<br />

Service bringen. Bei Bedarf steht ein Ersatzfahrzeug<br />

bereit. Durch unser Partnernetzwerk profitieren sie<br />

von einem kostenlosen Hol- und Bringservice.<br />

Zudem hilft europaweit eine 24/7-Hotline.<br />

Wie kann ein Garagisten profitieren?<br />

Durch regelmässigen Austausch und gemeinsame<br />

Prozesse entstehen Vorteile. Die offiziellen Markenvertretungen<br />

werden für das Handling der Lieferung,<br />

Übergabe, Service und Unterhalt, Reparaturen sowie<br />

Ersatzfahrzeuge entschädigt. Die Garagisten gewinnen<br />

wertvolle Zeit, da sich Navigas um den Vertrieb<br />

kümmert und sie keine langwierigen Beratungsgespräche<br />

führen müssen. Sie profitieren von Service-<br />

Pauschalen und tragen kein Inkasso-Risiko.<br />

Weitere Infos unter:<br />

navigas-mobility.ch<br />

SBB Green Class<br />

An welchen Garagisten wenden sich Kunden<br />

eines SBB-Green-Class-Abos bei einem Problem?<br />

Die Kunden können die für sie passenden<br />

Servicepartner auswählen. Entweder in der Nähe<br />

ihres aktuellen Standorts oder in der Nähe ihres<br />

Wohn- respektive Arbeitsorts. Dabei können sie<br />

selbst einen Servicepartner von Arval auswählen<br />

und dadurch von einem breiten Netz an Anlaufstellen<br />

profitieren.<br />

Wie kann ein Garagisten von Ihren Auto-Abos<br />

profitieren?<br />

Bei unseren Auto-Abos übernehmen die Garagisten<br />

Auslieferung, Service und Reparatur. Wir<br />

übernehmen die Beratung der Kundschaft sowie<br />

das Inkasso.<br />

Weitere Infos unter:<br />

sbb.ch/greenclass<br />

Sixt+<br />

Bei einem Problem wenden sich Ihre<br />

Auto-Abo-Kunden an wen?<br />

An 12 Sixt-Stationen in der Schweiz. Über<br />

die Sixt-App wird ein nötiger Wartungs- oder<br />

Service-Bedarf angezeigt. Kunden bekommen<br />

bei Bedarf ein neues Fahrzeug an der jeweils<br />

betreuenden Sixt+-Station. Sollten im Fahrzeug<br />

Serviceaufforderungen erscheinen, wird das<br />

Fahrzeug ebenfalls getauscht.<br />

Welche Chancen bieten Ihre Auto-Abos<br />

für Garagisten?<br />

Wie alle Kunden profitieren Garagisten mit Sixt+<br />

von flexibler und individueller Mobilität und den<br />

neusten Modellen der Sixt-Premiumflotte. Mit<br />

dem Sixt+-Auto-Abo bietet Sixt ein Rundum-Sorglos-Paket<br />

inklusive Haftpflicht, Vollkaskoschutz,<br />

Zulassung, Werkstattkosten und vielem mehr.<br />

Weitere Infos unter:<br />

sixt.ch/plus<br />

Diana von Burg, Navigas Mobility.<br />

Stefan Gebhardt, Mobilitäts-Intrapreneur,<br />

SBB Green Class.<br />

Christoph Beisheim, Managing Director Sixt Schweiz<br />

und Österreich.<br />

Björn Müller, PR Toyota AG.<br />

Jessyca Isidoro, Partner Managerin der Axa Mobility<br />

Services AG/Upto.<br />

Mathias R. Albert, Gründer und CEO ViveLaCar Swiss AG.<br />

Toyota/Lexus Rent<br />

Haben Sie einen fixen Servicepartner?<br />

Alle offiziellen Toyota-Partner in der Schweiz<br />

können für einen Service am Fahrzeug besucht<br />

werden, das sind rund 200.<br />

Wie profitieren Garagisten von diesen<br />

Auto-Abos?<br />

Es bietet dem Garagisten die Möglichkeit, neue<br />

Kundengruppen zu erschliessen: Kunden, die wir<br />

bisher nicht bedienen konnten oder die oft einen<br />

anderen Typ Fahrzeug fahren möchten. Zudem<br />

bietet es ein erweitertes Angebot für unentschlossene<br />

Kunden: Es kann als Langzeit-Probefahrt<br />

oder als Hybrid-Erlebnis genutzt werden.<br />

Bei den angebotenen Fahrzeugen handelt es sich<br />

um Schweizer Fahrzeuge, die durch die Toyota<br />

AG importiert werden. Dies ist besonders für<br />

unser «Test & Buy»-Angebot relevant.<br />

Weitere Infos unter:<br />

toyotarent.ch<br />

Axa Mobility Services AG/Upto<br />

An wen wenden sich Kunden bei Problemen?<br />

Wir arbeiten eng mit dem Schweizer Garagen- und<br />

Carrosserie-Gewerbe zusammen. Dabei setzen wir<br />

auf ein breites Partnernetz mit einer Vielzahl an<br />

Garagisten. Kunden und Kundinnen wenden sich mit<br />

ihren Anliegen direkt an uns und werden dann an<br />

die Partnergarage in ihrer Nähe weitervermittelt.<br />

Welche Chancen bietet Ihr Abo für Garagisten?<br />

Da die Axa Mobility Services AG mit ihrer Marke<br />

Upto eine ganzheitliche Mobilitätslösung anbietet,<br />

ist das Potenzial für Synergien gross. Nicht nur im<br />

Bereich der Auto-Abos, bei denen unsere Partnerbetriebe<br />

von Neukunden und -kundinnen profitieren<br />

können, sondern auch im Bereich Flottenmanagement,<br />

bei denen wir Unternehmen in der Beschaffung<br />

und im Management ihrer Fahrzeuge unterstützen.<br />

Diese Zusammenarbeit ist für beide Seiten<br />

gleichermassen wertvoll. Gerade weil Autogaragen<br />

sich in den nächsten Jahren vom reinen Reparaturbetrieb<br />

immer mehr zum ganzheitlichen Mobilitätsanbieter<br />

wandeln werden. Unsere Mobilitätskonzepte<br />

bieten den Garagisten den Zugang zu neuen<br />

Kundeninteraktionen sowie Einnahmequellen.<br />

Weitere Infos unter:<br />

upto.ch<br />

ViveLaCar Swiss AG<br />

Haben Sie einen fixen Servicepartner?<br />

Beim offiziellen BMW- und Mini-Abo von ViveLaCar<br />

in Kooperation mit der BMW (Schweiz) AG wird<br />

der Service selbstverständlich immer direkt bei<br />

der BMW- oder Mini-Garage durchgeführt. So<br />

stellen wir sicher, dass der Umsatz beim Garagisten<br />

generiert wird. Bei einem Problem wendet sich der<br />

Abonnent zuerst an uns <strong>–</strong> wir koordinieren dann die<br />

Terminierung und auch die Schadensabwicklung.<br />

Welche Chancen bieten Ihre Auto-Abos<br />

für Garagisten?<br />

Zum einen werden durch das Konzept von Vive-<br />

LaCar Stehfahrzeuge zu mobilen Fahrzeugen und<br />

verdienen Geld für den BMW- und Mini-Händler.<br />

Sehr wertvoll ist zudem der Lead, den wir dem Garagisten<br />

bieten. Es kommen neue potenzielle Kunden<br />

in Kontakt mit der Marke und der Markenwelt.<br />

Neue Modelle und Antriebe können so wie in einer<br />

verlängerten Probefahrt gefahren werden. Junge<br />

Gebrauchte werden über das Abo abgeschrieben<br />

und können so besser verkauft werden.<br />

Weitere Infos unter:<br />

bmw-abo.ch<br />

38<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BRANCHENVERTRETUNG / DIENSTLEISTUNGEN<br />

Von Rotz wagt den Alleingang<br />

Nicht mit einem der bekannten Abo-Anbieter zusammen arbeitet die Auto Welt von Rotz AG. Das Ostschweizer<br />

Unternehmen betreibt das Auto-Abo derzeit als Pilotprojekt und will damit bewusst selbst Erfahrungen<br />

sammeln. Andrej Rüegg, Geschäftsleitung Jungwagen von Rotz AG, erklärt die Hintergründe dafür.<br />

Wieso arbeiten Sie nicht mit einem der<br />

verschiedenen Abo-Anbieter zusammen?<br />

Andrej Rüegg, Geschäftsleitung Jungwagen<br />

von Rotz AG: Neuen Geschäftsmodellen<br />

und Technologien stehen wir sehr aufgeschlossen<br />

gegenüber. Oft lancieren wir ein<br />

Pilotprojekt, um zu sehen, wie der Markt das<br />

neue Produkt annimmt. Beim Auto-Abo handelt<br />

es sich um ein solches Produkt. Wir betreiben<br />

es derzeit bewusst nicht als Profit-<br />

Center. Das Pilotprojekt dient dazu, dass wir<br />

uns intensiv mit der Materie beschäftigen,<br />

Erfahrungen sammeln, die Herausforderungen<br />

kennenlernen und neue Strukturen und<br />

Prozesse im Betrieb etablieren. Zudem wollen<br />

wir herausfinden, ob es sich beim neuen<br />

Produkt um ein nachhaltiges Kundenbedürfnis<br />

oder bloss um eine vergängliche Erscheinung<br />

handelt. Als Volldienstleister, der die<br />

ganze Wertschöpfungskette des Automobils<br />

abdeckt, können wir solche Pilotprojekte<br />

eigenständig realisieren und sind nicht auf<br />

externe Partner angewiesen. Dies bewahrt<br />

uns unsere Agilität und belässt die volle Entscheidungsgewalt<br />

in unseren Händen.<br />

Andrej Rüegg, Geschäftsleitung Jungwagen von Rotz AG.<br />

Was sind Ihre Erfahrungen nach<br />

einem Jahr?<br />

Der Markt des Auto-Abos hat sich stark<br />

weiterentwickelt mit Markteintritten zahlreicher<br />

neuer Akteure. Ähnlich grosse Bewegungen<br />

finden bei den Kunden des Abos<br />

statt. Wir können keine klare Struktur in der<br />

Nachfrage erkennen, «der» Abo-Kunde zeichnet<br />

sich bislang nicht ab. Nachfrager sind<br />

sowohl Einzelpersonen mit unterschiedlichen<br />

demografischen Profilen als auch Geschäftskunden.<br />

Eben so wenig klar ist der<br />

Antrieb dieser Kunden zum Abschluss eines<br />

Auto-Abos: Ist es die gewonnene Flexibilität<br />

mit der Möglichkeit zum kurzfristigen Fahrzeugwechsel,<br />

die Abrechnung sämtlicher<br />

Kosten in einer fix kalkulierbaren Rate oder<br />

einfach die Ungebundenheit? Weiter beobachten<br />

wir, dass die Grenzen zwischen den<br />

verschiedenen Nutzungsmodellen von Kauf,<br />

Leasing und Abo immer fliessender werden<br />

und Mischformen auftreten. Wir sind derzeit<br />

der Meinung, dass das Abo seinen Mehrwert<br />

gegenüber den anderen Modellen längerfristig<br />

beweisen muss.<br />

Was sind die weiteren Pläne bezüglich<br />

Auto-Abo bei der Auto Welt von Rotz AG?<br />

Bereits klar ist, dass das Auto-Abo einzig<br />

in absolut professioneller Ausführung und<br />

mit tiefem Einkaufspreis der Fahrzeuge sowie<br />

mit vernünftigen laufenden Kosten ökonomisch<br />

attraktiv betrieben werden kann.<br />

Hierbei kommt uns entgegen, dass wir als<br />

Volldienstleister sämtliche Stationen der<br />

Customer Journey selbst in der Hand haben<br />

und mit unseren verschiedenen Bereichen<br />

interne Vergleiche über deren Rentabilität<br />

und Attraktivität ziehen können. Ob wir<br />

das Auto-Abo strategisch zum Profit-Center<br />

entwickeln, entscheiden wir voraussichtlich<br />

2022. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

vonrotz.ch/dienstleistungen/auto-abo<br />

Weil Sicherheit mehr<br />

ist als ein Gefühl<br />

Zuverlässigkeit in jeder Situation:<br />

Bremsen von Bosch<br />

bosch-werkstattwelt.ch


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

Der aktuelle Firmensitz der Fibag in Härkingen SO. Auch<br />

der Import der Kawasaki-Motorräder wird in Härkingen<br />

organisiert und koordiniert.<br />

75 Jahre Fibag<br />

Auferstanden aus Ruinen<br />

Der Titel mag für den geneigten Leser etwas melodramatisch klingen, doch er weist auf ein einschneidendes<br />

Datum in der 75-jährigen Geschichte der Fibag hin. Und er zeigt, welch aussergewöhnlicher Geschäftsmann<br />

Firmengründer Emil Frey war. Sandro Compagno<br />

«Eines Nachts riss mich das Telefon aus<br />

dem Schlaf», erinnert sich Emil Frey in seiner<br />

1988 erschienenen, äusserst lesenswerten<br />

«Auto-Biografie». Am anderen Ende der<br />

Leitung war die Stadtpolizei: «Bei der Fibag<br />

brennt’s!»<br />

Emil Frey hatte die Fibag im Jahr 1946 gegründet.<br />

Unter seinem eigenen Namen wollte<br />

er fortan ausschliesslich den Fahrzeughandel<br />

betreiben und fasste deshalb den ebenfalls<br />

stark expandierenden Handel mit Motorrädern,<br />

Auto- und Motorradzubehör in<br />

einer neuen Tochterfirma zusammen. Über<br />

den Namen zerbrach sich der Unternehmer<br />

nicht den Kopf. Da es um den Handel mit<br />

Fahrzeug- und Industriebedarf ging, nahm er<br />

kurzerhand die Abkürzung davon: Fahrzeugund<br />

Industriebedarf AG. Die Fibag startete<br />

mit dem Import von englischen und deutschen<br />

Motorrädern (BSA, Victoria, Zündapp)<br />

samt Zubehör. Später kamen noch Motorroller<br />

von Rumi und Heinkel sowie Heinkel-<br />

Kabinenroller dazu. Dank des grossen Netzwerks<br />

von Emil Frey konnten schnell weitere<br />

Produkte ins Sortiment aufgenommen werden<br />

<strong>–</strong> insbesondere Autoersatzteile und -zubehör<br />

aus dem englischen Markt. In dieser<br />

Zeit waren die Fahrzeuge noch alles andere<br />

als vollständig ausgestattet, was der Fibag<br />

rasch volle Auftragsbücher und erfreuliche<br />

Geschäftsergebnisse bescherte.<br />

Ihre Lager und Büros hatte die junge Firma<br />

in einer stillgelegten Eisenhandlung am<br />

Sihlquai, in unmittelbarer Nähe des Zürcher<br />

Hauptbahnhofs. Die Liegenschaft gehörte<br />

der Stadt Zürich. Im Lager standen Motorräder,<br />

Pneus, Zündkerzen und anderes Zubehör.<br />

Das Erdgeschoss war zur Hälfte einem<br />

Lebensmittelhändler und zur anderen Hälfte<br />

einem Möbelgeschäft vermietet, das dort<br />

eine Beizerei betrieb. Dort nahm das Unheil<br />

seinen Lauf, das zum eingangs erwähnten<br />

Brand führte.<br />

40<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

Verglühte Motorräder nach dem Brand im Jahre 1948. Kurze Zeit später fand die Fibag im Zürcher Kreis 4 eine neue Bleibe. Fotos: Fibag.<br />

In jener Nacht im Jahr 1948 stürzte sich Emil<br />

Frey in seine Kleider und raste in die Stadt.<br />

Sein Geschäftsführer Hans Halswick war bereits<br />

vor Ort. «Ich fragte nur: Haben Sie die<br />

Papiere? Er verneinte. Ich kroch über die Böschung<br />

hinunter zur Sihl, tauchte mein Taschentuch<br />

ins kalte Wasser, hielt es mir<br />

vors Gesicht und eilte über die brennende<br />

Treppe hinauf in den ersten Stock. Es gelang<br />

mir noch, den Kassenschrank zu öffnen<br />

und die darin verwahrten Bücher in Sicherheit<br />

zu bringen. Nicht auszudenken, was<br />

ohne sie geschehen wäre! Schon mancher Geschäftsmann<br />

ist in grösste Schwierigkeiten<br />

gekommen, wenn er die Debitorenunterlagen<br />

verlor; schliesslich kann man nie damit<br />

rechnen, dass sich Schuldner aus freien Stücken<br />

zu erkennen geben.» Soweit die Erinnerungen<br />

von Emil Frey an jene Nacht im Jahr<br />

1948. Ausser einigen Motorradrahmen konnte<br />

nichts gerettet werden.<br />

Die folgenden 73 Jahre Firmengeschichte<br />

sollten jedoch glücklicherweise etwas weniger<br />

dramatisch, dafür umso erfolgreicher<br />

verlaufen. Schon nach kurzer Zeit in einem<br />

Provisorium fand Emil Frey einen neuen<br />

Standort für die Fibag an der Kernstrasse im<br />

Zürcher Kreis 4. Durch die Verbindungen mit<br />

der Fahrzeugzulieferbranche entwickelten<br />

sich auch Kontakte in industrielle Bereiche.<br />

Die Fibag konnte dadurch ihr Sortiment kontinuierlich<br />

erweitern. Es stellte sich heraus,<br />

dass keramische Werkstoffe nicht nur als<br />

Isolatoren für Zündkerzen wertvolle Dienste<br />

leisteten, sondern aufgrund ihrer Verschleissfestigkeit<br />

auch in der Textilindustrie<br />

eingesetzt werden konnten. So wurde dieses<br />

Geschäftsfeld erfolgreich aufgebaut wie später<br />

der Bereich Werkstatteinrichtungen.<br />

Dafür stellte die Fibag den Import von englischen<br />

Motorrädern ein, deren Qualität für<br />

den anspruchsvollen Schweizer Markt nicht<br />

mehr genügte. 1978 übernahm die Fibag die<br />

Firma Goldschmied und konnte so die Reifenmarken<br />

General Tire und Ohtsu (heute<br />

Falken) ins Produktportfolio übernehmen.<br />

Ohne es zu ahnen, wurde damit der Grundstein<br />

für die moderne Fibag gelegt. Mit sportlichem<br />

Zubehör, insbesondere Leichtmetallfelgen,<br />

machte sich die Frey-Tochter in der<br />

Branche einen Namen.<br />

Im Jahr 1975 verliess die Fibag die Stadt<br />

Zürich und zog nach Safenwil AG um.<br />

Gleichzeitig wurden wieder Motorroller ins<br />

Sortiment aufgenommen, die japanische Motorradmarke<br />

Kawasaki ist heute eine der bekanntesten<br />

Importmarken der Fibag. Vor<br />

knapp 20 Jahren folgten Kooperationen mit<br />

Herstellern wie Continental (Reifen), Banner<br />

(Batterien), Exxon Mobil (Schmierstoffe) und<br />

Wynn’s (Additive). Ab Ende 2005 übernahm<br />

die Fibag offiziell das Ersatzteilgeschäft für<br />

die Marken Cadillac, Corvette und Chevrolet<br />

des US-Herstellers General Motors. Ein Jahr<br />

später folgte das Ersatzteilgeschäft für die<br />

englischen Marken MG und Rover. Und 2007<br />

wurde die Fibag zudem autorisierte Ford-Ersatzteilhändlerin.<br />

Das stetige Wachstum führte dazu, dass<br />

mehr Mitarbeitende eingestellt werden konnten<br />

<strong>–</strong> mit der Folge, dass die Büroräumlichkeiten<br />

in Safenwil zu klein wurden. Mit der<br />

Übernahme des Zentrallagers der konkursiten<br />

Erb-Gruppe durch die Emil-Frey-Gruppe,<br />

erhielt die Fibag 2008 die Möglichkeit, in<br />

moderne, grosszügige Büroräumlichkeiten in<br />

Härkingen SO umzuziehen.<br />

Dort erfolgte 2010 ein Meilenstein punkto<br />

Digitalisierung: Der Online-Shop der Fibag<br />

ging live. Zunächst war das Interesse noch<br />

eher zurückhaltend. Nichtsdestotrotz wurde<br />

der Online-Shop konsequent ausgebaut.<br />

Heute ist er für viele Schweizer Garagisten in<br />

ihrem Alltag zum unverzichtbaren Werkzeug<br />

geworden. Dies drückt sich auch im kontinuierlichen<br />

Wachstum des Sortiments und der<br />

Fibag selbst aus.<br />

2013 wurde die Chemuwa Autozubehör AG<br />

als Tochtergesellschaft übernommen. Es<br />

folgten weitere Vereinbarungen mit Lieferanten<br />

wie Motorex, Castrol, Panolin oder<br />

BASF. 2016 wurde die Fibag offizielle Ersatzteilhändlerin<br />

der Marken Toyota und Lexus,<br />

gefolgt von Subaru und Daihatsu. Im vergangenen<br />

Jahr konnte eine Vereinbarung mit der<br />

Marke Total zum Schmierstoffvertrieb abgeschlossen<br />

werden. Zudem wurde die Chemuwa<br />

aufgelöst und vollumfänglich in die Fibag<br />

integriert. Heute zählt die älteste Tochter der<br />

Emil-Frey-Gruppe 30 Mitarbeitende, 13 weitere<br />

kümmern sich um den Import von Kawasaki-Motorrädern.<br />

Die Erfolgsgeschichte Fibag feiert <strong>2021</strong> ihr<br />

75-jähriges Bestehen. Gründer Emil Frey verlor<br />

nie aus den Augen, wem er den Erfolg<br />

zu verdanken hat: seinen zufriedenen Kunden<br />

und seinen fachmännischen, engagierten<br />

Mitarbeitenden. Dieses Denken, das den<br />

Kunden und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt<br />

stellt, ist in der gesamten Emil-Frey-<br />

Gruppe heute so präsent, wie es vor einem<br />

Dreivierteljahrhundert war. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

fibag.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>41


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

Interview mit Giorgio Feitknecht, CEO der ESA<br />

Wie Corona die ESA-Kunden<br />

digitaler gemacht hat<br />

Die ESA-Kunden tätigen über 70 Prozent ihrer Bestellungen via Webshop. Und die ESA setzt in Pandemiezeiten<br />

gezwungenerweise verstärkt auf Online-Meetings und E-<strong>Mai</strong>ls anstelle persönlicher Treffen. Die ESA sei digitaler<br />

geworden, sagt CEO Giorgio Feitknecht im Interview mit <strong>AUTOINSIDE</strong>. Sandro Compagno<br />

Herr Feitknecht, 2020 war für die Schweizer Garagisten sehr<br />

schwierig und <strong>2021</strong> hat nicht weniger herausfordernd angefangen.<br />

Wie ist die ESA in dieses Jahr gestartet?<br />

Giorgio Feitknecht, CEO der ESA: Wir haben, in Anbetracht der<br />

immer noch anhaltenden Situation rund um das Coronavirus, im ersten<br />

Quartal <strong>2021</strong> einen positiven Umsatz realisiert. Neben der grossen<br />

Verbundenheit unserer Kunden zur ESA und den winterlichen<br />

Bedingungen bis in den März hinein hat sicher auch das ESA-Massnahmenpaket<br />

unter dem Motto «Zusammen sind wir stark <strong>2021</strong>»<br />

dazu beigetragen.<br />

Wie stehen Sie eigentlich zu den bundesrätlichen Massnahmen?<br />

Zu streng, zu lasch oder gerade richtig?<br />

Leider haben wir es <strong>–</strong> nicht nur in der Schweiz <strong>–</strong> nicht geschafft,<br />

neue Infektionswellen zu verhindern. Das zeigt auf, wie komplex<br />

das Thema ist. Ich mute mir nicht zu, die verordneten Massnahmen<br />

aus epidemiologischer Sicht zu beurteilen. Als Bürger kann ich nachvollziehen,<br />

dass es Massnahmen braucht. Ich bin froh, dass sie in der<br />

Schweiz bisher weniger restriktiv sind als in der Mehrheit der anderen<br />

europäischen Länder. Dies ist natürlich kein Trost für alle jene,<br />

die in Branchen tätig sind, die von den Massnahmen stark und einschneidend<br />

betroffen sind und deren Existenz gefährdet ist.<br />

Bei meinem letzten Besuch bei Ihnen in Burgdorf im September<br />

2020 war ich beeindruckt von der Disziplin, mit der die Hygiene regeln<br />

umgesetzt wurden. Brauchte und braucht es angesichts der<br />

zunehmenden Corona-Müdigkeit vieler Menschen in diesem Land<br />

viel Überzeugungsarbeit, diese Regeln weiterhin durchzusetzen?<br />

Wie beim Autofahren birgt Müdigkeit Gefahren. Deshalb verfügt man<br />

in modernen Autos über Warnsysteme. Ich glaube, genau darum ist<br />

es wichtig, dass die Behörden die Bevölkerung für die Wichtigkeit der<br />

Hygiene- und Schutzmassnahmen sowie der Impfung immer wieder<br />

sensibilisieren. Ähnlich wie beim Warnsystem im Auto. Innerhalb<br />

der ESA versuchen wir, die Mitarbeitenden bestmöglich zu schützen.<br />

Was heisst das konkret?<br />

Home-Office, wo immer dies möglich ist, Maskenpflicht, regelmässige<br />

Erinnerung an die Verhaltensregeln sowie Anpassung der Infrastruktur<br />

und Prozesse. Das wird von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

wahrgenommen und mit diszipliniertem Verhalten quittiert.<br />

Ist die ESA heute eine andere Unternehmung als noch im Januar 2020?<br />

Wie viele Unternehmungen durchläuft auch die ESA eine besondere,<br />

strenge und ungewisse Zeit. Eine solche Erfahrung fördert den Teamgeist<br />

und die Solidarität. Für eine Unternehmung wie die ESA tätig<br />

zu sein, die auf so verbundene und treue Kunden zählen kann und<br />

die auch im Corona-Jahr 2020 ein positives Jahresergebnis erzielen<br />

konnte, ist erfreulich und zugleich motivierend. An unserer Unternehmenskultur<br />

und unserem Verständnis des Grundauftrags <strong>–</strong> dem<br />

Dienst an unseren Kunden <strong>–</strong> hat sich nichts geändert. Aber wir <strong>–</strong> damit<br />

meine ich sowohl uns Mitarbeitende wie auch unsere Kunden<br />

<strong>–</strong> sind sicher noch enger zusammen gewachsen. Das macht die ESA<br />

noch stärker als zuvor.<br />

Sie führen ein Unternehmen mit 600 Mitarbeitenden. Was hat<br />

sich an Ihrer Führungsfunktion durch die Pandemie in den letzten<br />

zwölf Monaten verändert?<br />

Seit einem Jahr ist die Pandemie ein fixes Traktandum in jedem Führungsmeeting.<br />

Wir analysieren laufend die Situation und die bei der<br />

ESA angewandten Massnahmen, um sie bei Bedarf anzupassen und<br />

so die Handlungsfähigkeit der ESA zu gewährleisten. Da der persönliche<br />

Kontakt zu meiden ist und seit Mitte Januar eine Home-Office-<br />

Pflicht besteht, hat sich auch die interne Information und Kommunikation<br />

stark verändert. Wir kommunizieren in dieser Zeit intensiver,<br />

aber meistens virtuell via E-<strong>Mai</strong>l oder über Online-Meetings. Dadurch<br />

haben wir bei der ESA gelernt, mit diesen neuen Kommunikationsmitteln<br />

umzugehen. Das klappt heute zwar gut, ersetzt aber<br />

nicht den wichtigen persönlichen Kontakt.<br />

Sie haben eingangs das Massnahmenpaket erwähnt, das die ESA<br />

geschnürt hat, um Garagen und Carrosseriebetriebe in dieser<br />

schwierigen Zeit zu unterstützen. Können Sie ein erstes Zwischenfazit<br />

ziehen?<br />

Die Rückmeldungen der Kunden sind äusserst positiv. Wenn wir analysieren,<br />

wie die unterschiedlichen Angebote des Massnahmenpakets<br />

genutzt werden, bestätigt sich dies. Wir ziehen also eine sehr<br />

42<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

positive Zwischenbilanz und es freut uns ausserordentlich, dass wir<br />

in dieser wirtschaftlich angespannten Zeit unseren Mitinhabern und<br />

Kunden etwas zurückgeben können <strong>–</strong> ganz nach unserem genossenschaftlichen<br />

Gedanken «Zusammen sind wir stark».<br />

Unter anderem gehören erweiterte Möglichkeiten zur Finanzierung<br />

von Investitionen und ein 0-Prozent-Leasing auf Investitionsgüter<br />

zum Angebot. Sind Ihre Kunden überhaupt in der Lage, zu investieren?<br />

Allgemein beobachten wir, dass aktuell zurückhaltend in Grossprojekte<br />

wie Neubauten und Erneuerungsprojekte investiert wird. Hingegen<br />

tätigen die Garagen und Carrosserien weiterhin Ersatzbeschaffungen.<br />

Unsere Finanzierungslösungen helfen, zu investieren, wo es<br />

notwendig ist, ohne dass unsere Kunden dadurch in Liquiditätsengpässe<br />

geraten oder Mehrkosten zu tragen haben.<br />

Die Pandemie hat unsere Gesellschaft digitaler gemacht. Gilt das<br />

auch für die ESA?<br />

Auch die ESA hat bezüglich Digitalisierung dazugelernt, Projekte umgesetzt<br />

und sich weiterentwickelt. Einige Beispiele: Heute gehören<br />

Zoom und Home-Office bei vielen Mitarbeitenden zum Alltag. Das<br />

war vor der Pandemie nicht der Fall. Im vergangenen Herbst haben<br />

wir bei der ESA aus Hygiene- und Sicherheitsgründen das Bezahlen<br />

mit Bargeld abgeschafft und durch elektronische Zahlungsmittel ersetzt.<br />

Und der Anteil, der über esa.ch getätigten Bestellungen, liegt<br />

so hoch wie noch nie: bei über 70 Prozent!<br />

Wo sehen Sie <strong>–</strong> unabhängig von Corona <strong>–</strong> die grössten Herausforderungen<br />

für die ESA und für das Schweizer Autogewerbe in den<br />

nächsten Jahren?<br />

Die Automobilbranche befindet sich in einem Umbruch, der uns über<br />

Jahre begleiten und beschäftigen wird. Da geht es um Themen wie<br />

neue Technologien, neue Mobilitätsformen, Digitalisierung der Arbeits-<br />

und Vertriebsprozesse, autonomes Fahren etc. Aber auch um<br />

gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Themen wie Umwelt,<br />

Mobilität oder neue Arbeitsmodelle. Die gesamte Branche<br />

muss sich flexibel an die Entwicklungen anpassen. Ein freier Wettbewerb<br />

im Markt für Fahrzeuge und Ersatzteile, Wartung und Reparatur<br />

muss dabei gegeben sein. Im Interesse aller Branchenteilnehmer<br />

und Konsumenten ist es notwendig, dass Gesetze langfristig allen<br />

Unternehmen der Branche den uneingeschränkten, einfachen und erschwinglichen<br />

Zugang zu allgemeinen und technischen Fahrzeuginformationen,<br />

zu Weiterbildungen, zu Software, Spezialwerkzeugen<br />

etc. weiterhin garantieren.<br />

Die ESA-GV findet erneut auf dem Zirkularweg statt. Wie gelingt es<br />

Ihnen, mit Ihren Genossenschaftern in Kontakt zu bleiben?<br />

Die Corona-Massnahmen setzen da Grenzen. Wir nutzen die üblichen<br />

Kanäle wie die Post oder Online-Medien wie Newsletter oder<br />

E-<strong>Mai</strong>l. Wir haben neu mit spezifischen Kundengruppen auch Online-Meetings<br />

und Online-Schulungen durchgeführt. Der persönliche<br />

Kontakt erfolgt per Telefon und im Rahmen von individuellen<br />

Kundenbesuchen, die immer unter Einhaltung der Schutzmassnahmen<br />

erfolgen. Insofern warten wir sehnsüchtig auf die «Normalität»,<br />

damit wir unseren Mitinhabern und Kunden wieder individuell und<br />

an interessanten und geselligen Anlässen begegnen können. Ich bin<br />

zuversichtlich und freue mich sehr, dass es auch dank der Impfungen<br />

bald wieder anders sein wird. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

esa.ch<br />

«Wollen unseren Mitinhabern und Kunden etwas zurückgeben»: Giorgio Feitknecht.<br />

Foto: ESA.<br />

ESA steigt als Gold-Partner ein<br />

Die ESA nutzt die Plattform der beiden Messen Transport-CH und<br />

Aftermarket-CH sowie das dazugehörende Branchenportal umfassend<br />

für ihre Aktivitäten. Sieben Monate vor Beginn der beiden Leitmessen<br />

in Bern, die vom 10. bis 13. November <strong>2021</strong> stattfinden werden, haben<br />

die über 200 Aussteller mehr Ausstellungsfläche gebucht als vor<br />

zwei Jahren. Auch die ESA wird in Bern zu den prominenten Ausstellern<br />

gehören. Mit der «ESA-Piazzalpina» hat sich der Marktführer<br />

einen prominenten Platz in den Messehallen gesichert, um Kunden<br />

empfangen und beraten zu können.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>43


BRANCHENVERTRETUNG PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

/ DIENSTLEISTUNGEN<br />

Neue Reifenetikette<br />

Das müssen Sie ab 1. <strong>Mai</strong> wissen!<br />

Am 1. <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> wurde die neue Reifenetikette eingeführt. Sie ist EU-weit gültig und wird von der Schweiz<br />

übernommen. Für die Garagisten wird sich einiges ändern. Sandro Compagno<br />

Unter anderem wurde die Reifenetikette visuell<br />

neugestaltet. Damit soll sichergestellt werden,<br />

dass Verbraucher transparente Informationen<br />

zur Treibstoffeffizienz, Sicherheit und<br />

zum Rollgeräusch der Reifen erhalten und diese<br />

beim Kaufentscheid berücksichtigen können.<br />

Die Klassifizierung in den drei Bereichen<br />

wird wie folgt dargestellt:<br />

• Treibstoffeffizienz: Skala mit den<br />

Treibstoffeffizienzklassen A bis E<br />

• Sicherheit: Skala mit Nasshaftungseigenschaft<br />

A bis E<br />

• Rollgeräusch: Angabe des dB-Werts und<br />

einer Klassifizierung A bis C<br />

Bisher war die Kennzeichnung der Reifen für<br />

Personenwagen (Klasse C1) sowie für leichte<br />

Nutzfahrzeuge (Klasse C2) vorgeschrieben. Die<br />

neue Reifenetikette gilt neu auch für Reifen<br />

für schwere Nutzfahrzeuge (Klasse C3).<br />

Einige Autobesitzer möchten die Kaufentscheidung<br />

vor der Montage der Reifen in<br />

der Garage treffen oder sie kaufen Reifen im<br />

Internet. Aus diesem Grund verpflichtet die<br />

EU die Hersteller, ein Produktdatenblatt für<br />

die Reifen zu erstellen. Es ergänzt die Kennzeichnung<br />

mittels Reifenetikette und muss<br />

dem Kunden bereitgestellt werden. Die Reifen<br />

werden in die EU-Produktdatenbank<br />

aufgenommen. Die für Käufer und Händler<br />

relevanten Informationen werden im öffentlichen<br />

Teil der Produktdatenbank zugänglich<br />

gemacht. Der Zugang wird durch einen<br />

QR-Code ermöglicht. Die Datenbank ist seit<br />

1. <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> unter diesem Link verfügbar:<br />

https://eprel.ec.europa.eu/<br />

Die neue Reifenetikette gilt seit 1. <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>. Quelle: BFE.<br />

Neue Regelungen für den Handel<br />

Im Verkauf der Reifen ändert sich einiges <strong>–</strong><br />

auch für die Garagisten:<br />

• In der Verkaufsstelle muss die Reifenetikette<br />

in Form eines Aufklebers deutlich<br />

sichtbar und vollständig lesbar auf<br />

dem Reifen aufgebracht sein. Auch das<br />

Produktdatenblatt <strong>–</strong> auf Nachfrage in gedruckter<br />

Form <strong>–</strong> muss vorliegen.<br />

• Es muss sichergestellt werden, dass der<br />

Endnutzer vor dem Kauf eine Kopie der<br />

Reifenetikette erhält, falls zum Kauf angebotene<br />

Reifen für ihn zum Zeitpunkt<br />

des Verkaufs nicht sichtbar sind.<br />

• Werden Reifen im Internet zum Kauf<br />

angeboten, muss sichergestellt werden,<br />

dass die Reifenetikette in der Nähe der<br />

Preisangabe angezeigt wird und das Produktdatenblatt<br />

abgerufen werden kann.<br />

Die Reifenetikette muss so gross sein,<br />

dass sie deutlich sichtbar und lesbar ist.<br />

• Werden in Verkaufsbroschüren Reifen in<br />

tabellarischer Form angezeigt, können<br />

die Angaben der Reifenetikette ebenfalls<br />

in tabellarischer Darstellung angezeigt<br />

werden. Wichtig ist dabei, dass die<br />

Informationen vollständig sind und am<br />

Anfang der Broschüre die Inhalte der<br />

Reifenetikette erläutert werden.<br />

Auch in der Werbung und im Verkauf von<br />

Neuwagen bringt die neue Regelung einige<br />

Änderungen:<br />

• Werden in einer Werbung für oder in<br />

Verkaufsunterlagen von Neuwagen spezifische<br />

Reifen genannt (mit Marke und<br />

Modell) müssen die Informationen der<br />

Reifenetikette aufgeführt werden.<br />

• Werden beim Verkauf von Neuwagen<br />

mehrere Reifen explizit zur Auswahl angeboten<br />

(mit Marken und Modell), müssen<br />

die Informationen der Reifenetikette<br />

angezeigt werden.<br />

• Bei der Fahrzeugübergabe muss die Reifenetikette<br />

der montierten Reifen mitgeliefert<br />

werden.<br />

Sind Reifen noch mit der bisherigen Reifenetikette<br />

ausgestattet, können sie weiterhin so<br />

angeboten und verkauft werden. Die Reifenetikette<br />

muss bei diesen Reifen nicht ausgetauscht<br />

werden. <<br />

seit<br />

1964<br />

CORTELLINI &<br />

MARCHAND AG<br />

Der umfassendste<br />

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Service<br />

von Cortellini & Marchand AG.<br />

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www.gebrauchte-fahrzeugteile.ch<br />

44<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


Wir feiern 75 Jahre.<br />

Feiern Sie mit uns!<br />

Seit 75 Jahren sind wir als Lieferant im Bereich Auto Ersatzteile<br />

und Zubehör für Sie im Einsatz. Profitieren Sie im Jubiläumsjahr<br />

<strong>2021</strong> jeden Monat von unserer Jubiläumsaktion*.<br />

Wir danken unseren Partnern herzlich für die Unterstützung unserer Jubiläumsaktion:<br />

* Details zu den Bedingungen und Aktionen erfahren Sie<br />

über unseren Newsletter. Einfach QR Code scannen und<br />

Newsletter kostenlos abonnieren.


BILDUNG<br />

Einen Lehrberuf von A bis Z kennenlernen:<br />

Die Schnupperlehre ist ein bewährter Klassiker.<br />

Foto: Istock<br />

Den Stellenwert von Schnupperlehren erkannt<br />

Es beginnt mit der Bewerbung<br />

Trotz Corona-Krise haben seit Herbst 2020 viele Garagisten Schnupperlehren vor Ort ermöglicht.<br />

Das zahlt sich aus, wie eine <strong>AUTOINSIDE</strong>-Umfrage zeigt: Die Lehrstellen für den Sommer können<br />

mit geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten besetzt werden. Mike Gadient<br />

Schnupperlehren bleiben im Gedächtnis haften<br />

<strong>–</strong> wegen der Fülle an Eindrücken und der<br />

aufkommenden Nervosität rund um die Premiere<br />

im Berufsleben der Erwachsenen. Dem<br />

Schnuppern kommt eine grosse Bedeutung zu,<br />

denn es bildet den Start in den Berufswahlprozess.<br />

«Es ist unerlässlich, dass Jugendliche<br />

in dieser wichtigen Phase der Berufsorientierung<br />

trotz Pandemie einen Einblick in die<br />

Arbeitswelt erhalten. Dies ist unter Einhaltung<br />

der Schutzkonzepte möglich», sagt Christine<br />

Davatz, Vizedirektorin des Schweizerischen<br />

Gewerbeverbandes sgv und verantwortlich für<br />

die Berufsbildung. Die Garagenbetriebe haben<br />

im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten<br />

Einblicke vor Ort gewährt. «Dies ist wichtig<br />

sowohl für Betriebe wie auch für die Jugendlichen.<br />

Wie sollen sonst Unentschlossene herausfinden,<br />

was für eine Lehre sie machen wollen?»,<br />

so Christine Davatz.<br />

Viele Garagenbetriebe haben den Wert von<br />

Schnupperlehren erkannt und nehmen den<br />

Aufwand trotz Pandemie auf sich. «Wir halten<br />

alle Schutzmassnahmen ein. So können derzeit<br />

keine Gruppen vorbeikommen, sondern<br />

‹nur› Einzelpersonen», sagt Gesa Gaiser, Leiterin<br />

Berufsbildung bei der Amag Group AG.<br />

Die Amag verzeichnet schweizweit eine unverändert<br />

«sehr hohe Nachfrage» nach Schnupper-Angeboten.<br />

Während die Garage Georges<br />

Bovet SA in Grolley FR diesen Eindruck bestätigen<br />

kann, registrieren die Tognetti Auto<br />

SA in Gordola TI und Emil Frey in Bern einen<br />

Rückgang. «Wahrscheinlich haben die Schüler<br />

angenommen, dass sich eine Anfrage aufgrund<br />

des Shutdowns gar nicht lohnt», vermutet<br />

Andreas Schär, Betriebsleiter der Emil<br />

Frey. Als Ende Dezember erst zwei der fünf<br />

Lehrstellen für diesen Sommer besetzt waren,<br />

kamen bei ihm Bedenken auf. «Plötzlich gab<br />

es dann wieder einen Schub an guten Kandidaten.»<br />

Ende März wurde der letzte Lehrvertag<br />

unterzeichnet, womit im August am Berner<br />

Standort je ein neuer Automobil-Mechatroniker,<br />

Automobil-Fachmann, Detailhandelsfachmann,<br />

Carrosseriespengler und Autolackierer<br />

das Berufsleben in Angriff nehmen.<br />

Für alle angefragten Garagen kam und kommt<br />

es nicht in Frage, auf Schnupperlehren vor<br />

Ort zu verzichten. «Der Mensch steht<br />

während der Lehre im Mittelpunkt. Umso<br />

wichtiger ist es, seine Neigungen und Begabung<br />

kennenzulernen», sagt Andreas Schär.<br />

Georges Bovet, der ebenfalls alle Lehrstellen<br />

besetzen konnte, bringt die Sichtweise der<br />

Jugendlichen ins Spiel: «Sie sehen ihren zukünftigen<br />

Arbeitsplatz und in welchem Umfeld<br />

sie arbeiten werden.» Die Schüler sollen<br />

sich ein Bild von der Arbeit und der Umgebung<br />

machen, pflichtet ihm Piero Colatruglio<br />

aus dem Tessin bei. Die Tognetti Auto SA hat<br />

noch freie Ausbildungsplätze zu vergeben.<br />

Ebenso wie die Amag gesamtschweizerisch<br />

betrachtet. «Wir sind überzeugt, dass wir alle<br />

unsere 250 Lehrstellen ab August besetzen<br />

können», so Gesa Gaiser. Sie empfiehlt, die<br />

Schnupperlehren authentisch zu gestalten,<br />

damit das gegenseitige Kennenlernen erfolgreich<br />

verläuft. «Wir zeigen genau das, was bei<br />

uns in der Lehre vor sich geht.»<br />

Diese Aussagen lassen bereits erahnen, weshalb<br />

virtuelle Möglichkeiten kein adäquater<br />

Ersatz sind. Der Ablauf einer Schnupperlehre<br />

bei der Tognetti Auto SA verdeutlicht dies.<br />

«Die Schnupperlehre dauert drei Tage. Die<br />

46<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Schüler begleiten den Werkstattmitarbeitenden<br />

bei seiner Arbeit», erklärt Piero Colatruglio.<br />

Einen einwöchigen Einblick erhalten die<br />

Bewerber für eine Lehrstelle. «Kleinere Arbeiten<br />

dürfen dann unter Aufsicht selber durchgeführt<br />

werden.» Der Mitarbeitende teilt seine<br />

Eindrücke anschliessend dem Ausbildungsverantwortlichen<br />

mit.<br />

Beobachten und selber Ausführen <strong>–</strong> das sind<br />

Elemente, die Ausbildungsbetriebe seit jeher<br />

für ihre Schnupperlehren beherzigen und<br />

die der AGVS in einem Schnuppertagebuch<br />

festgehalten hat (siehe QR-Code). Die Garage<br />

Georges Bovet SA setzt auf den Leitfaden, der<br />

einen vielseitigen Ablauf der Schnupperlehre<br />

zeichnet. Bei einer Lehrstellen-Bewerbung<br />

verlangen die Westschweizer zudem, dass der<br />

AGVS-Eignungstest beigelegt ist. Kandidierende<br />

sehen dank der Ergebnisse, für welche<br />

Grundbildung sie sich eignen und ob sie den<br />

Anforderungen im Autogewerbe gewachsen<br />

sind. Lehrabbrüche werden so auf ein Minimum<br />

reduziert. «Der AGVS-Eignungstest ist<br />

eine gute Sache, weil die Resultate bei allen<br />

Berufskollegen denselben Stellenwert geniessen»,<br />

lobt Andreas Schär.<br />

Eine Schlüsselfunktion für eine gelungene<br />

Schnupperlehre nehmen aus seiner Sicht übrigens<br />

die involvierten Personen ein. Am Berner<br />

Emil-Frey-Standort verbringen die Schüler<br />

den Tag häufig mit Mitarbeitenden, die zwischen<br />

18 und 30 Jahre alt sind und aus eigener<br />

Erfahrung berichten können oder eigene Kinder<br />

haben. «Beteiligen soll sich, wer es gerne<br />

macht.» Die Amag verfolgt denselben Ansatz<br />

und bindet ihre Lernenden mit ein. Gesa Gaiser<br />

erklärt: «Die interessierten Schüler begleiten<br />

unsere Lernenden in ihrem ausgewählten<br />

Schnupperberuf und können aktiv mitarbeiten.<br />

Ihnen wird jeweils auch erzählt, was sie<br />

im überbetrieblichen Kurs und in der Berufsschule<br />

alles lernen und machen.»<br />

Für ihr Engagement ernten die Garagenbetriebe<br />

nicht nur zufriedene und begeisterte<br />

Schnuppernde. Sie erhalten auch viel zurück,<br />

ist sich Andreas Schär sicher: «Es beginnt mit<br />

dem Bewerbungsdossier und endet mit gestandenen<br />

Persönlichkeiten mit viel Fachkompetenz.<br />

Die Jugendlichen wachsen an ihrer<br />

Aufgabe und die Branche erhält neues Fachpersonal.»<br />

<<br />

Schnuppertagebuch<br />

Der AGVS bietet ein<br />

Schnuppertagebuch für die<br />

technischen Grundbildungen,<br />

das eine Programm-Checkliste<br />

enthält.<br />

Didaktikmodul «Lernende<br />

selektieren»<br />

Berufsbildnerinnen und<br />

Berufsbildner müssen immer<br />

à jour sein, was die in Kraft<br />

getretene neue Bildungsverordnung<br />

beweist. Der AGVS<br />

bietet mit dem Didaktikmodul in diesem<br />

komplexen beruflichen Umfeld Hand.<br />

WEKA Praxis-Seminare<br />

Fokussierte eintägige Weiterbildungen<br />

für Fach- und Führungskräfte<br />

Unser umfassendes Seminarangebot umfasst<br />

über 250 Themen aus folgenden Bereichen:<br />

• Personalwesen<br />

• Führung<br />

• Finanzen/Steuern<br />

• Geschäftsführung<br />

• Kommunikation<br />

• Persönlichkeitstrainings<br />

• Office Management<br />

• Marketing<br />

• IT/Datenschutz<br />

Alle Infos unter: praxisseminare.ch<br />

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Programm finden Sie unter:<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>47


BILDUNG<br />

Christian Böbner hat die Weiterbildung zum<br />

Automobil-Werkstattkoordinator erfolgreich<br />

abgeschlossen. Foto: OnAir/AGVS-Medien<br />

Video<br />

Schlüsselfunktion zwischen<br />

Kunde und Werkstatt<br />

Automobil-Werkstattkoordinatoren und -koordinatorinnen arbeiten an der Schnittstelle zwischen Kundendienst<br />

und Werkstatt. Als Fachspezialisten, Führungspersonen und Ausbildende kommt ihnen in einem Garagenbetrieb<br />

im After-Sales eine Schlüsselfunktion zu. Reinhard Kronenberg<br />

Unternehmerisches Denken und gleichzeitig<br />

ein tiefes Verständnis für die Technik: Das<br />

ist die ideale Kombination, die jemand mitbringen<br />

muss für diesen faszinierenden Job in<br />

einem Garagenbetrieb, den Automobil-Werkstattkoordinator.<br />

Doch das allein reicht noch<br />

nicht: «Man muss auch ausdauernd sein und<br />

man muss gut koordinieren und gut kommunizieren<br />

können», sagt Christian Böbner. Dies,<br />

weil die Automobil-Werkstattkoordinatoren<br />

kompetente Geschäftspartner für die Kunden,<br />

Versicherungen und Lieferanten sind und fähig<br />

sein müssen, die Kunden zuvorkommend,<br />

fachgerecht und in einer verständlichen Sprache<br />

zu beraten.<br />

Automobil-Werkstattkoordinatoren stehen<br />

einem Werkstatt-Team vor. Sie sind verantwortlich<br />

für das Budget und die Zielerreichung der<br />

Werkstatt. Zudem zeichnen sie für die effiziente<br />

Planung und die Koordination eines reibungslosen<br />

Ablaufs einer Werkstatt verantwortlich. Sie<br />

setzen ihre Mitarbeiter gezielt ein, überwachen<br />

die Arbeiten und sind für die Einhaltung des<br />

Kosten- und Terminrahmens zuständig. Und das<br />

Wichtigste formuliert Christian Böbner so: «Man<br />

muss es in jedem Fall mit Freude machen.»<br />

Automobildiagnostiker können in einem Zusatzjahr<br />

auch den Fachausweis zum Automobil-Werkstattkoordinator<br />

erlangen, da das<br />

erste Ausbildungsjahr bei beiden Weiterbildungen<br />

identisch ist. Das heisst, im ersten<br />

Ausbildungsjahr stehen technische Kompetenzen<br />

im Vordergrund und das zweite Ausbildungsjahr<br />

beinhaltet die Kompetenzbereiche<br />

Werkstattprozesse, Personalmanagement,<br />

Recht, Kundenkontakte und Administration.<br />

Christian Böbner, 32, arbeitet beim Autohaus<br />

Steffen in Oberkirch LU. Er hat im Dezember<br />

2017 die Berufsprüfung zum Automobil-<br />

Werkstattkoordinator mit eidgenössischem<br />

Fachausweis abgeschlossen. Und er ist stolz<br />

darauf, zurecht, denn eine Weiterbildung,<br />

wie er und mit ihm inzwischen Tausende im<br />

Autogewerbe gemacht haben, ist kein Spaziergang.<br />

«Der zeitliche Aufwand für die Weiterbildung<br />

war gross», sagt er rückblickend.<br />

Christian Böbner hat das trotz Familie und<br />

zwei Kindern zuhause geschafft, «weil ich immer<br />

zwischendurch irgendwo eine Lücke gefunden<br />

habe, um zu lernen».<br />

Dazu braucht es eine grosse Portion Motivation.<br />

Im Fall von Christian Böbner war das,<br />

mehr Verantwortung im Beruf übernehmen<br />

zu können. «Gleichzeitig wollte ich aber auch<br />

einen Beitrag leisten zum wirtschaftlichen Erfolg<br />

des Betriebs und zu einer höheren Kundenzufriedenheit,<br />

was in aller Regel direkt<br />

miteinander zusammenhängt.» Das geht jedoch<br />

nicht ohne die Unterstützung zu Hause.<br />

Und auch nicht ohne die Unterstützung im Betrieb.<br />

«Die war während der ganzen Weiterbildung<br />

immer sehr gross», sagt Böbner. Immer,<br />

wenn er irgendwo anstand oder nicht mehr<br />

weiterwusste, konnte er fragen. «Dafür bin<br />

ich heute noch dankbar.»<br />

Böbners Weiterbildung hat sich für alle Beteiligten<br />

gelohnt: Er selbst hat von der Weiterbildung<br />

profitiert, indem er einen noch interessanteren<br />

und noch abwechslungsreicheren Job<br />

machen kann und dabei erst noch sein persönliches<br />

Netzwerk erweitert hat. Profitiert hat aber<br />

auch der Betrieb: «Wir erhalten noch besser ausgebildete<br />

Mitarbeitende, die wir noch gezielter<br />

in ihren Aufgabenbereichen einsetzen können»,<br />

bestätigt Daniel Steffen, Chef von Christian Böbner<br />

und zusammen mit seiner Frau Inhaber des<br />

Autohauses. Man schätze das Interesse der Mitarbeitenden<br />

am Thema Weiterbildung sehr und<br />

fördere sie deshalb auch aktiv.<br />

Und natürlich hätte Christian Böbner diese<br />

Herausforderung nicht angenommen, wenn er<br />

nicht davon überzeugt wäre, dass seine Branche<br />

eine attraktive Perspektive bietet: «Egal,<br />

wie die Autos künftig angetrieben werden,<br />

etwas geht immer kaputt und muss repariert<br />

werden. Unsere Branche hat deshalb mit Sicherheit<br />

eine grosse Zukunft.» <<br />

Alles zur Weiterbildung<br />

Weitere Informationen und<br />

ein Video zum Lehrgang<br />

«Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />

mit eidg.<br />

Fachausweis» entnehmen<br />

Sie durch Scannen des<br />

QR-Codes:<br />

Details zu den Bildungspartnern<br />

und Infoabenden<br />

entnehmen Sie durch<br />

Scannen des QR-Codes:<br />

48<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

«Verkauf 2022+»: Detailhandelsfachmann/-frau EFZ «Automobil Sales» und «Automobil After-Sales»<br />

Für alle, die Kundenkontakt und<br />

Mobilitätsberatung schätzen<br />

Wegen der neuen Mobilitätsformen, alternativer Antriebstechnologien und Fahrerassistenzsystemen nimmt die<br />

Kundenberatung und der Fahrzeugverkauf in den Garagenbetrieben einen immer wichtigeren Stellenwert ein.<br />

Der AGVS trägt dem Wandel zum Mobilitätsdienstleister ab 2022 mit den neuen Grundbildungen der Branche<br />

«Automobil Sales» und «Automobil After-Sales» Rechnung. Mike Gadient und Olivier Maeder<br />

Detailhandelsfachleute, die Kunden im<br />

Showroom, am Telefon oder online beraten<br />

und bedienen. Die Rekrutierung dieser<br />

Fachleute für den Autohandel, dem umsatzstärksten<br />

Bereich der Garage, erfolgt künftig<br />

über eine branchenspezifische, dreijährige<br />

EFZ-Grundbildung des Detailhandels. Der<br />

AGVS bietet ab Sommer 2022 die Grundbildung<br />

in der Ausbildungs- und Prüfungsbranche<br />

«Automobiles Sales» an <strong>–</strong> parallel dazu<br />

wird die bereits bestehende Branche «Automobil<br />

After-Sales» (bisher Autoteile-Logistik)<br />

neu positioniert.<br />

Der Grundstein für die neue Branche «Automobil<br />

Sales» konnte 2019 im Rahmen des<br />

Projekts «Verkauf 2022+» gelegt werden. Damals<br />

erhielten der AGVS und seine Mitglieder<br />

grünes Licht von der Kommission für<br />

Berufsentwicklung der Detailhandelsberufe,<br />

der Schweizerischen Berufsbildungsämter-Konferenz<br />

SBBK und dem Staatssekretariat<br />

für Bildung, Forschung und Innovation<br />

SBFI. Es konnten seitens AGVS genügend Argumente<br />

aufgeführt werden, um die steigenden<br />

Anforderungen an die Fachkräfte im Sales-Bereich<br />

aufzuzeigen. Die Beratung wird<br />

etwa durch neue Antriebstechnologien wie<br />

Elektro, Wasserstoff, LNG oder CNG komplexer.<br />

Die Kunden lassen sich ausserdem über<br />

die verschiedenen Fahrassistenzsysteme und<br />

über neue Dienstleistungen wie Carsharing<br />

oder Autoabos informieren.<br />

Die Neupositionierung der Branche «Automobil<br />

After-Sales» wurde nötig, weil das<br />

neue Berufsbild der Detailhandelsberufe<br />

über alle Branchen anspruchsvolle Kundenund<br />

Verkaufsgespräche voraussetzt. Somit<br />

wird auch für Lernende der Branche After-<br />

Sales die Kundenberatung einen noch wichtigeren<br />

Stellenwert einnehmen. <<br />

neu!<br />

neu<br />

positioniert!<br />

Detailhandelsfachmann/-frau EFZ Automobil Sales<br />

Für diese Grundbildung braucht es eine abgeschlossene Volksschule,<br />

oberste oder mittlere Schulstufe. Detailhandelsfachleute beraten<br />

und bedienen Kunden im Showroom, am Telefon und online. Sie<br />

gestalten ein attraktives Kundenerlebnis beim Verkauf von Fahrzeugen<br />

oder anderen Mobilitätsdienstleistungen. In einem Verkaufsgespräch<br />

zeigen Detailhandelsfachleute anhand eines Fahrzeugs<br />

oder einer Dienstleistung den Nutzen, die Varianten und die Optionen<br />

verständlich auf, erörtern die Vor- und Nachteile der verschiedenen<br />

Finanzierungsmöglichkeiten und legen die im Zusammenhang mit Antriebskonzepten<br />

nötigen Zusatzinvestitionen dar. Sie koordinieren den<br />

Fahrzeugbeschaffungsprozess von der Bestellung bis zur Auslieferung.<br />

Weiter erarbeiten sie Konzepte zur Präsentation von Fahrzeugen und<br />

Dienstleistungen auf Online-Plattformen oder in den sozialen Medien,<br />

sie kalkulieren Verkaufspreise von Gebrauchtwagen und erstellen<br />

Ankaufs- und Eintauschangebote von Fahrzeugen.<br />

Das sind die sechs Handlungskompetenzbereiche:<br />

• Gestalten von Kundenbeziehungen<br />

• Bewirtschaften und Präsentieren von Produkten und Dienstleistungen<br />

• Erwerben, Einbringen und Weiterentwickeln von Produkte- und<br />

Dienstleistungskenntnissen<br />

• Interagieren im Betrieb und in der Branche<br />

• Gestalten von Einkaufserlebnissen<br />

• Betreuen von Online-Shops<br />

- Es wird eine Fremdsprache mit Niveau B1 (ESP)<br />

vermittelt.<br />

- 3 Jahre Lehrzeit<br />

- 1-2 Tage Berufsfachschule pro Woche<br />

- 14 Tage überbetriebliche Kurse<br />

- 6 Handlungskompetenzbereiche<br />

Weitere Infos, auch<br />

über Detailhandelsfachmann/-frau<br />

EBA<br />

Automobil After-Sales<br />

Detailhandelsfachmann/-frau EFZ<br />

Automobil After-Sales<br />

Für diese Grundbildung braucht es eine abgeschlossene Volksschule,<br />

oberste oder mittlere Schulstufe. Detailhandelsfachmänner/-frauen<br />

EFZ «Automobil After-Sales» beraten und bedienen Kunden im Autoersatzteildienst<br />

und im Zubehörbereich. Sie tun dies telefonisch, online<br />

oder im persönlichen Kontakt. Anhand von fahrzeug- oder produktspezifischen<br />

Daten recherchieren, präsentieren und bestellen sie für<br />

externe sowie interne Kunden die benötigten Autoersatzteile sowie<br />

Zubehör und vermitteln zusätzliche Dienstleistungen. Sie behandeln<br />

Rücknahmen und Garantiefälle professionell. Detailhandelsfachleute<br />

präsentieren ihre Produkte und Dienstleistungen attraktiv und gestalten<br />

Verkaufspromotionen und saisonale Ausstellungen mit. Sie überwachen<br />

den Warenbeschaffungsprozess von der Bestellung bis zur Ablieferung.<br />

Das sind die sechs Handlungskompetenzbereiche:<br />

• Gestalten von Kundenbeziehungen<br />

• Bewirtschaften und Präsentieren von Produkten und Dienstleistungen<br />

• Erwerben, Einbringen und Weiterentwickeln von Produkte- und<br />

Dienstleistungskenntnissen<br />

• Interagieren im Betrieb und in der Branche<br />

• Gestalten von Einkaufserlebnissen<br />

• Betreuen von Online-Shops<br />

- Es wird eine Fremdsprache mit Niveau B1 (ESP) vermittelt.<br />

- 3 Jahre Lehrzeit<br />

- 1-2 Tage Berufsfachschule pro Woche<br />

- 14 Tage überbetriebliche Kurse<br />

- 6 Handlungskompetenzbereiche<br />

Mindestanforderungen für Lehrbetriebe Seite 50<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>49


BILDUNG<br />

«Verkauf 2022+»: Detailhandelsfachmann/-frau EFZ «Automobil Sales» und «Automobil After-Sales»<br />

Diese Kriterien müssen<br />

Lehrbetriebe erfüllen<br />

Ab 2022 wird der AGVS neben der Grundbildung Detailhandelsfachmann/-frau «Automobil After-Sales» (bisher<br />

Autoteile-Logistik) neu die Grundbildung Detailhandelsfachmann/-frau «Automobil Sales» anbieten. Um Lernende<br />

in den beiden Ausbildungs- und Prüfungsbranchen ausbilden zu können, müssen Lehrbetriebe entsprechende<br />

Anforderungen erfüllen. Carla Stampfli<br />

«Detailhandelsfachleute EFZ Automobil Sales» sind die Verkaufsexperten von morgen. Foto: AGVS-Medien<br />

AEROLIFT - ABARTH - ALFA ROMEO - BANNER - BRIDGESTONE - CASTROL - CFC - CHRYSLER - CONTINENTAL - DAIHATSU - DODGE - DUNLOP<br />

16 Original Fahrzeug Ersatzteilmarken - 1 Online Shop<br />

Bei uns erhalten Sie Original-Ersatzteile von 16 renommierten Fahrzeugmarken aus einer Hand. Qualitätsprodukte zu fairen<br />

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BILDUNG<br />

Im nächsten Jahr werden Jugendliche neu die<br />

Möglichkeit haben, sich auch im Sales-Bereich<br />

ausbilden zu lassen und sich so Know-how<br />

für die Beratung der Kundschaft sowie den<br />

Verkauf von Fahrzeugen anzueignen. Lehrbetriebe<br />

müssen dafür über entsprechende<br />

Mindesteinrichtung beziehungsweise entsprechendes<br />

Mindestsortiment verfügen, damit<br />

sie die neue Grundbildung anbieten dürfen.<br />

«Die Mindestanforderungen wurden von der<br />

Kommission Detailhandel des AGVS ausgearbeitet»,<br />

erklärt Olivier Maeder, beim AGVS<br />

verantwortlich für die Bildung. Der Dachverband<br />

Bildung Detailhandel Schweiz (BDS) ist<br />

derzeit daran, diesen Vorschlag zu prüfen. «Die<br />

Mindestanforderungen sind somit noch nicht<br />

definitiv verabschiedet. Uns ist es ein Anliegen,<br />

dass die Lehrbetriebe trotzdem bereits jetzt informiert<br />

sind und wissen, welche Kriterien sie<br />

nebst den fachlichen Anforderungen noch erfüllen<br />

müssen, um Lernende in dem für die Betriebe<br />

so wichtigen Bereich auszubilden.»<br />

Die Mindestanforderungen für Betriebe, die<br />

über ein aktiv bewirtschaftetes Ersatzteillager<br />

mit Ausstellungsflächen für Autoersatzteile<br />

und Zubehör verfügen, sind auf der<br />

Website autoberufe.ch aufgeführt.<br />

«Wir werden unsere Mitglieder online über<br />

die AGVS-Kanäle laufend über den aktuellen<br />

Stand der Verhandlungen mit dem<br />

Dachverband BDS informieren», erklärt Olivier<br />

Maeder. Bei Fragen zu den Mindestanforderungen<br />

steht Ihnen Brigitte Hostettler,<br />

verantwortlich für die kaufmännische<br />

Grundbildung und Detailhandel, zur Verfügung:<br />

brigitte.hostettler@agvs-upsa.ch oder<br />

031 307 15 28. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

autoberufe.ch<br />

Detailhandelsfachleute EFZ «Automobil Sales»: Diese Mindestanforderungen dürften gelten<br />

Infrastruktur und Personal: 200 Stellenprozente im<br />

Verkauf, davon eine Person ausbildungsberechtigt;<br />

Showroom für vier Fahrzeuge; Ausstellungsfläche<br />

aussen für zehn Fahrzeuge; Fahrzeug-Ablieferungsplatz;<br />

Sales-Stores mit eigener<br />

Werkstatt oder Partnerbetrieb mit Werkstatt;<br />

betriebsinterne Werkstatt oder Werkstatt mit<br />

Partnerbetrieb; Elektro-Ladestation; Arbeitsplatz im<br />

Verkaufsbereich mit Computer beziehungsweise<br />

Laptop und Zugang ins System beziehungsweise<br />

Internet; Verkäuferarbeitsplatz mit Lead-Tool, CRM,<br />

Fahrzeugkonfiguration, Fahrzeugbewertung und<br />

Offerten beziehungsweise Verträge.<br />

Ökologie: Entsorgungs- beziehungsweise<br />

Umweltkonzept.<br />

Fahrzeugdisposition: Betriebsintern, im<br />

Haupt- oder Partnerbetrieb.<br />

Produkte und Dienstleistungen: Neu- und<br />

Occasionswagen; Dienstleistungen wie zum<br />

Beispiel Finanzierungs- und Versicherungsdienstleistungen,<br />

Vermietung von Fahrzeugen,<br />

Auto-Abo-Angebote, Vermietung von Zubehör<br />

oder Servicedienstleistungen.<br />

Zubehör: Möglichkeit für die Präsentation von<br />

Zubehör- und Merchandisingartikeln.<br />

Verkaufshilfen: Dazu gehören zum Beispiel<br />

Print- beziehungsweise Digital-Prospekte<br />

und -Kataloge, Präsentation anhand von<br />

Exponaten beziehungsweise Onlinesystemen<br />

oder Stoff-, Leder-, Farb- und Lackmuster.<br />

Zahlungsablauf: Dazu zählen verschiedene<br />

Zahlungsvarianten wie beispielsweise Barund<br />

Kartenzahlung, Leasing oder Verkauf auf<br />

Rechnung.<br />

Detailhandelsfachleute EFZ und Detailhandelsassistenten EBA «Automobil After-Sales»:<br />

Diese Mindestanforderungen dürften gelten<br />

Allgemein: Entsorgungs- bzw. Umweltkonzept.<br />

Technologie und Technik: Teile von Antriebsaggregaten<br />

wie beispielsweise Teile von<br />

Verbrennungs- und Elektromotoren; Teile des<br />

Antriebsstrangs; Fahrwerksteile wie Felgen und<br />

Reifen oder Bremsen und Lenkung; elektrische<br />

Komponenten, darunter Starterbatterien,<br />

Akkumulatoren, Anlasser und Alternator;<br />

Lichtsysteme, zum Beispiel Leuchtmittel oder<br />

Komponenten von Beleuchtungssystemen.<br />

Dienstleistungsangebot: Dazu gehören Dienstleistungen<br />

wie zum Beispiel Wartung und<br />

Reparatur von Fahrzeugen, Reifenhotel oder<br />

Vermietung von Zubehör.<br />

Ersatzteilsortiment: Mechanische und<br />

elektronische Ersatzteile; Serviceteile; Verschleissteile;<br />

Carrosserieteile; Betriebsstoffe wie<br />

zum Beispiel Schmierstoffe, Scheibensolvent<br />

oder Kühlflüssigkeit; Verbrauchsmaterial.<br />

Zubehörsortiment: Trägersysteme wie beispielsweise<br />

Dachbox, Skiträger, Veloträger,<br />

Grundträger oder Dachreeling; Zugvorrichtungen<br />

<strong>–</strong> fest, abnehmbar oder elektrisch absenkbar;<br />

Schutz- und Schonungszubehör für innen<br />

und aussen, zum Beispiel Kofferraummatten,<br />

Fussmatten, Gummimatten, Schutzleisten,<br />

Allwetter-Fahrzeugabdeckungen, Ladekantenschutz,<br />

Schmutzfänger oder Gepäcksicherung;<br />

Sicherheitszubehör, dazu gehören Kindersitze,<br />

Pannendreieck, Warnweste, Erste-Hilfe-Box,<br />

Feuerlöscher oder Produkte für den Tiertransport;<br />

saisonale Produkte wie beispielsweise<br />

Schneeketten, Enteiser-Spray, Eiskratzer,<br />

Kühlbox oder Sonnenblende für die Windschutzscheibe;<br />

Pflegemittel fürs Fahrzeuginnere und<br />

-äussere; Mode- und Merchandisingartikel, zum<br />

Beispiel Jacken, T-Shirt, Polo-Shirt, Cap, Schuhe,<br />

Sonnenbrille, Portemonnaie, Brieföffner, Tasse,<br />

Schlüsselanhänger oder Taschenlampe.<br />

Verkaufshilfen: Dazu gehören Print- beziehungsweise<br />

Digital-Prospekte und -Kataloge,<br />

Präsentation anhand von Exponaten oder<br />

Onlinesystemen oder Stoff-, Leder-, Farbund<br />

Lackmuster.<br />

Kasse: Dazu gehören verschiedene Zahlungsvarianten<br />

wie Bar- und Kartenzahlung oder<br />

Verkauf auf Rechnung.<br />

Serviceleistungen: Dazu zählen Montage,<br />

Reparaturen, Lieferdienst oder Bring- und<br />

Holservice.<br />

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Lead Management<br />

Diamanten zum Funkeln bringen<br />

Mit Werbung gelingt es leicht, neue Interessenten zu gewinnen. Solche Leads sind für Autohändler wie<br />

ungeschliffene Edelsteine. Sie bergen ein riesiges Potenzial, müssen aber zuerst bearbeitet werden.<br />

Ein professionelles Lead Management bringt die Diamanten darunter zum Funkeln.<br />

Kurt überlegt seit Längerem, ein Elektroauto<br />

zu kaufen. Darum fällt ihm der Flyer<br />

im Briefkasten sofort auf, mit dem ein Autohändler<br />

ein neues E-Auto bewirbt. Bevor er<br />

sich für eine Probefahrt anmeldet, hat Kurt<br />

ein paar Fragen wegen der Batterie. Dazu<br />

füllt er das Kontaktformular auf der Website<br />

des Händlers aus.<br />

Doch leider wird Kurt nicht wie gewünscht<br />

kontaktiert: keine E-<strong>Mai</strong>l, kein Anruf. Nach<br />

ein paar Tagen meldet er sich beim Garagisten<br />

und ist erstaunt. Denn dort sagt man<br />

ihm, keine Anfrage erhalten zu haben. Irgendwo<br />

muss sie im hektischen Tagesgeschäft<br />

untergegangen sein. Ganz offensichtlich<br />

investiert das Unternehmen vor allem in<br />

die Werbung, aber zu wenig in die anschliessende<br />

Betreuung von Interessenten <strong>–</strong> in das<br />

sogenannte Lead Management.<br />

Betreuung optimieren<br />

Die Studie «Online Lead Management im<br />

Automobilhandel 2020» des Beratungsunternehmens<br />

Iskander Business Partner GmbH<br />

zeigt, dass sich viele Autohersteller und<br />

-händler mit dem Lead Management schwertun.<br />

Für die Untersuchung wurden 2700 Anfragen<br />

via Kontaktformular, E-<strong>Mai</strong>l oder auf<br />

Social-Media-Kanälen verschickt. 61 Prozent<br />

der Kundenanfragen blieben ohne Antwort.<br />

Um die Werbeeffizienz und das Image zu<br />

verbessern, lohnt es sich also, ins Lead Management<br />

zu investieren. Es hat zum Ziel,<br />

aus potenziellen Kunden tatsächlich Käufer<br />

zu machen. Dazu sagt Markus Aegerter<br />

AGVS-Geschäftsleiter Branchenvertretung:<br />

«Ein professionelles Lead Management ist<br />

heute für einen Garagisten ein Muss. So wird<br />

jeder Werbefranken effizient eingesetzt.»<br />

Wie das Lead Management gelingt<br />

Erfolgreiches Lead Management erfordert<br />

erstens eine Servicekultur im Unternehmen.<br />

Dabei helfen klare Ziele für die Mitarbeitenden:<br />

quantitative Ziele wie Antwortquoten<br />

und Antwortzeiten sowie qualitative Ziele<br />

zur Servicequalität. Zweitens braucht das<br />

Lead Management einen klaren Prozess, der<br />

alle Touchpoints einbezieht und den Bedürfnissen<br />

der Interessenten entspricht.<br />

Unerlässlich sind drittens passende IT-Systeme.<br />

Am besten wickeln Marketing und Vertrieb<br />

das Lead Management über eine spezielle<br />

Software ab. Heute werden meist auch<br />

die Systeme der Kommunikationskanäle integriert.<br />

Eine solche Lösung stellt sicher, dass<br />

jede Kontaktaufnahme automatisch dem<br />

richtigen Mitarbeitenden zugewiesen wird.<br />

So erhalten potenzielle Käufer wie Kurt in jedem<br />

Fall und möglichst schnell eine Antwort<br />

<strong>–</strong> zum Beispiel zur Batterie von E-Autos. <<br />

So entwickeln Sie<br />

Interessenten gezielt zu Kunden<br />

Die kostenlose Checkliste der<br />

Schweizerischen Post zeigt Ihnen, was<br />

Sie beim Lead Management schon richtig<br />

machen und was Sie verbessern können.<br />

Profitieren Sie jetzt von vielen konkreten<br />

Hinweisen, um Ihr Lead Management noch<br />

wirkungsvoller zu gestalten.<br />

Weitere Infos unter:<br />

post.ch/lead-mgmt<br />

52<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Auf dem neusten Stand<br />

Hier werden CNG-Fachleute<br />

geschult<br />

Wer CNG- und LNG-Fahrzeuge warten will, der braucht als Garagist eine entsprechende Zertifizierung.<br />

Zum Beispiel der Thuner Fiat-Markenhändler Michael Steiner, der einen Rezertifizierungskurs bei der Autef<br />

in Reiden LU absolvierte. Sandro Compagno<br />

haben viele dieser CNG-Pandas verkauft»,<br />

erinnert sich Garagist Steiner. «Die Autos<br />

sind praktisch und unkompliziert. Die Technologie<br />

funktioniert.» An zwei Tankstellen<br />

kann in Thun aktuell Gas getankt werden.<br />

Mit dem Panda, Doblò, Fiorino und Ducato<br />

sind aktuell vier Fiat-Modelle in der Schweiz<br />

mit CNG-Antrieb erhältlich. Michael Steiner<br />

und sein Team warten und reparieren aber<br />

auch CNG-Fahrzeuge anderer Hersteller. Welchen<br />

Weg Fiat in Sachen CNG einschlägt, ist<br />

heute ungewiss; Nach der Fusion von FCA<br />

mit der französischen PSA-Gruppe muss sich<br />

der nun Stellantis genannte Konzern erst neu<br />

berappeln.<br />

Fachleute unter sich: Kursleiter Fredy Heinzler (rechts) erklärt Garagist Michael Steiner ein Spezialwerkzeug für die<br />

Gasflaschen in CNG-Fahrzeugen. Foto: Autef<br />

Michael Steiner ist Inhaber der Garage Bärfuss<br />

AG in Thun und als Fiat-Garagist seit<br />

Jahren mit der CNG-Technologie vertraut.<br />

Dass er Anfang März den CNG-Lehrgang<br />

bei der Firma Autef besucht hat, fusst auf<br />

einem ganz einfachen Grund: Wer an CNG-<br />

Autos schraubt, der muss alle fünf Jahre<br />

einen sogenannten Rezertifizierungskurs absolvieren,<br />

um das erworbene Wissen aufzufrischen.<br />

«Man lernt immer wieder Neues<br />

dazu», blickt Michael Steiner auf den eintägigen<br />

Kurs zurück.<br />

Genossen habe er auch den Austausch mit<br />

den anderen Kursteilnehmern. Zwölf Mechaniker<br />

und Mechatroniker nahmen am Lehrgang<br />

teil, darunter Werkstattmitarbeitende<br />

der Amag, von Iveco, Bernmobil und der Armee,<br />

die ebenfalls CNG-Fahrzeuge betreibt.<br />

Kursleiter war Autef-Mitbegründer Fredy<br />

Heinzler <strong>–</strong> Michael Steiner nennt ihn den<br />

«Koryphäe in Sachen Erdgas».<br />

Seit 1997 ist die Marke Fiat mit CNG-Fahrzeugen<br />

in der Schweiz präsent und erlebte<br />

in diesen Jahren ein Auf und Ab. Die<br />

schmalbrüstigen Modelle der späten 1990erund<br />

frühen Nuller-Jahre liessen sich in der<br />

Schweiz nur schwer an den Mann (und die<br />

Frau) bringen. Eine Trendwende brachte der<br />

Fiat Panda TwinAir Natural Power im Jahr<br />

2012. Der kleine Italiener holte aus seinem<br />

0,9-Liter-Turbo-Motörchen beachtliche 85 PS<br />

und wurde so zum idealen Stadtauto. «Wir<br />

Michael Steiner ist von der CNG-Technologie<br />

weiterhin überzeugt: «Sie ist alltagstauglich,<br />

günstig und mit Biogas auch punkto CO 2<br />

-<br />

Emissionen praktisch unschlagbar.» In Thun<br />

produziert die ARA Thun seit 2017 aus dem<br />

anfallenden Klärschlamm Biogas und speist<br />

dieses ins Gasnetz der Energie Thun AG ein.<br />

Regionale Reststoffe werden zu Energie aus<br />

der Region <strong>–</strong> und dies nahezu CO 2<br />

-neutral.<br />

Nichtsdestotrotz seien die Verkäufe von<br />

CNG-Fahrzeugen in den letzten Jahren rückläufig,<br />

stellt der Garagist fest. «Die Politik<br />

setzt meiner Meinung nach zu einseitig<br />

auf die Elektromobilität.» Hoffnung macht<br />

Michael Steiner das steigende Interesse der<br />

Transportbranche an CNG- und LNG-Fahrzeugen,<br />

«vielleicht verleiht dies der Technologie<br />

neuen Schub». <<br />

Weitere Infos unter:<br />

autef.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>53


BILDUNG<br />

AGVS Business Academy<br />

Foto: Shutterstock<br />

Aufgrund der aktuellen Situation bietet der AGVS<br />

einige Kurse auch als Webinare an. Bei einem<br />

Web-Seminar <strong>–</strong> kurz Webinar <strong>–</strong> wird der Klassenraum<br />

in die virtuelle Welt verlagert. Alles, was<br />

es dazu braucht, sind ein Computer mit Internetzugang<br />

und ein ruhiges Plätzchen zuhause<br />

oder im Büro, um den Kurs ungestört zu verfolgen.<br />

Je nach Beschlüssen des Bundesrats<br />

können Kurse verschoben oder auf Webinar<br />

umgestellt werden.<br />

MAI<br />

Lehrgang DAB+<br />

In Zusammenarbeit mit der Schweizer Radiobranche,<br />

DAB+-Experten der SRG sowie DAB+-<br />

Fahrzeugspezialisten wurde ein DAB+-Lehrgang<br />

mit AGVS-Kompetenzausweis entwickelt.<br />

> > 7. <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>, Lenzburg<br />

> > 11. August <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />

> > 8. Oktober <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />

Webinar <strong>–</strong> Social Media im Autohaus.<br />

Facebook, Instagram und Youtube.<br />

Keine Likes, sondern Leads<br />

Die verschiedenen Social-Media-Plattformen wie<br />

Facebook, Instagram, Youtube und WhatsApp<br />

eröffnen uns neue Möglichkeiten, mit unseren<br />

Kunden zu kommunizieren, neue Kunden zu<br />

gewinnen und langfristig zu binden.<br />

> > 10. <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>, online<br />

Webinar 2 x 90 Minuten <strong>–</strong><br />

Elektromobilität im Verkauf<br />

> > 10./18. <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>, online<br />

Occasionsmanagement<br />

Die Teilnehmer lernen, wie sie ihre Occasionsfahrzeuge<br />

richtig bewirtschaften. Dazu gehören<br />

unter anderem die Präsentation, der Eintauschprozess<br />

und die dynamische Preisstrategie.<br />

> > 12. <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />

Sécurité informatique <strong>–</strong> un défi pour<br />

les garagistes (webinaire gratuit)<br />

Les pirates accèdent à votre réseau en 4 minutes.<br />

Votre entreprise a toutefois besoin de plus de<br />

99 jours pour constater qu’une attaque a eu lieu.<br />

Comment protégez-vous votre PME contre les<br />

attaques issues du Web ?<br />

> > 19 mai <strong>2021</strong>, online (gratuit)<br />

Séminaire de gestion des occasions<br />

> > 20 mai <strong>2021</strong>, Paudex<br />

Cours DAB+<br />

La FM sera prochainement remplacée par le<br />

DAB+. À l’avenir, il ne sera plus possible de<br />

recevoir la radio que par le biais du DAB+. Tous<br />

les véhicules ne disposant pas encore d’une radio<br />

DAB+ doivent changer leur équipement pour<br />

passer à cette nouvelle technologie.<br />

> > 21 mai <strong>2021</strong>, Yverdon<br />

> > 22 octobre <strong>2021</strong>, Berne<br />

Webinar <strong>–</strong> Das neue Schweizer<br />

Datenschutzgesetz: Das müssen<br />

Sie jetzt wissen!<br />

> > 25. <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>, online<br />

Basisseminar für Automobil-<br />

Verkaufsberater /-innen<br />

In 10 Tagen werden die jungen oder angehenden<br />

Automobil-Verkaufsberater/-innen im Detail mit<br />

den eigentlichen Verkaufsbelangen wie Verkaufspsychologie,<br />

Kommunikation und Verkaufsmethodik<br />

auf ihre tägliche Arbeit vorbereitet.<br />

> > 31. <strong>Mai</strong> bis 11. Juni <strong>2021</strong>, Bern<br />

> > 23. August bis 3. September <strong>2021</strong>, Bern<br />

Nur noch wenige Plätze frei!<br />

JUNI<br />

Elektro-Instruktion für Hochvolt-<br />

Systeme in Elektro- und Hybridfahrzeugen<br />

> > 4./5. Juni <strong>2021</strong>, Lenzburg<br />

> > 30. Juni/1. Juli <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />

> > 8./9. Juli <strong>2021</strong>, Bern<br />

> > 13./14. August <strong>2021</strong>, Chur<br />

> > 31. August/1. September <strong>2021</strong>, Winterthur<br />

> > 6./7. September <strong>2021</strong>, Horw<br />

Weitere Daten online.<br />

Dialog, das neue Mitarbeitergespräch<br />

Nach dem Kurs sind Sie in der Lage, auch heikle<br />

Mitarbeitergespräche für beide Seiten erfolgreich<br />

zum Abschluss zu bringen.<br />

> > 1. Juni <strong>2021</strong>, Bern<br />

> > 6. Oktober <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />

Webinaire <strong>–</strong> Facebook, Instagram,<br />

Linkedin et WhatsApp dans la vente<br />

automobile<br />

Les différentes plateformes des réseaux sociaux<br />

comme Facebook, Xing, Twitter et WhatsApp<br />

54<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

nous offrent de nouvelles possibilités pour<br />

communiquer avec nos clients, gagner de<br />

nouveaux clients et les fidéliser sur le long terme.<br />

> > 3 juin <strong>2021</strong>, online<br />

Meine Wirkung als Führungsverantwortliche<br />

/-r<br />

Führungspersonen setzen sich mit ihren aktuellen<br />

Situationen und Rollen konkret auseinander und<br />

erarbeiten zielführende Lösungen.<br />

> > 17. Juni <strong>2021</strong>, Bern<br />

> > 17. November <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />

Verkauf- und Beratungskompetenz<br />

von E- Fahrzeugen und deren Ladeinfrastruktur<br />

Die Elektromobilität drängt in grossen Schritten<br />

auf den Fahrzeugmarkt. Der grosse Unterschied<br />

zu den Verbrennerfahrzeugen sind die Vielfalt und<br />

die unterschiedlichen Systeme dieser Fahrzeuge.<br />

Es braucht aber nicht nur das Wissen über die<br />

Fahrzeugsysteme, sondern auch Know-how über<br />

die Ladeinfrastruktur. Dieser Kurs richtet sich<br />

speziell an die Automobil-Verkaufsberater und<br />

Automobil-Serviceberater.<br />

> > 18. Juni <strong>2021</strong>, Bern<br />

JULI<br />

Instruction électrique sur la sécurité<br />

des travaux sur les systèmes haut<br />

voltage en technique automobile<br />

> > 5 / 6 juillet <strong>2021</strong>, UPSA Genève<br />

Steigerung der Produktivität und<br />

Rentabilität im Aftersales-Geschäft<br />

Die Teilnehmer verstehen die Bedeutung einer<br />

aktiven Steuerung des Aftersales Geschäftes mit<br />

ausgewählten Kennzahlen.<br />

> > 7. Juli <strong>2021</strong>, Lenzburg<br />

AUGUST<br />

Automobil-Verkaufsberater /-in mit<br />

eidg. Fachausweis<br />

Verkaufsberater sind gefordert. Sie wirken<br />

als Mobilitäts- und Finanzberater. Eine persönliche<br />

Weiterbildung ist deshalb unabdingbar. Diese<br />

branchenspezifische Weiterbildung unterstützt<br />

Sie dabei, verkaufs-, marktorientiert und betriebswirtschaftlich<br />

zu denken und zu handeln.<br />

Der Lehrgang umfasst acht Module, die einzeln<br />

abgeschlossen werden. Dauer: drei Semester,<br />

berufsbegleitend<br />

> > Start: 24. August <strong>2021</strong>, Winterthur<br />

> > Start: 26. August <strong>2021</strong>, Bern<br />

NOVEMBER<br />

MwSt-Grundkurs<br />

Der Kurs richtet sich an Personen, die sich neu<br />

mit der Mehrwertsteuer im Automobilgewerbe<br />

beschäftigen müssen oder im Alltag einige<br />

Unsicherheiten mit der Anwendung der Mehrwertsteuer<br />

haben.<br />

> > 3. November <strong>2021</strong>, Bern<br />

MwSt-Fortsetzungs- und<br />

Vertiefungskurs<br />

Der Kurs richtet sich an Personen, die sich<br />

vertiefte Kenntnisse über die Mehrwertsteuer<br />

aneignen möchten und bereits den Grundkurs<br />

besucht haben.<br />

> > 9. November <strong>2021</strong>, Bern<br />

AGVS DIDAKTIK-<br />

MODULE<br />

Die eintägigen Didaktikmodule des AGVS vermitteln<br />

Berufsbildnern kompaktes Wissen für<br />

die konkrete Umsetzung in ihrem Betrieb und<br />

helfen mit, eine qualitativ hochstehende und<br />

zeitgemässe Grundbildung anzubieten.<br />

«Lernende selektieren»<br />

Das Tagesseminar geht auf verschiedene<br />

Themen ein, darunter Lehrstellenmarketing,<br />

Phasen des Selektionsprozesses und Interpretation<br />

des AGVS-Eignungstests. Danach<br />

sind die Teilnehmenden in der Lage, den<br />

Selektionsprozess mit geeigneten Instrumenten<br />

zu planen und durchzuführen; sie können ein<br />

geeignetes Programm für eine Schnupperlehre<br />

zusammenstellen sowie Lernende auswählen,<br />

die zum Betrieb passen und den Anforderungen<br />

des Berufs entsprechen.<br />

> > 7. Juni <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />

«Junge Erwachsene führen und<br />

Krisen überwinden»<br />

> > 8. Juni <strong>2021</strong>, Bern<br />

Weitere Daten werden laufend online ergänzt.<br />

UPSA module didactique «Sélectionner<br />

les personnes en formation»<br />

> > 18 juin <strong>2021</strong>, Berne<br />

> > 23 août <strong>2021</strong>, Yverdon<br />

Diese und weitere interessante Themen<br />

finden Sie online in der Business Academy.<br />

Die Kurse sind in der Kurssprache ausgeschrieben.<br />

Andere Kurse werden zu einem<br />

späteren Zeitpunkt angeboten. Laufende Kursupdates<br />

finden Sie auf agvs-upsa.ch.<br />

Rubrik: Berufsbildung, AGVS Business<br />

Academy<br />

Retrouvez ces thèmes, et bien d’autres,<br />

dans la Business Academy en ligne.<br />

Les cours sont proposés dans la langue correspondante.<br />

D’autres cours seront proposés<br />

ultérieurement. Mise à jour sur agvs-upsa.ch.<br />

Rubrique: Formation, UPSA Business<br />

Academy<br />

TBZ<br />

HF<br />

Technische Berufsschule Zürich<br />

Höhere Fachschule HF<br />

Sihlquai 101, 8005 Zürich<br />

Tel. 044 446 95 11<br />

admin.hf@tbz.zh.ch<br />

www.tbz.ch/weiterbildung<br />

Werkstattkoordinator/in*<br />

mit Zertifikat oder mit eidg. Fachausweis<br />

(*auch als Abendkurs möglich)<br />

Betriebswirt/in HFP<br />

weitere Infos & Anmeldung auf:<br />

www.tbz.ch/weiterbildung<br />

Fragen? Tel. 044 446 95 11<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

Infoabend:<br />

20. <strong>Mai</strong> ´21<br />

18.30h<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>55


BILDUNG<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

Ihre Gesundheit ist uns<br />

wichtig! Aufgrund der aktuellen<br />

Situation können geplante<br />

Kurse verschoben werden oder<br />

im Fernunterricht stattfinden.<br />

Wir informieren Kursteilnehmende<br />

rechtzeitig per E-<strong>Mai</strong>l.<br />

Regionale Veranstaltungen zur Aus- und Weiterbildung<br />

AARGAU<br />

Automobildiagnostiker/-in<br />

Informationsabende:<br />

Mittwoch, 12. <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>, 18 Uhr<br />

Dienstag, 15. Juni <strong>2021</strong>, 18 Uhr<br />

Start Lehrgang: Mittwoch, 8. September <strong>2021</strong><br />

> > wbzlenzburg.ch<br />

BERN<br />

Automobildiagnostiker/-in BP<br />

Nächster Studienbeginn im August <strong>2021</strong><br />

Betriebswirt/-in im Autogewerbe HFP<br />

Anmeldeschluss: 28. <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong><br />

Nächster Studienbeginn im August <strong>2021</strong><br />

Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />

Nächster Studienbeginn im August <strong>2021</strong><br />

Alle Lehrgänge finden an der Gewerblich-<br />

Industrielle Berufsschule Bern (GIBB) statt.<br />

> > www.gibb.ch<br />

Automobil-Verkaufsberater/-in mit<br />

eidg. Fachausweis<br />

Informationsabend:<br />

Donnerstag, 3. Juni <strong>2021</strong><br />

Start Lehrgang: Donnerstag, 26. August <strong>2021</strong><br />

Ort: Mobilcity, Bern<br />

Anmeldung: online<br />

> > agvs-upsa.ch<br />

CHUR / ZIEGELBRÜCKE<br />

Lehrgang Automobildiagnostiker/-in<br />

Informationsabend: online<br />

Dienstag, 4. <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>, 19 Uhr<br />

Ort: ibW Höhere Fachschule Südostschweiz, Chur<br />

> > ibw.ch/beratung/infoabende<br />

HORW<br />

Automobildiagnostiker/-in und<br />

Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />

Vorbereitungskurse für die BP zum<br />

Automobildiagnostiker.<br />

Ort: AGVS-Ausbildungszentrum Horw<br />

> > agvs-zs.ch<br />

ST. GALLEN<br />

Automobildiagnostiker/-in<br />

Neu mit Einführungstagen<br />

Informationsabende:<br />

Donnerstag, 20. <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>, 19 Uhr<br />

Donnerstag, 24. Juni <strong>2021</strong>, 19 Uhr<br />

Ort: AGVS-Ausbildungszentrum St. Gallen<br />

> > agvs-abz.ch<br />

WINTERTHUR<br />

Kundendienstberater/-in im<br />

Automobilgewerbe<br />

Lehrgangsstart: 5. Juni <strong>2021</strong><br />

Automobil-Verkaufsberater/-in<br />

Lehrgangsstart: 24. August <strong>2021</strong><br />

Betriebswirt/-in im<br />

Automobilgewerbe<br />

Lehrgangsstart: 25. August <strong>2021</strong><br />

Automobildiagnostiker/-in /<br />

Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />

Lehrgangsstart: 6./7. September <strong>2021</strong><br />

Informationsabend für die Weiterbildungen<br />

Dienstag, 10. Juni <strong>2021</strong>, 19.00 bis 20.30 Uhr<br />

Alle Lehrgänge finden an der Schweizerischen<br />

Technischen Fachschule Winterthur STFW statt.<br />

> > www.stfw.ch<br />

56<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

ZÜRICH<br />

Informationsabende Weiterbildung<br />

Automobiltechnik:<br />

Donnerstag, 20. <strong>Mai</strong>, und Mittwoch,<br />

23. Juni <strong>2021</strong>, online<br />

Betriebswirt/-in im<br />

Automobilgewerbe<br />

jeweils freitags<br />

Kursbeginn: August 2022<br />

Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />

mit Zertifikat AGVS<br />

Tageskurs oder Abendkurs<br />

Lehrgangsstart: September <strong>2021</strong><br />

> > tbz.ch<br />

OLTEN<br />

Lehrgang Fahrzeugrestaurator/-in<br />

Start Lehrgang: jeweils im Oktober<br />

Informationsabend:<br />

Donnerstag, 17. Juni <strong>2021</strong>, Olten<br />

> > fahrzeugrestaurator.ch<br />

PAUDEX<br />

Coordinateur d’atelier automobile<br />

> > romandieformation.ch<br />

Restaurateur véhicule<br />

Séance d’information: 25 mai <strong>2021</strong> à 19h,<br />

Centre Patronal, Paudex<br />

fahrzeugrestaurator.ch<br />

SION<br />

Diagnosticien d’automobiles<br />

Coordinateur d’atelier automobile<br />

> > formationcontinuevalais.ch<br />

GENÈVE<br />

Diagnosticien d’automobiles<br />

Centre de formation UPSA Genève<br />

> > formation-upsa-ge.ch/web/<br />

formations-4-2/<br />

YVERDON<br />

Diagnosticien d’automobiles<br />

Centre de formation UPSA Vaud,<br />

Yverdon-les-Bains<br />

> > formation-upsa-vd.ch<br />

Aus den Sektionen<br />

Informationen zu allen Weiter bildungen<br />

erhalten Sie unter autoberufe.ch<br />

Ausbildung Strassenhelferin/helfer mit eidg. Fachausweis<br />

Mit der Weiterbildung zur Strassenhelferin/ zum Strassenhelfer haben Sie die Möglichkeit,<br />

einen Lehrgang mit eidgenössisch anerkanntem Abschluss innerhalb von einem Jahr<br />

zu absolvieren. Sie können die Ausbildung mit der Vertiefungsrichtung Pannenhilfe oder<br />

Unfallhilfe abschliessen.<br />

Die Kursdaten sind auf unsere Webseite aufgeschaltet und Sie können sich bereits heute<br />

unter www.roadranger.ch für den kompletten Lehrgang anmelden.<br />

Für weitere Informationen steht Ihnen das Sekretariat per E-<strong>Mai</strong>l oder telefonisch gerne<br />

zur Verfügung.<br />

Trägerverein RoadRanger<br />

Sekretariat, Wölflistrasse 5 3006 Bern, Telefon 031 370 85 62, E-<strong>Mai</strong>l: office@roadranger.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>57


POLITIK & RECHT<br />

Foto: www.parlament.ch<br />

Neues CO 2<br />

-Gesetz<br />

Darum müssen Sie Nein stimmen!<br />

Am 13. Juni <strong>2021</strong> stimmt die Schweizer Bevölkerung über das neue CO 2<br />

-Gesetz ab. Dabei nehmen es die<br />

Befürworter mit der Wahrheit nicht allzu genau. Für den Bundesrat setzt sich Umweltministerin Simonetta<br />

Sommaruga an vorderster Front für die Vorlage ein. Zeit für einen Faktencheck. <strong>AUTOINSIDE</strong>-Redaktion<br />

Beginnen wir beim Interview, das die Vorsteherin des Eidgenössischen<br />

Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation<br />

UVEK im März in der «Neuen Zürcher Zeitung» gab.<br />

«Auf eine vierköpfige Familie, die einmal pro Jahr<br />

in Europa in die Ferien fliegt, ein Benzinauto fährt<br />

und mit Öl heizt, können bis 2030 Zusatzkosten<br />

von durchschnittlich 100 Franken pro Jahr zukommen.<br />

Wer nicht mit Öl heizt, auf ein Elektroauto<br />

umstellt oder ein Jahr gar nicht fliegt, zahlt weniger<br />

oder nichts. Die Flugticketabgabe wird laut einer<br />

externen Studie nur bei 10 Prozent der Bevölkerung<br />

zu einer Mehrbelastung führen.»<br />

(NZZ, 11.03.21)<br />

BR Sommaruga<br />

FAKT: Das ist irreführend. Allein die Mehrkosten von bis zu 12<br />

Rappen pro Liter Benzin und Diesel dürften, je nach Verbrauch,<br />

mit 100 bis 200 Franken zu Buche schlagen. Dieses Geld wird im<br />

neu zu schaffenden Umverteilungsapparat aus Bundesbern nicht<br />

zurückerstattet. Weiter fallen für die besagte Familie bis zu 900<br />

Franken Mehrkosten aufgrund der steigenden CO 2<br />

-Abgabe auf<br />

Heizöl und rund 200 Franken für den Ferienflug in Europa an.<br />

Alles in Allem muss also von zusätzlichen Kosten in Höhe von<br />

über 1000 Franken ausgegangen werden. Berücksichtigt man die<br />

Rückerstattung der CO 2<br />

-Abgabe via die Krankenkasse <strong>–</strong> heute<br />

74 Franken pro Person und Jahr, zukünftig höchstens das Doppelte<br />

<strong>–</strong> liegt Bundesrätin Sommaruga mit ihrer Aussage also<br />

immer noch um das Fünf- bis Zehnfache daneben.<br />

Doch nicht nur die NZZ-Leser werden von den Befürwortern bearbeitet,<br />

sie nehmen auch die Zielgruppe der jüngeren Stimmbürgerinnen und<br />

Stimmbürger ins Visier <strong>–</strong> zum Beispiel, indem sich die SP-Bundesrätin<br />

im April gleich persönlich den Leserfragen von «20 Minuten» stellte.<br />

Auch hier verteidigte sie ihre Aussage, dass eine «Durchschnittsfamilie»<br />

mit jährlichen Mehrkosten von 100 Franken rechnen müsse.<br />

«Familien, die oft in die Ferien fliegen, zahlen mehr<br />

als 100 Franken. Die absoluten Vielflieger zahlen<br />

mehr fürs Ticket. Aber für 90 Prozent der Personen<br />

wird es nicht teurer. Von der Flugticketabgabe wird<br />

über die Hälfte an die Bevölkerung zurückgehen, von<br />

daher ist es sehr sozial. Das Gesetz ist aber auch für<br />

die Autofahrer positiv. Es schafft Infrastruktur für<br />

Elektroautos. Wir wollen den Leuten keine Vorschriften<br />

machen. Wer sich klimafreundlich bewegt,<br />

für den wird es günstiger, aber wem das Klima egal<br />

ist und viel Geld hat, für den wird es teurer.»<br />

BR Sommaruga<br />

FAKT: Praktisch jeder Schweizer und jede Schweizerin fliegt<br />

mindestens einmal pro Jahr irgendwohin. Und wer fliegt, der<br />

bezahlt eine Strafsteuer, Punkt. Die Aussage, man erhalte mehr<br />

zurück als man bezahlt, ist eine klare Falschaussage, denn so<br />

würde das System gar nicht funktionieren <strong>–</strong> insbesondere,<br />

wenn nur die Hälfte zurückerstattet wird. Die andere Hälfte ist<br />

eine reine Steuer, mit der der Bevölkerung und der Flugbranche<br />

jährlich eine Milliarde aus der Tasche gezogen wird. Das ist<br />

alles andere als sozial.<br />

58<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


POLITIK & RECHT<br />

Eine weitere Leserfrage drehte sich um die steigenden Treibstoffkosten.<br />

Der Leser warf dem Bundesrat vor, vieles teurer zu machen, statt<br />

sich um die wahren Sorgen der Menschen zu kümmern.<br />

«Ob die Benzinpreise steigen, darüber entscheiden<br />

die Erdöl-Importeure. Dank dem CO 2<br />

-<br />

Gesetz kommen mehr Autos auf den Markt, die<br />

wenig Benzin brauchen. Damit spart man Geld.<br />

Elektroautos boomen, es wurden letztes Jahr<br />

so viele Elektroautos wie noch nie gekauft in<br />

der Schweiz.»<br />

(20 Minuten, 13.04.21)<br />

BR Sommaruga<br />

Und schliesslich spielte ein «20 Minuten»-User der SP-Bundesrätin<br />

einen Steilpass, ob sie bedauere, dass die Klimapolitik aufgrund der<br />

Corona-Krise aus der politischen Agenda verdrängt wurde.<br />

«Es ist eine Tatsache, dass Corona alle beschäftigt.<br />

Aber deswegen ist die Klimakrise nicht weg.<br />

Sie beschäftigt viele junge Menschen, weil es ihre<br />

Zukunft ist. Die Folgen der Klimakrise sehen wir<br />

schon, das ist gefährlich. Ich bin darum froh über<br />

die Abstimmung des Klimaschutzgesetzes im<br />

Juni, weil es gut fürs Klima ist und die Schweizer<br />

Arbeitsplätze sichert.»<br />

BR Sommaruga<br />

FAKT: Eine einseitige und beschönigende Aussage. Die Mineralölimporteure<br />

haben sehr wenig Einfluss auf die Entwicklung<br />

der Treibstoffpreise, denn sie sind verpflichtet, 90 Prozent des<br />

durch den Verbrauch von Benzin und Diesel entstandenen CO 2<br />

-<br />

Ausstosses zu kompensieren. Dies ist sehr teuer und wird zum<br />

gesetzlich vorgesehenen Preisaufschlag von bis zu 12 Rappen<br />

führen. Die Grünen waren in der Debatte im Nationalrat sogar<br />

der Meinung, der Treibstoffpreis würde aufgrund dieser Massnahmen<br />

um 20 Rappen steigen.<br />

FAKT: Das CO 2<br />

-Gesetz nützt dem Klima praktisch nichts. Solange<br />

die grossen Emittenten wie China, die USA oder nur schon<br />

unser Nachbar Deutschland ihren CO 2<br />

-Ausstoss nicht senken,<br />

wonach es beim besten Willen nicht aussieht, nützt ein teurer Alleingang<br />

der Schweiz nichts. Auch die Aussage mit den Arbeitsplätzen<br />

ist ein Märchen: Es werden höchstens subventionierte<br />

und staatsnahe Arbeitsplätze geschaffen, während viele Bereiche<br />

der freien Wirtschaft mit hohen Abgaben und Vorschriften<br />

belastet werden. <<br />

Eine Userin sorgte sich, dass die Mehrkosten durch das CO 2<br />

-Gesetz zu<br />

steigenden Produktionskosten in der Schweiz führen, und wollte von<br />

der Umweltministerin wissen, wie sie sicherstellen werde, dass die<br />

Produktion nicht einfach dorthin verlagert wird, wo weniger strenge<br />

Einschränkungen herrschen.<br />

«Produkte werden mit dem Gesetz nicht teurer. Das<br />

CO 2<br />

-Gesetz sieht vor, dass sich jedes Unternehmen<br />

von der Abgabe befreien kann, wenn es Massnahmen<br />

ergreift. Bisher ist das nur für ein paar Unternehmen<br />

möglich. Mit dem Gesetz können das auch<br />

die Bäckerei und viele andere Firmen.»<br />

(20 Minuten, 13.04.21)<br />

BR Sommaruga<br />

FAKT: Mit dem neuen CO 2<br />

-Gesetz werden Waren und Dienstleistungen<br />

mit Sicherheit teurer, denn irgendjemand muss die hohen<br />

Mehrkosten für Benzin, Diesel, Heizöl, Gas und Flugtickets bezahlen.<br />

Schliesslich wird ja nur ein Teil davon an die Bevölkerung<br />

zurückerstattet. Wenn der Konsument nicht direkt an der<br />

Zapfsäule zahlt, dann indirekt via höhere Warenkosten. Die Aussage<br />

von Bundesrätin Sommaruga ist sogar doppelt falsch, denn<br />

selbstverständlich sind auch die Massnahmen, die ein Unternehmen<br />

treffen kann, um von der CO 2<br />

-Abgabe befreit zu werden,<br />

nicht gratis.<br />

teuer-nutzlos-ungerecht.ch<br />

Am 13. Juni <strong>2021</strong> stimmt die Schweiz über das neue CO 2<br />

-Gesetz ab. Eine<br />

breite Allianz von Wirtschaftsverbänden bekämpft das teure, nutzlose<br />

und ungerechte Gesetz. Weitere Informationen und Argumente finden<br />

Sie auf der Webseite teuer-nutzlos-ungerecht.ch. Dort können Sie<br />

auch kostenlos Werbemittel bestellen: Flyer, Plakate, Rollups, Blachen,<br />

verschiedene Kleber sowie Logos und Disclaimer für <strong>Mai</strong>l und Social<br />

Media. Helfen Sie mit, dieses missglückte und unnütze Gesetz abzuschmettern!<br />

Mehr als 110 000 Unterschriften sind für das Referendum gegen das<br />

CO 2<br />

-Gesetz zusammengekommen und am 12. Januar <strong>2021</strong> der Bundeskanzlei<br />

überreicht worden. Das ist ein starkes Zeichen an Bundesrat<br />

und Parlament, dass dieses Gesetz schlicht misslungen ist. Es belastet<br />

Autofahrer, Hausbesitzer und Mieter, Gewerbetreibende und Arbeitnehmer<br />

mit unnötigen, neuen Abgaben.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>59


FOKUS TECHNIK<br />

IT-Struktur im Fahrzeug: Trends bei Hard- und Software<br />

Weniger ist<br />

Foto: Audi<br />

künftig mehr<br />

Weniger Steuergeräte vereinfachen die Busstruktur und damit die Vernetzung und sorgen für einfachere Hardwarekonfigurationen.<br />

Was trivial klingt und Tesla selbst entwickelt, etabliert sich unterdessen bei immer mehr<br />

Herstellern: Weniger Steuergeräte und damit geringere Vernetzungsstrukturen sowie ein eigenes Betriebssystem<br />

sind die Devise und sorgen für mehr Flexibilität und deutliche Vorteile. Andreas Senger<br />

Beeindruckend: Bis zu 140 Steuergeräte sorgen<br />

in der automobilen Oberklasse für Komfort,<br />

Sicherheit, Fahrerassistenz und optimierte Antriebe.<br />

Im Durchschnitt aller Fahrzeuge werden<br />

knapp 40 kleine Computer für die diversen<br />

Aufgaben verbaut. Die Vernetzung mittels<br />

Kupferkabel weist eine Gesamtlänge von etwa<br />

8 Kilometern pro Fahrzeug auf. Das Gewicht<br />

der Elektronik und Vernetzung schätzt der Zulieferer<br />

Bosch auf rund 50 bis 100 Kilogramm<br />

pro Fahrzeug <strong>–</strong> je nach Ausstattungsgrad.<br />

Die Etablierten unter den Automobilherstellern,<br />

also jene, die seit Jahrzehnten Fahrzeuge<br />

entwickeln und produzieren, haben oft vor<br />

geraumer Zeit die Entwicklung dieser Systeme<br />

in Zulieferhand gegeben. Diese haben sich<br />

spezialisiert und ihre Module technologisch<br />

weiterentwickelt und bieten sie kostengünstig<br />

an. Für die OEM stieg dadurch der technische<br />

Aufwand kontinuierlich, damit die unterschiedlichen<br />

Komponenten auch reibungslos<br />

zusammenarbeiten und Informationen austauschen<br />

können.<br />

Tesla kommt nicht aus der Fahrzeugherstellung,<br />

sondern ist grundsätzlich ein ITaffines<br />

Unternehmen. Es verwundert nicht,<br />

dass der Firmenlenker Elon Musk die Zeichen<br />

der Zeit erkannt hat und die klügsten Köpfe<br />

punkto Hard- und Softwareentwicklung<br />

ins Unternehmen holte. Die Ingenieure entwickelten<br />

in der Zwischenzeit nicht nur die<br />

Hardwarekomponenten, um in den aktuell<br />

vier Baureihen einheitliche IT-Standards zu<br />

etablieren, sondern haben die Hardware so<br />

ausgelegt, dass mittels Softwareupdate der<br />

Kunde ähnlich wie beim Smartphone auch<br />

künftig sein Auto auf dem neusten Stand<br />

halten kann.<br />

Als Beispiel sei der zentrale Fahrerassistenzund<br />

Infotainmentrechner erwähnt, der von<br />

A bis Z eine Eigenentwicklung darstellt<br />

und sogar über eigens designte Chips verfügt.<br />

Anders als die etablierten Fahrzeughersteller<br />

hat Musk von Anbeginn auf Eigenentwicklung<br />

gesetzt und es unterlassen,<br />

möglichst viele Zulieferer ins Boot zu holen.<br />

Der Aufwand zahlt sich offensichtlich aus:<br />

Das Know-how über Umfelderkennung,<br />

Bild-/Videoanalyse sowie Fahrspurvorausberechnung<br />

ist einzigartig in der Branche.<br />

Kein Wunder, propagiert das Unternehmen<br />

selbstbewusst, dass die vier Modelle S, X,<br />

3 und Y (wird in Kürze auch in Europa erhältlich<br />

sein) pilotiertes Fahren können, es<br />

aber aufgrund der gesetzlichen Grundlagen<br />

nicht dürfen. Nebst dem Know-how bei der<br />

Steuerung des batterieelektrischen Antriebs,<br />

der Ladestrategie und der Vereinfachung der<br />

Fahrzeugbedienung durch ein Touchpad hat<br />

Tesla auch punkto Hard- und Software die<br />

Nase weit vorn.<br />

Insbesondere die europäische Fahrzeugindustrie<br />

hinkte lange hinterher. Man verliess<br />

sich auf die Innovationen der Zulieferer<br />

und verlor von aussen betrachtet nach und<br />

nach das firmeninterne Know-how über Ent-<br />

Das Fahrzeug ist längst nicht mehr nur Transportmittel.<br />

Immer mehr IT-Funktionen müssen integriert werden.<br />

Der Kunde wünscht sich heute ein Smartphone auf<br />

Rädern und entsprechend müssen die OEM in Hard- und<br />

Softwareentwicklung investieren. Foto: Mercedes-Benz<br />

60<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS TECHNIK<br />

Im Jahr 2006 war die Elektronik noch überschaubarer: Im Bild ist die Hardware-Elektronikarchitektur des Dreier-<br />

BMWs ersichtlich. Kabelbäume, Bussysteme und Hardware sind unterdessen exponentiell gewachsen. Foto: BMW<br />

wicklungsprozesse und -strategien punkto<br />

IT-Entwicklung und Softwareintegration.<br />

Wer beispielsweise bei Porsche die Fahrzeugproduktion<br />

besucht, stellt fest, dass<br />

einzig die Lederausstattung noch im Werk<br />

produziert wird. Alle anderen Komponenten<br />

werden fixfertig eingekauft und am Band<br />

lediglich zusammengebaut. Zwar werden<br />

Verbrennungsmotoren noch am Standort<br />

Stuttgart Zuffenhausen zusammengestellt,<br />

jede Schraube und jedes Gussteil stammt<br />

aber von Zulieferern. Porsche weist mit dem<br />

Entwicklungszentrum Weissach aber eine<br />

grosse Innovationsschmiede auf. Von dort<br />

kommen beispielsweise die Entwicklungen<br />

für den ersten Elektrosportwagen aus dem<br />

VW-Konzern.<br />

Die Firma Tesla ist nicht nur punkto BEV Pionier. Auch punkto Hard- und Softwareentwicklung setzte die Firma von<br />

Elon Musk konsequent auf Eigenentwicklungen und präsentierte als erster OEM ein zentrales Fahrerassistenzsystem<br />

mit redundanter IT-Architektur, die über Jahre dank Softwareupdates die Fahrzeuge auf dem aktuellsten technischen<br />

Stand hält. Auch teil- und vollautonomes Fahren soll die Hardware beherrschen. Foto: Tesla<br />

Die Fixierung auf Zulieferer und das Outsourcing<br />

von Entwicklungen ist derart an<br />

die Grenzen gestossen, dass ein Umdenken<br />

stattgefunden hat. Viele OEM haben unterdessen<br />

ein eigenes Fahrzeug-Betriebssystem<br />

entwickelt und ihre Kompetenz in Soft- und<br />

Hardwareherstellung massiv ausgebaut.<br />

Der Grund liegt auf der Hand: Je weniger<br />

Steuergeräte verbaut und je weniger unterschiedliche<br />

Bussysteme für die Vernetzung<br />

nötig sind, desto kostengünstiger wird die<br />

Produktion. Längst werden Neufahrzeuge<br />

teilweise nicht mehr mit unterschiedlichen<br />

Technikkonfigurationen produziert, sondern<br />

mit der kompletten Sensorik/Hardware ausgeliefert.<br />

Die Kundenkonfiguration für<br />

Techniksysteme erfolgt einzig über Software-Bausteine,<br />

die Funktionen ermöglichen<br />

oder eben nicht.<br />

Um bei der Rechenpower nicht zu überborden,<br />

werden die Aufgaben Antriebssteuerung,<br />

Infotainment und Komfortsysteme/Fahrerassistenz<br />

aktuell in drei<br />

Hauptsteuergeräte verteilt. Die Reduktion<br />

der Hardware reduziert die Komplexität der<br />

Um die IT-Architektur zu vereinfachen, muss die Anzahl der Steuergeräte reduziert und deren Vernetzung minimiert<br />

werden. Als Bussystem wird sich die Ethernet-Verbindung vermehrt durchsetzen. Fotos: Bosch/Continental<br />

Fortsetzung Seite 62<br />

SCHWEIZER QUALITÄT<br />

SEIT 1880. MIDLAND.CH


FOKUS TECHNIK<br />

Vernetzung. Jeder Zulieferer musste bisher<br />

mittels Schnittstellen-Pflichtenheft in die IT-<br />

Infrastruktur integriert werden. Mit einem<br />

zentralen, vom Hersteller geschriebenen<br />

Betriebssystem nähert sich die Fahrzeugbranche<br />

der IT- und CE-Welt an (Consumer<br />

Electronic).<br />

Dies gilt auch für die Bussysteme, die für<br />

den reibungslosen Datenverkehr unter den<br />

Steuergeräten, Sensoren und Aktoren verantwortlich<br />

sind. Die bisherigen Bustechnologien<br />

(rund 10 verschiedene Varianten)<br />

stossen an ihre Kapazitätsgrenzen punkto<br />

Geschwindigkeit und Datenrate. Anstatt<br />

weitere, fahrzeugspezifische Vernetzungsstrukturen<br />

zu entwickeln, werden vermehrt<br />

aus der Elektronikwelt etablierte Datenübertragungsvarianten<br />

gewählt. Der in jedem<br />

Haushalt oder Garagenbetrieb bekannte<br />

Ethernet-Standard mit Massenherstellung<br />

von Hardwarekomponenten und hoher<br />

Datenrate setzt sich beispielsweise immer<br />

mehr durch und löst fahrzeugspezifische Bussysteme<br />

ab. Der Zulieferer Bosch rechnet vor,<br />

dass heute rund 90 Prozent der Innovationen<br />

beim automobilen Sektor aus den Bereichen<br />

Software und Elektronik generiert werden.<br />

Die Kosten für elektronische Komponenten<br />

steigen bis 2025 von 3000 auf 7000 Dollar<br />

pro Fahrzeug.<br />

Für die Softwareentwicklungen waren klassisch die Zulieferer zuständig. Durch die Reduktion von Steuergeräten<br />

werden Zulieferer Funktionssoftware-Einheiten vermehrt in zentrale Steuergeräte adaptieren. Bild: Bosch<br />

Aber auch punkto Software tut sich einiges.<br />

Waren 2010 noch rund 10 Millionen Zeilen<br />

Softwarecode programmiert, weisen heutige<br />

Fahrzeuge 100 Millionen Zeilen auf. Für<br />

künftige, autonom fahrende Fahrzeuge<br />

rechnet der Zulieferer Bosch mit rund 300 bis<br />

500 Millionen Zeilen Software-Codes. Eine<br />

Million Zeilen entsprechen ausgedruckt etwa<br />

18 000 A4-Seiten. Für ein autonom fahrendes<br />

Auto entsprechen dies 9 Millionen A4-Seiten<br />

Programmcodes.<br />

Wie bei Smartphones stellt der Fahrzeughersteller<br />

vermehrt die Hardware und das<br />

Betriebssystem zur Verfügung, Anbieter<br />

von Zusatzmodulen müssen die Software<br />

basierend auf der OS-Software (Operating<br />

System) adaptieren. Das spart Entwicklungszeit<br />

und die Datenhoheit liegt wieder beim<br />

OEM. Der Grund für den Kurswechsel liegt<br />

auf der Hand: Mit Zusatzdienstleistungen<br />

und Daten der Kunden lässt sich Geld verdienen.<br />

«Over the Air»-Updates, also das Update von Betriebs- und Systemsoftware, erfolgt immer mehr über Internetverbindungen.<br />

Die OEM entwickeln dazu eigene Betriebssoftware, das sogenannte Operating System OS. Foto: BMW<br />

Längst gehört es zum Standard, dass Fahrzeugdaten<br />

kontinuierlich auf die Server der<br />

OEM übertragen werden. Mehrere SIM-<br />

Karten und Mobilfunkanbindungen sorgen<br />

für kontinuierlichen Datenfluss, ohne dass<br />

der Kunde Einfluss darauf nehmen kann.<br />

Mit den erhobenen Kundendaten werden<br />

Systeme wie Fahrerassistenz oder Batteriemanagement<br />

bei BEV optimiert und dank<br />

der Daten aus der Flotte Erkenntnisse über<br />

das Nutzerverhalten gewonnen. Bestellt der<br />

Kunde sein Fahrzeug beispielsweise ohne<br />

ACC, kann er dieses temporär als Abo für<br />

die Ferienreise einen Monat mieten, downloaden,<br />

auf dem Fahrzeug installieren und<br />

nutzen. Gefällt dem Kunden die Funktion,<br />

kann er sich über eine Lizenzgebühr freischalten<br />

und sie dauerhaft nutzen.<br />

Der grösste Nutzen ist aus technischer Sicht<br />

die Updatemöglichkeit über das Internet<br />

nicht nur für Systemerweiterungen, sondern<br />

auch für die Optimierung der installierten<br />

Betriebs- und Systemsoftware. War es bisher<br />

nur möglich, die Softwaresysteme mittels<br />

Diagnosecomputer in der Werkstatt aufzufrischen<br />

und mit aktualisierter Software<br />

zu versehen, wechseln auch die etablierten<br />

OEM auf Update «Over the Air». Damit wird<br />

es möglich, dass Verbesserungen auch in<br />

älteren Fahrzeugen ohne Werkstattbesuch<br />

installiert werden können und der Kunde<br />

von verbesserten Systemen und Fehlerbereinigungen<br />

profitieren kann. <<br />

62<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BRANCHENVERTRETUNG / TECHNIK & UMWELT<br />

Foto: Istock<br />

Altreifenentsorgung<br />

So schützen Sie Umwelt und<br />

Gesundheit<br />

Für Garagisten und Reifenfachhändler gehört es zum A und O, ausgediente Fahrzeugreifen und Schmutz<br />

aus Radwaschanlagen korrekt zu entsorgen. Das gilt es dabei zu beachten. Carla Stampfli<br />

Die Reifen sind gewechselt, die Kunden zufrieden.<br />

Doch im Lager herrscht Platznot. Die<br />

Zeit ist gekommen, die Altreifen korrekt zu<br />

entsorgen. Altreifen gehören gemäss Verordnung<br />

über den Verkehr mit Abfällen (VeVA)<br />

zur Kategorie der «anderen kontrollpflichtigen<br />

Abfälle». Reifen bestehen aus synthetischem<br />

oder natürlichem Kautschuk mit Russ<br />

und Silica sowie Stahl und Gewebe. Zudem<br />

enthalten sie Weichmacher und Zusatzstoffe<br />

wie Zinkoxid und Schwefel. Gerade wegen<br />

dieser Zusatzstoffe und den an Reifen angelagerten<br />

Bremsstaub-Rückständen besteht bei<br />

unsachgemässer Lagerung oder Entsorgung<br />

ein grosses Gesundheits- und Umweltrisiko.<br />

Für die korrekte Entsorgung müssen sich Garagisten<br />

und Reifenfachhändler an dazu berechtigte<br />

Entsorgungsunternehmen wenden.<br />

Der AGVS empfiehlt seinen Mitgliedern, die<br />

Unternehmen in der Tabelle zu nutzen.<br />

Nebst den Gummis muss auch der Schmutz<br />

aus Radwaschanlagen richtig entsorgt werden.<br />

Markus Peter, beim AGVS verantwortlich<br />

für Technik & Umwelt, erklärt, wie.<br />

Herr Peter, wie entsorgen Garagisten Abfall<br />

beziehungsweise Abwasser aus Radwaschanlagen<br />

korrekt?<br />

Markus Peter, verantwortlich für<br />

Technik & Umwelt beim AGVS.<br />

Markus Peter: Je nach Radwaschanlage kommen<br />

unterschiedliche Reinigungsmethoden<br />

zum Einsatz. Diese bestimmen die korrekte<br />

Entsorgung. Wird mit Wasser, Granulat und<br />

ohne Zusatz von Reinigungsmitteln gereinigt,<br />

so kann die Anlage über einen geeigneten<br />

Schlammsammler an die Abwasserkanalisation<br />

angeschlossen werden, während das<br />

Granulat falls notwendig als Abfall zu entsorgen<br />

ist. Werden Reinigungsmittel eingesetzt,<br />

so muss das Wasser entweder in einem<br />

geschlossenen Kreislauf zirkulieren oder<br />

über Schlammfang, Ölabscheider, Stapelbecken<br />

und Abwasservorbehandlungsanlage<br />

wie zum Beispiel Spaltanlage oder Bio-Anlage<br />

in Richtung Kanalisation geführt werden.<br />

Bei sauren oder alkalischen Reinigungsmitteln<br />

sind allenfalls eine Neutralisation und<br />

eine Elimination von Schwermetallen erforderlich.<br />

Rückstände aus Schlammsammlern<br />

oder Ölabscheidern müssen als Sonderabfall<br />

klassifiziert und entsorgt werden.<br />

Warum ist die korrekte Behandlung des Abwassers<br />

von Radwaschanlagen wichtig?<br />

Weil beim Reinigungsprozess eingebrannter<br />

Bremsstaub und Reifenabrieb in das Abwasser<br />

übertragen werden und darin auch<br />

umwelt- und gesundheitsschädliche Stoffe<br />

enthalten sind! Bei der Verwendung von Reinigungsmitteln<br />

lösen sich diese Stoffe im Abwasser<br />

und müssen deshalb entsprechend<br />

vorbehandelt werden, bevor sie in die Kanalisation<br />

gelangen.<br />

Was empfiehlt der AGVS diesbezüglich?<br />

Wenn es um weiterführende Fragen zu lokalen<br />

Vorgaben geht, so empfehle ich den<br />

Kontakt zur Umwelt-Fachstelle von Kanton<br />

beziehungsweise Gemeinde. Dies lohnt sich<br />

besonders während der Planungsphase einer<br />

Radwaschanlage. Für den Betrieb von Radwaschanlagen<br />

empfiehlt sich die Verwendung<br />

von zugelassenen Granulaten beziehungsweise<br />

Reinigungsmitteln. Besonders<br />

beim Einsatz von Reinigungsmitteln ist auf<br />

die richtige Dosierung und Abwasservorbehandlung<br />

zu achten. <<br />

Firma Ortschaft Telefon Website<br />

AABA AG 5620 Bremgarten 079 207 86 61 aaba.ch<br />

Agir AG 8910 Affoltern a. Albis 044 762 44 88 agir.biz<br />

Eurogomma GmbH 3072 Ostermundigen 031 731 22 55 eurogomma.ch<br />

ESA 3401 Burgdorf 034 439 02 04 esa.ch<br />

G. Marelli AG Pneuhandel 4127 Birsfelden 061 311 61 07 marelli.ch<br />

Häfeli-Brügger AG 5313 Klingnau 056 267 55 55 haefeli-bruegger.ch<br />

Jura-Cement-Fabriken AG 5103 Wildegg 062 887 76 66 juracement.ch<br />

PM Ecorecycling SA 6850 Mendrisio 091 630 27 40 pmecorecycling.ch<br />

Rizzi Giorgio Sagl 6593 Cadenazzo 027 458 38 52 rizzigiorgio.ch<br />

Rubbertec AG 5053 Staffelbach 062 739 20 15 rubbertec.ch<br />

Zimmermann Umweltlogistik AG 6374 Buochs 041 624 91 94 zimgroup.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>63


TECHNIK & UMWELT<br />

Mit dem Nexo stellt Hyundai als Partner der Ausstellung die<br />

neuste Generation seines serienmässig hergestellten Wasserstoff-Elektrofahrzeugs<br />

vor.<br />

Ausstellung «Powerfuel» im Verkehrshaus<br />

Den Treibstoffen der Zukunft<br />

auf der Spur<br />

Das Verkehrshaus in Luzern ist als meistbesuchtes Museum der Schweiz der ideale Ort, um eine breite<br />

Öffentlichkeit für nachhaltige Treibstoffe zu sensibilisieren. Die neue Dauerausstellung klärt auf interaktive<br />

Weise auf. Mike Gadient<br />

Welcher Treibstoff ist für welchen Zweck sinnvoll?<br />

Wie kommt Ökostrom in den Tank? Wie<br />

funktioniert ein Brennstoffzellenfahrzeug? Antworten<br />

auf diese und weitere Fragen liefert die<br />

neue Themeninsel «Powerfuel» in der Halle<br />

Strassenverkehr des Luzerner Verkehrshauses.<br />

Die Dauerausstellung über nachhaltige Treibstoffe<br />

der Zukunft entstand in Zusammenarbeit mit<br />

der Empa, Hyundai und Avenergy Suisse, dem<br />

Verband der schweizerischen Importeure von<br />

Brenn- und Treibstoffen. «Ich bin stolz, neben<br />

historischen Fahrzeugen auch energieeffizientere<br />

Lösungen zeigen zu können», sagt Verkehrshaus-<br />

Direktor Martin Bütikofer.<br />

Den Besuchern wird aufgezeigt, dass es für<br />

eine Senkung der CO 2<br />

-Emissionen einer Diversifizierung<br />

der Treibstoffe bedarf. Elektro, Wasserstoff,<br />

synthetisch <strong>–</strong> alle Vor- und Nachteile<br />

dieser Treibstoffe sind zu entdecken. «Um CO 2<br />

-<br />

neutrale Treibstoffe zu produzieren, muss überschüssiger<br />

Strom aus erneuerbaren Energien<br />

genutzt werden: etwa aus Solaranlagen, Windparks<br />

oder Laufwasserkraftwerken», erklärt Brigitte<br />

Buchmann, Direktionsmitglied der Empa.<br />

Das Ziel der Forschungsanstalt sei es, die Brücke<br />

zu schlagen von anwendungsorientierter Forschung<br />

zur Umsetzung.<br />

Die Besucher werden einerseits mit einem überdimensionalen<br />

Bildschirm, auf dem die ersten<br />

Wasserstoffschienenfahrzeuge und Wasserstoffflugzeuge<br />

zu bewundern sind, an die Thematik<br />

herangeführt. Andererseits steht ein Brennstoffzellenfahrzeug<br />

der Marke Hyundai Nexo Fuel<br />

Cell bereit. Das elektrisch betriebene Modell<br />

weckt das Interesse des Besuchers, weil es seine<br />

Energie aus Wasserstoff bezieht, der im Fahrzeug<br />

selbst via Brennstoffzelle in reines Wasser<br />

und Sauerstoff umgewandelt wird. Die dabei frei<br />

werdende elektrische Energie treibt den Elektromotor<br />

an und speist zusätzlich die Puffer-Batterie.<br />

Staunen werden einige darüber, dass sich der<br />

Hyundai Nexo in fünf Minuten tanken lässt, bei<br />

einer Reichweite von über 660 Kilometern.<br />

Darüber, wo die Schweiz heute und künftig<br />

ihren Treibstoff bezieht, klärt Avenergy Suisse<br />

auf. «Tanken ist ein emotionales Thema», sagt<br />

Geschäftsführer Roland Bilang. Eine Zapfsäule<br />

aus den 1970er Jahren, die an den Servicegedanken<br />

einer Tankstelle erinnert, versinnbildlicht<br />

dies gemeinsam mit einer Wasserstoffzapfsäule,<br />

an der der Betankungsprozess ausprobiert werden<br />

kann. Auch anhand eines Instruktionsfilms<br />

wird die Möglichkeit genutzt, die neuen Technologien<br />

einem breiten Publikum vorzustellen.<br />

«Bei all den Zukunftsbildern darf aber nicht vergessen<br />

werden, dass man auch heute sicherstellen<br />

muss, dass Energie jederzeit verfügbar ist», so<br />

Bilang. Aus diesem Grund vermittelt Avenergy<br />

Suisse auch Informationen über die letzte Raffinerie<br />

der Schweiz, die Benzin, Diesel und Heizöl<br />

herstellt. In Cressier NE werden etwa 25 Prozent<br />

aller in der Schweiz verkauften Erdölprodukte<br />

produziert. Die Rohölversorgung erfolgt über die<br />

Südeuropäische Pipeline (SEPL) vom Seeschiffsterminal<br />

in Fos-sur-Mer in Südfrankreich.<br />

Die erwachsenen Besucher im Verkehrshaus<br />

konsumieren diese Informationen dankend. Die<br />

Kinder können sich derweil auf einer interaktiven<br />

Spielfläche austoben und ein Fahrzeug mit<br />

klimaneutralem Wasserstoff betanken. Dazu<br />

spalten sie virtuelle Wassermoleküle mit den<br />

Füssen in Wasserstoff und Sauerstoff. Die Dauerausstellung<br />

«Powerfuel» bietet über alle Altersklassen<br />

hinweg Möglichkeiten, einen Schritt in<br />

die Treibstoffzukunft zu machen. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

verkehrshaus.ch<br />

Die Themeninsel Powerfuel mit interaktivem Spielspass.<br />

Fotos: Verkehrshaus<br />

64<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


READY FOR A NEW<br />

CHALLENGE?<br />

www.peace-support.ch


HANDEL & AFTERSALES<br />

Zwei verschiedene Welten, ein Geschäftsführer:<br />

René Kenel ist Automechaniker und Bestatter zugleich.<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

Garagistenzmorge bei der Rigi-Garage Kenel GmbH<br />

Bestatter im Nebenberuf<br />

René Kenel führt in Arth SZ als Automechaniker und Bestatter zwei Familienunternehmen gleichzeitig.<br />

Den AGVS-Garagisten beschäftigt dabei einerseits der Wandel in der Autobranche und andererseits, wie<br />

er den Verstorbenen einen würdevollen Abschied ermöglichen kann. Mike Gadient<br />

Zwei total unterschiedliche Berufe, die trotzdem<br />

dieselbe Eigenschaft voraussetzen: Sowohl<br />

in der Autowerkstatt als auch als Bestatter<br />

benötigt René Kenel Feingefühl. Von<br />

ihm als Inhaber der Rigi-Garage Kenel wird<br />

das notwendige Handwerksgeschick verlangt,<br />

um einen Defekt am Fahrzeug zu reparieren.<br />

«Den Schaden reparieren und dem<br />

Kunden anschliessend erklären, was behoben<br />

wurde <strong>–</strong> das ist meine Leidenschaft»,<br />

sagt der 51-Jährige, der für Arth SZ und sechs<br />

umliegende Gemeinden auch noch als Bestatter<br />

tätig ist. In dieser Rolle begleitet er die<br />

Trauernden mit dem nötigen Mitgefühl. «Es<br />

geht darum, den Angehörigen so viel Arbeit<br />

wie nur möglich abzunehmen und den Verstorbenen<br />

die letzte Ehre zu erweisen.»<br />

Ein aussergewöhnliches Zweifachengagement,<br />

das einen Blick in die Vergangenheit<br />

verdient: Die allerersten Autos, die auf den<br />

Strassen in Arth unterwegs waren, reparierte<br />

die Familie Kenel noch in der von ihr<br />

betriebenen Schmiede. Das Hauptgeschäft<br />

machten dazumal die Fuhrwerke und das<br />

Beschlagen der Pferdehufe aus. Im Jahr 1927<br />

wurde dann die Garage inklusive eigener<br />

Shell-Tankstelle in Betrieb genommen. Heute<br />

hat mit René Kenel die vierte Generation das<br />

Ruder übernommen. Er absolvierte im Familienbetrieb<br />

eine Lehre als Automonteur und<br />

Automechaniker und fasste nicht nur Tritt in<br />

der Automobilbranche, sondern wurde von<br />

seinem Vater auch ins Bestattungswesen<br />

eingeführt. Nach anfänglichen Berührungsängsten<br />

half er schon als 15-Jähriger bei den<br />

Vorbereitungsarbeiten mit. «Um mein Töffli<br />

aufzumotzen, brauchte ich Geld», erklärt er<br />

seinen Sinneswandel. Drei Jahre später und<br />

mit dem Erhalt des Fahrausweises transportierte<br />

er zum ersten Mal selbst einen Verstorbenen<br />

<strong>–</strong> nicht wie sein Urgrossvater zu seiner<br />

Zeit mit Pferd und Wagen, sondern in einem<br />

Ford LTD.<br />

66<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

Die Rigi-Garage Kenel in den Anfangszeiten um 1930 und heute. Geblieben ist die malerische Umgebung am Zugersee. Fotos: Rigi-Garage Kenel / AGVS-Medien<br />

Als René Kenels Vater 1993 verstarb, führte<br />

zunächst seine Mutter den Bestattungsdienst<br />

und die Garage als damalige Peugeot-Vertretung<br />

weiter. Die Verantwortung übernahm<br />

René Kenel just ab jenem Zeitpunkt, als der<br />

französische Autohersteller kontinuierlich<br />

mehr Anforderungen an seine Garagisten<br />

stellte. «Wir konnten weder die geforderten<br />

Verkaufszahlen, noch die Auflagen an einen<br />

Showroom erfüllen», sagt René Kenel. Die<br />

Degradierung zur Servicestelle war die Folge,<br />

aber selbst für diesen Status sind die Ansprüche<br />

in den letzten Jahren gewachsen. «Ich<br />

hätte immer mehr Kurse besuchen müssen<br />

<strong>–</strong> vom Peugeot-Techniker zum -Diagnostiker<br />

und und und. Das hätte mich gegen 20 000<br />

Franken gekostet.» Anstatt auf das finanzielle<br />

Nullsummenspiel einzugehen, wurde daher<br />

das Verhältnis mit den Franzosen im <strong>Mai</strong><br />

2019 gekündigt.<br />

Jetzt ist es René Kenel wohler. Er hat sich<br />

für das Werkstattkonzept Le Garage der<br />

ESA entschieden und bietet Reparaturen<br />

und Service aller Marken an. Aktuell beschäftigt<br />

er einen Werkstattmitarbeiter<br />

und Interessenten für die Lehre Automobil-<br />

Fachmann/-frau EFZ Fachrichtung «Personenwagen»<br />

dürfen sich gerne bei ihm melden.<br />

«Wir geben Jugendlichen seit jeher eine<br />

Chance. Wir wollen Fachpersonen für unser<br />

Gewerbe ausbilden», so Kenel. Wichtig sei,<br />

sich Zeit für die Lernenden zu nehmen, damit<br />

sie den Anschluss in der Schule halten.<br />

Auch Kenel selbst eignet sich regelmässig<br />

neues Wissen an und hat Weiterbildungen<br />

in den Bereichen Klimaprüfung und Hochvoltsysteme<br />

für Hybridfahrzeuge erfolgreich<br />

abgeschlossen.<br />

Obwohl er die Diskussionen rund um alternative<br />

Antriebe verfolgt und als sinnvoll bezeichnet,<br />

behagen dem AGVS-Garagisten die<br />

Veränderung nicht. «Meine Kunden äussern<br />

Bedenken, die E-Mobilität sei noch nicht ausgereift.<br />

Sie fragen sich, wie und wo sie den<br />

Strom beziehen sollen.» Dass die Mehrheit<br />

der Kundschaft von René Kenel ältere Benziner<br />

fährt, kommt ihm daher gelegen. «Ich<br />

bin ein Mechaniker der alten Schule, der sich<br />

gerne mit Einspritzern und Vergasern statt<br />

mit Sensoren und Schaltplänen von Fremdmarken<br />

auseinandersetzt.» Aus diesem<br />

Grund hat er sich auch auf Oldtimer spezialisiert<br />

und erst kürzlich einen alten Dodge von<br />

Grund auf restauriert.<br />

Lieber Abstand nimmt der Garagist und Segelboot-Besitzer<br />

auch von der Finanzbuchhaltung,<br />

weshalb ihn seine Mutter und eine<br />

Mitarbeiterin im Büro und am Empfang<br />

unterstützen. Sinnvoll ist diese zusätzliche<br />

Arbeitskraft auch mit Blick auf das Bestattungsunternehmen,<br />

denn dessen Eingangsbereich<br />

ist derselbe wie derjenige der Garage.<br />

Die Hinterbliebenen werden jeweils im Vorfeld<br />

des Gesprächs telefonisch darüber informiert,<br />

dass sie an der Zugerstrasse 17 trotz<br />

unübersehbarem Shell-Logo an der richtigen<br />

Adresse sind. Empfangen werden sie dann in<br />

einem Besprechungszimmer, das dank den<br />

Auflagen von Peugeot entstanden ist. «Wir<br />

haben aufgrund der Vorgaben für den Empfangsbereich<br />

einen Teil der Werkstatt verkleinert.<br />

Ohne den Doppelnutzen fürs Bestattungsunternehmen<br />

hätten wir das nicht auf<br />

uns genommen», erklärt Kenel. So kommt es<br />

vor, dass er von der Werkstatt kommend direkt<br />

an einem Trauergespräch Platz nimmt. In<br />

diesem Moment ist kein adrettes Auftreten,<br />

sondern Mitgefühl gefragt. Trauernde müssen<br />

zum Beispiel über verschiedene Vorschriften<br />

wie die Totenruhe aufgeklärt werden. Der<br />

früheste Zeitpunkt der Kremation nach Eintritt<br />

des Todes ist in den meisten Kantonen<br />

auf 48 Stunden festgesetzt.<br />

Fortsetzung Seite 68<br />

In der Werkstatt wartet ein Volvo 740 auf den Service und ein Stockwerk tiefer sind Särge in unterschiedlichen Grössen gelagert. Fotos: AGVS-Medien<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>67


HANDEL & AFTERSALES<br />

«Das Leben ist ein Geschenk <strong>–</strong> ein liebevoller<br />

Abschied auch», lautet das Leitbild des Bestattungsunternehmens.<br />

Angeboten werden<br />

alle Dienstleistungen: vom Trauergespräch<br />

über das Einsargen, den Urnenrücktransport,<br />

das Einkleiden des Verstorbenen bis hin zur<br />

Organisation von Trauerkarten und Blumenschmuck.<br />

«Alles diskret, pietät- und respektvoll»,<br />

so Kenel. Er richtet die Verstorbenen<br />

meistens vor Ort her, wäscht, schminkt und<br />

kleidet sie ein. Auch allfällige Wunden werden<br />

verdeckt.<br />

Garage und Bestattungsunternehmen sind<br />

seit 2009 in je eine GmbH aufgeteilt. Alle, die<br />

beim Bestattungsunternehmen mitwirken,<br />

sind im Stundenlohn angestellt <strong>–</strong> selbst René<br />

Kenel, der stets auf Pikett ist. «Ruft mich die<br />

Polizei, habe ich innerhalb von 30 bis 40 Minuten<br />

beim Leichnam zu sein.» Da bleibt in<br />

der Werkstatt der letzte am Fahrzeug anzubringende<br />

Sommerreifen schon einmal liegen.<br />

Infolge der Corona-Pandemie stieg die<br />

Arbeit für den Bestatter nicht an. Der 51-Jährige<br />

berichtet von 20 Todesfällen mit Covid-19.<br />

Mehr zu tun hatte er im vergangenen<br />

Jahr nach wie vor in der Garage. «Sie ist meine<br />

Haupteinnahmequelle und selbsttragend.<br />

Leider lässt die Auslastung anfangs <strong>2021</strong> nun<br />

zu wünschen übrig.»<br />

Mit Arbeit eingedeckt hat sich René Kenel<br />

Ende 2020 gleich selbst. Sein Peugeot Expert<br />

in der Langversion hatte nach 25 Jahren als<br />

Bestatterfahrzeug ausgedient. Der Nachfolger,<br />

ein Peugeot Traveller 4x4, musste zuerst<br />

umgebaut werden. «Wir haben noch nie ein<br />

Transportfahrzeug ab der Stange gekauft.<br />

Es hat Tradition, dass wir beim Innenausbau<br />

das lokale Gewerbe berücksichtigen»,<br />

so Kenel. Die Schreinerei aus Küssnacht SZ<br />

zeichnet sich für die Seitenverkleidung aus<br />

Holz und die Trennwand zum Fahrer verantwortlich<br />

und die Metallbauschlosserei aus<br />

Goldau SZ hat den Chromstahl-Boden verlegt.<br />

Der Einbezug der Region ist der Familie<br />

Kenel wichtig, weil man sich so gegenseitig<br />

etwas zurückgebe. Auch die Urnen,<br />

die mit den Särgen in einem Raum unterhalb<br />

der Garage aufbewahrt sind, werden<br />

von lokalen Behindertenwerkstätten bezogen.<br />

Gesegnet wurde das Fahrzeug übrigens<br />

im Februar vom Pfarrer der Pfarrkirche Arth.<br />

Ist René Kenel als Garagist und Bestatter<br />

mittlerweile eine der bekanntesten Persönlichkeiten<br />

im Dorf? «Wer meinen Namen<br />

nicht kennt, der kennt zumindest die Garage<br />

mit der Shell-Tankstelle an der Hauptstrasse»,<br />

entgegnet der AGVS-Garagist. Um nicht<br />

in Vergessenheit zu geraten, inseriert er zudem<br />

in der Lokalzeitung Rigi Post und steigert<br />

seine Onlinepräsenz. Nebst einer neuen<br />

Webseite werden das Google-Ranking und<br />

der Social-Media-Auftritt laufend optimiert.<br />

Seit vier Jahren erinnert er seine Kundschaft<br />

zudem aktiv per Briefpost daran, dass der<br />

Service fällig ist. «Damit habe ich gute Erfahrungen<br />

gemacht, weil sich die Kundentermine<br />

dadurch besser staffeln lassen.»<br />

Möglichst zahlreich sollen die Kunden dann<br />

zur 100-Jahr-Feier im Jahr 2027 erscheinen.<br />

Geplant ist noch nichts, aber René Kenel<br />

schwebt ein gemütlicher Tag der offenen Tür<br />

mit Wurst vom Grill vor. Ob der Familienbetrieb<br />

übrigens dereinst von der fünften Generation<br />

geführt wird, ist ihm nicht wichtig.<br />

«Meine Kinder sollen den Beruf ausüben, der<br />

ihnen Spass bereitet.» Seine beiden Töchter<br />

haben sich als Coiffeuse und Malerin für andere<br />

Branchen entschieden und sein Sohn ist<br />

erst im Oberstufenalter. Zumindest zeigt die<br />

Tendenz bei ihm Richtung Autoberuf. Eine<br />

Schnupperlehre habe seine Freude an lauten<br />

Motoren bestätigt. Und das Feingefühl dürfte<br />

ihm in die Wiege gelegt worden sein. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

rigi-garage-kenel.ch<br />

Lokale Unternehmen halfen beim Innenumbau des Bestattungsfahrzeuges mit. Fotos: AGVS-Medien<br />

68<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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Werden der Garagen- sowie der Bestattungsbetrieb einst von René Kenels Kindern<br />

übernommen? Ihm sei das nicht wichtig, versichert er.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>


BRANCHENVERTRETUNG / HANDEL<br />

Volkswagen verkauft die Modelle seiner reinelektrischen<br />

ID-Linie in Deutschland ausschliesslich im<br />

Agenturmodell. Quelle: Volkswagen<br />

Neue Vertriebskanäle<br />

Agenturmodell?<br />

Nur wenn es sich rechnet!<br />

Wird der Markenhändler in absehbarer Zeit zum Agenten einer Marke? Der europäische Dachverband Cecra<br />

diskutierte die möglichen Auswirkungen des Agenturmodells auf das Autogewerbe. Der AGVS nahm an der<br />

Video-Konferenz teil. Sandro Compagno<br />

Viele Hersteller suchen einen direkten Draht<br />

zum Autokäufer. So stellen Hersteller wie<br />

der Volkswagen-Konzern oder Mercedes in<br />

verschiedenen Ländern ihre Händlernetze<br />

in Agenturen um. Der Markenhändler agiert<br />

dabei als Vermittler zwischen Automobilisten<br />

und Hersteller.<br />

VW wird seine Elektromodelle ID.3 und<br />

ID.4 in Deutschland im neuen Vertriebsmodell<br />

unter die Leute bringen. Auch bei Seats<br />

Sportmarke Cupra denkt man laut über ein<br />

Agenturmodell nach. «Ich bin absolut überzeugt,<br />

dass dies für den Kunden, den Handel<br />

und für uns der richtige Weg ist», sagt<br />

Wayne Griffiths, Vorstandsvorsitzender<br />

bei Seat. «Für uns ist es wichtig, den Vertriebskanal<br />

effizient zu steuern sowie die<br />

Beziehung zwischen Kunde und Marke aufzubauen<br />

und zu erhalten. Das ist nur per<br />

Agentur möglich.»<br />

Die Garagisten kümmern sich in diesem<br />

Modell um Akquisition, Beratung, Probefahrten,<br />

administrative Abwicklung und<br />

Fahrzeugübergabe. Dafür erhalten sie vom<br />

Hersteller eine Provision und einen Bonus.<br />

Vertragspartner des Autokäufers, für die<br />

Rechnung und die Zahlungsabwicklung zuständig,<br />

ist nicht mehr der Garagist, sondern<br />

der Hersteller. VW legt bei seinen Stromern<br />

ID.3 und ID.4 die Fahrzeugpreise fest, übernimmt<br />

die Finanzierung und trägt das Risiko<br />

für Rückläufer und Restwert. Der Handel<br />

muss die Fahrzeuge auch nicht mehr vorfinanzieren,<br />

das übernimmt VW wie auch die<br />

Kosten für Lagerhaltung und Ausstellungsfahrzeuge.<br />

Wird aus dem unabhängigen Unternehmer<br />

Garagist auf diese Weise in nicht allzu ferner<br />

Zukunft ein Handelsagent? Auch in der<br />

Schweiz gibt es vereinzelte Hersteller, die am<br />

Garagisten vorbei verkaufen: Tesla beispielsweise<br />

verkauft seine Fahrzeuge nur online.<br />

Auch bei Polestar, der in der Schweiz bislang<br />

lediglich zwei Showrooms hat, erfolgt<br />

der Kaufvertragsabschluss ausschliesslich<br />

online. Service und Unterhalt gewährleisten<br />

rund 70 Volvo-Vertreter in der Schweiz,<br />

sogenannte Polestar Service Points.<br />

70<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BRANCHENVERTRETUNG / HANDEL<br />

Die Vor- und Nachteile des Agenturmodells<br />

Der Trend zum Agenturmodell hat einen<br />

simplen Hintergrund: Die Hersteller suchen<br />

den direkten Kontakt zum Endkunden, dem<br />

Autokäufer. Sie wollen ihre Kunden auf der<br />

gesamten sogenannten Customer Journey<br />

von der Wahrnehmung, über die Wahl, die<br />

Finanzierung, den Kauf bis zur Erfahrung<br />

nach dem Kauf direkt begleiten. Die Cecra,<br />

die Dachorganisation der europäischen Autogewerbe-<br />

und Händlerverbände, hat sich mit<br />

der Entwicklung befasst und im März an<br />

einem Online-Meeting, an dem auch Vertreter<br />

des AGVS teilnahmen, über aktuelle<br />

Tendenzen und über Vor- und Nachteile des<br />

Agenturmodells informiert.<br />

Das Agenturmodell zeichnet sich durch fünf<br />

Kriterien aus:<br />

1. Die Agentur muss für den Hersteller<br />

ein definiertes Ziel erreichen und erhält<br />

dafür eine Kommission. Das können<br />

Auslieferungen sein und /oder<br />

auch Probefahrten.<br />

Der Bericht, den die Cecra beim Strategieberatungsunternehmen icdp in Auftrag gegeben hat, sieht<br />

im Agenturmodell zwar einen fundamentalen Wandel in der Beziehung zwischen Hersteller und<br />

Händler. Aber mit dem neuen Modell komme nicht nur Schlechtes auf den Garagisten zu. Der Bericht<br />

nennt die Vor- und Nachteile des Systems für beide Seiten:<br />

Vorteile Hersteller:<br />

+ Kontrolle über Preise und Absatz<br />

+ Direkte Beziehung zum Endkunden<br />

+ Direkter Verkauf ohne eigene<br />

Verkaufsorganisation<br />

+ Einheitliche Verkaufsprozesseund<br />

systeme<br />

+ Kontrolle über Wettbewerb<br />

innerhalb der eigenen Marke<br />

+ Integration der Online-Kanäle und<br />

Kundendaten<br />

+ Besseres Management der<br />

Angebotskette<br />

Nachteile Hersteller:<br />

<strong>–</strong> Hersteller trägt alle Marktkosten<br />

<strong>–</strong> Kein Grosshandel mehr<br />

<strong>–</strong> Verantwortung, Händler-Investitionen zu<br />

kompensieren<br />

<strong>–</strong> Potenzielle länderübergreifende<br />

Arbitrage-Geschäfte, falls das<br />

Agenturmodell EU-weit nicht flächendeckend<br />

<strong>–</strong> Format nicht umsetzbar in Ländern, die<br />

Direktverkäufe des Herstellers verbieten.<br />

Vorteile Händler/Agentur:<br />

+ Kein kommerzielles Risiko <strong>–</strong> ausser<br />

der eigenen Arbeitszeit<br />

+ Anlagevermögen und Betriebsmittel<br />

reduziert<br />

+ Potenziell tiefere Lagerhaltungskosten<br />

+ Einkünfte aus Neuwagenhandel vorhersehbar<br />

<strong>–</strong> erlaubt Fokussierung auf<br />

Gebrauchtwagenhandel und Aftersales<br />

+ Kompensation bei Beendigung der<br />

Geschäftsbeziehung zum Hersteller<br />

Nachteile Händler:<br />

<strong>–</strong> Verlust der Eigenständigkeit<br />

<strong>–</strong> Refinanzierung der bestehenden<br />

Investitionen fraglich<br />

<strong>–</strong> Grössere Systemkomplexität für<br />

Mehrmarkenhändler<br />

<strong>–</strong> Umsatzrückgang wirkt sich auf<br />

Unternehmensbewertung aus<br />

2. Nicht der Garagist ist Eigentümer der<br />

die Fahrzeuge, sondern der Hersteller.<br />

Er bezahlt Transport, Lagerkosten und<br />

Aufbereitung. Die Rechnung für den<br />

Kauf erfolgt im Namen des Herstellers,<br />

nicht über den Garagisten.<br />

3. Beim Agenturmodell bezahlt der Hersteller<br />

alle Investitionen, die mit der<br />

Geschäftsbeziehung zum Agenten anfallen.<br />

4. Endet die Geschäftsbeziehung zwischen<br />

Hersteller und Garagist, sind<br />

Kompensationszahlungen vorgesehen.<br />

5. Der Agent/Garagist legt seine Geschäftszahlen<br />

gegenüber dem Hersteller<br />

offen.<br />

Beim AGVS setzen sich Geschäftsleiter Markus<br />

Aegerter (beim AGVS für den Bereich<br />

Branchenvertretung zuständig) und Juristin<br />

Olivia Solari mit dem Thema auseinander.<br />

Sie nahmen am Cecra-Meeting teil und zeigten<br />

die Situation in der Schweiz auf. Markus<br />

Aegerter erwartet «einen erheblichen Diskussionsbedarf»<br />

zwischen Händlerverbänden<br />

und Herstellern, um eine Antwort auf die<br />

Frage zu finden, ob ein echtes Agenturmodell<br />

wirklich der richtige Weg für unsere Garagisten<br />

ist. Olivia Solari wies zudem auf rechtliche<br />

Hürden hin: «Es bleibt zu prüfen, ob das<br />

aus der EU stammende Agenturmodell mit<br />

dem schweizerischen Recht umsetzbar ist.»<br />

Markus Aegerter stellte dabei klar, unter welchen<br />

Bedingungen der AGVS und seine Mitglieder<br />

für ein solches Modell zu gewinnen<br />

sind: «Für den AGVS ist es entscheidend, dass<br />

die Händler in einem Agenturmodell für alle<br />

ihre Aufwendungen angemessen entschädigt<br />

werden und keine Vorfinanzierung der<br />

Fahrzeuge tragen müssen. Auch die Kosten<br />

für Lagerhaltung und Ausstellungsfahrzeuge<br />

sollten nicht mehr auf die Händler abgewälzt<br />

werden. Und ein echtes Agenturmodell sollte<br />

losgelöst von verpflichtenden Zielerreichungen<br />

in Verbindung mit Stückzahlen sein.» Für<br />

die Hersteller ist die Botschaft somit klar: Die<br />

Schweizer Garagisten sind offen gegenüber,<br />

neuen Vertriebs- und Entschädigungsmodellen<br />

<strong>–</strong> aber nur, wenn die Rechnung am Ende<br />

des Tages für sie aufgeht. <<br />

Fortsetzung Seite 72<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>71


BRANCHENVERTRETUNG / HANDEL<br />

Markus Aegerter zum Thema Agenturmodell<br />

Neue Herausforderungen<br />

und neue Chancen<br />

In nahen Ausland ist das Agenturmodell von einigen Marken bereits umgesetzt. Auch in der Schweiz dürfte<br />

das neue Vertriebsmodell früher oder später zum Thema werden. Markus Aegerter (AGVS-Geschäftsleitung<br />

Branchenvertretung) nimmt Stellung. Sandro Compagno<br />

Markus Aegerter, AGVS-Geschäftsleiter<br />

Branchenvertretung.<br />

Herr Aegerter, in verschiedenen Ländern<br />

setzen Hersteller vermehrt auf das<br />

Agenturmodell. Wie ist die Situation in<br />

der Schweiz?<br />

Markus Aegerter, AGVS-Geschäftsleitung<br />

Branchenvertretung: Mir ist mit Ausnahme<br />

von Polestar aktuell keine Marke bekannt,<br />

welche das Agenturmodell in der Schweiz bereits<br />

eingeführt hat. Ich gehe aber davon aus,<br />

dass es bei denjenigen Marken ein Thema<br />

wird, welche das in anderen Ländern bereits<br />

umgesetzt haben, insbesondere beim Volkswagenkonzern,<br />

Volvo oder Mercedes.<br />

Wie steht der AGVS grundsätzlich zum<br />

Agenturmodell?<br />

Für den AGVS ist es entscheidend, dass die<br />

Händler in einem Agenturmodell für alle<br />

ihre Aufwendungen angemessen entschädigt<br />

werden und keine Vorfinanzierung<br />

der Fahrzeuge und der Infrastruktur tragen<br />

müssen. Auch die Kosten für Lagerhaltung<br />

und Ausstellungsfahrzeuge sollten nicht<br />

mehr auf die Händler abgewälzt werden.<br />

Und ein echtes Agenturmodell sollte losgelöst<br />

von verpflichtenden Zielerreichungen<br />

in Verbindung mit Stückzahlen sein.<br />

Wenn Sie mit AGVS-Garagisten sprechen.<br />

Wie nehmen Sie deren Haltung wahr?<br />

Im Moment noch eher zurückhaltend und<br />

abwartend, denn es gibt noch viele offene<br />

Fragen. Unter anderem ist zu prüfen, ob das<br />

aus der EU stammende Agenturmodell mit<br />

dem schweizerischen Recht überhaupt umsetzbar<br />

ist. Dazu kommt die Motion Pfister<br />

welche Automobilisten und Garagisten vor<br />

wettbewerbsverzerrenden und gebietsabschottenden<br />

Praktiken schützen will. Der<br />

Vorstoss wird voraussichtlich in der Sommersession<br />

im Ständerat behandelt, nachdem<br />

der Nationalrat im letzten Herbst mit<br />

einem deutlichen Ja zugestimmt hat.<br />

Wie vertritt der AGVS die Interessen seiner<br />

Mitglieder gegenüber den Herstellern?<br />

Wir sind aktuell in der Markenkommission<br />

daran, ein Factsheet mit allen wissenswerten<br />

Informationen zu diesen neuen Zusammenarbeitsmodellen<br />

zu erarbeiten. Dieses<br />

werden wir den Vertretern der Markenhändlerverbände<br />

für ihre Gespräche mit<br />

den Importeuren/Herstellern zur Verfügung<br />

stellen. Und wir unterstützen die Vertreter<br />

der Markenhändlerverbände durch unsere<br />

Rechtsberater.<br />

Ein anderes Modell, das die Cecra untersucht<br />

hat, war das Franchise-Modell, in dem<br />

der Garagist grössere unternehmerische<br />

Freiheiten, aber auch ein höheres Risiko<br />

trägt. Eine sinnvolle Alternative?<br />

Es ist korrekt, dass die von der Cecra beauftragte<br />

Analyse zum Schluss gekommen ist,<br />

dass ein Franchisekonzept durchaus eine Alternative<br />

sein könnte. Je nach Risikobereitschaft<br />

der Garagisten als Franchisenehmer<br />

kann deren Verdienst mit diesem Modell interessanter<br />

sein. Wie bereits erwähnt bleibt<br />

aber abzuwarten, welche Konzepte von den<br />

Importeuren/Herstellern den Schweizer Garagisten<br />

vorgelegt werden. Die Händlerverbände<br />

und letzten Endes auch jeder Markengaragist<br />

werden gefordert sein, die Auflagen<br />

der jeweiligen Modelle genau zu prüfen.<br />

100 Prozent der deutschen VW-Händler<br />

haben für den Verkauf der Elektrofahrzeuge<br />

der ID-Linie einen Agenturvertrag mit dem<br />

Hersteller unterschrieben. Offenbar ist das<br />

für sie interessanter als die Unabhängigkeit.<br />

Ich kenne den Inhalt dieser Verträge, welche<br />

die deutschen VW-Händler für die ID-<br />

Linie unterzeichnet haben, noch nicht. Von<br />

unseren Kollegen vom deutschen Verband<br />

ZDK weiss ich aber, dass Seitens der Händlerverbände<br />

harte Verhandlungen mit dem<br />

Hersteller geführt wurden.<br />

Ganz grundsätzlich: Ist der Garagist als<br />

freier Unternehmer heute eine bedrohte Art?<br />

Nein. Aber das über lange Jahre gültige Geschäftsmodell<br />

mit den bekannten Vertriebskanälen<br />

und Entschädigungsvarianten ändert<br />

sich. Ich gehe davon aus, dass mit den<br />

neuen Antriebsvarianten <strong>–</strong> allen voran den<br />

reinen Elektroautos <strong>–</strong> schrittweise neue<br />

Konzepte umgesetzt werden, indem der<br />

Handel auf Onlinevertrieb umgestellt wird.<br />

Für den Garagisten bringt das neue Herausforderungen.<br />

Aber auch neue Chancen! <<br />

72<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

5 Fragen an Michael Jost, ehemaliger VW-Strategiechef<br />

Die Erfindung der Zeitmaschine<br />

Im März hatte Michael Jost überraschend angekündigt, seine Position als Chief Strategy Officer beim<br />

Volkswagenkonzern aufzugeben. Der Deutsche, Referent am «Tag der Schweizer Garagisten» 2020, zu<br />

seinen Beweggründen und Plänen. Sein Nachfolger ist Andreas Walingen. Reinhard Kronenberg<br />

Michael Jost, bis April <strong>2021</strong> Chief Strategy Officer<br />

Volkswagen. Quelle: VW<br />

Herr Jost, wie kommt man dazu, einen<br />

der spannendsten Jobs in der Automobilindustrie<br />

aufzugeben?<br />

Michael Jost: Über 10 Jahre hinweg konnte<br />

ich die Zukunft der Marken und des Volkswagen-Konzerns<br />

mit einem ausgezeichneten<br />

Team entscheidend mitbestimmen. Ohne<br />

Frage, es waren bewegte und bewegende<br />

Zeiten. Wir haben kraftvolle und wesentliche<br />

strategische Impulse für die Marken und<br />

den gesamten Konzern gesetzt. In der öffentlichen<br />

Wahrnehmung steht sicher an erster<br />

Stelle das klare Bekenntnis zu den Pariser<br />

Klimazielen. Es wurde zur Triebfeder der<br />

Dekarbonisierungsstrategie des gesamten<br />

Unternehmens. Wir haben die konsequenteste<br />

E-Offensive der Automobilindustrie<br />

angestossen und den Standort Deutschland<br />

gestärkt. Zur Transformation gehört aber<br />

nicht nur die E-Mobilität, sondern unbedingt<br />

auch die Digitalisierung. Mit dem Projekt<br />

«Trinity» verbindet sich nun die Vision<br />

des autonomen Fahrens als Zeitmaschine für<br />

die Menschen. Die Fahrt von A nach B wird<br />

dann Freiraum für andere Tätigkeiten bieten.<br />

Die Menschen bekommen von uns Zeit<br />

geschenkt. Zeit, das ist auch mein Thema.<br />

Nach vielen Jahren, in denen ich nur an Wochenenden<br />

zuhause war, will ich mich mehr<br />

meiner Familie und eigenen Unternehmensideen<br />

<strong>–</strong> wie etwa elektrisch betriebenen und<br />

autonom fahrenden Jachten <strong>–</strong> widmen.<br />

Eine der grossen Herausforderungen der<br />

Automobilindustrie ist die rasche Elektrifizierung<br />

der Fahrzeuge. Ganz allgemein und<br />

nicht markenspezifisch: Geht der Fortschritt<br />

rasch genug voran?<br />

Vor allem Volkswagen hat geliefert: mit dem<br />

ID.3 und dem ID.4. Die ID.-Familie wird sukzessive<br />

erweitert. Audi hat mit dem e-tron<br />

ein Erfolgsmodell in seiner Klasse auf die<br />

Räder gestellt. Der Porsche Taycan elektrifiziert<br />

die Sportwagenwelt und auch Skoda<br />

und Seat kommen mit attraktiven reinen E-<br />

Autos auf den Markt. Die E-Mobilität hat<br />

sich durchgesetzt, das ist auch am Angebot<br />

der Konkurrenz zu erkennen.<br />

Hat die Elektromobilität den «Tipping Point»<br />

erreicht <strong>–</strong> oder was braucht es noch dazu?<br />

Vor fünf Jahren haben wir die Transformation<br />

der Marke Volkswagen auf den Weg<br />

gebracht. Volkswagen hat sich klar zum E-<br />

Antrieb bekannt. Bis 2030 werden wir bei<br />

der Marke Volkswagen den Anteil reiner E-<br />

Autos in Europa auf 70 Prozent unseres Absatzes<br />

verdoppeln. Wir sind weit jenseits des<br />

«Tipping Points». Wir sind auf dem Weg zu<br />

CO 2<br />

-neutraler Mobilität für alle. Was aber<br />

unbedingt dazu gehört, ist die nötige Ladeinfrastruktur.<br />

Nur so überzeugen wir immer<br />

mehr Kunden und erhöhen damit das Tempo<br />

der Elektrifizierung.<br />

Von aussen betrachtet wird die Automobilindustrie,<br />

gerade die deutsche, von der<br />

Politik demontiert; ein Stichwort dazu ist<br />

unter anderen die Euro-7-Abgasnorm.<br />

Wo wird das enden <strong>–</strong> und wie?<br />

Schon heute setzen wir auf höchste Effizienz<br />

bei den Verbrennungsmotoren. Die<br />

NOx-Werte unserer Euro-6-Fahrzeuge sind<br />

bereits auf ein Minimum reduziert. Für weitere<br />

Massnahmen müsste hoher Aufwand<br />

betrieben werden, ohne dass die Umwelt<br />

wirklich profitiert. Am Ende kostet all das<br />

Entwicklungsausgaben, wodurch Mittel<br />

entzogen würden, die wir für die Transformation<br />

zur E-Mobilität brauchen. Es scheint<br />

aber so, dass sich die EU-Kommission bei<br />

diesem Thema bewegt.<br />

Sie kümmern sich künftig unter anderem<br />

der Entwicklung von elektrifizierten Booten.<br />

Woher kommt die Motivation, sich so stark<br />

für die Elektrifizierung einzusetzen?<br />

Ich halte den Klimawandel für eine der grössten<br />

Herausforderungen der Menschheit, die<br />

wir gemeinsam lösen müssen. Die UN-Klimakonferenz<br />

2015 in Paris hat einen klaren Weg<br />

aufgezeigt. Im Jahr 2050 wird eine CO 2<br />

-neutrale<br />

Gesellschaft angestrebt <strong>–</strong> und das geht<br />

nur, wenn wir bei der individuellen Mobilität<br />

auf E setzen <strong>–</strong> wenn man einmal vom Fliegen<br />

absieht. Da ist es nur konsequent, weiterzudenken.<br />

Von der Strasse auch auf das Wasser.<br />

CO 2<br />

-neutrale Mobilität ist ein Muss, wenn<br />

wir das Ruder beim fortschreitenden Klimawandel<br />

rumreissen wollen. <<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>73


HANDEL & AFTERSALES<br />

Noch steht diesem 911 S Targa die Werksrestaurierung durch Porsche Classic bevor. Foto: Porsche<br />

Porsche Classic<br />

Alte Teile für neue Dynamik<br />

Tradition und Innovation sind bei der deutschen Sportwagenmarke Porsche eng miteinander verbunden.<br />

Das stellt aber auch spezielle Anforderungen an Aftersales und Garagisten. Jürg A. Stettler<br />

Auch die Old- und Youngtimer-Spezialisten der Orchid<br />

Sports Cars SA in Genf, dem vierten Porsche-Classic-<br />

Zentrum weltweit und ersten der Schweiz, kümmern<br />

sich nun um Restauration. Foto: Porsche<br />

Heute sind weltweit mehr als 70 Prozent aller<br />

jemals gebauten Porsche noch auf den<br />

Strassen unterwegs. Und zwar nicht etwa<br />

an irgendwelchen edlen Oldtimerevents,<br />

sondern im Alltag. Dies stellt auch ganz besondere<br />

Anforderungen an den Ersatzteilhandel,<br />

Aftersales oder auch die Garagisten<br />

bezüglich Reparaturen. Denn nicht jeder<br />

kennt sich heute noch mit einem luftgekühlten<br />

Zwei-Liter-Boxermotor mit zwei Solex-Dreifachvergasern<br />

aus. Und doch taucht<br />

ein Porsche aus den 1970er-Jahren durchaus<br />

auch in Schweizer Werkstätten auf. «Derzeit<br />

ist in der Schweiz ein Bestand von rund<br />

17 000 Porsche-Klassikern registriert», verrät<br />

Michael Glinski, CEO Porsche Schweiz<br />

AG. «Historische Sportwagen unserer Marke<br />

haben einen hohen Stellenwert in der<br />

Schweiz <strong>–</strong> und das seit den frühesten Jahren<br />

der Firma Porsche: Der erste Seriensportwagen<br />

von Porsche wurde an eine Kundin aus<br />

Zürich ausgeliefert.» Diesem hohen Stellenwert<br />

versucht die deutsche Sportwagenmarke<br />

auch bezüglich Service und Ersatzteilen<br />

gerecht zu werden. Das Sortiment von Porsche<br />

Classic umfasst über 60 000 Teile, die<br />

über jeden Porsche-Classic-Partner und in jedem<br />

Porsche-Zentrum weltweit zur Verfügung<br />

stehen. Jährlich kommen zudem etwa<br />

300 Neuauflagen von Teilen dazu. Im Fokus<br />

dieser Neuauflagen stehen immer die grösstmögliche<br />

Übereinstimmung mit den damals<br />

werksseitig am Fahrzeug verbauten Teilen<br />

bei gleichzeitiger Erfüllung aktueller Vorgaben<br />

und Tests.<br />

So sind beispielsweise seit Anfang <strong>2021</strong> die<br />

Blink- und Heckleuchten für 911/912-Modelle<br />

mit kurzem Radstand, die bis und mit<br />

Modelljahr 1968 gebaut wurden, wieder lie-<br />

74<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


Porsche Classic schliesst Lücke in der Ersatzteilversorgung: Die Blink- und Heckleuchten<br />

der 911/912-Modelle mit kurzem Radstand sind wieder lieferbar. Foto: Porsche<br />

ferbar. In Zusammenarbeit mit Bosch Classic <strong>–</strong> und damit dem damaligen<br />

Erstausrüster <strong>–</strong> leuchten die Teile samt der charakteristischen<br />

Ziselierung des Ausschnitts für den Rückfahrscheinwerfer wieder in<br />

Originalqualität auf <strong>–</strong> und zwar sowohl in der europäischen Ausführung<br />

als auch in der US-Version. Damit sind wieder alle Heckleuchten<br />

der klassischen 911er-Modelle (bis einschliesslich Typ 996) in jedem<br />

Porsche-Zentrum weltweit bestellbar.<br />

Um Old- und Youngtimer seiner Marke bezüglich Pflege, Service oder<br />

auch Restauration optimal zu versorgen, baut Porsche ausserdem sein<br />

internationales Händler- und Servicenetz mit dem Porsche-Classic-<br />

Partner-Programm sukzessive weiter aus. Als viertes Classic-Zentrum<br />

weltweit und erstes in der Schweiz hat soeben das Porsche-Zentrum<br />

Genf seinen Betrieb aufgenommen und ergänzt sein Neu- und Gebrauchtwagengeschäft<br />

nun mit einem umfangreichen Angebot eines<br />

Kompetenzzentrums für Porsche-Klassiker. «Wir sind sehr stolz darauf.<br />

Von Anfang an haben wir in die Zukunft investiert, um unser<br />

Know-how kontinuierlich zu erweitern und zu verbessern», erläutert<br />

Guy Meyohas, Inhaber von Orchid Sports Cars SA. Mitinhaber Patrick<br />

Losch ergänzt: «Unser Ziel ist es, in allen Bereichen den bestmöglichen<br />

Service zu bieten. Sei es beim Kauf eines Neuwagens, beim Service<br />

eines Gebrauchtwagens oder bei der Wartung selbst der ältesten<br />

Porsche-Sportwagen.» In der hochmodernen Genfer Werkstatt sind<br />

nun allein vier Plätze den historischen Fahrzeugen vorbehalten, einer<br />

davon ausschliesslich für Carrosseriearbeiten und -restaurationen.<br />

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Verkauf der Sportwagen-Klassiker unter einem Dach zusammengefasst.<br />

Dadurch kann eine vollumfängliche Betreuung der Klassiker-Kunden<br />

gewährleistet werden. Weltweit existieren neben den<br />

vier Porsche-Classic-Zentren noch 71 Porsche-Classic-Partner. In der<br />

Schweiz befinden sich diese in Zug (seit 2015) und Zürich-Schlieren<br />

(seit 2016). Neben insgesamt sechs Teilrestaurierungen haben diese<br />

Kompetenzzentren für schnelle Old- und Youngtimer übrigens bereits<br />

elf Vollrestaurierungen durchgeführt und somit legendäre Porsche-<br />

Modelle wieder mit neuem Leben und neuer Dynamik versehen. <<br />

Unsere anspruchsvolle Kundschaft setzt auf<br />

unseren Qualitätsanspruch, auf unsere langjährige<br />

Erfahrung und Kompetenz.<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong><br />

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HANDEL & AFTERSALES<br />

Ersatzteile für Amerikaner<br />

«Kein normales Geschäft»<br />

Alte Muscelcars oder auch mächtige US-Pickups sind selbst in Zeiten des Elektro-Autobooms immer noch sehr<br />

beliebt. V8-Fans sterben nicht aus, aber viele der einst legendären US-Hersteller sind kaum noch in Europa präsent.<br />

Das heisst, die Ersatzteilsuche gestaltet sich schwieriger. Da hilft vor allem eines: Erfahrung. Jürg A. Stettler<br />

Fündig auf der Suche nach Ersatz-, Verschleissund<br />

Serviceteilen für US-Fahrzeuge wird man<br />

als Garagist nicht nur im Internet, sondern<br />

beispielsweise auch bei der Amoparts AG in<br />

Urdorf. Der US-Spezialist kann mit einem riesigen<br />

Sortiment an Ersatzeilen aus den Bereichen<br />

Bremsen, Motoren, Fahrwerk und<br />

Chassis, Getriebeautomaten, Dichtungen,<br />

Schläuche, Scheibenwischer und Elektroteile<br />

für US-Fahrzeuge aufwarten. Viel wichtiger<br />

noch, das dreiköpfige Team um Ernesto Koller<br />

hat auch jahrelange Erfahrung und ein ausgezeichnetes<br />

Netzwerk. So sind auch ausgefallener<br />

Wünsche erfüllbar. «Es ist kein normales<br />

Geschäft aber sehr interessant. Fast keine<br />

Bestellung ist gleich wie eine andere», verrät<br />

der Amoparts-Chef. «Manche Lieferanten haben<br />

kein Internet. Und bei gewissen Aufträgen<br />

müssen wir unsere Kontakte in Amerika<br />

physisch beim US-Händler vorbeischicken,<br />

um die Teile zu kriegen.»<br />

Bei den grösseren Anbietern ist nur schon die<br />

für Schweizer Verhältnisse viel zu grosse Mindestbestellmenge<br />

eine fast unüberwindbare<br />

Hürde. Grösste Herausforderung für Amoparts<br />

war bislang die Beschaffung einer Frontscheibe<br />

für ein US-Wohnmobil. «Wir mussten<br />

sogar die US-Botschaft in Bern um Hilfe beten,<br />

weil das US-Unternehmen uns erst gar<br />

Das Teilelager des US-Spezialisten in Urdorf ZH umfasst über 30 000 Positionen. Foto: Amoparts<br />

keine Bankdaten für die Überweisung des<br />

Geldes angeben wollte», so Koller. Die US-Experten<br />

haben noch immer eine Lösung gefunden,<br />

sie profieren dabei auch vom Zugriff auf<br />

Originalkataloge. Aktuell läuft das Geschäft<br />

gut, aber die Lieferzeiten machen zu schaffen.<br />

«Wir haben im Gegensatz zur Konkurrenz<br />

zwar ein physisches Ersatzteillager mit<br />

30 000 Positionen, aber am Donnerstag in den<br />

USA bestellen und am Montag dann in Urdorf<br />

in Empfang nehmen, das gibt’s nicht mehr»,<br />

erklärt Koller. Mangels Frachtkapazität wird<br />

viel weniger Material eingeflogen, das kriegt<br />

sein Unternehmen direkt zu spüren. «Es kann<br />

nun auch mal zwei Wochen dauern, bis ein<br />

Teil eintrifft.» Nur ungern sucht Amoparts übrigens<br />

nach «uralten Sachen. Da ist der Aufwand<br />

schlicht zu gross und die Gefahr einer<br />

Fehllieferung kritisch», gibt Koller unumwunden<br />

zu. Doch auch neue Teile können eine Herausforderung<br />

sein. Etwa bei Transportschäden<br />

von importierten, neuen US-Wagen. «Da<br />

gibt es eine Frontscheibe vielleicht noch nicht<br />

einmal in Amerika auf dem Aftermarkt.» Das<br />

dreiköpfige Team aus Urdorf findet aber dank<br />

jahrelanger Erfahrung und gutem Fachwissen<br />

auch hier meistens eine Lösung. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

amoparts.ch<br />

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76<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Startschuss zur ersten «Digital Auto Show Aargau»<br />

Persönlich <strong>–</strong> regional <strong>–</strong> digital: Die AGVS Sektion Aargau lanciert ein innovatives Ausstellungsformat<br />

crc. Vom 1. bis 16. <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> lanciert die AGVS Sektion Aargau die<br />

Premiere seines innovativen Ausstellungsformats «Digital Auto<br />

Show Aargau». Auf der neuen Webseite digital-auto-show.ch präsentieren<br />

sich über 20 namhafte Garagisten aus dem ganzen Kanton<br />

Aargau mit rund 200 Fahrzeugen von 25 bekannten Automarken.<br />

Gemäss Martin Sollberger, Präsident der AGVS Sektion Aargau,<br />

«ist diese Ausstellung ausschliesslich für AGVS-Mitglieder aus dem<br />

Aargau. Sie haben die Möglichkeit, neue Kundenbeziehungen jetzt<br />

aufzubauen und später persönlich zu leben».<br />

Die Webseite-Besucher können täglich an einem Wettbewerb teilnehmen<br />

und einen Tagespreis gewinnen <strong>–</strong> wie zum Beispiel feines<br />

Magenbrot, welches das echte Messefeeling neu aufleben lässt. Am<br />

Ende der digitalen Auto Show wird unter allen Teilnehmenden der<br />

Hauptreis verlost: Vier Pirelli Sommer- oder Winterreifen bis max. 18<br />

Zoll im Wert von 1200 Franken. <<br />

Die AGVS Sektion Aargau bietet seinen Mitgliedern mit der «Digital<br />

Auto Show» eine echte Alternative zu den bisherigen physischen Ausstellungen,<br />

die sie seit über zehn Jahren an verschiedenen Orten im<br />

Aargau durchführt. Martin Sollberger ergänzt: «Mit unserem neuen<br />

Ausstellungsformat setzen wir als Verband ein positives Zeichen: Wir<br />

unterstützen unsere Mitglieder auch in Krisenzeiten und zeigen, dass<br />

sich die Autobranche trotz der aktuellen Lage nicht stoppen lässt. Mit<br />

unserem neu entwickelten, innovativen Konzept gehen wir vorwärts<br />

und blicken optimistisch in die Zukunft. Die Menschen setzen in der<br />

gegenwärtigen Lage auf den Individualverkehr und suchen die Nähe<br />

zum Garagisten vor Ort.»<br />

Gemäss Messeleiter Chris Regez «finden die Kundinnen und Kunden<br />

auf der Webseite rund 200 Fahrzeuge von Garagisten aus den Regionen<br />

Fricktal, Freiamt, Aarau, Baden, Brugg, Wettingen und Döttingen.» Jede<br />

Garage präsentiert sich mit einer Auswahl ihrer Neuwagen, ihren Koordinaten,<br />

Fotos sowie den Links auf Webseite und Social-Media-Kanäle.<br />

Alle angebotenen Autos werden mit Fotos sowie den relevanten Fahrzeugdaten<br />

präsentiert und wer Lust hat, ein Auto zu testen, kann mit<br />

der entsprechenden Garage direkt Kontakt aufnehmen. Einzelne Aussteller<br />

gehen noch einen Schritt weiter und präsentieren sich mit Videos,<br />

virtuellem Showroom und Live-Sessions. Das Gesamtkonzept<br />

dieser neuen Plattform passt in die aktuelle Situation der Menschen:<br />

Man verbringt viel Zeit zu Hause und informiert sich online, da man<br />

seinen Aktionsradius immer noch einschränken sollte. Wer sich über<br />

aktuelle Themen in der Autobranche informieren will, findet zudem<br />

einen Podcast sowie Blogbeiträge auf der Webseite.<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>77


BRANCHENVERTRETUNG / DIENSTLEISTUNGEN<br />

Der Einbruch im Handel mit Neuwagen traf grössere Betriebe<br />

härter als kleine: Blick in einen Showroom.<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

Interview mit Jvan Hutter, Leiter Business Management / Controlling Figas<br />

Bilder, so erfreulich wie<br />

trügerisch<br />

Selten wurde ein Branchenspiegel der Figas Autogewerbe-Treuhand mit grösserer Spannung erwartet als dieses<br />

Jahr. Welche Auswirkungen hatte die Covid-19-Pandemie konkret auf die Kennzahlen der Schweizer Garagen?<br />

Jvan Hutter, Ökonom und Leiter Business Management bei der Figas, ordnet die Ergebnisse ein. Sandro Compagno<br />

Jvan Hutter, Leiter Business Management Figas.<br />

Jvan Hutter, der neue Branchenspiegel widerspiegelt das<br />

Corona-Jahr 2020 im Schweizer Autogewerbe. Welche Kennzahl<br />

hat sie am meisten gefreut?<br />

Jvan Hutter: Auf den ersten Blick sicher die Zunahme der Bruttogewinnmarge<br />

im Occasionshandel. Das ist ein sehr erfreulicher Wert,<br />

der jedoch nicht allzu überraschend ist. Die Nachfrage nach guten Occasionen<br />

stieg 2020 deutlich an und führte dazu, dass die Garagisten<br />

höhere Verkaufspreise durchsetzen konnten. Vor allem jüngere Occasionen<br />

in neuwertigem Zustand waren und sind immer noch sehr gefragt.<br />

Zudem war im 2020 eine Corona-bedingte Verlagerung vom öffentlichen<br />

Verkehr auf das Auto festzustellen, was ebenfalls zu einer<br />

stärkeren Nachfrage nach Gebrauchtwagen geführt hat.<br />

78<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BRANCHENVERTRETUNG / DIENSTLEISTUNGEN<br />

Nachdem sich die Eigenkapital-Rentabilität der Schweizer Garagen<br />

in den letzten Jahren etwas erholt hat, ist sie im vergangenen Jahr<br />

auf 2,6 Prozent abgesackt. Auch der Cashflow erreichte nur noch<br />

1,6 Prozent des Umsatzes. Müssen wir uns um die Schweizer<br />

Garagen Sorgen machen?<br />

Die ganze Schweizer Autobranche hat ein schwieriges Jahr hinter sich.<br />

Die Pandemie und die Massnahmen zu ihrer Eindämmung wirkten<br />

sich vor allem auf den Neuwagenhandel aus. Das hinterlässt natürlich<br />

Spuren. Sorgen machen muss man sich primär um jene Betriebe,<br />

die sich nicht oder nur ungenügend an die veränderten Rahmenbedingungen<br />

anpassen. Aber das hat letztlich wenig mit Corona zu tun,<br />

sondern mit dem grundlegenden Wandel in der Mobilitätsbranche.<br />

Ich denke da an alternative Antriebstechnologien und neue Formen<br />

der individuellen Mobilität.<br />

Erstaunlicherweise haben die kleineren Betriebe hier etwas<br />

besser abgeschlossen als die mittelgrossen und die grossen<br />

Garagen. Worauf ist das zurückzuführen?<br />

Das hat in erster Linie damit zu tun, dass die kleineren Betriebe weniger<br />

stark vom Neuwagenhandel abhängig sind. Die Umsatzrückgänge<br />

im Bereich Aftersales waren verhältnismässig moderat, wodurch viele<br />

kleinere Betriebe einigermassen glimpflich durch die Krise kamen.<br />

Was ebenfalls erstaunt: Auch die Werkstattumsätze sind gesunken<br />

<strong>–</strong> sowohl absolut als auch pro Mitarbeiter. Dabei waren die<br />

Werkstätten doch vom Lockdown weit weniger betroffen als der<br />

Handel. Wie erklären Sie sich das?<br />

Die Umsätze, auch in der Werkstatt, hatten sich zu Beginn des Lockdowns<br />

im Frühling 2020 markant verringert. Allgemein ging mit dem<br />

Lockdown die Mobilität zurück und es gab als Folge weniger Unterhaltsbedarf.<br />

Zudem gab es seitens der Kunden anfänglich eine grosse<br />

Skepsis gegenüber Werkstattbesuchen. Dies führte dazu, dass Fahrzeugservices<br />

verschoben und teilweise auch nicht nachgeholt wurden.<br />

Obwohl die Garagisten grösstenteils und sehr schnell die erforderlichen<br />

Schutzmassnahmen umgesetzt haben, konnten diese Einbussen<br />

aus dem Frühling im Verlauf des Jahres nicht mehr aufgeholt werden.<br />

Was auffällt: Die Quick Ratio, also das Verhältnis zwischen<br />

flüssigen Mitteln und kurzfristigen Verbindlichkeiten ist von 61,3 auf<br />

71,1 Prozent gestiegen. Sind das die Covid-Kredite des Bundes, die<br />

zwar bezogen, aber lediglich als Liquiditätsreserve genutzt wurden?<br />

In der Tat haben die Covid-19-Überbrückungskredite einen wesentlichen<br />

Anteil zur Verbesserung der Liquidität beigetragen. Viele Betriebe<br />

haben offensichtlich die Möglichkeit genutzt, bis zu 500 000<br />

Franken zinslose Darlehen zu beziehen. Da sind sicher einige Betriebe<br />

darunter, die diesen Kredit quasi auf Vorrat beantragt und bisher<br />

gar nicht genutzt haben. Auf der anderen Seite beobachteten wir bei<br />

vielen Garagen tiefere Lagerbestände, was ebenfalls zu einer Verbesserung<br />

der Liquiditätskennzahlen führte. Allerdings: Die Covid-19-<br />

Kredite müssen in den nächsten Jahren zurückbezahlt werden. Es ist<br />

also absehbar, dass sich die Liquiditätskennzahlen in Zukunft wieder<br />

verschlechtern werden.<br />

Auch der Anlagedeckungsgrad hat sich merklich erhöht.<br />

Die Schweizer Garagen scheinen also sehr stabil aufgestellt.<br />

Auch das hat mit den Covid-19-Krediten zu tun. Sie führten zu einer<br />

Umwandlung von kurzfristigem zu langfristigem Fremdkapital. Das<br />

aktuell sehr erfreuliche Bild ist also auch hier trügerisch, denn die<br />

Kredite müssen in den nächsten Jahren zurückgezahlt werden. Zudem<br />

sind geplante Investitionen in der Krisenzeit aufgeschoben worden.<br />

Für deren Realisierung benötigen etliche Betriebe nun zusätzlich<br />

langfristiges Kapital. Auch deshalb ist davon auszugehen, dass sich<br />

der Anlagedeckungsgrad in den nächsten Jahren wieder verschlechtern<br />

wird.<br />

Haben Sie schon Anzeichen oder Daten, wie sich die ersten<br />

Monate im Jahr <strong>2021</strong> für die Schweizer Garagisten entwickelt?<br />

Der Handel hatte einen schwierigen Start ins neue Jahr. Die Schliessung<br />

der Showrooms vom 18. Januar bis Ende Februar liess den Neuwagenhandel<br />

erneut einbrechen. Einen Lichtblick brachte der März,<br />

als die Showrooms wieder öffneten. Erstmals seit Beginn der Corona-<br />

Krise war ein Monat besser als der Vorjahresmonat. In den Werkstätten<br />

läuft das Geschäft ähnlich durchzogen wie im dritten und vierten<br />

Quartal 2020. Aufgrund der ersten drei Monaten ist es schwierig,<br />

eine Hochrechnung auf das ganze Jahr zu machen. Für die weitere<br />

Entwicklung ist der weitere Verlauf der Pandemie entscheidend. <<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>79


VERBAND & SEKTIONEN<br />

AGVS-Botschafter Dario Cologna hiess zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

beim Langlauftraining in Davos willkommen. Fotos: AGVS-Medien<br />

Experten beim Langlauftraining<br />

«Dario darf gerne AGVS-<br />

Botschafter bleiben»<br />

Der AGVS-Botschafter und vierfache Olympiasieger Dario Cologna lud Garagisten und junge Fachkräfte zu<br />

einem Langlauftraining nach Davos ein. Nebst sportlicher Betätigung kam auch der Austausch unter Experten<br />

nicht zu kurz. Carla Stampfli<br />

Bereits mit einer Stunde Training in den Beinen<br />

kam er auf den Langlaufski angerauscht:<br />

Dario Cologna. Der vierfache Olympiasieger<br />

und AGVS-Botschafter für Effizienz und Spitzenleistungen<br />

begrüsste die zwölf Gewinnerinnen<br />

und Gewinner des AGVS-Wettbewerbs, die<br />

sich beim Langlaufzentrum in Davos eingefunden<br />

hatten, um mit ihm ein Training auf den<br />

Loipen rund um Davos zu absolvieren.<br />

Bevor es auf den Schnee ging, gab es auf der<br />

Terrasse des Langlaufzentrums, das nach dem<br />

Bündner Athleten benannt ist, eine kleine Stärkung<br />

mit Kaffee und Gipfeli, offeriert von der<br />

Gemeinde Davos. Dabei kam es zum ersten ungezwungenen<br />

Austausch zwischen dem Profisportler<br />

und den Experten des Autogewerbes,<br />

die trotz unterschiedlichem beruflichen Umfeld<br />

Gemeinsamkeiten aufweisen: Wenn sie Effizienz<br />

und Spitzenleistungen erreichen möchten,<br />

benötigen sie Begeisterung, Durchhaltewillen,<br />

Ehrgeiz, Fleiss und Herzblut.<br />

Danach ging es für die Teilnehmenden auf die<br />

Loipe. Unter idealen Wetter- und Schneebedingungen<br />

loteten sie gemeinsam mit Dario Cologna<br />

ihre Grenzen aus. «Wir haben coole Tipps<br />

und Tricks erhalten vom Olympiasieger, das ist<br />

kein alltägliches Erlebnis. Das Training hat sehr<br />

viel Spass gemacht <strong>–</strong> ich verspüre bereits Vorfreude<br />

auf die nächste Langlaufsaison», sagte<br />

Michael Büchel von der Blatten Garage Büchel<br />

AG in Oberriet SG. «Dario Cologna ist ein super<br />

Botschafter, insbesondere, wenn es darum geht,<br />

auf ein Ziel zu arbeiten und diesem alles unterzuordnen,<br />

aber gleichzeitig menschlich zu bleiben»,<br />

so Büchel, den es während der Coronazeit<br />

vermehrt auf die Langlaufski zog.<br />

«Das Training war super», resümierte Urs Amacher<br />

von der Emil Frey AG Zürich-Altstetten.<br />

Der Olympiasieger sei genauso, wie er ihn sich<br />

vorgestellt habe: «Bodenständig.» Karin Carigiet,<br />

die Urs Amacher begleitete, ergänzte mit<br />

einem Lächeln: «Dario Cologna darf sehr ger-<br />

80<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


ne AGVS-Botschafter bleiben.» Angelika Küng<br />

von der Garage Küng AG in Däniken SO hat es<br />

geschätzt, mit Dario Cologna auf die Loipe zu<br />

gehen: «Das Training, das Wetter, die Kulisse,<br />

das war einfach top.» René Krieger, Projektleiter<br />

für alternative Antriebe bei der AGVS Sektion<br />

Zentralschweiz, liess sich vom Langlaufprofi die<br />

drei Hauptschritte im Skating zeigen und holte<br />

sich Inputs für das Verbessern seiner Technik.<br />

Auch Automobil-Mechatroniker Damian Schmid<br />

hat sich diese Chance nicht entgehen lassen:<br />

«Dario Cologna hat super Tipps gegeben und<br />

war darauf bedacht, sich für jeden von uns Zeit<br />

zu nehmen.» Der Toggenburger nutzte nach<br />

dem Langlauftraining zudem die Gelegenheit,<br />

um mit dem vierfachen Olympiasieger über die<br />

Themen Wettkampf und Mentaltraining zu<br />

sprechen. Schmid holte 2019 in einem hochklassigen<br />

Teilnehmerfeld an den World Skills<br />

in Kazan den starken fünften Platz und somit<br />

ein Diplom, war aber etwas enttäuscht, da sein<br />

Ziel eine Medaille war. Ob es am fehlenden<br />

Mentaltrainer gelegen hatte? «Im Gespräch mit<br />

Dario Cologna stellte sich heraus, dass er keinen<br />

hat. Das hat mir gezeigt, dass es auch im Profi-<br />

Bereich ohne geht», sagte Damian Schmid, der<br />

an der Berner Fachhochschule BFH in Biel Automobiltechnik<br />

studiert.<br />

AGVS-Botschafter Dario Cologna war zufrieden<br />

mit seinen Schützlingen, die als Erinnerung<br />

eine signierte Startnummer erhielten. «Alle haben<br />

das Training gut gemeistert.» Er habe versucht,<br />

den Teilnehmenden verschiedene Inputs<br />

mit auf den Weg zu geben. «Es hat Spass gemacht»,<br />

zog der Spitzenlangläufer nach dem<br />

Training mit den Garagisten auf den Loipen<br />

rund um Davos Bilanz. «Als Wintersportler liegen<br />

mir die Themen Natur und Umwelt am Herzen.»<br />

Gleichzeitig sei er auch viel mit dem Auto<br />

unterwegs und wolle zeigen, dass dies kein Widerspruch<br />

sei. Es bereite ihm immer wieder<br />

Freude, für den AGVS im Einsatz zu stehen <strong>–</strong> sei<br />

es am «Tag der Schweizer Garagisten», zusammen<br />

mit den jungen Berufsleuten oder wie heute<br />

bei einem Langlauftag mit den Gewinnern<br />

des Wettbewerbs in Davos.<br />

Cologna, der die Saison mit einem Sieg über<br />

50 Kilometer Massenstart in der klassischen<br />

Technik an den Schweizer Meisterschaften beendete,<br />

wird sich nun etwas Ruhe gönnen und<br />

Kräfte sammeln für die neue Saison, deren Vorbereitung<br />

schon diesen Monat beginnt. <<br />

Als Erinnerung an das Langlauftraining gab es für jeden<br />

eine signierte Startnummer.<br />

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Auch für Erinnerungsfotos nahm sich Dario Cologna Zeit.<br />

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Beim Langlauftraining kam der Spass nicht zu kurz.<br />

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Neuer Termin für die GIMS 2022<br />

Auto-Salon bereits Mitte Februar<br />

Die Geneva International Motor Show kurz GIMS soll nach zweimaliger Absage 2022 wieder durchgeführt<br />

werden. Eine Vereinbarung mit einem ausländischen Partner erlaubt die Organisation, die gemäss GIMS-Direktor<br />

Sandro Mesquita gestartet ist. Jürg A. Stettler und Mike Gadient<br />

2022 soll es endlich so weit sein, die ursprünglich<br />

bereits vor zwei Jahren angedachte<br />

90. <strong>Ausgabe</strong> des Auto-Salons soll stattfinden.<br />

Früher als bislang gewohnt, sollen<br />

wieder Besucherinnen und Besucher durch<br />

den Genfer Messekomplex Palexpo flanieren<br />

und automobile Neuheiten und Mobilitäts-Trends<br />

bewundern können. Während<br />

der Live-Übertragung der «Car of the Year<br />

<strong>2021</strong>»-Auszeichnung aus Genf Anfang März<br />

wurde es angedeutet und dann in einem<br />

Brief an die Austeller bestätigt: Die GIMS<br />

wird kürzer und startet bereits im Februar<br />

2022. Dies verifiziert nun auch GIMS-Direktor<br />

Sandro Mesquita: «Wir mussten die GIMS<br />

wegen des Kalenders und der Belegung der<br />

Palexpo um eine Woche vom 17. auf den 27.<br />

Februar 2022 vorverlegen.»<br />

GIMS-Direktor Mesquita hat begonnen <strong>–</strong> wenn auch<br />

aus dem Homeoffice heraus <strong>–</strong> den Auto-Salon 2022 zu<br />

organisieren. Foto: GIMS<br />

«Ich denke, dass die neuen Termine eher<br />

eine Sache der Gewöhnung sein werden»,<br />

hält François Launaz fest, Direktor von Auto-<br />

Schweiz und Vizepräsident des Ausstellungskomitees.<br />

Die Vorverlegung bereite den<br />

Ausstellern keine Probleme und namhafte<br />

Hersteller hätten ihr Interesse an einer Teilnahme<br />

bereits bekundet. Auch bei der nächsten<br />

<strong>Ausgabe</strong> sollen das Auto und Autoneuheiten<br />

im Zentrum stehen, aber nicht nur,<br />

wie GIMS-Direktor Mesquita erklärt: «Das<br />

digitale Erlebnis soll ausgebaut und das ganze<br />

Ökosystem der Mobilität aufgezeigt werden.»<br />

Die Unstimmigkeiten zwischen den<br />

Eigentümern der Genfer Messehallen und<br />

der GIMS-Stiftung als Veranstalterin aufgrund<br />

der kurzfristigen Absage 2020 stellen<br />

dem Vernehmen nach mehr für eine<br />

erneute Durchführung der GIMS kein Hindernis<br />

mehr dar. Der Genfer Staatsrat hatte<br />

im Februar zu Gesprächen geladen und zwischen<br />

den beiden Parteien vermittelt. «Man<br />

kann nicht 90 Jahre Geschichte in Genf auslöschen,<br />

mit einem neuen Projekt irgendwo<br />

neu anfangen und sich einen Ruf ganz<br />

neu aufbauen», erläuterte François Launaz<br />

dazu. Die grösste Schweizer Publikumsmesse<br />

wird durch den Einstieg eines Investors<br />

aus dem Ausland möglich. Dies bestätigen<br />

Direktor Mesquita sowie mehrere Mitglieder<br />

des GIMS-Stiftungsrats, ohne allerdings dessen<br />

Namen nennen zu wollen. «Im Moment<br />

kann ich Ihnen leider keine weiteren Informationen<br />

über diese Partnerschaft geben, da<br />

der betreffende Partner noch nicht bereit ist,<br />

über dieses Thema zu kommunizieren», erklärte<br />

Mesquita Mitte April gegenüber den<br />

AGVS-Medien und ergänzte bestimmt: «Allerdings<br />

und zu ihrer Information: Wir haben<br />

begonnen, die GIMS 2022 vorzubereiten!» <<br />

Weitere Infos unter:<br />

gims.swiss


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

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Im AGVS-Bezugsquellenverzeichnis präsentieren führende Zulieferbetriebe ihre Dienstleistungen und Produkte<br />

für das Autogewerbe. Crossmedial und übersichtlich nach Produktkategorien gegliedert. Elfmal im Jahr im<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> sowie parallel während des ganzen Jahres auf agvs-upsa.ch finden die 4000 AGVS-Mitglieder,<br />

Garagen und betriebsinterne Fahrzeugwerkstätten, sowie weitere 8000 Autowerkstätten in der Schweiz hier<br />

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84<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>85


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<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>87


Brembo SpA<br />

brembo.com<br />

GARAGENWELT<br />

Brembo steht für nachhaltige Mobilität<br />

pd. Brembo, Weltmarktführer und anerkannter Innovationstreiber<br />

im Bereich Bremstechnologie, steht für nachhaltige Mobilität.<br />

Jedes neue Produkt soll «grüner» als seine Vorgängerversion sein.<br />

Die Bremsscheibe Greentive zeichnet sich durch eine spezielle<br />

Beschichtung, ein hohes Mass an Korrosionsbeständigkeit sowie<br />

einen besonderen Spiegeleffekt aus. Greentive ist das Ergebnis<br />

jahrelanger Forschung mit dem Ziel, die Partikelemissionen weiter<br />

zu verringern. Aufgrund ihrer besonderen Reibfläche hat Greentive<br />

einen sehr geringen Verschleiss, wodurch sich die Lebensdauer der<br />

Bremsscheibe deutlich verlängert. Die Reduzierung von Bremsstaub<br />

trägt wiederum dazu bei, die Emissionen von Bremsen zu verringern.<br />

Diese Eigenschaft ist besonders bei der neuen Generation von Elektroautos<br />

von Vorteil.<br />

Eine weitere Innovation stellt Enesys (Energy Saving System) dar,<br />

eine fortschrittliche Bremsfedertechnologie, welche die verbleibende<br />

Restreibung verringert und somit zur CO 2<br />

-Reduzierung beiträgt.<br />

Nachdem das Bremspedal losgelassen wurde, lässt die Feder die<br />

Bremsbeläge in ihre Ausgangsposition im Bremssattel zurückkehren.<br />

So wird eine unerwünschte Reibung zwischen den Bremsbelägen<br />

und der Bremsscheibe vermieden. <<br />

Die Bremsscheibe Greentive zeichnet sich unter anderem durch<br />

eine spezielle Beschichtung aus. Foto: Brembo<br />

Bopp Solutions AG<br />

bopp-solutions.ch<br />

Tresore mit Sicherheits-Zertifizierung<br />

pd. Sind in Garagenbetrieben Fahrzeugschlüssel, Bargeld, Diagnosegeräte,<br />

wichtige Dokumente und Wertsachen sicher aufbewahrt?<br />

Die Bopp Solutions AG bietet sowohl Schlüsseltresore wie auch<br />

Möbeltresore mit Sicherheits-Zertifizierung an. Mit der neuen Serie<br />

«Venus» wird eine günstige, aber nicht weniger sichere Aufbewahrung<br />

angeboten. Sie bietet einen hohen Einbruchschutz nach<br />

EN1143-1 Widerstandsgrad I ECB S. Die Öffnung erfolgt über ein<br />

ebenfalls zertifiziertes Elektronikschloss. Speziell für Garagen hat<br />

Bopp den Kombitresor entwickelt. Hier sind Schlüssel, Fahrzeugdokumente<br />

und Tageskasse sicher unter Verschluss.<br />

Die Bauart des Kombitresors: Starke Ausführung mit definiertem<br />

Einbruchschutz von 30/50 RU gegen Einbruchversuche mit mechanischen<br />

und thermischen Werkzeugen. Zentralverschluss mit kräftigen<br />

Rundbolzen. Tür doppelwandig, 87 mm stark, Türblatt aus 10 mm<br />

Stahl, Gehäuse doppelwandig mit Spezialverstärkung, Buchse für<br />

Verankerung in der Rückwand und im Boden. Die Innenausstattung<br />

des Schlüsseltresors bietet Platz für mehr als 250 Schlüssel. <<br />

Der Schlüssel- und Möbeltresor. Foto: Bopp<br />

88<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


GARAGENWELT<br />

Mewa Textil-Management<br />

mewa.ch<br />

Schutzkleidung für Schweisser<br />

pd. Für Schutzkleidung gilt eine einfache Gleichung: Je bequemer sie<br />

ist, desto eher wird sie getragen. Daher hat Mewa eine besonders<br />

leichte Kollektion für Schweisser entwickelt. Die bequeme Hitzeund<br />

Flammschutzkleidung gibt es in drei Ausführungen: für gelegentliches,<br />

häufiges und permanentes Schweissen. Die Basisvariante<br />

«Mewa Dynamic Flame» eignet sich für gelegentliches Schweissen.<br />

Die Kleidung schützt bei kleinen Metallspritzern, bei kurzzeitigem<br />

Kontakt mit Flammen und bei Strahlungswärme. Elektriker, Mechatroniker<br />

und Instandhalter, die nur manchmal schweissen, sind damit<br />

gut ausgerüstet.<br />

Wer jedoch häufig schweisst, sollte die zweite Variante «Mewa<br />

Flame Advanced» tragen. Wer permanent schweisst, schützt sich<br />

vorzugsweise mit der Kleidung «Mewa Dynamic Flame Extreme».<br />

Das robuste Gewebe bietet extremen Hitzeschutz in der thermischen<br />

Metallbearbeitung. Typische Einsatzgebiete sind Maschinenbau,<br />

Fahrzeugbau, Stahlbau, Anlagenbau und Werften. Alle drei Ausführungen<br />

zeichnen sich durch eine ganz besondere Bequemlichkeit<br />

aus. Die Kleidung ist aussergewöhnlich leicht und einfach anzuziehen.<br />

Zusätzlich sieht sie gut aus <strong>–</strong> ein weiterer Pluspunkt in der<br />

Gleichung. <<br />

Mewa Dynamic Flame schützt und ist bequem. Foto: Mewa<br />

Motiondata<br />

motiondata-vector.com<br />

Schutz vor modernen Bedrohungen <strong>–</strong> warum der Virenschutz allein nicht mehr reicht<br />

pd. Die Motiondata Vector Gruppe als IT-Komplettlösungsanbieter<br />

bietet neben einem top modernen Dealer Management System, zusätzlichen<br />

Apps und Weblösungen weit mehr als ein allumfassendes<br />

Softwareprogramm für Garagenbetriebe in jeder Grösse. Mit dem<br />

Motiondata DMS in Verbindung mit den Security-Lösungen des IT-<br />

Dienstleisters ist der Betrieb stets auf dem neuesten Stand und mit<br />

den höchsten Sicherheitsstandards geschützt.<br />

Deswegen sollte man zusätzlich zu den Endgeräten (PCs, Server,<br />

Notebooks) auch das komplette restliche Netzwerk absichern. Eine<br />

moderne Firewall trägt einen wesentlichen Teil zum Schutz des<br />

Netzwerks bei. Die Motiondata Vector Gruppe kann hier als Full-<br />

Service-Provider nicht nur in Sachen DMS bestens beraten, sondern<br />

unterstützt auch gerne bei IT- und Netzwerk-Security Themen. <<br />

«Aber warum sollte ausgerechnet mein Betrieb Ziel eines Angriffes<br />

werden?» Fakt ist, dass die Angreifer nicht besonders wählerisch<br />

sind, sondern eher den Weg des geringsten Widerstandes gehen.<br />

Es reicht längst nicht mehr aus, nur die Endgeräte mit einem Virenschutz<br />

zu versorgen. Immer mehr Geräte, wie etwa Drucker, Wlan-<br />

Access-Points oder Kameras werden mit dem Netzwerk verbunden<br />

und könnten ebenfalls mit einer Schadsoftware infiziert werden. Und<br />

immer häufiger werden Schwachstellen der eingesetzten Soft- oder<br />

Hardware angegriffen.<br />

Mit dem Motiondata DMS ist der Betrieb stets geschützt. Foto: Motiondata<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>89


UMFRAGE DES MONATS<br />

Können Sie sich vorstellen, als Agentur für einen<br />

Hersteller/Importeur zu arbeiten?<br />

Immer mehr elektrisch betriebene Fahrzeuge sind auf den<br />

Schweizer Strassen unterwegs. Dadurch ändern sich die Anforderungen<br />

an die Garagisten. <strong>AUTOINSIDE</strong> wollte wissen, ob sich<br />

die Betriebe vorstellen können, als Agentur für einen Hersteller/<br />

Importeur zu arbeiten. 44% der Befragten sagen Ja, sofern die<br />

Konditionen fair sind. Demgegenüber geben 24% an, «auf gar keinen<br />

Fall» als Agentur zu arbeiten. 31% sagen, dass das Agenturmodell<br />

früher oder später ohnehin kommt.<br />

Stand: 15. April <strong>2021</strong><br />

44%<br />

Wenn die Konditionen fair sind, auf jeden Fall und sofort.<br />

31%<br />

Das wird früher oder später ohnehin kommen.<br />

24%<br />

Auf gar keinen Fall.<br />

VORSCHAU <strong>AUTOINSIDE</strong> AUSGABE 6 <strong>–</strong> JUNI <strong>2021</strong><br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint am 2. Juni <strong>2021</strong> mit folgenden Schwerpunktthemen:<br />

Foto: AGVS-Medien Foto: BAZ Foto: iStock<br />

Betriebswirtschaftlich Denken<br />

Erfolgreiche Nachfolgeregelungen, motivierte<br />

Mitarbeitende und ein glückliches Händchen bei<br />

Investitionen <strong>–</strong> <strong>AUTOINSIDE</strong> nimmt sich betriebswirtschaftlichen<br />

Themen und Lösungen an, die<br />

inspirierend wirken.<br />

Trends bei Fahrzeugsystemen<br />

Diagnosegeräte, Batterien oder Beleuchtungstechnik:<br />

Die aktuellen Veränderungen und<br />

Herausforderungen rund um Fahrzeugsysteme<br />

im Überblick.<br />

Jede Stimme zählt<br />

Der Abstimmungskampf um das neue CO 2<br />

-Gesetz<br />

tritt in die entscheidende Phase. Vor dem Urnengang<br />

am 13. Juni <strong>2021</strong> nennen die Gegner weitere<br />

schlagfertige Argumente für ein Nein.<br />

Das auflagenstärkste Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />

93. Jahrgang. 11 <strong>Ausgabe</strong>n in deutscher und französischer Sprache.<br />

WEMF-beglaubigte Auflage per September 2020: 12 558 Exemplare, davon 9507 in Deutsch, 3051 in Französisch.<br />

Herausgeber<br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

www.agvs-upsa.ch<br />

Verlag<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong><br />

Wölflistrasse 5, CH-3006 Bern<br />

Telefon: +41 (0)31 307 15 15<br />

verlag@agvs-upsa.ch, www.autoinside.ch<br />

Administration und Aboverwaltung<br />

Jahresabonnement<br />

CHF 110.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />

Einzelnummer<br />

CHF 11.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />

Kontakt: Serina Danz<br />

Telefon: +41 (0)31 307 15 43<br />

serina.danz@agvs-upsa.ch<br />

www.agvs-upsa.ch<br />

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www.agvs-upsa.ch/abo<br />

Redaktion<br />

AGVS-Medien<br />

Flurstrasse 50, CH-8048 Zürich<br />

Telefon: +41 (0)43 499 19 81<br />

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Redaktionsteam: Sandro Compagno (sco,<br />

Redaktionsleiter), Reinhard Kronenberg<br />

(kro, Leiter Publizistik), Jürg A. Stettler (jas,<br />

Leitender Redaktor Mobilität), Mike Gadient<br />

(mga, Redaktor Mobilität), Carla Stampfli<br />

(cst, Redaktorin Mobilität), Andreas Senger<br />

(se, Spezialgebiet Technik), Raoul Studer (rst,<br />

Spezialgebiet Politik).<br />

Weitere Mitarbeit: Chris Regez, Olivier<br />

Maeder.<br />

Gestaltung: Robert Knopf, Corinna Vogt,<br />

Fatma Bindal.<br />

Vermarktung<br />

AGVS-Medien<br />

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Kontakt: Erich Schlup, Key Account Manager<br />

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Gesamtverantwortung<br />

Redaktion und Vermarktung<br />

Georg Gasser | AGVS-Medien<br />

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<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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