AUTOINSIDE Ausgabe 5 – Mai 2021
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AUSGABE 5 <strong>–</strong> MAI <strong>2021</strong><br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
AUTO<br />
INSIDE<br />
Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
Produktpiraten<br />
Wie Sie echte von gefälschten Teilen<br />
unterscheiden können<br />
Seiten 22 <strong>–</strong> 23<br />
Cyberattacke<br />
Wie eine Garage<br />
30 000 Franken an<br />
Cyberkriminelle verlor.<br />
Seiten 8 <strong>–</strong> 9<br />
Auto-Abos<br />
Weshalb sich Garagisten<br />
für dieses Geschäftsmodell<br />
interessieren sollten.<br />
Seiten 34 <strong>–</strong> 39<br />
Agenturmodell<br />
Unter welchen Bedingungen<br />
die AGVS-Mitglieder<br />
mitmachen würden.<br />
Seiten 70 <strong>–</strong> 72
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INHALT<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong><br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Ausgabe</strong> 5<br />
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Autohaus:<br />
AWS Architekten AG<br />
AWS Architekten AG<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
5 Editorial<br />
6 Kurz notiert<br />
Fokus Sicherheit<br />
8 Cyberkriminalität: Ein teurer Schaden ist<br />
schnell entstanden<br />
10 So schützen Sie sich vor Cyberattacken<br />
12 Das sichere Schlüsselübergabesystem<br />
14 Der Bau einer Prüfgrube will sorgfältig<br />
geplant sein<br />
16 Ein Gespräch über die Wichtigkeit von<br />
Wartung und Unterhalt<br />
18 Die passende Schutzkleidung für<br />
Mechatronikerinnen und Mechatroniker<br />
20 Terminalserver als Lösung gegen<br />
Datenverlust<br />
Produkte & Dienstleistungen<br />
34 Die Vorteile eines Auto-Abos<br />
40 75 Jahre Fibag<br />
42 Die ESA ist digitaler geworden <strong>–</strong> viele<br />
Bestellungen über Webshop<br />
44 Neue Reifenetikette: Das ändert sich<br />
für die Garagisten<br />
Bildung<br />
46 Den Stellenwert von Schnupperlehren<br />
erkannt<br />
48 Automobil-Werkstattkoordinator<br />
Christian Böbner im Video<br />
49 Detailhandelsfachmann/-frau EFZ<br />
«Automobil Sales» und «After-Sales»<br />
54 AGVS Business Academy<br />
56 Regionale Infoveranstaltungen<br />
Profitieren Sie von unserer langjährigen<br />
Erfahrung:<br />
<strong>–</strong> Beratung und Planung beim Neu- und<br />
Umbau von Autohäusern und Garagen<br />
<strong>–</strong> Bedarfs- und Standortabklärungen<br />
sowie Analysen<br />
<strong>–</strong> Massgeschneiderte Lösungen<br />
mit klarem Kostendach<br />
<strong>–</strong> Betriebsablauf-Optimierungen<br />
<strong>–</strong> Kosten-Evaluation, Verkehrswertschätzungen,<br />
Nutzungsstudien<br />
Gerne stehen wir Ihnen für ein unverbindliches<br />
Beratungsgespräch zur Verfügung.<br />
Fokus Fahrwerk, Lenkung, Bremsen<br />
22 Wie Hersteller gegen Produktpiraten<br />
vorgehen<br />
24 Interview mit Armand Barras von Carex<br />
26 Verkaufsschlager Fahrwerk<br />
29 Bremsflüssigkeiten: Die neusten<br />
Entwicklungen<br />
AUTO<br />
AUSGABE 5 <strong>–</strong> MAI <strong>2021</strong><br />
INSIDE<br />
Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
Politik & Recht<br />
58 CO 2-Gesetz: Argumente der Befürworter<br />
im Faktencheck<br />
Fokus Technik<br />
60 IT-Struktur im Fahrzeug: Trends bei<br />
Hard- und Software<br />
Handel & Aftersales<br />
66 René Kenel ist Garageninhaber und<br />
Bestatter zugleich<br />
70 Agenturmodell als neue Chance<br />
73 Interview mit Michael Jost,<br />
ehemaliger VW-Strategiechef<br />
74 Porsche Classic: Besondere Anforderungen<br />
an Ersatzteilhandel und Garagisten<br />
Produktepiraten<br />
Wie Sie echte von gefälschten Teilen<br />
unterscheiden können<br />
Seiten 22 <strong>–</strong> 23<br />
Verband & Sektionen<br />
78 Aktueller Branchenspiegel der Figas<br />
80 Experten aus dem Autogewerbe trainieren<br />
mit Olympiasieger Dario Cologna<br />
Cyberattacke<br />
Wie eine Garage<br />
30 000 Franken an<br />
Cyberkriminelle verlor.<br />
Seiten 8 <strong>–</strong> 9<br />
Auto-Abos<br />
Weshalb sich Garagisten<br />
für dieses Geschäftsmodell<br />
interessieren sollten.<br />
Seiten 34 <strong>–</strong> 39<br />
Agenturmodell<br />
Unter welchen Bedingungen<br />
die AGVS-Mitglieder<br />
mitmachen würden.<br />
Seiten 70 <strong>–</strong> 72<br />
Titelseite: Fahrwerke liegen im Trend.<br />
Foto: AGVS-Medien<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong><br />
88 Garagenwelt<br />
90 Vorschau und Impressum<br />
AWS Architekten AG<br />
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EDITORIAL<br />
Teuer, nutzlos, ungerecht: Nein zum missratenen CO 2 -Gesetz<br />
der Annahme des Fonds für die Nationalstrassen<br />
(NAF) sollten diese Sanktionsgelder<br />
dazu dienen, die Strassen auszubauen<br />
und zu unterhalten.<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Am 13. Juni stimmen wir über das<br />
missratene CO 2<br />
-Gesetz ab. Bei der Ausarbeitung<br />
haben es die Politikerinnen<br />
und Politiker in Bundesbern einmal mehr<br />
versäumt, Fingerspitzengefühl für die<br />
Anliegen der breiten Bevölkerung und<br />
vieler Wirtschaftszweige zu zeigen. Ein<br />
Sammelsurium an Gesetzesartikeln, Verboten,<br />
neuen Steuern und Abgaben wird<br />
deutliche Mehrkosten und Einschränkungen<br />
bei der Mobilität zur Folge haben. Benzin<br />
und Diesel würden 12 Rappen mehr pro<br />
Liter kosten. Die Abgabe auf Heizöl und<br />
Gas würde verdoppelt und auf Flugtickets<br />
soll eine neue Steuer eingeführt<br />
werden. Für eine vierköpfige Familie<br />
werden Mehrkosten von 1000 Franken im<br />
Jahr entstehen. Einen spürbaren Einfluss<br />
auf das Klima wird dies alles nicht haben.<br />
Nur 0,1 Prozent des weltweiten CO 2<br />
-Ausstosses<br />
wird in der Schweiz verursacht.<br />
Statt neuer Verbote sollten die Schweiz<br />
als Wirtschaftsstandort gefördert und<br />
Konsumenten bei der Anschaffung von<br />
klimafreundlichen Produkten unterstützt<br />
werden. Beispielsweise zur Förderung der<br />
Herstellung von synthetischen Treibstoffen<br />
aus erneuerbarer Energie. Das Gesetz will<br />
das Gegenteil: Nach 2023 sollen Bio- oder<br />
synthetische Treibstoffe die Steuerbefreiung<br />
verlieren. Vermisst wird auch jegliche<br />
Förderung zum Kauf von Autos mit alternativen<br />
Antrieben.<br />
Das neue Gesetz verlangt, 75 Prozent<br />
der Klimaschutzprojekte im Inland zu<br />
realisieren. Im Ausland würden diese bei<br />
viel tieferen Kosten mehrfach zum Klimaschutz<br />
beitragen. Ebenso unsinnig sind<br />
die massiven CO 2<br />
-Sanktionen beim Kauf<br />
eines neuen Benzin- oder Dieselautos.<br />
Grotesk mutet es an, dass diese Strafzahlungen<br />
in einen Klimafonds fliessen, dessen<br />
Zweck bestimmung grosser Willkür des<br />
Parlaments unterliegt. Zugleich wird der<br />
Volkswillen erneut missachtet, denn mit<br />
Einmal mehr ist die Schweizer Wirtschaft<br />
bei diesem Gesetz gespalten. Maschinenindustrie,<br />
Baubranche, Ausbaugewerbe,<br />
Banken, Chemie und Energieberatungsunternehmen<br />
wollen profitieren. Belastet<br />
werden die Landbevölkerung, die Gewerbetreibenden,<br />
Familien, die auf Mobilität<br />
angewiesen sind, und Hausbesitzer, die<br />
ihre Ölheizungen früh ersetzen müssen.<br />
Versprochen wird, dass der grössere<br />
Anteil der Mehrkosten an die Bevölkerung<br />
zurückgeben werden soll. Langfristig<br />
werden die höheren Kosten aber auf höhere<br />
Preise durchschlagen. Dann bezahlen<br />
wir für ein Gesetz, das auch das Pariser<br />
Klimaabkommen nicht wollte. Dieses<br />
will Innovationen fördern und Sanktionen<br />
verhindern.<br />
Wichtig ist nun, dass wir uns alle gegen<br />
dieses missratene Gesetz engagieren.<br />
Weitere Informationen und Hinweise zum<br />
Bestellen von Werbemitteln finden<br />
Sie unter teuer-nutzlos-ungerecht.ch.<br />
Ich danke Ihnen für die Unterstützung.<br />
Herzlicher Gruss<br />
Urs Wernli<br />
Zentralpräsident<br />
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KURZ NOTIERT<br />
Täglich aktuelle News:<br />
agvs-upsa.ch<br />
Kooperation zwischen<br />
Solera und Amag Import<br />
Solera Audatex, weltweit<br />
führender Anbieter von Daten,<br />
Anwendungen und Dienstleistungen<br />
für die Versicherungsund<br />
Automobilbranche, startet<br />
eine Zusammenarbeit mit der<br />
Amag Import AG zur Erprobung<br />
seiner auf künstlicher Intelligenz<br />
(KI) basierenden Schadenkalkulationslösung<br />
«Qapter<br />
Intelligent Estimating». Nach<br />
dem ersten Pilotprojekt wollen<br />
die Partner prüfen, inwieweit<br />
die Lösung die Unfall-Schadenerkennung<br />
effizient optimieren<br />
und die Komplexität reduzieren<br />
kann. «In der KI sehen wir eine<br />
echte Chance, unkomplizierte<br />
Schadenfälle künftig automatisiert<br />
und damit auch schneller<br />
abwickeln zu können», sagt<br />
Roger Allenspach, Senior Market<br />
Manager ADM bei der Amag Import.<br />
Maserati und David Beckham<br />
Globale Sportikone, Philanthrop, Geschäftsmann und Trendsetter:<br />
David Beckham ist aus Sicht von Maserati der perfekte Partner, um die<br />
Marke an die Spitze der Luxusautomobilbranche des 21. Jahrhunderts<br />
zu bringen. Paolo Tubito, Maserati Chief Marketing Officer, erklärt dazu:<br />
«Die Marke ist auf Wachstumskurs und hat eine neue Ära eingeläutet.<br />
Von Natur aus innovativ, angetrieben von Leidenschaft und einzigartig<br />
im Design, fordert Maserati immer wieder den Status Quo heraus.<br />
Die Zusammenarbeit mit David Beckham ist der Inbegriff all dieser<br />
Werte.» Der ehemalige Fussballstar bestätigt, dass er sich auf die enge<br />
Zusammenarbeit in einer so entscheidenden Phase in der Geschichte<br />
der italienischen Automarke freue.<br />
Franz AG wird neuer Partner<br />
in Wettswil<br />
Mit der Franz AG holen sich<br />
die beiden Marken Volkswagen<br />
und VW Nutzfahrzeuge einen<br />
etablierten Partner ins Händlernetzwerk.<br />
Seit mehr als 80 Jahren<br />
existiert die Franz AG mit fünf<br />
Standorten in den Regionen<br />
Zürich, Winterthur und Glarus.<br />
Am 1. Juli <strong>2021</strong> übernimmt zudem<br />
Michel Tschanz die Leitung<br />
der Franz AG. Der bisherige<br />
Direktor Pierino Di Matteo verlässt<br />
die Franz AG und wird per<br />
1. September <strong>2021</strong> die Leitung<br />
des Betriebsverbunds Nordwestschweiz<br />
der Amag übernehmen.<br />
David Beckham ist neuer globaler Markenbotschafter von Maserati.<br />
Korrigendum: André Koch AG<br />
hat rund 60 Mitarbeitende<br />
In der April-<strong>Ausgabe</strong> von<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> hat sich im Beitrag<br />
über die Wachstumsstrategie<br />
der André Koch AG und die<br />
veränderten Besitzverhältnisse<br />
ein Fehler eingeschlichen: Der<br />
führende Anbieter von Autoreparaturlacken<br />
in der Schweiz<br />
unter der Leitung von CEO und<br />
Mitinhaber Enzo Santarsiero beschäftigt<br />
nicht 35 Mitarbeitende,<br />
wie im Artikel fälschlicherweise<br />
steht, sondern insgesamt rund<br />
60 Mitarbeitende.<br />
Imaweb übernimmt Stieger<br />
Nach Procar, einem der führenden Anbieter von Auto-Software in der<br />
Region DACH, übernimmt Imaweb nun auch Stieger. So verstärkt Imaweb<br />
seine Präsenz in der Region und entwickelt seine gesamteuropäische<br />
Strategie. Eugen Stieger, CEO von Stieger, erklärt: «Wir freuen uns<br />
darauf, den Imaweb-Teams beizutreten. Wir glauben fest daran, dass wir<br />
mit unseren vereinten Kräften Stieger zu einem stärkeren und dauerhafteren<br />
Akteur in diesem wachsenden Markt machen werden.» Das<br />
Kerngeschäft von Stieger gliedert sich in drei Bereiche: eine schwerpunktmässige<br />
Spezialisierung in der Automobilindustrie, Konzepte à la<br />
Carte und eine systematische Standardisierung der Softwarenutzung.<br />
Der 1982 gegründete Verlag Stieger vereinfacht die Prozesse seiner<br />
Kunden mittels Software, die Tools wie Zeiteingabe oder Reifenservice<br />
umfasst. Die Gesellschaft beschäftigt 60 Mitarbeiter an sechs Standorten<br />
und verfügt über ein Ausbildungszentrum in Würenlos AG.<br />
Pierino Di Matteo.<br />
Audrey Harling befördert<br />
Tenneco informiert, dass<br />
Audrey Harling neu als Group Vice<br />
President und General Manager,<br />
Driv Motorparts, Europe, Middle<br />
East & Africa (EMEA) amtet. Sie<br />
ist die Nachfolgerin von Andrew<br />
Sexton, der zum Vice President,<br />
Growth and Business Excellence<br />
für den Bereich Motorparts weltweit<br />
ernannt wurde.<br />
ESA-GENERALVERSAMMLUNG <strong>2021</strong> AUF SCHRIFTLICHEM WEG<br />
Der ESA-Verwaltungsrat hat wegen des Corona-Virus (Covid-19) entschieden: Die ESA-Generalversammlung<br />
findet dieses Jahr auf schriftlichem Weg statt.<br />
Die erforderlichen Unterlagen sind allen Mitinhaberinnen und Mitinhabern zugestellt worden.
KURZ NOTIERT<br />
Täglich aktuelle News:<br />
agvs-upsa.ch<br />
Neue Mitglieder<br />
Der AGVS konnte zwischen dem<br />
14. Februar <strong>2021</strong> und 7. April <strong>2021</strong><br />
insgesamt 31 neue Mitglieder<br />
begrüssen. Wir heissen die<br />
neuen Mitgliederbetriebe herzlich<br />
willkommen.<br />
Sektion Aargau<br />
<strong>–</strong> Auto Fux AG, Abtwil AG<br />
<strong>–</strong> Bowman Automobile AG,<br />
Schinznach Dorf<br />
<strong>–</strong> Garage Lichtsteiner GmbH,<br />
Brittnau<br />
<strong>–</strong> Auto Technik Aarau GmbH,<br />
Aarau<br />
Sektion Bern<br />
<strong>–</strong> Garage Wüthrich GmbH, Worb<br />
<strong>–</strong> Niederhauser Fahrzeugbau AG,<br />
Ostermundingen<br />
<strong>–</strong> Dähler Competition Line AG, Belp<br />
Untergruppe BE Berner Oberland<br />
<strong>–</strong> RD Autowerk GmbH, Gwatt Thun<br />
Untergruppe BE<br />
Emmental/Oberaargau<br />
<strong>–</strong> Garage Michel GmbH, Lyssach<br />
<strong>–</strong> Berg-Garage, Rütschelen<br />
<strong>–</strong> Garage Greub AG Riedtwil, Riedtwil<br />
<strong>–</strong> Garage Casto GmbH, Burgdorf<br />
Sektion Beider Basel<br />
<strong>–</strong> Carmosphere GmbH, Pratteln<br />
Sektion Graubünden<br />
<strong>–</strong> Sportplatzgarage Gutknecht<br />
GmbH, Davos Platz<br />
Sektion Jura und Berner Jura<br />
<strong>–</strong> Garage Maniaci Sàrl, Sorvillier<br />
<strong>–</strong> Garage Erard Sàrl, Saignelégier<br />
Sektion Neuenburg<br />
<strong>–</strong> Groupe AFH Automobiles Forges<br />
SA, La Chaux-de-Fonds<br />
<strong>–</strong> Groupe AFH Automobiles<br />
Hauterive SA, Hauterive NE<br />
Sektion St. Gallen, Appenzell,<br />
Fürstentum Liechtenstein<br />
<strong>–</strong> Dorf-Garage Lüchinger GmbH,<br />
Montlingen<br />
<strong>–</strong> Pneuhaus Staad, Staad SG<br />
<strong>–</strong> Ah Auto AG, Ebnat-Kappel<br />
Sektion Thurgau<br />
<strong>–</strong> Bärtsch Seegarage, Roggwil TG<br />
<strong>–</strong> Biasco & Suppa Automobile<br />
GmbH, Tobel<br />
Sektion Waadt<br />
<strong>–</strong> ASB Auto Secours Lausanne<br />
S.A., Mont-sur-Lausanne<br />
<strong>–</strong> Motortech Switzerland Sàrl,<br />
Lausanne<br />
<strong>–</strong> Automobiles Milliet SA, Crissier<br />
<strong>–</strong> Groupe AFH Automobiles Autosport<br />
SA, Yverdon-les-Bains<br />
<strong>–</strong> Garage Enzian B&F AG,<br />
Turtmann<br />
Sektion Zentralschweiz<br />
<strong>–</strong> Auto Fischer GmbH, Sarnen<br />
Sektion Zürich<br />
<strong>–</strong> Garage W. & R. Albrecht, Saland<br />
<strong>–</strong> J & S Garage S. Alimi, Effretikon<br />
<strong>–</strong> BMW (Schweiz) AG, Dielsdorf<br />
Sämtliche Importeure der «Schweren» mit an Bord<br />
Die Organisatoren des Schweizer Nutzfahrzeugsalons Transport-CH,<br />
der vom 10. bis 13. November <strong>2021</strong> erstmals parallel mit der Aftermarket-CH<br />
in Bern unter einem Dach stattfinden wird, kann Erfreuliches<br />
verkünden: Auch <strong>2021</strong> sind wieder alle Importeure der sieben<br />
schweren Nutzfahrzeug-Marken mit von der Partie. Es sind dies:<br />
Die DAF Trucks (Schweiz) AG, Iveco (Schweiz) AG, MAN Truck & Bus<br />
Schweiz AG, Mercedes-Benz Trucks Schweiz AG, Renault Trucks<br />
(Schweiz) AG, Scania Schweiz AG sowie die Volvo Group (Schweiz)<br />
AG. Die nach wie vor anhaltende Corona-Pandemie liess befürchten,<br />
dass sich viele Aussteller mit der Anmeldung zurückhalten würden.<br />
Umso positiver fällt das Zwischenfazit der organisierenden Expotrans<br />
SA jetzt aus: Bereits heute haben die Aussteller für die beiden Leitmessen<br />
mehr Flächen reserviert als vor anderthalb Jahren an der Jubiläumsmesse.<br />
«Wir merken, dass sich die Nutzfahrzeug- und Automobilbranche<br />
nach Normalität sehnt», erklärt Messeleiter Jean-Daniel Goetschi. Es sei<br />
«höchste Zeit, dass man sich wieder treffen könne. Selbstverständlich<br />
behalten wir die Entwicklung der Pandemie genau im Auge.»<br />
Nachruf auf Ernst Ruckstuhl<br />
Der ehemalige ESA-Verwaltungsratspräsident<br />
Ernst Ruckstuhl ist<br />
am 18. März <strong>2021</strong> im Alter von<br />
93 Jahren verstorben. Der ESA-<br />
Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung<br />
sprechen seiner Familie<br />
und seinen Angehörigen ihr herzliches<br />
Beileid aus. Ernst Ruckstuhl<br />
wurde im <strong>Mai</strong> 1966 in den Vorstand<br />
der Einkaufsorganisation<br />
des Schweizerischen Auto- und<br />
Motorfahrzeuggewerbes gewählt.<br />
Im Jahr 1970 übernahm er den<br />
Vorsitz des Verwaltungsrates und<br />
leitete das Unternehmen während<br />
14 Jahren mit unerschöpflicher<br />
Tatkraft und Weitsicht. Sein<br />
unternehmerischer Geist, seine<br />
Offenheit und seine Persönlichkeit<br />
haben die ESA geprägt.<br />
Ernst Ruckstuhl.
FOKUS SICHERHEIT<br />
Foto: Istock<br />
Cyberkriminalität<br />
Und plötzlich sind<br />
30 000 Franken weg<br />
KMU sind beliebte Ziele für Angriffe von Cyberkriminellen. Wie schnell ein teurer Schaden angerichtet ist, zeigt<br />
das Beispiel eines Familienbetriebs im Schweizer Mittelland. Ein Krimi aus dem Cyberspace. Sandro Compagno<br />
Es war kurz vor Weihnachten, als R.S.* versuchte,<br />
sich im E-Banking der Hausbank einzuloggen.<br />
Er wollte die 13. Monatslöhne noch<br />
vor den Feiertagen überweisen. «Nicht wenige<br />
unserer Mitarbeitenden bezahlen damit<br />
die Steuern. Darum ist es mir wichtig, dass<br />
die Zahlung rechtzeitig bei ihnen eintrifft»,<br />
erklärt der Garagist gegenüber <strong>AUTOINSIDE</strong>.<br />
Via E-Banking beabsichtigte R.S., ein Dokument<br />
aus der Lohnbuchhaltung direkt an seine<br />
Bank zu senden.<br />
Als er sich am Vormittag mit dem PC einloggen<br />
wollte, erschien auf dem Bildschirm ein<br />
Fenster, das auf eine laufende Wartung der<br />
Bank-Webseite hinwies und um Geduld bat.<br />
«Ich habe diesem Hinweis keine grosse Beachtung<br />
geschenkt, solche Wartungsarbeiten<br />
sind ja nichts Ungewöhnliches», erinnert sich<br />
der Garagist. Am Nachmittag dieses verhängnisvollen<br />
17. Dezember lief die Webseite der<br />
Bank dann wieder, R.S. gab seine Login-Daten<br />
samt Passwort ein, worauf sich ein Identifikationsfenster<br />
öffnete. Mit einem sechsstelligen<br />
Code, den er auf sein Handy geschickt erhielt,<br />
loggte er sich ein und veranlasste die Überweisung<br />
der 13. Monatslöhne.<br />
Um ganz sicher zu gehen, rief Garagist R.S.<br />
kurz vor der Schliessung der Bank seine Kundenberaterin<br />
an und fragte nach, ob alles in<br />
Ordnung sei. «Diese bestätigte mir, dass die<br />
Zahlung ausgelöst worden sei.» Damit schien<br />
die Sache erledigt.<br />
In der ruhigen Woche nach Weihnachten<br />
kümmerte sich R.S. um den Jahresabschluss<br />
seines Betriebs und kontrollierte auch die<br />
Bankauszüge. Dabei fiel ihm eine Zahlung<br />
über 30 000 Franken auf, die er sich nicht erklären<br />
konnte. «Zuerst dachte ich, einer meiner<br />
leitenden Mitarbeiter habe vielleicht ein<br />
Fahrzeug gekauft <strong>–</strong> aber es gab keine Rechnung<br />
für diese Buchung.» R.S. kontaktierte erneut<br />
seine Bank: Dort wurde ihm beschieden,<br />
dass er am 17. Dezember die Überweisung von<br />
30 000 Franken veranlasst hatte. Die Summe<br />
war tags darauf auf ein Konto der UBS überwiesen<br />
worden.<br />
8<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS SICHERHEIT<br />
R.S. informierte unverzüglich seinen IT-Spezialisten.<br />
Dieser kontrollierte das System,<br />
fand aber nichts Auffälliges. Daraufhin schaltete<br />
der Garagist die Polizei ein. Spezialisten<br />
einer Abteilung für Cyberkriminalität stellten<br />
den PC sicher <strong>–</strong> und stellten fest: Am 12. Dezember<br />
um 11.20 Uhr hatte sich ein Trojaner<br />
auf dem System der Garage installiert. Solche<br />
Malware wird in aller Regel als Anhang einer<br />
E-<strong>Mai</strong>l unauffällig verpackt. Wer den Anhang<br />
öffnet, der öffnet den Cyberkriminellen Tür<br />
und Tor zum eigenen PC.<br />
Der Absender der E-<strong>Mai</strong>l liess sich nicht<br />
mehr eruieren, der IT-Spezialist hatte bei seinen<br />
Bemühungen die Festplatte gesäubert.<br />
Auch Rückschlüsse darauf, wer den Anhang<br />
in der kriminellen E-<strong>Mai</strong>l geöffnet hatte, waren<br />
nicht mehr möglich. R.S.: «Darüber bin ich<br />
sogar froh. Sonst wäre es vielleicht noch zu<br />
Schuldzuweisungen gekommen.»<br />
Tatsache ist, dass Garagist R.S. an jenem Vormittag<br />
des 17. Dezembers beim ersten Versuch,<br />
die 13. Monatslöhne zu überweisen,<br />
gar kein Wartungsfenster der Bank sah, sondern<br />
eine täuschend echte Kopie der Cyberkriminellen.<br />
Die Zeit bis am Nachmittag nutzten<br />
diese, um eine Überweisung über 30 000<br />
Franken vorzubereiten. R.S.: «Als ich dann<br />
später meine Zugangsdaten eingab, signierte<br />
ich ohne mein Wissen diese Überweisung.»<br />
Dass bei der Hausbank keine Alarmglocken<br />
schrillten, ist dabei nicht weiter verwunderlich:<br />
Der Autohandel ist ein kapitalintensives<br />
Geschäft, Überweisungen im fünfstelligen Bereich<br />
sind nichts Ungewöhnliches.<br />
Oft landen solche von Cyberkriminellen abgezweigten<br />
Gelder auf Konten mit fingierten<br />
Adressen. Das war im Fall von R.S. anders,<br />
das Geld wurde auf das Konto einer in<br />
der Schweiz wohnhaften Person überwiesen.<br />
Dieser Strohmann leitete das Geld dann weiter<br />
und strich für seine Rolle eine kleine Provision<br />
ein. Gegen die Person läuft ein Verfahren.<br />
Trotzdem macht sich R.S. keine Illusionen, die<br />
30 000 Franken oder wenigstens einen Teilbetrag<br />
zurückzuerhalten: «Bei der Polizei sagte<br />
man mir, dass diese Strohmänner in aller Regel<br />
mittellos seien. Da sei nichts zu holen…»<br />
Auf dem Schaden von 30 000 Franken bleibt<br />
R.S. also sitzen. «Wir waren und sind zwar<br />
gegen Cyberattacken versichert. Doch Geldüberweisungen<br />
waren damals nicht gedeckt.»<br />
Nichtsdestotrotz habe sich die Versicherung<br />
kulant gezeigt: «Ich konnte während 14 Ta-<br />
gen nicht arbeiten, da unsere Hardware zuerst<br />
bei der Polizei war und später komplett erneuert<br />
wurde. Diesen Ausfall an Arbeitszeit hat<br />
mir die Versicherung teilweise entschädigt.»<br />
Auch die Kosten für die neue IT übernahm die<br />
Versicherung zum Teil. Weitere Schäden, beispielsweise<br />
durch das Verschlüsseln wichtiger<br />
Daten, richtete der Trojaner nicht an. Sein einziges<br />
Ziel war diese Überweisung.<br />
Hat R.S. die IT-Sicherheit nach diesem Vorfall<br />
erhöht? «Die Spezialisten für Cyberkriminalität<br />
bei der Polizei haben mir bestätigt, dass<br />
wir uns schon davor auf technischer Sicht<br />
genügend geschützt hatten. Aber natürlich<br />
sind wir jetzt extrem vorsichtig geworden.»<br />
Jede E-<strong>Mai</strong>l, deren Absender nicht zu 100 Prozent<br />
klar ist, werde umgehend gelöscht. Zudem<br />
arbeite er nicht mehr mit Überweisungen,<br />
sondern mit Vergütungsaufträgen. Diese<br />
müssen jeweils von einem weiteren unterschriftsberechtigten<br />
Mitglied der Geschäftsleitung<br />
visiert werden: «Wir haben so ein Vier-<br />
Augen-Prinzip eingeführt.»<br />
Denn bei allen Anstrengungen, die IT-Systeme<br />
in den Unternehmen noch sicherer zu machen:<br />
Das grösste Risiko sitzt stets vor dem<br />
Computer. <<br />
* Name der Redaktion bekannt. Das Beispiel ist real,<br />
zum Schutz der Beteiligten wird dieser Beitrag in<br />
anonymisierter Form publiziert.<br />
So lernen Sie, sich vor<br />
Cyberattacken zu schützen<br />
Das grösste Risiko sitzt immer vor dem<br />
Computer. Es gilt also, sich und seine<br />
Mitarbeitenden auf Cyberbedrohungen zu<br />
sensibilisieren und den richtigen Umgang<br />
damit zu lernen. Die Mobiliar beispielsweise<br />
bietet in Kooperation mit der Lucy<br />
Security AG ein Cyber-Sensibilisierungstraining<br />
für Unternehmen an. Dort lernen<br />
die Teilnehmenden in Online-Trainingssequenzen<br />
den Umgang mit Bedrohungen<br />
aus dem Internet. Mit simulierten Phishing-<br />
Attacken wird die Reaktion der Mitarbeitenden<br />
ausgewertet und ein Bericht<br />
mit den wichtigsten Erkenntnissen aus der<br />
Trainingseinheit erstellt.<br />
Ausserdem bietet die Mobiliar einen<br />
kostenlosen Check, wie gut ein Unternehmen<br />
gegen Cyber-Risiken geschützt ist<br />
und mit welchen Massnahmen die Sicherheit<br />
verbessert werden kann.<br />
Weitere Infos unter:<br />
mobiliar.ch/cyber-training<br />
Social Engineering<br />
Der Begriff «Social Engineering» bezeichnet<br />
eine betrügerische Vorgehensweise,<br />
bei der die Schwachstelle Mensch<br />
ausgenutzt wird. Oft werden dabei<br />
Mitarbeitende eines Unternehmens mit<br />
einem Trick dazu gebracht, die normalen<br />
Sicherheitsvorkehrungen zu umgehen und<br />
sensible Informationen preiszugeben. Beispiele<br />
von Social Engineering:<br />
• Phishing: Massenhaftes Versenden<br />
von betrügerischen Schreiben oder<br />
E-<strong>Mai</strong>ls, um an geschützte oder<br />
private Daten zu kommen.<br />
Beispiel: Ein auf den ersten Blick vertrauenerweckender<br />
Absender (z.B.<br />
Google) fordert dazu auf, schnellstmöglich<br />
das Passwort zu ändern.<br />
Das Opfer wird auf eine Kopie der<br />
Webseite geleitet, wo es zunächst<br />
das bestehende Passwort bestätigen<br />
muss. Die Kriminellen kommen so in<br />
den Besitz des Passworts.<br />
• Baiting (ködern): Ködern des Opfers<br />
durch Übergabe eines Datenträgers,<br />
der Malware enthält.<br />
Beispiel: Der Kriminelle gibt vor,<br />
Verkäufer für ein bestimmtes Produkt<br />
zu sein und hinterlässt als Werbegeschenk<br />
einen USB-Stick, auf<br />
dem er zuvor schädliche Software<br />
installiert hat.<br />
• Physical Breaches/Tailgating:<br />
Die Höflichkeit des Opfers wird<br />
ausgenutzt, um Zugang zu einem abgesicherten<br />
Bereich zu erlangen<br />
Beispiel: Ein Betrüger mit gefälschtem<br />
Ausweis einer IT-Firma<br />
meldet sich am Empfang und<br />
behauptet, dass er im Serverraum<br />
ein Sicherheitsupdate am Internet-Zugang<br />
vornehmen müsse. Dort<br />
installiert er eine Malware.<br />
• Pretexting: Verwenden eines<br />
erfundenen Szenarios, um<br />
Informationen vom Betrugsopfer<br />
zu erhalten, die es unter normalen<br />
Umständen nicht preisgeben würde.<br />
Beispiel: Eine unbekannte Person<br />
ruft in einem Geschäft an und erzählt,<br />
dass ein Mitarbeiter, der in den<br />
Ferien weilt, verhaftet wurde oder<br />
verunfallt ist, und sie beauftragt hat,<br />
eine Kaution oder einen Kostenvorschuss<br />
zu organisieren.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>9
FOKUS SICHERHEIT<br />
Interview mit Jelena Moncilli, Fraud Managerin bei Scout24<br />
Wie minimiert man<br />
Betrugsrisiken im Internet?<br />
«Die Zahl der Betrugsfälle ist minimal», sagt Jelena Moncilli, Anti-Fraud-Spezialistin bei der<br />
Scout24-Gruppe. Wo Garagisten Vorsicht walten lassen müssen und was Scout24 gegen Betrügereien<br />
im Internet unternimmt, verrät sie im Gespräch mit <strong>AUTOINSIDE</strong>. Sandro Compagno<br />
Frau Moncilli, was machen Sie als Fraud<br />
Managerin bei der Scout-Gruppe konkret?<br />
Jelena Moncilli, Fraud Managerin Scout24:<br />
Ich bin quasi die Interessenvertreterin unserer<br />
Nutzerinnen und Nutzer. Als Anti-Fraud-<br />
Spezialistin bei Scout24 definiere ich die notwendigen<br />
Massnahmen, die wir zum Schutz<br />
der Nutzer treffen müssen. Dabei geht es darum,<br />
die technischen Lösungen zu definieren,<br />
die dann umgesetzt werden. Im Fokus steht<br />
dabei stets, die Veröffentlichung von betrügerischen<br />
Anzeigen oder unangemessener Kontakte<br />
zu verhindern. Sie sehen also, dies ist in<br />
erster Linie ein technischer Ansatz zur Unterstützung<br />
der manuellen Validierung der Inhalte,<br />
nachdem die Daten bereits durch die automatischen<br />
Filter sortiert wurden.<br />
Welche Entwicklungen im Bereich<br />
Betrug im Internet bereiten Ihnen am<br />
meisten Sorgen?<br />
Das ist klar die Frage, wie die Betrüger mit<br />
dem ehrlichen Nutzer Kontakt aufnehmen.<br />
Betrüger nutzen zunehmend Methoden, die<br />
als «vertrauenswürdig» gelten, wie zum Beispiel<br />
Schweizer Telefonnummern oder renommierte<br />
Firmennamen. Hier geht es<br />
darum, Prävention zu betreiben. Denn Vorbeugung<br />
ist der beste Schlüssel, um nicht getäuscht<br />
zu werden. Und dies sollte für unser<br />
gesamtes Online-Verhalten gelten, nicht nur<br />
beim Einkaufen im Internet.<br />
Die Scout-Gruppe betreibt neben Autoscout24<br />
zahlreiche weitere Online-Marktplätze.<br />
Sind diese alle etwa im gleichen<br />
Rahmen von Kriminalität betroffen oder gibt<br />
es Unterschiede?<br />
Natürlich gibt es grosse Unterschiede in den<br />
gewählten Methoden, aber das Prinzip ist<br />
in der Regel dasselbe: Ein Produkt wird zu<br />
einem sehr attraktiven Preis angeboten.<br />
Diese «Schnäppchen» baumeln als aussergewöhnliches<br />
Angebot vor der Nase eines<br />
potenziellen Käufers, der sich dieses Produkt<br />
noch nie leisten konnte, aber schon<br />
immer davon geträumt hat. Das kann zum<br />
Beispiel ein Auto der Spitzenklasse sein<br />
oder eine grössere und besser gelegene Wohnung,<br />
aber auch eine Markenuhr oder<br />
ein Smartphone. Wenn es um<br />
Autos oder Wohnungen<br />
geht, dann sind die<br />
Preise natürlich höher<br />
als bei Alltagsgegenständen.<br />
Die Benutzer sind denn auch<br />
vorsichtiger, wenn es darum geht, mehrere<br />
tausend Franken auszugeben, als wenn es<br />
um einen günstigen Kauf oder um höchstens<br />
ein paar hundert Franken geht. Ein Auto<br />
wird in der Regel getestet oder eine Wohnung<br />
besichtigt, bevor eine Transaktion stattfindet.<br />
Bei Gegenständen, die beispielsweise<br />
per Post verschickt werden, ist dies leider oft<br />
nicht der Fall.<br />
Wie sieht es konkret auf Autoscout24<br />
und damit bei den Garagisten aus? Gibt<br />
es einen Trend zu mehr oder zu weniger<br />
Betrugsversuchen?<br />
Die Zahl der Betrugsfälle ist minimal. Das<br />
möchte ich zunächst festhalten. Ein Nullrisiko<br />
gibt es jedoch nirgends. Wir<br />
sind dennoch überzeugt, dass<br />
jeder einzelne Fall einer zu<br />
viel ist. Deshalb tun wir<br />
auch was dagegen, sonst<br />
«Vorbeugung ist der beste Schlüssel,<br />
um nicht getäuscht zu werden»:<br />
Jelena Moncilli ist Anti-Fraud-<br />
Spezialistin bei der Scout24-Gruppe.<br />
Quelle: Scout24.<br />
10<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS SICHERHEIT<br />
gäbe es meine Stelle nicht. Wenn wir jetzt<br />
den Autoscout24-Bereich etwas genauer anschauen,<br />
dann sind beispielsweise Garagenbesitzer<br />
stärker von Phishing-Fällen betroffen<br />
als von «Schnäppchen-Betrug».<br />
Phishing bedeutet, dass ihre Anmeldedaten<br />
gestohlen wurden <strong>–</strong> entweder nachdem sie<br />
einem Phishing-Link in einer betrügerischen<br />
E-<strong>Mai</strong>l gefolgt sind oder weil sie dieselben<br />
Anmeldedaten an mehreren Stellen verwenden,<br />
wie zum Beispiel in sozialen Netzwerken<br />
oder auf anderen Einzelhandelsseiten.<br />
Das perfide ist: Die Betrüger können<br />
danach auf diese Informationen zugreifen<br />
und sie manipulieren. Ob man bereits Opfer<br />
einer Phishing-Attacke wurde, lässt sich<br />
übrigens gut überprüfen: Auf der Website<br />
https://haveibeenpwned.com/ findet man<br />
einfach raus, ob man bereits zu den Phishing-<br />
Opfern gehört. Wenn ja, ist Handeln angesagt:<br />
Sofort alle Passwörter wechseln.<br />
An wen kann sich der Garagist bei<br />
Autoscout24 wenden, wenn er einen<br />
Fraud-Verdacht hat?<br />
Am besten meldet er oder sie sich dann so<br />
schnell wie möglich beim Kundendienst von<br />
Autoscout24. Der steht bei Fragen zur Verfügung<br />
und unterstützt bei der Lösung des<br />
Problems.<br />
Der «Klassiker» ist der Klein-Kriminelle, der<br />
zum Beispiel auf Tutti, Ricardo oder Anibis<br />
Handys verkauft, die er gar nicht besitzt.<br />
Welche Betrügereien kommen auch Autoscout24<br />
am häufigsten vor?<br />
Bei Autoscout24 sind es, wie bereits erwähnt,<br />
vereinzelt Fälle von Phishing. Durch die ergaunerten<br />
Login-Daten können Betrüger<br />
Anzeigen unter falschem Namen veröffentlichen.<br />
Sie können dabei vorgeben, ein seriöser<br />
Verkäufer zu sein, da sie das Konto eines<br />
seriösen Anbieters verwenden. Was wir auch<br />
schon beobachtet haben: Der betrügerische<br />
Verkäufer verlangt eine direkte Anzahlung<br />
für das angebotene Fahrzeug und verschwindet<br />
dann spurlos. Geld weg, Auto weg, Verkäufer<br />
weg. Auf solche Geschäfte sollte man<br />
sich nie einlassen. Es gilt: Geld für Auto,<br />
Auto für Geld. Hierzu haben wir auch einen<br />
Ratgeber erstellt, der die wichtigsten Hinweise<br />
liefert. Er steht auf der Webseite von Autoscout24<br />
kostenlos zum Download zur Verfügung.<br />
Sie können zwar technisch aufrüsten <strong>–</strong> die<br />
grösste Schwachstelle aber ist und bleibt<br />
der Mensch. Wie sensibilisiert Autoscout24<br />
die Werkstätten für noch mehr Vorsicht?<br />
Hier nutzen wir unsere direkten Kontakte zu<br />
den Kunden. Wir informieren sie über unsere<br />
Leute im Autoscout24-Vertrieb oder auch<br />
über den Kundendienst. So können wir die<br />
Werkstätten regelmässig darüber aufdatieren,<br />
wo allfällige Gefahren lauern. Wir arbeiten<br />
aber weiter daran, unsere Kunden noch aktiver<br />
zu informieren, damit sie mit möglichst<br />
geringem Risiko im Internet surfen können.<br />
Denn auch deren Geschäft digitalisiert sich<br />
immer stärker <strong>–</strong> dadurch setzen sie sich ganz<br />
generell auch höheren Risiken aus. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
autoscout24.ch<br />
Dos und Don’ts <strong>–</strong> so schützen<br />
Sie sich vor Kriminellen<br />
Cyberkriminalität ist ärgerlich und<br />
kann schnell ins Geld gehen. Hier die<br />
wichtigsten Tipps von Jelena Moncelli,<br />
wie sich Garagisten auf der Plattform<br />
von Autoscout24 vor Kriminellen<br />
schützen können.<br />
• Logindaten für Autoscout24<br />
nie anderswo nutzen als auf<br />
Autoscout24.ch.<br />
• Logindaten für Autoscout24 nie<br />
kommunizieren <strong>–</strong> Autoscout24 fragt<br />
nie nach den Daten ausserhalb des<br />
Login-Bereichs<br />
• Bevor Sie irgendwo einer Aufforderung<br />
zum Klicken folgen<br />
oder sensible Daten eingeben, im<br />
Zweifelsfall besser direkt beim<br />
Kundendienst von Autoscout24<br />
melden und Rücksprache nehmen.<br />
• Wenn Sie eine E-<strong>Mai</strong>l mit der Aufforderung<br />
erhalten, auf einen Link zu<br />
klicken: Nie einfach ungeprüft auf die<br />
Links klicken. Vorher prüfen, ob es<br />
sich um vertrauenswürdige Absender<br />
und Links handelt. Bei den geringsten<br />
Zweifeln die <strong>Mai</strong>ls direkt löschen und<br />
allenfalls auch die Kolleginnen und<br />
Kollegen fragen, ob sie eine ähnliche<br />
<strong>Mai</strong>l erhalten haben.<br />
• Nirgends sensible Daten angeben,<br />
die einen Identitätsdiebstahl zulassen.<br />
Denn sonst kann jemand in<br />
ihrem Namen handeln <strong>–</strong> zu Ihren<br />
Lasten.<br />
• Bewahren Sie ihre Kreditkartendaten<br />
sicher auf und teilen Sie diese mit<br />
niemandem.<br />
• Achten Sie darauf, dass Passwörter<br />
mind. 8 Zeichen lang sind, sowie<br />
Gross- & Kleinschreibung mit Zahlen<br />
und Sonderzeichen beinhalten. (Bsp.:<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>11
FOKUS SICHERHEIT FOKUS<br />
Schlüsselübergabe rund um die Uhr<br />
Ein sicheres Versteck<br />
Kundenkontakt ausserhalb der Öffnungszeiten <strong>–</strong> das Schlüsselübergabesystem von Bopp Solutions ist speziell<br />
für Keyless-Go-Schlüssel geeignet und ermöglicht es den Garagisten, den Kundenservice auch nach Feierabend<br />
aufrechtzuerhalten. Mike Gadient<br />
Eine Veränderung kommt selten allein. Da wäre einerseits der Wandel<br />
hin zu einer 24-Stunden-Gesellschaft, der auch in der Schweiz feststellbar<br />
ist. Andererseits haben die Autoschlüssel mit der Erfindung<br />
von schlüssellosen Zugangssystemen ein neues Format erhalten. Beides<br />
führt dazu, dass sich der Garagist Gedanken machen muss: Wie<br />
können Kunden auch ausserhalb der Öffnungszeiten einen Schlüssel<br />
sicher abgeben oder nach erfolgtem Service wieder entgegennehmen?<br />
Und wie können gerade die teuren, teils sogar mit Displays versehenen<br />
Keyless-Go-Schlüssel sicher aufbewahrt werden? Im Vergleich<br />
zu früheren Modellen, die an einem Schlüsselbretthaken aufgehängt<br />
wurden, haben sie eine andere Form und sind schwerer.<br />
«Die Nachfrage für eine kontaktlose Abgabe ist gestiegen. Die Kunden<br />
sind immer mehr unter Zeitdruck», bestätigt Denis Widmer, Leiter<br />
Aftersales der Amag in Rheinfelden AG. Für den Standort in Rheinfelden<br />
setzt man deshalb auf die Lösung «KeyBox Strong» der Bopp<br />
Solutions AG. Diese ist vor dem Haupteingang angebracht. Die Anzahl<br />
der Schlüsselübergabeboxen kann dabei variabel zusammengestellt<br />
werden. Die Amag in Rheinfelden hat sich für 16 Fächer entschieden,<br />
in denen die Schlüssel zur Abholung hinterlegt werden können.<br />
Dank der Schliessfachanlage seien sowohl die Kunden als auch<br />
die Mitarbeitenden flexibler, erläutert Widmer. «Die Aufträge können<br />
ausserhalb der Betriebsöffnungszeiten ohne Zeitdruck vorbereitet<br />
oder angepasst werden. Das ermöglicht einen effizienteren Ablauf.»<br />
Mittels Zeitfenster lässt sich sogar programmieren, von wann bis<br />
wann der Kunde seinen Schlüssel aus dem definierten Fach der «Key-<br />
Box Strong» abholen kann. Der Code wird ihm zuvor von der Werkstatt<br />
aufs <strong>Mai</strong>l oder Smartphone übermittelt und kann an der Keybox<br />
selbst über den Touchscreen eingegeben werden. Das jeweilige<br />
Schlüsselfach wird dadurch freigegeben. Bringt der Kunde sein Fahrzeug<br />
für den Service, kann er den Schlüssel in ein Couvert legen und<br />
dieses in den Briefschlitz der «KeyBox Strong» werfen. Berührungsängste<br />
hätten die Kunden keine, sagt Widmer. «Eine Einführung ist<br />
nicht notwendig. Die Anlage ist sehr einfach zu bedienen <strong>–</strong> aus Kunden-<br />
und Mitarbeitersicht.»<br />
Sicherheitsbedenken können ebenfalls mit guten Argumenten aus<br />
dem Weg geräumt werden. Die Schlüsselboxen sind aus Stahl und<br />
pulverbeschichtet <strong>–</strong> ein sicheres Versteck. Denn durch diese Pulverbeschichtung<br />
sind die Boxen schlag-, stoss- und kratzfest. Bopp Solutions<br />
AG verspricht zudem eine hohe Chemikalienbeständigkeit und<br />
einen starken Korrosionsschutz. <<br />
Die «KeyBox Strong»-Anlage: In den Briefkastenschlitz rechts wirft der Kunde das<br />
Couvert mit dem Schlüssel. Nach dem Service erhält er einen Code, mit dem er über die<br />
Touchscreen-Eingabe eines der 16 Schliessfächer öffnen kann und seinen Schlüssel<br />
wiedererhält. Fotos: AGVS-Medien oben, Amag unten<br />
Weitere Infos unter:<br />
bopp-solutions.ch<br />
12<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Das nächste saubere<br />
Putztuch ist nur<br />
einen Handgriff entfernt.<br />
WIR MANAGEN DAS<br />
mewa.ch/ist-zuverlaessig
FOKUS SICHERHEIT<br />
Die Prüfgrube will sauber geplant sein,<br />
damit in Werkstätten effizient und risikofrei<br />
gearbeitet werden kann. Foto: KSU<br />
Der Sicherheit zuliebe<br />
Die korrekte Planung<br />
einer Prüfgrube<br />
Eine Prüfgrube ist Dreh- und Angelpunkt in einer Werkstatt. Um Unfälle und finanzielle<br />
Überraschungen zu vermeiden, wird bereits während der Planung genaustens auf die Einhaltung<br />
der Sicherheitsstandards geachtet. Mike Gadient<br />
Wer in Werkstätten unvorsichtig arbeitet<br />
oder einen Planungsfehler bei Anlagen übersieht,<br />
der erhöht das Risiko eines Arbeitsunfalles<br />
drastisch. Ein Risiko, das zum Beispiel<br />
bei einer Prüfgrube bereits in der Projektphase<br />
deutlich minimiert werden kann. Wie<br />
werden Rutsch- und Sturzgefahr reduziert?<br />
Was passiert, wenn während der Arbeit in<br />
der Grube plötzlich Gase freigesetzt werden?<br />
Mit diesen Fragen beschäftigt sich im<br />
Vorfeld Roland Strebel, Projektleiter Technik<br />
bei der KSU A-Technik AG. Der Anbieter von<br />
Gesamtlösungen von Werkstatteinrichtungen,<br />
Waschanlagen und Werkzeugen bietet<br />
Prüfgruben für Garagen und Betriebsgaragen<br />
inklusive der Beratung durch den Tiefbauspezialisten<br />
an. «Meine Arbeit ist abwechslungsreich.<br />
Jedes Projekt bringt neue Herausforderungen<br />
und Kontakte mit sich», sagt<br />
Strebel und schwärmt vom Start-Ziel-Charakter<br />
eines Projekts. Denn Strebel bringt die<br />
Vorstellungen des Kunden in einem ersten<br />
Schritt zu Papier und schliesslich kann er das<br />
Endprodukt während einer Besichtigung vor<br />
Ort übergeben.<br />
Die Verkehrsbetriebe der Stadt Zürich haben<br />
eine solche Prüfgrube für ihre Busgarage in<br />
der Nähe des Fussballstadions Letzigrund abgenommen.<br />
Sie ist stolze 30 Meter lang. Aus<br />
Sicht von Strebel war es herausfordernd, die<br />
gesamte Fahrzeugpalette der VBZ zu berücksichtigen.<br />
Erst nach der Projektausschreibung<br />
2016 kamen fünf neue Fahrzeugtypen<br />
hinzu. «Mit in die Planung flossen zukünftige<br />
Fahrzeuge und solche, die bald aus dem<br />
Inventar fallen», so Strebel. Die unterschiedlichen<br />
Längen der (Gelenk-)Busse wirkten<br />
sich auf Länge und Tiefe der Grube aus. Alle<br />
Fahrzeuge wurden grafisch übereinander dargestellt,<br />
damit dann bei der realisierten Grube<br />
Achsen und Bremsen einwandfrei geprüft<br />
werden können.<br />
Im Konzept von Beginn weg berücksichtigt<br />
wurden auch die gesetzlichen Sicherheitsrichtlinien.<br />
Fluchtwege beispielsweise sind<br />
vorgeschrieben. Bei ihnen gilt es wie bei<br />
den Grubenzugängen zu beachten, dass die<br />
Neigung, die Höhe der Stufen und die Breite<br />
der Treppe den Vorschriften entsprechen.<br />
«Wenn es eilt, dann nützt ein Ausgang, bei<br />
dem ich hinaufklettern muss, nichts. Es müssen<br />
Stufen sein», erklärt Strebel.<br />
Das Lüftungssystem geniesst besondere Aufmerksamkeit,<br />
weil in einer Reparaturwerkstatt<br />
Dämpfe entstehen können. «Die Gase<br />
sammeln sich immer am tiefsten Punkt und<br />
müssen dort abgesaugt werden.» Die geltenden<br />
Vorschriften für den Umwälzprozess werden<br />
vor Baustart miteinbezogen, damit gar nie<br />
ein toxisches Gemisch entstehen kann.<br />
Das Augenmerk wird ebenso auf die Rutschfestigkeit<br />
des Bodens, die fachgerechte Ölentsorgung<br />
und die optimale Ausleuchtung der<br />
Grube gelegt. Nicht benutzte Arbeitsgruben<br />
werden zudem abgesichert. Das kann mittels<br />
automatischer Rollabdeckung ganzheitlich<br />
geschehen oder durch am Grubenrand aufgestellte<br />
Absperrketten. «Es macht Sinn, all<br />
diese Aspekte vom ersten Moment an zu berücksichtigen»,<br />
sagt Strebel und verweist auf<br />
die finanziellen Auswirkungen. Von Arbeitssicherheitsinspektoren<br />
verordnete Nachbesserungen<br />
seien teuer und meistens kompliziert<br />
zu bewerkstelligen.<br />
14<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS SICHERHEIT<br />
Zu Spitzenzeiten steuert Strebel gegen 20<br />
oder 30 Projekte gleichzeitig. Während kleinere<br />
Projekte wenige Wochen in Anspruch<br />
nehmen, können sich grosse wie jenes der<br />
VBZ über drei Jahre hinziehen. Mitunter<br />
einen Schlüssel für einen erfolgreichen Projektverlauf<br />
sieht Strebel im Zusammenspiel<br />
mit den Planern, den Architekten und der<br />
Unternehmung selbst. Der Austausch an<br />
den regelmässigen Bausitzungen sei wichtig,<br />
um den gesamten Terminplan im Auge zu behalten<br />
und um flexibel reagieren zu können.<br />
Der direkte Draht macht es für den KSU-Projektleiter<br />
aus: «Erst vor Ort und mit den beteiligten<br />
Personen werden Projekte zur Realität.»<br />
<<br />
Weitere Infos unter:<br />
ksu.ch<br />
Seit bald 30 Jahren behält Roland Strebel für die KSU A-Technik den Überblick und setzt Projekte um.<br />
Foto: KSU<br />
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FOKUS SICHERHEIT<br />
Langjährige Vertrauensbasis: Erhard Luginbühl (links) und Philipp Zumstein (rechts) im Gespräch über Investitionen und Erfolgsrezepte für Projekte. Foto: AGVS-Medien<br />
Wartung und Unterhalt erhöhen die Arbeitssicherheit<br />
«Eine Werkstatt soll eine<br />
Erlebniswelt sein»<br />
Die Luginbühl Fahrzeug- und Werkstatttechnik AG unterstützt Garagisten bei der Erhöhung der Effizienz<br />
durch bessere Prozesse in der Werkstatt, um beispielsweise Hebeanlagen optimal zu nutzen. Ein Gespräch<br />
mit Erhard Luginbühl und seinem Kunden Philipp Zumstein, Inhaber der Robert Huber Gruppe mit Standorten<br />
in Muri, Windisch, Villmergen und Brunegg. Mike Gadient<br />
Herr Zumstein, zuletzt haben Sie in Ihrer<br />
Schlossgarage Brunegg AG mehrere<br />
Hebeanlagen ersetzt. Was hat Sie zu<br />
dieser Investition bewogen?<br />
Philipp Zumstein, Inhaber Robert Huber<br />
Gruppe: Beim Kauf eines bestehenden Betriebes<br />
stehen immer Investitionen an. Im Sinne<br />
der Arbeitssicherheit haben wir von neun Liften<br />
deren sechs ersetzt und zwei umgebaut.<br />
Erhard Luginbühl, Inhaber Luginbühl Fahrzeug-<br />
und Werkstatttechnik AG: Bei Hebeanlagen<br />
ist das Bewusstsein für Wartungs- und<br />
Unterhaltsarbeiten in den letzten Jahren gestiegen.<br />
Aber es stehen viele Modelle in Schweizer<br />
Werkstätten, die 20 Jahre oder älter sind und<br />
ersetzt werden müssten. Eine Neuanschaffung<br />
lohnt sich, weil die Lifte zehn bis zwölf Mal<br />
täglich rauf- und runtergelassen werden. Für<br />
diese Leistung sind die älteren Modelle nicht<br />
konzipiert. Die Sicherheitsthematik beginnt jedoch<br />
nicht erst bei der Hebeanlage.<br />
Woran denken Sie?<br />
Erhard Luginbühl: Eine Werkstatt muss modern<br />
sowie funktional eingerichtet sein, damit<br />
sich ein Mechatroniker wohlfühlt. Viele vergessen,<br />
dass die Atmosphäre in einer Werkstatt ein<br />
Erfolgsfaktor ist. Ich vertrete seit jeher die Meinung,<br />
dass eine Werkstatt auch eine Erlebniswelt<br />
ist. Ein Servicecenter, das Verkauf und Werkstatt<br />
vereint. Momentan reicht die Spannweite jedoch<br />
von Garagenbetrieben, die einem Palast ähneln,<br />
bis zu dunklen Werkstatträumlichkeiten mit<br />
schmierigem Boden. Ich sage nicht, dass alles immer<br />
neu sein muss. Es muss jedoch sauber sein.<br />
Philipp Zumstein: Wer keinen sauberen Betrieb<br />
hat, der leistet auch keine saubere Arbeit. Wir haben<br />
die von uns selbst gesetzten Anforderungen<br />
und jene der Importeure an die Werkstattausrüstung<br />
zu erfüllen. Ebenso gilt es, den Kundenbedürfnissen<br />
gerecht zu werden. Zu einem Service<br />
gehört beispielsweise, dass ich das Auto reinige.<br />
Dafür habe ich eigens Personal eingestellt. Der<br />
Kunde schätzt ein sauberes Auto. Massgeblich<br />
auf die Atmosphäre wirkt sich aber der Vorgesetzte<br />
aus. Er soll eine Vorbildfunktion einnehmen,<br />
damit die Mitarbeitenden denken: «Ich will<br />
auch so sein. Ich will das auch können.» Das beginnt<br />
bereits beim Lernenden, der zu den Mechatronikern<br />
hinaufschauen soll.<br />
Erhard Luginbühl: Der von den Jungen geschätzte,<br />
agile Führungsstil ist immens wichtig.<br />
Der Chef soll ein Klima schaffen, in dem sich der<br />
Mitarbeiter getraut, mitzudenken und zu fragen,<br />
ob die in die Jahre gekommene Anlage ersetzt<br />
werden kann. Liefert er plausible Argumente,<br />
wird die Neuanschaffung sicherlich ins<br />
Budget aufgenommen.<br />
Philipp Zumstein: Hilfreich ist hierbei unser<br />
internes Kontrollsystem: Wir sind ISO 9001<br />
und ISO 14001 zertifiziert. Ich verfüge über<br />
Richtwerte, wann was ersetzt werden soll.<br />
Neue Anlagen kommen heutzutage günstiger<br />
als eine aufwändige Reparatur.<br />
Herr Luginbühl, Sie werben mit einer<br />
sinnvollen Platzierung des Hebelifts in der<br />
Werkstatt. Inwiefern schlägt sich das auf<br />
die Rendite nieder?<br />
Erhard Luginbühl: Schwerfällige Abläufe fressen<br />
Minuten. Diese Minuten gehen in Stunden<br />
und die Stunden summieren sich zu enormen<br />
Geldbeträgen. Wir messen mit der Stoppuhr und<br />
können dem Kunden sagen, in welchem Werkstattbereich<br />
die ideale Position für die Hebeanlage<br />
ist, damit zum Beispiel Schlauchroller und<br />
Stromanschluss gut zugänglich sind. Fragen, die<br />
man sich stellen soll: Steht die Hebeanlage so<br />
in der Garage, dass beim Hinein- und Herausfahren<br />
des Fahrzeuges nicht zu viel Zeit verloren<br />
geht? Muss ich beim Ölwechsel oder beim<br />
Nachfüllen des Scheibenwischwassers jedes<br />
Mal das Stockwerk wechseln?<br />
16<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS SICHERHEIT<br />
Gerade mit Blick auf die Corona-Krise:<br />
Sind Garagisten bereit, in neue Anlagen zu<br />
investieren?<br />
Philipp Zumstein: In unsicheren Zeiten ist es<br />
besser, zu investieren <strong>–</strong> das ist meine Devise.<br />
Wer an die Zukunft glaubt, der kann auch investieren.<br />
Ansonsten stauen sich die <strong>Ausgabe</strong>n und<br />
müssen dann alle zum selben Zeitpunkt getätigt<br />
werden. Wenn das mehrere Betriebe so handhaben,<br />
dann führt das zu Kapazitätsproblemen bei<br />
Handwerkern und weiteren Partnern sowie zu<br />
Lieferengpässen.<br />
Erhard Luginbühl: Unabhängig von der Pandemie<br />
führt die Verlagerung zur E-Mobilität zu<br />
weniger bewegten Teilen, was wiederum weniger<br />
Reparaturen zur Folge hat. Das Endergebnis<br />
aus unserer Sicht: weniger verkaufte Hebelifte.<br />
Kompensiert wird diese Entwicklung dadurch,<br />
dass die Mobilität nicht abnimmt. Wir bauen<br />
auf unsere Stärken im Wartungsbereich und geben<br />
nicht auf, neue Lifte, Diagnosegeräte oder<br />
Lenkgeometrien zu verkaufen. Unseren Herstellern<br />
sage ich: «Stellt Qualitätsprodukte her und<br />
sucht neue Möglichkeiten, mit denen der Service-<br />
und Dienstleistungsgedanke hochgehalten<br />
werden kann.» Das haben wir auch auf unsere<br />
Fahne geschrieben und bieten unseren Kunden<br />
beispielsweise Entwürfe, Konstruktionen und<br />
technische Zeichnungen zu ihren Bauprojekten<br />
an. Die CAD-Pläne werden den Architekten digital<br />
übermittelt.<br />
Das wurde auch beim Bauprojekt der Robert<br />
Huber Gruppe am Standort in Muri AG so<br />
gehandhabt. Was benötigt es aus Ihrer<br />
Sicht anhand des Beispiels Muri, damit<br />
ein Projekt gelingt?<br />
Philipp Zumstein: Unser Standort in Muri<br />
wurde vergrössert, weil wir aufgrund der sich<br />
verändernden Kundenbedürfnisse mehr Platz<br />
als früher benötigen. Die Autos müssen nach<br />
dem Service so bereitgestellt werden, damit<br />
die Kunden auch ausserhalb der Öffnungszeiten<br />
vorbeikommen können. Ausserdem benötigen<br />
die verschiedenen Neuwagen- und Occasionsmodelle<br />
mehr Verkaufsfläche.<br />
Erhard Luginbühl: In Muri wie auch in Brunegg<br />
wurde während des laufenden Betriebs<br />
gearbeitet. Das ist anspruchsvoll und setzt voraus,<br />
dass die Chemie zwischen den beiden<br />
Auftragspartnern stimmt.<br />
Philipp Zumstein: Egal ob bei einem Bauprojekt<br />
oder einer Neuanschaffung: Die Prozesse<br />
müssen einfach gehalten werden, damit keine<br />
Schwierigkeiten auftauchen und die Mitarbeitenden<br />
mit ins Boot steigen. Es ist wichtig, dass<br />
ich mir im Klaren bin, welches Ziel ich verfolge<br />
und ob das nötige Geld dafür vorhanden ist.<br />
Aus meiner Sicht dürfen im Anfangsstadium<br />
nicht zu viele Personen involviert sein. Wenn<br />
sich vom Importeur über die Behörden und der<br />
Bank bis zu den Mitarbeitenden alle einbringen,<br />
kommt man nicht vom Fleck.<br />
Erhard Luginbühl: Für mich ist entscheidend,<br />
dass alle meine Mitarbeitenden über<br />
eine hohe Fachkompetenz verfügen <strong>–</strong> auch<br />
bei Fremdprodukten. Sie sind meine besten<br />
Verkäufer, denn sie können dem Kunden aus<br />
Anwendersicht glaubhaft vermitteln, weshalb<br />
gerade diese Hebeanlage geeignet ist oder ersetzt<br />
werden soll. Ein erfolgreich umgesetztes<br />
Projekt hängt von Details ab. Dazu gehört<br />
auch, dass meine Mitarbeitenden den<br />
Abfall entsorgen und die Verpackung wieder<br />
mitnehmen, womit wir wieder bei der<br />
Wichtigkeit einer sauberen Werkstatt sind. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
luginbuehl-ag.ch<br />
roberthuber.ch<br />
Be part of the<br />
Christ Group<br />
INNOVATION ist unsere Leidenschaft.<br />
Tel. +41 56 648 70 80 • verkauf-ch@christ-ag.com<br />
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FOKUS SICHERHEIT<br />
Auf dem Prüfstand<br />
Arbeitssicherheit für<br />
Mechatroniker<br />
Ordnung und Sauberkeit am Arbeitsplatz gehören zu den Voraussetzungen für sicheres Arbeiten. Doch auch<br />
die richtige Kleidung spielt punkto Arbeitssicherheit eine wichtige Rolle. Doch welche Arbeitskleidung trägt<br />
ein Mechatroniker in der Werkstatt und wie genau ist Schutzkleidung eigentlich definiert?<br />
pd/sco. Insbesondere der technische Fortschritt,<br />
namentlich die Einführung neuer<br />
Fahrzeugmodelle wie Hybrid- und Elektrofahrzeuge<br />
sowie veränderte Arbeitstechniken,<br />
verändern die Unfallrisiken in der<br />
Werkstatt. Ein wichtiger Schritt zu mehr<br />
Sicherheit am Arbeitsplatz beginnt bei der<br />
richtigen Berufskleidung. Für den Garagisten<br />
heisst dies: den Einsatzbereich definieren<br />
und die spezifischen Eigenschaften der<br />
verwendeten Gewebe und Elastikmaterialien<br />
der Berufskleidung kennen. Kleidung erfüllt<br />
ja auch eine Schutzfunktion und kann <strong>–</strong> je<br />
nach Tätigkeit und Umfeld <strong>–</strong> vor Unfällen<br />
oder Berufskrankheiten schützen und damit<br />
Kosten vermeiden.<br />
Ob bei der Fehlerdiagnose am Fahrzeug oder<br />
bei Instandhaltungs- oder Wartungsarbeiten<br />
<strong>–</strong> der Mechatroniker führt normalerweise<br />
viele verschiedene Tätigkeiten aus. Er arbeitet<br />
auch an unterschiedlichen Maschinen.<br />
Die Arbeitsbekleidung sollte so konzipiert<br />
sein, dass sich Ärmel, Gürtel oder Ähnliches<br />
nicht in einer Maschine verfangen können.<br />
Grundsätzlich gehören zur Grundausstattung<br />
eines Mechatronikers eine Arbeitshose und<br />
eine Bundjacke aus strapazierfähigem Material<br />
oder ein langärmliger Overall. Arbeitshosen<br />
haben häufig spezielle Taschen, in denen<br />
man das Werkzeug griffbereit am Körper tragen<br />
kann. Allgemein werden in der Werkstatt<br />
moderne Funktionstextilien bevorzugt, denn<br />
sie bieten einen optimalen Luft- und Wärmeaustausch<br />
und sichern gute Beweglichkeit.<br />
entflammbares oder antistatisch wirkendes<br />
Gewebe erforderlich. Innovative Berufskleidung<br />
zeichnet sich aus durch die Kennzeichnung<br />
als zertifizierte Schutzkleidung.<br />
Verarbeitet aus leichten Hightech-Geweben,<br />
bietet sie nebst Schutz auch Tragekomfort.<br />
Das ist besonders zweckmässig bei Carrosseriearbeiten,<br />
beim Schweissen, Lackieren<br />
oder Wechseln von Batterien, wo die Kleidung<br />
den besonderen Anforderungen an Ergonomie<br />
standhalten und das Outfit bei der<br />
Arbeit nicht hinderlich sein soll.<br />
Einen wesentlichen Beitrag für mehr Sicherheit<br />
leistet eine ergänzende persönliche<br />
Schutzausrüstung (PSA). Denn in Garagenbetrieben<br />
gehören Hand-, Augen- und Fussverletzungen<br />
zu den häufigsten Unfallfolgen. Bei<br />
Carrosseriearbeiten schützen Schnittschutzhandschuhe<br />
vor Verletzungen. Scharfe Kanten<br />
und den Reifenwechsel hat man mit<br />
Montagehandschuhen aus Latex oder Feinstrick-Polyamid<br />
mit Noppen am besten im<br />
Griff. Arbeiten an der sensiblen Elektronik<br />
absolviert man sehr gut in dünnen polyurethan-beschichteten<br />
Handschuhen (PU-Handschuhen).<br />
Bei der Wartung und Reparatur von<br />
Fahrzeugmotor und Getriebe sind Handschuhe<br />
mit NBR-Nitrilbeschichtung sinnvoll. Diese<br />
schützen Mechatroniker-Hände auch beim<br />
Befüllen von Batterien mit Säure oder wenn<br />
aggressive Bremsflüssigkeiten gewechselt werden<br />
müssen. Mit Armstulpen, Augenschutz<br />
sowie einer säurefesten Schürze kommt es zu<br />
keinen unliebsamen Überraschungen.<br />
Textildienstleister wie Mewa bieten nebst<br />
professioneller Arbeitskleidung auch Putztücher,<br />
Teilereiniger, Ölauffangmatten oder<br />
Fussmatten in Miete an. Dies gewährleistet<br />
mehr Sicherheit und Sauberkeit in der Werkstatt.<br />
Alles im Full-Service von Bringen, Holen,<br />
Waschen und Ersetzen und in einem vereinbarten<br />
zeitlichen Rhythmus. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
mewa.ch<br />
Schutzkleidung schützt mehr als normale<br />
Kleidung vor gefährlichen Einflüssen, zum<br />
Beispiel als Schnitt-, Chemikalien-, Elektrostatik-<br />
oder Flammschutz. Je nach Einsatzgebiet<br />
sind belastbare Materialien wie schwer<br />
Passende Arbeitskleidung ist ein Sicherheitsfaktor. Foto: Mewa.<br />
18<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
SPONSORED CONTENT<br />
GARAGENTIPP DES MONATS<br />
Digitalisierung beginnt bei dafür vorgesehenen Systemen<br />
Digitalisierung verlangt die richtige<br />
Infrastruktur! Was ist damit gemeint?<br />
Viele sprechen über die Digitalisierung, verstehen aber nicht dasselbe darunter. Wir von der GCS Schweiz<br />
AG nutzen unsere über 20-jährige Erfahrung in über 450 IT-Projekten und entwickeln Gesamtkonzepte, die<br />
ideal auf die Gesamtbedürfnisse von Garagen und Carrosserien abgestimmt sind!<br />
Alle drei Technologien sorgen für einwandfreie<br />
und skalierbare Umgebungen, die Ihnen jegliche<br />
Flexibilität für die Zukunft garantieren.<br />
Die Systeme sind schnell und einfach installiert<br />
und können auf fünf bis zehn Jahre hinaus geplant<br />
werden. Dazu braucht es dann nur noch<br />
den Entscheid, ob alles im eigenen Haus betrieben<br />
werden soll oder in einer privaten Cloud zur<br />
Verfügung gestellt wird.<br />
Reto Dellenbach, Projektleiter GCS Schweiz AG<br />
Alles beginnt mit dem Bewusstsein<br />
etwas machen zu müssen. Aber was?<br />
Einen Schadenfall von Anfang bis Ende digital<br />
abwickeln ohne doppelte Datenerfassung <strong>–</strong><br />
wer diesen roten Faden spannen will, braucht<br />
zentrale Systeme und sinnvolle Schnittstellen<br />
beziehungsweise Integrationen zu anderen im<br />
Schadenabwicklungsprozess involvierten Partnern.<br />
Folgende Überlegungen müssen gemacht<br />
werden: Welche Systeme werden für die eigene<br />
Softwarelösung gebraucht und wie werden<br />
externe Partner eingebunden? Einfluss nehmen<br />
können Sie nur auf Ihre eigene Infrastruktur.<br />
Wie so häufig kann schon in dieser Phase vieles<br />
richtig oder falsch gemacht werden. Das ist<br />
vergleichbar mit einem Hausbau, denn wenn<br />
das Fundament nicht passt, wird es schwierig.<br />
Oder mit einem Autokauf: Wer regelmässig<br />
grosse Waren transportieren will, der sollte besser<br />
kein kleines sowie handliches Auto kaufen.<br />
Wir von der GCS Schweiz AG geben<br />
Ihnen, was Sie brauchen<br />
Alles beginnt mit dem ersten Gespräch, in<br />
dem wir mit Ihnen Ihre Bedürfnisse aufnehmen.<br />
Die Ist-Situation wird analysiert und<br />
mögliche Endlösungen aufgezeigt, damit Sie<br />
erkennen, was heute schon möglich ist und<br />
wohin die Reise in der Branche geht. Im<br />
nächsten Schritt wird festgelegt, wie Sie beginnen<br />
möchten und mit wie vielen Mitarbeitenden<br />
zukünftig geplant werden soll. Anschliessend<br />
wird ein Vorschlag ausgearbeitet,<br />
wie Sie Ihre Ziele Schritt für Schritt erreichen.<br />
Zuerst werden die Technologie festgelegt und<br />
die Sicherheitsfragen geklärt. In diesem Bereich<br />
gibt es drei Technologien, die in Bezug auf<br />
Preis <strong>–</strong> Leistung, Flexibilität und Sicherheit unschlagbar<br />
sind. Zum einen ist die Virtualisierungstechnologie<br />
gemeint, die im Hintergrund<br />
ihren Dienst leistet. Im Frontend ist die Rede<br />
von Terminalservern, Applikationsserver-Technologie<br />
und hoch flexiblen Webtechnologien.<br />
Gerne beraten wir Sie auch über die richtige<br />
Firewall zur Absicherung gegenüber Hackerangriffen,<br />
über Antivirenlösung und verlässliche<br />
Backuplösung, falls doch mal etwas<br />
schiefläuft.Jetzt sind Sie bereit, mit der richtigen<br />
Softwarelösung flexibel, schnell und sicher<br />
an den Orten zu arbeiten, von wo aus Sie<br />
arbeiten möchten. Im eigenen Betrieb, im Homeoffice<br />
oder mobil unterwegs.<br />
Weitere Tipps zu den Softwarelösungen,<br />
die Ihnen das Leben erleichtern, erscheinen<br />
in der Juniausgabe von <strong>AUTOINSIDE</strong>.<br />
Thema: Digitalisierung im Schadenmanagement.<br />
Wir sind die Digitalisierungsprofis, mit<br />
denen Sie weiterkommen. Viel Erfolg mit<br />
der GCS Schweiz AG, Ihr Reto Dellenbach. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
gcsag.ch<br />
Scannen Sie den QR-Code<br />
und erfahren Sie mehr<br />
über die Angebote der GCS<br />
Schweiz AG.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>19
FOKUS SICHERHEIT<br />
Fotos: AGVS-Medien<br />
Digitalisierung als Chance <strong>–</strong> Terminalserver und Webserver als Lösung gegen Datenverlust<br />
So wird der Schadenfall<br />
nicht zum Papiertiger<br />
Lose Papierzettel, eine unübersichtliche Ablage und auf eine Antwort wartende Kunden und Versicherer <strong>–</strong> es<br />
ist das Horrorszenario im Werkstattalltag. Softwarelösungen bieten Struktur und Schnittstellen. Wie das Beispiel<br />
zweier Carrosseriebetriebe zeigt, beginnt die Digitalisierung bereits bei der Auftragsvergabe. Mike Gadient<br />
Die Coronavirus-Krise hat in manchen Unternehmen<br />
veraltete Strukturen zu Tage gefördert,<br />
teilweise kommunizierten selbst Bund<br />
und Kantone noch über Fax. Als Konsequenz<br />
wies der Bund die Kantone an, eine digitale<br />
Datenbank aufbauen und eine automatische<br />
Übermittlung der Fallzahlen zu gewährleisten.<br />
Die alles andere als neue Erkenntnis: Die<br />
Digitalisierung sollte besser nicht verschlafen<br />
werden. Bei dieser Thematik sind allerdings<br />
nicht nur die Behörden gefordert, sondern<br />
auch die Garagen- und Carrosseriebetriebe.<br />
Einige Betriebe wickeln von der Schadenannahme<br />
über die Kalkulation bis hin zur Rechnungsstellung<br />
bereits alles digital ab. Am Anfang<br />
dieses Kreislaufs steht die saubere Auftragserfassung.<br />
Die Carrosserie Gehrig GmbH in Kleinandelfingen<br />
ZH wird bei einem Schadenfall von<br />
der Fahrzeugversicherung über ein Portal kontaktiert.<br />
«Wir erhalten alle relevanten Angaben<br />
über den Kunden, das Fahrzeug und den Schaden.<br />
Das uns zugewiesene Schadensdossier kann<br />
über einen Klick in unser System aufgenommen<br />
werden», erklärt Tobias Arn, stellvertretender<br />
Geschäftsführer. Die Daten müssen nicht separat<br />
abgetippt werden und es werden keine PDFs<br />
verschickt. Unter IT-Fachleuten gilt ein PDF als<br />
«Verhinderer der Digitalisierung», weil die darin<br />
enthaltenen Daten nicht bearbeitet werden<br />
können und von Hand in eine Datenbank<br />
übertragen werden müssen.<br />
Die Datenübermittlung funktioniert auch in die<br />
andere Richtung, wenn zuerst die Carrosserie<br />
Gehrig vom Kunden kontaktiert wird und die<br />
Angaben im System erfasst werden. «Die Versicherungen<br />
erwarten diese digitale Abwicklung<br />
von uns. Wir haben die Prozesse vor einem Jahr<br />
bei uns so optimiert, dass nicht nur die Administration,<br />
sondern auch die Werkstatt profitiert»,<br />
so Tobias Arn. Er spielt damit darauf an, dass das<br />
physische Annahmebuch durch ein Auftragsabwicklungssystem<br />
ersetzt wurde, in dem die<br />
Werkstattmitarbeiter laufend sehen, was wann<br />
an welchem Fahrzeug gemacht werden muss.<br />
Die Pandemie hat zwar einen weiteren Digitalisierungsschub<br />
ausgelöst, aber Berührungsängste<br />
bleiben bestehen. Für Marco Zehnder, Inhaber<br />
der Carrosserie Zehnder in Grosshöchstetten BE,<br />
handelt es sich dabei um eine Generationenfrage.<br />
Er könne sich noch daran erinnern, als sein<br />
Vater das erste Mal einen Computer in der Carrosserie<br />
einsetzte. «Das war für ihn der Horror»,<br />
sagt Marco Zehnder, der in der achten Klasse in<br />
die PC-Welt eingeführt wurde. «Für meine Kinder<br />
ist das alles normal. Den Jungen musst du<br />
nicht mehr mit Papier kommen.» Die Carrosserie<br />
im Berner Mittelland gibt ihren Kunden auf<br />
der Webseite die Möglichkeit, direkt über die<br />
gängigen Versicherungsunternehmen den Schaden<br />
zu melden und einen Besichtigungstermin<br />
zu buchen. Ein Telefonanruf ist bei den Kunden<br />
aufgrund des persönlichen Kontakts momentan<br />
aber noch die beliebtere Variante. Die ersten<br />
Angaben des Kunden werden sogleich im Auftragsmanager<br />
erfasst, statt auf einem Notizblock<br />
oder Formular festgehalten. Das Programm würde<br />
es sogar erlauben, dem Kunden eine Terminbestätigung<br />
und -erinnerung via <strong>Mai</strong>l oder SMS<br />
zukommen zu lassen. «Vieles ist einfacher geworden.<br />
Der Auftrag ist kompakt in wenigen<br />
Schritten hinterlegt», so Marco Zehnder. Der<br />
Kunde schickt der Carrosserie Zehnder nach dem<br />
Telefonat per <strong>Mai</strong>l oder Whatsapp die ersten Bilder<br />
vom Schaden. «Für unsere Planung ist das<br />
wertvoll, damit wir sehen, welche Arbeit auf die<br />
Werkstatt zukommt. Häufig finden unsere Kunden<br />
erst einige Tage später Zeit, um das Auto zu<br />
bringen.»<br />
Die digitale Erfassung führt mitunter zur Frage,<br />
wie die Daten geschützt werden. «Die digita-<br />
20<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS SICHERHEIT<br />
len Auftragsdossier müssen vor Hackerangriffen<br />
geschützt und extern gespeichert werden», sagt<br />
Marco Zehnder. Sein Betrieb sei einst selbst Opfer<br />
eines Virus geworden, der den Computer unbrauchbar<br />
machte. Mittlerweile steht ein kleiner<br />
Terminalserver unterhalb der Empfangstheke.<br />
Auch die Carrosserie Gehrig setzt auf diese Lösung,<br />
bei der Daten zentral auf einem Server gespeichert<br />
und die Programme darauf ausgeführt<br />
werden. Die Ein- und <strong>Ausgabe</strong>, etwa von Kundenangaben,<br />
erfolgt durch den Mitarbeitenden dezentral<br />
auf den Geräten. Ein wesentlicher Vorteil<br />
ist, dass bei Virenbefall, Ausfall oder Diebstahl<br />
des lokalen Endgeräts die auf dem Server gespeicherten<br />
Daten nicht verloren gehen. Zudem muss<br />
die Software nur einmal auf dem Terminalserver<br />
installiert und gewartet werden. «Wir wussten,<br />
dass diese Investition ansteht, wenn wir uns vom<br />
alten System verabschieden», so Tobias Arn. Die<br />
Carrosserie Gehrig passt ihre Abläufe nun weiter<br />
im Wissen an, dass der gesamte Ablauf von der<br />
Schadenserkennung bis zur Fahrzeugrückgabe an<br />
den Kunden digital erfolgen kann. <<br />
DMS ermöglicht<br />
Beginn-zu-Ende-Digitalisierung<br />
Marco Zehnder (oben) und Tobias Arn (unten) minimieren den Papierberg in ihren Betrieben. Da bei der Carrosserie<br />
Gehrig das physische Auftragsbuch abgelöst wird, überträgt Tobias Arn die letzten Einträge ins Programm.<br />
Software-Lösungen helfen, die Effizienz der<br />
Garagen- und Carrosserie-Branche in der<br />
administrativen Abwicklung von Reparaturaufträgen<br />
zu steigern. In einer vierteiligen<br />
Serie beleuchtet <strong>AUTOINSIDE</strong> den Sinn und<br />
Nutzen von Dealer Management Systemen.<br />
In der Juni-<strong>Ausgabe</strong> wird aufgezeigt, wie<br />
der Schaden am Besichtigungstermin digital<br />
kalkuliert und mit dem Kunden der definitive<br />
Reparaturtermin fixiert wird.<br />
Präzisionsmessung<br />
des Reifenprofils<br />
Optional mit<br />
automatischer<br />
Kennzeichenerfassung<br />
Spinnerei-Lettenstrasse 2<br />
8192 Zweidlen ZH<br />
Tel. +41 (0)44 867 02 78<br />
www.gassnerag.ch
FOKUS FAHRWERK/LENKUNG/BREMSEN<br />
Für Laien nicht zu unterscheiden:<br />
Paolo Rezzaghi vor der Vitrine mit einem<br />
Original-Bremssattel von Brembo und<br />
einer Fälschung. Foto: Brembo<br />
Echtheit lässt sich dank Sicherheitscode prüfen<br />
Aufwendige Jagd nach<br />
Produktpiraten<br />
Gefälschte Autoteile sind ein ernstes Risiko für die Fahrsicherheit. Hersteller wie Bosch oder Brembo engagieren<br />
sich stark im Kampf gegen Produktpiraten. Der Garagist kann sie dabei mit wachsamen Augen und gesundem<br />
Menschenverstand unterstützen. Mike Gadient<br />
Immer häufiger tauchen gefälschte Bremsen<br />
mit dem Logo des Bremsspezialisten Brembo<br />
auf dem Markt auf. Hergestellt werden sie im<br />
asiatischen Raum, in China, Taiwan, Hongkong<br />
oder Thailand. Weltweit angeboten<br />
werden sie im Internet und zwar zu Dumpingpreisen.<br />
Gemäss Paolo Rezzaghi, IPR Manager<br />
bei Brembo, machen Bremsbeläge den<br />
höchsten Anteil an Plagiaten des gesamten<br />
Ersatzteilsortiments des Freien Aftermarktes<br />
aus. Im Gegensatz dazu werden im Performance-Aftermarket,<br />
für den Brembo verschiedene<br />
Aufrüstkits anbietet, gerne die<br />
Bremssättel kopiert. «Das Thema nimmt eine<br />
beunruhigende Dimension an, da im Falle<br />
der Bremsen Sicherheitskomponenten der<br />
Fahrzeuge betroffen sind. Davon hängt die<br />
Gesundheit von Fahrer und Mitfahrern ab»,<br />
sagt Rezzaghi. Automobilzulieferer Denso<br />
teilt diese Sorgen und warnt vor Zündkerzen<br />
aus minderwertigen Materialien, die nicht<br />
auf ihre Sicherheit geprüft wurden. Gefälschte<br />
Zündkerzen können zuerst überhitzen,<br />
dann schmelzen und schliesslich gravierende<br />
Motorschäden verursachen. Aus Sicht von<br />
Denso hängt die Verbreitung der gefälschten<br />
Artikel <strong>–</strong> mittlerweile aus praktisch jeder<br />
Produktkategorie <strong>–</strong> mit der wachsenden Beliebtheit<br />
des Online-Shoppings zusammen.<br />
Zu verlockend sind die Internet-Preise für das<br />
Ersatzteil im Vergleich zu dem, was der Fachhändler<br />
verlangt.<br />
22<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS FAHRWERK/LENKUNG/BREMSEN<br />
«Bei einem besonders niedrigen Preis sollte<br />
man hellhörig werden», sagt Ferdinando Imhof,<br />
Chief Product Officer bei LKQ Europe, einem<br />
der grössten Ersatzteil-Distributoren Europas.<br />
Für den Garagisten gehe es generell darum, ob<br />
die Teile aus einer verlässlichen Quelle bezogen<br />
worden sind. «Problematisch wird es, wenn der<br />
Kunde das Teil selbst zum Einbau in die Werkstatt<br />
mitbringt. Dann werden die Haftung und<br />
die Gewährleistung der Sicherheit zum Thema.»<br />
Bei diesem Szenario bietet der AGVS übrigens<br />
Hilfe an, indem er seinen Mitgliedern ein<br />
Formular für den Haftungsausschluss auf mitgebrachte<br />
Verbrauchsmaterialien und Ersatzteile<br />
zur Verfügung stellt (siehe Infobox «AGVS-<br />
Garagist kann sich absichern»).<br />
Imhof vermerkt, dass es seitens LKQ so gut wie<br />
ausgeschlossen sei, dass die Werkstatt gefälschte<br />
Produkte erhalte. LKQ greift nämlich nicht<br />
auf Zwischenhändler zurück, sondern bezieht<br />
direkt von der Industrie beziehungsweise seinen<br />
Lieferanten. Auch bei Hersteller Bosch wird<br />
auf Anfrage von <strong>AUTOINSIDE</strong> beruhigt: Im<br />
Vergleich zu anderen Branchen, beispielsweise<br />
im Konsumgüterbereich, sei im europäischen<br />
Aftermarket der Anteil von Plagiaten deutlich<br />
geringer. Das dem so ist, dafür wird einiges getan.<br />
Im Kampf gegen Fälschungen haben sich<br />
Automobilzulieferer auf eine branchenweite<br />
Lösung geeinigt, basierend auf Sicherheitscodes<br />
(siehe Infobox «Wie Fälschungen einfach zu erkennen<br />
sind»). Binnen Sekunden lässt sich für<br />
den Garagisten oder den Käufer auf der Webseite<br />
und per App prüfen, ob ein Ersatzteil echt<br />
ist. Bosch arbeitet mit Sicherheitsetiketten auf<br />
Verpackungen, in die der Code integriert ist: für<br />
Lambdasonden, Feldregler, Glühkerzen, Pumpenelemente<br />
und weitere Produkte. Zusätzliche<br />
Sicherheit für den Käufer entsteht durch ein Hologramm,<br />
in das die letzten Stellen des individuellen<br />
Codes eingebracht sind.<br />
QR-Codes, Hologramme und spezielle Etiketten<br />
<strong>–</strong> auf diese effektiven Schutzmöglichkeiten<br />
gegen Produktpiraterie setzt auch Brembo.<br />
Jahr für Jahr investiert der Bremsenspezialist<br />
um die 330 000 Franken in Online- und Offline-Aktivitäten<br />
zur Eindämmung von Plagiaten.<br />
Eine Taskforce sucht nach verdächtigen<br />
Produkten und arbeitet eng mit den Zoll- und<br />
Strafverfolgungsbehörden zusammen. 80 000<br />
Plagiatsangebote von mehr als 100 Plattformen<br />
konnten dank der Taskforce ausfindig gemacht<br />
und entfernt werden. «In einigen Fällen reichen<br />
die Ermittlungen bis in Hinterhofwerkstätten<br />
oder Autoteilegeschäfte in China oder auf<br />
den Philippinen», schildert Brembo-Fachmann<br />
Paolo Rezzaghi. Auch auf Messen und Märkten<br />
würden speziell ausgebildete Brembo-Mitarbeitende<br />
ausschwärmen, um die Täter auf<br />
frischer Tat zu ertappen. «Meistens ist es für<br />
die Ermittler jedoch eine äusserst schwierige<br />
Aufgabe», so Rezzaghi, «Entweder sind die Täter<br />
schwer zu fassen oder die Rechtslage in<br />
den betroffenen Ländern bietet Schlupflöcher<br />
für die Fälscher.»<br />
Bleibt die Frage, weshalb beispielsweise gerade<br />
Bremskomponenten von Brembo gerne<br />
gefälscht werden? Rezzaghi erklärt: «Brembo<br />
wird, wie auch viele andere Premiummarken,<br />
aufgrund seines leistungsstarken, sportlichen<br />
Images kopiert.» Den Kunden und den Garagisten<br />
empfiehlt der Hersteller daher, der Qualität<br />
und der Herkunft eines Produkts stets<br />
höchste Aufmerksamkeit zu schenken. <<br />
Die Krümmung verrät die gefälschte Denso-Zündkerze.<br />
Einfacher ist eine Prüfung via Sicherheitscode im Netz.<br />
Foto: Denso<br />
Garagist kann sich absichern<br />
Was tun, wenn der Kunde Ersatz- oder<br />
Verschleissteile selber mitbringt? Ob der<br />
Garagist von Kunden mitgebrachte Teile<br />
verbauen will, ist seine unternehmerische<br />
Entscheidung. Im AGVS-Ehrenkodex<br />
verpflichten sich die AGVS-Garagisten,<br />
«Unterhalts- und Reparaturarbeiten<br />
fachgerecht, zuverlässig und im Hinblick<br />
auf eine optimale Betriebssicherheit und<br />
Werterhaltung der uns anvertrauten Fahrzeuge<br />
auszuführen». Als Mobilitätspartner<br />
werden die Werkstätten des Schweizer<br />
Garagistenverbands über den konkreten<br />
Einzelfall in einem Beratungsgespräch<br />
mit dem Kunden gemeinsam entscheiden.<br />
Dabei müssen neben sicherheitsrelevanten<br />
Aspekten auch rechtliche Fragen beantwortet<br />
werden. Mit einem Haftungsausschluss<br />
auf mitgebrachte Verbrauchsmaterialien<br />
und Ersatzteile kann sich der<br />
Garagist dabei absichern.<br />
Hier geht es zum<br />
Haftungsausschluss<br />
bezüglicher mitgebrachter<br />
Teile.<br />
Wie Fälschungen einfach zu<br />
erkennen sind<br />
Um echte von gefälschten Produkten<br />
zu unterscheiden, werden die Originalprodukte<br />
individuell mit einem Sicherheitscode<br />
gekennzeichnet, entweder auf dem<br />
Produkt selbst oder der Verpackung. Für<br />
den Garagisten bedeutet das, dass er die<br />
Echtheit über eine gemeinsame Website<br />
der Allianz «Manufacturers against<br />
Product Piracy» (Mapp) sowie mit einer<br />
App verifizieren kann. Auf die Mapp-Identifikationsnummer<br />
setzen zum Beispiel<br />
Bosch, Mahle, Wabco oder Continental.<br />
Hersteller wie Bosch oder Brembo<br />
bieten den Check zusätzlich auch auf der<br />
eigenen Webseite an. Mit der Fälschungsschutzkarte<br />
setzt der Bremsenspezialist<br />
zudem auf ein neues Element und steht<br />
exemplarisch für die stetigen Bemühungen<br />
im Kampf gegen Produktpiraterie. «Alle<br />
Leistungskomponenten für den Aufrüstungsmarkt<br />
sind mit einer speziellen<br />
Rubbelkarte versehen, die sich in einer<br />
versiegelten Box befindet», erklärt<br />
Paolo Rezzaghi, IPR Manager. Die Kunden<br />
müssen den silbernen Streifen auf der<br />
Karte freirubbeln, unter dem eine sechsstellige<br />
Nummer zum Vorschein kommt.<br />
Fürs geschulte Auge sind Fälschungen<br />
auch anhand der Qualität erkennbar:<br />
Ist der Winkel der Masseelektrode<br />
einer Denso-Zündkerze beispielsweise<br />
unregelmässig, handelt es sich um ein<br />
Plagiat. Die Verpackung kann ebenfalls<br />
als Anhaltspunkt dienen, sofern ersichtlich<br />
wird, dass das Logo des Herstellers nicht<br />
korrekt dargestellt wird oder sie bereits<br />
geöffnet wurde. Die Angabe der Herkunft<br />
kann auch ein sicherer Hinweis sein.<br />
«Original Denso-Zündkerzen werden nur<br />
in Japan, Indonesien, China und den USA<br />
produziert», teilt das Unternehmen mit.<br />
Ein weiterer guter Indikator ist der Preis.<br />
«Unterschreitet das Angebot den Marktpreis<br />
um deutlich mehr als 15 Prozent,<br />
sollte das Produkt mit grosser Skepsis<br />
betrachtet werden», so Paolo Rezzaghi.<br />
Bei ausserordentlich hohen Preisnachlässen<br />
von 50 Prozent und mehr könne es<br />
sich keinesfalls um ein Originalprodukt von<br />
Brembo handeln.<br />
Hier geht es zur Website<br />
der Alianz «Manufacturers<br />
against<br />
Product Piracy».<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>23
FOKUS FAHRWERK/LENKUNG/BREMSEN<br />
Interview mit Armand Barras, Produkt Manager Technical Parts bei Carex<br />
Sportlichkeit, Individualität,<br />
Optik… und niedrige Parkhäuser<br />
Seit rund 20 Jahren sind Gewindefahrwerke auf dem Markt erhältlich und erfreuen sich steigender Beliebtheit.<br />
Armand Barras von Carex erklärt, was diese Fahrwerke auszeichnet und welche Rolle der Garagist hier spielen<br />
kann. Ein tiefgehendes Gespräch übers Tieferlegen. Sandro Compagno<br />
nicht stilllegen will und mittels eines elektrisch<br />
verstellbaren «Plug & Play»-Fahrwerks<br />
doch noch eine Gewindefahrwerk-Lösung<br />
nach seinem Gusto gefunden hat.<br />
Geht es in erster Linie um mehr Sportlichkeit<br />
oder beobachten Sie auch den Trend zu<br />
mehr Komfort und Alltagstauglichkeit?<br />
Hauptsächlich liegt der Fokus auf Sportlichkeit,<br />
Individualität und purer Optik, was<br />
aber wiederum zu mehr Komfort beiträgt. So<br />
ist das Fahrverhalten je nach Fahrzeug beispielsweise<br />
während Kurvenfahrten viel weniger<br />
schwammig. Komfort ist ein dehnbarer<br />
Begriff, denn für einige ist mehr Sportlichkeit<br />
komfortabler. Somit muss man hierbei<br />
als Garagist sehr feinfühlig gegenüber dem<br />
Kunden agieren.<br />
«Es braucht verkäuferisches Flair»: Armand Barras von Carex. Foto: Carex.<br />
Herr Barras, Gewindefahrwerke erfreuen<br />
sich steigender Beliebtheit. Wie kann der<br />
Garagist hier ein Zusatzgeschäft generieren?<br />
Armand Barras, Produkt Manager Technical<br />
Parts, Carex: Indem er ihre Vorteile effektiv aufzeigt.<br />
Ein Gewindefahrwerk erlaubt es beispielsweise,<br />
die Höhe des Fahrzeugs zu verstellen. Es<br />
ist je nach Fahrwerk in Zug- und Druckstufe verstellbar<br />
oder es lässt sich trotz adaptiver Dämpfer<br />
auch «Plug & Play» montieren. Oft ist ein<br />
komplettes Gewindefahrwerk auch nicht viel<br />
teurer als ein einfacher Federwechsel mit Stossdämpfer!<br />
Natürlich braucht es seitens des Garagisten<br />
ein gewisses verkäuferisches Flair. Aber<br />
wir leisten hier gerne Hilfe, damit er einem Kunden<br />
alle Vorteile aufzeigen kann.<br />
Welche Klientel soll der Garagist damit<br />
ansprechen? Wohl eher nicht den Familienvater<br />
mit VW T6…<br />
Das ist es eben, es kann mittlerweile jede<br />
Klientel angesprochen werden! Auch ein Familienvater<br />
fährt einiges besser, lässt vielleicht<br />
sogar sein altes «Rennsport- und Tuning-Herz»<br />
aufleben und gestaltet auch einen<br />
T6 individuell. Gerade im Bereich der Camper<br />
und Vans ist ein weiterer wichtiger Aspekt<br />
zu berücksichtigen: Durch die Tieferlegung<br />
lässt sich das oft unterschätzte Problem<br />
der zulässigen Höhe in Parkhäusern und Garagen<br />
elegant lösen. Die Klientel reicht also<br />
vom Besitzer der «Familienkutsche» bis zum<br />
Porschefahrer, der sein PASM-Fahrwerk<br />
Hersteller von Premium- und Sportwagen<br />
unternehmen grosse Anstrengungen, um<br />
ihre Fahrwerke optimal auszulegen. Mit<br />
welchen Argumenten kann ein Garagist hier<br />
seinen Kunden ein solches Gewindefahrwerk<br />
schmackhaft machen?<br />
Es ist tatsächlich beeindruckend, dass heutzutage<br />
nicht nur Premiumfahrzeuge mit sehr<br />
guten Fahrwerken ausgestattet sind, sondern<br />
teilweise auch kleinere und preisgünstigere<br />
Modelle. Der Vorteil unserer Fahrwerke und<br />
Gewindefedern ist, dass die Höhe jederzeit<br />
einstellbar bleibt und sie gegenüber dem Serienfahrwerk<br />
über eine sportlichere Kennung<br />
verfügen oder je nach Typ sogar in Zug- und<br />
Druckstufe einstellbar sind. Dazu kommt,<br />
dass ein Grossteil unserer Fahrwerke auf der<br />
Nürburgring-Nordschleife getestet und auf<br />
dieser sehr speziellen und anspruchsvollen<br />
Strecke für ein optimales Strassenfahrverhalten<br />
entwickelt werden. Zudem: Ein kleiner<br />
Teil unserer Fahrwerke und Gewindefedern<br />
ist tatsächlich für Kunden entwickelt wor-<br />
24<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS FAHRWERK/LENKUNG/BREMSEN<br />
den, die ihre Sportwagen etwas komfortabler<br />
gestalten wollen, da in diesem Bereich die<br />
Originalfahrwerke für einige Besitzer zum<br />
Teil viel zu hart oder viel zu unruhig agieren.<br />
Worauf ist beim Einbau zu achten?<br />
Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten,<br />
denn jedes Auto hat seine Besonderheiten,<br />
sprich Originalteile, die zu ersetzen<br />
sind, oder auch Zusatzartikel. Was wir unbedingt<br />
raten: Lesen Sie die Einbauanleitung<br />
sehr genau durch, um Probleme zu meiden!<br />
Die Palette an verschiedenen Achskonstruktionen<br />
ist in den letzten Jahren stetig<br />
breiter geworden. Ist ein Hobbyschrauber<br />
heutzutage noch in der Lage, eine solche<br />
Federung resp. ein solches Fahrwerk selbst<br />
zu verbauen oder braucht er die Expertise<br />
des Garagisten?<br />
Der Einbau kann je nach Fahrzeug sehr komplex<br />
sein und bedarf des Einbaus durch einen<br />
Garagisten. Doch nicht nur der Einbau erfordert<br />
Fachkenntnis, für den Laien ist bereits<br />
das Eruieren des richtigen Satzes für das jeweilige<br />
Auto ein grosses Problem. Denn heute<br />
passen zum Teil bis zu zehn verschiedene<br />
Federsätze in ein Fahrzeug, die sich aber<br />
durch verschiedene Kriterien unterscheiden.<br />
Wie wirkt sich der Einbau eines solchen<br />
Fahrwerks auf die Herstellergarantie aus?<br />
Das hängt vom jeweiligen Fahrzeughersteller<br />
ab. Mit anderen Worten: Eine gültige Antwort<br />
gibt es nur direkt beim Fahrzeughersteller.<br />
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass ein<br />
Hersteller bei Verwendung von nicht-originalen<br />
Teilen die Garantie einschränken darf.<br />
Wie lassen sich diese Fahrwerke mit der<br />
immer komplexeren Elektronik der modernen<br />
Autos verbinden und wie aufwendig ist<br />
dies für den Garagisten?<br />
Wie bereits angesprochen, gibt es heutzutage<br />
bei den meisten Fahrzeugen ein elektrisch<br />
verstellbares Fahrwerk. Unsere Hersteller gehen<br />
aber mit der Zeit und entwickeln stets<br />
Fahrwerksteile, die trotz dieser Neuerungen<br />
eingebaut werden können. Das sind die erwähnten<br />
«Plug & Play»-Produkte, bei anderen<br />
Produkten müssen Zusatzteile gekauft<br />
werden. Der Aufwand für den Garagisten ist<br />
überschaubar. Wir eruieren bei der Beratung<br />
die Einzelheiten der komplexeren Fälle und<br />
legen diese dem Garagisten dar.<br />
Wohin geht die Entwicklung? Welche<br />
Trends zeichnen sich ab?<br />
Ganz klar der Trend in Richtung Sportstabilisatoren.<br />
Viele sportliche Fahrer kennen<br />
das Problem: Das Fahrwerk sitzt, der Reifen<br />
krallt sich in den Asphalt, doch dann<br />
kommt eine Kurve und das Fahrzeug wankt<br />
oder «schwimmt», wie der Volksmund sagt.<br />
Man muss stark korrigieren und gegenlenken<br />
und hat somit ein unruhiges Handling.<br />
Mit Sportstabilisatoren lässt sich das Handling<br />
massiv verbessern. Zudem lassen sich<br />
zahlreiche Modelle sogar verstellen. Einfach<br />
ausgedrückt: Man kann den Stabilisator weicher<br />
oder härter einstellen und wirkt somit<br />
dem Unter- oder Übersteuern entgegen. Oder<br />
man kann das Unter- oder Übersteuern mit<br />
der Verstellung der Stabilisatoren sogar provozieren.<br />
Was dann die Reifenhersteller wieder<br />
freut…<br />
(Lacht) So kann man es auch sehen! <<br />
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FOKUS FAHRWERK/LENKUNG/BREMSEN<br />
Fahrwerkmodifikationen und -optimierungen<br />
Verkaufschlager Fahrwerk:<br />
So profitieren Garagisten<br />
Peter Banz, Geschäftsführer der KW Automotive (Schweiz) AG, und Thomas Bellin, Inhaber der auf<br />
Fahrzeugveredelung spezialisierten Autex AG in Steffisburg BE, erklären, warum das Thema Fahrwerk für<br />
Garagenbetriebe seit Jahren ein Dauerbrenner darstellt <strong>–</strong> und wie sie damit Automobilistinnen und<br />
Automobilisten einen Mehrwert bieten können. Carla Stampfli<br />
Dass es viele Fahrzeuge gibt, die über ein gutes<br />
Originalfahrwerk verfügen, ist unbestritten.<br />
Automobilisten können sich entweder<br />
mit dem Serienfahrwerk zufriedengeben <strong>–</strong><br />
oder sie nutzen die Möglichkeit, das Fahrverhalten<br />
und die Optik des Fahrzeugs nach<br />
den eigenen Vorstellungen anzupassen. So,<br />
wie es zum Beispiel die Autex AG aus Steffisburg<br />
BE anbietet. Der 1989 gegründete Garagenbetrieb<br />
ist auf Fahrwerksoptimierungen<br />
spezialisiert und Partner der ersten Stunde<br />
von KW Automotive (Schweiz) AG.<br />
«Egal, ob das Originalfahrwerk zu hoch, zu<br />
schwammig oder zu sportlich ist: Wir gehen<br />
auf die individuellen Anliegen unserer Kundinnen<br />
und Kunden ein, und sorgen dafür,<br />
dass ihr Fahrzeug nicht nur schön aussieht,<br />
sondern auch gut und sicher fährt», erklärt<br />
der Geschäftsführer der Autex AG, Thomas<br />
Bellin. Bis zu 200 Fahrwerke pro Jahr baut<br />
der auf Fahrwerksoptimierungen spezialisierte<br />
Garagenbetrieb ein. «Die Individualisierung<br />
hat dabei oberste Priorität. Indem<br />
wir für jedes Bedürfnis das richtige Fahrwerk<br />
bieten, ergibt sich für den Automobilisten<br />
ein klarer Mehrwert.» Aber nicht nur:<br />
Zu den Kunden der Autex AG gehören auch<br />
Garagisten. «Es gibt Betriebe, die keine Fahrwerke<br />
einbauen können oder möchten. Sei<br />
es beispielsweise, weil sie keine Kapazität<br />
haben oder weil sie das Segment von vornherein<br />
aussen vor lassen. Damit die Betriebe<br />
dennoch die Bedürfnisse ihrer Kunden erfüllen<br />
können, bieten wir hier gerne Hand», erklärt<br />
Bellin.<br />
Peter Banz (l.) und Thomas Bellin mit dem neuen «ST XTA plus 3»-Fahrwerk, das in Kürze für einen langjährigen<br />
Kunden in einen Golf VII R TCR eingebaut wird. Foto: AGVS-Medien<br />
Seit je setzt die Autex AG auf die Fahrwerke<br />
von KW Automotive. «Der Grund ist klar»,<br />
sagt Thomas Bellin und fügt an: «Unsere<br />
26<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS FAHRWERK/LENKUNG/BREMSEN<br />
über 30-jährige Erfahrung zeigt, dass es auf<br />
diesem Gebiet nichts Besseres gibt. Besonders<br />
das vielfältige Sortiment erlaubt uns, für<br />
jeden Anspruch das passende Produkt anzubieten.»<br />
Alle Produkte werden mit den nötigen<br />
Gutachten und Prüfbericht geliefert,<br />
um die Fahrwerke beim jeweiligen Strassenverkehrsamt<br />
einzutragen. Zudem liefert KW<br />
alle höhenverstellbaren Fahrwerke und Federsätze<br />
mit einer informativen Einbauanleitung<br />
aus, die auch auf der Webseite eingesehen<br />
werden kann.<br />
Der Garagenbetrieb aus Steffisburg ist einer<br />
von rund 70 geschulten Partnerbetrieben von<br />
KW schweizweit. «Wir pflegen eine sehr enge<br />
Beziehung zu unseren Partnern. Unser Ziel<br />
ist, dass alle Kunden zufrieden sind», erklärt<br />
Peter Banz, Geschäftsführer von KW Automotive<br />
(Schweiz) AG, und fügt mit einem<br />
Schmunzeln an: «Die Feedbacks zeigen, dass<br />
dies auch der Fall ist.» Während anderes Zubehör<br />
wie Hi-Fi und Spoiler an Bedeutung<br />
verloren hat, erweist sich das Thema Fahrwerk<br />
seit Jahren als Dauerbrenner, weiss er.<br />
«Ob Optik, Fahrverhalten oder Sicherheit <strong>–</strong><br />
ein neues Fahrwerk bietet vielerlei Vorzüge.»<br />
Das sei insbesondere in der Corona-Pandemie,<br />
in der die individuelle Mobilität an<br />
Bedeutung gewonnen hat, von zahlreichen<br />
Kunden erkannt worden.<br />
Nebst dem Produkt selbst legen KW und die<br />
Partner auch Wert auf Dienstleistung. «Service<br />
am Kunden ist das A und O», so Peter<br />
Banz. «Das beste Fahrwerk nützt nichts,<br />
wenn der Service nicht passt», pflichtet ihm<br />
Thomas Bellin zu. Der Kunde wird während<br />
des ganzen Prozesses begleitet <strong>–</strong> von der Bedürfnisanalyse<br />
bis zur Nachbetreuung. «Gemäss<br />
den Ansprüchen von KW wollen wir<br />
den bestmöglichen Service bieten. Mundpropaganda<br />
ist die beste Werbung und hilft,<br />
neue Kunden zu gewinnen und gleichzeitig<br />
bestehende Kundenbeziehungen zu stärken.»<br />
In Kürze wird das Team der Autex AG für<br />
einen langjährigen Kunden einen Golf VII R<br />
TCR umbauen und das neue «ST XTA plus<br />
3»-Fahrwerk einbauen. Dieses ST-Fahrwerk<br />
ermöglicht unter anderem eine stufenlose<br />
Tieferlegung. Zudem: Der Kunde kann die<br />
Farbe der Federn individuell wählen und<br />
diese personalisieren lassen. «Die Möglichkeit<br />
der Kennzeichnung lässt das Herz von<br />
Autoliebhabern noch höherschlagen», sagt<br />
Thomas Bellin und freut sich bereits auf die<br />
Reaktion seines Kunden. «KW ist eine innovative<br />
Firma. Durch stetige Weiterentwicklung<br />
des Produktsortiments bieten wir für<br />
jeden Kunden das optimale Fahrwerk», fügt<br />
Peter Banz abschliessend an. <<br />
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FOKUS FAHRWERK/LENKUNG/BREMSEN<br />
Bremsflüssigkeit wechseln<br />
Ein Fehler und die<br />
Bremsanlage fällt aus<br />
Beim Wechsel der Bremsflüssigkeit müssen Werkstätten immer die Vorgaben des jeweiligen Fahrzeugherstellers<br />
beachten. Nun hat Continental eine (fast) universal einsetzbare Flüssigkeit entwickelt. Mike Gadient<br />
Der entscheidende Hinweis, den es beim<br />
Wechsel der Bremsflüssigkeit zu beachten<br />
gilt, steht bekannterweise auf dem Deckel<br />
des Ausgleichsbehälters. Dort informiert der<br />
Hersteller, welche DOT-Klasse für Bremsflüssigkeiten<br />
das jeweilige Fahrzeug benötigt.<br />
Fahrzeuge mit elektronischen Bremssystemen<br />
wie ABS oder ESP benötigen in der<br />
Regel Bremsflüssigkeiten mit niedriger Viskosität<br />
wie DOT 4 Klasse 6 oder DOT 5.1-Varianten.<br />
Einige ältere Fahrzeuge sowie viele<br />
Fahrzeuge asiatischer Hersteller dürfen wiederum<br />
ausschliesslich mit DOT-3-Bremsflüssigkeiten<br />
befüllt werden.<br />
Diese DOT-Standards definieren die Minimalanforderungen<br />
an Bremsflüssigkeiten<br />
und unterscheiden sich nach Viskosität, Trocken-<br />
und Nasssiedepunkt. «Das wird leider<br />
immer wieder zu wenig beachtet», sagt<br />
Michael Schindler, Sales Manager von Hersteller<br />
Continental. Dabei könne die falsche<br />
Flüssigkeit zum Ausfall der kompletten<br />
Bremsanlage führen. Continental bringt deshalb<br />
die Bremsflüssigkeit ATE Super DOT 5.1<br />
auf den Markt, die mit den Klassen DOT 3<br />
und DOT 4 kompatibel ist. Sie kann also für<br />
fast alle Fahrzeuge mit entsprechender Freigabe<br />
verwendet werden. «Das Produkt kombiniert<br />
einen hohen Nasssiedepunkt von 180<br />
Grad mit Viskositätswerten, die Anforderungen<br />
für Bremsflüssigkeiten der Klasse DOT<br />
5.1 sogar übertreffen», so Schindler. Vom<br />
Vermischen von Flüssigkeiten rät er entschieden<br />
ab.<br />
Flüssigkeiten mit hohem Nasssiedepunkt geben<br />
Hersteller auch häufig bei Elektrofahrzeugen<br />
vor. Grund dafür ist das verhältnismässig<br />
grosse Gewicht der Fahrzeuge, das<br />
die Bremsanlage stärker belastet. Entsprechend<br />
muss die Bremsflüssigkeit höheren<br />
Temperaturen standhalten, um für die volle<br />
Leistungsfähigkeit der Bremse zu sorgen.<br />
Gleichzeitig sorgt die Entwicklung neuer<br />
Technologien im Bereich der Rekuperation<br />
für einen selteneren, aber dafür in Notsituationen<br />
umso intensiveren Einsatz der<br />
Bremsanlage. Bei Fahrerassistenzsystemen,<br />
die direkt auf die Bremse einwirken, kommt<br />
es hingegen vor allem auf die Viskosität der<br />
Bremsflüssigkeit an. Damit ABS oder ESP sicher<br />
und zuverlässig funktionieren, muss<br />
die Bremsflüssigkeit in Sekundenbruchteilen<br />
durch die Hydraulikaggregate der Systeme<br />
dringen können. Niedrigviskose Bremsflüssigkeiten<br />
haben ein verbessertes Fliessverhalten,<br />
weshalb sie schneller dort ankommen,<br />
wo sie benötigt werden <strong>–</strong> auch bei sehr<br />
tiefen Temperaturen.<br />
Fazit: Auch wenn Elektro- und Hybridfahrzeuge<br />
aus rein technischer Sicht keine besonderen<br />
Anforderungen an Bremsflüssigkeiten<br />
haben, sollte auch bei diesen Fahrzeugen immer<br />
nur die Flüssigkeit verwendet werden,<br />
die der Hersteller vorgibt. <<br />
Die DOT-Klassen unterscheiden sich nach Viskosität, Trocken- und Nasssiedepunkt. Foto: Continental.<br />
28<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Bremssysteme<br />
Bremsflüssigkeiten für<br />
maximale Sicherheit<br />
Moderne Bremssysteme mit ESP, ABS oder ASR mit kurzen Reaktionszeiten<br />
benötigen Bremsflüssigkeiten mit niedriger Viskosität. Die Bosch<br />
Bremsflüssigkeiten ENV4 und ENV6 erfüllen diese Anforderungen.<br />
pd/sco. Seit 90 Jahren verbessern die Ingenieure<br />
von Bosch mit technischen Entwicklungen,<br />
Erfindungen und Patenten für Bremssysteme<br />
die Sicherheit auf allen Strassen. So<br />
legten sie bereits 1936 die Grundlagen für<br />
moderne Antiblockiersysteme mit dem Patent<br />
für eine «Vorrichtung zum Verhüten<br />
des Festbremsens der Räder eines Kraftfahrzeugs».<br />
In Serie ging dieses ABS erst 1978, als<br />
42 Jahre später eine entsprechend leistungsfähige<br />
Digitaltechnik zur Verfügung stand.<br />
Die Entwicklung steht nicht still, Fahrzeuge<br />
werden sicherer und komfortabler <strong>–</strong> auch<br />
durch immer leistungsfähigere und zuverlässigere<br />
Bremssysteme. Jüngst entwickelte<br />
Bosch die Verbundbremsscheibe für BMW<br />
und Mercedes. Diese ist eine innovative Produktentwicklung<br />
im Leichtbaukonzept, die<br />
aus einem profilierten Aluminiumträgertopf,<br />
gepaart mit einem Reibring aus hochgekohltem<br />
Grauguss, besteht. Die Materialzusammensetzung<br />
und die Toleranzwerte<br />
sind hervorragend auf das jeweilige Bremssystem<br />
der abgedeckten Applikationen abgestimmt.<br />
Durch das geringere Gewicht reduziert<br />
sie den Kraftstoffverbrauch und den<br />
CO 2<br />
-Ausstoss.<br />
Das komplette Marderabwehrprogramm<br />
aus einer Hand!<br />
Vorbehandlung Duftabwehr<br />
Die Bosch Bremsflüssigkeiten ENV4 und ENV6 eignen<br />
sich für fast alle Bremssysteme ab 1990. Fotos: Bosch<br />
Heute sind Fahrerassistenzsysteme wie<br />
ABS, ESP oder ASR aus modernen Fahrzeugen<br />
nicht mehr wegzudenken. Diese Bremssysteme<br />
mit ihren kurzen Reaktionszeiten<br />
benötigen Bremsflüssigkeiten mit niedriger<br />
Viskosität. Deshalb vereinen die Bosch<br />
Bremsflüssigkeiten ENV4 und die Hochleistungsversion<br />
ENV6 eine deutlich geringere<br />
Viskosität mit einem höheren Nasssiedepunkt<br />
und geringer Kompressibilität. Damit<br />
decken die Bosch Bremsflüssigkeiten ENV4<br />
und ENV6 praktisch alle modernen Bremssysteme<br />
ab 1990 ab und sorgen dafür, dass<br />
sie jederzeit ihre volle Leistung erbringen.<br />
Da die ungefederte Masse der Bremsanlage<br />
reduziert wird, wird das Fahren noch komfortabler.<br />
Ebenso wirkt es Geräuschen und Vibrationen<br />
entgegen. Die ECE-R90 zertifizierte<br />
Bremsscheibe reduziert Bremsenrubbeln,<br />
unter anderem durch die höhere thermische<br />
Leistungsfähigkeit. Auch Verspannungen und<br />
Hitzerisse werden minimiert. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
bosch.ch<br />
Ultraschallabwehr<br />
Mechanischer<br />
Schutz<br />
Hochspannungsabwehr<br />
Zubehör<br />
Die hohe Schmierfähigkeit reduziert dabei<br />
Geräusche, schützt das Bremssystem vor<br />
Abnutzung und vermindert Korrosion im<br />
Bremssystem.<br />
Die neue Verbundbremsscheibe für BMW<br />
und Mercedes.<br />
G<br />
JAHRE<br />
EWÄHRLEISTUNG<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong><br />
www.stop-go.de
FOKUS FAHRWERK / LENKUNG / BREMSEN<br />
Die Bremsen-Spezialisten von Ferodo liefern Tipps von Profis für Profis<br />
Bremsen richtig einbauen<br />
Die Bremse eines Fahrzeugs muss viele Anforderungen erfüllen: sowohl punkto Sicherheit und Haltbarkeit als<br />
auch hinsichtlich Umweltverträglichkeit und Komfort. Damit eine hochwertige Bremsanlage dies kann, muss sie<br />
korrekt eingebaut und eingestellt sein <strong>–</strong> am besten mithilfe der Profi-Tipps des Bremsen-Spezialisten Ferodo.<br />
pd. Ein Bremsenservice ist eine saubere Sache<br />
: Die Montagebereiche müssen vor der<br />
Anbringung neuer Bremsenteile gewissenhaft<br />
gereinigt werden. Sitzt etwa die Bremsscheibe<br />
nicht perfekt auf der Nabe, weil dort<br />
Rost oder Schmutzpartikel verblieben sind,<br />
kann dies feine Vibrationen verursachen, die<br />
eine ungleichmässige Abnutzung von Scheibe<br />
und Belägen sowie unangenehme Bremsengeräusche<br />
oder Rubbeln bewirken.<br />
Für angemeldete Ferodo-Kunden gibt es einen exklusiven Bereich mit vielen technischen Hilfestellungen und<br />
weiteren Support-Leistungen der « Garage-Gurus ». Die Anmeldung ist kostenlos. Fotos: Ferodo<br />
Bei der Erneuerung der Bremsbeläge werden<br />
alle Gleit- und Führungsbolzen des Bremssattels<br />
zerlegt und vorsichtig gereinigt, um<br />
die Gleitfähigkeit des Sattels nicht zu beeinträchtigen.<br />
Dies könnte zu ungleichmässiger<br />
Abnutzung der Bremsbeläge auf den<br />
beiden Achsseiten ebenso wie zu Rubbeln<br />
und Quietschen führen. Die Bolzen müssen<br />
mit einem hitzebeständigen Fett (keine Kupferpaste<br />
!) geschmiert werden, damit sie gut<br />
gleiten und nicht im Bremssattelgehäuse<br />
klemmen. Ebenso wichtig ist der intakte<br />
Zustand der Führungs- und Staubmanschetten.<br />
Garagisten sollten die gute Beweglichkeit<br />
der Kolben prüfen. Dazu drückt man<br />
diese immer ganz zurück, damit das Shim<br />
bzw. die lackierte Isolationsschicht nicht beschädigt<br />
werden. Es gilt bei neuen Bremsbelägen<br />
zudem auf Richtungsmarkierungen<br />
zu achten. Geräuschoptimierte, laufrichtungsgebundene<br />
Bremsbeläge von Ferodo<br />
haben beispielsweise zu einer Seite angeschrägte<br />
Reibflächen oder halbmondförmige<br />
Aussparungen auf der Rückseite des Shims.<br />
Diese sind immer in die Richtung zu montieren,<br />
aus der zuerst der Kontakt mit der<br />
Bremsscheibe erfolgt (also gegen die Fahrtrichtung).<br />
Passen die neuen Bremsbeläge<br />
leicht und gut in die Bremssattelhalter ? Andernfalls<br />
besteht die Gefahr eines leichten,<br />
aber ständigen Kontakts zur Bremsscheibe,<br />
was zu einem vorzeitigen und ungleichmässigen<br />
Verschleiss und unerwünschten Nebengeräuschen<br />
führt.<br />
Sollte der Bremssattel rostig sein, hilft nach<br />
dem Reinigen mit der Drahtbürste etwas<br />
metallfreies Fett (also keine Kupferpaste) an<br />
den Kontaktpunkten zwischen Trägerplatte<br />
und Gleitbolzen <strong>–</strong> es gilt, die Anweisungen<br />
des Fahrzeugherstellers zu überprüfen<br />
und darauf zu achten, dass kein Fett auf das<br />
Reibmittel des Bremsbelags gelangt. Danach<br />
verbindet man die Bremsbeläge wieder<br />
mit den Verschleissanzeigern und baut die<br />
Bremssattelhalteschrauben ein. Schrauben<br />
mit Gewindesicherung sind zu erneuern. Der<br />
Garagist sollte beim Einbau das vorgeschriebene<br />
Anzugsdrehmoment und die richtige<br />
Anzugsreihenfolge beachten. Ist der Bremssattel<br />
montiert, pumpt man das Bremspedal,<br />
bis der Weg etwa einem Drittel des vollen<br />
Wegs entspricht. Dann wird überprüft, ob<br />
die Bremse korrekt funktioniert und der Belag<br />
normal zurückgezogen wird. Nun kann<br />
der Mitarbeitende das Rad wieder montieren<br />
und überprüfen, ob es frei dreht. Mit einer<br />
Testfahrt stellt man sicher, dass die Bremse<br />
korrekt arbeitet, und weist zu guter Letzt<br />
den Kunden unbedingt darauf hin, dass die<br />
Bremsen eingefahren werden müssen. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
ferodo.de<br />
Dank den Tipps der Profis ist der Einbau von Bremsen<br />
für jeden Garagisten ein Kinderspiel.<br />
Technik- und Einbautipps<br />
Ferodo gibt zum Einfahren der Bremsen<br />
Technik-Tipps und erklärt zudem das<br />
Wichtigste, was Garagisten wissen müssen.<br />
Experten liefern viele detaillierte Beschreibungen<br />
und Tipps zum Bremseinbau.<br />
Zu finden sind sie auf dem Youtube-Kanal<br />
von Ferodo und den « Garage-Gurus ».<br />
oder<br />
30<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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Ferodo ® ist eine eingetragene Marke der Tenneco Inc. oder einer oder mehrerer<br />
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FOKUS FAHRWERK / LENKUNG / BREMSEN<br />
Lenkgeometrie <strong>–</strong> Weltneuheit<br />
Das erste web-basierte<br />
Achsmessgerät der Welt<br />
Mit «Q.Lign» setzt Beissbarth auf eine komplett neue Hard- und Softwarearchitektur in der Achsvermessung.<br />
«Damit stellen wir alle Mitbewerber in die zweite Reihe», sagt Thomas Küderli, Geschäftsführer der Gassner AG.<br />
Sandro Compagno<br />
Seit mehr als 40 Jahren besteht die Gassner<br />
AG und mit ihr die Partnerschaft mit Beissbarth.<br />
Entsprechend freut sich Geschäftsführer<br />
Thomas Küderli, die neuste Innovation<br />
des Werkstattausrüsters aus München<br />
präsentieren zu können: «Q.Lign» ist das erste<br />
web-basierte Achsmessgerät der Welt und<br />
basiert auf einer komplett neuen Hard- und<br />
Softwarearchitektur.<br />
Zeit ist Geld, gerade in Werkstätten. Daher<br />
setzt «Q.Lign» Geschwindigkeit und Konnektivität<br />
an die erste Stelle. Der web-basierte<br />
Ansatz verlagert die gesamte Bildverarbeitung<br />
und Rechenleistung in den Messwertaufnehmer<br />
und ersetzt den gesamten Fahrwagen.<br />
Messwerte können dabei auf jedem<br />
browser-basierten Endgerät angezeigt werden,<br />
egal ob TV, Tablet, Smartphone oder<br />
doch der klassische PC (Stream-to-X).<br />
«Q.Lign» ist dank leistungsstarker Li-Ionen-<br />
Akkus vollkommen mobil und kann an jeder<br />
Hebebühne oder Grubenlösung installiert<br />
werden. Wegen des zunehmenden Zusammenspiels<br />
komplexer Fahrwerke, intelligenter<br />
Scheinwerfersysteme und verbauter Kamera-<br />
und Radarsensoren verfolgt Beissbarth<br />
einen Systemansatz und sorgt mit «Q.Lign»<br />
für permanent Platz vor der Bühne für die<br />
Scheinwerfereinstellung oder Fahrerassistenzsystem-Kalibrierung.<br />
Achsvermessung der nächsten Generation <strong>–</strong> ultraschnell, kompakt und vernetzt. Foto: Gassner AG<br />
Neben «Q.Lign» führt Beissbarth auch «Q.Grip»<br />
ein, die wohl schnellste Lösung, um die<br />
Messtafeln am Rad zu befestigen, komplett<br />
ohne Kontakt zur Felge. Das ausgeklügelte<br />
Spannprinzip ermöglicht die sekundenschnelle<br />
Anpassung an verschiedene Radgrössen<br />
und sorgt dabei für einen sicheren Halt<br />
und wiederholgenaue Messergebnisse.<br />
«Lenkgeometriegeräte sind sicher die DNA<br />
von Gassner AG», sagt Thomas Küderli. «Allerdings<br />
haben wir uns als Profiwerkstattausrüster<br />
in Zwischenzeit längst zum Komplett-<br />
Werkstatteinrichter gewandelt.»<br />
«Man kann es mittlerweile als unser Steckenpferd<br />
bezeichnen.» Neben Lenkgeometrie<br />
bietet Gassner auch Reifenmontiermaschinen,<br />
Wuchtmaschinen, Radreinigungsmaschinen,<br />
Reifenprofilmessgeräte, Hebebühnen<br />
und vieles mehr an. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
gassnerag.ch<br />
32<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS FAHRWERK/LENKUNG/BREMSEN<br />
Ferodo<br />
ferodo.de<br />
Weniger Bremsgeräusche <strong>–</strong> hohe Bremsleistung<br />
pd. Seit 1897 haben Leistung und Qualität bei Ferodo Tradition <strong>–</strong><br />
immer mit dem Ziel vor Augen, sicheres und zuverlässiges Bremsen<br />
jederzeit und überall gewährleisten zu können. Bei der Entwicklung<br />
leistungsfähiger Bremsbeläge für OE und Aftermarket werden in<br />
eigenen Produktionsanlagen sowie Forschungszentren in Deutschland<br />
und Italien immer wieder innovative Lösungen realisiert. Zudem<br />
durchlaufen alle Produkte strenge Tests, sowohl in Prüflaboren als<br />
auch auf Teststrecken <strong>–</strong> für besonders praxisnahe Ergebnisse. Nur<br />
so können zuverlässiges, sicheres und komfortables Fahren sowie<br />
konkurrenzlose Leistung selbst unter extremen Bedingungen garantiert<br />
werden. Darauf können Sie vertrauen.<br />
Ferodo ist nicht zu bremsen. Ihre Fahrzeuge schon. Vertrauen Sie<br />
Ferodo. Die neuesten technischen Weiterentwicklungen der Ferodo-<br />
Bremsbeläge bringen die Fahrzeuge nicht nur zum Stehen, sondern<br />
überzeugen auch noch durch deutlich weniger Geräusche bei optimaler<br />
Bremsleistung. So werden Bremsbeläge je nach Anwendung<br />
mit Laufrichtung hergestellt, erhalten parallel oder radiale Fasen,<br />
spezifische Rillen oder Anti-Noise-Shims.<br />
Ferodo ist nicht zu bremsen. Ihre Fahrzeuge schon. Vertrauen Sie Ferodo. Foto: Ferodo<br />
Mehr dazu erfahren Sie in Kürze im Ferodo Blog.<br />
Abonnieren Sie den Ferodo-Newsletter, um keine<br />
Ankündigung zu verpassen: https://bit.ly/3dGFqlz <<br />
Schulungsprogramm <strong>2021</strong><br />
Wissen bringt Sie weiter<br />
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• Mit Grip(s)! <strong>–</strong> Allradsysteme verstehen, warten und reparieren<br />
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Geschäftsführung Automobilgarage<br />
Diese und weitere technische und kommer zielle Themen buchen<br />
Sie schnell und einfach über unsere digitale Schulungsplattform:<br />
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T 041 926 62 36 // schulung@autotechnik.ch<br />
www.autotechnik.ch
BRANCHENVERTRETUNG / DIENSTLEISTUNGEN<br />
Exklusivinterview mit Carify-Gründern Sergio Studer und Raffael Fiechter<br />
Abos als weiterer Umsatzkanal<br />
Auto-Abos bieten Automobilisten die Möglichkeit, auf verschiedene Fahrzeuge zuzugreifen, ohne sich langfristig<br />
binden zu müssen. Die Nachfrage nach solch flexiblen Mobilitätskonzepten steigt. Die AGVS-Medien wollten vom<br />
Abo-Anbieter Carify wissen, wieso sich auch Garagisten für Auto-Abos interessieren sollten. Jürg A. Stettler<br />
Studien gehen davon aus, dass Autos im Abo bis 2030 einen Anteil<br />
von bis zu 40 Prozent am Neuwagenmarkt erobern könnten. Um<br />
dem steigenden Bedürfnis Rechnung zu tragen, sind der AGVS und<br />
das Zürcher Startup Carify eine Kooperation eingegangen. «Mit Carify<br />
hat der AGVS einen neutralen Partner gefunden, der auf das<br />
Fahrzeugangebot der Garagisten zurückgreift und Fahrzeuge zur<br />
Miete anbietet, die auf Platz und damit sofort verfügbar sind», erklärt<br />
Markus Aegerter, Mitglied der AGVS-Geschäftsleitung und<br />
verantwortlich für die Branchenvertretung dazu. Das von Sergio<br />
Studer und Raffael Fiechter gegründete Unternehmen überzeugte<br />
nicht nur den AGVS, sondern auch die Investoren der TV-Sendung<br />
«Die Höhle der Löwen Schweiz». Gleich drei «Löwen», Onlinehandel-Experte<br />
Roland Brack, Technologie-Unternehmerin Bettina<br />
Hein und DJ Antoine sagten Finanzierungen im sechsstelligen Bereich<br />
zu. Da Auto-Abos auch für Garagisten interessant sind, wollten<br />
die AGVS-Medien von den beiden Gründern Raffael Fiechter<br />
und Sergio Studer mehr zu ihrer Abo-Plattform wissen.<br />
Was sind die Vorteile beim Abo?<br />
Raffael Fiechter: Der grösste Vorteil ist sicher die Flexibilität. Wir haben<br />
Abos ab einer Mindestlaufzeit von einem, drei, sechs und zwölf<br />
Monaten. Je kürzer, desto teurer. Die Leute wollen heute nicht mehr für<br />
länger als ein Jahr vorausplanen. Wenn ich ein Auto kaufe, dann bin<br />
ich jedoch langfristig gebunden. Dies zeigt sich auch in der Coronakrise.<br />
Heute habe ich noch einen Job, morgen vielleicht nicht mehr und<br />
selbst mit einem Leasingvertrag ist man dann noch gebunden. Beim<br />
Abo hat man Flexibilität und Variabilität.<br />
Sergio Studer: Es wird weiterhin Kauf und Leasing geben, aber das<br />
Auto-Abo wird sich zu einem weiteren Umsatzkanal für Garagisten<br />
entwickeln.<br />
Woher stammen die Autos auf der Carify-Plattform?<br />
Studer: Von Garagenpartnern aus der ganzen Schweiz. Wir haben<br />
eine Plattform entwickelt, die es den Garagisten ermöglicht, zum<br />
Aboanbieter zu werden. Wir holen damit den Garagisten bewusst<br />
mit ins Boot. Garagisten haben bestehende Kundenbeziehungen<br />
und wir wollen mit den Garagisten zusammenarbeiten und das<br />
Abo-Angebot zusätzlich zum Verkauf oder Leasing allen zugänglich<br />
machen.<br />
Gibt es bestimmte Kriterien, die ein Abo-Auto erfüllen muss:<br />
maximale Kilometerleistung? Jahrgang?<br />
Fiechter: Über 91 Prozent unserer Autos haben Jahrgang <strong>2021</strong>, 2020 und<br />
2019. Theoretisch könnte ein Garagist auch ältere Fahrzeuge anbieten,<br />
doch die meisten sind Vorführfahrzeuge oder maximal zwei Jahre alt.<br />
Der Garagist hat<br />
gar kein Interesse,<br />
eine «Schrottbüchse»<br />
auf die Carify-Plattform zu<br />
stellen, das in einem All-inklusive-Paket<br />
dann alle zwei Wochen wieder<br />
retour kommt und repariert werden muss.<br />
Unsere Flotte entwickelt sich parallel mit dem Markt. Wenn<br />
neue Elektromodelle auf den Markt kommen, haben wir bald automatisch<br />
mehr Elektroautos auf Carify.<br />
Die Carify-Gründer Raffael Fiechter (l.) und Sergio Studer mit Hund Zora im Büro des<br />
Aboanbieters und unten beim Handshake mit DJ Antoine in der TV-Sendung «Die Höhle<br />
der Löwen Schweiz». Foto: AGVS-Medien/Andrea Carmen<br />
34<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BRANCHENVERTRETUNG / DIENSTLEISTUNGEN<br />
Hat Carify einen fixen Servicepartner, wenn ein Kunde einen Unfall hat?<br />
Studer: Wir haben über unsere Versicherung einen Direktsupport.<br />
Wenn man irgendwo mit dem Auto stehen bleibt, wird dies über die<br />
Versicherung geregelt. Das Auto geht dann schlicht retour in die Garage<br />
zur Reparatur und der Kunde kriegt in der Zwischenzeit ein Ersatzauto.<br />
Immer mehr und neue Anbieter, auch Hersteller drängen auf den<br />
Abo-Markt. Hat es da genug Platz für Carify?<br />
Fiechter: (lacht) Ja und wir sind ja schon da! Unser Vorteil: Jeder Garagist<br />
kann bei Carify mitmachen. Wir haben bereits mehr als 250 Partnergaragen,<br />
die wir zum Auto-Abo-Anbieter gemacht haben.<br />
Es kommen wöchentlich rund fünf bis zehn<br />
dazu. Ein neuer Abo-Kunde kann so meist<br />
auch den Garagisten auswählen, bei<br />
dem er schon jahrelange Kunde<br />
ist. Wir sind im Abo-Markt<br />
zudem immer noch in<br />
einer Phase, in der die<br />
Bekanntheit des Angebots<br />
noch steigt<br />
und neue Player<br />
auftauchen.<br />
Gibt es bestimmte Anforderungen an einen Carify-Partner?<br />
Fiechter: De facto dürfen bislang alle mitmachen. Die einzelnen Carify-Partner<br />
sind sehr unterschiedlich, eine kleinere Garage hat ja auch<br />
ganz andere Bedürfnisse als eine grosse. Klassische Hinterhofgaragen<br />
sind gar nicht vertreten, sie möchten die Autos eher verkaufen.<br />
Wir wollen eine offene Plattform bleiben und allen die Möglichkeit<br />
geben, dabei zu sein.<br />
Geht Carify aktiv auf Garagen zu, um schweizweit vertreten zu sein?<br />
Studer: Durch die Partnerschaft mit dem AGVS haben wir bereits<br />
eine grosse Anzahl an Partnern schweizweit gewonnen. Wir haben<br />
auch ein Team, das die einzelnen Garagen betreut und neue auf<br />
unserer Plattform aufnimmt. Es gibt bezüglich Abo meist viel Aufklärungsarbeit.<br />
Fiechter: Wenn ein Garagist interessiert ist, erklärt man ihm das<br />
Ganze locker in 20 Minuten. Wir haben ein standardisiertes Aufnahmeprozedere,<br />
damit es immer gleich abläuft. Auch da haben<br />
wir bei unserem schnellen Wachstum viel dazugelernt.<br />
Sie waren in der TV-Sendung «Höhle der Löwen», um Investoren<br />
zu finden. Was hat der Auftritt gebracht?<br />
Studer: Für uns war das ein sehr wichtiger Auftritt. Im Oktober 2020<br />
wurde die Sendung ausgestrahlt und danach gingen die Anfragen<br />
durch die Decke. Aus unternehmerischer Sicht hat das sehr geholfen.<br />
In der «Höhle der Löwen» konnten wir uns einem grösseren Publikum<br />
präsentieren. Es hätte enorm viel Geld gekostet, um mit Werbung<br />
die gleiche Präsenz zu erreichen.<br />
Ist das grosse Wachstum von Carify Fluch oder Segen?<br />
Studer: Beides. Das ist als junge Firma immer so. Wir können uns aber<br />
auf gute Partner wie den AGVS stützen, um Carify und seine Plattform<br />
weiterzuentwickeln. Viele Garagisten zeigen Interesse und liefern auch<br />
Inputs für die Weiterentwicklung. Garagisten sind zwar Händler, aber<br />
auch Unternehmer und werden zu Unrecht oft etwas belächelt!<br />
ABO<br />
Fortsetzung Seite 36<br />
Abo-Angebote sind trotz allem keine Selbstläufer<br />
Das Geschäft mit Auto-Abos liegt zwar voll im Trend, ist aber alles<br />
andere als ein Selbstläufer wie beispielsweise Juicar, ein Corporate-<br />
Startup des Stromkonzerns Alpiq zeigt. Rund zwei Jahre nach dem<br />
Start wurde das einst mit Ex-Miss Schweiz Melanie Winiger und<br />
weiteren Promis beworbene Abo für Elektroautos wieder eingestellt.<br />
Dabei hatte Alpiq Anfang 2020 noch verkündet, dass das Abo-Angebot<br />
eine stetig steigende Nachfrage verzeichne und man daher das<br />
Auto-Abo auch in Italien und Deutschland lancieren wolle. Dann zog<br />
der Stromkonzern überraschend den Stecker und begründete dies<br />
unter anderem damit, dass der Markt nicht reif genug für ein reines<br />
Elektroauto-Abo-Angebot sei und die Autovermietung zudem kein<br />
Kerngeschäft von Alpiq sei. Ebenfalls nicht mehr angeboten wird «Book<br />
by Cadillac», der Abo- und Mobilitätsservice von Cadillac, bei dem<br />
man zwischen den unterschiedlichen Modellen der amerikanischen<br />
Premium-Marke wechseln konnte. Rene Kreis, Director of<br />
Communications GM Strategic Markets, Alliances & Distributors,<br />
erläutert: «Der Grund ist ganz einfach das aktuelle, im wahrsten<br />
Sinne des Wortes exklusive Cadillac-Portfolio in Europa, das ja im<br />
Moment nur aus dem Cadillac XT4 besteht.»<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>35
BRANCHENVERTRETUNG / DIENSTLEISTUNGEN<br />
Sie haben nun Jochen Rudat, den ehemaligen<br />
Europachef von Tesla, engagiert <strong>–</strong> wozu?<br />
Fiechter: VW und seine Elektrostrategie hat<br />
wohl den letzten Garagisten wachgerüttelt.<br />
Die Elektroautos kommen, den Trend sehen<br />
wir auch bei uns. Ein Auto-Abo pusht<br />
dies sogar zusätzlich, da man so problemlos<br />
eine neue Antriebstechnologie ausprobieren<br />
kann und schauen, ob sie zu einem<br />
passt. Daher haben wir Rudat nach einem<br />
informellen Austausch nun fix an Bord geholt.<br />
Er hat ein fundiertes Wissen bezüglich<br />
Elektroautos und zudem ausgezeichnete Kontakte<br />
in die Industrie, aber auch zu anderen Playern<br />
etwa im Infrastrukturbereich.<br />
Studer: Und die Elektro-Buchungen nehmen immer mehr zu. Dabei<br />
helfen ebenfalls die immer kürzeren Technologiezyklen. Denn mit<br />
dem Abo kann man viel schneller auf ein Elektro-Auto mit grösserer<br />
Reichweite wechseln. Kauft man sich heute ein Modell mit 350 km<br />
Reichweite, hat das gleiche Modell in zwei Jahren ab Werk schon<br />
600 km Reichweite. Das sehen wir jetzt schon auf der Plattform: Ältere<br />
E-Auto-Generationen sind auch im Abo nicht so gesucht, umso<br />
mehr dagegen die neuen Elektromodelle.<br />
Raffael Fiechter (l.) und<br />
Sergio Studer im Interview.<br />
Foto: AGVS-Medien<br />
Was sind die nächsten Schritte bei Carify?<br />
Fiechter: Wir bekommen aktuell viele Anfragen aus dem Ausland.<br />
Marktplayer, die im Elektro- aber auch Abo-Bereich eine grössere Rolle<br />
spielen wollen <strong>–</strong> seien das Medien-, Autohäuser oder<br />
Versicherungen. Wir schauen daher, ob wir mit<br />
unserer Plattform auch im Ausland aktiv werden<br />
könnten beziehungsweise wollen. Das System<br />
ist einfach implementierbar, auch in anderen<br />
Märkten. Als Software-Plattform kann man<br />
einen solchen Schritt selbst wagen oder auch<br />
als Franchisesystem. Es kommt zudem darauf<br />
an, mit welchen Partnern man zusammenarbeitet.<br />
Wir haben in der Schweiz bereits<br />
gewisse Carify-Partner, die international<br />
unterwegs sind: So haben uns etwa Garagengruppen<br />
in der Romandie angefragt, ob wir das<br />
Abo-System auch in Frankreich anbieten könnten<br />
Studer: Solche Schritte prüfen wir aktuell. Die Schweiz bleibt aber<br />
sicherlich unser Hauptmarkt. Und wir haben diverse Ideen, etwa sogenannte<br />
Mobility-Shops. Viele Firmen bieten ihren Mitarbeitenden<br />
keine Firmenwagen mehr an, wollen aber trotzdem fördern, dass sie<br />
möglichst CO 2<br />
-neutral oder mit einem Elektroauto unterwegs sind.<br />
Die Unternehmen legen einfach mit uns die Sonderkonditionen fest,<br />
zu welchen die Abos gebucht werden können und alles wird über<br />
den Mobility-Shop abgewickelt. Die Plattform bleibt dieselbe und die<br />
Autos kommen weiterhin von den Garagen. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
carify.me<br />
Vorteile von Hochleistungsstossdämpfern <strong>–</strong> Beispiel BILSTEIN B6<br />
SPONSORED CONTENT<br />
Sportlich und alltagstauglich fahren<br />
Garagenbetriebe können mit Hochleistungsstossdämpfern wie dem BILSTEIN B6 eine interessante Alternative<br />
zu Tieferlegungen anbieten. Vor allem dann, wenn es primär um ein sportlicheres Fahrverhalten geht.<br />
Der BILSTEIN B6 reduziert unter anderem<br />
das Wanken und sorgt für mehr Stabilität<br />
und Sicherheit. Ein grosser Vorteil<br />
im Wettbewerbsumfeld ist, dass der Stossdämpfer<br />
nicht nur anhand von Datenblättern<br />
für unterschiedliche Automodelle adaptiert<br />
wird: Stets findet eine individuelle Abstimmung<br />
in aufwendigen Fahrversuchen statt.<br />
Der BILSTEIN B6 bringt deutlich mehr<br />
Dämpfkraft ins Spiel und ist aufgrund serienidentischer<br />
Funktionsmasse eintragungsfrei.<br />
Er bietet höhere Leistungsreserven, die sich<br />
bei schnellen Lastwechseln positiv bemerkbar<br />
machen. Ganz besonders gilt dies bei<br />
stark beladenem Fahrzeug, Autos mit zusätzlichem<br />
Gastank oder im Anhängerbetrieb.<br />
Gleichzeitig bietet der B6 bei unbeladenem<br />
Fahrzeug ein komfortables Ansprechverhalten.<br />
Eine aktive Stossdämpferregelung ab<br />
Werk ist für ihn ebenfalls kein Hindernis.<br />
Während in diesem Fall bei Wettbewerbern<br />
oft ein Stilllegungs-Kit zum Einsatz kommt,<br />
bleiben beim BILSTEIN-Produkt alle serienmässigen<br />
Fahrwerkfunktionen erhalten.<br />
Dafür sorgt <strong>–</strong> wann immer notwendig <strong>–</strong> die<br />
Technologie DampTronic®.<br />
Mit Young- und Oldtimern harmoniert der<br />
Gasdruckstossdämpfer ebenfalls: egal ob<br />
Porsche G-Modell oder BMW E9. Wichtig zu<br />
wissen: Das H-Kennzeichen ist durch einen<br />
entsprechenden Umbau nicht in Gefahr und<br />
als Dämpferpatrone ist der B6 in zahlreichen<br />
Varianten ebenfalls lieferbar. Eine Übersicht<br />
der Fahrzeuganwendungen liefert der Online-Katalog<br />
auf bilstein.com. <<br />
Der BILSTEIN B6 mit Feder.<br />
Weitere Infos unter:<br />
bilstein.com<br />
36<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BRANCHENVERTRETUNG / DIENSTLEISTUNGEN<br />
Zwei Fragen an weitere Schweizer Abo-Anbieter<br />
Die Nachfrage nach flexiblen<br />
Mobilitätskonzepten wie Auto-Abos<br />
wächst. Um diesem Bedürfnis<br />
Rechnung zu tragen, sind der AGVS<br />
und Carify eine Kooperation eingegangen.<br />
Dadurch können Automobilistinnen<br />
und Automobilisten auf<br />
den Fuhrpark von Partnergaragen<br />
schweizweit zugreifen. Es gibt im<br />
Auto-Abo-Markt jedoch noch weitere<br />
Player, die für Garagisten von<br />
Interesse sein könnten. Daher hat<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> auch hier nachgefragt,<br />
welche Möglichkeiten diese Abo-<br />
Angebote bieten und wer für den<br />
Service der Fahrzeuge zuständig ist.<br />
Auto Kunz AG<br />
Welche Chancen bieten Ihre Auto-Abos für<br />
Garagisten?<br />
Interessierte Garagisten können sich gerne mit uns<br />
in Verbindung setzen, um an unserem Abo-Modell<br />
teilzuhaben.<br />
An welchen Garagisten wenden sich Ihre<br />
Auto-Abo-Kunden bei einem Anliegen?<br />
Wir haben keinen fixen Servicepartner. Wir<br />
organisieren aber alles für den Kunden: Service,<br />
Werkstatt, Zulassung, etc.<br />
Weitere Infos unter:<br />
autokunz.ch/auto-abo<br />
Carvolution<br />
Haben Sie einen fixen Servicepartner?<br />
Wir arbeiten mit über 900 Partnergaragen schweizweit<br />
zusammen, so dass Kundinnen und Kunden in kürzester<br />
Zeit eine Garage erreichen. Bei einem Problem mit<br />
dem Auto steht nebst diesem Partnernetzwerk auch<br />
die Mobiliar mit ihrer 24h-Assistance zur Verfügung.<br />
Welche Chancen bieten Ihre Auto-Abos für Garagisten?<br />
Für Garagen in unserem stetig wachsenden Partnernetzwerk<br />
bieten die Abos zusätzliche Kundenaufträge<br />
wie Service, Wartung, Reparaturen und Reifenwechsel.<br />
Positiver Effekt dabei: Wir können den Garagisten<br />
Planungs- und Auslastungssicherheit bieten.<br />
Weitere Infos unter:<br />
carvolution.com<br />
Benny Reinhold, Chief Marketing Officer &<br />
IT-Projektleiter, Auto Kunz AG.<br />
Léa Miggiano, Chief Marketing Officer und<br />
Mitgründerin Carvolution.<br />
Timo Nührich, Geschäftsführer Clyde.<br />
Clyde<br />
An wen wenden sich Ihre Auto-Abo-Kunden bei<br />
einem Problem?<br />
Clyde-Kunden können sich bei Service-Anliegen<br />
wie Inspektion, Räderwechsel, Garantiearbeiten<br />
und Verschleissarbeiten an alle jeweiligen<br />
Markengaragen in der Schweiz wenden. Sollte der<br />
Kunde auf Reisen sein, ist sogar eine europaweite<br />
Konsultation möglich. Neben den FAQs auf unserer<br />
Website hilft auch der persönliche Kontakt per<br />
Telefon oder <strong>Mai</strong>l unseres Customer-Care-Teams<br />
in vier Sprachen gerne weiter.<br />
Welche Chancen bieten Ihre Auto-Abos<br />
für Garagisten?<br />
Clyde ist ein Service, der primär digital funktioniert.<br />
Die Auslieferung des Fahrzeugs erfolgt kostenlos an<br />
jeden Ort in der gesamten Schweiz. Garagisten vermitteln<br />
oft Kunden an Clyde, wenn Überbrückungsmobilität<br />
benötigt wird, weil die Lieferzeit etwas<br />
länger ist oder der Kunde ein bestimmtes Modell<br />
über einen Zeitraum von mehreren Monaten testen<br />
will. Das ist beispielsweise auch bei der Elektromobilität<br />
spannend. Etliche Kunden sind sich noch<br />
unsicher und möchten vor dem Kauf erst einmal<br />
ausprobieren, ob diese Antriebsform für sie passt.<br />
Weitere Infos unter:<br />
clyde.ch/de<br />
Marco Venturini, Managing Director, Enterprise<br />
Schweiz/Helvetic Mobility AG.<br />
Enterprise Schweiz/Helvetic Mobility<br />
Haben Sie einen fixen Servicepartner?<br />
Bei Problemen mit dem Fahrzeug oder für sonstige<br />
Wünsche kann man sich 24/7 bei unserem lokalen<br />
Kundendienst melden. Dies kommt jedoch sehr selten<br />
vor, da wir ausschliesslich Neuwagen bzw. neuwertige<br />
Fahrzeuge anbieten. Als neutraler und unabhängigen<br />
Anbieter steuern wir bei Reparaturbedarf immer<br />
gleich die nächstgelegene Markenvertretung an.<br />
Wie kann ein Garagisten profitieren?<br />
Die grösste Chance, die wir den Garagisten anbieten,<br />
ist eine flexible Ersatzmobilität für deren Kundschaft.<br />
Garagisten setzen hier noch oft auf einen eigenen<br />
Fuhrpark und blenden dabei die Kosten aus. Die<br />
Alternativen zum eigenen Fuhrpark sind vielfältig, eine<br />
davon ist, die Ersatzmobilität komplett an einen darauf<br />
spezialisierten Mobilitätsanbieter auszugliedern. Die<br />
Vorteile: Das Ersatzwagenmanagement wird von dafür<br />
ausgebildeten Experten gesteuert und durchgeführt,<br />
sodass sich die Garagisten auf ihre Kernkompetenzen<br />
konzentrieren können. Sie müssen kein Kapital binden,<br />
haben keinen Personalaufwand, keine Verwaltungskosten<br />
und tragen kein finanzielles Risiko. Für die<br />
Kunden entsteht dabei kein weiterer Aufwand, da trotz<br />
Auslagerung die Anmietung weiterhin auch bei den<br />
Betrieben vor Ort erfolgen kann, z.B. durch Anmietung<br />
im Auto-Abo Verfahren oder Adhoc-Lieferung der<br />
Fahrzeuge und digitaler Freigabe der Vertragsdetails.<br />
Weitere Infos unter:<br />
enterpriseminilease.ch<br />
Matthias Eggenschwiler, Geschäftsleiter FlatDrive.<br />
FlatDrive<br />
Haben Sie einen fixen Servicepartner?<br />
Unser bevorzugter Partner ist die Garage Gautschi<br />
AG in Langenthal BE. Da wir unser Netzwerk<br />
an Partnerbetrieben in der ganzen Schweiz stetig<br />
ausbauen, koordinieren wir für unsere Kunden<br />
gerne auch einen Servicepartner mit dem<br />
nächstgelegenen Markenvertreter der jeweiligen<br />
Region.<br />
Welche Chancen bieten Ihre Auto-Abos<br />
für Garagisten?<br />
Der Garagist erhält als FlatDrive-Partner eine Plattform.<br />
Diese kann er im Rahmen seiner Marketinganstrengungen<br />
nutzen. In erster Linie sicher zur<br />
Steigerung seiner Bekanntheit. Als zweiten Vorteil<br />
vermitteln wir unserem Partner-Garagisten Aufträge<br />
im Rahmen von Reparatur-, Service- und Instandstellungsarbeiten,<br />
also Nutzen für das ureigenste<br />
Interesse jedes Unternehmers.<br />
Fortsetzung Seite 38<br />
Weitere Infos unter:<br />
flatdrive.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>37
BRANCHENVERTRETUNG / DIENSTLEISTUNGEN<br />
Navigas Mobility<br />
An welchen Garagisten wenden sich Kunden?<br />
Ihnen steht ein breites Partnernetzwerk zur<br />
Verfügung. Sie können ihr Auto bei der Ausliefergarage<br />
oder jeder offiziellen Markenvertretung in den<br />
Service bringen. Bei Bedarf steht ein Ersatzfahrzeug<br />
bereit. Durch unser Partnernetzwerk profitieren sie<br />
von einem kostenlosen Hol- und Bringservice.<br />
Zudem hilft europaweit eine 24/7-Hotline.<br />
Wie kann ein Garagisten profitieren?<br />
Durch regelmässigen Austausch und gemeinsame<br />
Prozesse entstehen Vorteile. Die offiziellen Markenvertretungen<br />
werden für das Handling der Lieferung,<br />
Übergabe, Service und Unterhalt, Reparaturen sowie<br />
Ersatzfahrzeuge entschädigt. Die Garagisten gewinnen<br />
wertvolle Zeit, da sich Navigas um den Vertrieb<br />
kümmert und sie keine langwierigen Beratungsgespräche<br />
führen müssen. Sie profitieren von Service-<br />
Pauschalen und tragen kein Inkasso-Risiko.<br />
Weitere Infos unter:<br />
navigas-mobility.ch<br />
SBB Green Class<br />
An welchen Garagisten wenden sich Kunden<br />
eines SBB-Green-Class-Abos bei einem Problem?<br />
Die Kunden können die für sie passenden<br />
Servicepartner auswählen. Entweder in der Nähe<br />
ihres aktuellen Standorts oder in der Nähe ihres<br />
Wohn- respektive Arbeitsorts. Dabei können sie<br />
selbst einen Servicepartner von Arval auswählen<br />
und dadurch von einem breiten Netz an Anlaufstellen<br />
profitieren.<br />
Wie kann ein Garagisten von Ihren Auto-Abos<br />
profitieren?<br />
Bei unseren Auto-Abos übernehmen die Garagisten<br />
Auslieferung, Service und Reparatur. Wir<br />
übernehmen die Beratung der Kundschaft sowie<br />
das Inkasso.<br />
Weitere Infos unter:<br />
sbb.ch/greenclass<br />
Sixt+<br />
Bei einem Problem wenden sich Ihre<br />
Auto-Abo-Kunden an wen?<br />
An 12 Sixt-Stationen in der Schweiz. Über<br />
die Sixt-App wird ein nötiger Wartungs- oder<br />
Service-Bedarf angezeigt. Kunden bekommen<br />
bei Bedarf ein neues Fahrzeug an der jeweils<br />
betreuenden Sixt+-Station. Sollten im Fahrzeug<br />
Serviceaufforderungen erscheinen, wird das<br />
Fahrzeug ebenfalls getauscht.<br />
Welche Chancen bieten Ihre Auto-Abos<br />
für Garagisten?<br />
Wie alle Kunden profitieren Garagisten mit Sixt+<br />
von flexibler und individueller Mobilität und den<br />
neusten Modellen der Sixt-Premiumflotte. Mit<br />
dem Sixt+-Auto-Abo bietet Sixt ein Rundum-Sorglos-Paket<br />
inklusive Haftpflicht, Vollkaskoschutz,<br />
Zulassung, Werkstattkosten und vielem mehr.<br />
Weitere Infos unter:<br />
sixt.ch/plus<br />
Diana von Burg, Navigas Mobility.<br />
Stefan Gebhardt, Mobilitäts-Intrapreneur,<br />
SBB Green Class.<br />
Christoph Beisheim, Managing Director Sixt Schweiz<br />
und Österreich.<br />
Björn Müller, PR Toyota AG.<br />
Jessyca Isidoro, Partner Managerin der Axa Mobility<br />
Services AG/Upto.<br />
Mathias R. Albert, Gründer und CEO ViveLaCar Swiss AG.<br />
Toyota/Lexus Rent<br />
Haben Sie einen fixen Servicepartner?<br />
Alle offiziellen Toyota-Partner in der Schweiz<br />
können für einen Service am Fahrzeug besucht<br />
werden, das sind rund 200.<br />
Wie profitieren Garagisten von diesen<br />
Auto-Abos?<br />
Es bietet dem Garagisten die Möglichkeit, neue<br />
Kundengruppen zu erschliessen: Kunden, die wir<br />
bisher nicht bedienen konnten oder die oft einen<br />
anderen Typ Fahrzeug fahren möchten. Zudem<br />
bietet es ein erweitertes Angebot für unentschlossene<br />
Kunden: Es kann als Langzeit-Probefahrt<br />
oder als Hybrid-Erlebnis genutzt werden.<br />
Bei den angebotenen Fahrzeugen handelt es sich<br />
um Schweizer Fahrzeuge, die durch die Toyota<br />
AG importiert werden. Dies ist besonders für<br />
unser «Test & Buy»-Angebot relevant.<br />
Weitere Infos unter:<br />
toyotarent.ch<br />
Axa Mobility Services AG/Upto<br />
An wen wenden sich Kunden bei Problemen?<br />
Wir arbeiten eng mit dem Schweizer Garagen- und<br />
Carrosserie-Gewerbe zusammen. Dabei setzen wir<br />
auf ein breites Partnernetz mit einer Vielzahl an<br />
Garagisten. Kunden und Kundinnen wenden sich mit<br />
ihren Anliegen direkt an uns und werden dann an<br />
die Partnergarage in ihrer Nähe weitervermittelt.<br />
Welche Chancen bietet Ihr Abo für Garagisten?<br />
Da die Axa Mobility Services AG mit ihrer Marke<br />
Upto eine ganzheitliche Mobilitätslösung anbietet,<br />
ist das Potenzial für Synergien gross. Nicht nur im<br />
Bereich der Auto-Abos, bei denen unsere Partnerbetriebe<br />
von Neukunden und -kundinnen profitieren<br />
können, sondern auch im Bereich Flottenmanagement,<br />
bei denen wir Unternehmen in der Beschaffung<br />
und im Management ihrer Fahrzeuge unterstützen.<br />
Diese Zusammenarbeit ist für beide Seiten<br />
gleichermassen wertvoll. Gerade weil Autogaragen<br />
sich in den nächsten Jahren vom reinen Reparaturbetrieb<br />
immer mehr zum ganzheitlichen Mobilitätsanbieter<br />
wandeln werden. Unsere Mobilitätskonzepte<br />
bieten den Garagisten den Zugang zu neuen<br />
Kundeninteraktionen sowie Einnahmequellen.<br />
Weitere Infos unter:<br />
upto.ch<br />
ViveLaCar Swiss AG<br />
Haben Sie einen fixen Servicepartner?<br />
Beim offiziellen BMW- und Mini-Abo von ViveLaCar<br />
in Kooperation mit der BMW (Schweiz) AG wird<br />
der Service selbstverständlich immer direkt bei<br />
der BMW- oder Mini-Garage durchgeführt. So<br />
stellen wir sicher, dass der Umsatz beim Garagisten<br />
generiert wird. Bei einem Problem wendet sich der<br />
Abonnent zuerst an uns <strong>–</strong> wir koordinieren dann die<br />
Terminierung und auch die Schadensabwicklung.<br />
Welche Chancen bieten Ihre Auto-Abos<br />
für Garagisten?<br />
Zum einen werden durch das Konzept von Vive-<br />
LaCar Stehfahrzeuge zu mobilen Fahrzeugen und<br />
verdienen Geld für den BMW- und Mini-Händler.<br />
Sehr wertvoll ist zudem der Lead, den wir dem Garagisten<br />
bieten. Es kommen neue potenzielle Kunden<br />
in Kontakt mit der Marke und der Markenwelt.<br />
Neue Modelle und Antriebe können so wie in einer<br />
verlängerten Probefahrt gefahren werden. Junge<br />
Gebrauchte werden über das Abo abgeschrieben<br />
und können so besser verkauft werden.<br />
Weitere Infos unter:<br />
bmw-abo.ch<br />
38<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BRANCHENVERTRETUNG / DIENSTLEISTUNGEN<br />
Von Rotz wagt den Alleingang<br />
Nicht mit einem der bekannten Abo-Anbieter zusammen arbeitet die Auto Welt von Rotz AG. Das Ostschweizer<br />
Unternehmen betreibt das Auto-Abo derzeit als Pilotprojekt und will damit bewusst selbst Erfahrungen<br />
sammeln. Andrej Rüegg, Geschäftsleitung Jungwagen von Rotz AG, erklärt die Hintergründe dafür.<br />
Wieso arbeiten Sie nicht mit einem der<br />
verschiedenen Abo-Anbieter zusammen?<br />
Andrej Rüegg, Geschäftsleitung Jungwagen<br />
von Rotz AG: Neuen Geschäftsmodellen<br />
und Technologien stehen wir sehr aufgeschlossen<br />
gegenüber. Oft lancieren wir ein<br />
Pilotprojekt, um zu sehen, wie der Markt das<br />
neue Produkt annimmt. Beim Auto-Abo handelt<br />
es sich um ein solches Produkt. Wir betreiben<br />
es derzeit bewusst nicht als Profit-<br />
Center. Das Pilotprojekt dient dazu, dass wir<br />
uns intensiv mit der Materie beschäftigen,<br />
Erfahrungen sammeln, die Herausforderungen<br />
kennenlernen und neue Strukturen und<br />
Prozesse im Betrieb etablieren. Zudem wollen<br />
wir herausfinden, ob es sich beim neuen<br />
Produkt um ein nachhaltiges Kundenbedürfnis<br />
oder bloss um eine vergängliche Erscheinung<br />
handelt. Als Volldienstleister, der die<br />
ganze Wertschöpfungskette des Automobils<br />
abdeckt, können wir solche Pilotprojekte<br />
eigenständig realisieren und sind nicht auf<br />
externe Partner angewiesen. Dies bewahrt<br />
uns unsere Agilität und belässt die volle Entscheidungsgewalt<br />
in unseren Händen.<br />
Andrej Rüegg, Geschäftsleitung Jungwagen von Rotz AG.<br />
Was sind Ihre Erfahrungen nach<br />
einem Jahr?<br />
Der Markt des Auto-Abos hat sich stark<br />
weiterentwickelt mit Markteintritten zahlreicher<br />
neuer Akteure. Ähnlich grosse Bewegungen<br />
finden bei den Kunden des Abos<br />
statt. Wir können keine klare Struktur in der<br />
Nachfrage erkennen, «der» Abo-Kunde zeichnet<br />
sich bislang nicht ab. Nachfrager sind<br />
sowohl Einzelpersonen mit unterschiedlichen<br />
demografischen Profilen als auch Geschäftskunden.<br />
Eben so wenig klar ist der<br />
Antrieb dieser Kunden zum Abschluss eines<br />
Auto-Abos: Ist es die gewonnene Flexibilität<br />
mit der Möglichkeit zum kurzfristigen Fahrzeugwechsel,<br />
die Abrechnung sämtlicher<br />
Kosten in einer fix kalkulierbaren Rate oder<br />
einfach die Ungebundenheit? Weiter beobachten<br />
wir, dass die Grenzen zwischen den<br />
verschiedenen Nutzungsmodellen von Kauf,<br />
Leasing und Abo immer fliessender werden<br />
und Mischformen auftreten. Wir sind derzeit<br />
der Meinung, dass das Abo seinen Mehrwert<br />
gegenüber den anderen Modellen längerfristig<br />
beweisen muss.<br />
Was sind die weiteren Pläne bezüglich<br />
Auto-Abo bei der Auto Welt von Rotz AG?<br />
Bereits klar ist, dass das Auto-Abo einzig<br />
in absolut professioneller Ausführung und<br />
mit tiefem Einkaufspreis der Fahrzeuge sowie<br />
mit vernünftigen laufenden Kosten ökonomisch<br />
attraktiv betrieben werden kann.<br />
Hierbei kommt uns entgegen, dass wir als<br />
Volldienstleister sämtliche Stationen der<br />
Customer Journey selbst in der Hand haben<br />
und mit unseren verschiedenen Bereichen<br />
interne Vergleiche über deren Rentabilität<br />
und Attraktivität ziehen können. Ob wir<br />
das Auto-Abo strategisch zum Profit-Center<br />
entwickeln, entscheiden wir voraussichtlich<br />
2022. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
vonrotz.ch/dienstleistungen/auto-abo<br />
Weil Sicherheit mehr<br />
ist als ein Gefühl<br />
Zuverlässigkeit in jeder Situation:<br />
Bremsen von Bosch<br />
bosch-werkstattwelt.ch
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
Der aktuelle Firmensitz der Fibag in Härkingen SO. Auch<br />
der Import der Kawasaki-Motorräder wird in Härkingen<br />
organisiert und koordiniert.<br />
75 Jahre Fibag<br />
Auferstanden aus Ruinen<br />
Der Titel mag für den geneigten Leser etwas melodramatisch klingen, doch er weist auf ein einschneidendes<br />
Datum in der 75-jährigen Geschichte der Fibag hin. Und er zeigt, welch aussergewöhnlicher Geschäftsmann<br />
Firmengründer Emil Frey war. Sandro Compagno<br />
«Eines Nachts riss mich das Telefon aus<br />
dem Schlaf», erinnert sich Emil Frey in seiner<br />
1988 erschienenen, äusserst lesenswerten<br />
«Auto-Biografie». Am anderen Ende der<br />
Leitung war die Stadtpolizei: «Bei der Fibag<br />
brennt’s!»<br />
Emil Frey hatte die Fibag im Jahr 1946 gegründet.<br />
Unter seinem eigenen Namen wollte<br />
er fortan ausschliesslich den Fahrzeughandel<br />
betreiben und fasste deshalb den ebenfalls<br />
stark expandierenden Handel mit Motorrädern,<br />
Auto- und Motorradzubehör in<br />
einer neuen Tochterfirma zusammen. Über<br />
den Namen zerbrach sich der Unternehmer<br />
nicht den Kopf. Da es um den Handel mit<br />
Fahrzeug- und Industriebedarf ging, nahm er<br />
kurzerhand die Abkürzung davon: Fahrzeugund<br />
Industriebedarf AG. Die Fibag startete<br />
mit dem Import von englischen und deutschen<br />
Motorrädern (BSA, Victoria, Zündapp)<br />
samt Zubehör. Später kamen noch Motorroller<br />
von Rumi und Heinkel sowie Heinkel-<br />
Kabinenroller dazu. Dank des grossen Netzwerks<br />
von Emil Frey konnten schnell weitere<br />
Produkte ins Sortiment aufgenommen werden<br />
<strong>–</strong> insbesondere Autoersatzteile und -zubehör<br />
aus dem englischen Markt. In dieser<br />
Zeit waren die Fahrzeuge noch alles andere<br />
als vollständig ausgestattet, was der Fibag<br />
rasch volle Auftragsbücher und erfreuliche<br />
Geschäftsergebnisse bescherte.<br />
Ihre Lager und Büros hatte die junge Firma<br />
in einer stillgelegten Eisenhandlung am<br />
Sihlquai, in unmittelbarer Nähe des Zürcher<br />
Hauptbahnhofs. Die Liegenschaft gehörte<br />
der Stadt Zürich. Im Lager standen Motorräder,<br />
Pneus, Zündkerzen und anderes Zubehör.<br />
Das Erdgeschoss war zur Hälfte einem<br />
Lebensmittelhändler und zur anderen Hälfte<br />
einem Möbelgeschäft vermietet, das dort<br />
eine Beizerei betrieb. Dort nahm das Unheil<br />
seinen Lauf, das zum eingangs erwähnten<br />
Brand führte.<br />
40<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
Verglühte Motorräder nach dem Brand im Jahre 1948. Kurze Zeit später fand die Fibag im Zürcher Kreis 4 eine neue Bleibe. Fotos: Fibag.<br />
In jener Nacht im Jahr 1948 stürzte sich Emil<br />
Frey in seine Kleider und raste in die Stadt.<br />
Sein Geschäftsführer Hans Halswick war bereits<br />
vor Ort. «Ich fragte nur: Haben Sie die<br />
Papiere? Er verneinte. Ich kroch über die Böschung<br />
hinunter zur Sihl, tauchte mein Taschentuch<br />
ins kalte Wasser, hielt es mir<br />
vors Gesicht und eilte über die brennende<br />
Treppe hinauf in den ersten Stock. Es gelang<br />
mir noch, den Kassenschrank zu öffnen<br />
und die darin verwahrten Bücher in Sicherheit<br />
zu bringen. Nicht auszudenken, was<br />
ohne sie geschehen wäre! Schon mancher Geschäftsmann<br />
ist in grösste Schwierigkeiten<br />
gekommen, wenn er die Debitorenunterlagen<br />
verlor; schliesslich kann man nie damit<br />
rechnen, dass sich Schuldner aus freien Stücken<br />
zu erkennen geben.» Soweit die Erinnerungen<br />
von Emil Frey an jene Nacht im Jahr<br />
1948. Ausser einigen Motorradrahmen konnte<br />
nichts gerettet werden.<br />
Die folgenden 73 Jahre Firmengeschichte<br />
sollten jedoch glücklicherweise etwas weniger<br />
dramatisch, dafür umso erfolgreicher<br />
verlaufen. Schon nach kurzer Zeit in einem<br />
Provisorium fand Emil Frey einen neuen<br />
Standort für die Fibag an der Kernstrasse im<br />
Zürcher Kreis 4. Durch die Verbindungen mit<br />
der Fahrzeugzulieferbranche entwickelten<br />
sich auch Kontakte in industrielle Bereiche.<br />
Die Fibag konnte dadurch ihr Sortiment kontinuierlich<br />
erweitern. Es stellte sich heraus,<br />
dass keramische Werkstoffe nicht nur als<br />
Isolatoren für Zündkerzen wertvolle Dienste<br />
leisteten, sondern aufgrund ihrer Verschleissfestigkeit<br />
auch in der Textilindustrie<br />
eingesetzt werden konnten. So wurde dieses<br />
Geschäftsfeld erfolgreich aufgebaut wie später<br />
der Bereich Werkstatteinrichtungen.<br />
Dafür stellte die Fibag den Import von englischen<br />
Motorrädern ein, deren Qualität für<br />
den anspruchsvollen Schweizer Markt nicht<br />
mehr genügte. 1978 übernahm die Fibag die<br />
Firma Goldschmied und konnte so die Reifenmarken<br />
General Tire und Ohtsu (heute<br />
Falken) ins Produktportfolio übernehmen.<br />
Ohne es zu ahnen, wurde damit der Grundstein<br />
für die moderne Fibag gelegt. Mit sportlichem<br />
Zubehör, insbesondere Leichtmetallfelgen,<br />
machte sich die Frey-Tochter in der<br />
Branche einen Namen.<br />
Im Jahr 1975 verliess die Fibag die Stadt<br />
Zürich und zog nach Safenwil AG um.<br />
Gleichzeitig wurden wieder Motorroller ins<br />
Sortiment aufgenommen, die japanische Motorradmarke<br />
Kawasaki ist heute eine der bekanntesten<br />
Importmarken der Fibag. Vor<br />
knapp 20 Jahren folgten Kooperationen mit<br />
Herstellern wie Continental (Reifen), Banner<br />
(Batterien), Exxon Mobil (Schmierstoffe) und<br />
Wynn’s (Additive). Ab Ende 2005 übernahm<br />
die Fibag offiziell das Ersatzteilgeschäft für<br />
die Marken Cadillac, Corvette und Chevrolet<br />
des US-Herstellers General Motors. Ein Jahr<br />
später folgte das Ersatzteilgeschäft für die<br />
englischen Marken MG und Rover. Und 2007<br />
wurde die Fibag zudem autorisierte Ford-Ersatzteilhändlerin.<br />
Das stetige Wachstum führte dazu, dass<br />
mehr Mitarbeitende eingestellt werden konnten<br />
<strong>–</strong> mit der Folge, dass die Büroräumlichkeiten<br />
in Safenwil zu klein wurden. Mit der<br />
Übernahme des Zentrallagers der konkursiten<br />
Erb-Gruppe durch die Emil-Frey-Gruppe,<br />
erhielt die Fibag 2008 die Möglichkeit, in<br />
moderne, grosszügige Büroräumlichkeiten in<br />
Härkingen SO umzuziehen.<br />
Dort erfolgte 2010 ein Meilenstein punkto<br />
Digitalisierung: Der Online-Shop der Fibag<br />
ging live. Zunächst war das Interesse noch<br />
eher zurückhaltend. Nichtsdestotrotz wurde<br />
der Online-Shop konsequent ausgebaut.<br />
Heute ist er für viele Schweizer Garagisten in<br />
ihrem Alltag zum unverzichtbaren Werkzeug<br />
geworden. Dies drückt sich auch im kontinuierlichen<br />
Wachstum des Sortiments und der<br />
Fibag selbst aus.<br />
2013 wurde die Chemuwa Autozubehör AG<br />
als Tochtergesellschaft übernommen. Es<br />
folgten weitere Vereinbarungen mit Lieferanten<br />
wie Motorex, Castrol, Panolin oder<br />
BASF. 2016 wurde die Fibag offizielle Ersatzteilhändlerin<br />
der Marken Toyota und Lexus,<br />
gefolgt von Subaru und Daihatsu. Im vergangenen<br />
Jahr konnte eine Vereinbarung mit der<br />
Marke Total zum Schmierstoffvertrieb abgeschlossen<br />
werden. Zudem wurde die Chemuwa<br />
aufgelöst und vollumfänglich in die Fibag<br />
integriert. Heute zählt die älteste Tochter der<br />
Emil-Frey-Gruppe 30 Mitarbeitende, 13 weitere<br />
kümmern sich um den Import von Kawasaki-Motorrädern.<br />
Die Erfolgsgeschichte Fibag feiert <strong>2021</strong> ihr<br />
75-jähriges Bestehen. Gründer Emil Frey verlor<br />
nie aus den Augen, wem er den Erfolg<br />
zu verdanken hat: seinen zufriedenen Kunden<br />
und seinen fachmännischen, engagierten<br />
Mitarbeitenden. Dieses Denken, das den<br />
Kunden und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt<br />
stellt, ist in der gesamten Emil-Frey-<br />
Gruppe heute so präsent, wie es vor einem<br />
Dreivierteljahrhundert war. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
fibag.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>41
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
Interview mit Giorgio Feitknecht, CEO der ESA<br />
Wie Corona die ESA-Kunden<br />
digitaler gemacht hat<br />
Die ESA-Kunden tätigen über 70 Prozent ihrer Bestellungen via Webshop. Und die ESA setzt in Pandemiezeiten<br />
gezwungenerweise verstärkt auf Online-Meetings und E-<strong>Mai</strong>ls anstelle persönlicher Treffen. Die ESA sei digitaler<br />
geworden, sagt CEO Giorgio Feitknecht im Interview mit <strong>AUTOINSIDE</strong>. Sandro Compagno<br />
Herr Feitknecht, 2020 war für die Schweizer Garagisten sehr<br />
schwierig und <strong>2021</strong> hat nicht weniger herausfordernd angefangen.<br />
Wie ist die ESA in dieses Jahr gestartet?<br />
Giorgio Feitknecht, CEO der ESA: Wir haben, in Anbetracht der<br />
immer noch anhaltenden Situation rund um das Coronavirus, im ersten<br />
Quartal <strong>2021</strong> einen positiven Umsatz realisiert. Neben der grossen<br />
Verbundenheit unserer Kunden zur ESA und den winterlichen<br />
Bedingungen bis in den März hinein hat sicher auch das ESA-Massnahmenpaket<br />
unter dem Motto «Zusammen sind wir stark <strong>2021</strong>»<br />
dazu beigetragen.<br />
Wie stehen Sie eigentlich zu den bundesrätlichen Massnahmen?<br />
Zu streng, zu lasch oder gerade richtig?<br />
Leider haben wir es <strong>–</strong> nicht nur in der Schweiz <strong>–</strong> nicht geschafft,<br />
neue Infektionswellen zu verhindern. Das zeigt auf, wie komplex<br />
das Thema ist. Ich mute mir nicht zu, die verordneten Massnahmen<br />
aus epidemiologischer Sicht zu beurteilen. Als Bürger kann ich nachvollziehen,<br />
dass es Massnahmen braucht. Ich bin froh, dass sie in der<br />
Schweiz bisher weniger restriktiv sind als in der Mehrheit der anderen<br />
europäischen Länder. Dies ist natürlich kein Trost für alle jene,<br />
die in Branchen tätig sind, die von den Massnahmen stark und einschneidend<br />
betroffen sind und deren Existenz gefährdet ist.<br />
Bei meinem letzten Besuch bei Ihnen in Burgdorf im September<br />
2020 war ich beeindruckt von der Disziplin, mit der die Hygiene regeln<br />
umgesetzt wurden. Brauchte und braucht es angesichts der<br />
zunehmenden Corona-Müdigkeit vieler Menschen in diesem Land<br />
viel Überzeugungsarbeit, diese Regeln weiterhin durchzusetzen?<br />
Wie beim Autofahren birgt Müdigkeit Gefahren. Deshalb verfügt man<br />
in modernen Autos über Warnsysteme. Ich glaube, genau darum ist<br />
es wichtig, dass die Behörden die Bevölkerung für die Wichtigkeit der<br />
Hygiene- und Schutzmassnahmen sowie der Impfung immer wieder<br />
sensibilisieren. Ähnlich wie beim Warnsystem im Auto. Innerhalb<br />
der ESA versuchen wir, die Mitarbeitenden bestmöglich zu schützen.<br />
Was heisst das konkret?<br />
Home-Office, wo immer dies möglich ist, Maskenpflicht, regelmässige<br />
Erinnerung an die Verhaltensregeln sowie Anpassung der Infrastruktur<br />
und Prozesse. Das wird von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
wahrgenommen und mit diszipliniertem Verhalten quittiert.<br />
Ist die ESA heute eine andere Unternehmung als noch im Januar 2020?<br />
Wie viele Unternehmungen durchläuft auch die ESA eine besondere,<br />
strenge und ungewisse Zeit. Eine solche Erfahrung fördert den Teamgeist<br />
und die Solidarität. Für eine Unternehmung wie die ESA tätig<br />
zu sein, die auf so verbundene und treue Kunden zählen kann und<br />
die auch im Corona-Jahr 2020 ein positives Jahresergebnis erzielen<br />
konnte, ist erfreulich und zugleich motivierend. An unserer Unternehmenskultur<br />
und unserem Verständnis des Grundauftrags <strong>–</strong> dem<br />
Dienst an unseren Kunden <strong>–</strong> hat sich nichts geändert. Aber wir <strong>–</strong> damit<br />
meine ich sowohl uns Mitarbeitende wie auch unsere Kunden<br />
<strong>–</strong> sind sicher noch enger zusammen gewachsen. Das macht die ESA<br />
noch stärker als zuvor.<br />
Sie führen ein Unternehmen mit 600 Mitarbeitenden. Was hat<br />
sich an Ihrer Führungsfunktion durch die Pandemie in den letzten<br />
zwölf Monaten verändert?<br />
Seit einem Jahr ist die Pandemie ein fixes Traktandum in jedem Führungsmeeting.<br />
Wir analysieren laufend die Situation und die bei der<br />
ESA angewandten Massnahmen, um sie bei Bedarf anzupassen und<br />
so die Handlungsfähigkeit der ESA zu gewährleisten. Da der persönliche<br />
Kontakt zu meiden ist und seit Mitte Januar eine Home-Office-<br />
Pflicht besteht, hat sich auch die interne Information und Kommunikation<br />
stark verändert. Wir kommunizieren in dieser Zeit intensiver,<br />
aber meistens virtuell via E-<strong>Mai</strong>l oder über Online-Meetings. Dadurch<br />
haben wir bei der ESA gelernt, mit diesen neuen Kommunikationsmitteln<br />
umzugehen. Das klappt heute zwar gut, ersetzt aber<br />
nicht den wichtigen persönlichen Kontakt.<br />
Sie haben eingangs das Massnahmenpaket erwähnt, das die ESA<br />
geschnürt hat, um Garagen und Carrosseriebetriebe in dieser<br />
schwierigen Zeit zu unterstützen. Können Sie ein erstes Zwischenfazit<br />
ziehen?<br />
Die Rückmeldungen der Kunden sind äusserst positiv. Wenn wir analysieren,<br />
wie die unterschiedlichen Angebote des Massnahmenpakets<br />
genutzt werden, bestätigt sich dies. Wir ziehen also eine sehr<br />
42<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
positive Zwischenbilanz und es freut uns ausserordentlich, dass wir<br />
in dieser wirtschaftlich angespannten Zeit unseren Mitinhabern und<br />
Kunden etwas zurückgeben können <strong>–</strong> ganz nach unserem genossenschaftlichen<br />
Gedanken «Zusammen sind wir stark».<br />
Unter anderem gehören erweiterte Möglichkeiten zur Finanzierung<br />
von Investitionen und ein 0-Prozent-Leasing auf Investitionsgüter<br />
zum Angebot. Sind Ihre Kunden überhaupt in der Lage, zu investieren?<br />
Allgemein beobachten wir, dass aktuell zurückhaltend in Grossprojekte<br />
wie Neubauten und Erneuerungsprojekte investiert wird. Hingegen<br />
tätigen die Garagen und Carrosserien weiterhin Ersatzbeschaffungen.<br />
Unsere Finanzierungslösungen helfen, zu investieren, wo es<br />
notwendig ist, ohne dass unsere Kunden dadurch in Liquiditätsengpässe<br />
geraten oder Mehrkosten zu tragen haben.<br />
Die Pandemie hat unsere Gesellschaft digitaler gemacht. Gilt das<br />
auch für die ESA?<br />
Auch die ESA hat bezüglich Digitalisierung dazugelernt, Projekte umgesetzt<br />
und sich weiterentwickelt. Einige Beispiele: Heute gehören<br />
Zoom und Home-Office bei vielen Mitarbeitenden zum Alltag. Das<br />
war vor der Pandemie nicht der Fall. Im vergangenen Herbst haben<br />
wir bei der ESA aus Hygiene- und Sicherheitsgründen das Bezahlen<br />
mit Bargeld abgeschafft und durch elektronische Zahlungsmittel ersetzt.<br />
Und der Anteil, der über esa.ch getätigten Bestellungen, liegt<br />
so hoch wie noch nie: bei über 70 Prozent!<br />
Wo sehen Sie <strong>–</strong> unabhängig von Corona <strong>–</strong> die grössten Herausforderungen<br />
für die ESA und für das Schweizer Autogewerbe in den<br />
nächsten Jahren?<br />
Die Automobilbranche befindet sich in einem Umbruch, der uns über<br />
Jahre begleiten und beschäftigen wird. Da geht es um Themen wie<br />
neue Technologien, neue Mobilitätsformen, Digitalisierung der Arbeits-<br />
und Vertriebsprozesse, autonomes Fahren etc. Aber auch um<br />
gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Themen wie Umwelt,<br />
Mobilität oder neue Arbeitsmodelle. Die gesamte Branche<br />
muss sich flexibel an die Entwicklungen anpassen. Ein freier Wettbewerb<br />
im Markt für Fahrzeuge und Ersatzteile, Wartung und Reparatur<br />
muss dabei gegeben sein. Im Interesse aller Branchenteilnehmer<br />
und Konsumenten ist es notwendig, dass Gesetze langfristig allen<br />
Unternehmen der Branche den uneingeschränkten, einfachen und erschwinglichen<br />
Zugang zu allgemeinen und technischen Fahrzeuginformationen,<br />
zu Weiterbildungen, zu Software, Spezialwerkzeugen<br />
etc. weiterhin garantieren.<br />
Die ESA-GV findet erneut auf dem Zirkularweg statt. Wie gelingt es<br />
Ihnen, mit Ihren Genossenschaftern in Kontakt zu bleiben?<br />
Die Corona-Massnahmen setzen da Grenzen. Wir nutzen die üblichen<br />
Kanäle wie die Post oder Online-Medien wie Newsletter oder<br />
E-<strong>Mai</strong>l. Wir haben neu mit spezifischen Kundengruppen auch Online-Meetings<br />
und Online-Schulungen durchgeführt. Der persönliche<br />
Kontakt erfolgt per Telefon und im Rahmen von individuellen<br />
Kundenbesuchen, die immer unter Einhaltung der Schutzmassnahmen<br />
erfolgen. Insofern warten wir sehnsüchtig auf die «Normalität»,<br />
damit wir unseren Mitinhabern und Kunden wieder individuell und<br />
an interessanten und geselligen Anlässen begegnen können. Ich bin<br />
zuversichtlich und freue mich sehr, dass es auch dank der Impfungen<br />
bald wieder anders sein wird. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
esa.ch<br />
«Wollen unseren Mitinhabern und Kunden etwas zurückgeben»: Giorgio Feitknecht.<br />
Foto: ESA.<br />
ESA steigt als Gold-Partner ein<br />
Die ESA nutzt die Plattform der beiden Messen Transport-CH und<br />
Aftermarket-CH sowie das dazugehörende Branchenportal umfassend<br />
für ihre Aktivitäten. Sieben Monate vor Beginn der beiden Leitmessen<br />
in Bern, die vom 10. bis 13. November <strong>2021</strong> stattfinden werden, haben<br />
die über 200 Aussteller mehr Ausstellungsfläche gebucht als vor<br />
zwei Jahren. Auch die ESA wird in Bern zu den prominenten Ausstellern<br />
gehören. Mit der «ESA-Piazzalpina» hat sich der Marktführer<br />
einen prominenten Platz in den Messehallen gesichert, um Kunden<br />
empfangen und beraten zu können.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>43
BRANCHENVERTRETUNG PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
/ DIENSTLEISTUNGEN<br />
Neue Reifenetikette<br />
Das müssen Sie ab 1. <strong>Mai</strong> wissen!<br />
Am 1. <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> wurde die neue Reifenetikette eingeführt. Sie ist EU-weit gültig und wird von der Schweiz<br />
übernommen. Für die Garagisten wird sich einiges ändern. Sandro Compagno<br />
Unter anderem wurde die Reifenetikette visuell<br />
neugestaltet. Damit soll sichergestellt werden,<br />
dass Verbraucher transparente Informationen<br />
zur Treibstoffeffizienz, Sicherheit und<br />
zum Rollgeräusch der Reifen erhalten und diese<br />
beim Kaufentscheid berücksichtigen können.<br />
Die Klassifizierung in den drei Bereichen<br />
wird wie folgt dargestellt:<br />
• Treibstoffeffizienz: Skala mit den<br />
Treibstoffeffizienzklassen A bis E<br />
• Sicherheit: Skala mit Nasshaftungseigenschaft<br />
A bis E<br />
• Rollgeräusch: Angabe des dB-Werts und<br />
einer Klassifizierung A bis C<br />
Bisher war die Kennzeichnung der Reifen für<br />
Personenwagen (Klasse C1) sowie für leichte<br />
Nutzfahrzeuge (Klasse C2) vorgeschrieben. Die<br />
neue Reifenetikette gilt neu auch für Reifen<br />
für schwere Nutzfahrzeuge (Klasse C3).<br />
Einige Autobesitzer möchten die Kaufentscheidung<br />
vor der Montage der Reifen in<br />
der Garage treffen oder sie kaufen Reifen im<br />
Internet. Aus diesem Grund verpflichtet die<br />
EU die Hersteller, ein Produktdatenblatt für<br />
die Reifen zu erstellen. Es ergänzt die Kennzeichnung<br />
mittels Reifenetikette und muss<br />
dem Kunden bereitgestellt werden. Die Reifen<br />
werden in die EU-Produktdatenbank<br />
aufgenommen. Die für Käufer und Händler<br />
relevanten Informationen werden im öffentlichen<br />
Teil der Produktdatenbank zugänglich<br />
gemacht. Der Zugang wird durch einen<br />
QR-Code ermöglicht. Die Datenbank ist seit<br />
1. <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> unter diesem Link verfügbar:<br />
https://eprel.ec.europa.eu/<br />
Die neue Reifenetikette gilt seit 1. <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>. Quelle: BFE.<br />
Neue Regelungen für den Handel<br />
Im Verkauf der Reifen ändert sich einiges <strong>–</strong><br />
auch für die Garagisten:<br />
• In der Verkaufsstelle muss die Reifenetikette<br />
in Form eines Aufklebers deutlich<br />
sichtbar und vollständig lesbar auf<br />
dem Reifen aufgebracht sein. Auch das<br />
Produktdatenblatt <strong>–</strong> auf Nachfrage in gedruckter<br />
Form <strong>–</strong> muss vorliegen.<br />
• Es muss sichergestellt werden, dass der<br />
Endnutzer vor dem Kauf eine Kopie der<br />
Reifenetikette erhält, falls zum Kauf angebotene<br />
Reifen für ihn zum Zeitpunkt<br />
des Verkaufs nicht sichtbar sind.<br />
• Werden Reifen im Internet zum Kauf<br />
angeboten, muss sichergestellt werden,<br />
dass die Reifenetikette in der Nähe der<br />
Preisangabe angezeigt wird und das Produktdatenblatt<br />
abgerufen werden kann.<br />
Die Reifenetikette muss so gross sein,<br />
dass sie deutlich sichtbar und lesbar ist.<br />
• Werden in Verkaufsbroschüren Reifen in<br />
tabellarischer Form angezeigt, können<br />
die Angaben der Reifenetikette ebenfalls<br />
in tabellarischer Darstellung angezeigt<br />
werden. Wichtig ist dabei, dass die<br />
Informationen vollständig sind und am<br />
Anfang der Broschüre die Inhalte der<br />
Reifenetikette erläutert werden.<br />
Auch in der Werbung und im Verkauf von<br />
Neuwagen bringt die neue Regelung einige<br />
Änderungen:<br />
• Werden in einer Werbung für oder in<br />
Verkaufsunterlagen von Neuwagen spezifische<br />
Reifen genannt (mit Marke und<br />
Modell) müssen die Informationen der<br />
Reifenetikette aufgeführt werden.<br />
• Werden beim Verkauf von Neuwagen<br />
mehrere Reifen explizit zur Auswahl angeboten<br />
(mit Marken und Modell), müssen<br />
die Informationen der Reifenetikette<br />
angezeigt werden.<br />
• Bei der Fahrzeugübergabe muss die Reifenetikette<br />
der montierten Reifen mitgeliefert<br />
werden.<br />
Sind Reifen noch mit der bisherigen Reifenetikette<br />
ausgestattet, können sie weiterhin so<br />
angeboten und verkauft werden. Die Reifenetikette<br />
muss bei diesen Reifen nicht ausgetauscht<br />
werden. <<br />
seit<br />
1964<br />
CORTELLINI &<br />
MARCHAND AG<br />
Der umfassendste<br />
Auto-Steuergeräte-Reparatur-<br />
Service<br />
von Cortellini & Marchand AG.<br />
www.auto-steuergeraete.ch<br />
061312 40 40<br />
Rheinfelderstrass 6, 4127 Birsfelden<br />
Sie suchen, wir finden <strong>–</strong><br />
Ihr Suchservice für<br />
Auto-Occasionsteile<br />
www.gebrauchte-fahrzeugteile.ch<br />
44<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Wir feiern 75 Jahre.<br />
Feiern Sie mit uns!<br />
Seit 75 Jahren sind wir als Lieferant im Bereich Auto Ersatzteile<br />
und Zubehör für Sie im Einsatz. Profitieren Sie im Jubiläumsjahr<br />
<strong>2021</strong> jeden Monat von unserer Jubiläumsaktion*.<br />
Wir danken unseren Partnern herzlich für die Unterstützung unserer Jubiläumsaktion:<br />
* Details zu den Bedingungen und Aktionen erfahren Sie<br />
über unseren Newsletter. Einfach QR Code scannen und<br />
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BILDUNG<br />
Einen Lehrberuf von A bis Z kennenlernen:<br />
Die Schnupperlehre ist ein bewährter Klassiker.<br />
Foto: Istock<br />
Den Stellenwert von Schnupperlehren erkannt<br />
Es beginnt mit der Bewerbung<br />
Trotz Corona-Krise haben seit Herbst 2020 viele Garagisten Schnupperlehren vor Ort ermöglicht.<br />
Das zahlt sich aus, wie eine <strong>AUTOINSIDE</strong>-Umfrage zeigt: Die Lehrstellen für den Sommer können<br />
mit geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten besetzt werden. Mike Gadient<br />
Schnupperlehren bleiben im Gedächtnis haften<br />
<strong>–</strong> wegen der Fülle an Eindrücken und der<br />
aufkommenden Nervosität rund um die Premiere<br />
im Berufsleben der Erwachsenen. Dem<br />
Schnuppern kommt eine grosse Bedeutung zu,<br />
denn es bildet den Start in den Berufswahlprozess.<br />
«Es ist unerlässlich, dass Jugendliche<br />
in dieser wichtigen Phase der Berufsorientierung<br />
trotz Pandemie einen Einblick in die<br />
Arbeitswelt erhalten. Dies ist unter Einhaltung<br />
der Schutzkonzepte möglich», sagt Christine<br />
Davatz, Vizedirektorin des Schweizerischen<br />
Gewerbeverbandes sgv und verantwortlich für<br />
die Berufsbildung. Die Garagenbetriebe haben<br />
im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten<br />
Einblicke vor Ort gewährt. «Dies ist wichtig<br />
sowohl für Betriebe wie auch für die Jugendlichen.<br />
Wie sollen sonst Unentschlossene herausfinden,<br />
was für eine Lehre sie machen wollen?»,<br />
so Christine Davatz.<br />
Viele Garagenbetriebe haben den Wert von<br />
Schnupperlehren erkannt und nehmen den<br />
Aufwand trotz Pandemie auf sich. «Wir halten<br />
alle Schutzmassnahmen ein. So können derzeit<br />
keine Gruppen vorbeikommen, sondern<br />
‹nur› Einzelpersonen», sagt Gesa Gaiser, Leiterin<br />
Berufsbildung bei der Amag Group AG.<br />
Die Amag verzeichnet schweizweit eine unverändert<br />
«sehr hohe Nachfrage» nach Schnupper-Angeboten.<br />
Während die Garage Georges<br />
Bovet SA in Grolley FR diesen Eindruck bestätigen<br />
kann, registrieren die Tognetti Auto<br />
SA in Gordola TI und Emil Frey in Bern einen<br />
Rückgang. «Wahrscheinlich haben die Schüler<br />
angenommen, dass sich eine Anfrage aufgrund<br />
des Shutdowns gar nicht lohnt», vermutet<br />
Andreas Schär, Betriebsleiter der Emil<br />
Frey. Als Ende Dezember erst zwei der fünf<br />
Lehrstellen für diesen Sommer besetzt waren,<br />
kamen bei ihm Bedenken auf. «Plötzlich gab<br />
es dann wieder einen Schub an guten Kandidaten.»<br />
Ende März wurde der letzte Lehrvertag<br />
unterzeichnet, womit im August am Berner<br />
Standort je ein neuer Automobil-Mechatroniker,<br />
Automobil-Fachmann, Detailhandelsfachmann,<br />
Carrosseriespengler und Autolackierer<br />
das Berufsleben in Angriff nehmen.<br />
Für alle angefragten Garagen kam und kommt<br />
es nicht in Frage, auf Schnupperlehren vor<br />
Ort zu verzichten. «Der Mensch steht<br />
während der Lehre im Mittelpunkt. Umso<br />
wichtiger ist es, seine Neigungen und Begabung<br />
kennenzulernen», sagt Andreas Schär.<br />
Georges Bovet, der ebenfalls alle Lehrstellen<br />
besetzen konnte, bringt die Sichtweise der<br />
Jugendlichen ins Spiel: «Sie sehen ihren zukünftigen<br />
Arbeitsplatz und in welchem Umfeld<br />
sie arbeiten werden.» Die Schüler sollen<br />
sich ein Bild von der Arbeit und der Umgebung<br />
machen, pflichtet ihm Piero Colatruglio<br />
aus dem Tessin bei. Die Tognetti Auto SA hat<br />
noch freie Ausbildungsplätze zu vergeben.<br />
Ebenso wie die Amag gesamtschweizerisch<br />
betrachtet. «Wir sind überzeugt, dass wir alle<br />
unsere 250 Lehrstellen ab August besetzen<br />
können», so Gesa Gaiser. Sie empfiehlt, die<br />
Schnupperlehren authentisch zu gestalten,<br />
damit das gegenseitige Kennenlernen erfolgreich<br />
verläuft. «Wir zeigen genau das, was bei<br />
uns in der Lehre vor sich geht.»<br />
Diese Aussagen lassen bereits erahnen, weshalb<br />
virtuelle Möglichkeiten kein adäquater<br />
Ersatz sind. Der Ablauf einer Schnupperlehre<br />
bei der Tognetti Auto SA verdeutlicht dies.<br />
«Die Schnupperlehre dauert drei Tage. Die<br />
46<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
Schüler begleiten den Werkstattmitarbeitenden<br />
bei seiner Arbeit», erklärt Piero Colatruglio.<br />
Einen einwöchigen Einblick erhalten die<br />
Bewerber für eine Lehrstelle. «Kleinere Arbeiten<br />
dürfen dann unter Aufsicht selber durchgeführt<br />
werden.» Der Mitarbeitende teilt seine<br />
Eindrücke anschliessend dem Ausbildungsverantwortlichen<br />
mit.<br />
Beobachten und selber Ausführen <strong>–</strong> das sind<br />
Elemente, die Ausbildungsbetriebe seit jeher<br />
für ihre Schnupperlehren beherzigen und<br />
die der AGVS in einem Schnuppertagebuch<br />
festgehalten hat (siehe QR-Code). Die Garage<br />
Georges Bovet SA setzt auf den Leitfaden, der<br />
einen vielseitigen Ablauf der Schnupperlehre<br />
zeichnet. Bei einer Lehrstellen-Bewerbung<br />
verlangen die Westschweizer zudem, dass der<br />
AGVS-Eignungstest beigelegt ist. Kandidierende<br />
sehen dank der Ergebnisse, für welche<br />
Grundbildung sie sich eignen und ob sie den<br />
Anforderungen im Autogewerbe gewachsen<br />
sind. Lehrabbrüche werden so auf ein Minimum<br />
reduziert. «Der AGVS-Eignungstest ist<br />
eine gute Sache, weil die Resultate bei allen<br />
Berufskollegen denselben Stellenwert geniessen»,<br />
lobt Andreas Schär.<br />
Eine Schlüsselfunktion für eine gelungene<br />
Schnupperlehre nehmen aus seiner Sicht übrigens<br />
die involvierten Personen ein. Am Berner<br />
Emil-Frey-Standort verbringen die Schüler<br />
den Tag häufig mit Mitarbeitenden, die zwischen<br />
18 und 30 Jahre alt sind und aus eigener<br />
Erfahrung berichten können oder eigene Kinder<br />
haben. «Beteiligen soll sich, wer es gerne<br />
macht.» Die Amag verfolgt denselben Ansatz<br />
und bindet ihre Lernenden mit ein. Gesa Gaiser<br />
erklärt: «Die interessierten Schüler begleiten<br />
unsere Lernenden in ihrem ausgewählten<br />
Schnupperberuf und können aktiv mitarbeiten.<br />
Ihnen wird jeweils auch erzählt, was sie<br />
im überbetrieblichen Kurs und in der Berufsschule<br />
alles lernen und machen.»<br />
Für ihr Engagement ernten die Garagenbetriebe<br />
nicht nur zufriedene und begeisterte<br />
Schnuppernde. Sie erhalten auch viel zurück,<br />
ist sich Andreas Schär sicher: «Es beginnt mit<br />
dem Bewerbungsdossier und endet mit gestandenen<br />
Persönlichkeiten mit viel Fachkompetenz.<br />
Die Jugendlichen wachsen an ihrer<br />
Aufgabe und die Branche erhält neues Fachpersonal.»<br />
<<br />
Schnuppertagebuch<br />
Der AGVS bietet ein<br />
Schnuppertagebuch für die<br />
technischen Grundbildungen,<br />
das eine Programm-Checkliste<br />
enthält.<br />
Didaktikmodul «Lernende<br />
selektieren»<br />
Berufsbildnerinnen und<br />
Berufsbildner müssen immer<br />
à jour sein, was die in Kraft<br />
getretene neue Bildungsverordnung<br />
beweist. Der AGVS<br />
bietet mit dem Didaktikmodul in diesem<br />
komplexen beruflichen Umfeld Hand.<br />
WEKA Praxis-Seminare<br />
Fokussierte eintägige Weiterbildungen<br />
für Fach- und Führungskräfte<br />
Unser umfassendes Seminarangebot umfasst<br />
über 250 Themen aus folgenden Bereichen:<br />
• Personalwesen<br />
• Führung<br />
• Finanzen/Steuern<br />
• Geschäftsführung<br />
• Kommunikation<br />
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• Marketing<br />
• IT/Datenschutz<br />
Alle Infos unter: praxisseminare.ch<br />
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zu aktuellen Themen! Das aktuelle<br />
Programm finden Sie unter:<br />
praxisseminare.ch/praxisseminare-digital<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>47
BILDUNG<br />
Christian Böbner hat die Weiterbildung zum<br />
Automobil-Werkstattkoordinator erfolgreich<br />
abgeschlossen. Foto: OnAir/AGVS-Medien<br />
Video<br />
Schlüsselfunktion zwischen<br />
Kunde und Werkstatt<br />
Automobil-Werkstattkoordinatoren und -koordinatorinnen arbeiten an der Schnittstelle zwischen Kundendienst<br />
und Werkstatt. Als Fachspezialisten, Führungspersonen und Ausbildende kommt ihnen in einem Garagenbetrieb<br />
im After-Sales eine Schlüsselfunktion zu. Reinhard Kronenberg<br />
Unternehmerisches Denken und gleichzeitig<br />
ein tiefes Verständnis für die Technik: Das<br />
ist die ideale Kombination, die jemand mitbringen<br />
muss für diesen faszinierenden Job in<br />
einem Garagenbetrieb, den Automobil-Werkstattkoordinator.<br />
Doch das allein reicht noch<br />
nicht: «Man muss auch ausdauernd sein und<br />
man muss gut koordinieren und gut kommunizieren<br />
können», sagt Christian Böbner. Dies,<br />
weil die Automobil-Werkstattkoordinatoren<br />
kompetente Geschäftspartner für die Kunden,<br />
Versicherungen und Lieferanten sind und fähig<br />
sein müssen, die Kunden zuvorkommend,<br />
fachgerecht und in einer verständlichen Sprache<br />
zu beraten.<br />
Automobil-Werkstattkoordinatoren stehen<br />
einem Werkstatt-Team vor. Sie sind verantwortlich<br />
für das Budget und die Zielerreichung der<br />
Werkstatt. Zudem zeichnen sie für die effiziente<br />
Planung und die Koordination eines reibungslosen<br />
Ablaufs einer Werkstatt verantwortlich. Sie<br />
setzen ihre Mitarbeiter gezielt ein, überwachen<br />
die Arbeiten und sind für die Einhaltung des<br />
Kosten- und Terminrahmens zuständig. Und das<br />
Wichtigste formuliert Christian Böbner so: «Man<br />
muss es in jedem Fall mit Freude machen.»<br />
Automobildiagnostiker können in einem Zusatzjahr<br />
auch den Fachausweis zum Automobil-Werkstattkoordinator<br />
erlangen, da das<br />
erste Ausbildungsjahr bei beiden Weiterbildungen<br />
identisch ist. Das heisst, im ersten<br />
Ausbildungsjahr stehen technische Kompetenzen<br />
im Vordergrund und das zweite Ausbildungsjahr<br />
beinhaltet die Kompetenzbereiche<br />
Werkstattprozesse, Personalmanagement,<br />
Recht, Kundenkontakte und Administration.<br />
Christian Böbner, 32, arbeitet beim Autohaus<br />
Steffen in Oberkirch LU. Er hat im Dezember<br />
2017 die Berufsprüfung zum Automobil-<br />
Werkstattkoordinator mit eidgenössischem<br />
Fachausweis abgeschlossen. Und er ist stolz<br />
darauf, zurecht, denn eine Weiterbildung,<br />
wie er und mit ihm inzwischen Tausende im<br />
Autogewerbe gemacht haben, ist kein Spaziergang.<br />
«Der zeitliche Aufwand für die Weiterbildung<br />
war gross», sagt er rückblickend.<br />
Christian Böbner hat das trotz Familie und<br />
zwei Kindern zuhause geschafft, «weil ich immer<br />
zwischendurch irgendwo eine Lücke gefunden<br />
habe, um zu lernen».<br />
Dazu braucht es eine grosse Portion Motivation.<br />
Im Fall von Christian Böbner war das,<br />
mehr Verantwortung im Beruf übernehmen<br />
zu können. «Gleichzeitig wollte ich aber auch<br />
einen Beitrag leisten zum wirtschaftlichen Erfolg<br />
des Betriebs und zu einer höheren Kundenzufriedenheit,<br />
was in aller Regel direkt<br />
miteinander zusammenhängt.» Das geht jedoch<br />
nicht ohne die Unterstützung zu Hause.<br />
Und auch nicht ohne die Unterstützung im Betrieb.<br />
«Die war während der ganzen Weiterbildung<br />
immer sehr gross», sagt Böbner. Immer,<br />
wenn er irgendwo anstand oder nicht mehr<br />
weiterwusste, konnte er fragen. «Dafür bin<br />
ich heute noch dankbar.»<br />
Böbners Weiterbildung hat sich für alle Beteiligten<br />
gelohnt: Er selbst hat von der Weiterbildung<br />
profitiert, indem er einen noch interessanteren<br />
und noch abwechslungsreicheren Job<br />
machen kann und dabei erst noch sein persönliches<br />
Netzwerk erweitert hat. Profitiert hat aber<br />
auch der Betrieb: «Wir erhalten noch besser ausgebildete<br />
Mitarbeitende, die wir noch gezielter<br />
in ihren Aufgabenbereichen einsetzen können»,<br />
bestätigt Daniel Steffen, Chef von Christian Böbner<br />
und zusammen mit seiner Frau Inhaber des<br />
Autohauses. Man schätze das Interesse der Mitarbeitenden<br />
am Thema Weiterbildung sehr und<br />
fördere sie deshalb auch aktiv.<br />
Und natürlich hätte Christian Böbner diese<br />
Herausforderung nicht angenommen, wenn er<br />
nicht davon überzeugt wäre, dass seine Branche<br />
eine attraktive Perspektive bietet: «Egal,<br />
wie die Autos künftig angetrieben werden,<br />
etwas geht immer kaputt und muss repariert<br />
werden. Unsere Branche hat deshalb mit Sicherheit<br />
eine grosse Zukunft.» <<br />
Alles zur Weiterbildung<br />
Weitere Informationen und<br />
ein Video zum Lehrgang<br />
«Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />
mit eidg.<br />
Fachausweis» entnehmen<br />
Sie durch Scannen des<br />
QR-Codes:<br />
Details zu den Bildungspartnern<br />
und Infoabenden<br />
entnehmen Sie durch<br />
Scannen des QR-Codes:<br />
48<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
«Verkauf 2022+»: Detailhandelsfachmann/-frau EFZ «Automobil Sales» und «Automobil After-Sales»<br />
Für alle, die Kundenkontakt und<br />
Mobilitätsberatung schätzen<br />
Wegen der neuen Mobilitätsformen, alternativer Antriebstechnologien und Fahrerassistenzsystemen nimmt die<br />
Kundenberatung und der Fahrzeugverkauf in den Garagenbetrieben einen immer wichtigeren Stellenwert ein.<br />
Der AGVS trägt dem Wandel zum Mobilitätsdienstleister ab 2022 mit den neuen Grundbildungen der Branche<br />
«Automobil Sales» und «Automobil After-Sales» Rechnung. Mike Gadient und Olivier Maeder<br />
Detailhandelsfachleute, die Kunden im<br />
Showroom, am Telefon oder online beraten<br />
und bedienen. Die Rekrutierung dieser<br />
Fachleute für den Autohandel, dem umsatzstärksten<br />
Bereich der Garage, erfolgt künftig<br />
über eine branchenspezifische, dreijährige<br />
EFZ-Grundbildung des Detailhandels. Der<br />
AGVS bietet ab Sommer 2022 die Grundbildung<br />
in der Ausbildungs- und Prüfungsbranche<br />
«Automobiles Sales» an <strong>–</strong> parallel dazu<br />
wird die bereits bestehende Branche «Automobil<br />
After-Sales» (bisher Autoteile-Logistik)<br />
neu positioniert.<br />
Der Grundstein für die neue Branche «Automobil<br />
Sales» konnte 2019 im Rahmen des<br />
Projekts «Verkauf 2022+» gelegt werden. Damals<br />
erhielten der AGVS und seine Mitglieder<br />
grünes Licht von der Kommission für<br />
Berufsentwicklung der Detailhandelsberufe,<br />
der Schweizerischen Berufsbildungsämter-Konferenz<br />
SBBK und dem Staatssekretariat<br />
für Bildung, Forschung und Innovation<br />
SBFI. Es konnten seitens AGVS genügend Argumente<br />
aufgeführt werden, um die steigenden<br />
Anforderungen an die Fachkräfte im Sales-Bereich<br />
aufzuzeigen. Die Beratung wird<br />
etwa durch neue Antriebstechnologien wie<br />
Elektro, Wasserstoff, LNG oder CNG komplexer.<br />
Die Kunden lassen sich ausserdem über<br />
die verschiedenen Fahrassistenzsysteme und<br />
über neue Dienstleistungen wie Carsharing<br />
oder Autoabos informieren.<br />
Die Neupositionierung der Branche «Automobil<br />
After-Sales» wurde nötig, weil das<br />
neue Berufsbild der Detailhandelsberufe<br />
über alle Branchen anspruchsvolle Kundenund<br />
Verkaufsgespräche voraussetzt. Somit<br />
wird auch für Lernende der Branche After-<br />
Sales die Kundenberatung einen noch wichtigeren<br />
Stellenwert einnehmen. <<br />
neu!<br />
neu<br />
positioniert!<br />
Detailhandelsfachmann/-frau EFZ Automobil Sales<br />
Für diese Grundbildung braucht es eine abgeschlossene Volksschule,<br />
oberste oder mittlere Schulstufe. Detailhandelsfachleute beraten<br />
und bedienen Kunden im Showroom, am Telefon und online. Sie<br />
gestalten ein attraktives Kundenerlebnis beim Verkauf von Fahrzeugen<br />
oder anderen Mobilitätsdienstleistungen. In einem Verkaufsgespräch<br />
zeigen Detailhandelsfachleute anhand eines Fahrzeugs<br />
oder einer Dienstleistung den Nutzen, die Varianten und die Optionen<br />
verständlich auf, erörtern die Vor- und Nachteile der verschiedenen<br />
Finanzierungsmöglichkeiten und legen die im Zusammenhang mit Antriebskonzepten<br />
nötigen Zusatzinvestitionen dar. Sie koordinieren den<br />
Fahrzeugbeschaffungsprozess von der Bestellung bis zur Auslieferung.<br />
Weiter erarbeiten sie Konzepte zur Präsentation von Fahrzeugen und<br />
Dienstleistungen auf Online-Plattformen oder in den sozialen Medien,<br />
sie kalkulieren Verkaufspreise von Gebrauchtwagen und erstellen<br />
Ankaufs- und Eintauschangebote von Fahrzeugen.<br />
Das sind die sechs Handlungskompetenzbereiche:<br />
• Gestalten von Kundenbeziehungen<br />
• Bewirtschaften und Präsentieren von Produkten und Dienstleistungen<br />
• Erwerben, Einbringen und Weiterentwickeln von Produkte- und<br />
Dienstleistungskenntnissen<br />
• Interagieren im Betrieb und in der Branche<br />
• Gestalten von Einkaufserlebnissen<br />
• Betreuen von Online-Shops<br />
- Es wird eine Fremdsprache mit Niveau B1 (ESP)<br />
vermittelt.<br />
- 3 Jahre Lehrzeit<br />
- 1-2 Tage Berufsfachschule pro Woche<br />
- 14 Tage überbetriebliche Kurse<br />
- 6 Handlungskompetenzbereiche<br />
Weitere Infos, auch<br />
über Detailhandelsfachmann/-frau<br />
EBA<br />
Automobil After-Sales<br />
Detailhandelsfachmann/-frau EFZ<br />
Automobil After-Sales<br />
Für diese Grundbildung braucht es eine abgeschlossene Volksschule,<br />
oberste oder mittlere Schulstufe. Detailhandelsfachmänner/-frauen<br />
EFZ «Automobil After-Sales» beraten und bedienen Kunden im Autoersatzteildienst<br />
und im Zubehörbereich. Sie tun dies telefonisch, online<br />
oder im persönlichen Kontakt. Anhand von fahrzeug- oder produktspezifischen<br />
Daten recherchieren, präsentieren und bestellen sie für<br />
externe sowie interne Kunden die benötigten Autoersatzteile sowie<br />
Zubehör und vermitteln zusätzliche Dienstleistungen. Sie behandeln<br />
Rücknahmen und Garantiefälle professionell. Detailhandelsfachleute<br />
präsentieren ihre Produkte und Dienstleistungen attraktiv und gestalten<br />
Verkaufspromotionen und saisonale Ausstellungen mit. Sie überwachen<br />
den Warenbeschaffungsprozess von der Bestellung bis zur Ablieferung.<br />
Das sind die sechs Handlungskompetenzbereiche:<br />
• Gestalten von Kundenbeziehungen<br />
• Bewirtschaften und Präsentieren von Produkten und Dienstleistungen<br />
• Erwerben, Einbringen und Weiterentwickeln von Produkte- und<br />
Dienstleistungskenntnissen<br />
• Interagieren im Betrieb und in der Branche<br />
• Gestalten von Einkaufserlebnissen<br />
• Betreuen von Online-Shops<br />
- Es wird eine Fremdsprache mit Niveau B1 (ESP) vermittelt.<br />
- 3 Jahre Lehrzeit<br />
- 1-2 Tage Berufsfachschule pro Woche<br />
- 14 Tage überbetriebliche Kurse<br />
- 6 Handlungskompetenzbereiche<br />
Mindestanforderungen für Lehrbetriebe Seite 50<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>49
BILDUNG<br />
«Verkauf 2022+»: Detailhandelsfachmann/-frau EFZ «Automobil Sales» und «Automobil After-Sales»<br />
Diese Kriterien müssen<br />
Lehrbetriebe erfüllen<br />
Ab 2022 wird der AGVS neben der Grundbildung Detailhandelsfachmann/-frau «Automobil After-Sales» (bisher<br />
Autoteile-Logistik) neu die Grundbildung Detailhandelsfachmann/-frau «Automobil Sales» anbieten. Um Lernende<br />
in den beiden Ausbildungs- und Prüfungsbranchen ausbilden zu können, müssen Lehrbetriebe entsprechende<br />
Anforderungen erfüllen. Carla Stampfli<br />
«Detailhandelsfachleute EFZ Automobil Sales» sind die Verkaufsexperten von morgen. Foto: AGVS-Medien<br />
AEROLIFT - ABARTH - ALFA ROMEO - BANNER - BRIDGESTONE - CASTROL - CFC - CHRYSLER - CONTINENTAL - DAIHATSU - DODGE - DUNLOP<br />
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BILDUNG<br />
Im nächsten Jahr werden Jugendliche neu die<br />
Möglichkeit haben, sich auch im Sales-Bereich<br />
ausbilden zu lassen und sich so Know-how<br />
für die Beratung der Kundschaft sowie den<br />
Verkauf von Fahrzeugen anzueignen. Lehrbetriebe<br />
müssen dafür über entsprechende<br />
Mindesteinrichtung beziehungsweise entsprechendes<br />
Mindestsortiment verfügen, damit<br />
sie die neue Grundbildung anbieten dürfen.<br />
«Die Mindestanforderungen wurden von der<br />
Kommission Detailhandel des AGVS ausgearbeitet»,<br />
erklärt Olivier Maeder, beim AGVS<br />
verantwortlich für die Bildung. Der Dachverband<br />
Bildung Detailhandel Schweiz (BDS) ist<br />
derzeit daran, diesen Vorschlag zu prüfen. «Die<br />
Mindestanforderungen sind somit noch nicht<br />
definitiv verabschiedet. Uns ist es ein Anliegen,<br />
dass die Lehrbetriebe trotzdem bereits jetzt informiert<br />
sind und wissen, welche Kriterien sie<br />
nebst den fachlichen Anforderungen noch erfüllen<br />
müssen, um Lernende in dem für die Betriebe<br />
so wichtigen Bereich auszubilden.»<br />
Die Mindestanforderungen für Betriebe, die<br />
über ein aktiv bewirtschaftetes Ersatzteillager<br />
mit Ausstellungsflächen für Autoersatzteile<br />
und Zubehör verfügen, sind auf der<br />
Website autoberufe.ch aufgeführt.<br />
«Wir werden unsere Mitglieder online über<br />
die AGVS-Kanäle laufend über den aktuellen<br />
Stand der Verhandlungen mit dem<br />
Dachverband BDS informieren», erklärt Olivier<br />
Maeder. Bei Fragen zu den Mindestanforderungen<br />
steht Ihnen Brigitte Hostettler,<br />
verantwortlich für die kaufmännische<br />
Grundbildung und Detailhandel, zur Verfügung:<br />
brigitte.hostettler@agvs-upsa.ch oder<br />
031 307 15 28. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
autoberufe.ch<br />
Detailhandelsfachleute EFZ «Automobil Sales»: Diese Mindestanforderungen dürften gelten<br />
Infrastruktur und Personal: 200 Stellenprozente im<br />
Verkauf, davon eine Person ausbildungsberechtigt;<br />
Showroom für vier Fahrzeuge; Ausstellungsfläche<br />
aussen für zehn Fahrzeuge; Fahrzeug-Ablieferungsplatz;<br />
Sales-Stores mit eigener<br />
Werkstatt oder Partnerbetrieb mit Werkstatt;<br />
betriebsinterne Werkstatt oder Werkstatt mit<br />
Partnerbetrieb; Elektro-Ladestation; Arbeitsplatz im<br />
Verkaufsbereich mit Computer beziehungsweise<br />
Laptop und Zugang ins System beziehungsweise<br />
Internet; Verkäuferarbeitsplatz mit Lead-Tool, CRM,<br />
Fahrzeugkonfiguration, Fahrzeugbewertung und<br />
Offerten beziehungsweise Verträge.<br />
Ökologie: Entsorgungs- beziehungsweise<br />
Umweltkonzept.<br />
Fahrzeugdisposition: Betriebsintern, im<br />
Haupt- oder Partnerbetrieb.<br />
Produkte und Dienstleistungen: Neu- und<br />
Occasionswagen; Dienstleistungen wie zum<br />
Beispiel Finanzierungs- und Versicherungsdienstleistungen,<br />
Vermietung von Fahrzeugen,<br />
Auto-Abo-Angebote, Vermietung von Zubehör<br />
oder Servicedienstleistungen.<br />
Zubehör: Möglichkeit für die Präsentation von<br />
Zubehör- und Merchandisingartikeln.<br />
Verkaufshilfen: Dazu gehören zum Beispiel<br />
Print- beziehungsweise Digital-Prospekte<br />
und -Kataloge, Präsentation anhand von<br />
Exponaten beziehungsweise Onlinesystemen<br />
oder Stoff-, Leder-, Farb- und Lackmuster.<br />
Zahlungsablauf: Dazu zählen verschiedene<br />
Zahlungsvarianten wie beispielsweise Barund<br />
Kartenzahlung, Leasing oder Verkauf auf<br />
Rechnung.<br />
Detailhandelsfachleute EFZ und Detailhandelsassistenten EBA «Automobil After-Sales»:<br />
Diese Mindestanforderungen dürften gelten<br />
Allgemein: Entsorgungs- bzw. Umweltkonzept.<br />
Technologie und Technik: Teile von Antriebsaggregaten<br />
wie beispielsweise Teile von<br />
Verbrennungs- und Elektromotoren; Teile des<br />
Antriebsstrangs; Fahrwerksteile wie Felgen und<br />
Reifen oder Bremsen und Lenkung; elektrische<br />
Komponenten, darunter Starterbatterien,<br />
Akkumulatoren, Anlasser und Alternator;<br />
Lichtsysteme, zum Beispiel Leuchtmittel oder<br />
Komponenten von Beleuchtungssystemen.<br />
Dienstleistungsangebot: Dazu gehören Dienstleistungen<br />
wie zum Beispiel Wartung und<br />
Reparatur von Fahrzeugen, Reifenhotel oder<br />
Vermietung von Zubehör.<br />
Ersatzteilsortiment: Mechanische und<br />
elektronische Ersatzteile; Serviceteile; Verschleissteile;<br />
Carrosserieteile; Betriebsstoffe wie<br />
zum Beispiel Schmierstoffe, Scheibensolvent<br />
oder Kühlflüssigkeit; Verbrauchsmaterial.<br />
Zubehörsortiment: Trägersysteme wie beispielsweise<br />
Dachbox, Skiträger, Veloträger,<br />
Grundträger oder Dachreeling; Zugvorrichtungen<br />
<strong>–</strong> fest, abnehmbar oder elektrisch absenkbar;<br />
Schutz- und Schonungszubehör für innen<br />
und aussen, zum Beispiel Kofferraummatten,<br />
Fussmatten, Gummimatten, Schutzleisten,<br />
Allwetter-Fahrzeugabdeckungen, Ladekantenschutz,<br />
Schmutzfänger oder Gepäcksicherung;<br />
Sicherheitszubehör, dazu gehören Kindersitze,<br />
Pannendreieck, Warnweste, Erste-Hilfe-Box,<br />
Feuerlöscher oder Produkte für den Tiertransport;<br />
saisonale Produkte wie beispielsweise<br />
Schneeketten, Enteiser-Spray, Eiskratzer,<br />
Kühlbox oder Sonnenblende für die Windschutzscheibe;<br />
Pflegemittel fürs Fahrzeuginnere und<br />
-äussere; Mode- und Merchandisingartikel, zum<br />
Beispiel Jacken, T-Shirt, Polo-Shirt, Cap, Schuhe,<br />
Sonnenbrille, Portemonnaie, Brieföffner, Tasse,<br />
Schlüsselanhänger oder Taschenlampe.<br />
Verkaufshilfen: Dazu gehören Print- beziehungsweise<br />
Digital-Prospekte und -Kataloge,<br />
Präsentation anhand von Exponaten oder<br />
Onlinesystemen oder Stoff-, Leder-, Farbund<br />
Lackmuster.<br />
Kasse: Dazu gehören verschiedene Zahlungsvarianten<br />
wie Bar- und Kartenzahlung oder<br />
Verkauf auf Rechnung.<br />
Serviceleistungen: Dazu zählen Montage,<br />
Reparaturen, Lieferdienst oder Bring- und<br />
Holservice.<br />
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Diamanten zum Funkeln bringen<br />
Mit Werbung gelingt es leicht, neue Interessenten zu gewinnen. Solche Leads sind für Autohändler wie<br />
ungeschliffene Edelsteine. Sie bergen ein riesiges Potenzial, müssen aber zuerst bearbeitet werden.<br />
Ein professionelles Lead Management bringt die Diamanten darunter zum Funkeln.<br />
Kurt überlegt seit Längerem, ein Elektroauto<br />
zu kaufen. Darum fällt ihm der Flyer<br />
im Briefkasten sofort auf, mit dem ein Autohändler<br />
ein neues E-Auto bewirbt. Bevor er<br />
sich für eine Probefahrt anmeldet, hat Kurt<br />
ein paar Fragen wegen der Batterie. Dazu<br />
füllt er das Kontaktformular auf der Website<br />
des Händlers aus.<br />
Doch leider wird Kurt nicht wie gewünscht<br />
kontaktiert: keine E-<strong>Mai</strong>l, kein Anruf. Nach<br />
ein paar Tagen meldet er sich beim Garagisten<br />
und ist erstaunt. Denn dort sagt man<br />
ihm, keine Anfrage erhalten zu haben. Irgendwo<br />
muss sie im hektischen Tagesgeschäft<br />
untergegangen sein. Ganz offensichtlich<br />
investiert das Unternehmen vor allem in<br />
die Werbung, aber zu wenig in die anschliessende<br />
Betreuung von Interessenten <strong>–</strong> in das<br />
sogenannte Lead Management.<br />
Betreuung optimieren<br />
Die Studie «Online Lead Management im<br />
Automobilhandel 2020» des Beratungsunternehmens<br />
Iskander Business Partner GmbH<br />
zeigt, dass sich viele Autohersteller und<br />
-händler mit dem Lead Management schwertun.<br />
Für die Untersuchung wurden 2700 Anfragen<br />
via Kontaktformular, E-<strong>Mai</strong>l oder auf<br />
Social-Media-Kanälen verschickt. 61 Prozent<br />
der Kundenanfragen blieben ohne Antwort.<br />
Um die Werbeeffizienz und das Image zu<br />
verbessern, lohnt es sich also, ins Lead Management<br />
zu investieren. Es hat zum Ziel,<br />
aus potenziellen Kunden tatsächlich Käufer<br />
zu machen. Dazu sagt Markus Aegerter<br />
AGVS-Geschäftsleiter Branchenvertretung:<br />
«Ein professionelles Lead Management ist<br />
heute für einen Garagisten ein Muss. So wird<br />
jeder Werbefranken effizient eingesetzt.»<br />
Wie das Lead Management gelingt<br />
Erfolgreiches Lead Management erfordert<br />
erstens eine Servicekultur im Unternehmen.<br />
Dabei helfen klare Ziele für die Mitarbeitenden:<br />
quantitative Ziele wie Antwortquoten<br />
und Antwortzeiten sowie qualitative Ziele<br />
zur Servicequalität. Zweitens braucht das<br />
Lead Management einen klaren Prozess, der<br />
alle Touchpoints einbezieht und den Bedürfnissen<br />
der Interessenten entspricht.<br />
Unerlässlich sind drittens passende IT-Systeme.<br />
Am besten wickeln Marketing und Vertrieb<br />
das Lead Management über eine spezielle<br />
Software ab. Heute werden meist auch<br />
die Systeme der Kommunikationskanäle integriert.<br />
Eine solche Lösung stellt sicher, dass<br />
jede Kontaktaufnahme automatisch dem<br />
richtigen Mitarbeitenden zugewiesen wird.<br />
So erhalten potenzielle Käufer wie Kurt in jedem<br />
Fall und möglichst schnell eine Antwort<br />
<strong>–</strong> zum Beispiel zur Batterie von E-Autos. <<br />
So entwickeln Sie<br />
Interessenten gezielt zu Kunden<br />
Die kostenlose Checkliste der<br />
Schweizerischen Post zeigt Ihnen, was<br />
Sie beim Lead Management schon richtig<br />
machen und was Sie verbessern können.<br />
Profitieren Sie jetzt von vielen konkreten<br />
Hinweisen, um Ihr Lead Management noch<br />
wirkungsvoller zu gestalten.<br />
Weitere Infos unter:<br />
post.ch/lead-mgmt<br />
52<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
Auf dem neusten Stand<br />
Hier werden CNG-Fachleute<br />
geschult<br />
Wer CNG- und LNG-Fahrzeuge warten will, der braucht als Garagist eine entsprechende Zertifizierung.<br />
Zum Beispiel der Thuner Fiat-Markenhändler Michael Steiner, der einen Rezertifizierungskurs bei der Autef<br />
in Reiden LU absolvierte. Sandro Compagno<br />
haben viele dieser CNG-Pandas verkauft»,<br />
erinnert sich Garagist Steiner. «Die Autos<br />
sind praktisch und unkompliziert. Die Technologie<br />
funktioniert.» An zwei Tankstellen<br />
kann in Thun aktuell Gas getankt werden.<br />
Mit dem Panda, Doblò, Fiorino und Ducato<br />
sind aktuell vier Fiat-Modelle in der Schweiz<br />
mit CNG-Antrieb erhältlich. Michael Steiner<br />
und sein Team warten und reparieren aber<br />
auch CNG-Fahrzeuge anderer Hersteller. Welchen<br />
Weg Fiat in Sachen CNG einschlägt, ist<br />
heute ungewiss; Nach der Fusion von FCA<br />
mit der französischen PSA-Gruppe muss sich<br />
der nun Stellantis genannte Konzern erst neu<br />
berappeln.<br />
Fachleute unter sich: Kursleiter Fredy Heinzler (rechts) erklärt Garagist Michael Steiner ein Spezialwerkzeug für die<br />
Gasflaschen in CNG-Fahrzeugen. Foto: Autef<br />
Michael Steiner ist Inhaber der Garage Bärfuss<br />
AG in Thun und als Fiat-Garagist seit<br />
Jahren mit der CNG-Technologie vertraut.<br />
Dass er Anfang März den CNG-Lehrgang<br />
bei der Firma Autef besucht hat, fusst auf<br />
einem ganz einfachen Grund: Wer an CNG-<br />
Autos schraubt, der muss alle fünf Jahre<br />
einen sogenannten Rezertifizierungskurs absolvieren,<br />
um das erworbene Wissen aufzufrischen.<br />
«Man lernt immer wieder Neues<br />
dazu», blickt Michael Steiner auf den eintägigen<br />
Kurs zurück.<br />
Genossen habe er auch den Austausch mit<br />
den anderen Kursteilnehmern. Zwölf Mechaniker<br />
und Mechatroniker nahmen am Lehrgang<br />
teil, darunter Werkstattmitarbeitende<br />
der Amag, von Iveco, Bernmobil und der Armee,<br />
die ebenfalls CNG-Fahrzeuge betreibt.<br />
Kursleiter war Autef-Mitbegründer Fredy<br />
Heinzler <strong>–</strong> Michael Steiner nennt ihn den<br />
«Koryphäe in Sachen Erdgas».<br />
Seit 1997 ist die Marke Fiat mit CNG-Fahrzeugen<br />
in der Schweiz präsent und erlebte<br />
in diesen Jahren ein Auf und Ab. Die<br />
schmalbrüstigen Modelle der späten 1990erund<br />
frühen Nuller-Jahre liessen sich in der<br />
Schweiz nur schwer an den Mann (und die<br />
Frau) bringen. Eine Trendwende brachte der<br />
Fiat Panda TwinAir Natural Power im Jahr<br />
2012. Der kleine Italiener holte aus seinem<br />
0,9-Liter-Turbo-Motörchen beachtliche 85 PS<br />
und wurde so zum idealen Stadtauto. «Wir<br />
Michael Steiner ist von der CNG-Technologie<br />
weiterhin überzeugt: «Sie ist alltagstauglich,<br />
günstig und mit Biogas auch punkto CO 2<br />
-<br />
Emissionen praktisch unschlagbar.» In Thun<br />
produziert die ARA Thun seit 2017 aus dem<br />
anfallenden Klärschlamm Biogas und speist<br />
dieses ins Gasnetz der Energie Thun AG ein.<br />
Regionale Reststoffe werden zu Energie aus<br />
der Region <strong>–</strong> und dies nahezu CO 2<br />
-neutral.<br />
Nichtsdestotrotz seien die Verkäufe von<br />
CNG-Fahrzeugen in den letzten Jahren rückläufig,<br />
stellt der Garagist fest. «Die Politik<br />
setzt meiner Meinung nach zu einseitig<br />
auf die Elektromobilität.» Hoffnung macht<br />
Michael Steiner das steigende Interesse der<br />
Transportbranche an CNG- und LNG-Fahrzeugen,<br />
«vielleicht verleiht dies der Technologie<br />
neuen Schub». <<br />
Weitere Infos unter:<br />
autef.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>53
BILDUNG<br />
AGVS Business Academy<br />
Foto: Shutterstock<br />
Aufgrund der aktuellen Situation bietet der AGVS<br />
einige Kurse auch als Webinare an. Bei einem<br />
Web-Seminar <strong>–</strong> kurz Webinar <strong>–</strong> wird der Klassenraum<br />
in die virtuelle Welt verlagert. Alles, was<br />
es dazu braucht, sind ein Computer mit Internetzugang<br />
und ein ruhiges Plätzchen zuhause<br />
oder im Büro, um den Kurs ungestört zu verfolgen.<br />
Je nach Beschlüssen des Bundesrats<br />
können Kurse verschoben oder auf Webinar<br />
umgestellt werden.<br />
MAI<br />
Lehrgang DAB+<br />
In Zusammenarbeit mit der Schweizer Radiobranche,<br />
DAB+-Experten der SRG sowie DAB+-<br />
Fahrzeugspezialisten wurde ein DAB+-Lehrgang<br />
mit AGVS-Kompetenzausweis entwickelt.<br />
> > 7. <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>, Lenzburg<br />
> > 11. August <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />
> > 8. Oktober <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />
Webinar <strong>–</strong> Social Media im Autohaus.<br />
Facebook, Instagram und Youtube.<br />
Keine Likes, sondern Leads<br />
Die verschiedenen Social-Media-Plattformen wie<br />
Facebook, Instagram, Youtube und WhatsApp<br />
eröffnen uns neue Möglichkeiten, mit unseren<br />
Kunden zu kommunizieren, neue Kunden zu<br />
gewinnen und langfristig zu binden.<br />
> > 10. <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>, online<br />
Webinar 2 x 90 Minuten <strong>–</strong><br />
Elektromobilität im Verkauf<br />
> > 10./18. <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>, online<br />
Occasionsmanagement<br />
Die Teilnehmer lernen, wie sie ihre Occasionsfahrzeuge<br />
richtig bewirtschaften. Dazu gehören<br />
unter anderem die Präsentation, der Eintauschprozess<br />
und die dynamische Preisstrategie.<br />
> > 12. <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />
Sécurité informatique <strong>–</strong> un défi pour<br />
les garagistes (webinaire gratuit)<br />
Les pirates accèdent à votre réseau en 4 minutes.<br />
Votre entreprise a toutefois besoin de plus de<br />
99 jours pour constater qu’une attaque a eu lieu.<br />
Comment protégez-vous votre PME contre les<br />
attaques issues du Web ?<br />
> > 19 mai <strong>2021</strong>, online (gratuit)<br />
Séminaire de gestion des occasions<br />
> > 20 mai <strong>2021</strong>, Paudex<br />
Cours DAB+<br />
La FM sera prochainement remplacée par le<br />
DAB+. À l’avenir, il ne sera plus possible de<br />
recevoir la radio que par le biais du DAB+. Tous<br />
les véhicules ne disposant pas encore d’une radio<br />
DAB+ doivent changer leur équipement pour<br />
passer à cette nouvelle technologie.<br />
> > 21 mai <strong>2021</strong>, Yverdon<br />
> > 22 octobre <strong>2021</strong>, Berne<br />
Webinar <strong>–</strong> Das neue Schweizer<br />
Datenschutzgesetz: Das müssen<br />
Sie jetzt wissen!<br />
> > 25. <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>, online<br />
Basisseminar für Automobil-<br />
Verkaufsberater /-innen<br />
In 10 Tagen werden die jungen oder angehenden<br />
Automobil-Verkaufsberater/-innen im Detail mit<br />
den eigentlichen Verkaufsbelangen wie Verkaufspsychologie,<br />
Kommunikation und Verkaufsmethodik<br />
auf ihre tägliche Arbeit vorbereitet.<br />
> > 31. <strong>Mai</strong> bis 11. Juni <strong>2021</strong>, Bern<br />
> > 23. August bis 3. September <strong>2021</strong>, Bern<br />
Nur noch wenige Plätze frei!<br />
JUNI<br />
Elektro-Instruktion für Hochvolt-<br />
Systeme in Elektro- und Hybridfahrzeugen<br />
> > 4./5. Juni <strong>2021</strong>, Lenzburg<br />
> > 30. Juni/1. Juli <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />
> > 8./9. Juli <strong>2021</strong>, Bern<br />
> > 13./14. August <strong>2021</strong>, Chur<br />
> > 31. August/1. September <strong>2021</strong>, Winterthur<br />
> > 6./7. September <strong>2021</strong>, Horw<br />
Weitere Daten online.<br />
Dialog, das neue Mitarbeitergespräch<br />
Nach dem Kurs sind Sie in der Lage, auch heikle<br />
Mitarbeitergespräche für beide Seiten erfolgreich<br />
zum Abschluss zu bringen.<br />
> > 1. Juni <strong>2021</strong>, Bern<br />
> > 6. Oktober <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />
Webinaire <strong>–</strong> Facebook, Instagram,<br />
Linkedin et WhatsApp dans la vente<br />
automobile<br />
Les différentes plateformes des réseaux sociaux<br />
comme Facebook, Xing, Twitter et WhatsApp<br />
54<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
nous offrent de nouvelles possibilités pour<br />
communiquer avec nos clients, gagner de<br />
nouveaux clients et les fidéliser sur le long terme.<br />
> > 3 juin <strong>2021</strong>, online<br />
Meine Wirkung als Führungsverantwortliche<br />
/-r<br />
Führungspersonen setzen sich mit ihren aktuellen<br />
Situationen und Rollen konkret auseinander und<br />
erarbeiten zielführende Lösungen.<br />
> > 17. Juni <strong>2021</strong>, Bern<br />
> > 17. November <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />
Verkauf- und Beratungskompetenz<br />
von E- Fahrzeugen und deren Ladeinfrastruktur<br />
Die Elektromobilität drängt in grossen Schritten<br />
auf den Fahrzeugmarkt. Der grosse Unterschied<br />
zu den Verbrennerfahrzeugen sind die Vielfalt und<br />
die unterschiedlichen Systeme dieser Fahrzeuge.<br />
Es braucht aber nicht nur das Wissen über die<br />
Fahrzeugsysteme, sondern auch Know-how über<br />
die Ladeinfrastruktur. Dieser Kurs richtet sich<br />
speziell an die Automobil-Verkaufsberater und<br />
Automobil-Serviceberater.<br />
> > 18. Juni <strong>2021</strong>, Bern<br />
JULI<br />
Instruction électrique sur la sécurité<br />
des travaux sur les systèmes haut<br />
voltage en technique automobile<br />
> > 5 / 6 juillet <strong>2021</strong>, UPSA Genève<br />
Steigerung der Produktivität und<br />
Rentabilität im Aftersales-Geschäft<br />
Die Teilnehmer verstehen die Bedeutung einer<br />
aktiven Steuerung des Aftersales Geschäftes mit<br />
ausgewählten Kennzahlen.<br />
> > 7. Juli <strong>2021</strong>, Lenzburg<br />
AUGUST<br />
Automobil-Verkaufsberater /-in mit<br />
eidg. Fachausweis<br />
Verkaufsberater sind gefordert. Sie wirken<br />
als Mobilitäts- und Finanzberater. Eine persönliche<br />
Weiterbildung ist deshalb unabdingbar. Diese<br />
branchenspezifische Weiterbildung unterstützt<br />
Sie dabei, verkaufs-, marktorientiert und betriebswirtschaftlich<br />
zu denken und zu handeln.<br />
Der Lehrgang umfasst acht Module, die einzeln<br />
abgeschlossen werden. Dauer: drei Semester,<br />
berufsbegleitend<br />
> > Start: 24. August <strong>2021</strong>, Winterthur<br />
> > Start: 26. August <strong>2021</strong>, Bern<br />
NOVEMBER<br />
MwSt-Grundkurs<br />
Der Kurs richtet sich an Personen, die sich neu<br />
mit der Mehrwertsteuer im Automobilgewerbe<br />
beschäftigen müssen oder im Alltag einige<br />
Unsicherheiten mit der Anwendung der Mehrwertsteuer<br />
haben.<br />
> > 3. November <strong>2021</strong>, Bern<br />
MwSt-Fortsetzungs- und<br />
Vertiefungskurs<br />
Der Kurs richtet sich an Personen, die sich<br />
vertiefte Kenntnisse über die Mehrwertsteuer<br />
aneignen möchten und bereits den Grundkurs<br />
besucht haben.<br />
> > 9. November <strong>2021</strong>, Bern<br />
AGVS DIDAKTIK-<br />
MODULE<br />
Die eintägigen Didaktikmodule des AGVS vermitteln<br />
Berufsbildnern kompaktes Wissen für<br />
die konkrete Umsetzung in ihrem Betrieb und<br />
helfen mit, eine qualitativ hochstehende und<br />
zeitgemässe Grundbildung anzubieten.<br />
«Lernende selektieren»<br />
Das Tagesseminar geht auf verschiedene<br />
Themen ein, darunter Lehrstellenmarketing,<br />
Phasen des Selektionsprozesses und Interpretation<br />
des AGVS-Eignungstests. Danach<br />
sind die Teilnehmenden in der Lage, den<br />
Selektionsprozess mit geeigneten Instrumenten<br />
zu planen und durchzuführen; sie können ein<br />
geeignetes Programm für eine Schnupperlehre<br />
zusammenstellen sowie Lernende auswählen,<br />
die zum Betrieb passen und den Anforderungen<br />
des Berufs entsprechen.<br />
> > 7. Juni <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />
«Junge Erwachsene führen und<br />
Krisen überwinden»<br />
> > 8. Juni <strong>2021</strong>, Bern<br />
Weitere Daten werden laufend online ergänzt.<br />
UPSA module didactique «Sélectionner<br />
les personnes en formation»<br />
> > 18 juin <strong>2021</strong>, Berne<br />
> > 23 août <strong>2021</strong>, Yverdon<br />
Diese und weitere interessante Themen<br />
finden Sie online in der Business Academy.<br />
Die Kurse sind in der Kurssprache ausgeschrieben.<br />
Andere Kurse werden zu einem<br />
späteren Zeitpunkt angeboten. Laufende Kursupdates<br />
finden Sie auf agvs-upsa.ch.<br />
Rubrik: Berufsbildung, AGVS Business<br />
Academy<br />
Retrouvez ces thèmes, et bien d’autres,<br />
dans la Business Academy en ligne.<br />
Les cours sont proposés dans la langue correspondante.<br />
D’autres cours seront proposés<br />
ultérieurement. Mise à jour sur agvs-upsa.ch.<br />
Rubrique: Formation, UPSA Business<br />
Academy<br />
TBZ<br />
HF<br />
Technische Berufsschule Zürich<br />
Höhere Fachschule HF<br />
Sihlquai 101, 8005 Zürich<br />
Tel. 044 446 95 11<br />
admin.hf@tbz.zh.ch<br />
www.tbz.ch/weiterbildung<br />
Werkstattkoordinator/in*<br />
mit Zertifikat oder mit eidg. Fachausweis<br />
(*auch als Abendkurs möglich)<br />
Betriebswirt/in HFP<br />
weitere Infos & Anmeldung auf:<br />
www.tbz.ch/weiterbildung<br />
Fragen? Tel. 044 446 95 11<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
Infoabend:<br />
20. <strong>Mai</strong> ´21<br />
18.30h<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>55
BILDUNG<br />
Foto: AGVS-Medien<br />
Ihre Gesundheit ist uns<br />
wichtig! Aufgrund der aktuellen<br />
Situation können geplante<br />
Kurse verschoben werden oder<br />
im Fernunterricht stattfinden.<br />
Wir informieren Kursteilnehmende<br />
rechtzeitig per E-<strong>Mai</strong>l.<br />
Regionale Veranstaltungen zur Aus- und Weiterbildung<br />
AARGAU<br />
Automobildiagnostiker/-in<br />
Informationsabende:<br />
Mittwoch, 12. <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>, 18 Uhr<br />
Dienstag, 15. Juni <strong>2021</strong>, 18 Uhr<br />
Start Lehrgang: Mittwoch, 8. September <strong>2021</strong><br />
> > wbzlenzburg.ch<br />
BERN<br />
Automobildiagnostiker/-in BP<br />
Nächster Studienbeginn im August <strong>2021</strong><br />
Betriebswirt/-in im Autogewerbe HFP<br />
Anmeldeschluss: 28. <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong><br />
Nächster Studienbeginn im August <strong>2021</strong><br />
Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />
Nächster Studienbeginn im August <strong>2021</strong><br />
Alle Lehrgänge finden an der Gewerblich-<br />
Industrielle Berufsschule Bern (GIBB) statt.<br />
> > www.gibb.ch<br />
Automobil-Verkaufsberater/-in mit<br />
eidg. Fachausweis<br />
Informationsabend:<br />
Donnerstag, 3. Juni <strong>2021</strong><br />
Start Lehrgang: Donnerstag, 26. August <strong>2021</strong><br />
Ort: Mobilcity, Bern<br />
Anmeldung: online<br />
> > agvs-upsa.ch<br />
CHUR / ZIEGELBRÜCKE<br />
Lehrgang Automobildiagnostiker/-in<br />
Informationsabend: online<br />
Dienstag, 4. <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>, 19 Uhr<br />
Ort: ibW Höhere Fachschule Südostschweiz, Chur<br />
> > ibw.ch/beratung/infoabende<br />
HORW<br />
Automobildiagnostiker/-in und<br />
Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />
Vorbereitungskurse für die BP zum<br />
Automobildiagnostiker.<br />
Ort: AGVS-Ausbildungszentrum Horw<br />
> > agvs-zs.ch<br />
ST. GALLEN<br />
Automobildiagnostiker/-in<br />
Neu mit Einführungstagen<br />
Informationsabende:<br />
Donnerstag, 20. <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>, 19 Uhr<br />
Donnerstag, 24. Juni <strong>2021</strong>, 19 Uhr<br />
Ort: AGVS-Ausbildungszentrum St. Gallen<br />
> > agvs-abz.ch<br />
WINTERTHUR<br />
Kundendienstberater/-in im<br />
Automobilgewerbe<br />
Lehrgangsstart: 5. Juni <strong>2021</strong><br />
Automobil-Verkaufsberater/-in<br />
Lehrgangsstart: 24. August <strong>2021</strong><br />
Betriebswirt/-in im<br />
Automobilgewerbe<br />
Lehrgangsstart: 25. August <strong>2021</strong><br />
Automobildiagnostiker/-in /<br />
Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />
Lehrgangsstart: 6./7. September <strong>2021</strong><br />
Informationsabend für die Weiterbildungen<br />
Dienstag, 10. Juni <strong>2021</strong>, 19.00 bis 20.30 Uhr<br />
Alle Lehrgänge finden an der Schweizerischen<br />
Technischen Fachschule Winterthur STFW statt.<br />
> > www.stfw.ch<br />
56<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
ZÜRICH<br />
Informationsabende Weiterbildung<br />
Automobiltechnik:<br />
Donnerstag, 20. <strong>Mai</strong>, und Mittwoch,<br />
23. Juni <strong>2021</strong>, online<br />
Betriebswirt/-in im<br />
Automobilgewerbe<br />
jeweils freitags<br />
Kursbeginn: August 2022<br />
Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />
mit Zertifikat AGVS<br />
Tageskurs oder Abendkurs<br />
Lehrgangsstart: September <strong>2021</strong><br />
> > tbz.ch<br />
OLTEN<br />
Lehrgang Fahrzeugrestaurator/-in<br />
Start Lehrgang: jeweils im Oktober<br />
Informationsabend:<br />
Donnerstag, 17. Juni <strong>2021</strong>, Olten<br />
> > fahrzeugrestaurator.ch<br />
PAUDEX<br />
Coordinateur d’atelier automobile<br />
> > romandieformation.ch<br />
Restaurateur véhicule<br />
Séance d’information: 25 mai <strong>2021</strong> à 19h,<br />
Centre Patronal, Paudex<br />
fahrzeugrestaurator.ch<br />
SION<br />
Diagnosticien d’automobiles<br />
Coordinateur d’atelier automobile<br />
> > formationcontinuevalais.ch<br />
GENÈVE<br />
Diagnosticien d’automobiles<br />
Centre de formation UPSA Genève<br />
> > formation-upsa-ge.ch/web/<br />
formations-4-2/<br />
YVERDON<br />
Diagnosticien d’automobiles<br />
Centre de formation UPSA Vaud,<br />
Yverdon-les-Bains<br />
> > formation-upsa-vd.ch<br />
Aus den Sektionen<br />
Informationen zu allen Weiter bildungen<br />
erhalten Sie unter autoberufe.ch<br />
Ausbildung Strassenhelferin/helfer mit eidg. Fachausweis<br />
Mit der Weiterbildung zur Strassenhelferin/ zum Strassenhelfer haben Sie die Möglichkeit,<br />
einen Lehrgang mit eidgenössisch anerkanntem Abschluss innerhalb von einem Jahr<br />
zu absolvieren. Sie können die Ausbildung mit der Vertiefungsrichtung Pannenhilfe oder<br />
Unfallhilfe abschliessen.<br />
Die Kursdaten sind auf unsere Webseite aufgeschaltet und Sie können sich bereits heute<br />
unter www.roadranger.ch für den kompletten Lehrgang anmelden.<br />
Für weitere Informationen steht Ihnen das Sekretariat per E-<strong>Mai</strong>l oder telefonisch gerne<br />
zur Verfügung.<br />
Trägerverein RoadRanger<br />
Sekretariat, Wölflistrasse 5 3006 Bern, Telefon 031 370 85 62, E-<strong>Mai</strong>l: office@roadranger.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>57
POLITIK & RECHT<br />
Foto: www.parlament.ch<br />
Neues CO 2<br />
-Gesetz<br />
Darum müssen Sie Nein stimmen!<br />
Am 13. Juni <strong>2021</strong> stimmt die Schweizer Bevölkerung über das neue CO 2<br />
-Gesetz ab. Dabei nehmen es die<br />
Befürworter mit der Wahrheit nicht allzu genau. Für den Bundesrat setzt sich Umweltministerin Simonetta<br />
Sommaruga an vorderster Front für die Vorlage ein. Zeit für einen Faktencheck. <strong>AUTOINSIDE</strong>-Redaktion<br />
Beginnen wir beim Interview, das die Vorsteherin des Eidgenössischen<br />
Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation<br />
UVEK im März in der «Neuen Zürcher Zeitung» gab.<br />
«Auf eine vierköpfige Familie, die einmal pro Jahr<br />
in Europa in die Ferien fliegt, ein Benzinauto fährt<br />
und mit Öl heizt, können bis 2030 Zusatzkosten<br />
von durchschnittlich 100 Franken pro Jahr zukommen.<br />
Wer nicht mit Öl heizt, auf ein Elektroauto<br />
umstellt oder ein Jahr gar nicht fliegt, zahlt weniger<br />
oder nichts. Die Flugticketabgabe wird laut einer<br />
externen Studie nur bei 10 Prozent der Bevölkerung<br />
zu einer Mehrbelastung führen.»<br />
(NZZ, 11.03.21)<br />
BR Sommaruga<br />
FAKT: Das ist irreführend. Allein die Mehrkosten von bis zu 12<br />
Rappen pro Liter Benzin und Diesel dürften, je nach Verbrauch,<br />
mit 100 bis 200 Franken zu Buche schlagen. Dieses Geld wird im<br />
neu zu schaffenden Umverteilungsapparat aus Bundesbern nicht<br />
zurückerstattet. Weiter fallen für die besagte Familie bis zu 900<br />
Franken Mehrkosten aufgrund der steigenden CO 2<br />
-Abgabe auf<br />
Heizöl und rund 200 Franken für den Ferienflug in Europa an.<br />
Alles in Allem muss also von zusätzlichen Kosten in Höhe von<br />
über 1000 Franken ausgegangen werden. Berücksichtigt man die<br />
Rückerstattung der CO 2<br />
-Abgabe via die Krankenkasse <strong>–</strong> heute<br />
74 Franken pro Person und Jahr, zukünftig höchstens das Doppelte<br />
<strong>–</strong> liegt Bundesrätin Sommaruga mit ihrer Aussage also<br />
immer noch um das Fünf- bis Zehnfache daneben.<br />
Doch nicht nur die NZZ-Leser werden von den Befürwortern bearbeitet,<br />
sie nehmen auch die Zielgruppe der jüngeren Stimmbürgerinnen und<br />
Stimmbürger ins Visier <strong>–</strong> zum Beispiel, indem sich die SP-Bundesrätin<br />
im April gleich persönlich den Leserfragen von «20 Minuten» stellte.<br />
Auch hier verteidigte sie ihre Aussage, dass eine «Durchschnittsfamilie»<br />
mit jährlichen Mehrkosten von 100 Franken rechnen müsse.<br />
«Familien, die oft in die Ferien fliegen, zahlen mehr<br />
als 100 Franken. Die absoluten Vielflieger zahlen<br />
mehr fürs Ticket. Aber für 90 Prozent der Personen<br />
wird es nicht teurer. Von der Flugticketabgabe wird<br />
über die Hälfte an die Bevölkerung zurückgehen, von<br />
daher ist es sehr sozial. Das Gesetz ist aber auch für<br />
die Autofahrer positiv. Es schafft Infrastruktur für<br />
Elektroautos. Wir wollen den Leuten keine Vorschriften<br />
machen. Wer sich klimafreundlich bewegt,<br />
für den wird es günstiger, aber wem das Klima egal<br />
ist und viel Geld hat, für den wird es teurer.»<br />
BR Sommaruga<br />
FAKT: Praktisch jeder Schweizer und jede Schweizerin fliegt<br />
mindestens einmal pro Jahr irgendwohin. Und wer fliegt, der<br />
bezahlt eine Strafsteuer, Punkt. Die Aussage, man erhalte mehr<br />
zurück als man bezahlt, ist eine klare Falschaussage, denn so<br />
würde das System gar nicht funktionieren <strong>–</strong> insbesondere,<br />
wenn nur die Hälfte zurückerstattet wird. Die andere Hälfte ist<br />
eine reine Steuer, mit der der Bevölkerung und der Flugbranche<br />
jährlich eine Milliarde aus der Tasche gezogen wird. Das ist<br />
alles andere als sozial.<br />
58<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
POLITIK & RECHT<br />
Eine weitere Leserfrage drehte sich um die steigenden Treibstoffkosten.<br />
Der Leser warf dem Bundesrat vor, vieles teurer zu machen, statt<br />
sich um die wahren Sorgen der Menschen zu kümmern.<br />
«Ob die Benzinpreise steigen, darüber entscheiden<br />
die Erdöl-Importeure. Dank dem CO 2<br />
-<br />
Gesetz kommen mehr Autos auf den Markt, die<br />
wenig Benzin brauchen. Damit spart man Geld.<br />
Elektroautos boomen, es wurden letztes Jahr<br />
so viele Elektroautos wie noch nie gekauft in<br />
der Schweiz.»<br />
(20 Minuten, 13.04.21)<br />
BR Sommaruga<br />
Und schliesslich spielte ein «20 Minuten»-User der SP-Bundesrätin<br />
einen Steilpass, ob sie bedauere, dass die Klimapolitik aufgrund der<br />
Corona-Krise aus der politischen Agenda verdrängt wurde.<br />
«Es ist eine Tatsache, dass Corona alle beschäftigt.<br />
Aber deswegen ist die Klimakrise nicht weg.<br />
Sie beschäftigt viele junge Menschen, weil es ihre<br />
Zukunft ist. Die Folgen der Klimakrise sehen wir<br />
schon, das ist gefährlich. Ich bin darum froh über<br />
die Abstimmung des Klimaschutzgesetzes im<br />
Juni, weil es gut fürs Klima ist und die Schweizer<br />
Arbeitsplätze sichert.»<br />
BR Sommaruga<br />
FAKT: Eine einseitige und beschönigende Aussage. Die Mineralölimporteure<br />
haben sehr wenig Einfluss auf die Entwicklung<br />
der Treibstoffpreise, denn sie sind verpflichtet, 90 Prozent des<br />
durch den Verbrauch von Benzin und Diesel entstandenen CO 2<br />
-<br />
Ausstosses zu kompensieren. Dies ist sehr teuer und wird zum<br />
gesetzlich vorgesehenen Preisaufschlag von bis zu 12 Rappen<br />
führen. Die Grünen waren in der Debatte im Nationalrat sogar<br />
der Meinung, der Treibstoffpreis würde aufgrund dieser Massnahmen<br />
um 20 Rappen steigen.<br />
FAKT: Das CO 2<br />
-Gesetz nützt dem Klima praktisch nichts. Solange<br />
die grossen Emittenten wie China, die USA oder nur schon<br />
unser Nachbar Deutschland ihren CO 2<br />
-Ausstoss nicht senken,<br />
wonach es beim besten Willen nicht aussieht, nützt ein teurer Alleingang<br />
der Schweiz nichts. Auch die Aussage mit den Arbeitsplätzen<br />
ist ein Märchen: Es werden höchstens subventionierte<br />
und staatsnahe Arbeitsplätze geschaffen, während viele Bereiche<br />
der freien Wirtschaft mit hohen Abgaben und Vorschriften<br />
belastet werden. <<br />
Eine Userin sorgte sich, dass die Mehrkosten durch das CO 2<br />
-Gesetz zu<br />
steigenden Produktionskosten in der Schweiz führen, und wollte von<br />
der Umweltministerin wissen, wie sie sicherstellen werde, dass die<br />
Produktion nicht einfach dorthin verlagert wird, wo weniger strenge<br />
Einschränkungen herrschen.<br />
«Produkte werden mit dem Gesetz nicht teurer. Das<br />
CO 2<br />
-Gesetz sieht vor, dass sich jedes Unternehmen<br />
von der Abgabe befreien kann, wenn es Massnahmen<br />
ergreift. Bisher ist das nur für ein paar Unternehmen<br />
möglich. Mit dem Gesetz können das auch<br />
die Bäckerei und viele andere Firmen.»<br />
(20 Minuten, 13.04.21)<br />
BR Sommaruga<br />
FAKT: Mit dem neuen CO 2<br />
-Gesetz werden Waren und Dienstleistungen<br />
mit Sicherheit teurer, denn irgendjemand muss die hohen<br />
Mehrkosten für Benzin, Diesel, Heizöl, Gas und Flugtickets bezahlen.<br />
Schliesslich wird ja nur ein Teil davon an die Bevölkerung<br />
zurückerstattet. Wenn der Konsument nicht direkt an der<br />
Zapfsäule zahlt, dann indirekt via höhere Warenkosten. Die Aussage<br />
von Bundesrätin Sommaruga ist sogar doppelt falsch, denn<br />
selbstverständlich sind auch die Massnahmen, die ein Unternehmen<br />
treffen kann, um von der CO 2<br />
-Abgabe befreit zu werden,<br />
nicht gratis.<br />
teuer-nutzlos-ungerecht.ch<br />
Am 13. Juni <strong>2021</strong> stimmt die Schweiz über das neue CO 2<br />
-Gesetz ab. Eine<br />
breite Allianz von Wirtschaftsverbänden bekämpft das teure, nutzlose<br />
und ungerechte Gesetz. Weitere Informationen und Argumente finden<br />
Sie auf der Webseite teuer-nutzlos-ungerecht.ch. Dort können Sie<br />
auch kostenlos Werbemittel bestellen: Flyer, Plakate, Rollups, Blachen,<br />
verschiedene Kleber sowie Logos und Disclaimer für <strong>Mai</strong>l und Social<br />
Media. Helfen Sie mit, dieses missglückte und unnütze Gesetz abzuschmettern!<br />
Mehr als 110 000 Unterschriften sind für das Referendum gegen das<br />
CO 2<br />
-Gesetz zusammengekommen und am 12. Januar <strong>2021</strong> der Bundeskanzlei<br />
überreicht worden. Das ist ein starkes Zeichen an Bundesrat<br />
und Parlament, dass dieses Gesetz schlicht misslungen ist. Es belastet<br />
Autofahrer, Hausbesitzer und Mieter, Gewerbetreibende und Arbeitnehmer<br />
mit unnötigen, neuen Abgaben.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>59
FOKUS TECHNIK<br />
IT-Struktur im Fahrzeug: Trends bei Hard- und Software<br />
Weniger ist<br />
Foto: Audi<br />
künftig mehr<br />
Weniger Steuergeräte vereinfachen die Busstruktur und damit die Vernetzung und sorgen für einfachere Hardwarekonfigurationen.<br />
Was trivial klingt und Tesla selbst entwickelt, etabliert sich unterdessen bei immer mehr<br />
Herstellern: Weniger Steuergeräte und damit geringere Vernetzungsstrukturen sowie ein eigenes Betriebssystem<br />
sind die Devise und sorgen für mehr Flexibilität und deutliche Vorteile. Andreas Senger<br />
Beeindruckend: Bis zu 140 Steuergeräte sorgen<br />
in der automobilen Oberklasse für Komfort,<br />
Sicherheit, Fahrerassistenz und optimierte Antriebe.<br />
Im Durchschnitt aller Fahrzeuge werden<br />
knapp 40 kleine Computer für die diversen<br />
Aufgaben verbaut. Die Vernetzung mittels<br />
Kupferkabel weist eine Gesamtlänge von etwa<br />
8 Kilometern pro Fahrzeug auf. Das Gewicht<br />
der Elektronik und Vernetzung schätzt der Zulieferer<br />
Bosch auf rund 50 bis 100 Kilogramm<br />
pro Fahrzeug <strong>–</strong> je nach Ausstattungsgrad.<br />
Die Etablierten unter den Automobilherstellern,<br />
also jene, die seit Jahrzehnten Fahrzeuge<br />
entwickeln und produzieren, haben oft vor<br />
geraumer Zeit die Entwicklung dieser Systeme<br />
in Zulieferhand gegeben. Diese haben sich<br />
spezialisiert und ihre Module technologisch<br />
weiterentwickelt und bieten sie kostengünstig<br />
an. Für die OEM stieg dadurch der technische<br />
Aufwand kontinuierlich, damit die unterschiedlichen<br />
Komponenten auch reibungslos<br />
zusammenarbeiten und Informationen austauschen<br />
können.<br />
Tesla kommt nicht aus der Fahrzeugherstellung,<br />
sondern ist grundsätzlich ein ITaffines<br />
Unternehmen. Es verwundert nicht,<br />
dass der Firmenlenker Elon Musk die Zeichen<br />
der Zeit erkannt hat und die klügsten Köpfe<br />
punkto Hard- und Softwareentwicklung<br />
ins Unternehmen holte. Die Ingenieure entwickelten<br />
in der Zwischenzeit nicht nur die<br />
Hardwarekomponenten, um in den aktuell<br />
vier Baureihen einheitliche IT-Standards zu<br />
etablieren, sondern haben die Hardware so<br />
ausgelegt, dass mittels Softwareupdate der<br />
Kunde ähnlich wie beim Smartphone auch<br />
künftig sein Auto auf dem neusten Stand<br />
halten kann.<br />
Als Beispiel sei der zentrale Fahrerassistenzund<br />
Infotainmentrechner erwähnt, der von<br />
A bis Z eine Eigenentwicklung darstellt<br />
und sogar über eigens designte Chips verfügt.<br />
Anders als die etablierten Fahrzeughersteller<br />
hat Musk von Anbeginn auf Eigenentwicklung<br />
gesetzt und es unterlassen,<br />
möglichst viele Zulieferer ins Boot zu holen.<br />
Der Aufwand zahlt sich offensichtlich aus:<br />
Das Know-how über Umfelderkennung,<br />
Bild-/Videoanalyse sowie Fahrspurvorausberechnung<br />
ist einzigartig in der Branche.<br />
Kein Wunder, propagiert das Unternehmen<br />
selbstbewusst, dass die vier Modelle S, X,<br />
3 und Y (wird in Kürze auch in Europa erhältlich<br />
sein) pilotiertes Fahren können, es<br />
aber aufgrund der gesetzlichen Grundlagen<br />
nicht dürfen. Nebst dem Know-how bei der<br />
Steuerung des batterieelektrischen Antriebs,<br />
der Ladestrategie und der Vereinfachung der<br />
Fahrzeugbedienung durch ein Touchpad hat<br />
Tesla auch punkto Hard- und Software die<br />
Nase weit vorn.<br />
Insbesondere die europäische Fahrzeugindustrie<br />
hinkte lange hinterher. Man verliess<br />
sich auf die Innovationen der Zulieferer<br />
und verlor von aussen betrachtet nach und<br />
nach das firmeninterne Know-how über Ent-<br />
Das Fahrzeug ist längst nicht mehr nur Transportmittel.<br />
Immer mehr IT-Funktionen müssen integriert werden.<br />
Der Kunde wünscht sich heute ein Smartphone auf<br />
Rädern und entsprechend müssen die OEM in Hard- und<br />
Softwareentwicklung investieren. Foto: Mercedes-Benz<br />
60<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS TECHNIK<br />
Im Jahr 2006 war die Elektronik noch überschaubarer: Im Bild ist die Hardware-Elektronikarchitektur des Dreier-<br />
BMWs ersichtlich. Kabelbäume, Bussysteme und Hardware sind unterdessen exponentiell gewachsen. Foto: BMW<br />
wicklungsprozesse und -strategien punkto<br />
IT-Entwicklung und Softwareintegration.<br />
Wer beispielsweise bei Porsche die Fahrzeugproduktion<br />
besucht, stellt fest, dass<br />
einzig die Lederausstattung noch im Werk<br />
produziert wird. Alle anderen Komponenten<br />
werden fixfertig eingekauft und am Band<br />
lediglich zusammengebaut. Zwar werden<br />
Verbrennungsmotoren noch am Standort<br />
Stuttgart Zuffenhausen zusammengestellt,<br />
jede Schraube und jedes Gussteil stammt<br />
aber von Zulieferern. Porsche weist mit dem<br />
Entwicklungszentrum Weissach aber eine<br />
grosse Innovationsschmiede auf. Von dort<br />
kommen beispielsweise die Entwicklungen<br />
für den ersten Elektrosportwagen aus dem<br />
VW-Konzern.<br />
Die Firma Tesla ist nicht nur punkto BEV Pionier. Auch punkto Hard- und Softwareentwicklung setzte die Firma von<br />
Elon Musk konsequent auf Eigenentwicklungen und präsentierte als erster OEM ein zentrales Fahrerassistenzsystem<br />
mit redundanter IT-Architektur, die über Jahre dank Softwareupdates die Fahrzeuge auf dem aktuellsten technischen<br />
Stand hält. Auch teil- und vollautonomes Fahren soll die Hardware beherrschen. Foto: Tesla<br />
Die Fixierung auf Zulieferer und das Outsourcing<br />
von Entwicklungen ist derart an<br />
die Grenzen gestossen, dass ein Umdenken<br />
stattgefunden hat. Viele OEM haben unterdessen<br />
ein eigenes Fahrzeug-Betriebssystem<br />
entwickelt und ihre Kompetenz in Soft- und<br />
Hardwareherstellung massiv ausgebaut.<br />
Der Grund liegt auf der Hand: Je weniger<br />
Steuergeräte verbaut und je weniger unterschiedliche<br />
Bussysteme für die Vernetzung<br />
nötig sind, desto kostengünstiger wird die<br />
Produktion. Längst werden Neufahrzeuge<br />
teilweise nicht mehr mit unterschiedlichen<br />
Technikkonfigurationen produziert, sondern<br />
mit der kompletten Sensorik/Hardware ausgeliefert.<br />
Die Kundenkonfiguration für<br />
Techniksysteme erfolgt einzig über Software-Bausteine,<br />
die Funktionen ermöglichen<br />
oder eben nicht.<br />
Um bei der Rechenpower nicht zu überborden,<br />
werden die Aufgaben Antriebssteuerung,<br />
Infotainment und Komfortsysteme/Fahrerassistenz<br />
aktuell in drei<br />
Hauptsteuergeräte verteilt. Die Reduktion<br />
der Hardware reduziert die Komplexität der<br />
Um die IT-Architektur zu vereinfachen, muss die Anzahl der Steuergeräte reduziert und deren Vernetzung minimiert<br />
werden. Als Bussystem wird sich die Ethernet-Verbindung vermehrt durchsetzen. Fotos: Bosch/Continental<br />
Fortsetzung Seite 62<br />
SCHWEIZER QUALITÄT<br />
SEIT 1880. MIDLAND.CH
FOKUS TECHNIK<br />
Vernetzung. Jeder Zulieferer musste bisher<br />
mittels Schnittstellen-Pflichtenheft in die IT-<br />
Infrastruktur integriert werden. Mit einem<br />
zentralen, vom Hersteller geschriebenen<br />
Betriebssystem nähert sich die Fahrzeugbranche<br />
der IT- und CE-Welt an (Consumer<br />
Electronic).<br />
Dies gilt auch für die Bussysteme, die für<br />
den reibungslosen Datenverkehr unter den<br />
Steuergeräten, Sensoren und Aktoren verantwortlich<br />
sind. Die bisherigen Bustechnologien<br />
(rund 10 verschiedene Varianten)<br />
stossen an ihre Kapazitätsgrenzen punkto<br />
Geschwindigkeit und Datenrate. Anstatt<br />
weitere, fahrzeugspezifische Vernetzungsstrukturen<br />
zu entwickeln, werden vermehrt<br />
aus der Elektronikwelt etablierte Datenübertragungsvarianten<br />
gewählt. Der in jedem<br />
Haushalt oder Garagenbetrieb bekannte<br />
Ethernet-Standard mit Massenherstellung<br />
von Hardwarekomponenten und hoher<br />
Datenrate setzt sich beispielsweise immer<br />
mehr durch und löst fahrzeugspezifische Bussysteme<br />
ab. Der Zulieferer Bosch rechnet vor,<br />
dass heute rund 90 Prozent der Innovationen<br />
beim automobilen Sektor aus den Bereichen<br />
Software und Elektronik generiert werden.<br />
Die Kosten für elektronische Komponenten<br />
steigen bis 2025 von 3000 auf 7000 Dollar<br />
pro Fahrzeug.<br />
Für die Softwareentwicklungen waren klassisch die Zulieferer zuständig. Durch die Reduktion von Steuergeräten<br />
werden Zulieferer Funktionssoftware-Einheiten vermehrt in zentrale Steuergeräte adaptieren. Bild: Bosch<br />
Aber auch punkto Software tut sich einiges.<br />
Waren 2010 noch rund 10 Millionen Zeilen<br />
Softwarecode programmiert, weisen heutige<br />
Fahrzeuge 100 Millionen Zeilen auf. Für<br />
künftige, autonom fahrende Fahrzeuge<br />
rechnet der Zulieferer Bosch mit rund 300 bis<br />
500 Millionen Zeilen Software-Codes. Eine<br />
Million Zeilen entsprechen ausgedruckt etwa<br />
18 000 A4-Seiten. Für ein autonom fahrendes<br />
Auto entsprechen dies 9 Millionen A4-Seiten<br />
Programmcodes.<br />
Wie bei Smartphones stellt der Fahrzeughersteller<br />
vermehrt die Hardware und das<br />
Betriebssystem zur Verfügung, Anbieter<br />
von Zusatzmodulen müssen die Software<br />
basierend auf der OS-Software (Operating<br />
System) adaptieren. Das spart Entwicklungszeit<br />
und die Datenhoheit liegt wieder beim<br />
OEM. Der Grund für den Kurswechsel liegt<br />
auf der Hand: Mit Zusatzdienstleistungen<br />
und Daten der Kunden lässt sich Geld verdienen.<br />
«Over the Air»-Updates, also das Update von Betriebs- und Systemsoftware, erfolgt immer mehr über Internetverbindungen.<br />
Die OEM entwickeln dazu eigene Betriebssoftware, das sogenannte Operating System OS. Foto: BMW<br />
Längst gehört es zum Standard, dass Fahrzeugdaten<br />
kontinuierlich auf die Server der<br />
OEM übertragen werden. Mehrere SIM-<br />
Karten und Mobilfunkanbindungen sorgen<br />
für kontinuierlichen Datenfluss, ohne dass<br />
der Kunde Einfluss darauf nehmen kann.<br />
Mit den erhobenen Kundendaten werden<br />
Systeme wie Fahrerassistenz oder Batteriemanagement<br />
bei BEV optimiert und dank<br />
der Daten aus der Flotte Erkenntnisse über<br />
das Nutzerverhalten gewonnen. Bestellt der<br />
Kunde sein Fahrzeug beispielsweise ohne<br />
ACC, kann er dieses temporär als Abo für<br />
die Ferienreise einen Monat mieten, downloaden,<br />
auf dem Fahrzeug installieren und<br />
nutzen. Gefällt dem Kunden die Funktion,<br />
kann er sich über eine Lizenzgebühr freischalten<br />
und sie dauerhaft nutzen.<br />
Der grösste Nutzen ist aus technischer Sicht<br />
die Updatemöglichkeit über das Internet<br />
nicht nur für Systemerweiterungen, sondern<br />
auch für die Optimierung der installierten<br />
Betriebs- und Systemsoftware. War es bisher<br />
nur möglich, die Softwaresysteme mittels<br />
Diagnosecomputer in der Werkstatt aufzufrischen<br />
und mit aktualisierter Software<br />
zu versehen, wechseln auch die etablierten<br />
OEM auf Update «Over the Air». Damit wird<br />
es möglich, dass Verbesserungen auch in<br />
älteren Fahrzeugen ohne Werkstattbesuch<br />
installiert werden können und der Kunde<br />
von verbesserten Systemen und Fehlerbereinigungen<br />
profitieren kann. <<br />
62<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BRANCHENVERTRETUNG / TECHNIK & UMWELT<br />
Foto: Istock<br />
Altreifenentsorgung<br />
So schützen Sie Umwelt und<br />
Gesundheit<br />
Für Garagisten und Reifenfachhändler gehört es zum A und O, ausgediente Fahrzeugreifen und Schmutz<br />
aus Radwaschanlagen korrekt zu entsorgen. Das gilt es dabei zu beachten. Carla Stampfli<br />
Die Reifen sind gewechselt, die Kunden zufrieden.<br />
Doch im Lager herrscht Platznot. Die<br />
Zeit ist gekommen, die Altreifen korrekt zu<br />
entsorgen. Altreifen gehören gemäss Verordnung<br />
über den Verkehr mit Abfällen (VeVA)<br />
zur Kategorie der «anderen kontrollpflichtigen<br />
Abfälle». Reifen bestehen aus synthetischem<br />
oder natürlichem Kautschuk mit Russ<br />
und Silica sowie Stahl und Gewebe. Zudem<br />
enthalten sie Weichmacher und Zusatzstoffe<br />
wie Zinkoxid und Schwefel. Gerade wegen<br />
dieser Zusatzstoffe und den an Reifen angelagerten<br />
Bremsstaub-Rückständen besteht bei<br />
unsachgemässer Lagerung oder Entsorgung<br />
ein grosses Gesundheits- und Umweltrisiko.<br />
Für die korrekte Entsorgung müssen sich Garagisten<br />
und Reifenfachhändler an dazu berechtigte<br />
Entsorgungsunternehmen wenden.<br />
Der AGVS empfiehlt seinen Mitgliedern, die<br />
Unternehmen in der Tabelle zu nutzen.<br />
Nebst den Gummis muss auch der Schmutz<br />
aus Radwaschanlagen richtig entsorgt werden.<br />
Markus Peter, beim AGVS verantwortlich<br />
für Technik & Umwelt, erklärt, wie.<br />
Herr Peter, wie entsorgen Garagisten Abfall<br />
beziehungsweise Abwasser aus Radwaschanlagen<br />
korrekt?<br />
Markus Peter, verantwortlich für<br />
Technik & Umwelt beim AGVS.<br />
Markus Peter: Je nach Radwaschanlage kommen<br />
unterschiedliche Reinigungsmethoden<br />
zum Einsatz. Diese bestimmen die korrekte<br />
Entsorgung. Wird mit Wasser, Granulat und<br />
ohne Zusatz von Reinigungsmitteln gereinigt,<br />
so kann die Anlage über einen geeigneten<br />
Schlammsammler an die Abwasserkanalisation<br />
angeschlossen werden, während das<br />
Granulat falls notwendig als Abfall zu entsorgen<br />
ist. Werden Reinigungsmittel eingesetzt,<br />
so muss das Wasser entweder in einem<br />
geschlossenen Kreislauf zirkulieren oder<br />
über Schlammfang, Ölabscheider, Stapelbecken<br />
und Abwasservorbehandlungsanlage<br />
wie zum Beispiel Spaltanlage oder Bio-Anlage<br />
in Richtung Kanalisation geführt werden.<br />
Bei sauren oder alkalischen Reinigungsmitteln<br />
sind allenfalls eine Neutralisation und<br />
eine Elimination von Schwermetallen erforderlich.<br />
Rückstände aus Schlammsammlern<br />
oder Ölabscheidern müssen als Sonderabfall<br />
klassifiziert und entsorgt werden.<br />
Warum ist die korrekte Behandlung des Abwassers<br />
von Radwaschanlagen wichtig?<br />
Weil beim Reinigungsprozess eingebrannter<br />
Bremsstaub und Reifenabrieb in das Abwasser<br />
übertragen werden und darin auch<br />
umwelt- und gesundheitsschädliche Stoffe<br />
enthalten sind! Bei der Verwendung von Reinigungsmitteln<br />
lösen sich diese Stoffe im Abwasser<br />
und müssen deshalb entsprechend<br />
vorbehandelt werden, bevor sie in die Kanalisation<br />
gelangen.<br />
Was empfiehlt der AGVS diesbezüglich?<br />
Wenn es um weiterführende Fragen zu lokalen<br />
Vorgaben geht, so empfehle ich den<br />
Kontakt zur Umwelt-Fachstelle von Kanton<br />
beziehungsweise Gemeinde. Dies lohnt sich<br />
besonders während der Planungsphase einer<br />
Radwaschanlage. Für den Betrieb von Radwaschanlagen<br />
empfiehlt sich die Verwendung<br />
von zugelassenen Granulaten beziehungsweise<br />
Reinigungsmitteln. Besonders<br />
beim Einsatz von Reinigungsmitteln ist auf<br />
die richtige Dosierung und Abwasservorbehandlung<br />
zu achten. <<br />
Firma Ortschaft Telefon Website<br />
AABA AG 5620 Bremgarten 079 207 86 61 aaba.ch<br />
Agir AG 8910 Affoltern a. Albis 044 762 44 88 agir.biz<br />
Eurogomma GmbH 3072 Ostermundigen 031 731 22 55 eurogomma.ch<br />
ESA 3401 Burgdorf 034 439 02 04 esa.ch<br />
G. Marelli AG Pneuhandel 4127 Birsfelden 061 311 61 07 marelli.ch<br />
Häfeli-Brügger AG 5313 Klingnau 056 267 55 55 haefeli-bruegger.ch<br />
Jura-Cement-Fabriken AG 5103 Wildegg 062 887 76 66 juracement.ch<br />
PM Ecorecycling SA 6850 Mendrisio 091 630 27 40 pmecorecycling.ch<br />
Rizzi Giorgio Sagl 6593 Cadenazzo 027 458 38 52 rizzigiorgio.ch<br />
Rubbertec AG 5053 Staffelbach 062 739 20 15 rubbertec.ch<br />
Zimmermann Umweltlogistik AG 6374 Buochs 041 624 91 94 zimgroup.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>63
TECHNIK & UMWELT<br />
Mit dem Nexo stellt Hyundai als Partner der Ausstellung die<br />
neuste Generation seines serienmässig hergestellten Wasserstoff-Elektrofahrzeugs<br />
vor.<br />
Ausstellung «Powerfuel» im Verkehrshaus<br />
Den Treibstoffen der Zukunft<br />
auf der Spur<br />
Das Verkehrshaus in Luzern ist als meistbesuchtes Museum der Schweiz der ideale Ort, um eine breite<br />
Öffentlichkeit für nachhaltige Treibstoffe zu sensibilisieren. Die neue Dauerausstellung klärt auf interaktive<br />
Weise auf. Mike Gadient<br />
Welcher Treibstoff ist für welchen Zweck sinnvoll?<br />
Wie kommt Ökostrom in den Tank? Wie<br />
funktioniert ein Brennstoffzellenfahrzeug? Antworten<br />
auf diese und weitere Fragen liefert die<br />
neue Themeninsel «Powerfuel» in der Halle<br />
Strassenverkehr des Luzerner Verkehrshauses.<br />
Die Dauerausstellung über nachhaltige Treibstoffe<br />
der Zukunft entstand in Zusammenarbeit mit<br />
der Empa, Hyundai und Avenergy Suisse, dem<br />
Verband der schweizerischen Importeure von<br />
Brenn- und Treibstoffen. «Ich bin stolz, neben<br />
historischen Fahrzeugen auch energieeffizientere<br />
Lösungen zeigen zu können», sagt Verkehrshaus-<br />
Direktor Martin Bütikofer.<br />
Den Besuchern wird aufgezeigt, dass es für<br />
eine Senkung der CO 2<br />
-Emissionen einer Diversifizierung<br />
der Treibstoffe bedarf. Elektro, Wasserstoff,<br />
synthetisch <strong>–</strong> alle Vor- und Nachteile<br />
dieser Treibstoffe sind zu entdecken. «Um CO 2<br />
-<br />
neutrale Treibstoffe zu produzieren, muss überschüssiger<br />
Strom aus erneuerbaren Energien<br />
genutzt werden: etwa aus Solaranlagen, Windparks<br />
oder Laufwasserkraftwerken», erklärt Brigitte<br />
Buchmann, Direktionsmitglied der Empa.<br />
Das Ziel der Forschungsanstalt sei es, die Brücke<br />
zu schlagen von anwendungsorientierter Forschung<br />
zur Umsetzung.<br />
Die Besucher werden einerseits mit einem überdimensionalen<br />
Bildschirm, auf dem die ersten<br />
Wasserstoffschienenfahrzeuge und Wasserstoffflugzeuge<br />
zu bewundern sind, an die Thematik<br />
herangeführt. Andererseits steht ein Brennstoffzellenfahrzeug<br />
der Marke Hyundai Nexo Fuel<br />
Cell bereit. Das elektrisch betriebene Modell<br />
weckt das Interesse des Besuchers, weil es seine<br />
Energie aus Wasserstoff bezieht, der im Fahrzeug<br />
selbst via Brennstoffzelle in reines Wasser<br />
und Sauerstoff umgewandelt wird. Die dabei frei<br />
werdende elektrische Energie treibt den Elektromotor<br />
an und speist zusätzlich die Puffer-Batterie.<br />
Staunen werden einige darüber, dass sich der<br />
Hyundai Nexo in fünf Minuten tanken lässt, bei<br />
einer Reichweite von über 660 Kilometern.<br />
Darüber, wo die Schweiz heute und künftig<br />
ihren Treibstoff bezieht, klärt Avenergy Suisse<br />
auf. «Tanken ist ein emotionales Thema», sagt<br />
Geschäftsführer Roland Bilang. Eine Zapfsäule<br />
aus den 1970er Jahren, die an den Servicegedanken<br />
einer Tankstelle erinnert, versinnbildlicht<br />
dies gemeinsam mit einer Wasserstoffzapfsäule,<br />
an der der Betankungsprozess ausprobiert werden<br />
kann. Auch anhand eines Instruktionsfilms<br />
wird die Möglichkeit genutzt, die neuen Technologien<br />
einem breiten Publikum vorzustellen.<br />
«Bei all den Zukunftsbildern darf aber nicht vergessen<br />
werden, dass man auch heute sicherstellen<br />
muss, dass Energie jederzeit verfügbar ist», so<br />
Bilang. Aus diesem Grund vermittelt Avenergy<br />
Suisse auch Informationen über die letzte Raffinerie<br />
der Schweiz, die Benzin, Diesel und Heizöl<br />
herstellt. In Cressier NE werden etwa 25 Prozent<br />
aller in der Schweiz verkauften Erdölprodukte<br />
produziert. Die Rohölversorgung erfolgt über die<br />
Südeuropäische Pipeline (SEPL) vom Seeschiffsterminal<br />
in Fos-sur-Mer in Südfrankreich.<br />
Die erwachsenen Besucher im Verkehrshaus<br />
konsumieren diese Informationen dankend. Die<br />
Kinder können sich derweil auf einer interaktiven<br />
Spielfläche austoben und ein Fahrzeug mit<br />
klimaneutralem Wasserstoff betanken. Dazu<br />
spalten sie virtuelle Wassermoleküle mit den<br />
Füssen in Wasserstoff und Sauerstoff. Die Dauerausstellung<br />
«Powerfuel» bietet über alle Altersklassen<br />
hinweg Möglichkeiten, einen Schritt in<br />
die Treibstoffzukunft zu machen. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
verkehrshaus.ch<br />
Die Themeninsel Powerfuel mit interaktivem Spielspass.<br />
Fotos: Verkehrshaus<br />
64<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
READY FOR A NEW<br />
CHALLENGE?<br />
www.peace-support.ch
HANDEL & AFTERSALES<br />
Zwei verschiedene Welten, ein Geschäftsführer:<br />
René Kenel ist Automechaniker und Bestatter zugleich.<br />
Foto: AGVS-Medien<br />
Garagistenzmorge bei der Rigi-Garage Kenel GmbH<br />
Bestatter im Nebenberuf<br />
René Kenel führt in Arth SZ als Automechaniker und Bestatter zwei Familienunternehmen gleichzeitig.<br />
Den AGVS-Garagisten beschäftigt dabei einerseits der Wandel in der Autobranche und andererseits, wie<br />
er den Verstorbenen einen würdevollen Abschied ermöglichen kann. Mike Gadient<br />
Zwei total unterschiedliche Berufe, die trotzdem<br />
dieselbe Eigenschaft voraussetzen: Sowohl<br />
in der Autowerkstatt als auch als Bestatter<br />
benötigt René Kenel Feingefühl. Von<br />
ihm als Inhaber der Rigi-Garage Kenel wird<br />
das notwendige Handwerksgeschick verlangt,<br />
um einen Defekt am Fahrzeug zu reparieren.<br />
«Den Schaden reparieren und dem<br />
Kunden anschliessend erklären, was behoben<br />
wurde <strong>–</strong> das ist meine Leidenschaft»,<br />
sagt der 51-Jährige, der für Arth SZ und sechs<br />
umliegende Gemeinden auch noch als Bestatter<br />
tätig ist. In dieser Rolle begleitet er die<br />
Trauernden mit dem nötigen Mitgefühl. «Es<br />
geht darum, den Angehörigen so viel Arbeit<br />
wie nur möglich abzunehmen und den Verstorbenen<br />
die letzte Ehre zu erweisen.»<br />
Ein aussergewöhnliches Zweifachengagement,<br />
das einen Blick in die Vergangenheit<br />
verdient: Die allerersten Autos, die auf den<br />
Strassen in Arth unterwegs waren, reparierte<br />
die Familie Kenel noch in der von ihr<br />
betriebenen Schmiede. Das Hauptgeschäft<br />
machten dazumal die Fuhrwerke und das<br />
Beschlagen der Pferdehufe aus. Im Jahr 1927<br />
wurde dann die Garage inklusive eigener<br />
Shell-Tankstelle in Betrieb genommen. Heute<br />
hat mit René Kenel die vierte Generation das<br />
Ruder übernommen. Er absolvierte im Familienbetrieb<br />
eine Lehre als Automonteur und<br />
Automechaniker und fasste nicht nur Tritt in<br />
der Automobilbranche, sondern wurde von<br />
seinem Vater auch ins Bestattungswesen<br />
eingeführt. Nach anfänglichen Berührungsängsten<br />
half er schon als 15-Jähriger bei den<br />
Vorbereitungsarbeiten mit. «Um mein Töffli<br />
aufzumotzen, brauchte ich Geld», erklärt er<br />
seinen Sinneswandel. Drei Jahre später und<br />
mit dem Erhalt des Fahrausweises transportierte<br />
er zum ersten Mal selbst einen Verstorbenen<br />
<strong>–</strong> nicht wie sein Urgrossvater zu seiner<br />
Zeit mit Pferd und Wagen, sondern in einem<br />
Ford LTD.<br />
66<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
HANDEL & AFTERSALES<br />
Die Rigi-Garage Kenel in den Anfangszeiten um 1930 und heute. Geblieben ist die malerische Umgebung am Zugersee. Fotos: Rigi-Garage Kenel / AGVS-Medien<br />
Als René Kenels Vater 1993 verstarb, führte<br />
zunächst seine Mutter den Bestattungsdienst<br />
und die Garage als damalige Peugeot-Vertretung<br />
weiter. Die Verantwortung übernahm<br />
René Kenel just ab jenem Zeitpunkt, als der<br />
französische Autohersteller kontinuierlich<br />
mehr Anforderungen an seine Garagisten<br />
stellte. «Wir konnten weder die geforderten<br />
Verkaufszahlen, noch die Auflagen an einen<br />
Showroom erfüllen», sagt René Kenel. Die<br />
Degradierung zur Servicestelle war die Folge,<br />
aber selbst für diesen Status sind die Ansprüche<br />
in den letzten Jahren gewachsen. «Ich<br />
hätte immer mehr Kurse besuchen müssen<br />
<strong>–</strong> vom Peugeot-Techniker zum -Diagnostiker<br />
und und und. Das hätte mich gegen 20 000<br />
Franken gekostet.» Anstatt auf das finanzielle<br />
Nullsummenspiel einzugehen, wurde daher<br />
das Verhältnis mit den Franzosen im <strong>Mai</strong><br />
2019 gekündigt.<br />
Jetzt ist es René Kenel wohler. Er hat sich<br />
für das Werkstattkonzept Le Garage der<br />
ESA entschieden und bietet Reparaturen<br />
und Service aller Marken an. Aktuell beschäftigt<br />
er einen Werkstattmitarbeiter<br />
und Interessenten für die Lehre Automobil-<br />
Fachmann/-frau EFZ Fachrichtung «Personenwagen»<br />
dürfen sich gerne bei ihm melden.<br />
«Wir geben Jugendlichen seit jeher eine<br />
Chance. Wir wollen Fachpersonen für unser<br />
Gewerbe ausbilden», so Kenel. Wichtig sei,<br />
sich Zeit für die Lernenden zu nehmen, damit<br />
sie den Anschluss in der Schule halten.<br />
Auch Kenel selbst eignet sich regelmässig<br />
neues Wissen an und hat Weiterbildungen<br />
in den Bereichen Klimaprüfung und Hochvoltsysteme<br />
für Hybridfahrzeuge erfolgreich<br />
abgeschlossen.<br />
Obwohl er die Diskussionen rund um alternative<br />
Antriebe verfolgt und als sinnvoll bezeichnet,<br />
behagen dem AGVS-Garagisten die<br />
Veränderung nicht. «Meine Kunden äussern<br />
Bedenken, die E-Mobilität sei noch nicht ausgereift.<br />
Sie fragen sich, wie und wo sie den<br />
Strom beziehen sollen.» Dass die Mehrheit<br />
der Kundschaft von René Kenel ältere Benziner<br />
fährt, kommt ihm daher gelegen. «Ich<br />
bin ein Mechaniker der alten Schule, der sich<br />
gerne mit Einspritzern und Vergasern statt<br />
mit Sensoren und Schaltplänen von Fremdmarken<br />
auseinandersetzt.» Aus diesem<br />
Grund hat er sich auch auf Oldtimer spezialisiert<br />
und erst kürzlich einen alten Dodge von<br />
Grund auf restauriert.<br />
Lieber Abstand nimmt der Garagist und Segelboot-Besitzer<br />
auch von der Finanzbuchhaltung,<br />
weshalb ihn seine Mutter und eine<br />
Mitarbeiterin im Büro und am Empfang<br />
unterstützen. Sinnvoll ist diese zusätzliche<br />
Arbeitskraft auch mit Blick auf das Bestattungsunternehmen,<br />
denn dessen Eingangsbereich<br />
ist derselbe wie derjenige der Garage.<br />
Die Hinterbliebenen werden jeweils im Vorfeld<br />
des Gesprächs telefonisch darüber informiert,<br />
dass sie an der Zugerstrasse 17 trotz<br />
unübersehbarem Shell-Logo an der richtigen<br />
Adresse sind. Empfangen werden sie dann in<br />
einem Besprechungszimmer, das dank den<br />
Auflagen von Peugeot entstanden ist. «Wir<br />
haben aufgrund der Vorgaben für den Empfangsbereich<br />
einen Teil der Werkstatt verkleinert.<br />
Ohne den Doppelnutzen fürs Bestattungsunternehmen<br />
hätten wir das nicht auf<br />
uns genommen», erklärt Kenel. So kommt es<br />
vor, dass er von der Werkstatt kommend direkt<br />
an einem Trauergespräch Platz nimmt. In<br />
diesem Moment ist kein adrettes Auftreten,<br />
sondern Mitgefühl gefragt. Trauernde müssen<br />
zum Beispiel über verschiedene Vorschriften<br />
wie die Totenruhe aufgeklärt werden. Der<br />
früheste Zeitpunkt der Kremation nach Eintritt<br />
des Todes ist in den meisten Kantonen<br />
auf 48 Stunden festgesetzt.<br />
Fortsetzung Seite 68<br />
In der Werkstatt wartet ein Volvo 740 auf den Service und ein Stockwerk tiefer sind Särge in unterschiedlichen Grössen gelagert. Fotos: AGVS-Medien<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>67
HANDEL & AFTERSALES<br />
«Das Leben ist ein Geschenk <strong>–</strong> ein liebevoller<br />
Abschied auch», lautet das Leitbild des Bestattungsunternehmens.<br />
Angeboten werden<br />
alle Dienstleistungen: vom Trauergespräch<br />
über das Einsargen, den Urnenrücktransport,<br />
das Einkleiden des Verstorbenen bis hin zur<br />
Organisation von Trauerkarten und Blumenschmuck.<br />
«Alles diskret, pietät- und respektvoll»,<br />
so Kenel. Er richtet die Verstorbenen<br />
meistens vor Ort her, wäscht, schminkt und<br />
kleidet sie ein. Auch allfällige Wunden werden<br />
verdeckt.<br />
Garage und Bestattungsunternehmen sind<br />
seit 2009 in je eine GmbH aufgeteilt. Alle, die<br />
beim Bestattungsunternehmen mitwirken,<br />
sind im Stundenlohn angestellt <strong>–</strong> selbst René<br />
Kenel, der stets auf Pikett ist. «Ruft mich die<br />
Polizei, habe ich innerhalb von 30 bis 40 Minuten<br />
beim Leichnam zu sein.» Da bleibt in<br />
der Werkstatt der letzte am Fahrzeug anzubringende<br />
Sommerreifen schon einmal liegen.<br />
Infolge der Corona-Pandemie stieg die<br />
Arbeit für den Bestatter nicht an. Der 51-Jährige<br />
berichtet von 20 Todesfällen mit Covid-19.<br />
Mehr zu tun hatte er im vergangenen<br />
Jahr nach wie vor in der Garage. «Sie ist meine<br />
Haupteinnahmequelle und selbsttragend.<br />
Leider lässt die Auslastung anfangs <strong>2021</strong> nun<br />
zu wünschen übrig.»<br />
Mit Arbeit eingedeckt hat sich René Kenel<br />
Ende 2020 gleich selbst. Sein Peugeot Expert<br />
in der Langversion hatte nach 25 Jahren als<br />
Bestatterfahrzeug ausgedient. Der Nachfolger,<br />
ein Peugeot Traveller 4x4, musste zuerst<br />
umgebaut werden. «Wir haben noch nie ein<br />
Transportfahrzeug ab der Stange gekauft.<br />
Es hat Tradition, dass wir beim Innenausbau<br />
das lokale Gewerbe berücksichtigen»,<br />
so Kenel. Die Schreinerei aus Küssnacht SZ<br />
zeichnet sich für die Seitenverkleidung aus<br />
Holz und die Trennwand zum Fahrer verantwortlich<br />
und die Metallbauschlosserei aus<br />
Goldau SZ hat den Chromstahl-Boden verlegt.<br />
Der Einbezug der Region ist der Familie<br />
Kenel wichtig, weil man sich so gegenseitig<br />
etwas zurückgebe. Auch die Urnen,<br />
die mit den Särgen in einem Raum unterhalb<br />
der Garage aufbewahrt sind, werden<br />
von lokalen Behindertenwerkstätten bezogen.<br />
Gesegnet wurde das Fahrzeug übrigens<br />
im Februar vom Pfarrer der Pfarrkirche Arth.<br />
Ist René Kenel als Garagist und Bestatter<br />
mittlerweile eine der bekanntesten Persönlichkeiten<br />
im Dorf? «Wer meinen Namen<br />
nicht kennt, der kennt zumindest die Garage<br />
mit der Shell-Tankstelle an der Hauptstrasse»,<br />
entgegnet der AGVS-Garagist. Um nicht<br />
in Vergessenheit zu geraten, inseriert er zudem<br />
in der Lokalzeitung Rigi Post und steigert<br />
seine Onlinepräsenz. Nebst einer neuen<br />
Webseite werden das Google-Ranking und<br />
der Social-Media-Auftritt laufend optimiert.<br />
Seit vier Jahren erinnert er seine Kundschaft<br />
zudem aktiv per Briefpost daran, dass der<br />
Service fällig ist. «Damit habe ich gute Erfahrungen<br />
gemacht, weil sich die Kundentermine<br />
dadurch besser staffeln lassen.»<br />
Möglichst zahlreich sollen die Kunden dann<br />
zur 100-Jahr-Feier im Jahr 2027 erscheinen.<br />
Geplant ist noch nichts, aber René Kenel<br />
schwebt ein gemütlicher Tag der offenen Tür<br />
mit Wurst vom Grill vor. Ob der Familienbetrieb<br />
übrigens dereinst von der fünften Generation<br />
geführt wird, ist ihm nicht wichtig.<br />
«Meine Kinder sollen den Beruf ausüben, der<br />
ihnen Spass bereitet.» Seine beiden Töchter<br />
haben sich als Coiffeuse und Malerin für andere<br />
Branchen entschieden und sein Sohn ist<br />
erst im Oberstufenalter. Zumindest zeigt die<br />
Tendenz bei ihm Richtung Autoberuf. Eine<br />
Schnupperlehre habe seine Freude an lauten<br />
Motoren bestätigt. Und das Feingefühl dürfte<br />
ihm in die Wiege gelegt worden sein. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
rigi-garage-kenel.ch<br />
Lokale Unternehmen halfen beim Innenumbau des Bestattungsfahrzeuges mit. Fotos: AGVS-Medien<br />
68<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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Werden der Garagen- sowie der Bestattungsbetrieb einst von René Kenels Kindern<br />
übernommen? Ihm sei das nicht wichtig, versichert er.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>
BRANCHENVERTRETUNG / HANDEL<br />
Volkswagen verkauft die Modelle seiner reinelektrischen<br />
ID-Linie in Deutschland ausschliesslich im<br />
Agenturmodell. Quelle: Volkswagen<br />
Neue Vertriebskanäle<br />
Agenturmodell?<br />
Nur wenn es sich rechnet!<br />
Wird der Markenhändler in absehbarer Zeit zum Agenten einer Marke? Der europäische Dachverband Cecra<br />
diskutierte die möglichen Auswirkungen des Agenturmodells auf das Autogewerbe. Der AGVS nahm an der<br />
Video-Konferenz teil. Sandro Compagno<br />
Viele Hersteller suchen einen direkten Draht<br />
zum Autokäufer. So stellen Hersteller wie<br />
der Volkswagen-Konzern oder Mercedes in<br />
verschiedenen Ländern ihre Händlernetze<br />
in Agenturen um. Der Markenhändler agiert<br />
dabei als Vermittler zwischen Automobilisten<br />
und Hersteller.<br />
VW wird seine Elektromodelle ID.3 und<br />
ID.4 in Deutschland im neuen Vertriebsmodell<br />
unter die Leute bringen. Auch bei Seats<br />
Sportmarke Cupra denkt man laut über ein<br />
Agenturmodell nach. «Ich bin absolut überzeugt,<br />
dass dies für den Kunden, den Handel<br />
und für uns der richtige Weg ist», sagt<br />
Wayne Griffiths, Vorstandsvorsitzender<br />
bei Seat. «Für uns ist es wichtig, den Vertriebskanal<br />
effizient zu steuern sowie die<br />
Beziehung zwischen Kunde und Marke aufzubauen<br />
und zu erhalten. Das ist nur per<br />
Agentur möglich.»<br />
Die Garagisten kümmern sich in diesem<br />
Modell um Akquisition, Beratung, Probefahrten,<br />
administrative Abwicklung und<br />
Fahrzeugübergabe. Dafür erhalten sie vom<br />
Hersteller eine Provision und einen Bonus.<br />
Vertragspartner des Autokäufers, für die<br />
Rechnung und die Zahlungsabwicklung zuständig,<br />
ist nicht mehr der Garagist, sondern<br />
der Hersteller. VW legt bei seinen Stromern<br />
ID.3 und ID.4 die Fahrzeugpreise fest, übernimmt<br />
die Finanzierung und trägt das Risiko<br />
für Rückläufer und Restwert. Der Handel<br />
muss die Fahrzeuge auch nicht mehr vorfinanzieren,<br />
das übernimmt VW wie auch die<br />
Kosten für Lagerhaltung und Ausstellungsfahrzeuge.<br />
Wird aus dem unabhängigen Unternehmer<br />
Garagist auf diese Weise in nicht allzu ferner<br />
Zukunft ein Handelsagent? Auch in der<br />
Schweiz gibt es vereinzelte Hersteller, die am<br />
Garagisten vorbei verkaufen: Tesla beispielsweise<br />
verkauft seine Fahrzeuge nur online.<br />
Auch bei Polestar, der in der Schweiz bislang<br />
lediglich zwei Showrooms hat, erfolgt<br />
der Kaufvertragsabschluss ausschliesslich<br />
online. Service und Unterhalt gewährleisten<br />
rund 70 Volvo-Vertreter in der Schweiz,<br />
sogenannte Polestar Service Points.<br />
70<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BRANCHENVERTRETUNG / HANDEL<br />
Die Vor- und Nachteile des Agenturmodells<br />
Der Trend zum Agenturmodell hat einen<br />
simplen Hintergrund: Die Hersteller suchen<br />
den direkten Kontakt zum Endkunden, dem<br />
Autokäufer. Sie wollen ihre Kunden auf der<br />
gesamten sogenannten Customer Journey<br />
von der Wahrnehmung, über die Wahl, die<br />
Finanzierung, den Kauf bis zur Erfahrung<br />
nach dem Kauf direkt begleiten. Die Cecra,<br />
die Dachorganisation der europäischen Autogewerbe-<br />
und Händlerverbände, hat sich mit<br />
der Entwicklung befasst und im März an<br />
einem Online-Meeting, an dem auch Vertreter<br />
des AGVS teilnahmen, über aktuelle<br />
Tendenzen und über Vor- und Nachteile des<br />
Agenturmodells informiert.<br />
Das Agenturmodell zeichnet sich durch fünf<br />
Kriterien aus:<br />
1. Die Agentur muss für den Hersteller<br />
ein definiertes Ziel erreichen und erhält<br />
dafür eine Kommission. Das können<br />
Auslieferungen sein und /oder<br />
auch Probefahrten.<br />
Der Bericht, den die Cecra beim Strategieberatungsunternehmen icdp in Auftrag gegeben hat, sieht<br />
im Agenturmodell zwar einen fundamentalen Wandel in der Beziehung zwischen Hersteller und<br />
Händler. Aber mit dem neuen Modell komme nicht nur Schlechtes auf den Garagisten zu. Der Bericht<br />
nennt die Vor- und Nachteile des Systems für beide Seiten:<br />
Vorteile Hersteller:<br />
+ Kontrolle über Preise und Absatz<br />
+ Direkte Beziehung zum Endkunden<br />
+ Direkter Verkauf ohne eigene<br />
Verkaufsorganisation<br />
+ Einheitliche Verkaufsprozesseund<br />
systeme<br />
+ Kontrolle über Wettbewerb<br />
innerhalb der eigenen Marke<br />
+ Integration der Online-Kanäle und<br />
Kundendaten<br />
+ Besseres Management der<br />
Angebotskette<br />
Nachteile Hersteller:<br />
<strong>–</strong> Hersteller trägt alle Marktkosten<br />
<strong>–</strong> Kein Grosshandel mehr<br />
<strong>–</strong> Verantwortung, Händler-Investitionen zu<br />
kompensieren<br />
<strong>–</strong> Potenzielle länderübergreifende<br />
Arbitrage-Geschäfte, falls das<br />
Agenturmodell EU-weit nicht flächendeckend<br />
<strong>–</strong> Format nicht umsetzbar in Ländern, die<br />
Direktverkäufe des Herstellers verbieten.<br />
Vorteile Händler/Agentur:<br />
+ Kein kommerzielles Risiko <strong>–</strong> ausser<br />
der eigenen Arbeitszeit<br />
+ Anlagevermögen und Betriebsmittel<br />
reduziert<br />
+ Potenziell tiefere Lagerhaltungskosten<br />
+ Einkünfte aus Neuwagenhandel vorhersehbar<br />
<strong>–</strong> erlaubt Fokussierung auf<br />
Gebrauchtwagenhandel und Aftersales<br />
+ Kompensation bei Beendigung der<br />
Geschäftsbeziehung zum Hersteller<br />
Nachteile Händler:<br />
<strong>–</strong> Verlust der Eigenständigkeit<br />
<strong>–</strong> Refinanzierung der bestehenden<br />
Investitionen fraglich<br />
<strong>–</strong> Grössere Systemkomplexität für<br />
Mehrmarkenhändler<br />
<strong>–</strong> Umsatzrückgang wirkt sich auf<br />
Unternehmensbewertung aus<br />
2. Nicht der Garagist ist Eigentümer der<br />
die Fahrzeuge, sondern der Hersteller.<br />
Er bezahlt Transport, Lagerkosten und<br />
Aufbereitung. Die Rechnung für den<br />
Kauf erfolgt im Namen des Herstellers,<br />
nicht über den Garagisten.<br />
3. Beim Agenturmodell bezahlt der Hersteller<br />
alle Investitionen, die mit der<br />
Geschäftsbeziehung zum Agenten anfallen.<br />
4. Endet die Geschäftsbeziehung zwischen<br />
Hersteller und Garagist, sind<br />
Kompensationszahlungen vorgesehen.<br />
5. Der Agent/Garagist legt seine Geschäftszahlen<br />
gegenüber dem Hersteller<br />
offen.<br />
Beim AGVS setzen sich Geschäftsleiter Markus<br />
Aegerter (beim AGVS für den Bereich<br />
Branchenvertretung zuständig) und Juristin<br />
Olivia Solari mit dem Thema auseinander.<br />
Sie nahmen am Cecra-Meeting teil und zeigten<br />
die Situation in der Schweiz auf. Markus<br />
Aegerter erwartet «einen erheblichen Diskussionsbedarf»<br />
zwischen Händlerverbänden<br />
und Herstellern, um eine Antwort auf die<br />
Frage zu finden, ob ein echtes Agenturmodell<br />
wirklich der richtige Weg für unsere Garagisten<br />
ist. Olivia Solari wies zudem auf rechtliche<br />
Hürden hin: «Es bleibt zu prüfen, ob das<br />
aus der EU stammende Agenturmodell mit<br />
dem schweizerischen Recht umsetzbar ist.»<br />
Markus Aegerter stellte dabei klar, unter welchen<br />
Bedingungen der AGVS und seine Mitglieder<br />
für ein solches Modell zu gewinnen<br />
sind: «Für den AGVS ist es entscheidend, dass<br />
die Händler in einem Agenturmodell für alle<br />
ihre Aufwendungen angemessen entschädigt<br />
werden und keine Vorfinanzierung der<br />
Fahrzeuge tragen müssen. Auch die Kosten<br />
für Lagerhaltung und Ausstellungsfahrzeuge<br />
sollten nicht mehr auf die Händler abgewälzt<br />
werden. Und ein echtes Agenturmodell sollte<br />
losgelöst von verpflichtenden Zielerreichungen<br />
in Verbindung mit Stückzahlen sein.» Für<br />
die Hersteller ist die Botschaft somit klar: Die<br />
Schweizer Garagisten sind offen gegenüber,<br />
neuen Vertriebs- und Entschädigungsmodellen<br />
<strong>–</strong> aber nur, wenn die Rechnung am Ende<br />
des Tages für sie aufgeht. <<br />
Fortsetzung Seite 72<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>71
BRANCHENVERTRETUNG / HANDEL<br />
Markus Aegerter zum Thema Agenturmodell<br />
Neue Herausforderungen<br />
und neue Chancen<br />
In nahen Ausland ist das Agenturmodell von einigen Marken bereits umgesetzt. Auch in der Schweiz dürfte<br />
das neue Vertriebsmodell früher oder später zum Thema werden. Markus Aegerter (AGVS-Geschäftsleitung<br />
Branchenvertretung) nimmt Stellung. Sandro Compagno<br />
Markus Aegerter, AGVS-Geschäftsleiter<br />
Branchenvertretung.<br />
Herr Aegerter, in verschiedenen Ländern<br />
setzen Hersteller vermehrt auf das<br />
Agenturmodell. Wie ist die Situation in<br />
der Schweiz?<br />
Markus Aegerter, AGVS-Geschäftsleitung<br />
Branchenvertretung: Mir ist mit Ausnahme<br />
von Polestar aktuell keine Marke bekannt,<br />
welche das Agenturmodell in der Schweiz bereits<br />
eingeführt hat. Ich gehe aber davon aus,<br />
dass es bei denjenigen Marken ein Thema<br />
wird, welche das in anderen Ländern bereits<br />
umgesetzt haben, insbesondere beim Volkswagenkonzern,<br />
Volvo oder Mercedes.<br />
Wie steht der AGVS grundsätzlich zum<br />
Agenturmodell?<br />
Für den AGVS ist es entscheidend, dass die<br />
Händler in einem Agenturmodell für alle<br />
ihre Aufwendungen angemessen entschädigt<br />
werden und keine Vorfinanzierung<br />
der Fahrzeuge und der Infrastruktur tragen<br />
müssen. Auch die Kosten für Lagerhaltung<br />
und Ausstellungsfahrzeuge sollten nicht<br />
mehr auf die Händler abgewälzt werden.<br />
Und ein echtes Agenturmodell sollte losgelöst<br />
von verpflichtenden Zielerreichungen<br />
in Verbindung mit Stückzahlen sein.<br />
Wenn Sie mit AGVS-Garagisten sprechen.<br />
Wie nehmen Sie deren Haltung wahr?<br />
Im Moment noch eher zurückhaltend und<br />
abwartend, denn es gibt noch viele offene<br />
Fragen. Unter anderem ist zu prüfen, ob das<br />
aus der EU stammende Agenturmodell mit<br />
dem schweizerischen Recht überhaupt umsetzbar<br />
ist. Dazu kommt die Motion Pfister<br />
welche Automobilisten und Garagisten vor<br />
wettbewerbsverzerrenden und gebietsabschottenden<br />
Praktiken schützen will. Der<br />
Vorstoss wird voraussichtlich in der Sommersession<br />
im Ständerat behandelt, nachdem<br />
der Nationalrat im letzten Herbst mit<br />
einem deutlichen Ja zugestimmt hat.<br />
Wie vertritt der AGVS die Interessen seiner<br />
Mitglieder gegenüber den Herstellern?<br />
Wir sind aktuell in der Markenkommission<br />
daran, ein Factsheet mit allen wissenswerten<br />
Informationen zu diesen neuen Zusammenarbeitsmodellen<br />
zu erarbeiten. Dieses<br />
werden wir den Vertretern der Markenhändlerverbände<br />
für ihre Gespräche mit<br />
den Importeuren/Herstellern zur Verfügung<br />
stellen. Und wir unterstützen die Vertreter<br />
der Markenhändlerverbände durch unsere<br />
Rechtsberater.<br />
Ein anderes Modell, das die Cecra untersucht<br />
hat, war das Franchise-Modell, in dem<br />
der Garagist grössere unternehmerische<br />
Freiheiten, aber auch ein höheres Risiko<br />
trägt. Eine sinnvolle Alternative?<br />
Es ist korrekt, dass die von der Cecra beauftragte<br />
Analyse zum Schluss gekommen ist,<br />
dass ein Franchisekonzept durchaus eine Alternative<br />
sein könnte. Je nach Risikobereitschaft<br />
der Garagisten als Franchisenehmer<br />
kann deren Verdienst mit diesem Modell interessanter<br />
sein. Wie bereits erwähnt bleibt<br />
aber abzuwarten, welche Konzepte von den<br />
Importeuren/Herstellern den Schweizer Garagisten<br />
vorgelegt werden. Die Händlerverbände<br />
und letzten Endes auch jeder Markengaragist<br />
werden gefordert sein, die Auflagen<br />
der jeweiligen Modelle genau zu prüfen.<br />
100 Prozent der deutschen VW-Händler<br />
haben für den Verkauf der Elektrofahrzeuge<br />
der ID-Linie einen Agenturvertrag mit dem<br />
Hersteller unterschrieben. Offenbar ist das<br />
für sie interessanter als die Unabhängigkeit.<br />
Ich kenne den Inhalt dieser Verträge, welche<br />
die deutschen VW-Händler für die ID-<br />
Linie unterzeichnet haben, noch nicht. Von<br />
unseren Kollegen vom deutschen Verband<br />
ZDK weiss ich aber, dass Seitens der Händlerverbände<br />
harte Verhandlungen mit dem<br />
Hersteller geführt wurden.<br />
Ganz grundsätzlich: Ist der Garagist als<br />
freier Unternehmer heute eine bedrohte Art?<br />
Nein. Aber das über lange Jahre gültige Geschäftsmodell<br />
mit den bekannten Vertriebskanälen<br />
und Entschädigungsvarianten ändert<br />
sich. Ich gehe davon aus, dass mit den<br />
neuen Antriebsvarianten <strong>–</strong> allen voran den<br />
reinen Elektroautos <strong>–</strong> schrittweise neue<br />
Konzepte umgesetzt werden, indem der<br />
Handel auf Onlinevertrieb umgestellt wird.<br />
Für den Garagisten bringt das neue Herausforderungen.<br />
Aber auch neue Chancen! <<br />
72<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
HANDEL & AFTERSALES<br />
5 Fragen an Michael Jost, ehemaliger VW-Strategiechef<br />
Die Erfindung der Zeitmaschine<br />
Im März hatte Michael Jost überraschend angekündigt, seine Position als Chief Strategy Officer beim<br />
Volkswagenkonzern aufzugeben. Der Deutsche, Referent am «Tag der Schweizer Garagisten» 2020, zu<br />
seinen Beweggründen und Plänen. Sein Nachfolger ist Andreas Walingen. Reinhard Kronenberg<br />
Michael Jost, bis April <strong>2021</strong> Chief Strategy Officer<br />
Volkswagen. Quelle: VW<br />
Herr Jost, wie kommt man dazu, einen<br />
der spannendsten Jobs in der Automobilindustrie<br />
aufzugeben?<br />
Michael Jost: Über 10 Jahre hinweg konnte<br />
ich die Zukunft der Marken und des Volkswagen-Konzerns<br />
mit einem ausgezeichneten<br />
Team entscheidend mitbestimmen. Ohne<br />
Frage, es waren bewegte und bewegende<br />
Zeiten. Wir haben kraftvolle und wesentliche<br />
strategische Impulse für die Marken und<br />
den gesamten Konzern gesetzt. In der öffentlichen<br />
Wahrnehmung steht sicher an erster<br />
Stelle das klare Bekenntnis zu den Pariser<br />
Klimazielen. Es wurde zur Triebfeder der<br />
Dekarbonisierungsstrategie des gesamten<br />
Unternehmens. Wir haben die konsequenteste<br />
E-Offensive der Automobilindustrie<br />
angestossen und den Standort Deutschland<br />
gestärkt. Zur Transformation gehört aber<br />
nicht nur die E-Mobilität, sondern unbedingt<br />
auch die Digitalisierung. Mit dem Projekt<br />
«Trinity» verbindet sich nun die Vision<br />
des autonomen Fahrens als Zeitmaschine für<br />
die Menschen. Die Fahrt von A nach B wird<br />
dann Freiraum für andere Tätigkeiten bieten.<br />
Die Menschen bekommen von uns Zeit<br />
geschenkt. Zeit, das ist auch mein Thema.<br />
Nach vielen Jahren, in denen ich nur an Wochenenden<br />
zuhause war, will ich mich mehr<br />
meiner Familie und eigenen Unternehmensideen<br />
<strong>–</strong> wie etwa elektrisch betriebenen und<br />
autonom fahrenden Jachten <strong>–</strong> widmen.<br />
Eine der grossen Herausforderungen der<br />
Automobilindustrie ist die rasche Elektrifizierung<br />
der Fahrzeuge. Ganz allgemein und<br />
nicht markenspezifisch: Geht der Fortschritt<br />
rasch genug voran?<br />
Vor allem Volkswagen hat geliefert: mit dem<br />
ID.3 und dem ID.4. Die ID.-Familie wird sukzessive<br />
erweitert. Audi hat mit dem e-tron<br />
ein Erfolgsmodell in seiner Klasse auf die<br />
Räder gestellt. Der Porsche Taycan elektrifiziert<br />
die Sportwagenwelt und auch Skoda<br />
und Seat kommen mit attraktiven reinen E-<br />
Autos auf den Markt. Die E-Mobilität hat<br />
sich durchgesetzt, das ist auch am Angebot<br />
der Konkurrenz zu erkennen.<br />
Hat die Elektromobilität den «Tipping Point»<br />
erreicht <strong>–</strong> oder was braucht es noch dazu?<br />
Vor fünf Jahren haben wir die Transformation<br />
der Marke Volkswagen auf den Weg<br />
gebracht. Volkswagen hat sich klar zum E-<br />
Antrieb bekannt. Bis 2030 werden wir bei<br />
der Marke Volkswagen den Anteil reiner E-<br />
Autos in Europa auf 70 Prozent unseres Absatzes<br />
verdoppeln. Wir sind weit jenseits des<br />
«Tipping Points». Wir sind auf dem Weg zu<br />
CO 2<br />
-neutraler Mobilität für alle. Was aber<br />
unbedingt dazu gehört, ist die nötige Ladeinfrastruktur.<br />
Nur so überzeugen wir immer<br />
mehr Kunden und erhöhen damit das Tempo<br />
der Elektrifizierung.<br />
Von aussen betrachtet wird die Automobilindustrie,<br />
gerade die deutsche, von der<br />
Politik demontiert; ein Stichwort dazu ist<br />
unter anderen die Euro-7-Abgasnorm.<br />
Wo wird das enden <strong>–</strong> und wie?<br />
Schon heute setzen wir auf höchste Effizienz<br />
bei den Verbrennungsmotoren. Die<br />
NOx-Werte unserer Euro-6-Fahrzeuge sind<br />
bereits auf ein Minimum reduziert. Für weitere<br />
Massnahmen müsste hoher Aufwand<br />
betrieben werden, ohne dass die Umwelt<br />
wirklich profitiert. Am Ende kostet all das<br />
Entwicklungsausgaben, wodurch Mittel<br />
entzogen würden, die wir für die Transformation<br />
zur E-Mobilität brauchen. Es scheint<br />
aber so, dass sich die EU-Kommission bei<br />
diesem Thema bewegt.<br />
Sie kümmern sich künftig unter anderem<br />
der Entwicklung von elektrifizierten Booten.<br />
Woher kommt die Motivation, sich so stark<br />
für die Elektrifizierung einzusetzen?<br />
Ich halte den Klimawandel für eine der grössten<br />
Herausforderungen der Menschheit, die<br />
wir gemeinsam lösen müssen. Die UN-Klimakonferenz<br />
2015 in Paris hat einen klaren Weg<br />
aufgezeigt. Im Jahr 2050 wird eine CO 2<br />
-neutrale<br />
Gesellschaft angestrebt <strong>–</strong> und das geht<br />
nur, wenn wir bei der individuellen Mobilität<br />
auf E setzen <strong>–</strong> wenn man einmal vom Fliegen<br />
absieht. Da ist es nur konsequent, weiterzudenken.<br />
Von der Strasse auch auf das Wasser.<br />
CO 2<br />
-neutrale Mobilität ist ein Muss, wenn<br />
wir das Ruder beim fortschreitenden Klimawandel<br />
rumreissen wollen. <<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>73
HANDEL & AFTERSALES<br />
Noch steht diesem 911 S Targa die Werksrestaurierung durch Porsche Classic bevor. Foto: Porsche<br />
Porsche Classic<br />
Alte Teile für neue Dynamik<br />
Tradition und Innovation sind bei der deutschen Sportwagenmarke Porsche eng miteinander verbunden.<br />
Das stellt aber auch spezielle Anforderungen an Aftersales und Garagisten. Jürg A. Stettler<br />
Auch die Old- und Youngtimer-Spezialisten der Orchid<br />
Sports Cars SA in Genf, dem vierten Porsche-Classic-<br />
Zentrum weltweit und ersten der Schweiz, kümmern<br />
sich nun um Restauration. Foto: Porsche<br />
Heute sind weltweit mehr als 70 Prozent aller<br />
jemals gebauten Porsche noch auf den<br />
Strassen unterwegs. Und zwar nicht etwa<br />
an irgendwelchen edlen Oldtimerevents,<br />
sondern im Alltag. Dies stellt auch ganz besondere<br />
Anforderungen an den Ersatzteilhandel,<br />
Aftersales oder auch die Garagisten<br />
bezüglich Reparaturen. Denn nicht jeder<br />
kennt sich heute noch mit einem luftgekühlten<br />
Zwei-Liter-Boxermotor mit zwei Solex-Dreifachvergasern<br />
aus. Und doch taucht<br />
ein Porsche aus den 1970er-Jahren durchaus<br />
auch in Schweizer Werkstätten auf. «Derzeit<br />
ist in der Schweiz ein Bestand von rund<br />
17 000 Porsche-Klassikern registriert», verrät<br />
Michael Glinski, CEO Porsche Schweiz<br />
AG. «Historische Sportwagen unserer Marke<br />
haben einen hohen Stellenwert in der<br />
Schweiz <strong>–</strong> und das seit den frühesten Jahren<br />
der Firma Porsche: Der erste Seriensportwagen<br />
von Porsche wurde an eine Kundin aus<br />
Zürich ausgeliefert.» Diesem hohen Stellenwert<br />
versucht die deutsche Sportwagenmarke<br />
auch bezüglich Service und Ersatzteilen<br />
gerecht zu werden. Das Sortiment von Porsche<br />
Classic umfasst über 60 000 Teile, die<br />
über jeden Porsche-Classic-Partner und in jedem<br />
Porsche-Zentrum weltweit zur Verfügung<br />
stehen. Jährlich kommen zudem etwa<br />
300 Neuauflagen von Teilen dazu. Im Fokus<br />
dieser Neuauflagen stehen immer die grösstmögliche<br />
Übereinstimmung mit den damals<br />
werksseitig am Fahrzeug verbauten Teilen<br />
bei gleichzeitiger Erfüllung aktueller Vorgaben<br />
und Tests.<br />
So sind beispielsweise seit Anfang <strong>2021</strong> die<br />
Blink- und Heckleuchten für 911/912-Modelle<br />
mit kurzem Radstand, die bis und mit<br />
Modelljahr 1968 gebaut wurden, wieder lie-<br />
74<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Porsche Classic schliesst Lücke in der Ersatzteilversorgung: Die Blink- und Heckleuchten<br />
der 911/912-Modelle mit kurzem Radstand sind wieder lieferbar. Foto: Porsche<br />
ferbar. In Zusammenarbeit mit Bosch Classic <strong>–</strong> und damit dem damaligen<br />
Erstausrüster <strong>–</strong> leuchten die Teile samt der charakteristischen<br />
Ziselierung des Ausschnitts für den Rückfahrscheinwerfer wieder in<br />
Originalqualität auf <strong>–</strong> und zwar sowohl in der europäischen Ausführung<br />
als auch in der US-Version. Damit sind wieder alle Heckleuchten<br />
der klassischen 911er-Modelle (bis einschliesslich Typ 996) in jedem<br />
Porsche-Zentrum weltweit bestellbar.<br />
Um Old- und Youngtimer seiner Marke bezüglich Pflege, Service oder<br />
auch Restauration optimal zu versorgen, baut Porsche ausserdem sein<br />
internationales Händler- und Servicenetz mit dem Porsche-Classic-<br />
Partner-Programm sukzessive weiter aus. Als viertes Classic-Zentrum<br />
weltweit und erstes in der Schweiz hat soeben das Porsche-Zentrum<br />
Genf seinen Betrieb aufgenommen und ergänzt sein Neu- und Gebrauchtwagengeschäft<br />
nun mit einem umfangreichen Angebot eines<br />
Kompetenzzentrums für Porsche-Klassiker. «Wir sind sehr stolz darauf.<br />
Von Anfang an haben wir in die Zukunft investiert, um unser<br />
Know-how kontinuierlich zu erweitern und zu verbessern», erläutert<br />
Guy Meyohas, Inhaber von Orchid Sports Cars SA. Mitinhaber Patrick<br />
Losch ergänzt: «Unser Ziel ist es, in allen Bereichen den bestmöglichen<br />
Service zu bieten. Sei es beim Kauf eines Neuwagens, beim Service<br />
eines Gebrauchtwagens oder bei der Wartung selbst der ältesten<br />
Porsche-Sportwagen.» In der hochmodernen Genfer Werkstatt sind<br />
nun allein vier Plätze den historischen Fahrzeugen vorbehalten, einer<br />
davon ausschliesslich für Carrosseriearbeiten und -restaurationen.<br />
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Verkauf der Sportwagen-Klassiker unter einem Dach zusammengefasst.<br />
Dadurch kann eine vollumfängliche Betreuung der Klassiker-Kunden<br />
gewährleistet werden. Weltweit existieren neben den<br />
vier Porsche-Classic-Zentren noch 71 Porsche-Classic-Partner. In der<br />
Schweiz befinden sich diese in Zug (seit 2015) und Zürich-Schlieren<br />
(seit 2016). Neben insgesamt sechs Teilrestaurierungen haben diese<br />
Kompetenzzentren für schnelle Old- und Youngtimer übrigens bereits<br />
elf Vollrestaurierungen durchgeführt und somit legendäre Porsche-<br />
Modelle wieder mit neuem Leben und neuer Dynamik versehen. <<br />
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HANDEL & AFTERSALES<br />
Ersatzteile für Amerikaner<br />
«Kein normales Geschäft»<br />
Alte Muscelcars oder auch mächtige US-Pickups sind selbst in Zeiten des Elektro-Autobooms immer noch sehr<br />
beliebt. V8-Fans sterben nicht aus, aber viele der einst legendären US-Hersteller sind kaum noch in Europa präsent.<br />
Das heisst, die Ersatzteilsuche gestaltet sich schwieriger. Da hilft vor allem eines: Erfahrung. Jürg A. Stettler<br />
Fündig auf der Suche nach Ersatz-, Verschleissund<br />
Serviceteilen für US-Fahrzeuge wird man<br />
als Garagist nicht nur im Internet, sondern<br />
beispielsweise auch bei der Amoparts AG in<br />
Urdorf. Der US-Spezialist kann mit einem riesigen<br />
Sortiment an Ersatzeilen aus den Bereichen<br />
Bremsen, Motoren, Fahrwerk und<br />
Chassis, Getriebeautomaten, Dichtungen,<br />
Schläuche, Scheibenwischer und Elektroteile<br />
für US-Fahrzeuge aufwarten. Viel wichtiger<br />
noch, das dreiköpfige Team um Ernesto Koller<br />
hat auch jahrelange Erfahrung und ein ausgezeichnetes<br />
Netzwerk. So sind auch ausgefallener<br />
Wünsche erfüllbar. «Es ist kein normales<br />
Geschäft aber sehr interessant. Fast keine<br />
Bestellung ist gleich wie eine andere», verrät<br />
der Amoparts-Chef. «Manche Lieferanten haben<br />
kein Internet. Und bei gewissen Aufträgen<br />
müssen wir unsere Kontakte in Amerika<br />
physisch beim US-Händler vorbeischicken,<br />
um die Teile zu kriegen.»<br />
Bei den grösseren Anbietern ist nur schon die<br />
für Schweizer Verhältnisse viel zu grosse Mindestbestellmenge<br />
eine fast unüberwindbare<br />
Hürde. Grösste Herausforderung für Amoparts<br />
war bislang die Beschaffung einer Frontscheibe<br />
für ein US-Wohnmobil. «Wir mussten<br />
sogar die US-Botschaft in Bern um Hilfe beten,<br />
weil das US-Unternehmen uns erst gar<br />
Das Teilelager des US-Spezialisten in Urdorf ZH umfasst über 30 000 Positionen. Foto: Amoparts<br />
keine Bankdaten für die Überweisung des<br />
Geldes angeben wollte», so Koller. Die US-Experten<br />
haben noch immer eine Lösung gefunden,<br />
sie profieren dabei auch vom Zugriff auf<br />
Originalkataloge. Aktuell läuft das Geschäft<br />
gut, aber die Lieferzeiten machen zu schaffen.<br />
«Wir haben im Gegensatz zur Konkurrenz<br />
zwar ein physisches Ersatzteillager mit<br />
30 000 Positionen, aber am Donnerstag in den<br />
USA bestellen und am Montag dann in Urdorf<br />
in Empfang nehmen, das gibt’s nicht mehr»,<br />
erklärt Koller. Mangels Frachtkapazität wird<br />
viel weniger Material eingeflogen, das kriegt<br />
sein Unternehmen direkt zu spüren. «Es kann<br />
nun auch mal zwei Wochen dauern, bis ein<br />
Teil eintrifft.» Nur ungern sucht Amoparts übrigens<br />
nach «uralten Sachen. Da ist der Aufwand<br />
schlicht zu gross und die Gefahr einer<br />
Fehllieferung kritisch», gibt Koller unumwunden<br />
zu. Doch auch neue Teile können eine Herausforderung<br />
sein. Etwa bei Transportschäden<br />
von importierten, neuen US-Wagen. «Da<br />
gibt es eine Frontscheibe vielleicht noch nicht<br />
einmal in Amerika auf dem Aftermarkt.» Das<br />
dreiköpfige Team aus Urdorf findet aber dank<br />
jahrelanger Erfahrung und gutem Fachwissen<br />
auch hier meistens eine Lösung. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
amoparts.ch<br />
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76<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
VERBAND & SEKTIONEN<br />
Startschuss zur ersten «Digital Auto Show Aargau»<br />
Persönlich <strong>–</strong> regional <strong>–</strong> digital: Die AGVS Sektion Aargau lanciert ein innovatives Ausstellungsformat<br />
crc. Vom 1. bis 16. <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> lanciert die AGVS Sektion Aargau die<br />
Premiere seines innovativen Ausstellungsformats «Digital Auto<br />
Show Aargau». Auf der neuen Webseite digital-auto-show.ch präsentieren<br />
sich über 20 namhafte Garagisten aus dem ganzen Kanton<br />
Aargau mit rund 200 Fahrzeugen von 25 bekannten Automarken.<br />
Gemäss Martin Sollberger, Präsident der AGVS Sektion Aargau,<br />
«ist diese Ausstellung ausschliesslich für AGVS-Mitglieder aus dem<br />
Aargau. Sie haben die Möglichkeit, neue Kundenbeziehungen jetzt<br />
aufzubauen und später persönlich zu leben».<br />
Die Webseite-Besucher können täglich an einem Wettbewerb teilnehmen<br />
und einen Tagespreis gewinnen <strong>–</strong> wie zum Beispiel feines<br />
Magenbrot, welches das echte Messefeeling neu aufleben lässt. Am<br />
Ende der digitalen Auto Show wird unter allen Teilnehmenden der<br />
Hauptreis verlost: Vier Pirelli Sommer- oder Winterreifen bis max. 18<br />
Zoll im Wert von 1200 Franken. <<br />
Die AGVS Sektion Aargau bietet seinen Mitgliedern mit der «Digital<br />
Auto Show» eine echte Alternative zu den bisherigen physischen Ausstellungen,<br />
die sie seit über zehn Jahren an verschiedenen Orten im<br />
Aargau durchführt. Martin Sollberger ergänzt: «Mit unserem neuen<br />
Ausstellungsformat setzen wir als Verband ein positives Zeichen: Wir<br />
unterstützen unsere Mitglieder auch in Krisenzeiten und zeigen, dass<br />
sich die Autobranche trotz der aktuellen Lage nicht stoppen lässt. Mit<br />
unserem neu entwickelten, innovativen Konzept gehen wir vorwärts<br />
und blicken optimistisch in die Zukunft. Die Menschen setzen in der<br />
gegenwärtigen Lage auf den Individualverkehr und suchen die Nähe<br />
zum Garagisten vor Ort.»<br />
Gemäss Messeleiter Chris Regez «finden die Kundinnen und Kunden<br />
auf der Webseite rund 200 Fahrzeuge von Garagisten aus den Regionen<br />
Fricktal, Freiamt, Aarau, Baden, Brugg, Wettingen und Döttingen.» Jede<br />
Garage präsentiert sich mit einer Auswahl ihrer Neuwagen, ihren Koordinaten,<br />
Fotos sowie den Links auf Webseite und Social-Media-Kanäle.<br />
Alle angebotenen Autos werden mit Fotos sowie den relevanten Fahrzeugdaten<br />
präsentiert und wer Lust hat, ein Auto zu testen, kann mit<br />
der entsprechenden Garage direkt Kontakt aufnehmen. Einzelne Aussteller<br />
gehen noch einen Schritt weiter und präsentieren sich mit Videos,<br />
virtuellem Showroom und Live-Sessions. Das Gesamtkonzept<br />
dieser neuen Plattform passt in die aktuelle Situation der Menschen:<br />
Man verbringt viel Zeit zu Hause und informiert sich online, da man<br />
seinen Aktionsradius immer noch einschränken sollte. Wer sich über<br />
aktuelle Themen in der Autobranche informieren will, findet zudem<br />
einen Podcast sowie Blogbeiträge auf der Webseite.<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>77
BRANCHENVERTRETUNG / DIENSTLEISTUNGEN<br />
Der Einbruch im Handel mit Neuwagen traf grössere Betriebe<br />
härter als kleine: Blick in einen Showroom.<br />
Foto: AGVS-Medien<br />
Interview mit Jvan Hutter, Leiter Business Management / Controlling Figas<br />
Bilder, so erfreulich wie<br />
trügerisch<br />
Selten wurde ein Branchenspiegel der Figas Autogewerbe-Treuhand mit grösserer Spannung erwartet als dieses<br />
Jahr. Welche Auswirkungen hatte die Covid-19-Pandemie konkret auf die Kennzahlen der Schweizer Garagen?<br />
Jvan Hutter, Ökonom und Leiter Business Management bei der Figas, ordnet die Ergebnisse ein. Sandro Compagno<br />
Jvan Hutter, Leiter Business Management Figas.<br />
Jvan Hutter, der neue Branchenspiegel widerspiegelt das<br />
Corona-Jahr 2020 im Schweizer Autogewerbe. Welche Kennzahl<br />
hat sie am meisten gefreut?<br />
Jvan Hutter: Auf den ersten Blick sicher die Zunahme der Bruttogewinnmarge<br />
im Occasionshandel. Das ist ein sehr erfreulicher Wert,<br />
der jedoch nicht allzu überraschend ist. Die Nachfrage nach guten Occasionen<br />
stieg 2020 deutlich an und führte dazu, dass die Garagisten<br />
höhere Verkaufspreise durchsetzen konnten. Vor allem jüngere Occasionen<br />
in neuwertigem Zustand waren und sind immer noch sehr gefragt.<br />
Zudem war im 2020 eine Corona-bedingte Verlagerung vom öffentlichen<br />
Verkehr auf das Auto festzustellen, was ebenfalls zu einer<br />
stärkeren Nachfrage nach Gebrauchtwagen geführt hat.<br />
78<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BRANCHENVERTRETUNG / DIENSTLEISTUNGEN<br />
Nachdem sich die Eigenkapital-Rentabilität der Schweizer Garagen<br />
in den letzten Jahren etwas erholt hat, ist sie im vergangenen Jahr<br />
auf 2,6 Prozent abgesackt. Auch der Cashflow erreichte nur noch<br />
1,6 Prozent des Umsatzes. Müssen wir uns um die Schweizer<br />
Garagen Sorgen machen?<br />
Die ganze Schweizer Autobranche hat ein schwieriges Jahr hinter sich.<br />
Die Pandemie und die Massnahmen zu ihrer Eindämmung wirkten<br />
sich vor allem auf den Neuwagenhandel aus. Das hinterlässt natürlich<br />
Spuren. Sorgen machen muss man sich primär um jene Betriebe,<br />
die sich nicht oder nur ungenügend an die veränderten Rahmenbedingungen<br />
anpassen. Aber das hat letztlich wenig mit Corona zu tun,<br />
sondern mit dem grundlegenden Wandel in der Mobilitätsbranche.<br />
Ich denke da an alternative Antriebstechnologien und neue Formen<br />
der individuellen Mobilität.<br />
Erstaunlicherweise haben die kleineren Betriebe hier etwas<br />
besser abgeschlossen als die mittelgrossen und die grossen<br />
Garagen. Worauf ist das zurückzuführen?<br />
Das hat in erster Linie damit zu tun, dass die kleineren Betriebe weniger<br />
stark vom Neuwagenhandel abhängig sind. Die Umsatzrückgänge<br />
im Bereich Aftersales waren verhältnismässig moderat, wodurch viele<br />
kleinere Betriebe einigermassen glimpflich durch die Krise kamen.<br />
Was ebenfalls erstaunt: Auch die Werkstattumsätze sind gesunken<br />
<strong>–</strong> sowohl absolut als auch pro Mitarbeiter. Dabei waren die<br />
Werkstätten doch vom Lockdown weit weniger betroffen als der<br />
Handel. Wie erklären Sie sich das?<br />
Die Umsätze, auch in der Werkstatt, hatten sich zu Beginn des Lockdowns<br />
im Frühling 2020 markant verringert. Allgemein ging mit dem<br />
Lockdown die Mobilität zurück und es gab als Folge weniger Unterhaltsbedarf.<br />
Zudem gab es seitens der Kunden anfänglich eine grosse<br />
Skepsis gegenüber Werkstattbesuchen. Dies führte dazu, dass Fahrzeugservices<br />
verschoben und teilweise auch nicht nachgeholt wurden.<br />
Obwohl die Garagisten grösstenteils und sehr schnell die erforderlichen<br />
Schutzmassnahmen umgesetzt haben, konnten diese Einbussen<br />
aus dem Frühling im Verlauf des Jahres nicht mehr aufgeholt werden.<br />
Was auffällt: Die Quick Ratio, also das Verhältnis zwischen<br />
flüssigen Mitteln und kurzfristigen Verbindlichkeiten ist von 61,3 auf<br />
71,1 Prozent gestiegen. Sind das die Covid-Kredite des Bundes, die<br />
zwar bezogen, aber lediglich als Liquiditätsreserve genutzt wurden?<br />
In der Tat haben die Covid-19-Überbrückungskredite einen wesentlichen<br />
Anteil zur Verbesserung der Liquidität beigetragen. Viele Betriebe<br />
haben offensichtlich die Möglichkeit genutzt, bis zu 500 000<br />
Franken zinslose Darlehen zu beziehen. Da sind sicher einige Betriebe<br />
darunter, die diesen Kredit quasi auf Vorrat beantragt und bisher<br />
gar nicht genutzt haben. Auf der anderen Seite beobachteten wir bei<br />
vielen Garagen tiefere Lagerbestände, was ebenfalls zu einer Verbesserung<br />
der Liquiditätskennzahlen führte. Allerdings: Die Covid-19-<br />
Kredite müssen in den nächsten Jahren zurückbezahlt werden. Es ist<br />
also absehbar, dass sich die Liquiditätskennzahlen in Zukunft wieder<br />
verschlechtern werden.<br />
Auch der Anlagedeckungsgrad hat sich merklich erhöht.<br />
Die Schweizer Garagen scheinen also sehr stabil aufgestellt.<br />
Auch das hat mit den Covid-19-Krediten zu tun. Sie führten zu einer<br />
Umwandlung von kurzfristigem zu langfristigem Fremdkapital. Das<br />
aktuell sehr erfreuliche Bild ist also auch hier trügerisch, denn die<br />
Kredite müssen in den nächsten Jahren zurückgezahlt werden. Zudem<br />
sind geplante Investitionen in der Krisenzeit aufgeschoben worden.<br />
Für deren Realisierung benötigen etliche Betriebe nun zusätzlich<br />
langfristiges Kapital. Auch deshalb ist davon auszugehen, dass sich<br />
der Anlagedeckungsgrad in den nächsten Jahren wieder verschlechtern<br />
wird.<br />
Haben Sie schon Anzeichen oder Daten, wie sich die ersten<br />
Monate im Jahr <strong>2021</strong> für die Schweizer Garagisten entwickelt?<br />
Der Handel hatte einen schwierigen Start ins neue Jahr. Die Schliessung<br />
der Showrooms vom 18. Januar bis Ende Februar liess den Neuwagenhandel<br />
erneut einbrechen. Einen Lichtblick brachte der März,<br />
als die Showrooms wieder öffneten. Erstmals seit Beginn der Corona-<br />
Krise war ein Monat besser als der Vorjahresmonat. In den Werkstätten<br />
läuft das Geschäft ähnlich durchzogen wie im dritten und vierten<br />
Quartal 2020. Aufgrund der ersten drei Monaten ist es schwierig,<br />
eine Hochrechnung auf das ganze Jahr zu machen. Für die weitere<br />
Entwicklung ist der weitere Verlauf der Pandemie entscheidend. <<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>79
VERBAND & SEKTIONEN<br />
AGVS-Botschafter Dario Cologna hiess zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
beim Langlauftraining in Davos willkommen. Fotos: AGVS-Medien<br />
Experten beim Langlauftraining<br />
«Dario darf gerne AGVS-<br />
Botschafter bleiben»<br />
Der AGVS-Botschafter und vierfache Olympiasieger Dario Cologna lud Garagisten und junge Fachkräfte zu<br />
einem Langlauftraining nach Davos ein. Nebst sportlicher Betätigung kam auch der Austausch unter Experten<br />
nicht zu kurz. Carla Stampfli<br />
Bereits mit einer Stunde Training in den Beinen<br />
kam er auf den Langlaufski angerauscht:<br />
Dario Cologna. Der vierfache Olympiasieger<br />
und AGVS-Botschafter für Effizienz und Spitzenleistungen<br />
begrüsste die zwölf Gewinnerinnen<br />
und Gewinner des AGVS-Wettbewerbs, die<br />
sich beim Langlaufzentrum in Davos eingefunden<br />
hatten, um mit ihm ein Training auf den<br />
Loipen rund um Davos zu absolvieren.<br />
Bevor es auf den Schnee ging, gab es auf der<br />
Terrasse des Langlaufzentrums, das nach dem<br />
Bündner Athleten benannt ist, eine kleine Stärkung<br />
mit Kaffee und Gipfeli, offeriert von der<br />
Gemeinde Davos. Dabei kam es zum ersten ungezwungenen<br />
Austausch zwischen dem Profisportler<br />
und den Experten des Autogewerbes,<br />
die trotz unterschiedlichem beruflichen Umfeld<br />
Gemeinsamkeiten aufweisen: Wenn sie Effizienz<br />
und Spitzenleistungen erreichen möchten,<br />
benötigen sie Begeisterung, Durchhaltewillen,<br />
Ehrgeiz, Fleiss und Herzblut.<br />
Danach ging es für die Teilnehmenden auf die<br />
Loipe. Unter idealen Wetter- und Schneebedingungen<br />
loteten sie gemeinsam mit Dario Cologna<br />
ihre Grenzen aus. «Wir haben coole Tipps<br />
und Tricks erhalten vom Olympiasieger, das ist<br />
kein alltägliches Erlebnis. Das Training hat sehr<br />
viel Spass gemacht <strong>–</strong> ich verspüre bereits Vorfreude<br />
auf die nächste Langlaufsaison», sagte<br />
Michael Büchel von der Blatten Garage Büchel<br />
AG in Oberriet SG. «Dario Cologna ist ein super<br />
Botschafter, insbesondere, wenn es darum geht,<br />
auf ein Ziel zu arbeiten und diesem alles unterzuordnen,<br />
aber gleichzeitig menschlich zu bleiben»,<br />
so Büchel, den es während der Coronazeit<br />
vermehrt auf die Langlaufski zog.<br />
«Das Training war super», resümierte Urs Amacher<br />
von der Emil Frey AG Zürich-Altstetten.<br />
Der Olympiasieger sei genauso, wie er ihn sich<br />
vorgestellt habe: «Bodenständig.» Karin Carigiet,<br />
die Urs Amacher begleitete, ergänzte mit<br />
einem Lächeln: «Dario Cologna darf sehr ger-<br />
80<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
ne AGVS-Botschafter bleiben.» Angelika Küng<br />
von der Garage Küng AG in Däniken SO hat es<br />
geschätzt, mit Dario Cologna auf die Loipe zu<br />
gehen: «Das Training, das Wetter, die Kulisse,<br />
das war einfach top.» René Krieger, Projektleiter<br />
für alternative Antriebe bei der AGVS Sektion<br />
Zentralschweiz, liess sich vom Langlaufprofi die<br />
drei Hauptschritte im Skating zeigen und holte<br />
sich Inputs für das Verbessern seiner Technik.<br />
Auch Automobil-Mechatroniker Damian Schmid<br />
hat sich diese Chance nicht entgehen lassen:<br />
«Dario Cologna hat super Tipps gegeben und<br />
war darauf bedacht, sich für jeden von uns Zeit<br />
zu nehmen.» Der Toggenburger nutzte nach<br />
dem Langlauftraining zudem die Gelegenheit,<br />
um mit dem vierfachen Olympiasieger über die<br />
Themen Wettkampf und Mentaltraining zu<br />
sprechen. Schmid holte 2019 in einem hochklassigen<br />
Teilnehmerfeld an den World Skills<br />
in Kazan den starken fünften Platz und somit<br />
ein Diplom, war aber etwas enttäuscht, da sein<br />
Ziel eine Medaille war. Ob es am fehlenden<br />
Mentaltrainer gelegen hatte? «Im Gespräch mit<br />
Dario Cologna stellte sich heraus, dass er keinen<br />
hat. Das hat mir gezeigt, dass es auch im Profi-<br />
Bereich ohne geht», sagte Damian Schmid, der<br />
an der Berner Fachhochschule BFH in Biel Automobiltechnik<br />
studiert.<br />
AGVS-Botschafter Dario Cologna war zufrieden<br />
mit seinen Schützlingen, die als Erinnerung<br />
eine signierte Startnummer erhielten. «Alle haben<br />
das Training gut gemeistert.» Er habe versucht,<br />
den Teilnehmenden verschiedene Inputs<br />
mit auf den Weg zu geben. «Es hat Spass gemacht»,<br />
zog der Spitzenlangläufer nach dem<br />
Training mit den Garagisten auf den Loipen<br />
rund um Davos Bilanz. «Als Wintersportler liegen<br />
mir die Themen Natur und Umwelt am Herzen.»<br />
Gleichzeitig sei er auch viel mit dem Auto<br />
unterwegs und wolle zeigen, dass dies kein Widerspruch<br />
sei. Es bereite ihm immer wieder<br />
Freude, für den AGVS im Einsatz zu stehen <strong>–</strong> sei<br />
es am «Tag der Schweizer Garagisten», zusammen<br />
mit den jungen Berufsleuten oder wie heute<br />
bei einem Langlauftag mit den Gewinnern<br />
des Wettbewerbs in Davos.<br />
Cologna, der die Saison mit einem Sieg über<br />
50 Kilometer Massenstart in der klassischen<br />
Technik an den Schweizer Meisterschaften beendete,<br />
wird sich nun etwas Ruhe gönnen und<br />
Kräfte sammeln für die neue Saison, deren Vorbereitung<br />
schon diesen Monat beginnt. <<br />
Als Erinnerung an das Langlauftraining gab es für jeden<br />
eine signierte Startnummer.<br />
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Auch für Erinnerungsfotos nahm sich Dario Cologna Zeit.<br />
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Beim Langlauftraining kam der Spass nicht zu kurz.<br />
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Neuer Termin für die GIMS 2022<br />
Auto-Salon bereits Mitte Februar<br />
Die Geneva International Motor Show kurz GIMS soll nach zweimaliger Absage 2022 wieder durchgeführt<br />
werden. Eine Vereinbarung mit einem ausländischen Partner erlaubt die Organisation, die gemäss GIMS-Direktor<br />
Sandro Mesquita gestartet ist. Jürg A. Stettler und Mike Gadient<br />
2022 soll es endlich so weit sein, die ursprünglich<br />
bereits vor zwei Jahren angedachte<br />
90. <strong>Ausgabe</strong> des Auto-Salons soll stattfinden.<br />
Früher als bislang gewohnt, sollen<br />
wieder Besucherinnen und Besucher durch<br />
den Genfer Messekomplex Palexpo flanieren<br />
und automobile Neuheiten und Mobilitäts-Trends<br />
bewundern können. Während<br />
der Live-Übertragung der «Car of the Year<br />
<strong>2021</strong>»-Auszeichnung aus Genf Anfang März<br />
wurde es angedeutet und dann in einem<br />
Brief an die Austeller bestätigt: Die GIMS<br />
wird kürzer und startet bereits im Februar<br />
2022. Dies verifiziert nun auch GIMS-Direktor<br />
Sandro Mesquita: «Wir mussten die GIMS<br />
wegen des Kalenders und der Belegung der<br />
Palexpo um eine Woche vom 17. auf den 27.<br />
Februar 2022 vorverlegen.»<br />
GIMS-Direktor Mesquita hat begonnen <strong>–</strong> wenn auch<br />
aus dem Homeoffice heraus <strong>–</strong> den Auto-Salon 2022 zu<br />
organisieren. Foto: GIMS<br />
«Ich denke, dass die neuen Termine eher<br />
eine Sache der Gewöhnung sein werden»,<br />
hält François Launaz fest, Direktor von Auto-<br />
Schweiz und Vizepräsident des Ausstellungskomitees.<br />
Die Vorverlegung bereite den<br />
Ausstellern keine Probleme und namhafte<br />
Hersteller hätten ihr Interesse an einer Teilnahme<br />
bereits bekundet. Auch bei der nächsten<br />
<strong>Ausgabe</strong> sollen das Auto und Autoneuheiten<br />
im Zentrum stehen, aber nicht nur,<br />
wie GIMS-Direktor Mesquita erklärt: «Das<br />
digitale Erlebnis soll ausgebaut und das ganze<br />
Ökosystem der Mobilität aufgezeigt werden.»<br />
Die Unstimmigkeiten zwischen den<br />
Eigentümern der Genfer Messehallen und<br />
der GIMS-Stiftung als Veranstalterin aufgrund<br />
der kurzfristigen Absage 2020 stellen<br />
dem Vernehmen nach mehr für eine<br />
erneute Durchführung der GIMS kein Hindernis<br />
mehr dar. Der Genfer Staatsrat hatte<br />
im Februar zu Gesprächen geladen und zwischen<br />
den beiden Parteien vermittelt. «Man<br />
kann nicht 90 Jahre Geschichte in Genf auslöschen,<br />
mit einem neuen Projekt irgendwo<br />
neu anfangen und sich einen Ruf ganz<br />
neu aufbauen», erläuterte François Launaz<br />
dazu. Die grösste Schweizer Publikumsmesse<br />
wird durch den Einstieg eines Investors<br />
aus dem Ausland möglich. Dies bestätigen<br />
Direktor Mesquita sowie mehrere Mitglieder<br />
des GIMS-Stiftungsrats, ohne allerdings dessen<br />
Namen nennen zu wollen. «Im Moment<br />
kann ich Ihnen leider keine weiteren Informationen<br />
über diese Partnerschaft geben, da<br />
der betreffende Partner noch nicht bereit ist,<br />
über dieses Thema zu kommunizieren», erklärte<br />
Mesquita Mitte April gegenüber den<br />
AGVS-Medien und ergänzte bestimmt: «Allerdings<br />
und zu ihrer Information: Wir haben<br />
begonnen, die GIMS 2022 vorzubereiten!» <<br />
Weitere Infos unter:<br />
gims.swiss
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>87
Brembo SpA<br />
brembo.com<br />
GARAGENWELT<br />
Brembo steht für nachhaltige Mobilität<br />
pd. Brembo, Weltmarktführer und anerkannter Innovationstreiber<br />
im Bereich Bremstechnologie, steht für nachhaltige Mobilität.<br />
Jedes neue Produkt soll «grüner» als seine Vorgängerversion sein.<br />
Die Bremsscheibe Greentive zeichnet sich durch eine spezielle<br />
Beschichtung, ein hohes Mass an Korrosionsbeständigkeit sowie<br />
einen besonderen Spiegeleffekt aus. Greentive ist das Ergebnis<br />
jahrelanger Forschung mit dem Ziel, die Partikelemissionen weiter<br />
zu verringern. Aufgrund ihrer besonderen Reibfläche hat Greentive<br />
einen sehr geringen Verschleiss, wodurch sich die Lebensdauer der<br />
Bremsscheibe deutlich verlängert. Die Reduzierung von Bremsstaub<br />
trägt wiederum dazu bei, die Emissionen von Bremsen zu verringern.<br />
Diese Eigenschaft ist besonders bei der neuen Generation von Elektroautos<br />
von Vorteil.<br />
Eine weitere Innovation stellt Enesys (Energy Saving System) dar,<br />
eine fortschrittliche Bremsfedertechnologie, welche die verbleibende<br />
Restreibung verringert und somit zur CO 2<br />
-Reduzierung beiträgt.<br />
Nachdem das Bremspedal losgelassen wurde, lässt die Feder die<br />
Bremsbeläge in ihre Ausgangsposition im Bremssattel zurückkehren.<br />
So wird eine unerwünschte Reibung zwischen den Bremsbelägen<br />
und der Bremsscheibe vermieden. <<br />
Die Bremsscheibe Greentive zeichnet sich unter anderem durch<br />
eine spezielle Beschichtung aus. Foto: Brembo<br />
Bopp Solutions AG<br />
bopp-solutions.ch<br />
Tresore mit Sicherheits-Zertifizierung<br />
pd. Sind in Garagenbetrieben Fahrzeugschlüssel, Bargeld, Diagnosegeräte,<br />
wichtige Dokumente und Wertsachen sicher aufbewahrt?<br />
Die Bopp Solutions AG bietet sowohl Schlüsseltresore wie auch<br />
Möbeltresore mit Sicherheits-Zertifizierung an. Mit der neuen Serie<br />
«Venus» wird eine günstige, aber nicht weniger sichere Aufbewahrung<br />
angeboten. Sie bietet einen hohen Einbruchschutz nach<br />
EN1143-1 Widerstandsgrad I ECB S. Die Öffnung erfolgt über ein<br />
ebenfalls zertifiziertes Elektronikschloss. Speziell für Garagen hat<br />
Bopp den Kombitresor entwickelt. Hier sind Schlüssel, Fahrzeugdokumente<br />
und Tageskasse sicher unter Verschluss.<br />
Die Bauart des Kombitresors: Starke Ausführung mit definiertem<br />
Einbruchschutz von 30/50 RU gegen Einbruchversuche mit mechanischen<br />
und thermischen Werkzeugen. Zentralverschluss mit kräftigen<br />
Rundbolzen. Tür doppelwandig, 87 mm stark, Türblatt aus 10 mm<br />
Stahl, Gehäuse doppelwandig mit Spezialverstärkung, Buchse für<br />
Verankerung in der Rückwand und im Boden. Die Innenausstattung<br />
des Schlüsseltresors bietet Platz für mehr als 250 Schlüssel. <<br />
Der Schlüssel- und Möbeltresor. Foto: Bopp<br />
88<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
GARAGENWELT<br />
Mewa Textil-Management<br />
mewa.ch<br />
Schutzkleidung für Schweisser<br />
pd. Für Schutzkleidung gilt eine einfache Gleichung: Je bequemer sie<br />
ist, desto eher wird sie getragen. Daher hat Mewa eine besonders<br />
leichte Kollektion für Schweisser entwickelt. Die bequeme Hitzeund<br />
Flammschutzkleidung gibt es in drei Ausführungen: für gelegentliches,<br />
häufiges und permanentes Schweissen. Die Basisvariante<br />
«Mewa Dynamic Flame» eignet sich für gelegentliches Schweissen.<br />
Die Kleidung schützt bei kleinen Metallspritzern, bei kurzzeitigem<br />
Kontakt mit Flammen und bei Strahlungswärme. Elektriker, Mechatroniker<br />
und Instandhalter, die nur manchmal schweissen, sind damit<br />
gut ausgerüstet.<br />
Wer jedoch häufig schweisst, sollte die zweite Variante «Mewa<br />
Flame Advanced» tragen. Wer permanent schweisst, schützt sich<br />
vorzugsweise mit der Kleidung «Mewa Dynamic Flame Extreme».<br />
Das robuste Gewebe bietet extremen Hitzeschutz in der thermischen<br />
Metallbearbeitung. Typische Einsatzgebiete sind Maschinenbau,<br />
Fahrzeugbau, Stahlbau, Anlagenbau und Werften. Alle drei Ausführungen<br />
zeichnen sich durch eine ganz besondere Bequemlichkeit<br />
aus. Die Kleidung ist aussergewöhnlich leicht und einfach anzuziehen.<br />
Zusätzlich sieht sie gut aus <strong>–</strong> ein weiterer Pluspunkt in der<br />
Gleichung. <<br />
Mewa Dynamic Flame schützt und ist bequem. Foto: Mewa<br />
Motiondata<br />
motiondata-vector.com<br />
Schutz vor modernen Bedrohungen <strong>–</strong> warum der Virenschutz allein nicht mehr reicht<br />
pd. Die Motiondata Vector Gruppe als IT-Komplettlösungsanbieter<br />
bietet neben einem top modernen Dealer Management System, zusätzlichen<br />
Apps und Weblösungen weit mehr als ein allumfassendes<br />
Softwareprogramm für Garagenbetriebe in jeder Grösse. Mit dem<br />
Motiondata DMS in Verbindung mit den Security-Lösungen des IT-<br />
Dienstleisters ist der Betrieb stets auf dem neuesten Stand und mit<br />
den höchsten Sicherheitsstandards geschützt.<br />
Deswegen sollte man zusätzlich zu den Endgeräten (PCs, Server,<br />
Notebooks) auch das komplette restliche Netzwerk absichern. Eine<br />
moderne Firewall trägt einen wesentlichen Teil zum Schutz des<br />
Netzwerks bei. Die Motiondata Vector Gruppe kann hier als Full-<br />
Service-Provider nicht nur in Sachen DMS bestens beraten, sondern<br />
unterstützt auch gerne bei IT- und Netzwerk-Security Themen. <<br />
«Aber warum sollte ausgerechnet mein Betrieb Ziel eines Angriffes<br />
werden?» Fakt ist, dass die Angreifer nicht besonders wählerisch<br />
sind, sondern eher den Weg des geringsten Widerstandes gehen.<br />
Es reicht längst nicht mehr aus, nur die Endgeräte mit einem Virenschutz<br />
zu versorgen. Immer mehr Geräte, wie etwa Drucker, Wlan-<br />
Access-Points oder Kameras werden mit dem Netzwerk verbunden<br />
und könnten ebenfalls mit einer Schadsoftware infiziert werden. Und<br />
immer häufiger werden Schwachstellen der eingesetzten Soft- oder<br />
Hardware angegriffen.<br />
Mit dem Motiondata DMS ist der Betrieb stets geschützt. Foto: Motiondata<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>89
UMFRAGE DES MONATS<br />
Können Sie sich vorstellen, als Agentur für einen<br />
Hersteller/Importeur zu arbeiten?<br />
Immer mehr elektrisch betriebene Fahrzeuge sind auf den<br />
Schweizer Strassen unterwegs. Dadurch ändern sich die Anforderungen<br />
an die Garagisten. <strong>AUTOINSIDE</strong> wollte wissen, ob sich<br />
die Betriebe vorstellen können, als Agentur für einen Hersteller/<br />
Importeur zu arbeiten. 44% der Befragten sagen Ja, sofern die<br />
Konditionen fair sind. Demgegenüber geben 24% an, «auf gar keinen<br />
Fall» als Agentur zu arbeiten. 31% sagen, dass das Agenturmodell<br />
früher oder später ohnehin kommt.<br />
Stand: 15. April <strong>2021</strong><br />
44%<br />
Wenn die Konditionen fair sind, auf jeden Fall und sofort.<br />
31%<br />
Das wird früher oder später ohnehin kommen.<br />
24%<br />
Auf gar keinen Fall.<br />
VORSCHAU <strong>AUTOINSIDE</strong> AUSGABE 6 <strong>–</strong> JUNI <strong>2021</strong><br />
Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint am 2. Juni <strong>2021</strong> mit folgenden Schwerpunktthemen:<br />
Foto: AGVS-Medien Foto: BAZ Foto: iStock<br />
Betriebswirtschaftlich Denken<br />
Erfolgreiche Nachfolgeregelungen, motivierte<br />
Mitarbeitende und ein glückliches Händchen bei<br />
Investitionen <strong>–</strong> <strong>AUTOINSIDE</strong> nimmt sich betriebswirtschaftlichen<br />
Themen und Lösungen an, die<br />
inspirierend wirken.<br />
Trends bei Fahrzeugsystemen<br />
Diagnosegeräte, Batterien oder Beleuchtungstechnik:<br />
Die aktuellen Veränderungen und<br />
Herausforderungen rund um Fahrzeugsysteme<br />
im Überblick.<br />
Jede Stimme zählt<br />
Der Abstimmungskampf um das neue CO 2<br />
-Gesetz<br />
tritt in die entscheidende Phase. Vor dem Urnengang<br />
am 13. Juni <strong>2021</strong> nennen die Gegner weitere<br />
schlagfertige Argumente für ein Nein.<br />
Das auflagenstärkste Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
93. Jahrgang. 11 <strong>Ausgabe</strong>n in deutscher und französischer Sprache.<br />
WEMF-beglaubigte Auflage per September 2020: 12 558 Exemplare, davon 9507 in Deutsch, 3051 in Französisch.<br />
Herausgeber<br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
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Verlag<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong><br />
Wölflistrasse 5, CH-3006 Bern<br />
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Administration und Aboverwaltung<br />
Jahresabonnement<br />
CHF 110.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />
Einzelnummer<br />
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Kontakt: Serina Danz<br />
Telefon: +41 (0)31 307 15 43<br />
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Redaktionsleiter), Reinhard Kronenberg<br />
(kro, Leiter Publizistik), Jürg A. Stettler (jas,<br />
Leitender Redaktor Mobilität), Mike Gadient<br />
(mga, Redaktor Mobilität), Carla Stampfli<br />
(cst, Redaktorin Mobilität), Andreas Senger<br />
(se, Spezialgebiet Technik), Raoul Studer (rst,<br />
Spezialgebiet Politik).<br />
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Maeder.<br />
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Fatma Bindal.<br />
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