SchlossMagazin Augsburg Nordschwaben + Fünfseenland Mai 2021
Das Lifestyle-Magazin für Augsburg, Nordschwaben und Fünfseenland. Schönes Leben in der Region
Das Lifestyle-Magazin für Augsburg, Nordschwaben und Fünfseenland. Schönes Leben in der Region
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05<br />
21<br />
Das Lifestyle-Magazin<br />
für <strong>Augsburg</strong>, <strong>Nordschwaben</strong> + Fünfseenland<br />
Preis: unbezahlbar<br />
www.schlossmagazin.com<br />
Schönes Leben in der Region<br />
Masken in Zeiten<br />
der Pandemie<br />
Maskenmuseum<br />
Diedorf<br />
Kochen<br />
mit Kräutern<br />
Lukullisches<br />
Urlaub<br />
auf Balkonien<br />
Natur + Garten<br />
Blühende<br />
SeenSuchtsorte<br />
Reisen
JAHRE GARANTIE<br />
Auch beim Antrieb<br />
ein Crossover.<br />
Der Kia XCeed als<br />
Plug-in-Hybrid-Modell.<br />
Kia XCeed Plug-in Hybrid 1.6 GDI<br />
VISION<br />
für € 199,–¹<br />
mtl. leasen<br />
Abbildung zeigt kostenpflichtige Sonderausstattung.<br />
Der Kia XCeed Plug-in Hybrid bietet alternativen Antrieb im Crossover-Stil.<br />
Seine Silhouette: coupéhaft. Seine Sitze: erhöht. Sein Antrieb: bis zu 58km<br />
rein elektrisch.² Mit dieser rein elektrischen Reichweite² sowie einem längeren<br />
klassischen Verbrenner sorgt er für hohe Flexibilität auf Strecken.<br />
Die einzigartige 7-Jahre-Kia-Herstellergarantie* gilt selbstverständlich auch für die Antriebsbatterie.<br />
Ladekabel mit Schukostecker ® inkl. Steuergerät • Ladeanzeige auf dem Armaturenbrett • Beheizbares Lederlenkrad •<br />
LED-Frontscheinwerfer mit Fernlichtassistent • 2-Zonen Klimaautomatik<br />
Kia XCeed Plug-in Hybrid 1.6 GDI VISION, 103,6 kW (141 PS), schon für € 199,– monatlich¹<br />
Fahrzeugpreis € 35.990,– 48 monatliche Raten à € 199,–<br />
Einmalige Leasingsonderzahlung € 4.600,– Gesamtbetrag € 14.152,–<br />
Laufzeit in Monaten 48 Effektiver Jahreszins 3,5%<br />
Gesamtlaufleistung 40.000 km Gebundener Sollzinssatz p. a. 3,44%<br />
Kia XCeed Plug-in Hybrid 1.6 GDI VISION (Super/<br />
Strom, Automatik (6-Stufen)), 103,6 kW (141 PS);<br />
Kraftstoffverbrauch in l/100 km: kombiniert 1,2.<br />
2<br />
Stromverbrauch in kWh/100 km: kombiniert 10,7.<br />
CO -Emission: kombiniert 29 g/km.<br />
Effizienzklasse: A+.³<br />
Gerne unterbreiten wir Ihnen Ihr ganz persönliches Angebot. Besuchen Sie uns und erleben Sie den Kia XCeed Plug-in Hybrid bei einer Probefahrt.<br />
*Max. 150.000 km Fahrzeug-Garantie. Abweichungen gemäß den gültigen Garantiebedingungen, u. a. bei Batterie, Lack und Ausstattung. Einzelheiten unter www.kia.com/de/garantie. Die<br />
Hochvolt-Lithium-Ionen-Batterieeinheiten in den Elektrofahrzeugen (EV), Hybrid-Elektrofahrzeugen (HEV) und Plug-in-Hybrid-Elektro-fahrzeugen (PHEV) von Kia sind auf eine lange Lebensdauer<br />
ausgelegt. Für diese Batterien gilt die KIA-Garantie für eine Dauer von 7 Jahren ab der Erstzulassung oder 150.000 km Laufleistung, je nachdem, was zuerst eintritt. Für Niedervoltbatterien (48 V und<br />
12 V) in Mild-Hybrid-Elektrofahrzeugen (MHEV) gilt die KIA-Garantie für eine Dauer von 2 Jahren ab der Erstzulassung, unabhängig von der Kilometerleistung. Ausschließlich bei EV-Fahrzeugen<br />
garantiert Kia eine Batteriekapazität von 65 %. Die Kapazitätsminderung der Batterie in PHEV-, HEV- und MHEV-Fahrzeugen ist nicht durch die Garantie abgedeckt. Um einer möglichen Kapazitätsminderung<br />
entgegenzuwirken, lesen Sie die Betriebsanleitung. Weitere Informationen zur Kia-Garantie finden Sie unter www.kia.com/de/garantie<br />
1 Ein unverbindliches Leasingbeispiel der KIA Finance, ein Geschäftsbereich der Hyundai Capital Bank Europe GmbH, Friedrich-Ebert-Anlage 35–37, 60327 Frankfurt am <strong>Mai</strong>n. Verbraucher haben ein<br />
gesetzliches Widerrufsrecht. Nach den Leasingbedingungen besteht die Verpflichtung zum Abschluss einer Vollkaskoversicherung. Abgebildetes Modell kann zusätzliche kostenpflichtige<br />
Ausstattungspakete und Sonderzubehör enthalten, die im Leasingbeispiel nicht berücksichtigt sind. Vorstehende Angaben stellen den Beispielwert des nach § 6a Abs. 4 PAngV zu erwartenden<br />
effektiven Jahreszinses in 2/3 aller voraussichtlich aufgrund der Werbung zustande kommender Verträge dar. Bonität vorausgesetzt. Überführungskosten in Höhe von 890 EUR enthalten.<br />
Alle Preise inkl. gesetzlicher MwSt. Angebot gültig bis 30.06.<strong>2021</strong>.<br />
2 Die Reichweite wurde nach dem vorgeschriebenen EU-Messverfahren ermittelt. Die individuelle Fahrweise, Geschwindigkeit, Außentemperatur, Topografie und Nutzung elektrischer Verbraucher haben<br />
Einfluss auf die tatsächliche Reichweite und können diese u. U. reduzieren.<br />
3 Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen.
Editorial | 3<br />
Blicken wir<br />
nach vorne!<br />
Mit den steigenden Temperaturen<br />
wächst nach einem in vielfacher<br />
Hinsicht harten Winter die Hoffnung<br />
auf ungebremste Lebensfreude<br />
und uneingeschränkten Kulturgenuss.<br />
Ja doch, es gibt auch real<br />
stattfindende Events, auf die wir<br />
uns freuen dürfen. So steht die<br />
Stadt Aichach mit ihrer Ausstellung<br />
„Stadt im Wandel“ in den<br />
Startlöchern. Das Staatstheater<br />
<strong>Augsburg</strong> hat mit den Proben für<br />
die Freilichtbühnen-Aufführung „Chicago“ im Juni und Juli begonnen<br />
und die Oldtimer-Rallye „Fuggerstadt Classic“, die wie immer Ende<br />
September die Motoren anwirft, ist in Vorbereitung. Die beliebte Verkaufsmesse<br />
„Mut zum Hut“ zieht wegen anhaltender Renovierungsarbeiten<br />
im Neuburger Schloss nach Ingolstadt und lockt ebenfalls Ende<br />
September ihre Fans an. Das <strong>SchlossMagazin</strong> wird zu gegebener Zeit<br />
über alle Events berichten. Wer übrigens von Masken noch nicht genug<br />
hat, sollte für die zweite Jahreshälfte einen Besuch im Diedorfer<br />
Maskenmuseum einplanen. Was den Besucher dort erwartet, lesen Sie<br />
im Regionalteil dieser Ausgabe.<br />
Daneben gibt es aber reichlich Möglichkeiten, bereits jetzt den Sommer<br />
im eigenen Land zu genießen. Radfahren gehört zu den beliebtesten<br />
Freizeitvergnügen. Mit dem Projekt „Stadtradeln“ kann neben dem<br />
sportlichen Effekt auch der Umwelt Gutes getan werden. Außerdem<br />
liegen jede Menge neuer Radwanderkarten und Routenführer für alle<br />
Ansprüche bereit. Fans blühender Gärten können ihrer Leidenschaft in<br />
Parkanlagen und auf Gartenschauen frönen, so zum Beispiel auf der<br />
„Inspiration Natur“ in Ingolstadt oder bei den Gartenschauen am Bodensee<br />
in Überlingen und Lindau. Unter dem Motto „Gartenjahr am<br />
Bodensee <strong>2021</strong>“ locken dort zudem noch unzählige andere blühende<br />
Oasen Be sucher an. Wir haben für Sie zusammengestellt, wo es besonders<br />
attraktiv sprießt.<br />
Für Kurzurlauber, die Planungssicherheit haben wollen, bietet sich<br />
„Glamping“ an, Camping für Anspruchsvolle. Dabei wohnt man in mehr<br />
oder weniger einfachen aber außergewöhnlichen Unterkünften wie<br />
Baumhäusern oder Jurten. Mit einigen Beispielen wollen wir Sie auf<br />
deren Fährte führen. Wer sich allerdings noch gar nicht traut zu verreisen,<br />
kann auch gepflegt Urlaub auf Balkonien machen und diesen kleinen<br />
Raum liebevoll ausgestalten. Lassen Sie sich von uns inspirieren!<br />
Sie sehen, auch im Juni gibt es keinen Grund, den Kopf in den Sand zu<br />
stecken. Viel Vergnügen beim Lesen des <strong>SchlossMagazin</strong>s wünscht Ihnen<br />
persönliche<br />
Beratung<br />
Peter Dallmaier & Heinz Dallmaier<br />
Geschäftsführer<br />
www.kueche-wohnkultur.de<br />
Dallmaier GmbH<br />
Ihre<br />
Hannelore Eberhardt-Arntzen<br />
Chefredaktion
4 | Inhalt<br />
Inhalt<br />
Besuchen Sie das <strong>SchlossMagazin</strong><br />
auch auf der Website<br />
www.schlossmagazin.com<br />
Titelfoto Spa(h)n-Maske – so verschachtelt<br />
wie unser Gesundheitssystem; von Michael Stöhr<br />
Foto <strong>SchlossMagazin</strong><br />
Region aktuell<br />
6<br />
6 Vorreiter und Vorbild<br />
500 Jahre Fuggerei <strong>Augsburg</strong><br />
7 Fugger-Fundstücke<br />
aus den Fugger Foren<br />
8 Stadt im Wandel<br />
Ausstellung im FeuerHaus Aichach ab 19. Juni<br />
10 Auf die Räder, fertig, los!<br />
Regionale Aktionen rund ums Fahrrad<br />
12 Kurz gefasst<br />
Meldungen aus Kunst, Kultur und Wirtschaft<br />
16 Von Antlitz zu Antlitz<br />
Mit Michael Stöhr im Maskenmuseum Diedorf<br />
22<br />
Bild des Monats<br />
20 Fassaden „Schmarotzer“<br />
Foto Dupont Blouin Architectes<br />
Lukullisches<br />
22 Da steckt so viel Gutes drin<br />
Kochen mit Kräutern und Knospen<br />
Fashion + Beauty<br />
26 Perfekte Paare<br />
Accessoires für den vollendeten Auftritt<br />
26<br />
30 Schritt für Schritt noch nachhaltiger<br />
Dr. Grandel Beautyness GmbH, <strong>Augsburg</strong><br />
32 Wie von der Sonne geküsst<br />
Die neuen Selbstbräuner
Inhalt | 5<br />
54<br />
42<br />
Gesundheit + Wellness<br />
34 Zeigt her eure Füße! ♦ Fußpflege für den Sommer<br />
36 Von der Diagnose zur richtigen Behandlung<br />
Die Arthroklinik steht für moderne Orthopädie<br />
Kunst + Kultur<br />
Geben Sie Ihrer Familie und<br />
Ihrem Leben das Wertvollste,<br />
was Sie haben und das Zuhause,<br />
das es verdient.<br />
Wir für Sie – hochwertige Qualität<br />
aus Inning am Ammersee.<br />
40 Über Mode, die in Wellen kommt<br />
Die <strong>Augsburg</strong>er Bloggerin Aliena Guggenberger<br />
Reisen<br />
42 Urlaub? Naheliegend!<br />
Gartenschätze am Bodensee entdecken<br />
46 Glamping ♦ Campen für Anspruchsvolle<br />
Motor + Technik<br />
50 Meine Premiere mit „La Prima“<br />
Testfahrt mit dem Fiat 500e Cabrio<br />
massiv<br />
wertig<br />
energieeffizient<br />
elegant<br />
zeitlos<br />
52 40 Jahre Automobile Tierhold<br />
Das runde Jubiläum des <strong>Augsburg</strong>er<br />
Familienunternehmens<br />
Natur + Garten<br />
54 Urlaub auf Balkonien<br />
Kleine Outdoorflächen gemütlich gestalten<br />
Promotions<br />
13 Frühlingsfrische für Zuhause<br />
culiente, Landsberg<br />
58 Vorschau + Impressum<br />
Billerberg 9 • 82266 Inning a. A.<br />
Tel. 08143 - 444 05 - 0<br />
info@josef-augustin.de<br />
seit 1994<br />
www.josef-augustin.de
6 | Region aktuell | 500 Jahre Fuggerei<br />
Am 23. August 1521, also vor einem halben Jahrtausend, unterzeichnete der<br />
Kaufmann Jakob Fugger der Reiche jenen Stiftungsbrief, der seiner Familie<br />
das bedeutendste Denkmal setzte, bedürftigen <strong>Augsburg</strong>ern bis heute eine<br />
finanzierbare Bleibe sichert und der das Fundament legte für einen Touristenmagneten<br />
sondergleichen: die <strong>Augsburg</strong>er Fuggerei, die erste Sozialsiedlung<br />
der Welt, die heuer ihr 500-jähriges Jubiläum feiert.<br />
Vorreiter und Vorbild<br />
500 Jahre Fuggerei <strong>Augsburg</strong><br />
Foto Martin Kluger /context<br />
In der Reihenhaussiedlung, die sich nahe der<br />
<strong>Augsburg</strong>er Innenstadt befindet, leben noch<br />
heute Menschen für 88 Cent Jahreskaltmiete<br />
pro 60 qm-Wohnung und drei Gebete für die<br />
Stifter täglich. Auf 15.000 qm stehen 67 Reihenhäuser<br />
mit 142 Wohnungen und derzeit rund 150<br />
Bewohnern, dazu eine Kirche, zwei Museen und ein<br />
Verwaltungsgebäude. Um 22:00 Uhr schließen sich<br />
allabendlich die Pforten in den umgebenden Mauern.<br />
Um im Mikrokosmos Fuggerei wohnen zu dürfen,<br />
muss man <strong>Augsburg</strong>er Bürger und katholisch sein<br />
sowie seine Bedürftigkeit nachweisen können.<br />
Die Fuggerei kann heute mit dem Superlativ der ältesten,<br />
noch immer bestehenden Sozialsiedlung der Welt<br />
werben. Auch wenn etliche der Gebäude den Unbilden<br />
von Kriegen zum Opfer fielen, wurden sie jedoch stets<br />
wieder aufgebaut und regelmäßig in ihrem Standard<br />
den sich ändernden Bedürfnissen<br />
und Vorgaben angepasst. Was sich<br />
aber nie gewandelt hat: Sie blieben<br />
Bedürftigen vorbehalten. Mit der<br />
Rei henbauweise antizipierte Jakob<br />
Fugger übrigens ein architektoni sches<br />
Konzept, das Vorreiter für spätere<br />
Siedlungsgründungen sein sollte.<br />
Durch die „Serienfertigung“ der fast<br />
baugleichen Häuser konnten Kosten<br />
eingespart werden. Neu und vorbildlich<br />
war zu Fuggers Zeiten aber auch,<br />
dass die Fuggereiwohnungen nicht<br />
als reine Armenquartiere gedacht<br />
waren, sondern Hilfe zur Selbsthilfe<br />
boten. Sie gaben Familien ein Dach<br />
über dem Kopf, die vorübergehend<br />
in Schwierigkeiten geraten waren<br />
und die durch die relativ günstige<br />
Wohnung, in der sie auch ihrer Arbeit<br />
nachgehen konnten, die Chance bekommen sollten,<br />
wieder auf die Beine zu kommen.<br />
Die Idee stammt aus dem Mittelalter, doch das<br />
Konzept ist heute noch hochaktuell.<br />
Das idyllische Fuggereigelände inkl. Museen kann gegen<br />
Eintritt grundsätzlich besichtigt werden; die Öffnungszeiten<br />
und -modalitäten unterliegen derzeit aber den jeweils<br />
geltenden Corona-Bestimmungen. Das Jubiläumsjahr<br />
der Fuggerschen Stiftungen gibt auch Anlass zu einer<br />
Fülle von Veranstaltungen, die übers Jahr verteilt geplant<br />
sind. Um das Stiftungsdatum herum, also Ende August,<br />
soll der Höhepunkt der Feierlichkeiten stattfinden. <br />
Informationen<br />
www.augsburg-tourismus.de ♦ www.fuggerei-next500.de<br />
www.fugger-und-welser-museum.de ♦ www.fugger.de
Region aktuell | 7<br />
Fugger-Fundstücke<br />
aus den Fugger Foren<br />
Mit dem Vortrags-Format „Fugger Forum“ wird die unglaublich vielseitige<br />
und reiche Geschichte der Fuggerschen Stiftungen der Öffentlichkeit<br />
zugänglich gemacht. Bis auf Weiteres sind die Fugger Foren leider nur<br />
digital nutzbar. Hier zwei inhaltliche Beispiele in Kurzversion<br />
Fotos Regio <strong>Augsburg</strong> Tourismus GmbH/Friedrich Stettmayer; Fugger Forum<br />
Wie die Jahresmiete der Fuggerei<br />
wirklich entstand<br />
Der Mietzins wurde seinerzeit in einem Vertrag zwischen<br />
Jakob Fugger und den Vertretern der Stadt vertraglich<br />
verankert. Die 88 Cent von heute entsprechen<br />
nominal einem Rheinischen Gulden von damals. Die<br />
Festlegung des Guldens als jährliche Mietobergrenze<br />
war Voraussetzung für die Steuerbefreiung Jakob Fuggers<br />
und seiner Erben. Diese rechtlich bindende Fixierung<br />
lag weniger in Jakobs Interesse als vor allem in<br />
jenem der Stadt. Damit wollte die Stadt steuerlichen<br />
Missbrauch verhindern und ausschließlich den „sozialen<br />
Wohnungsbau“ bzw. die Fürsorge für bedürftige<br />
<strong>Augsburg</strong>er*innen privilegieren.<br />
Die Fuggerei von oben<br />
Holzstück Detail mit Stiften ♦ Foto Fuggersche Stiftungen<br />
Der Zimmermann Fritz Buhler († 1521) aus: Nürnberger<br />
Hausbücher, Amb. 279.2° Folio 12 verso (Landauer I) Abb.:<br />
Stadtbibliothek Nürnberg<br />
Ein seltsames Stück Holz<br />
Vor Jahren wurde dem Fuggerarchiv ein seltsames<br />
Stück Holz vom früheren Schreiner der Fuggerei zur<br />
Aufbewahrung übergeben. Das Brettstück ist 4,5 bis<br />
5 cm dick und weist schon auf den ersten Blick zwei<br />
Besonderheiten auf. Das Holzstück aus dem Fuggerarchiv<br />
hat zwei Seiten sehr unterschiedlicher Art: Seine<br />
blanke Seite zeigt Farbreste in mehreren Schichten;<br />
diese Seite kam offenbar mehrfach mit Kalkfarben in<br />
Berührung. Aus der anderen Seite des Bretts ragen<br />
etliche massive Holzstifte. Außerdem zeigt das Brett<br />
Spuren von Lehm und Stroh. Es handelt sich um ein<br />
Fragment aus einer sog. Holzbohlenwand, einer Zwischenwand<br />
ohne tragende Funktion, wie sie im 15. und<br />
16. Jahrhundert in Häusern verbaut wurde. Auf der<br />
Seite mit den Holzstiften wurde eine Putzschicht aus<br />
einer Stroh-Lehm-Mischung aufgetragen; die Stifte<br />
gaben dem Putz Halt. Die andere Seite war Bestandteil<br />
einer mehrmals unterschiedlich farbig gestrichenen<br />
Wand. Eine Original-Holzbohlenwand befindet sich<br />
heute noch im Schlafzimmer des Fuggereimuseums. <br />
Informationen www.fugger.de/de/erlebnis.html
8 | Region aktuell | Aichach – Stadt im Wandel<br />
Fassade des FeuerHauses in Aichach ab 19. Juni<br />
Welche Auswirkungen haben gesellschaftliche Veränderungen und eine rasant<br />
fortschreitende Digitalisierung auf die Entwicklung unserer Städte? Und<br />
was macht eine „Smart City“ aus, eine „clevere“ Stadt? Diesen Fragen geht<br />
die Stadt Aichach zusammen mit ihren Partnern, dem Haus der Bayerischen<br />
Geschichte und der Lechwerke AG, bei der Fortsetzung der Landesausstellung<br />
unter dem Titel „Stadt im Wandel“ nach.<br />
Stadt im Wandel<br />
Ausstellung im FeuerHaus Aichach ab 19. Juni<br />
Foto OskarDaRiz/Fotomontage Gruppe Gut<br />
Das Thema Stadtentwicklung ist so komplex<br />
und wegweisend, dass es sich lohnt, mehr<br />
als einmal darauf einzugehen. Den Anfang<br />
machte vergangenes Jahr im Wittelsbacher<br />
Land die Bayerische Landesausstellung, bei der es um<br />
die Wittelsbacher Gründerstädte und deren Entwicklung<br />
bis in die heutige Zeit ging. In Aichach wurde das<br />
Thema in Form einer informativen multimedialen Inszenierung<br />
im FeuerHaus behandelt. Diese Ausstellung<br />
fand so viel Anklang, dass es sich anbot, das Thema<br />
Stadtentwicklung am gleichen Ort weiterzuführen, zu<br />
vertiefen und es mit neuen Perspektiven zu bereichern.<br />
Die Kuratorin der Ausstellung, Sarah Schormair, greift<br />
dabei auf bereits bestehende, technische und räumliche<br />
Ressourcen zurück, was auch im Sinne der Nachhaltigkeit<br />
geboten ist. So wird ein Teil der letztjährigen<br />
Installationen in die neue Ausstellung integriert.<br />
In fünf Ausstellungsräumen wird an ganz konkreten<br />
Beispielen die historische, räumliche und strukturelle<br />
Entwicklung Aichachs und anderer Städte plastisch<br />
und bildhaft dargestellt. Die beiden letzten Ausstellungsräume<br />
vermitteln anhand von Hör-, Medien- und<br />
Mitmachstationen am Vorbild anderer Städte, welche<br />
Chancen Stadtentwicklung bietet und in welcher Form<br />
sie in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eingesetzt<br />
werden kann.<br />
Derzeit lebt rund die Hälfte der Weltbevölkerung in<br />
Städten, Tendenz steigend. Doch vor allem in den rasant<br />
wachsenden Mega-Cities in Asien, Afrika und<br />
Südamerika ist die Infrastruktur bereits jetzt unzureichend;<br />
es herrschen hygienische Missstände und Umweltverschmutzung.<br />
Um mit dem weiterhin starken<br />
Bevölkerungszuwachs umzugehen, müssen geeignete<br />
Infrastrukturen geschaffen werden. Dabei spielen Klima-
Region aktuell | 9<br />
Tradition<br />
im Wittelsbacher Land<br />
leben.<br />
Wir unterstützen und fördern Ihr Engagement für die Region.<br />
Informieren Sie sich jetzt und werden Sie aktiv!<br />
wandel, Wohnungsnot, Armut und soziale Ungleichheit<br />
in Städten schon jetzt eine große Rolle. Wie kann<br />
man diesen Herausforderungen begegnen? Die Lösung<br />
heißt Smart City. Doch was bedeutet der Begriff<br />
Smart City? Ist er gleichzusetzen mit einer digitalisierten<br />
Stadt oder gibt es noch andere Wege zur<br />
Smart City? Die neue Ausstellung will Anstöße zur<br />
Beantwortung solcher Fragen geben. Eine pauschale<br />
Antwort gibt es nicht. Sarah Schormair ist überzeugt:<br />
„Jede Stadt muss ihren eigenen Weg finden.“<br />
Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann freut<br />
sich, dass die Fortsetzung der Landesausstellung das<br />
spannende Thema der Stadtentwicklung so plastisch<br />
aufgreift: „Städte, wie wir sie alle kennen und schätzen,<br />
sind viel mehr als die Summe aus Architektur und<br />
Funktion. Sie sind vielmehr Lebensraum, der sich natürlich<br />
auch dem gesellschaftlichen Wandel und dem<br />
Wechsel von Ansprüchen und Anforderungen anzupassen<br />
hat. Wir erleben das aktuell zum Beispiel in<br />
Sachen Mobilität, von der autogerechten Stadt hin zu<br />
mehr Aufenthaltsqualität. Aber auch in den Auswirkungen<br />
des demographischen Wandels, denn nach<br />
der Stadtflucht geht es nun zurück zum Wohnen in<br />
der Stadt. Und wir erleben es speziell in den Auswirkungen<br />
der rasant fortschreitenden Digitalisierung,<br />
die ungeahnte Chancen, aber auch Risiken in sich<br />
birgt. In unserer Folgeausstellung im FeuerHaus wollen<br />
wir auch darauf eingehen.“ Die Ausstellung dauert<br />
vom 19. Juni bis 21. November. Ob bzw. wie ein<br />
Rahmenprogramm möglich sein wird, hängt von der<br />
Coronalage ab.<br />
<br />
Informationen<br />
www.aichach.de/Stadt-im-Wandel/<br />
www.wittelsbacherland-verein.de<br />
Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den<br />
Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER)<br />
8. MAI BIS 31. OKTOBER <strong>2021</strong><br />
IM SISI SCHLOSS<br />
UNTERWITTELSBACH<br />
Elisabeth<br />
Maria<br />
&Theresia<br />
FRAUENPOWER<br />
IM HAUSE<br />
HABSBURG<br />
WWW.AICHACH.DE/SISI-SCHLOSS
10 | Region aktuell | Radel-Aktionen<br />
Alles dreht sich ums Fahrrad!<br />
Verschiedene Kommunen planen<br />
zum wiederholten Mal die beliebten<br />
„Stadradeln“-Aktionen des<br />
Bündnisses für Klima, Wettbewerbe<br />
für Kommunen zur Radverkehrsförderung<br />
und zum Umweltschutz,<br />
bei denen jeder Bürger der<br />
betreffenden Gemeinde mitmachen<br />
kann. Aber auch andere Angebote<br />
machen Lust auf Radausflüge.<br />
Auf die Räder,<br />
fertig, los!<br />
Regionale Aktionen rund<br />
ums Fahrrad<br />
Foto Reinhold Ratzer<br />
Stadtradeln in der Region<br />
Vorreiter in der Region ist die Stadt Friedberg, die<br />
ab sofort dazu einlädt, bis zum 21. <strong>Mai</strong> so viele Kilometer<br />
wie möglich auf den Kilometerzähler zu bringen.<br />
Neben Routenvorschlägen auf der städtischen<br />
Website (www.friedberg.de) und einer optimierten<br />
Radwegbeschilderung locken interessante Preise<br />
und eine Partnerstadt-Challenge zur sportlichen<br />
Betätigung. Die Anmeldung für Teams und Einzelradler<br />
kann ab sofort unter www.stadtradeln.de erfolgen.<br />
Komfortabel lassen sich die Daten direkt auf<br />
dem Smartphone über die Stadtradeln-App erfassen.<br />
Dieses Jahr findet in Friedberg die Initiative „Stadtradeln“<br />
sogar zweimal statt – die zweite Runde startet<br />
gemeinsam mit dem Landkreis im Juni.<br />
In den übrigen teilnehmenden Kommunen des Wittelsbacher<br />
Lands, Aichach, Dasing und Steindorf,<br />
rollen die Räder vom 12. Juni bis 2. Juli. Ganz viele<br />
Kommunen im Landkreis <strong>Augsburg</strong>, Donau-Ries,<br />
Starnberg und in anderen Regionen machen ebenfalls<br />
mit, wobei die Termine teilweise später im<br />
Jahr angesiedelt sind. Wer wissen möchte, ob seine<br />
Gemeinde dabei ist und was man tun muss, um
Region aktuell | 11<br />
mitzumachen, kann sich die Informationen auf der<br />
Website www.stadtradeln.de holen und sich dort<br />
auch gleich anmelden. Übrigens: Es gibt etwas zu<br />
gewinnen.<br />
Radzeit im Landkreis Pfaffenhofen a.d. Ilm<br />
Wer hier entlang der malerischen Hopfengärten der Hallertau,<br />
vorbei an idyllischen Flusstälern und beschaulichen<br />
Dorfkulissen unterwegs ist, möchte eigentlich<br />
nur eines: bleiben. Vielfalt – dieses Wort beschreibt die<br />
Möglichkeiten für Radfahrer (und Wanderer) vor Ort<br />
am besten. Ob Täler und Hügel im Süden oder flache<br />
Wegestrecken im Norden, die gut ausgeschilderten<br />
Thementouren und überregional bedeutenden Wege<br />
offerieren vielseitige Angebote für alle Ansprüche. Dabei<br />
verknüpft der Radl- und Wanderspaß gekonnt die<br />
landschaftlichen Besonderheiten mit kulturellen Sehenswürdigkeiten<br />
und kulinarischen Genüssen.<br />
Pünktlich zum Frühjahr <strong>2021</strong> sind im Landkreisgebiet<br />
14 neue Radtouren sowie 23 neue Wanderrouten<br />
entwickelt und ausgeschildert worden. Diese Tourenvorschläge<br />
widmen sich den unterschiedlichen regionalen<br />
Besonderheiten wie beispielsweise Hopfen,<br />
Brauereien, Kirchen & Klöster oder auch den zahlreichen<br />
Weihern und Seen. Die exklusiven neuen<br />
Faltkarten sowie ausführliche Tourenbücher werden<br />
Ende Juni veröffentlicht. Sie können kostenfrei angefordert<br />
oder online heruntergeladen werden auf<br />
der Website www.kus-pfaffenhofen.de/radeln.<br />
Der München-<strong>Augsburg</strong>-Radweg<br />
Eine neue Radtour im Tourensystem des „Bayernnetzes<br />
für Radler“ gibt auch den Münchnern die Gelegenheit,<br />
das kennenzulernen, was die stolze Landeshauptstadt<br />
nicht hat: Das wasserreiche UNESCO-Welterbe und<br />
das glanzvolle Renaissancerathaus als Ziele am<br />
Ende eines Zwei-Tages-Ausflugs sollen Radwanderer<br />
auf den neuen München-<strong>Augsburg</strong>-Radweg locken.<br />
Dieser, kurz MAR genannt, leitet auf über 83 Kilometern<br />
gemütlich von Stadt zu Stadt. Da die durchgängig<br />
beschilderte Strecke durch flaches bis leicht<br />
welliges Terrain führt, bietet sich diese Radtour auf<br />
teils asphaltierten, teils gekiesten Wegen sogar für Ausflüge<br />
mit der ganzen Familie an. Die Route beginnt auf<br />
der Münchner Museums insel und endet am <strong>Augsburg</strong>er<br />
Rathaus. Vier der insgesamt 25 hervorgehobenen<br />
Sehenswürdigkeiten liegen übrigens im Wittelsbacher<br />
Land. Die Broschüre zur Tour kann u. a. auf<br />
www.augsburg-tourismus.de heruntergeladen oder<br />
bei der Regio <strong>Augsburg</strong> Tourismus GmbH angefordert<br />
werden (tourismus@regio-augsburg.de).
12 | Region aktuell | Neues aus Kunst, Kultur + Wirtschaft<br />
„kinesphere“: Virtual Reality<br />
Ballett mit Roboter<br />
Für die Virtual-Reality-Bühne probt die <strong>Augsburg</strong>er<br />
Ballett-Kompanie aktuell an einer außergewöhnlichen<br />
Produktion mit dem Titel „kinesphere“. Die 17 Tänzer*innen<br />
um Solistin Gabriela Zorzete Finardi stehen<br />
darin nicht nur mit einem Industrieroboter auf der Bühne,<br />
sie treten auch tänzerisch mit ihm in Interaktion.<br />
Der große Themenkomplex Mensch und Maschine steht<br />
im Fokus der Choreografie von Ballett-Direktor Ricardo<br />
Fernando. Die eigens komponierte Musik stammt von<br />
Produzent und Sound-Artist Lilijan Waworka. Programmiert<br />
wird der Roboter von Markus Schubert,<br />
dessen Arbeiten als Creative Coder an der Schnittstelle<br />
von Kunst und Technik angesiedelt sind. Bei den Dreharbeiten<br />
mit der Kreativagentur heimspiel entsteht seit<br />
Anfang <strong>Mai</strong> eine 360-Grad-Aufzeichnung von „kinesphere“.<br />
Der virtuelle Ballett-Genuss wird dann durch<br />
den Einsatz von VR-Brillen möglich gemacht, die<br />
deutschlandweit zum Publikum nach Hause geliefert<br />
werden. Die Uraufführung des Virtual Reality-Balletts<br />
„kinesphere“ ist noch für diese Spielzeit geplant.<br />
Informationen www.staatstheater-augsburg.de<br />
Im Bild Ballettchef Ricardo Fernando mit dem Kuka-Roboter<br />
Foto Bernd Löschberger<br />
Schaufenster-Ausstellung<br />
Königsbrunn<br />
Bis zum 11. Juni können in den Fenstern des Kulturbüros<br />
Königsbrunn, Marktplatz 9, Dokumente der<br />
Ausstellung „Königsbrunn – städtische Blühstreifen<br />
und ihre Bewohner“ betrachtet werden. Das Umweltkompetenzteam<br />
der Stadt Königsbrunn hat in den<br />
letzten Jahren viele Aktionen und Maßnahmen zum<br />
Umweltschutz in Königsbrunn initiiert. Die städtischen<br />
Blühstreifen werden ebenfalls von diesem<br />
Team, das aus verschiedenen Expert*innen aus Politik,<br />
Stadt, Umweltbildung und Landschaftspflege besteht,<br />
begleitet und vom städtischen Betriebshof angelegt<br />
und gepflegt.<br />
In den Schaufenstern des Kulturbüros wird seit dem<br />
15. April <strong>2021</strong> ein kleiner Teil der Bilder zusammen<br />
mit vielen Informationen aus dem Fundus von Stefanie<br />
Detke, der Leiterin des Königsbrunner Betriebshofs,<br />
gezeigt. Sie hat die angelegten Blühstreifen mit ihrer<br />
vielfältigen Flora und Fauna detailliert fotografiert.<br />
Zeitgleich stellt die Stadtbücherei, Schwabenstraße 43,<br />
in ihrem Schaufenster zum Thema passende Medien<br />
für Groß und Klein aus.<br />
Informationen www.koenigsbrunn.de<br />
Foto Stefanie Detke<br />
Florian Stiehler neuer<br />
Geschäftsführender Direktor<br />
im Staatstheater <strong>Augsburg</strong><br />
Florian Stiehler kommt zum 1. September <strong>2021</strong> als Geschäftsführender<br />
Direktor an das Staatstheater Augs burg. Der Stiftungsrat des Staatstheaters<br />
<strong>Augsburg</strong> stimmte einstimmig im Umlaufverfahren für den<br />
47-jährigen gebürtigen Münchener. Stiehler folgt auf Friedrich Meyer,<br />
der seit der Spielzeit 2016/2017 erfolgreich die Position des Geschäftsführenden<br />
Direktors beim Staatstheater <strong>Augsburg</strong> innehatte<br />
und zur nächsten Spielzeit als Geschäftsführer an das Deutsche Schauspielhaus<br />
Hamburg wechselt.<br />
Foto Hagen-Schnauss
Region aktuell | 13<br />
Zuhause im Museum<br />
Die Kunstsammlungen & Museen <strong>Augsburg</strong> haben ihr digitales<br />
Angebot seit Beginn des Lockdowns stetig erweitert,<br />
um Kunst- und Kulturinteressierten auch von zu<br />
Hause auf einen Blick auf die Kunstschätze ihrer Häuser<br />
zu gewähren. Ein Kurzlink lädt zur Entdeckungstour ein:<br />
Künstlerinnen und Künstler erzählen zu ihren Werken<br />
und teilen ihre Gedanken. Die Kuratorinnen und Kuratoren<br />
des Museums stellen Highlights ihrer Ausstellungen<br />
vor und es gibt spannende Einblicke in die Abläufe des<br />
Museumsbetriebs hinter den Kulissen.<br />
Neu zu entdecken ist die Barockgalerie online, auf der die<br />
rund 150 Gemälde aus der Deutschen Barockgalerie im<br />
Schaezlerpalais digitalisiert sind. Sie lassen sich damit jederzeit<br />
und ortsunabhängig bewundern! Die online Galerie<br />
bietet ebenfalls Hintergrundinformationen über die<br />
Maler und Malerinnen, die Entstehungszeit und die Größe.<br />
Auch ein Besuch im digitalen Römerlager lohnt sich.<br />
Informationen www.kmaugsburg.de/museum-digital<br />
Im Bild Maria Magdalena von Köpf, Johann Holzer,<br />
Öl auf Leinwand, 1735<br />
Foto Kunstsammlungen und Museen <strong>Augsburg</strong>, A. Brücklmair<br />
Stadtmodell aus Bronze<br />
Besucher*innen des Rathau ses können die <strong>Augsburg</strong>er<br />
Innen stadt jetzt auf ganz besondere Art erkunden: Ein<br />
vom Rotary Club <strong>Augsburg</strong>-Fuggerstadt ge stif tetes<br />
Miniaturmodell aus Bronze zeigt den Stadtkern <strong>Augsburg</strong>s<br />
als Relief im Maßstab 1 : 1.000. So können auch<br />
blinde Menschen Straßen und Gebäude ertasten. Besondere<br />
Gebäude sind beschriftet, sowohl in lateinischer<br />
als auch in Brailleschrift.<br />
Das Modell wurde genordet aufgestellt, sodass es exakt<br />
die reale Lage der Innenstadt widerspiegelt. Es<br />
steht rechts neben dem Haupteingang zum Rathaus<br />
und wird auch für Tourist*innen eine Orientierungshilfe<br />
sein. Angefertigt wurde das Blindentastmodell<br />
von den Bildhauern Egbert und Felix Broerken aus<br />
Westfalen.<br />
Informationen www.augsburg.de<br />
Foto Stadt <strong>Augsburg</strong><br />
Promotion<br />
Frühlingsfrische für Zuhause<br />
Foto Garnier Thiebaut<br />
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persönlichen Lifestsyle inspirieren. Der Concept-Store steht<br />
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Präsentservice für Privat- und Geschäftskunden. Ergänzt wird<br />
das Angebot durch frische vegane Naturpflege und modische Acessoires.<br />
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14 | Region aktuell | Neues aus Kunst, Kultur + Wirtschaft<br />
Bitte lächeln, aber mit Abstand!<br />
Seit 15. März 2020 streift der renommierte Starfotograf<br />
Daniel Biskup aus <strong>Augsburg</strong> durch unsere Republik<br />
und fotografiert für sein „Corona-Tagebuch“ –<br />
je den Tag ein neues Motiv.<br />
Er dokumentiert ein Land<br />
im Krisenmodus. Zu sehen<br />
sind Menschen mit Abstand,<br />
Misstrauen und Masken. Es<br />
sind Momentaufnahmen zwischen<br />
Angst und Anpassung,<br />
Appellen und Auflehnung.<br />
Von Bayern bis Berlin. Die<br />
Bilder sind einfach da, niemals<br />
inszeniert. Mit dabei<br />
sind auch Kuriositäten. In<br />
einem Ort hat jemand auf<br />
die Werbetafel eines Lokals geschrieben. „Abends<br />
gehe ich oft mit einer Schüssel Kartoffelsalat spazieren.<br />
Das gibt mir das Gefühl, ich wäre zu einer<br />
Party eingeladen.“ Oder auf einem Schild vor<br />
einem Bauernhof steht: Das Leben ist schön, von<br />
einfach war nie die Rede!" Die bildlich festgehaltenen<br />
Szenen schwanken zwischen Hoffnung, Zynismus,<br />
Verzweiflung, aber auch Humor. Dokumente<br />
mit Strahlkraft sind es allemal.<br />
Informationen<br />
www.instagram.com/danielbiskupgermany<br />
Fotos Daniel Biskup<br />
Theaterstiftung wird Kulturstiftung<br />
Aus der seit 2016 bestehenden Stiftung Theater <strong>Augsburg</strong><br />
wird künftig die Kulturstiftung <strong>Augsburg</strong> in der<br />
„Haus der Stifter”-Stiftergemeinschaft der Stadt parkasse<br />
<strong>Augsburg</strong>. Hiermit wird stiftungswilligen Bürgerinnen<br />
und Bürgern ermöglicht, auch für andere kulturelle<br />
Zwecke als die Sanierung des Thea tergebäudes am Kennedyplatz<br />
zu spenden. Selbstverständlich kann aber auch<br />
weiterhin themenspezifisch gespendet werden.<br />
Informationen www.haus-der-stifter-augsburg.de<br />
RegioApp fürs Gewerbe<br />
im Wittelsbacher Land<br />
Die neue Regio-App des Wittelsbacher Land Vereins<br />
liefert Adressen von Direktvermarktern und Gaststätten<br />
sowie deren Öffnungszeiten auf das Smartphone<br />
und navigiert auch direkt zu diesen Anbietern<br />
hin. Zum Start sind in der App mehr als 25 Unternehmen<br />
verzeichnet, darunter Brauereien, Gaststätten,<br />
Metzger, Bauernhöfe, Imker, Mühlen und Bäcker<br />
und zudem verschiedene Hofläden.<br />
Die Regio-App ist sehr einfach zu bedienen: Das<br />
Smartphone erkennt den Standort des Nutzers und<br />
bietet ihm eine Übersicht über alle Unternehmen im<br />
näher gelegenen Umkreis<br />
an. Strecke und Entfernung<br />
sind auf einer Straßenkarte<br />
ersichtlich, eine Navigation<br />
weist den Weg. Es gibt<br />
zudem noch detaillierte Informationen<br />
über die Anbieter<br />
und deren Sortiment.<br />
Die App ist kostenlos und<br />
kann im Google Playstore<br />
bzw. im Apple-Store heruntergeladen<br />
werden.<br />
Informationen www.wittelsbacherland-verein.de<br />
Foto Wittelsbacher Land Verein<br />
Donauwörth: aktueller Comic<br />
zum Klimawandel<br />
Als Teilnehmer des EU-Klimaschutz-Projektes BEACON<br />
(Leuchtfeuer) kann die Stadt Donauwörth von dessen<br />
allgemeinen Infomaterialien profitieren und stellt<br />
daher aktuell in der Stadtbibliothek mehrere Exemplare<br />
des neuen Comics „#Klimawandel Challenge“<br />
für die Allgemeinheit zur Verfügung. Ziel des Comics<br />
und des Projektes ist es, dass die Menschen sensibler<br />
mit der Erde umgehen und sich Gedanken zum vom<br />
Menschen verursachten Klimawandel machen. Die Broschüre<br />
veranschaulicht auf beeindruckende Art und<br />
Weise, wie wir unseren Planeten<br />
bisher behandeln und<br />
dass sich eine junge Generation<br />
gegen das Fehl verhalten<br />
von Politik und<br />
Wirtschaft auflehnt. Den<br />
Comic gibt es auch online.<br />
Informationen<br />
www.donauwoerth.de/<br />
leben-in-donauwoerth/<br />
umwelt-und-energie/ ♦ Foto Stadt DON
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16 | Region aktuell | Maskenmuseum Diedorf<br />
Suchbild: Finde den „Stöhr-er“.<br />
Von Antlitz zu Antlitz<br />
Mit Michael Stöhr im<br />
Maskenmuseum Diedorf
Region aktuell | 17<br />
In – oder besser noch – auf aller<br />
Munde sind derzeit Corona-Masken.<br />
Schmucklose Zweckobjekte, der Situation<br />
geschuldet. Viel interessantere<br />
Masken, Zeugnisse internationaler<br />
Kulturgeschichte, hat Michael Stöhr<br />
in seinem Maskenmuseum zusammengetragen,<br />
10.000 an der Zahl. Ein<br />
Besuch auf dem wohl spannendsten<br />
Dachboden weit und breit<br />
Text Hannelore Eberhardt-Arntzen<br />
Fotos Maskenmuseum, <strong>SchlossMagazin</strong><br />
Masken, wohin das Auge blickt: Im renovierten<br />
Dachgeschoss eines 100 Jahre<br />
alten Gebäudes mitten in Diedorf, dem<br />
„Haus der Kulturen“, warten seit 10 Jahren<br />
auf rund 800 Quadratmetern mittlerweile 10.000<br />
Masken aus aller Welt auf ihre Bewunderer. Unter den<br />
verwinkelten Dachsparren reiht sich, nach Themen<br />
bzw. Regionen geordnet, Maske an Maske. Initiator<br />
der Sammlung und Gründer des Museums ist der ehemalige<br />
Kunst- und Ethiklehrer Michael Stöhr. Er trug<br />
die Exponate für die weltweit wohl größte Sammlung<br />
an alten und authentisch getragenen Masken aus allen<br />
Weltregionen zusammen. Mittlerweile im „Unruhestand“<br />
frönt er seinem Sammlerhobby mit ungebrochener<br />
Energie, was ihn nun aber gleichzeitig „in die Enge“<br />
treibt. Das Museum platzt aus allen Nähten und sucht<br />
eine neue Bleibe. „2.000 Quadratmeter sollten es<br />
schon sein“, wünscht sich Stöhr.<br />
Einmal Sammler, immer Sammler<br />
Die Leidenschaft für Masken entdeckte Michael Stöhr<br />
schon vor über 40 Jahren als Student im Rahmen<br />
seiner Vorbereitung aufs Kunstexamen. Von seinen<br />
zahlreichen Reisen, die ihn und seine Frau später<br />
in alle Welt führten, brachte er regelmäßig typische<br />
Handwerkskunst mit, darunter überwiegend Masken.<br />
Anfangs schmückten diese – teilweise recht großen –<br />
„Mitbringsel“ die Privatwohnung. Schon bald jedoch<br />
nahmen sie überhand, so dass das Zuhause angesichts<br />
der zahllosen hängenden und stehenden Exponate<br />
schließlich einer Art „Tropfsteinhöhle“ glich,<br />
wie sich Michael Stöhr augenzwinkernd erinnert. Da<br />
auch immer mehr interessierte Besucher vor der Tür<br />
Mit furchterregenden Masken wie diesem hölzernen Krampus-Kopf<br />
wollen die Perchten, die vorwiegend in alpenländischen<br />
Gegenden beheimatet sind, den Winter austreiben.<br />
Vom afrikanischen Kontinent stammen oftmals bizarre Masken<br />
und andere Kultgegenstände, die bei den verschiedensten<br />
Ritualen getragen bzw. verwendet wurden.<br />
➵
18 | Region aktuell | Maskenmuseum Diedorf<br />
Bei „Masken aus Korea“ denkt „Frau“ wohl instinktiv an kosmetische<br />
Gesichtsmasken. Diese hier stammen ebenfalls aus<br />
dem asiatischen Land; die sog. „Tal“ wurden aber bei Theateraufführungen<br />
getragen.<br />
Michael Stöhr in Silikon! Das DIY-Selbstporträt trifft die<br />
Züge des Künstlers mit einem ironischen Augenzwinkern,<br />
gehört allerdings nicht ins „klassische“ Maskenmuseum.<br />
standen, beschloss der Sammler vor ca. 20 Jahren,<br />
seine Objekte auszulagern und in angemieteten<br />
Räumen als Museum der Öffentlichkeit zugänglich<br />
zu machen. Vor zehn Jahren erwies es sich als<br />
Glücksfall, dass die Vorbesitzer das alte Haus in der<br />
Lindenstraße 1 mitten in Diedorf günstig zum Verkauf<br />
anboten. Stöhr griff zu, renovierte – und sein<br />
Museum konnte umziehen. Zu den Besuchern zählt,<br />
neben Schulklassen, Familien und Touristen, inzwischen<br />
auch viel Prominenz, darunter der ehemalige<br />
Präsident des Bezirks Schwaben, Jürgen Reichert<br />
und sein Nachfolger Martin Sailer. „Bei uns kann<br />
man alles anfassen und aufprobieren“, erklärt Stöhr<br />
eine Besonderheit seiner Ausstellung. „Es ist amüsant<br />
anzusehen, wie dabei erwachsene Menschen<br />
fast schon wieder zum Kind werden, wenn sie sich<br />
eine Maske vors Gesicht halten.“<br />
Im Treppenhaus flankieren Faschingsmasken aller Couleur<br />
den Fluchtweg, der unter einer grünen Krokodilmaske ausgeschildert<br />
ist. Sie dürfen gerne mal aufgesetzt werden.<br />
Was Masken erzählen<br />
Mit Masken kann man sich blitzschnell in andere<br />
Wesen verwandeln. Masken zählen aber auch zu den<br />
frühesten kulturellen Zeugnissen. Traditionelle Exemplare<br />
sind vorwiegend aus Holz, Bast, Ton oder Leder<br />
gearbeitet. Man verwendet sie nicht nur im Theater<br />
zum „Rollenwechsel“, sondern in vielen Kulturen auch<br />
bei Zeremonien anlässlich einschneidender Lebensphasen<br />
wie Geburt, Hochzeit oder Tod, zur Aufheiterung<br />
oder als Ritualgegenstand zur Abschreckung,<br />
Steigerung der Fruchtbarkeit etc. Besonders eindrucks
Region aktuell | 19<br />
Keine kulturhistorischen Zeugnisse,<br />
aber skurrile Dokumente der aktuellen<br />
weltpolitischen Landschaft, made by<br />
Stöhr.<br />
Links unverkennbar der Ex-USA-Präsident<br />
Donald Trump als grober Klotz; in<br />
der Mitte Angela Merkel, die „Wärmflasche“…<br />
… und rechts Pappkamerad Wladimir<br />
Putin, seines Zeichens Russlands Staatschef<br />
– wie die beiden anderen Köpfe<br />
„untragbar”<br />
voll sind z. B. die furchteinflößenden<br />
Masken der alpenländischen Perchten,<br />
die im Winter mit großem<br />
Spektakel die Geister vertreiben sollen.<br />
Bei der schwäbisch-alemannischen<br />
Fastnacht werden die traditionellen<br />
„Larven“ oder „Schemen“<br />
von den „Hästrägern“ nie verändert<br />
und innerfamiliär von Generation<br />
zu Generation weitergegeben, was<br />
auch bei den Masken vieler anderer<br />
Kulturen der Fall ist. Daher weisen<br />
etliche der Ausstellungstücke ein<br />
stolzes Alter auf.<br />
Viele der Exponate, die im Museum<br />
nach Schwerpunkten bzw.<br />
Herkunft geordnet sind, werden<br />
schriftlich oder bei der Führung<br />
mündlich erklärt. Michael Stöhr<br />
kann zu jedem Maskentyp Interessantes<br />
erzählen. Besonders Wissbegierige<br />
können eine CD mit den<br />
Bestimmungsdaten aller Masken<br />
erwerben. Der engagierte Maskensammler<br />
war schon oft zu Gast<br />
in TV-Sendungen und verleiht auf<br />
Anfrage auch gerne Einzelstücke an<br />
andere Museen.<br />
Masken Marke Eigenbau<br />
Michael Stöhr sammelt aber nicht<br />
nur Masken – er stellt sie sogar<br />
gerne selbst her. Nicht irgendwelche,<br />
sondern, wie es sich für einen<br />
Kunstpädagogen gehört, immer<br />
mit Hintersinn und aus teilweise<br />
verrückten Materialien, die er<br />
auf Flohmärkten und in anderen<br />
Fundgruben findet und in seinem<br />
Materialdepot hortet. So bildet<br />
er z. B. Politiker ab, die an ihren<br />
minutiös herausgearbeiteten Charakteristika<br />
sofort zu erkennen<br />
sind. Für Angela Merkel z. B. verwendete<br />
er eine Wärmflasche, für<br />
Donald Trump grobe Klötze und<br />
für Gesundheitsminister Spahn<br />
eine – Spanschachtel! Aus einem<br />
alten Motorradhelm bastelte er<br />
eine Doppelmaske, die auf der einen<br />
Seite positiv strahlt und auf<br />
der anderen das Böse versinnbildlicht,<br />
analog der Janusköpfigkeit<br />
der Sagengestalt Frau Perchta.<br />
Der Name des Gebäudes „Haus der<br />
Kulturen“ steht aber nicht nur<br />
für die Maskensammlung, sondern<br />
auch für die Künstlerateliers, die<br />
sich dort eingemietet haben. Damit<br />
finanziert Michael Stöhr zum<br />
großen Teil seine Sammelleidenschaft.<br />
Unter normalen Umständen<br />
finden in diesem Haus viele<br />
Kurse und Konzerte statt; bei<br />
einem Künstlerfest am 1. <strong>Mai</strong> wird<br />
in offene Ateliers und zu Ausstellungen<br />
eingeladen. Wie gesagt –<br />
normalerweise. Denn momentan<br />
sind Haus und Museum für die Öffentlichkeit<br />
nicht zugänglich Wann<br />
im „Haus der Kulturen“ wieder<br />
mehr Leben einziehen darf, hängt<br />
von den sattsam bekannten Umständen<br />
ab. Und noch eine Hoffnung<br />
begleitet Michael Stöhr: Er<br />
wünscht sich, wenn möglich im<br />
süddeutschen Raum, ein ausreichend<br />
großes Gebäude, in dem er<br />
seine aus den Nähten platzende<br />
Sammlung würdig präsentieren<br />
und einen kulturellen Hotspot<br />
schaffen kann.<br />
<br />
Informationen<br />
www.maskenmuseum.de
20 | Bild des Monats | Fassaden „Schmarotzer“
Bild des Monats | 21<br />
Fassaden<br />
„Schmarotzer“<br />
„Sie sind, solange sie nicht<br />
übermäßig zahlreich werden,<br />
keine lebensgefährlichen<br />
Schmarotzer.“<br />
Zitat aus: Du und das Leben –<br />
Eine moderne Biologie für jedermann,<br />
von Karl von Frisch, Zoologe<br />
und Verhaltensforscher,<br />
Verlag d. Druckhauses<br />
Tempelhof Berlin 1947<br />
Foto Dupont Blouin Architectes
22 | Lukullisches | Kochen mit Kräutern und Knospen<br />
Sie sorgen nicht nur geschmacklich für Höhepunkte, sondern liefern zusätzlich<br />
auch eine geballte Ladung an Vitaminen und Spurenelementen: frische (Wild-)<br />
Kräuter, Keimblätter und Knospen, die Speisen aller Art veredeln. Und sie sorgen<br />
außerdem noch für optische Raffinesse. Hier ein paar ausgewählte Rezepte<br />
Da steckt so viel Gutes drin<br />
Kochen mit Kräutern und Knospen<br />
Foto nikolaydonetsk – stock.adobe.com
Lukullisches | 23<br />
Brennnesseln<br />
Das vermeintliche Unkraut kann so viel mehr! Brennnesseln<br />
sind reich an Eisen, Kalzium und Vitamin C.<br />
Als Tee, Pesto oder Sauce kann man das Wildkraut, das<br />
auch als Heilmittel Verwendung findet, in der Küche verarbeiten.<br />
Zum Pflücken Handschuhe verwenden.<br />
Löwenzahn<br />
Von Frühjahr bis Herbst strahlen die gelben Blüten<br />
des Löwenzahns auf den Wiesen; als Pusteblumen<br />
erfreuen sie vor allem Kinder. Blüten, junge Blätter<br />
und Wurzeln (nicht die Stängel) lassen sich verzehren.<br />
Sie sind vitaminreich und fördern die Verdauung. Geschmacklich<br />
ist Löwenzahn nussig und leicht bitter.<br />
Liebstöckel<br />
Liebstöckel, auch Sellerie- oder Maggikraut genannt, zählt<br />
zu den wichtigsten Gewürzkräutern in der europäischen<br />
Küche. Neben dem einzigartigen Geschmack wartet Liebstöckel<br />
mit gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen auf, die<br />
es seit alters her zu einem wichtigen Heilkraut machen.<br />
Bärlauch<br />
Das stark knoblauchartig duftende Wildgemüse treibt<br />
relativ kurzzeitig nur im Frühling aus. Als Gewürz<br />
Verwendung finden meistens die Blätter. Diese lassen<br />
sich aber ganz oder gehackt einfrieren. Wichtig dabei:<br />
Die Blätter müssen des intensiven Geruchs wegen<br />
möglichst luftdicht verpackt werden. Aufgrund seiner<br />
antibakteriellen Wirkung wird Bärlauch in der Medizin<br />
u. a. bei Magen-Darm-Störungen eingesetzt.<br />
Kapern<br />
Die kleinen grünen Blütenknospen des Kapernstrauchs<br />
sind vor allem in der Mittelmeerküche beliebt, etwa für<br />
Vitello tonnato. Sie verfeinern aber auch Klassiker wie<br />
Königsberger Klopse. Angeboten werden Kapern stets<br />
in eingelegter Form, denn roh sind sie ungenießbar.<br />
Sie besitzen ein unverwechselbares, intensiv würzigsäuerliches<br />
Aroma. Immer erst ganz zum Schluss zu den<br />
Speisen geben. Praktisch alle Bestandteile des Kapernstrauchs<br />
werden zudem seit Urzeiten in der Heilkunde<br />
verwendet.<br />
Kresse<br />
Die frisch-würzige Kresse zählt zu<br />
den nährstoffreichsten Kräutern. Sie<br />
lässt sich das ganze Jahr über auf der<br />
Fensterbank kultivieren und gibt vielen<br />
Speisen optisch und geschmacklich<br />
den letzten Pfiff. Außerdem ist<br />
die eisen- und kalziumhaltige, vitaminreiche<br />
Kresse samt ihren Samen<br />
eine äußerst starke Heilpflanze.<br />
Foto Cressbar/akz-o<br />
Brennnesselsuppe (Bild linke Seite)<br />
Zutaten für 2 Portionen<br />
4 Handvoll frische Brennnessel Blätter ♦ 1 Zwiebel ♦<br />
500 ml Gemüsebrühe ♦ 2 EL Sauerrahm ♦ Salz + Pfeffer ♦<br />
1 Prise Muskatnuss ♦ Öl<br />
Zubereitung<br />
♦ Brennnesseln waschen, trocken tupfen und in einem<br />
Topf mit Salzwasser ca. 2 Minuten blanchieren.<br />
♦ Die Zwiebeln schälen, fein würfeln und in einer<br />
Pfanne mit Öl glasig dünsten. Brennnesseln dazugeben,<br />
ca. 2 Minuten dünsten und dann mit Gemüsebrühe<br />
ablöschen. Ca. 10 Minuten köcheln lassen.<br />
♦ Die Suppe in einem Topf mit einem Mixstab pürieren<br />
und Sauerrahm hinzugeben. Mit Salz, Pfeffer und<br />
Muskat abschmecken. Dazu passt dunkles Brot.<br />
Zubereitungszeit ca. 20 Minuten<br />
Rezept Fränkische Rezepte<br />
Gebratene Löwenzahn-Oliven<br />
Zutaten für 2 Portionen<br />
Ca. 4 Handvoll junge Löwenzahnknospen<br />
♦ 2 El<br />
Olivenöl ♦ ½ TL Fleur<br />
de Sel ♦ 4 EL Sherry oder<br />
Weißwein<br />
Zubereitung<br />
♦ Knospen sorgfältig auslösen,<br />
gut waschen, trocken<br />
tupfen.<br />
♦ Olivenöl in einer Bratpfanne<br />
stark erhitzen und die Knospen dazugeben.<br />
Ca. 4 bis 6 Minuten scharf anbraten, bis sie eine<br />
dunkle Farbe angenommen haben, dabei immer<br />
wenden.<br />
♦ Knospen salzen und mit Sherry oder Weißwein<br />
ablöschen; weiterbraten bis alle Flüssigkeit verdunstet<br />
ist.<br />
♦ Lauwarm oder kalt servieren. Nach<br />
Wunsch mit etwas Balsamicocreme<br />
verfeinern. Dazu passt Toast. Oder<br />
über Spaghetti geben.<br />
Zubereitungszeit ca. 20 Minuten<br />
Rezept + Foto kochbar<br />
➵
24 | Lukullisches | Kochen mit Kräutern und Knospen<br />
Löwenzahn-Gelee<br />
Zutaten für 5 Marmeladengläser<br />
300 g Löwenzahnblüten ♦ 1 Zitrone ♦<br />
500 g Gelier zucker 2:1<br />
Zubereitung<br />
♦ Das Grün von den Löwenzahnblüten<br />
entfernen. Nur die gelben Blätter<br />
auslösen. Die Hälfte der Blätter<br />
(150 g) mit 800 ml Wasser in einem<br />
Topf aufkochen, 5 Minuten kochen<br />
lassen und gelegentlich umrühren.<br />
Danach vollständig abkühlen lassen.<br />
♦ Ein Sieb mit einem Mulltuch auslegen,<br />
den Sud durchgießen und auffangen.<br />
Es werden etwa 750 ml der<br />
Flüssigkeit aufgefangen (eventuell<br />
mit Wasser auffüllen).<br />
♦ Die Zitrone auspressen. Den Saft<br />
mit Gelierzucker und Löwenzahnsud<br />
verrühren, aufkochen und 3 Minuten<br />
kochen lassen.<br />
♦ Als Probe etwas Flüssigkeit auf einen<br />
kalten Teller geben. Wenn sie<br />
fest wird, kann das Gelee abgefüllt<br />
werden, wenn nicht, noch weitere<br />
3 Minuten kochen lassen. Vor dem<br />
Abfüllen wieder erst probieren.<br />
♦ Das fertige Gelee randvoll in heiß ausgespülte<br />
Weck- oder Schraubgläser fül len<br />
und fest verschließen. Auf den Kopf<br />
stellen. Vollständig abkühlen lassen.<br />
Zubereitungszeit nach Bedarf<br />
Foto Elena Schweitzer – stock.adobe.com<br />
Rezept Fränkische Rezepte<br />
Kartoffel-Zucchini-<br />
Auflauf mit Kapern<br />
und Gorgonzola<br />
Zutaten für 4 Personen<br />
4 Kartoffeln, festkochend ♦ je 2 mittelgroße<br />
gelbe und grüne Zucchini ♦ 4 junge<br />
Knoblauchzehen, in Scheiben geschnitten<br />
♦ Olivenöl ♦ Meersalz, Pfeffer aus<br />
der Mühle ♦ 1 TL Thymianblättchen ♦<br />
1 TL Rosmarinnadeln ♦ 150 g Gorgonzola<br />
dolce ♦ 2 EL Kapern nonpareilles<br />
♦ nach Belieben einige Zucchiniblüten<br />
Zubereitung<br />
♦ Die Kartoffeln schälen und in Scheiben<br />
hobeln. Die Zucchini waschen und in<br />
nicht zu dünne Scheiben schneiden.<br />
♦ Kartoffel- und Zucchinischeiben in<br />
eine Schüssel geben und mit dem<br />
Knoblauch, den Kräutern, einem guten<br />
Schuss Olivenöl, Salz und Pfeffer<br />
marinieren.<br />
♦ Marinierte Kartoffeln und Zucchini<br />
in eine Auflaufform schichten, in den<br />
auf 180°C vorgeheizten Ofen (Umluft)<br />
geben und ca. 30 Minuten backen.<br />
♦ Nach 20 Minuten den Gorgonzola in<br />
Flocken und die Kapern auf dem Auflauf<br />
verteilen (nach Belieben auch die<br />
Zucchiniblüten) und weitere 10 Minuten<br />
backen. Sofort heiß servieren.<br />
Zubereitungszeit ca. 40 Minuten<br />
Rezept Cornelia Poletto ♦ Foto ASA Selection<br />
Spargel-Linguine<br />
mit Kapern<br />
Zutaten für 2 Portionen<br />
Linguine-Nudeln ♦ 500 g weißer<br />
Spargel ♦ 150 g Speckwürfel ♦<br />
2 – 3 EL Schlagsahne ♦ 1 kleines<br />
Glas Kapern ♦ 1 Glas Bärlauch- oder<br />
Liebstöckel-Pesto ♦ Salz + Pfeffer ♦<br />
etwas Parmesan, gerieben<br />
Zubereitung<br />
♦ Linguine al dente kochen.<br />
♦ Währenddessen Spargel schälen<br />
und in kleine Stücke schneiden.<br />
In einer beschichteten Pfanne<br />
ohne Fett anbraten und mit Wasser<br />
bedecken. So lange garen, bis<br />
der Spargel durch ist, aber noch<br />
Biss hat. Aus der Pfanne nehmen.<br />
♦ Speckwürfel in die Pfanne geben<br />
und anbraten. Etwas Wasser und<br />
Sahne hinzufügen und durch rühren.<br />
Pesto hinzugeben und verrühren.<br />
Linguine in die Pfanne geben,<br />
durchmischen und mit Salz<br />
und Pfeffer abschmecken. Die<br />
Spargelstücke und einige Kapern<br />
hinzufügen. Anrichten und mit<br />
Parmesan nach Geschmack überstreuen.<br />
Zubereitungszeit<br />
ca. 20 Minuten<br />
Rezept + Foto<br />
Gmundner Keramik, Sabrina Winter
Lukullisches | 25<br />
Schweizer Bärlauch-Capuns<br />
Zutaten für 4 Portionen (24 Röllchen)<br />
10 g Bärlauch ♦ 80 g Appenzeller Mostbröckli (hauchdünn<br />
geschnittenes, geräuchertes Trockenfleisch, alternativ<br />
Bündnerfleisch) ♦ ½ Bund glatte Petersilie ♦ 250 g Mehl<br />
♦ 2 Eier ♦ 100 ml Milchwasser (halb Wasser, halb Milch)<br />
♦ ½ TL Salz ♦ Pfeffer ♦ ca. 48 große Bärlauchblätter ♦<br />
200 ml Gemüsebouillon ♦ 2 Frühlingszwiebeln ♦ 200 ml<br />
fettarmer Rahm oder Crème fraîche ♦ Salz ♦ Muskatnuss<br />
♦ 100 g geriebener Bergkäse ♦ einige Bärlauchknospen<br />
Zubereitung<br />
♦ Für die Füllung der Gemüseröllchen 10 g Bärlauch waschen<br />
und gut trocken tupfen. Mostbröckli, Petersilie und<br />
Bärlauch fein hacken. Mit Mehl in einer Schüssel mischen.<br />
Eier und Milchwasser dazu geben. Mit einer Kelle anrühren,<br />
dann Teig weiterschlagen, bis er Blasen wirft; mit Salz und<br />
Pfeffer würzen. Zugedeckt ca. 30 Minuten ruhen lassen.<br />
♦ Je zwei große Bärlauchblätter mit der glänzenden Seite<br />
nach unten kreuzweise auf ein Brett legen. Je 1 EL Teig in<br />
die Mitte jedes Blattkreuzes legen. Die oberen Blattseiten<br />
einschlagen, mit einem sanften Druck zu Capuns aufrollen.<br />
Auf einen mit Klarsichtfolie bespannten Teller legen.<br />
♦ Bouillon in einer Pfanne mit hohem Rand aufkochen.<br />
Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden, dazugeben.<br />
Hitze reduzieren, Capuns hineinlegen, zugedeckt bei kleiner<br />
Hitze ca. 15 Minuten ziehen lassen. Capuns herausnehmen<br />
und warmhalten. Rahm zur Bouillon geben und<br />
kurz aufkochen. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken.<br />
Capuns auf vorgewärmte Teller verteilen,<br />
mit wenig Sauce übergießen und mit Käse bestreuen.<br />
Bärlauchknospen da rüberstreuen.<br />
Zubereitungszeit 1 Std 25 min<br />
Liebstöckelsuppe<br />
mit Schnittlauchknospen<br />
Zutaten für 4 Portionen<br />
1 kleine Zwiebel ♦ 1 Stängel Knoblauch-Grün ♦ 1 EL Olivenöl<br />
♦ etwas Mehl ♦ 2 EL Essig oder trockener Wein<br />
♦ ½ L Hühnerbrühe ♦ 1 Becher Sahne ♦ Salz + Pfeffer ♦<br />
1 Handvoll Liebstöckel ♦ 1 EL Crème Double ♦ 2 Blätter<br />
Blätterteig (Fertigprodukt) ♦ Einige Schnittlauch-Knospen<br />
Zubereitung<br />
♦ Die Zwiebel und das Knoblauchgrün fein schneiden<br />
und im Olivenöl glasig anschwitzen.<br />
♦ Mit Mehl abstäuben und leicht anrösten, mit dem<br />
Essig bzw. Wein ablöschen.<br />
♦ Wenn die Flüssigkeit etwas eingekocht ist, die heiße Brühe<br />
und die Sahne zugeben, mit Salz und Pfeffer würzen.<br />
Alles einmal aufkochen lassen, dann die Hitze reduzieren.<br />
♦ Die fein gehackten Liebstöckelblätter zugeben und<br />
kurz ziehen lassen. Dann alles mit dem Stabmixer<br />
aufschäumen.<br />
♦ In der Zwischenzeit den Blätterteig in ca. 1 cm breite<br />
Streifen schneiden, längs aufdrehen und bei 200 °C<br />
kurz im Ofen backen.<br />
♦ Schnittlauchknospen auslesen und bereitstellen.<br />
♦ Die Crème Double zur Suppe geben und diese nochmals<br />
mit dem Mixer kurz aufschäumen<br />
♦ In vorgewärmte Teller geben, mit Liebstöckelblättern,<br />
Schnittlauchknospen und den Blätterteigstangen<br />
dekorieren.<br />
<br />
Zubereitungszeit ca. 30 Minuten<br />
Rezept chefkoch.de ♦ Foto pinterest<br />
Rezept + Foto Migusto, Assata Walter
26 | Fashion + Beauty | Perfekte Paare<br />
COS Schlicht und ergreifend für<br />
Puristen: Schwarze Shoppingbag<br />
trifft Minitäschchen und Sneaker<br />
ohne Schnürung<br />
Perfekte<br />
Paare<br />
Accessoires für den<br />
vollendeten Auftritt<br />
Fotos Hersteller
Fashion + Beauty | 27<br />
Michael Kors Flott geflochten sind Ledersandaletten und<br />
Tasche – ein perfektes Paar<br />
Marc Cain So sieht modisches Networking aus: sportliche<br />
Schlappen mit passender Tasche<br />
Gleich und gleich gesellt sich gern? Gegensätze ziehen sich an? Wirklich?<br />
Derartige Statements gibt es zuhauf – auch im Fashion-Bereich. Aber Mode<br />
wäre nicht Mode, wenn sie solche Styling-Vorgaben nicht hin und wieder<br />
außer Kraft setzen und mit kreativen Kombinationen Looks einen frischen<br />
Dreh verpassen würde.<br />
Früher galt das Fashion-Credo, dass Schuhe<br />
und Taschen immer perfekt aufeinander abgestimmt<br />
sein müssten, was das Material<br />
und die Farbe betrifft. Heute muss so eine<br />
Einheit längst nicht mehr gewahrt bleiben; nur sollte<br />
der Stil jeweils zum Outfit passen. Vorteilhaft ist es<br />
auch, die Farben bzw. Farbfamilien der Accessoires<br />
aufeinander abzustimmen. Sie dürfen jedoch keinesfalls<br />
einander die Show stehlen, sondern sollten sich<br />
ergänzen und der Kleidung das gewisse Etwas verleihen.<br />
Vorsicht ist bei gemusterten Teilen geboten.<br />
Wenn sich solche Schuhe und Taschen paaren, dann<br />
ist es ratsam, hier ganz „old fashioned“ auf den echten<br />
Zwillingslook zu setzen oder alternativ ein einfarbiges<br />
Teil zu kombinieren. Damit Sie in Sachen<br />
Accessoires up to date sind, inspirieren wir Sie hier<br />
und auf den folgenden Seiten mit Paarungen, die<br />
sich sehen lassen können.<br />
<br />
Floris van Bommel Wie aus einem Guss – Schuhe und<br />
Tasche im Flechtlook<br />
➵
28 | Fashion + Beauty | Perfekte Paare<br />
Boden Direct Gestickte<br />
Ananasmotive zieren<br />
Stroh-Clutch und<br />
Espadrilles.<br />
COS Schultertasche aus<br />
Lammleder, sommerlich<br />
begleitet von zierlichen<br />
Leder-Mules<br />
Floris van Bommel Glänzender<br />
Paarlauf in pastelligem<br />
Lackleder<br />
Marc Cain Mini-Crossover<br />
Bag mit Fransenzier freut<br />
sich über bequeme Sandalen-<br />
Begleitung von Mango.<br />
Floris van Bommel Sportive Sneaker<br />
vertragen sich mit Snakeprint, wenn die<br />
Farbfamilie übereinstimmt.
Fashion + Beauty | 29<br />
Sofort.<br />
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der Tasche.
30 | Fashion + Beauty | Dr. Grandel, Nachhaltigkeit<br />
Schritt für Schritt<br />
noch nachhaltiger<br />
Dr. Grandel Beautyness GmbH, <strong>Augsburg</strong><br />
Der Geschäftsführer der Dr. Grandel GmbH, Dr. Gabriel Duttler, hat Nachhaltigkeit<br />
zur Chefsache erklärt. Denn Nachhaltigkeit ist der Begriff, der Einzelpersonen<br />
wie Unternehmen in den nächsten Jahren intensiv beschäftigen wird.<br />
Text Gabriele Hamp ♦ Fotos Dr. Grandel<br />
Für das Familienunternehmen Dr. Grandel,<br />
das seine Wurzeln in der Natur hat, spielen<br />
Nachhaltigkeit und nachhaltiges Wirtschaften<br />
seit Jahrzehnten eine große Rolle. Dabei<br />
wird das Thema ganzheitlich angegangen. Es haben<br />
sich zwei übergeordnete Bereiche herauskristallisiert:<br />
Der Mensch im Mittelpunkt und die Umwelt im Fokus.<br />
Viele Projekte und Prozesse laufen bereits seit Jahren<br />
sehr gut, wie beispielsweise das umweltbewusste Versand-<br />
und Logistik-Konzept oder das firmeneigene<br />
Wasserkraftwerk, das seit 1994 Strom erzeugt. Jetzt<br />
stehen noch weitere Themen auf der Agenda, Stichworte:<br />
nachhaltige Verpackung, nachhaltige Produkte,<br />
nachhaltiges Unternehmen.<br />
Dr. Gabriel Duttler hat ein Nachhaltigkeitsmanagement-Konzept<br />
etabliert, um ganz bewusst einen<br />
noch größeren Beitrag für die Zukunft zu leisten.<br />
Das „Kompetenzteam Nachhaltigkeit“ trifft sich mo<br />
natlich, um Themen anzugehen, Prozesse zu überprüfen,<br />
Projekte anzustoßen, auszuwerten und zu<br />
verbessern. Das beginnt bei der Auswahl der Lieferanten<br />
und endet beim fertigen Produkt. Aktuelle<br />
Umfragen zeigen, dass das Thema Verpackung<br />
die große Mehrheit der Verbraucher umtreibt. Wir<br />
haben bei Dr. Gabriel Duttler nachgefragt, wo die<br />
Reise bei Dr. Grandel hingeht.<br />
„Bei Dr. Grandel setzen wir uns schon seit Jahren intensiv<br />
mit dem Punkt Verpackung auseinander. Was<br />
für den Endverbraucher so einfach aussieht, ist für<br />
uns als mittelständisches Unternehmen nicht immer<br />
so leicht umzusetzen wie für die großen Player. Häufig<br />
heißt es einen Schritt nach vorne, dann wieder<br />
zwei zurück. Wer denkt, dass es doch ganz einfach<br />
wäre, einen Tiegel zum Refill anzubieten oder auf<br />
neue Kartonagen zu setzen, täuscht sich. Da gibt es<br />
zig Parameter zu beachten. Und rechnet man die Va
Fashion + Beauty | 31<br />
rianten von A bis Z durch, stellt<br />
man fest, dass ein Refill-Produkt<br />
durchaus eine höhere CO 2 -Bilanz<br />
verursachen kann als ein komplett<br />
neuer Tiegel. Wie reagieren neue<br />
Materialien mit den bestehenden<br />
Emulsionen, können die Produktionsstraßen<br />
auf die geänderten<br />
Formate angepasst werden …? Sie<br />
sehen, der Teufel steckt im Detail.<br />
Was aber nicht heißen soll, dass<br />
wir nicht offen für Veränderungen<br />
sind. Das ist eine Momentaufnahme.<br />
Welche Möglichkeiten die Zukunft<br />
bietet, bleibt spannend. Wir<br />
sind permanent im Gespräch mit Zulieferern, prüfen<br />
Materialien und suchen nach Alternativen, die<br />
langfristig Sinn machen. Wir sind auf einem guten<br />
Weg, unsere Verpackung so nachhaltig wie möglich<br />
zu machen. Erste sichtbare Erfolge sind bei Dr.<br />
Grandel Kosmetik die Rezyklat-Tuben und die Umstellung<br />
auf FSC zertifiziertes Material.“<br />
Aktuelle Projekte und Erfolge<br />
Dr. Grandel kann mit vielen sicht- und messbaren<br />
Nachhaltigkeitserfolgen aufwarten. Wir stellen drei<br />
aktuelle Projekte vor:<br />
♦ Regionaler Ökostrom: Mit einem riesigen Erfolg<br />
in Sachen CO-Bilanz ist Dr. Grandel durch einen<br />
Stromwechsel ins Jahr <strong>2021</strong> gestartet. Dieser<br />
Wechsel sorgt für 47 % CO 2 -Einsparung! Seit Januar<br />
setzt das Unternehmen für beide Standorte in<br />
<strong>Augsburg</strong> komplett auf regionalen Öko-Strom aus<br />
Wasserkraft.<br />
♦ Nachhaltige Verpackung: Bei der Einführung der<br />
Serie Sensicode wird bei den Tuben-Produkten<br />
erstmals auf recyceltes Material (64 % PCR) gesetzt.<br />
Und seit diesem Jahr werden Faltschachteln<br />
und Probemäppchen aus FSC MIX-zertifiziertem<br />
Material hergestellt und CO 2 neutral produziert.<br />
Das noch vorhandene Material wird selbstverständlich<br />
nicht entsorgt, sondern aufgebraucht.<br />
Bis alle Serien und Produkte komplett umgestellt<br />
sind, wird es also noch eine Weile dauern, aber der<br />
neue nachhaltigere Prozess ist angestoßen.<br />
Rezyklat und PCR –<br />
was ist das?<br />
Unter einem Rezyklat versteht man ein Produkt<br />
eines Recyclingprozesses, so die Definition im Duden.<br />
Dabei kann der Gegenstand komplett oder zu<br />
Teilen aus recyceltem Material bestehen.<br />
PCR steht für Post-Consumer-Recycling: die Wiederaufbereitung<br />
von Kunststoffabfällen, erzeugt<br />
von Verbrauchern in Haushalten, gewerblichen,<br />
industriellen oder institutionellen Einrichtungen.<br />
♦ Biodiversität: Eine ganz besondere Fläche hat Dr. Grandel<br />
am Logistikstandort angelegt. Die rund 3.500 m²<br />
große Grasfläche wurde in eine nachhaltige, blühende<br />
Wiese verwandelt. Dafür sorgt die mehrjährige Saatgutmischung<br />
„Veitshöchheimer Bienenweide“. Ihre<br />
Besonderheit liegt im hohen Anteil an Wildkräutern,<br />
gleichermaßen interessant für Insekten, Bienen<br />
und Wildbienen. Mit der blühenden Wiese fördert Dr.<br />
Grandel den Aufbau starker Bienenvölker. Damit das<br />
so bleibt, wird die Wiese zweimal pro Jahr ausschließlich<br />
mit der Sense bearbeitet. Inzwischen summt und<br />
brummt es eifrig neben dem Werksgelände. <br />
Dr. Gabriel Duttler führt das Kosmetikunternehmen Dr. Grandel<br />
in die Zukunft und bleibt dem Standort <strong>Augsburg</strong> treu.<br />
Informationen<br />
www.grandel.de/nachhaltigkeit
32 | Fashion + Beauty | Selbstbräuner<br />
Der Blick in den Spiegel trübt schon mal die<br />
Vorfreude auf leichte Sommerkleidung, wenn<br />
der Body darunter käsebleich ist oder<br />
die Arme brauner sind als die Beine,<br />
die unterm Schreibtisch einfach<br />
keine Sonne abbekommen.<br />
Die Rettung: Selbstbräuner,<br />
die helfen, den Unterschied<br />
optisch auszugleichen. Wie sie<br />
wirken und worauf man<br />
achten muss<br />
Wie von der Sonne geküsst<br />
Die neuen Selbstbräuner<br />
Foto Tropical Studio / Shutterstock<br />
Wer einen Selbstbräuner aufträgt, tönt<br />
seine Haut durch eine chemische Reaktion<br />
an der Hautoberfläche. Die Bräunung<br />
wird bei Selbstbräunern durch<br />
den natürlichen und unbedenklichen Wirkstoff DHA<br />
(Dihydroxyaceton) ausgelöst. Dabei handelt es sich um<br />
ein zuckerartiges Molekül, das auch im Körper vorkommt.<br />
Im Zuge der sogenannten <strong>Mai</strong>llard-Reaktion<br />
bilden die Zellen dunkle Pigmente, die Melanoide. Die<br />
DHA-Konzentration entscheidet über die Intensität<br />
der Bräune. Der gesamte Bräunungsvorgang kann vier<br />
bis fünf Stunden andauern. Andere Inhaltsstoffe sorgen<br />
gemeinsam mit DHA für eine möglichst gleichmäßige<br />
Bräune. Doch von Dauer ist das Ergebnis nicht.<br />
Zwei bis drei Tage nach dem Auftragen des Selbstbräuners<br />
stößt der Körper allmählich die gefärbte<br />
Schicht ab. Sichtbar wird das in einer blasser werdenden<br />
Haut.<br />
Selbstbräuner werden in unterschiedlichen Varianten<br />
angeboten. Dazu zählen Lotionen, Schäume und<br />
Sprays. Am einfachsten gelingt die Bräunung mit<br />
Lotionen, die sich wie eine klassische Bodylotion<br />
leicht verteilen lassen und oft zusätzlich mit pflegenden<br />
Wirkstoffen punkten. Sie enthalten aber<br />
vergleichsweise wenig DHA und erzielen daher eher<br />
Selbstbräuner<br />
richtig auftragen<br />
1. Körper vor der Anwendung enthaaren und peelen,<br />
damit das Produkt auf der glatten Haut gut<br />
und gleichmäßig einziehen kann.<br />
2. Bei trockener Haut eine dünnflüssige Feuchtigkeitslotion<br />
auftragen.<br />
3. Stellen mit starker Hornschicht wie Ellenbogen,<br />
Fersen und Knie nur sparsam behandeln. Haaransätze<br />
mit etwas Creme schützen um Ränder zu<br />
vermeiden.<br />
4. Nach der Anwendung Hände und Fingerzwischenräume<br />
sorgfältig waschen, um Verfärbungen<br />
zu vermeiden.<br />
5. Während der Einwirkzeit keine Kleidung tragen,<br />
da auf dieser sonst Flecken zurückbleiben<br />
könnten.<br />
6. Für die Behandlung von Schulterblättern und<br />
Rücken eine zweite Person um Hilfe bitten.
Fashion + Beauty | 33<br />
SOS bei Flecken und Streifen<br />
Wer mit dem Selbstbräunungsergebnis nicht zufrieden<br />
ist, kann ein heißes Bad nehmen und mit<br />
einem harten Badeschwamm und/oder mit einem<br />
Peelingmittel Streifen und Flecken abmildern.<br />
Aber nicht panisch schrubben. Auf keinen Fall<br />
nach dem Bad sofort mit Selbstbräuner nachbehandeln,<br />
sondern eine hautberuhigende Lotion<br />
auftragen. Kleinere Flecken auf der Haut können<br />
übrigens mit Zitronensaft oder Mizellenwasser gemindert<br />
werden.<br />
dezente Bräunungseffekte – die perfekte Alternative<br />
für Ausprobierer. Alternativ bieten sich Schäume an,<br />
bei deren Verwendung es sinnvoll ist, mit Hilfe von<br />
Waschlappen mehrere Male über die betreffenden<br />
Körperpartien zu streichen, weil sie relativ schnell<br />
einziehen. So lassen sich Streifen oder Flecken besser<br />
verhindern. Bei beiden Varianten gilt: Hinterher<br />
unbedingt die Handflächen gründlich waschen.<br />
Selbstbräunungssprays werden zügig und ohne Einmassieren<br />
mit den Händen auf die Körperpartien gesprüht.<br />
So verteilt sich das Mittel gleichmäßig. Ein<br />
Vorteil: Dank moderner Sprühventile lässt sich ein<br />
entsprechendes Spray sogar mit der Tülle nach unten<br />
anwenden, wodurch sich z. B. auch die Rückseite<br />
der Oberschenkel oder andere schwer erreichbare<br />
Partien gut behandeln lassen. Bei Verwendung von<br />
Sprays sollte man aber darauf achten, den Abstand<br />
zwischen Haut und Spray gleichbleibend zu halten<br />
und jede Körperpartie nur einmal einzusprühen.<br />
Menschen, die von Natur aus einen etwas dunkleren<br />
Teint haben, können zu Selbstbräunungs-Gelen<br />
greifen, die in der Regel intensiv wirken. Wenn das<br />
Auftragen eines Gels nicht gleichmäßig, präzise und<br />
schnell erfolgt, besteht die Gefahr, dass Flecken<br />
oder Streifen entstehen, die auf dunklerer Haut we<br />
niger auffallen. Gele eignen sich auch für Menschen<br />
mit fettiger Haut. Für Personen mit trockener Haut<br />
kommen dagegen Selbstbräunungs-Öle in Frage, deren<br />
Auftrag allerdings etwas Übung verlangt. Die<br />
bisher genannten Produkte sind für die Anwendung<br />
am Körper gedacht. Für Gesicht, Hals und Dekolleté<br />
gibt es spezielle Produkte, z. B. Selbstbräunungs-<br />
Tücher aus Zellstoff, die einzeln verpackt sind und<br />
zügig verwendet werden sollten, da sie leicht austrocknen.<br />
Wie oben erwähnt richtet sich der Bräunungsgrad<br />
unter anderem nach dem DHA-Konzentrat. Für Menschen<br />
mit einem hellen Hauttyp empfiehlt sich ein<br />
Produkt mit einem DHA-Anteil von 2 Prozent. Menschen<br />
mit einem mediterranen, dunkleren Hauttyp<br />
sollten auf einen höheren DHA-Anteil achten. Wer<br />
noch keine Erfahrungen mit Selbstbräunern gemacht<br />
hat und sich einen Eindruck von der Intensität der<br />
Bräunung verschaffen möchte, kann das Produkt an<br />
einer kleinen, nicht gut sichtbaren Stelle ausprobieren.<br />
Hellhäutige sollten auf keinen Fall eine zu dunkle<br />
Bräunungscreme wählen um einen unnatürlichen<br />
„Indianereffekt“ und Ränder zu vermeiden. Nach dem<br />
Auftragen sollte man dem Produkt etwa 15 Minuten<br />
Zeit geben, einzuwirken. Dann kann Kleidung übergezogen<br />
werden. Bis Bräunungseffekte sichtbar werden,<br />
vergehen allerdings ein paar Stunden. Es gibt<br />
übrigens Menschen, bei denen Selbstbräuner nicht<br />
wirken, weil deren Haut nicht auf DHA reagiert. Da<br />
hilft dann nur echte Sonne.<br />
<br />
Achtung!<br />
Mit Selbstbräuner getönte Haut ist nicht automatisch<br />
gegen erhöhte UV-Strahlung geschützt. Also<br />
nicht vergessen, Sonnenschutz aufzutragen!
34 | Gesundheit + Wellness | Fußpflege<br />
Zeigt her<br />
eure Füße!<br />
Fußpflege für den Sommer<br />
Höchste Zeit, die Füße sandalenfit zu machen.<br />
Hier die wichtigsten Pflegetipps in Kürze<br />
Foto istock<br />
1. Das Fußbad<br />
Zur Reinigung der Füße sollte das Wasser nicht zu heiß<br />
sein. Nur wenige Minuten baden und ein mildes Reinigungsprodukt<br />
verwenden. Danach die Füße gut abtrocknen,<br />
vor allem in den Zehenzwischenräumen, um<br />
Fußpilz keine Chance zu geben. Wellness-Fußbäder zur<br />
Entspannung dürfen länger dauern. Spezielle Badezusätze<br />
oder ätherische Öle steigern die erholsame Wirkung.<br />
2. Harte Steine – weiche Füße<br />
Mit einem Hornhautschwamm oder Bimsstein lässt<br />
sich die aufgeweichte überschüssige Hornhaut leicht<br />
entfernen. Ist die Hornhaut vergleichsweise dünn oder<br />
die Haut am Fuß sogar nur trocken, hilft ein Peeling.<br />
Es gibt auch Spezialpräparate, mit denen sich stärkere<br />
Hornhaut nach einigen Tagen von selbst löst. Bei hartnäckigen<br />
Verhornungen unbedingt einen Fußpflege-<br />
Spezialisten ranlassen, um Verletzungen zu vermeiden.<br />
3. Fußnägel in Form (und Farbe) bringen<br />
Die harten Fußnägel mit einem Nagelknipser und einer<br />
Feile kürzen. Die Nägel immer gerade schneiden,<br />
niemals rund und sich an der Zehenkuppe orientieren,<br />
um das schmerzhafte Einwachsen der Nägel zu<br />
verhindern. Nagelhaut mit einem Holzstäbchen zurückschieben.<br />
Eine Feile nur bei trockenen Nägeln<br />
verwenden, um Spliss zu vermeiden. Jetzt können<br />
die Nägel mit Lack verschönert werden. Bei starkfarbigen<br />
Lacken unbedingt transparenten Unterlack<br />
verwenden und alle Lackschichten jeweils gut trocknen<br />
lassen.<br />
4. Cremen, cremen, cremen<br />
Die Haut an den Füßen trocknet leicht aus. Daher<br />
öfters eincremen, am besten mit speziellen Fußlotionen.<br />
Im Sommer sind erfrischende Sprays oder<br />
ein kühlender Balsam eine Wohltat.
Gesundheit + Wellness | 35<br />
5. Sonnencreme nicht vergessen<br />
Die Füße gehören zu den so genannten<br />
Sonnenstraßen, also jenen<br />
Hautarealen, die aufgrund ihrer waagerechten<br />
Ausrichtung zur Sonne<br />
von UV-Licht besonders getroffen<br />
werden. Sonnenschutz ist daher extrem<br />
wichtig, wird aber von vielen<br />
im Alltag vergessen. Je höher der<br />
Schutzfaktor ist, desto besser.<br />
6. Beauty-Trick: Selbstbräuner<br />
Sneakerblasse Füße am Ende leicht<br />
gebräunter Beine? In Riem chen sandalen<br />
ein No-Go. Da hilft ein Selbstbräuner.<br />
Aber Vorsicht: Selbst bräuner<br />
wirken an verhornten Stellen<br />
meist intensiver; es können sich<br />
Flecken bilden. Daher die Fußhaut<br />
vorher gut peelen und verhornte<br />
Partien nicht oder nur wenig mit<br />
Selbstbräuner behandeln. Für einen<br />
sanften Farbübergang zu den Beinen<br />
eine normale Bodylotion mit<br />
einem Klecks Selbstbräuner mischen<br />
und nach der Fußbehandlung mit<br />
Selftan auf den unteren Beinarealen<br />
verteilen.<br />
7. Massage-Wonnen<br />
Besonders wohltuend ist es, das<br />
Eincremen mit einer kleinen Fußmassage<br />
zu kombinieren. Das hilft,<br />
müde und geschwollene Bei ne<br />
wieder fit zu machen. Die Mikrozirkulation<br />
wird angekurbelt, Füße<br />
und Beine werden erfrischt.<br />
8. Erste Hilfe<br />
Sommerliche Wärme und Feuchtigkeit<br />
bilden kein besonders gutes<br />
Klima für unsere Füße. Wenn der<br />
Schuh wirklich einmal drückt, helfen<br />
Blasenpflaster, die ein Schutzpolster<br />
zwischen Haut und Schuh<br />
schieben. Solche Pflas ter sollte<br />
man immer in der Tasche haben.<br />
Dass es gar nicht erst zu Blasen<br />
kommt, bewirken spezielle Anti-<br />
Blasen-Sticks, die mit einem farblosen<br />
Film das Aufreiben der Fußhaut<br />
verhindern.<br />
<br />
Unsere Füße –<br />
leistungsstarke Lastenträger<br />
Foto Dr Gommans<br />
Füße sind wahre Hochleistungsorgane, denn zu Fuß legt der<br />
Mensch in seinem Leben eine Entfernung zurück, die ihn<br />
etwa zwei bis viermal um die Erde führen würde. Unsere Füße<br />
tragen ein Leben lang unser ganzes Körpergewicht. Bei einer<br />
geraden Haltung tragen der Fußballen und die Ferse den Hauptanteil<br />
des Gewichts (ca. 40 bzw. 33 Prozent). Der Rest verteilt sich auf den<br />
Außenrand des Fußes (15 Prozent), den großen Zeh (5 Prozent) und<br />
die übrigen Zehen (7 Prozent). Deshalb haben sie auch eine besondere<br />
Pflege verdient.<br />
Der Fuß des Menschen ist sehr komplex aufgebaut. Er besteht aus<br />
26 Knochen, die über 33 Gelenke miteinander verbunden sind.<br />
Die Füße beinhalten damit ein Viertel aller menschlichen Skelettknochen,<br />
von denen man insgesamt etwas mehr als 200 besitzt.<br />
Man kann den Fuß grob in drei Abschnitte einteilen: Fußwurzel,<br />
Mittelfuß und Zehenpartie. Etwas genauer betrachtet besteht ein<br />
Fuß aus Zehen, Ballen, Sohle, Ferse, Spann (Fußrücken) und Rist<br />
(Außenkante).<br />
114 Bänder und 20 Muskeln mit ihren starken Sehnen sorgen für<br />
Beweglichkeit und festen Stand und ermöglichen uns ein stoßfreies<br />
Gehen, Laufen, Hüpfen und Springen. Die Sehnen verbinden Muskeln<br />
und Knochen miteinander und dienen so der Übertragung von<br />
Muskelkräften auf das Skelett. Die dafür notwendige Belastbarkeit<br />
wird durch Kollagenfasern (Sehnenfasern) und ihre spezielle Anordnung<br />
gesichert. Bänder wiederum verbinden flexibel Knochen mit<br />
Knochen. Sie überziehen die Gelenke und geben ihnen so die nötige<br />
Stabilität. Ihre Hauptbausteine, die Proteine Kollagen und Elastin,<br />
machen sie dehnbar. Die vielen gelenkigen Verbindungen sind die<br />
Voraussetzung dafür, dass die Fußmuskulatur den Fuß jeder Unebenheit<br />
des Bodens bei jeder Bewegung anpassen kann. <br />
Quelle haut.de
36 | Gesundheit + Wellness | Arthroklinik <strong>Augsburg</strong><br />
Dr. med. Jens-Ulrich Otto,<br />
Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Arthroklinik<br />
<strong>Augsburg</strong> im Medical Center<br />
Sheridan Park<br />
Von der Diagnose<br />
zur richtigen Behandlung<br />
Die Arthroklinik steht für moderne Orthopädie<br />
Text Hannelore Eberhardt-Arntzen ♦ Fotos Arthroklinik, Presse<br />
„So viel wie nötig, so wenig wie möglich“ lautet das Credo des Ärzteteams<br />
der Arthroklinik <strong>Augsburg</strong>. Mit modernsten Diagnoseverfahren wird den<br />
Beschwerden der Patienten auf den Grund gegangen. Im Anschluss wählen<br />
die Ärzte die individuell angepasste, optimale Therapie und wenden sie an.<br />
Das muss längst nicht immer eine Operation sein, verspricht der Geschäftsführende<br />
Gesellschafter der Klinik, Dr. med. Jens-Ulrich Otto.
Gesundheit + Wellness | 37<br />
Als Ankermieter im neuen Medical Center<br />
Sheridan Park gehört das spezialisierte Ärzteteam<br />
der Arthroklinik seit November 2019<br />
zu den ersten Adressen in Sachen Orthopädie<br />
in weitem Umkreis. Die Gemeinschaftspraxis unter<br />
Führung von Dr. med. Otto setzt sich aus ehemaligen<br />
leitenden Ärzten anderer Kliniken zusammen, die sich<br />
der sog. Integrierten Versorgung (IGV) verschrieben haben.<br />
Bei der IGV geht es um die Überwindung der starren<br />
Grenzen zwischen Krankenhaus, niedergelassenem<br />
Arzt und Rehabilitationseinrichtung. Alle Beteiligten<br />
sollen abgestimmt zusammenarbeiten, um die bestmögliche<br />
Versorgung der Patienten zu erreichen. Die betreffenden<br />
Ärzte decken dabei jeweils ein Spezialgebiet ab,<br />
von Fuß bis Schulter. Dr. Jens-Ulrich Otto ist erster Ansprechpartner,<br />
wenn es um Knie- und Hüftprobleme<br />
geht. Der international ausgebildete Mediziner kann auf<br />
zahlreiche Publikationen verweisen und hielt bereits<br />
viele Fachvorträge auf renommierten wissenschaftlichen<br />
Kongressen. Dass er sein Wissen aber auch hervorragend<br />
an medizinische Laien vermitteln kann, beweisen<br />
seine beliebten Gastvorträge, die er auf Anregung<br />
von Rehazentren, Vereinen oder Unternehmergruppen<br />
in der Öffentlichkeit hält.<br />
Dr. Jens-Ulrich Otto hat als Mannschaftsarzt der <strong>Augsburg</strong>er<br />
Panther viel mit Sportverletzungen zu tun. Er betreibt<br />
heute noch – wie in seiner Jugend – selbst regel <br />
mäßig Sport und kennt daher die Bedürfnisse und<br />
Probleme von Athleten sehr genau. Im Hinblick auf den<br />
(Zeit-) Druck, dem Leistungssportler oft unterliegen, legt<br />
er Wert darauf, den schonendsten effektiven Eingriff<br />
vorzunehmen, der möglich ist. Dies gilt natürlich auch<br />
für „normale“ Patienten. Es müsse nicht immer gleich ein<br />
künstliches Knie sein, merkt Otto an. Spezialisiert hat er<br />
sich daher u. a. auf minimal-invasive Knie- und Hüftendoprothetik<br />
und Arthroskopische Chirurgie, Methoden, mit<br />
denen in den meisten Fällen viel erreicht werden kann.<br />
Auf die Frage, warum er persönlich den Fachbereich<br />
Orthopädie favorisiert habe, verweist Dr. Jens-Uwe Otto<br />
auf das direkte Erfolgserlebnis, das er und sein Patient<br />
nach einem gelungenen Eingriff haben könne. Außerdem<br />
komme der Orthopädie immer mehr Bedeutung<br />
zu, denn die Menschen würden immer älter und die altersabhängigen<br />
Störungen im Bewegungsapparat demgemäß<br />
immer häufiger. So bekomme z. B. so gut wie<br />
jeder Mensch im Alter Probleme mit Gelenkarthrose,<br />
einer praktisch unvermeidbaren Abnutzungserscheinung.<br />
Ein künstliches Gelenk halte er aber im Normalfall<br />
für die Ultima Ratio. Bei Knie-Arthrose könne z. B.<br />
eine Unterspritzung mit einer Kombination aus Hyaluronsäure<br />
und regenerativen Elementen aus dem Blut<br />
des Patienten bereits für eine wesentliche Schmerzminderung<br />
sorgen.<br />
<br />
Die Hybrid-Arthrose-Therapie<br />
Der Abrieb des Knorpels im Kniegelenk führt bei<br />
vermehrter Belastung zu Entzündungen der Gelenkkapsel.<br />
Außerdem wird die Gelenkschmiere mit<br />
zunehmendem Alter dünner und weniger gleitfähig.<br />
Das kann Schmerzen verursachen – nicht nur bei älteren<br />
Patienten, sondern aufgrund bestimmter Risikofaktoren<br />
auch schon bei jüngeren Menschen.<br />
Hier kann eine kombinierte PRP- und Hyaluronsäure-Therapie<br />
helfen.<br />
Der an sich körpereigene Stoff Hyaluronsäure, der<br />
synthetisch nachgeahmt werden kann, ist als Filler<br />
bzw. Gleitmittel schon länger in medizinischer<br />
und kosmetischer Anwendung. Im Gelenk sorgt<br />
Hyaluronsäure für ausreichend Schmierung, Stoßdämpfung<br />
und rasche, reibungsarme Bewegung.<br />
Mit zunehmendem Alter nimmt die körpereigene<br />
Produktion des Stoffes ab. Mit der Injektion von<br />
synthetische hergestelltem Hyaluron kann dieser<br />
Mangel ausgeglichen werden. Bereiten jedoch Entzündungen<br />
im Gelenk bereits Schmerzen, kann das<br />
Hyaluron mit einem aufbereiteten Blutplättchenkonzentrat,<br />
zentrifugiert aus dem Eigenblut des<br />
Patienten ergänzt werden. Die Blutplättchen liefern<br />
als regenerative Elemente essentielle Wachstumsfaktoren,<br />
die an der Neubildung von Gewebe beteiligt<br />
sind, wodurch letztendlich Entzündungen<br />
gehemmt werden. Die Injektion ist minimal-invasiv<br />
und wird ambulant dreimal in mehrwöchigem<br />
Abstand durchgeführt, so dass sich die Wirkung<br />
langsam aufschaukelt. Die Therapie wird allerdings<br />
nicht von den gesetzlichen Kassen unterstützt.<br />
Informationen www.arthro-klinik.de
38 | Sport + Spaß | Hula Hoop<br />
Jetzt geht’s<br />
rund:<br />
Hula Hoop<br />
Fun und Fitness<br />
für Zuhause<br />
Fotos istock, wdr<br />
Viel Schwung ist drin in einem<br />
sportlichen Trend, der schon<br />
vor Jahrzehnten die Jugend<br />
begeisterte: Hula Hoop.<br />
Momentan dreht sich wieder<br />
alles um den Reifen, der Hüften<br />
und Taille in Bewegung bringt.<br />
Wohl auch, weil coronabedingt<br />
Fitness-Trainingsmöglichkeiten<br />
auf kleinem Raum begehrt sind.<br />
Hier erfahren Sie mehr über<br />
den durchgedrehten Trend.
Sport + Spaß | 39<br />
Viele Ältere kennen Hula Hoop noch von früher.<br />
In den 1950er und frühen 1960er Jahren<br />
war das Reifen-Kreisenlassen bei Kindern<br />
und Jugendlichen sehr beliebt. Heute erlebt<br />
Hula Hoop ein Revival. Der Reifen ist in vielen Kulturen<br />
altbekannt und wird überwiegend zur Förderung<br />
der Geschicklichkeit eingesetzt. Während er ursprünglich<br />
meist aus Holz und per Hand gefertigt<br />
wurde, gibt es ihn seit den 1950er Jahren aus Kunststoff,<br />
der viel körperfreundlicher ist. Hula bedeutet<br />
auf Hawaiianisch „Tanz“, Hoop „Reifen“. Bekannt geworden<br />
in Amerika, verbreitete sich der Reifen-Sport<br />
von dort aus in die ganze Welt. Jung und Alt versuchen<br />
beim Hula Hoop, einen Reifen so um die Körpermitte<br />
kreisen zu lassen, dass er nicht herunterfällt.<br />
Dabei kann man verschiedene Schwierigkeitsgrade<br />
einbauen. Zirkusartisten und Akrobaten beeindrucken<br />
bis heute ihr Publikum, indem sie z. B. Dutzende Reifen<br />
gleichzeitig kreisen lassen. Als Sportgerät wird<br />
Hula Hoop gerne in der Fitness eingesetzt. Übungen<br />
werden oft mit Elementen aus Aerobic, Gymnastik, Pilates,<br />
Yoga und Tanz kombiniert. Und mit Musik unterlegt,<br />
z. B. für Hoop-Dance. Denn mit Musik geht<br />
bekanntlich alles noch besser.<br />
Der Hula Hoop Sport hat viele Vorteile. Er trainiert<br />
Taille, Hüfte, Bauch und Rücken, lässt sich auch auf<br />
So läuft’s glatt<br />
♦ Stellen Sie sich zunächst mit einem Fuß nach vorne in<br />
eine Schrittstellung.<br />
♦ Halten Sie den Reifen auf Taillenhöhe mit beiden Händen<br />
fest, so dass er über dem Kreuzbein, also oberhalb<br />
des Beckens, aufliegt.<br />
♦ Achten Sie darauf, dass sich der Reifen parallel zum<br />
Boden befindet und Sie ihn nicht schräg halten.<br />
♦ Geben Sie dem Reifen mit Ihren Händen Schwung und<br />
bewegen Sie Hüfte und Bauch vor und zurück.<br />
♦ Zusätzlich verlagern Sie ihr Gewicht abwechselnd nach<br />
vorne und hinten. Versuchen Sie herauszufinden, welche<br />
Drehrichtung Ihnen liegt.<br />
♦ Sollte der Reifen rutschen, können Sie beim Drehen<br />
auch in die Knie gehen. Dann gleitet er leicht wieder<br />
zurück auf die richtige Höhe.<br />
Wichtig: Achten sie darauf, dass Sie mit Ihrer Hüfte keine<br />
kreisenden Bewegungen ausführen. Vor und zurück –<br />
das ist der Trick!<br />
engem Raum durchführen und ist dabei noch preiswert.<br />
Durchschnittlich kostet ein Hula Hoop Reifen<br />
ca. 35.- Euro. Eine besondere Kleidung braucht man<br />
nicht, dafür aber anfangs etwas Geduld, bis man den<br />
Dreh raushat. Die Reifen gibt es in verschiedenen<br />
Ausführungen. Man findet größere, schwerere Modelle<br />
für Anfänger und Modelle mit einem kleineren<br />
Durchmesser und weniger Gewicht für Fortgeschrittene.<br />
Zudem sind auch Modelle erhältlich, die Noppen<br />
haben und durch ihre Massagewirkung das Gewebe<br />
massieren. Falls man als Anfänger blaue Flecke<br />
bekommt – keine Bange, das gibt sich bald, denn<br />
der Körper gewöhnt sich daran. Ein Reifen für<br />
Einsteiger sollte ca. 100 cm Durchmesser und eine<br />
Stärke von 2,5 cm haben; bei Fortgeschrittenen<br />
reichen 90 cm Durchmesser mit einer Reifenstärke<br />
von ca. 2 cm. Ein größerer Durchmesser führt<br />
zu einer langsameren Drehbewegung, weshalb sich<br />
Anfänger damit leichter tun. Übrigens: Eine Stunde<br />
Hula Hoop kann bis zu 900 Kalorien verbrauchen.<br />
Hula Hoop Reifen gibt es im gut sortierten<br />
Sportfachhandel und online.
40 | Kunst + Kultur | Aliena Guggenberger<br />
Ob Nerd-Nostalgie, Modepiraterie,<br />
ob Oversize oder Kardashian-<br />
Silhouette: In den Beiträgen auf<br />
ihrem neuen Blog „MODEWELLEN“<br />
beleuchtet die in <strong>Augsburg</strong> aufgewachsene<br />
Aliena Guggenberger (26)<br />
geistreich die unterschiedlichsten<br />
Facetten der Mode.<br />
Über Mode,<br />
die in Wellen<br />
kommt<br />
Die <strong>Augsburg</strong>er Bloggerin<br />
Aliena Guggenberger<br />
Foto Hannes Radinger<br />
Nach ihrem Master in Europäische Kunstgeschichte<br />
(2019 Uni Heidelberg) lebt<br />
sie jetzt in Karlsruhe. Neben ihrer Tätigkeit<br />
als wissenschaftliche Hilfskraft und<br />
Stadtführerin schreibt sie seit einem Jahr an ihrer<br />
Dissertation. Mit dem Thema „System Reformkleid:<br />
Die Karlsruher Modeschöpferin Emmy Schoch und<br />
die Erneuerung der Frauenkleidung um 1900“ dreht<br />
sich natürlich auch darin alles um ihr Lieblingsthema.<br />
Wer wie Aliena Guggenberger einen wissenschaftlich<br />
fundierten Blick auf die Mode und ihre spannende<br />
Historie wirft, stellt bald fest, dass dieses<br />
Thema die Menschen schon immer bewegte. Wellenartig<br />
und konstant lassen sich wiederkehrende<br />
Muster erkennen; Remakes und Revivals setzen<br />
augenscheinlich neue Trends, die alle längst<br />
schon einmal da waren.
Kunst + Kultur | 41<br />
„Sobald eine frühere Mode einigermaßen aus dem Gedächtnis<br />
verschwunden ist, liegt kein Grund vor, sie nicht<br />
wieder zu beleben […]“ schrieb schon zu Beginn des 20.<br />
Jahrhunderts der bekannte deutsche Kulturphilosoph<br />
George Simmel.<br />
Bewusst nannte sie ihren Blog – der anders als herkömmliche<br />
Formate nicht kommerziell orientiert ist –<br />
daher MODEWELLEN. Um an aktuelle Must-Haves<br />
wie z. B. den derzeit stark gefragten Pullunder zu<br />
kommen, könnten junge Menschen heute problemlos<br />
auf die Kleiderschränke der Eltern und Großeltern<br />
zurückgreifen. Darüber hinaus offenbaren sich<br />
in dieser Branche wiederkehrende soziale Strukturen<br />
und Phänomene, die sehr eng mit der jeweils<br />
getragenen Kleidung zusammenhängen. Die Mode<br />
war und ist ein System, in dem Konsumierende und<br />
die Kleidungsstücke gemeinsam mit der immensen<br />
Marketing-Maschinerie engmaschig verstrickt sind.<br />
Der große Unterschied zu heute: Die Fast-Fashion-<br />
Industrie lebt von globalisierten Produktions- und<br />
Vertriebswegen und birgt damit nicht nur für die<br />
Umwelt große Probleme.<br />
So greifen die Blog-Beiträge bewusst unterschiedliche<br />
modehistorische Aspekte von der frühen Neuzeit<br />
bis zum 20. Jahrhundert auf und spiegeln diese<br />
dann in unsere gegenwärtige Lebenswelt hinein.<br />
Kein Wunder, dass sich wirklich überraschende,<br />
ja verblüffende Analogien aufdecken lassen. Etwa<br />
wenn sie den beliebten Used-Look, also die mit Absicht<br />
„zerstörten“ Hosen mit riesigen Rissen, mit<br />
der sogenannten Landsknecht-Mode des 16. Jahrhunderts<br />
vergleicht, als deutsche Söldner sich mit<br />
ähnlich eingerissener Kleidung präsentierten.<br />
Die spektakulären Haute Couture-Modenschauen<br />
des niederländischen Duos Viktor&Rolf, das sich<br />
selbst als „Fashion Artists“ bezeichnet und mit seinen<br />
skulpturalen Entwürfen die Grenze zur modernen<br />
Kunst regelmäßig überschreitet, gaben Aliena<br />
Guggenberger den Impuls zum Thema ihrer Masterarbeit.<br />
Darin untersuchte sie, inwiefern sich Modeschöpfer<br />
seit dem 19. Jh. als Künstler inszenierten<br />
und mit welchen Strategien sie dieser Definition mit<br />
ihren extravaganten und teils durch Kunstwerke inspirierten<br />
Kleiderschöpfungen gerecht wurden.<br />
Wann aber zündete der Modefunke eigentlich bei<br />
ihr? Lange bevor Aliena Guggenberger sich auf die<br />
Mode als spannendes, allerdings im deutschsprachigen<br />
Raum noch kaum etabliertes Forschungsgebiet<br />
innerhalb der Kunst- und Kulturgeschichte fokussierte,<br />
entfachte die Sendung „Germany’s Next<br />
Topmodel“ seit dem Jahr 2006 ihre Begeisterung<br />
für alles, was mit Mode zu tun hatte: Modefotografie,<br />
Modedesign, Modenschauen. Sie verschlang Bücher<br />
und versäumte keine Doku zum Thema. So hegte sie<br />
nach ihrem Abitur am <strong>Augsburg</strong>er St. Anna-Gymnasium<br />
auch zunächst den Wunsch, Modejournalismus<br />
zu studieren. Diese Idee allerdings erübrigte sich für<br />
sie aufgrund der kostspieligen Ausbildungssituation<br />
an einer Privathochschule. Auch ein in München<br />
bei der „ELLE“ absolviertes Kurz-Praktikum in der<br />
Moderedaktion offenbarte bald, dass in der Branche<br />
doch oft der „Schein“ mehr glänzt als das Sein.<br />
Sie schwenkte um auf das Studium der Kunst- und<br />
Kulturgeschichte. Damals ahnte sie nicht, welche<br />
Leidenschaft sie für die europäische Kunstgeschichte<br />
und dabei speziell für die niederländische Genre-<br />
Malerei entwickeln würde, die ebenso spannend die<br />
Alltagskultur der Vergangenheit offenbart.<br />
Zur Belohnung ihres mit Bestnote absolvierten Bachelorstudiums<br />
an der <strong>Augsburg</strong>er Uni wünschte sie<br />
sich eine Reise nach London. Dort wurde im Victoria<br />
and Albert-Museum die große Ausstellung „Savage<br />
Beauty“ des von ihr verehrten britischen Designers<br />
Alexander McQueen (1969 – 2010) präsentiert. Ein<br />
unvergessliches Highlight! Wie gut, dass sich immer<br />
mehr Museen – etwa die Münchner Hypo-Kunsthalle<br />
– seit einigen Jahren immer wieder namhaften<br />
Mode-Designern wie Jean-Paul Gauthier oder zuletzt<br />
Thierry Mugler widmen. Sie ziehen damit nicht nur<br />
ein riesiges Publikum an, sondern setzen auch ein<br />
Ausrufezeichen, was die offensichtliche Verschmelzung<br />
von Kunst und Mode betrifft.<br />
Anders als in den USA konnten sich die Modewissenschaften<br />
bzw. die Modegeschichte noch nicht<br />
im akademischen Kanon durchsetzen. Das könnte<br />
sich im besten Fall mit jungen und ambitionierten<br />
Frauen wie Aliena Guggenberger ändern. Sie kann<br />
sich durchaus vorstellen, nach ihrer Promotion diese<br />
Lücke an der Universität endlich zu schließen und<br />
aus der angestaubten Kostümgeschichte eine für<br />
viele Fächer anregende Methodik zu machen. Dabei<br />
drücken wir ihr die Daumen und lesen bis dahin auf<br />
jeden Fall ihren Blog, um uns modetechnisch unterhaltsam<br />
auf dem Laufenden zu halten. (rbg) <br />
Informationen https://modewellen.wordpress.com
42 | Reisen | Bodenseegärten<br />
Urlaub? Naheliegend!<br />
Gartenschätze am Bodensee entdecken<br />
Die Gärten und Parks rund um den Bodensee sind für viele Liebhaber der<br />
Region echte Sehnsuchtsorte. Mal verstecken sich die grünen Oasen hinter<br />
Zäunen oder Mauern, ein anderes Mal sind es offene Gärten, die mit der<br />
umgebenden Seelandschaft verschmelzen und den Blick weit über ihre Grenzen<br />
hinaus wandern lassen. In diesem Jahr lädt die Region unter dem Motto<br />
„Gartenjahr am Bodensee <strong>2021</strong>“ zum Besuch ein.<br />
Fotos GPP u.a.<br />
Seit acht Jahren steht das internationale Netzwerk<br />
„Bodenseegärten“ für die Gartenschätze<br />
der Urlaubsregion und lädt zu Erkundungstouren<br />
durch insgesamt 40 Parks und<br />
Gärten in vier Ländern ein. Die Besucher werden dabei<br />
zu Zeitreisenden: Von der Steinzeit über das Mittelalter<br />
bis ins 19. Jahrhundert und schließlich in die<br />
Gegenwart bewegen sie sich von Epoche zu Epoche<br />
und erfahren Gartenbaugeschichte hautnah.<br />
Zweimal Gartenschau<br />
Gleich zwei Gartenschauen machen den Bodensee im<br />
Jahr <strong>2021</strong> zu einem sehr wichtigen Reiseziel für Gartenfans.<br />
Die baden-württembergische Landesgartenschau<br />
zeigt vom 9. April bis zum 17. Oktober in Überlingen,<br />
wie Gärten heute neu und kreativ interpretiert<br />
werden. Beispielhaft sind die Schwimmenden Gärten.<br />
Lindau lockt mit der Bayerischen Landesgartenschau<br />
vom 20. <strong>Mai</strong> bis zum 26. September zu Gartenerlebnissen<br />
zwischen See und Bergen. Die Hintere<br />
Insel wird zu einem grünen Gartenstrand.<br />
Die grüne Geschichte der Seeregion<br />
Die Gartenbaugeschichte ist in langer Tradition an die<br />
Bodenseeregion geknüpft. Per Schiff, Bus und Bahn<br />
geht es ganz einfach in die Steinzeit. Oder doch lieber<br />
in die Antike oder das Mittelalter? Die Distanzen sind<br />
klein, die Zeitsprünge groß – Besucher bewegen sich
Reisen | 43<br />
Linke Seite: Die baden-württembergische Landesgartenschau zeigt bis zum 17. Oktober <strong>2021</strong> in Überlingen, wie Gärten heute neu<br />
und kreativ interpretiert werden. Beispielhaft sind die Schwimmenden Gärten. ♦ Foto Landesgartenschau Überlingen/GPP.<br />
Oben: Die Insel Reichenau kann man einfach und bequem mit dem Rad, zu Fuß oder dem Bus erreichen. ♦ Foto Helmut Scham/GPP<br />
auf ihren Erkundungen von Garten zu Garten durch<br />
vergangene Epochen bis in die Gegenwart hinein. Sogar<br />
der erste Gartenratgeber Europas kommt aus der<br />
Bodenseeregion, um genauer zu sein: von der Insel<br />
Reichenau. Zahlreiche Gewächshäuser, Rebhänge und<br />
natürlich die drei bedeutenden Weltkulturerbe-Kirchen<br />
machen die Gemüseinsel zu einem Paradies für<br />
alle passionierten Gärtner und Gartenliebhaber. Dabei<br />
ist die Insel einfach und bequem mit dem Rad, zu Fuß<br />
oder dem Bus zu erreichen.<br />
In der Natur baden<br />
In blumigen Duftwelten schwelgen Besucher auf der<br />
wohl bekanntesten Blumeninsel der Welt, der Insel<br />
<strong>Mai</strong>nau. Auf 45 Hektar erschuf die Familie Bernadotte<br />
ein buntes Paradies. Tulpen, Rhododendren, Rosen<br />
und Dahlien sind hier saisonal zu bestaunen, die imposanten<br />
Mammutbäume aus dem über 150 Jahre alten<br />
Arboretum das ganze Jahr. Im schweizerischen Kanton<br />
Thurgau blühen Felder und Wiesen um die Wette: Von<br />
Rebhängen und Streuobstwiesen bis hin zu liebevoll<br />
gepflegten Gärten. Ein wahrhaft königliches Beispiel<br />
für die Vielfalt des „Gartenkantons Thurgau“ ist<br />
die Rosenstadt Bischofszell. Das malerische Städtchen<br />
huldigt der Königin der Blumen, der Rose,<br />
Die „Italienische Wassertreppe“ auf der Insel <strong>Mai</strong>nau ist mit ihrer<br />
saisonal wechselnden Blütenpracht das ganze Jahr über eine<br />
Augenweide und ein herrliches Fotomotiv. ♦ Foto wikipedia<br />
➵
44 | Reisen | Bodenseegärten<br />
Im Thurgau befindet sich die größte<br />
Sammlung historischer Rosensorten der<br />
Schweiz: in der Kartause Ittingen.<br />
Foto Bodenseegärten/GPP<br />
mit zahlreichen prächtigen Rosengärten, die öffentlich<br />
zugänglich sind. Ebenfalls im Thurgau befindet<br />
sich die größte Sammlung historischer Rosensorten<br />
der Schweiz – in der Kartause Ittingen. Nebst mehr als<br />
1.000 Rosen stöcken lädt die Gartenanlage des ehemaligen<br />
Kartäuserklosters mit Kräuter-, Gemüse-, Hopfenund<br />
Weingärten zum Schnuppern und Lustwandeln ein.<br />
Eine stimmungsvolle Verbindung von Natur und<br />
Kunst zeigt der Skulpturengarten Forum Würth in<br />
Rorschach. Vom Inneren des Würth Hauses folgen<br />
Besucher den Exponaten hinaus zum weitläufigen<br />
Skulpturengarten, direkt am Bodensee. Auf deutscher<br />
Seeseite erwandern Besucher auf dem Überlinger Gartenkulturpfad<br />
die schönsten grünen Oasen der Stadt,<br />
wie etwa den Stadtgarten mit seinen exotischen Pflanzen<br />
und prächtigen Bäumen. Die österreichischen<br />
Nachbarn begeistern mit den Bregenzer Seeanlagen<br />
Einheimische und Gäste gleichermaßen.<br />
Die heilende Kraft der Kräuter<br />
Dass Pflanzen nicht nur schön sind, sondern auch gesundheitsfördernd<br />
sein können, zeigt das Erlebniszentrum<br />
für Naturheilkunde, die A. Vogel Heilpflanzenwelt<br />
im Schweizerischen Roggwil. Nicht weit<br />
entfernt befindet sich der öffentliche Arzneipflanzengarten<br />
der VitaPlant AG. Info-Tafeln führen die Besucher<br />
von Pflanze zu Pflanze und klären auf über Inhaltsstoffe<br />
und Wirksamkeit. Der archäobotanische<br />
Museumsgarten in Frauenfeld hat sich auf das Anpflanzen<br />
fast vergessener Gemüse- und Ölpflanzen<br />
wie auch auf his torische Getreidesorten spezialisiert.<br />
Herrschaftliche Anlagen<br />
Die Bodenseelandschaft bietet grenzübergreifend ein<br />
Füllhorn prächtiger Schloss- und Parkanlagen wie beispielsweise<br />
in Überlingen: Von der rund 70 Hektar<br />
großen Grünanlage des Parkhotel St. Leonhard genießen<br />
Besucher weite Blicke auf den Bodensee. Ein<br />
ebenfalls beeindruckendes Bodenseepanorama bietet<br />
sich vom barocken Garten des Neuen Schlosses Meersburg.<br />
Klein und bezaubernd ist das Fürstenhäusle in<br />
Meersburg. Hoch droben, inmitten von Weinreben,<br />
schweift der Blick über den schier endlosen Bodensee.<br />
Die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff war von<br />
diesem Anblick so verzückt, dass sie sich dort mit<br />
dem Fürstenhäusle kurzerhand eine kleine Residenz<br />
einrichtete. Nur wenige Kilometer entfernt befindet<br />
sich das ehemalige Zisterzienserkloster und heutige<br />
Schloss Salem. Seine prächtigen, geometrisch angelegten<br />
Beete und Labyrinthe laden zum Flanieren ein.<br />
Auf der Schweizer Seeseite begeistert das Schloss<br />
Wartegg in Rorschacherberg mit seiner Englischen<br />
Parkanlage und einem biologisch-dynamischen Schlossgemüsegarten.<br />
Hoch über dem Untersee thront das<br />
vielleicht schönste Schloss der Bodenseeregion – das
Reisen | 45<br />
Lindau lockt mit der Bayerischen Landesgartenschau vom 20.<br />
<strong>Mai</strong> bis zum 26. September <strong>2021</strong> zu Gartenerlebnissen zwischen<br />
See und Bergen. ♦ Foto Wolfgang Schneider/GPP<br />
Schlossgut Arenenberg in Salenstein.<br />
Gartenfans springen in der Arenenberger<br />
Gartenwelt durch die Zeit:<br />
vom mittelalterlichen Patriziergarten<br />
hin zum Englischen Landschaftspark<br />
mit Elementen aus Barock und<br />
Renaissance. In die Moderne führen<br />
die Felder und Gärten – dort wird<br />
nachhaltiger Kräuter- und Gemüseanbau<br />
gelehrt. Einen erlebnis- und<br />
aussichtsreichen Spaziergang direkt<br />
am Schweizer Seeufer bietet der<br />
Seeburgpark Kreuzlingen. Nebst<br />
einer Partie Minigolf können Heilund<br />
Gewürzgärten erkundet werden.<br />
Auf dem Spielplatz toben sich<br />
die Kinder aus oder streicheln Esel,<br />
Kaninchen und Co. im Tierpark.<br />
Dominik Gügel<br />
Acht neue Gärten in <strong>2021</strong><br />
Der Verbindung von Ernährung<br />
und Gärten widmet sich das Ernährungsfeld<br />
in Vaduz. Besondere Kulturpflanzen wie<br />
Reis, Soja und Buchweizen werden hier angebaut.<br />
Der Kräutergarten Mauren zeigt die Kräuterkompetenz<br />
im Ländle. Mit diesen beiden Neuzugängen aus<br />
Liechtenstein vereint das internationale Netzwerk<br />
nun Gärten aus der gesamten Vierländerregion. Der<br />
Die schönsten Bodenseegärten<br />
und ihre Geschichte –<br />
eine spannende Zeitreise<br />
128 Seiten, ca. 90 Abb.<br />
Preis 19,99 Euro<br />
ISBN 978-3-8425-2348-7<br />
Silberburg-Verlag (ab Ende <strong>Mai</strong>)<br />
Gartenpfad Osterfingen führt zu<br />
liebevoll gepflegten Schaffhauser<br />
Bauerngärten. In Appenzell dreht<br />
sich alles um die Welt der Kräuter:<br />
Im Kräutergarten des Hotel<br />
Hof Weissbad tauchen Besucher in<br />
Duftwelten ein und entdecken neben<br />
Klassikern wie Lavendel auch<br />
seltene Heilkräuter. Der Appenzeller<br />
„Kräuter Schopf “ begeistert<br />
mit einem großen Garten voller<br />
Bio-Kräuter und das Kräuterhaus<br />
Appenzell lädt zum Verweilen und<br />
Entdecken in schönem Ambiente<br />
ein. Auf einer der schönsten und<br />
längsten Uferpromenaden spazieren<br />
Besucher in Langenargen. Prächtige<br />
Blumenanlagen und das Seepanorama<br />
laden zum Lustwandeln<br />
ein. Der großzügige Schaugarten<br />
der Staudengärtnerei Gaißmayer<br />
in Illertissen beeindruckt mit weit<br />
über 2.500 verschiedenen Pflanzenarten. Wer auf der<br />
Suche nach kreativen Ansätzen für den eigenen Garten<br />
ist, der wird auf dem Weg an den Bodensee im angrenzenden<br />
Museum der Gartenkultur fündig. <br />
Informationen<br />
www.bodenseegaerten.eu ♦ www.gartenjahr<strong>2021</strong>.eu
46 | Reisen | Glamping<br />
Der Sternenhimmel ist nicht genug! Camper, die mit der Zeit gehen, folgen<br />
einem neuen Trend – dem Glamping. Der Begriff steht für „glamourous<br />
camping“, was so viel wie Zelten mit einem Luxus-Touch bedeutet.<br />
Glamping-Unterkünfte – vom Wohnfass über den Zigeunerwagen bis<br />
zur Jurte – werden rund um den Globus bereits auf vielen<br />
Campingplätzen angeboten, aber z. B. auch in Nationalparks.<br />
Glamping<br />
Campen für Anspruchsvolle<br />
Fotos Anbieter, Hersteller<br />
Eine Übernachtung mit unverstelltem Blick auf den<br />
Sternenhimmel – romantischer geht es fast nicht. Das Bubble Hotel<br />
„Thurgauer Himmelbett“ kann beim Hagschnurer am Bodensee auf der<br />
Schweizer Seite gemietet werden. ♦ Foto michelphotography
Reisen | 47<br />
Das Vorbild für die Glamping-Jurten findet man bei den Nomaden<br />
in Zentralasien. Hierbei handelt es sich um große<br />
kreisrunde Zelte, in denen man in der Mitte auch aufrecht<br />
stehen kann. ♦ Foto Glampingwelt<br />
Bei manchen Beduinenzelten können tagsüber die textilen<br />
Seitenwände wie Vorhänge zur Seite gerafft werden, was ein<br />
Maximum an Ausblick gewährleistet. Die Basis bilden meist<br />
stabile Holzgerüste. ♦ Foto Agafay Desert, Marokko<br />
Zurück zur Natur lautet die Devise beim Thema<br />
Campingurlaub. Doch nicht jeder findet<br />
angesichts muffiger Schlafsäcke auf hartem<br />
Boden im Drei-Mann-Zelt und schmuddeliger<br />
Gemeinschaftsklos die Erholung, die er sich<br />
wünscht. „Schöner campen“ ist angesagt – mit Bett<br />
statt Isomatte und ebenso geräumiger wie komfortabler<br />
Ausstattung. Gemeinsam haben alle Glamping-<br />
Angebote weltweit den Anspruch auf hohe Aufenthaltsqualität<br />
in erholsamer Umgebung, abseits von<br />
Hotelanlagen und klassischen Ferienbungalows. Die<br />
Nachfrage ist groß. Auf Touristikmessen wurden bereits<br />
eigene Glamping-Abteilungen gesichtet. Spezialisten<br />
wie der britische Anbieter Boutique Camping<br />
wenden sich an „Naturfreunde, die ihr eigenes Glamping-Tent<br />
erwerben möchten“. Zu den Glamping-Unterkünften<br />
zählen aber nicht nur solche mit Planen als<br />
Bedachung, sondern auch feste Bauwerke aus Holz,<br />
fahrbare Untersetzer wie Schäferwagen oder nostalgisch-moderne<br />
Trailer, ja sogar transparente Kuppelbauten<br />
mit unverstellbarem Blick zum Firmament.<br />
Technik- und Fahrzeug-Freaks können ihre Vorstellung<br />
von „cool campen“ in den Airstream-Vans ausleben,<br />
die ausgestattet sind wie ein komfortables Doppelzimmer<br />
im Hotel. Vorherrschendes Stilelement<br />
ist Edelstahl bzw. Aluminium. Solche mietbaren<br />
Airstream-Unterkünfte findet man z. B. auf der niederländischen<br />
Insel Texel, im idyllischen Wattenmeer<br />
gelegen, oder in einem Trailer Park südlich<br />
von Toulouse in Südfrankreich.<br />
➵<br />
So stilvoll und luxuriös kann eine Jurte innen ausgestattet<br />
sein. Hier werden die Seitenwände durch ein Scherengitter<br />
gestützt; der Boden besteht aus stabilen Holzplanken.<br />
Foto Le bout du monde<br />
Nicht nur Pippi Langstrumpf würde in so einem bunt angemalten<br />
Zigeuner- oder Schäferwagen übernachten wollen. In<br />
Frankreich heißen diese Wagen Roulottes und sind dort oft<br />
zu finden. ♦ Foto Diverti Parc
48 | Reisen | Glamping<br />
Baumhäuser sind eher etwas für Schwindelfreie. Dafür<br />
logiert man aber auch in besonders außergewöhnlichen<br />
Unterkünften. Es gibt sie überall auf der Welt in zig<br />
Ausführungen. ♦ Foto Mein Top Hotel<br />
Die luxuriösen Airstream-Camper sind Kult unter den Wohnmobil-Fans.<br />
Ihr äußeres Kennzeichen: die Aluminiumwände<br />
Die Innenausstattung lässt nichts zu wünschen übrig – auch<br />
bei der kleinsten Airstream-Variante. ♦ Fotos Airstream<br />
In einem schnuckeligen Fass übernachten kann man inzwischen<br />
vielerorts, z. B. am Brombachsee. ♦ Foto Zweckverband<br />
Safarizelte bieten in Wald und Flur ein Gefühl von Abenteuer,<br />
ohne auf Komfort verzichten zu müssen. ♦ Foto Glampings
Reisen | 49<br />
Ebenso auf Rädern, jedoch optisch geradezu gegensätzlich,<br />
campt man in bunt bemalten Zigeunerwagen,<br />
den Roulottes, die bis zu vier Personen Platz<br />
bieten. Der französische Anbieter Roulottes des<br />
Campagne hat sie bereits auf mehr als 60 Plätzen in<br />
Europa aufgestellt.<br />
Nicht von der Stelle rühren können sich dagegen<br />
Baumhäuser, von denen aus man die umgebende<br />
Natur von einer höheren Warte aus genießt. Diese<br />
Holzbauten findet man im Internet an den verschiedensten<br />
Orten und in unzähligen Stilvarianten, von<br />
verspielt über puristisch bis architektonisch extravagant.<br />
„Dem Fass den Boden aus“ schlagen sprichwörtlich<br />
auch noch andere Holzunterkünfte: die<br />
Fasshäuser. Diese Schlaffässer haben sich inzwischen<br />
deutschlandweit und auch international ausgebreitet.<br />
Bis zu vier Personen können darin z. B. am Brombachsee<br />
nördlich von Weißenburg (also ganz in der<br />
Nähe unserer Region) Urlaub machen.<br />
Wer auf eine Zeltplane überm Kopf auch beim Glamping<br />
nicht verzichten möchte und stilmäßig in andere<br />
Welten eintauchen will, hat die Auswahl zwischen<br />
Indianer-Tipis, Beduinenzelten, mittelalterlichen Turnierzelten<br />
oder mongolischen Jurten. Letztere können<br />
z. B. in einer Freizeitanlage bei Carcassonne in<br />
Südfrankreich gemietet werden. In so ein kreisrundes<br />
Luxuszelt passen bis zu vier Personen. Ganz normale<br />
Möbel gehen auch in Beduinen- oder Safarizelte rein.<br />
Da merkt man manchmal gar nicht sofort, dass man<br />
sich in einem Zelt befindet. In der Oberklasse dieser<br />
Kategorie werden 45 qm Wohnfläche angeboten, die<br />
in Sachen Ausstattung das Beste bietet; zu finden z. B.<br />
im Ostseeheilbad Dahme.<br />
Das Gefühl, total im Freien zu übernachten, bieten<br />
sogenannte Bubble-Hotels, die mittlerweile auf der<br />
ganzen Welt aufpoppen. Dabei handelt es sich um<br />
igluförmige, gänzlich transparente „Doppelzimmer“,<br />
die zwar nahezu unbeschränkte Einblicke, dafür aber<br />
auch unbeschreibliche Ausblicke – vor allem nachts –<br />
in den Himmel und die umgebende Natur zulassen.<br />
Sich auf dem Präsentierteller zu befinden braucht<br />
niemand zu fürchten: Die Bubbles sind gut in der Natur<br />
versteckt. Eines der Bubble-Hotels befindet sich<br />
übrigens am Bodensee auf der Schweizer Seite. <br />
Informationen<br />
www.glampings.de<br />
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50 | Motor + Technik | Fahrbericht Fiat 500e Cabrio<br />
Vollelektrisch, „oben ohne“ und trotzdem quasi ein klassischer Cinquecento:<br />
Fiat hat seine beliebte „Knutschkugel“ als Cabrio-Sondermodell und dazu<br />
noch emissionsfrei auf den Markt gebracht. Also holte ich meinen vollausgestatteten<br />
Testwagen bei Huber + Söhne in Batzenhofen ab und drehte bei<br />
bestem Wetter sanft surrend und sauber meine Runden.<br />
Meine Premiere mit „La Prima“<br />
Testfahrt mit dem Fiat 500e Cabrio<br />
Text Hannelore Eberhardt-Arntzen ♦ Fotos <strong>SchlossMagazin</strong><br />
Klein – aber oho ist er, der Stadtwagen mit dem knuffigen Äußeren.<br />
Beim Abholen „lächeln“ mich seine Scheinwerfer-Augen<br />
mit den optischen „Augenbrauen“ an. Lässig schiebt er sein<br />
Faltdach nach hinten und lädt mich zu einer lautlosen Landpartie<br />
ein. Aber in dem kleinen, nur 3,63 Meter langen Kerl stecken besondere<br />
Qualitäten, das merke ich an der ersten Abzweigung. Der 87 kW bzw. 110 PS<br />
starke Elektromotor zieht auf und davon; Tempo 100 habe ich bereits nach<br />
9 Sekunden erreicht. E-Car typisch ist das spezielle Fahrverhalten, an das<br />
ich mich aber recht schnell gewöhnen konnte: Geht man vom „Gas“, verlangsamt<br />
sich der Wagen sofort, im Fahrmodus „Normal“ fast unmerklich,<br />
im Modus „Range“ schon deutlich intensiver. Das hängt mit dem Rekuperations-Prinzip<br />
zusammen, bei dem der E-Wagen seine Batterie-Reserven<br />
wieder auffüllt. Als Reichweiten-Normwert werden bis zu 320 km angegeben.<br />
Setzt man im Stadtverkehr vorwiegend den dritten, den „Sherpa“-Modus<br />
ein, sollen sogar 400 km drin sein (was ich allerdings nicht austesten<br />
konnte). Dieser Modus ist dafür zuständig, die Reichweite zu optimieren.<br />
Dabei wird die Geschwindigkeit auf 80 km/h begrenzt, Klimaanlage und<br />
Sitzheizung werden allerdings deaktiviert und die Gasannahme ändert sich.<br />
Ein Ausfall der Klimaanlage ist gerade im Sommer nicht unbedingt wünschenswert.<br />
Aber sollte die Akkukapazität einmal zur Neige gehen, rettet<br />
dieser Modus über die letzten Kilometer.<br />
Meine Fahrt übers Land mit offenem Dach konnte ich dank meines wendigen<br />
und spritzigen Freunds jedenfalls uneingeschränkt genießen. Der Rückweg<br />
führte mich über die Autobahn, wo ich die Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h<br />
im „Normal“-Modus ausfahren konnte und positiv überrascht war von der<br />
Agilität des kleinen Stromers. Im „La Prima“ Sondermodell feiert übrigens die<br />
jüngste Fiat-Infotainment-Generation<br />
ihr Debüt, das „Uconnect 5“- System“<br />
mit (fast) allem, was das Herz eines<br />
passionierten Autofahrers begehrt.<br />
Als besonders attraktiv empfand ich<br />
den gut 10 Zoll großen Touchscreen<br />
samt Navi, die Rückfahrkamera mit<br />
der 360°-Rundumsicht und die aufgeräumte<br />
übersichtliche Anordnung<br />
der Funktionstasten. Die serienmäßige<br />
Vollausstattung des „La Prima“<br />
schlägt sich allerdings im Preis nieder.<br />
Das Kleinwagen-Sondermodell<br />
kostet mit allem ca. 39.000.- Euro.<br />
Abzüglich der Förderprämien etc. ist<br />
man letztlich aber mit rund 30.000.-<br />
Euro dabei.<br />
Am Design des Fiat 500e hat sich<br />
zwar wenig geändert, doch die Konnektivität<br />
im Interieur entspricht dem<br />
Stand der heutigen Technik und<br />
so vereint der Fiat 500 beides: Retro-Charme<br />
und zeitgemäße Elek tromobilität.<br />
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52 | Motor + Technik | 40 Jahre Automobile Tierhold<br />
Der City Pop-Up in der Annastraße mit den<br />
Geschäftsführern Christian, Eberhard und<br />
Tobias Tierhold<br />
40 Jahre<br />
Automobile Tierhold<br />
Das runde Jubiläum des <strong>Augsburg</strong>er Familienunternehmens<br />
„Wenn ich damals schon geahnt hätte, zu welcher Größe sich meine einstige<br />
Ein-Mann-Werkstatt entwickeln würde, hätte ich wohl Angst vor der eigenen<br />
Courage bekommen“, erinnert sich Eberhard Tierhold, der Gründer und<br />
Seniorchef des erfolgreichen Familienunternehmens Automobile Tierhold in<br />
<strong>Augsburg</strong>-Haunstetten. In den vergangenen 40 Jahren ist viel passiert.<br />
Text Hannelore Eberhardt-Arntzen ♦ Fotos Tierhold, pro air Medienagentur GmbH<br />
Wer die drei Tierholds, Vater Eberhard<br />
und die Söhne Tobias und Christian,<br />
näher kennenlernt, kann nachvollziehen,<br />
warum das Unternehmen mit<br />
mittlerweile 80 Mitarbeitern alle Höhen und Tiefen<br />
der Kraftfahrzeugbranche souverän gemeistert hat<br />
und sich auch von den Corona-Herausforderungen<br />
nicht unterkriegen lässt. Als gleichgestellte Geschäftsführer<br />
leben die beiden Söhne die Werte, die der<br />
Gründer in der Firma hochhält und die zum Erfolg<br />
führen.<br />
Im Alter von 29 Jahren, am 13. April 1981, legte<br />
der bis dahin angestellt arbeitende Kraftfahrzeugmeister<br />
Eberhard Tierhold in einer Hinterhof-Werkstatt<br />
auf einer grünen Wiese am Rande <strong>Augsburg</strong>s<br />
den Grundstein für sein Autohaus. Als enthusiastischer<br />
„Macher“ und leidenschaftlicher „Autoschrauber“<br />
packte er seine ganze Energie in seine Unternehmung,<br />
ein Start-up, wie man es heute nennen<br />
würde. „Damals war es aber leichter, sich mit einem<br />
Handwerksbetrieb selbstständig zu machen als heute“,<br />
meint Eberhard Tierhold. „Man brauchte keine<br />
Banksicherheiten, keine Investoren und kein detailliertes<br />
Firmenkonzept, nur den unbändigen Willen,<br />
sich mit seiner Arbeit zu verwirklichen und ein<br />
Händchen für den fairen Umgang mit anderen Menschen.“<br />
Dabei war Eberhard Tierhold keinesfalls<br />
blauäugig, dafür aber zielstrebig und fleißig. Mit 24
Motor + Technik | 53<br />
Jahren hatte er angefangen ein Haus zu bauen, mit<br />
28 heiratete er die Liebe seines Lebens, seine Ehefrau<br />
Ingrid, die ihm, wie er sagt „bis heute eine unverzichtbare<br />
Stütze ist“ und sein erster Sohn Tobias<br />
wurde geboren. Als die Hinterhof-Werkstatt zu eng<br />
wurde, zog er zunächst zur Miete in den Unteren<br />
Talweg. 1992 wurden die ersten Quadratmeter des<br />
heutigen Firmengrunds gekauft und bebaut; der singende<br />
Cowboy Fred Rai aus Dasing auf seinem Pferd<br />
Spitzbub unterhielt die Gäste bei der Eröffnung.<br />
Trotz des hohen Quantums an Energie, die Eberhard<br />
Tierhold in den Aufbau seines Unternehmens steckte,<br />
blieb er jedoch stets ein Familienmensch. Der Spruch<br />
„Dem Tüchtigen lacht das Glück“ gilt auch für ihn,<br />
wenngleich längst nicht alles immer problemlos rund<br />
lief. Sein Glück war, gesund zu bleiben und ungeteilte<br />
Unterstützung von seinen Familienmitgliedern<br />
zu bekommen. Seine Frau erledigt bis heute mit zwei<br />
anderen Mitarbeitern die Buchhaltung; Die beiden<br />
Söhne Tobias und Christian verbrachten einen Großteil<br />
ihrer Jugend im Autohaus und wuchsen wie selbstverständlich<br />
in das Unternehmen hinein, „ohne jemals<br />
gezwungen worden zu sein“ wie Vater und Sohn<br />
Leuchtzeichen zum Jubiläum setzen – vorläufig nur vor<br />
dem Eingang<br />
betonen. 2003 trat Tobias in die Firma ein, ein paar<br />
Jahre später auch Christian. Heute stehen sie gleichberechtigt<br />
an der Seite des Vaters, aber jeder mit seinem<br />
Spezialgebiet. „Natürlich passierten und passieren<br />
auch negative Dinge, Rückschläge. Doch diese stellen<br />
für mich eine Herausforderung dar, die es zu meistern<br />
gilt, die die Vorfreude erhöhen auf das Positive,<br />
das danach wieder eintritt. Positives und Negatives<br />
müssen sich die Waage halten, damit man achtsam,<br />
neugierig und geerdet bleibt“ lautet seine Philosophie.<br />
Passend zum 40-jährigen Firmenjubiläum wurde<br />
Eberhard Tierhold ein weiteres Geschenk gemacht:<br />
Sein Sohn Christian wurde am 31. März <strong>2021</strong> Vater<br />
eines Zwillingspärchens und der Senior damit<br />
Vierfach-Opa. Sohn Tobias hat bereits zwei Söhne<br />
im Schulalter. Als eingefleischte FCA-Fans laden die<br />
Tierholds gerne in ihre Lounge im Stadion ein, um<br />
„ihre“ Mannschaft anzufeuern. Sie machten sich übrigens<br />
einen Spaß daraus, die beiden älteren Söhne<br />
bzw. Enkel schon kurz nach ihrer Geburt im FCA-<br />
Fanclub als Mitglieder anzumelden und sie damit zu<br />
den jüngsten Fans zu küren. „Beide werden hoffentlich<br />
später einmal stolz darauf sein können, mit dem<br />
Geburtsdatum, das gleichzeitig Eintrittsdatum ist, als<br />
älteste Mitglieder des Vereins durchzugehen“, verkündet<br />
Tobias Tierhold mit einem Schmunzeln.<br />
Der Firmengrund am heutigen Sitz konnte im Lauf<br />
der Jahre sukzessive auf rund 27.500 qm vergrößert<br />
werden. Zum 35. Geschäftsjubiläum im Jahr<br />
2015 wurden Austellungsraum und Werkstatt nach<br />
den neuesten Standards umgebaut. Zur glamourösen<br />
Eröffnungsgala und zum Jubiläumswochenende kamen<br />
damals insgesamt 3.500 Gäste. Ausgerechnet<br />
das runde Jubiläum heuer fällt in die Corona-Zeit<br />
und kann daher leider nicht so würdig begangen<br />
werden wie vorab geplant. Doch einen Coup konnten<br />
die Tierholds landen: Just zum genauen Jubiläumsdatum<br />
am 13. April eröffneten sie in der Annastraße<br />
im Zentrum ihr Pop-up Autohaus, eine Idee,<br />
die bei einem „Biergespräch“ entstand und die alle<br />
spontan super fanden, die ausführende Werbeagentur<br />
pro air, der Vermieter des Gebäudes sowie die<br />
Vertreter der Automarken Volvo, Mazda und Kia. Bis<br />
zum 31. Oktober können nun in diesem Showroom<br />
im wechselnden Turnus die jeweils neuesten Modelle<br />
der genannten Hersteller präsentiert werden.<br />
Vorgesehen sind hier auch, sofern es die Coronalage<br />
zulässt, Sonderausstellungen, Kundenevents – und<br />
vielleicht auch eine Jubiläumsfeier.<br />
Mit Spannung und Zuversicht dürfen nun die nächsten<br />
Jahre erwartet werden, die einem immer schneller<br />
werdenden Wandel unterliegen. Dabei setzt das<br />
Unternehmen Tierhold nach wie vor in hohem Maße<br />
auf seine Mitarbeiter. „Wir fördern, was in den Menschen<br />
steckt. Aus Praktikanten wurden Lehrlinge<br />
und dann Meister. So entstand ein echtes Team.<br />
Dafür tun wir viel und bieten unseren Mitarbeitern<br />
eine ganze Reihe guter Gründe, gerne bei uns zu<br />
arbeiten. Denn nur zufriedene Mitarbeiter schaffen<br />
begeisterte Kunden und damit eine nachhaltige<br />
Wertschöpfung“ betont Tobias Tierhold. Der Erfolg<br />
gibt ihm recht: Trotz Corona konnten im Jahr 2020<br />
2.350 Autos verkauft werden – neue wie gebrauchte.<br />
Darauf darf das Autohaus Tierhold wirklich stolz<br />
sein. Herzlichen Glückwunsch!<br />
<br />
Informationen<br />
www.tierhold.com
54 | Natur + Garten | Urlaub auf Balkonien<br />
Schnell auf- bzw. weggeklappt ist<br />
dieses zeitlose Balkonset aus<br />
stabilem Akazien-Massivholz.<br />
Foto Tchibo<br />
Urlaub<br />
auf Balkonien<br />
Kleine Outdoorflächen gemütlich gestalten<br />
Fotos Hersteller / Anbieter / Presse<br />
„Raum ist in der kleinsten Hütte“ dichtete einst Friedrich<br />
von Schiller – und behält Recht damit. Denn auch auf einem<br />
Balkon oder einer kleinen Terrasse kann mit der richtigen<br />
Möblierung ein mega Urlaubsfeeling aufkommen. Wir möchten<br />
Ihnen hier ein paar zündende Gestaltungsanregungen geben.
Natur + Garten | 55<br />
So ein klappbares Kräuter-Hochbeet aus Filz auf Metallfüßen<br />
ist praktisch und dekorativ zugleich. Nach Saisonende einfach<br />
zusammenlegen und verstauen. ♦ Foto Vegtrug<br />
„Tutti Paletti“ auf Balkon und Terrasse! Alte Möbel erhalten<br />
einen knallbunten Anstrich. Dazu noch ein Tisch aus zwei<br />
gestapelten Paletten und gemusterte Kissen in den gleichen<br />
Farben – fertig ist die DIY-Idylle. ♦ Foto freshideen<br />
Gehören Teppich, Kissen und Möbel<br />
der gleichen Farbfamilie an, beruhigt<br />
das das Auge. ♦ Foto freshideen<br />
Gemütlichkeit kommt auf mit diesem<br />
eiförmigen Schwingsessel mit rosa 3D-<br />
Blütenstoffbezug. ♦ Foto Ella James<br />
Pflanzen in Töpfen und Kübeln machen<br />
jeden Balkon zum privaten grünen<br />
(S)paradies. ♦ Foto freshideen<br />
Der Übertopf aus<br />
Polyrattan und die<br />
Pflanzleiter sind von<br />
Tchibo, die bepflanzten<br />
Sichtschutzwände aus<br />
Kunststoff gibt<br />
es von Nardi.<br />
Kleine Hochbeete sind praktisch und<br />
dekorativ zugleich. ♦ Foto Tchibo<br />
➵
56 | Natur + Garten | Urlaub auf Balkonien<br />
Diese edlen Klapptische aus Aluminium, Modell Fiam Vega,<br />
haben einen Durchmesser bzw. eine Seitenlänge von 70 cm.<br />
Es gibt sie in vier Farben. ♦ Foto Jan Kurtz für Greenbop<br />
Wie schafft man es, seinen Balkon richtig<br />
gemütlich zu gestalten? Unser Geheimtipp:<br />
Alle Elemente sollten dem<br />
Stil nach zusammenpassen und auch<br />
farblich eine Einheit bilden, wobei es nicht die gleiche<br />
Farbe sein muss – die gleiche Farbfamilie ist spannender.<br />
Miteinbeziehen in die raumsparende Planung sollte<br />
man auch unbedingt die Geländer und die Wände. <br />
Grau muss nicht langweilig sein. Verschiedene Graunuancen<br />
schaffen optisch Abwechslung und lassen Eyecatchern wie<br />
dieser Blumenwand trotzdem den Vortritt. ♦ Foto freshideen<br />
Zierlich und leichtfüßig passt die Gartenbank „Boho“ aus pulverbeschichtetem<br />
Stahl und Polyrattan in Bambusoptik auf<br />
jeden Balkon. Die Kissen werden mitgeliefert. ♦ Foto Tchibo
Natur + Garten | 57<br />
Seitenwände können mit Sitzbänken in gleicher Breite optimal<br />
ausgenutzt werden. Ein passender Teppich schafft die<br />
Verbindung zum Rest. ♦ Foto freshideen<br />
Hängetische fürs Geländer sparen Platz und bieten zusätzliche<br />
Abstellmöglichkeiten. Nach Gebrauch einfach runterklappen.<br />
♦ Foto Testrut<br />
So kann ein<br />
moderner Liegestuhl<br />
aussehen.<br />
Foto Lafuma<br />
Der „doppelte“ Beistelltisch mit Betonplatten<br />
fügt sich in fast jedes Am biente<br />
ein. ♦ Foto Tchibo<br />
Klappbarer Lounge Chair aus Akazienholz<br />
und witterungsbeständigem Textilmaterial.<br />
♦ Foto Tchibo<br />
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58 | Vorschau + Impressum<br />
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