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gab Mai / Juni 2021

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FRANKFURT 9<br />

der Frankfurter Dragszene und Zeugin<br />

des Angriffs im März, überzeugte mit<br />

einer energischen wie emotionalen Rede<br />

und kommentierte den Angriff mit dem<br />

entschiedenen Appell „Das geht so nicht!“.<br />

Mit Queen Christy Moon sprach eine<br />

Vertreter*in der jüngeren Dragszene zum<br />

Publikum und fand solidarische Worte.<br />

MEHR QUEER*FEINDLICHE GEWALT?<br />

Bundesweit nehmen die Zahlen<br />

queer*feindlicher Gewalt zu: Der LSVD<br />

veröffentliche kürzlich eine Statistik des<br />

Bundesinnenministeriums, nach der 2020<br />

insgesamt 782 Straftaten von Hasskriminalität<br />

gegen LSBTIQ* registriert wurden,<br />

darunter 154 Gewalttaten – ein Anstieg<br />

von 36 Prozent gegenüber 2019.<br />

Auch für Frankfurt muss der Trend bestätigt<br />

werden: Laut der Kriminalstatistik des Polizeipräsidiums<br />

Frankfurt PKS für 2020 <strong>gab</strong> es<br />

im Vergleich zu 2019 einen Anstieg von 198<br />

auf 247 angezeigte Fälle. Queer*feindlich<br />

motivierte Straftaten werden derzeit in<br />

der PKS Frankfurt unter „politisch motivierte<br />

Kriminalität von rechts“ erfasst und<br />

subsummiert; eine eigene Kategorie gibt es<br />

noch nicht.<br />

Schaut man auf die allgemeine Entwicklung<br />

der Kriminalitätsstatistik, so ist die Quote der<br />

Rohheitsdelikte, also Körperverletzung und<br />

gefährliche Körperverletzung, von 8,1 auf 9,5<br />

Prozent gestiegen sei, ergänzt Felicia Krapp,<br />

Ansprechpartnerin für gleichgeschlechtliche<br />

Lebensweisen AgL der Polizei Frankfurt. In<br />

der Betrachtung des allgemeinen Anstiegs<br />

von Straftaten machen queer*feindliche<br />

Straftaten also leider keine Ausnahme.<br />

„Wir werten die Statistiken und die Orte, wo<br />

sie begangen wurden, aus“, erklärt Felicia<br />

Krapp weiter. Beleidigungen und Körperverletzungen<br />

seinen in diesem Zusammenhang<br />

die häufigsten Straftaten. Die Zeil und ihre<br />

Umgebung stehen dabei erfahrungsgemäß<br />

im Fokus. „Die Kolleg*innen dort wissen um<br />

das Problem und sind entsprechend geschult“,<br />

versichert Felicia Krapp und ermutigt,<br />

sich bei Vorfällen an die Beamt*innen vor Ort<br />

zu wenden. Denn die Dunkelziffer im Bereich<br />

der queer*feindlichen Delikte sei nach wie<br />

vor hoch – und nur wenn queer*feindliche<br />

Straftaten gemeldet werden, können sie in<br />

die Statistik einfließen und entsprechende<br />

Maßnahmen erfolgen.<br />

Ein mehr oder weniger positives Beispiel:<br />

Am Rande der Veranstaltung am 1. April<br />

kam es zu einem queer*feindlichen Zwischenfall.<br />

Gäste der Kundgebung wurden<br />

auf dem Weg zur Hauptwache beschimpft<br />

und angepöbelt; die Polizei konnte jedoch<br />

eingreifen und die Betroffenen konnten<br />

Anzeige erstatten.<br />

„In allen Belangen, wie beispielsweise<br />

allgemeine Fragen und Information zum<br />

Thema, Problem- und Konfliktberatung,<br />

bei Straftaten oder sonstigen Vorkommnissen,<br />

die homo- oder transphobe<br />

beziehungsweise diskriminierende Motive<br />

erkennen lassen, kann man sich natürlich<br />

jederzeit auch an mich wenden“, ergänzt<br />

Felicia Krapp. *bjö<br />

Kontakt zur Ansprechpartnerin für<br />

gleichgeschlechtliche Lebensweisen<br />

AgL der Polizei Frankfurt Felicia Krapp,<br />

069 75566777 und 069 75566999,<br />

www.polizei.hessen.de/rainbow<br />

www.vielfalt-frankfurt.de

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