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gab Mai / Juni 2021

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4 FRANKFURT<br />

FOTOS: BÜNDNIS AKZEPTANZ UND VIELFALT FRANKFURT<br />

Kolumne<br />

ILLUSTRATION: JANIS CIMBULIS<br />

Revolution ist ein großes Wort<br />

für ein paar sehr kleine Zeichen.<br />

Denn meist ist sie durch<br />

einen nachhaltigen, grundlegenden<br />

strukturellen Wandel<br />

in relativ kurzer Zeit gekennzeichnet.<br />

Ob die Einführung<br />

von Sternchen, Unterstrich<br />

oder Doppelpunkt in die<br />

öffentliche Schreibweise dem<br />

gerecht werden wird oder<br />

bloße Symbolhandlung bleibt,<br />

wird sich zeigen. Die Lager in<br />

der öffentlichen Debatte um<br />

mehr Geschlechtervielfalt und<br />

-gerechtigkeit in der Sprache<br />

ähneln aber denen einer<br />

veritablen Revolte. Hier die gemäßigten<br />

Revolutionär*innen,<br />

die Veränderung fordern,<br />

weil es an der Zeit ist. Dort<br />

jene, die das bestehende<br />

Prinzip für gottgegeben und<br />

unumstößlich halten, vor<br />

allem aber davon profitieren.<br />

Darüber hinaus gibt es die<br />

Radikal-Revoluzzer*innen, die<br />

jeden als Feind*in betrachten,<br />

der oder die nicht die<br />

rigorosesten Ideen teilt.<br />

Ihnen gegenüber stehen die<br />

Konterrevolutionär*innen, die<br />

alle hassen, die etwas ändern<br />

wollen. Anders als bei ordentlichen<br />

historischen Umstürzen<br />

finden die Auseinandersetzungen<br />

leider nicht mittels<br />

mutig an Türen genagelter<br />

Streitschriften oder rhetorisch<br />

fulminanter Reden statt.<br />

Vielmehr beharken sich die<br />

Debattenteilnehmer*innen<br />

vor allem auf Twitter und<br />

Facebook, wobei offenkundig<br />

wird, dass viele von ihnen<br />

schon mit den bestehenden<br />

Buchstaben und<br />

Zeichen der deutschen<br />

Sprache<br />

heillos überfordert<br />

sind ...<br />

... weiterlesen auf<br />

www.männer.media/regional/<strong>gab</strong><br />

Eigentlich findet der Frankfurter IDAHOBITA*<br />

am 17.5. statt – als Erinnerung an den 17. <strong>Mai</strong><br />

1990, als die WHO Homosexualität aus der<br />

Liste der Krankheiten gestrichen hatte. Der<br />

Frankfurter IDAHOBITA* <strong>2021</strong> findet jedoch am<br />

22. <strong>Mai</strong> statt – auch um am Samstagstermin<br />

möglichst Vielen die Teilnahme zu ermöglichen.<br />

Wegen Corona kann auch in diesem Jahr<br />

keine Aktion auf der Hauptwache stattfinden.<br />

Als Ersatz lädt das Bündnis Akzeptanz<br />

und Vielfalt zu einem virtuellen Straßenfest<br />

in einem interaktiven und dynamischen<br />

Virtual-Reality-Raum – inklusive Themenzelten,<br />

Aktionen und einem bunten Bühnenprogramm,<br />

das man als Avatar besuchen<br />

kann. Dabei kann man sich nicht nur an<br />

verschiedene Ständen informieren, sondern<br />

auch mit den anderen Bescher*innen per<br />

Videochat-Fenster unterhalten.<br />

Parallel dazu gibt es einen Livestream<br />

mit verschiedenen Redebeiträgen,<br />

unter anderem vom<br />

Kai Klose, dem Hessischen<br />

Staatsminister für Soziales<br />

und Integration. Die Talkrunden<br />

legen den Fokus auf geschlechtliche<br />

Vielfalt. Dazu<br />

gibt’s DJ-Sets, Lyrik, Theater<br />

und Comedy von Malte Anders<br />

COMMUNITY<br />

IDAHOBITA*<br />

IM VIRTUELLEN RAUM<br />

Das Bündnis Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt lädt anlässlich des IDAHOBITA*, dem<br />

Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-. Inter*-, Trans*- und Asexuellenfeindlichkeit,<br />

in diesem Jahr zu einem innovativen digitalen Event: Neben einem mehrstündigen<br />

Livestream kann man außerdem ein virtuelles Straßenfest besuchen und mit anderen<br />

Gästen ins Gespräch kommen. Begleitet wird die Veranstaltung außerdem mit<br />

einer Identitäten-Plakataktion.<br />

und verschiedene Videobeiträge. Durch das<br />

Programm führen das Moderator*innenteam<br />

Shenja Kerepesi und Jordan Hanson.<br />

Zusätzlich gibt es unter dem Titel „zwölf<br />

Menschen – zehn Identitäten – eine Gemeinschaft“<br />

eine Plakat- und Online-Kampagne,<br />

die Personen mit unterschiedlichen<br />

geschlechtlichen wie sexuellen Orientierungen<br />

sowie und die aufmunternde Aufforderung<br />

„Lern mich kennen“ zeigt. Zu jedem<br />

Motiv gibt es einen Videoclip, in dem die Person<br />

sich vorstellt. Die Identitätenkampagne<br />

läuft unter #ichbinmensch. *bjö<br />

22.5., IDAHOBITA* virtuell, Livestream<br />

16 – 21 Uhr auf dem YouTube-Kanal des<br />

Bündnis Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt,<br />

virtuelles Straßenfest ab 17 Uhr bei Gather<br />

Town.<br />

Links und Infos auch zur Plakataktion gibt<br />

es über www.vielfalt-frankfurt.de<br />

Für die Künstler*innenhonorare des<br />

IDAHOBITA* sowie zur Kostendeckung des<br />

virtuellen Straßenfests und der Kranzniederlegung<br />

am Frankfurter Engel hat das<br />

Bündnis eine Spendenaktion gestartet und<br />

freut sich über finanzielle Unterstützung:<br />

www.startnext.com/suppoertidahobita-ffm-<strong>2021</strong>

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