PT-Magazin 3 2021
Offizielles Magazin der Oskar-Patzelt-Stiftung. Titelthema: Bange machen gilt nicht!
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Tel. 0 63 32 / 91 39 00<br />
Saarlandstraße 31, 66482 Zweibrücken<br />
23<br />
Über den Interviewpartner<br />
Thomas Michael Hogg<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3 <strong>2021</strong><br />
<strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong>: Wie beschreiben Sie aus<br />
amerikanischer Perspektive die deutsche<br />
Exportstrategie? Wieso macht dies deutsche<br />
Unternehmen krisenresistenter als<br />
internationale Wettbewerber?<br />
T.M. Hogg: Die Exportstrategie ist eine<br />
Konsequenz aus der natürlichen Nachfrage<br />
aufgrund der Qualität und Wertschöpfungskettenrelevanz<br />
deutscher Firmen<br />
in so vielen verschiedenen Branchen<br />
und Nischen. Es gibt immer noch kein<br />
anderes Land auf der Welt, dass heutzutage<br />
so viele Nischenmarktführer wie<br />
Deutschland hat; genau gesagt mehr als<br />
1500. Über die Jahre wurde da finanzielle<br />
Substanz erarbeitet. Aber die Frage ist<br />
doch: Wie steht Deutschland hier in zehn<br />
Jahren da? China und besonders die USA<br />
sind da mit Technologie-Unternehmen<br />
immer mehr dominant. Apple, Amazon,<br />
Microsoft und Google sind die Top 4 der<br />
weltweit wertvollsten „brands“ (Marken).<br />
Die USA waren 2020 mit Abstand die<br />
wertvollste Nation bezüglich des Markenwerts<br />
der Unternehmen mit einem<br />
Wert von 23,7 Billionen US-Dollar. Diese<br />
Zahl in einen gewissen Zusammenhang<br />
gestellt, war China mit 18,8 Billionen US-<br />
Dollar Zweiter im Ranking und schon nah<br />
dran. Firmen wie Alibaba, Tencent, Huawei<br />
und China Mobile sind Beispiele, die<br />
aufzeigen, dass der internationale Wettbewerb<br />
immer stärker wird und die nationale<br />
Nachfrage wichtig ist, auch für<br />
die deutschen Mittelständler, die immer<br />
mehr Gefahr laufen aufgekauft zu werden.<br />
Japan mit 4,3 und Deutschland mit<br />
3,8 Billionen US-Dollar sind da abgeschlagen<br />
auf den Plätzen 3 und 4.<br />
<strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong>: Wieso hat die deutsche<br />
Strategie, Nischen zu besetzen, Deutschland<br />
im internationalen Handel führend<br />
gemacht. Und welche Konsequenzen sollte<br />
man daraus ziehen?<br />
T.M. Hogg: Die deutsche Nischenstrategie<br />
hat dazu geführt, dass die meisten deutschen<br />
Nischenführer Gewinne erzielt<br />
haben, die die Kapitalkosten übersteigen.<br />
Dies war und ist das Erfolgsrezept für<br />
unseren starken Mittelstand. Natürlich<br />
sind Exporte auch dringend notwendig,<br />
weil die Nachfrage der deutschen Wirtschaft<br />
nicht ausreichend ist um mit den<br />
USA ökonomisch mitzuhalten. Deutsche<br />
KMU, die in der Vergangenheit Gewinne<br />
über dem Branchendurchschnitt erzielt<br />
haben und Reserven anhäuften, sind die<br />
ersten, die weiter sehr erfolgreich sein<br />
werden.<br />
ist Unternehmensberater in<br />
Deutschland, der Schweiz,<br />
den USA und Mexiko mit<br />
mehr als 20 Jahren Marktund<br />
Berufserfahrung. Hogg<br />
war bereits als Berater für<br />
globale Unternehmen wie<br />
PepsiCo, adidas, Daimler,<br />
Campbell‘s Soup, Johnson<br />
Controls und andere multinationalen<br />
Unternehmen, KMU und gemeinnützigen<br />
Organisationen tätig. Er ist Autor<br />
des Buches „Profitable Growth Strategy - 7<br />
proven best practices from German companies“<br />
und Kolumnist bei El Financiero. Hogg<br />
wurde unter anderem von CNN, Bloomberg<br />
TV, Forbes, Global Finances, The Entrepreneur<br />
Way, El Economista, SalesTech Stars, EE Times<br />
und Cluster Industrial interviewt, wo man<br />
seine Expertenmeinung veröffentlicht findet.<br />
Darüber hinaus war er „Keynote Speaker“ bei<br />
der Mercedes-Benz Innovationswoche.<br />
Weitere Informationen finden Sie bei:<br />
www.ProfitableGrowthStrategy.com und<br />
www.tmh.com.mx<br />
Man sollte weiter auf unsere sieben<br />
deutschen Stärken setzen, die ich in meinem<br />
in den USA veröffentlichten Buch<br />
„Profitable Growth Strategy - 7 proven<br />
best practices from German companies“<br />
aufgeführt habe: 80-20 Fokus, Qualität,<br />
Nische, Innovation, Exporte, Finanzplanung<br />
und Strategie. Hierbei muss man<br />
aber Themen wie Marketing, Kommunikation,<br />
Technologie Fokus und Digitalisierung<br />
miteinbeziehen. Die digitalen und<br />
emotionalen Kundenkomponenten werden<br />
immer wichtiger um auch in Zukunft<br />
einen konstanten und profitablen Wachstum<br />
zu erreichen. ó<br />
Wir nehmen unsere Umwelt<br />
ERNST, lieben unsere Region<br />
und arbeiten mit Lieferanten<br />
vor Ort.<br />
Unsere Kunden schätzen das!