smartLiving Stuttgart Magazin | Ausgabe 03/2021
IMMOBILIEN Nach dem Kauf die Folgekosten nicht unterschätzen ARCHITEKTUR So baut die Welt – Inspirationen aus fünf Kontinenten FINANZIERUNG Vermögensaufbau mit Immobilien WOHNEN & LEBEN Urlaub am eigenen Pool
IMMOBILIEN Nach dem Kauf die Folgekosten nicht unterschätzen
ARCHITEKTUR So baut die Welt – Inspirationen aus fünf Kontinenten
FINANZIERUNG Vermögensaufbau mit Immobilien
WOHNEN & LEBEN Urlaub am eigenen Pool
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Sanierung & Energie<br />
durch den Darlehensnehmer. Geht es<br />
um die Finanzierung von Immobilien,<br />
dann ist auch die KfW in der Lage, ihren<br />
Zinssatz unter die 2,5-Prozentmarke<br />
zu senken. Weitere Zuschüsse erhalten<br />
Bauherren, die eine Photovoltaik-Anlage<br />
auf ihrem Hausdach anbringen oder<br />
energetisch sanieren. Informationen erhalten<br />
Interessierte auf der Internetseite<br />
der KfW.<br />
TROTZ KfW-FÖRDERUNG:<br />
BEIM KAUF EINER ALT- BZW.<br />
GEBRAUCHTIMMOBILIE SOLLTEN<br />
VERGLEICHE ANGESTELLT<br />
WERDEN<br />
Zwei Tendenzen zeigt das momentane<br />
Immobilien-Barometer auf: Zum einen<br />
erwartet die Mehrzahl der Experten<br />
eine weiter steigende Nachfrage nach<br />
gebrauchten, freistehenden Einfamilienhäusern,<br />
aber auch nach Reihenhäusern<br />
und Eigentumswohnungen<br />
aus dem Bestand. Zum anderen soll<br />
die Nachfrage nach neuen Reihenhäusern<br />
und Wohnbauland stabil bleiben,<br />
während sie bei Neubauwohnungen<br />
(Eigentumswohnungen) eher noch etwas<br />
steigen soll. Die Bauland-Nachfrage<br />
hält insgesamt an. Im Allgemeinen<br />
werden auch die Immobilienpreise für<br />
die nächsten sechs Monate (05.<strong>2021</strong> bis<br />
11.<strong>2021</strong>) stabil gesehen. Lediglich bei<br />
gebrauchten Eigentumswohnungen und<br />
Bauland sind geringfügige Rückgänge<br />
um etwa ein Prozent möglich. Auf der<br />
Angebotsseite erwarten die Immobilienprofis<br />
zum Jahresende 2020 und darüber<br />
hinaus eine wachsende Auswahl an<br />
Gebrauchtimmobilien (Eigentumswohnungen,<br />
Reihenhäuser und freistehende<br />
Einfamilienhäuser) und – analog zur<br />
Nachfrage – auch an neuen Wohnungen.<br />
Beim Neubau von Reihenhäusern und<br />
bei der Baulandbereitstellung werden<br />
leichte Rückgänge prognostiziert.<br />
Auf der Suche nach kostengünstigem<br />
Wohneigentum in einem lebendigen<br />
Umfeld entscheiden sich viele Bauwillige<br />
für den Zusammenschluss mit Gleichgesinnten.<br />
Denn bei allem Charme können<br />
Bei allem Charme können insbesondere ältere Wohnhäuser<br />
oftmals kaum ihre baulichen Mängel verbergen.<br />
insbesondere ältere Wohnhäuser oftmals<br />
kaum ihre baulichen Mängel verbergen:<br />
Durch die in vielen Fällen äußerst dünnen<br />
Wände entweicht im Winter viel<br />
Wärme, das Raumklima ist ungemütlich,<br />
im schlimmsten Fall zieht es. Insbesondere<br />
wenn Reparaturen anstehen oder<br />
der Besitzer ein vorhandenes Gebäude<br />
wechselt, drängt sich eine energiebewusste<br />
Modernisierung auf.<br />
Je nach konkretem Zustand des Gebäudes<br />
schlägt der Architekt als Maßnahme<br />
zur Senkung des Energieverbrauchs<br />
die Modernisierung der Heizanlage,<br />
den Einbau einer Lüftungsanlage oder<br />
die Nutzung von Sonnenenergie vor.<br />
Auf diese Weise lassen sich durch eine<br />
Verbesserung der Wärmedämmung an<br />
Außenwänden und Fenstern, Dach und<br />
Kellerdecke nicht nur die Heizkosten<br />
senken, sondern auch ein behagliches<br />
Raumklima durch wärmere Wände und<br />
Böden erzeugen.<br />
Jenseits der freiwilligen Entscheidungen<br />
sind Hausbesitzer dazu verpflichtet,<br />
Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen,<br />
die in unbeheizten Räumen wie<br />
z. B. im Keller liegen, zu dämmen. Auch<br />
für die sog. nicht begehbaren, jedoch<br />
zugänglichen obersten Geschossdecken<br />
ist eine entsprechende Dämmung vorgeschrieben.<br />
Damit sind Decken gemeint,<br />
die aus konstruktiven Gründen weder<br />
für einen späteren Dachausbau noch für<br />
eine Nutzung als Abstellkammer oder<br />
Ähnliches in Frage kommen, jedoch für<br />
die entsprechenden Nachrüstarbeiten<br />
ausreichend zugänglich sind. Die Vorschriften<br />
beziehen sich somit auf die<br />
Durchführung von Erneuerungsmaßnahmen,<br />
für die sich der Bauherr gemäß<br />
seinen individuellen Bedürfnissen entscheidet.<br />
Wird zum Beispiel die Fassade neu verputzt,<br />
die Fenster ausgetauscht oder gar<br />
das Dach ausgebaut, gilt grundsätzlich,<br />
dass sich die energetische Qualität des<br />
Gebäudes nicht verschlechtern darf. Eine<br />
wichtige Größe für die Beurteilung eines<br />
Gebäudes ist in diesem Zusammenhang<br />
die Energiekennzahl. Diese gibt an, wie<br />
viel Energie pro Quadratmeter Wohnfläche<br />
in einem Jahr für die Raumheizung<br />
rechnerisch benötigt wird. Mit Modernisierungsmaßnahmen<br />
lässt sich diese<br />
Größe verringern – den angestrebten<br />
neuen Wert legen Bauherr und Architekt<br />
gemeinsam fest.<br />
Die Energiekennzahl ist für ein Gebäude<br />
das, was der Benzinverbrauch eines<br />
Autos auf 100 Kilometer ist. So hat ein<br />
typisches Einfamilienhaus aus den 60er<br />
Jahren einen Jahres-Primärenergiebedarf<br />
zwischen 160 bis 220 kWh. Ein vergleichbarer<br />
Neubau darf nach der Energie-Einsparverordnung<br />
(EnEV) 100 bis<br />
120 kWh nicht überschreiten. Bei einem<br />
echten Niedrigenergiehaus liegt der Wert<br />
zwischen 60 und 70 kW.<br />
<br />
© Autor: Dietmar Kern<br />
68<br />
Foto: Getty Images – vitranc