PT-Magazin 3 2021
Offizielles Magazin der Oskar-Patzelt-Stiftung. Titelthema: Bange machen gilt nicht!
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34 Wirtschaft<br />
Führung in der Krise:<br />
Die Rückkehr des Bottleneck-Managements?<br />
Viele Unternehmen reagieren in der<br />
Coronakrise aktuell mit der Zentralisierung<br />
von Entscheidungen. Doch damit<br />
werden sie der nahezu täglich wachsenden<br />
Komplexität in der Unternehmensführung<br />
nicht gerecht. Die Strategieberatung<br />
TTE Strategy zeigt auf, welche<br />
Schritte Vorstände und Geschäftsführungen<br />
gehen müssen, um dezentrale<br />
Strukturen zu ermöglichen und in diesem<br />
Modell erfolgreich zu führen.<br />
„Der Reflex, beim Eintreten der Krise<br />
Entscheidungen zentral und damit<br />
schnell zu treffen, war vielfach richtig.<br />
Viele Unternehmen aus allen Branchen<br />
haben in den letzten Wochen auch<br />
öffentlich angekündigt, künftig ihre Organisation<br />
stärker zentral zu führen.“, sagt<br />
Lars Linnekogel, Geschäftsführer von TTE<br />
Strategy. „Wir beobachten gerade, dass<br />
diese zentralisierte Form der Unternehmensführung<br />
aber kein reines Krisenphänomen<br />
bleiben wird, sondern sich<br />
verstetigt. Die Gefahr, die wir sehen: das<br />
gerade erst mühsam abgeschaffte und in<br />
agilere Strukturen überführte Bottleneck-<br />
Management droht zurückzukehren.“<br />
Lars Linnekogel sagt: „Eine einzelne<br />
Person oder ein kleines zentrales Gremium<br />
kann kaum adäquate Antworten<br />
auf all die Herausforderungen geben,<br />
die sich durch die ständig verändernden<br />
Rahmenbedingungen ergeben: marktwirtschaftlich,<br />
technisch, politisch, medizinisch.<br />
Wir raten Unternehmen darum,<br />
das Konzept der dezentralen Führung<br />
jetzt nicht aufzugeben – sondern effizienter<br />
zu gestalten. Das bedeutet, möglichst<br />
viele Entscheidungen auf der Unternehmensebene<br />
zu verankern, wo die größtmögliche<br />
Kompetenz für die jeweils zu<br />
entscheidende Herausforderung vorhanden<br />
ist. Und die dortigen Bereichs-,<br />
Abteilungs-, Teamleiter und sonstigen<br />
Führungskräfte zu befähigen, diese Entscheidungen<br />
selbst zu treffen.“<br />
‚Empowerment‘ wurde bisher häufig als<br />
Buzz-Word genutzt<br />
Schon in der Vergangenheit haben Unternehmen<br />
im Kontext von ‚New Work‘-Konzepten<br />
und Veränderung in Organisation<br />
und Prozessen mit Befähigung, englisch:<br />
Empowerment, experimentiert. „Wir<br />
haben vor der Coronakrise eine große<br />
Offenheit seitens der Unternehmen für<br />
diese neuen Konzepte beobachtet“, sagt<br />
Lars Linnekogel. „Die schlechte Nachricht:<br />
in vielen Unternehmen ist Empowerment<br />
als Buzz-Word im Management Vokabular<br />
verankert, genauso wie ‚agil‘ oder<br />
‚disruptiv‘. Nur selten wird es richtig als<br />
Management-Methode angewandt. So<br />
mancher ‚empowerte‘ Abteilungs- und<br />
Teamleiter fühlt sich genauso gefesselt<br />
wie vor der Zeit, in der sein Management<br />
diese neue Vokabel gelernt und im Führungsleitbild<br />
niedergeschrieben hat.“<br />
Das sind die sechs Schritte, um<br />
dezentrale Führung zu gewährleisten<br />
Damit es die ‚Befähigung‘ von der Idee<br />
zur realen Umsetzung schafft, gilt es die<br />
richtigen Rahmenbedingungen zu setzen.<br />
Die Strategieberatung TTE Strategy<br />
rät Vorständen und Geschäftsführungen<br />
darum, die folgenden Schritte zu unternehmen:<br />
1) Identifikation der individuell richtigen<br />
Ebene, auf der künftige Entscheidungen<br />
zu treffen sind: Was sich profan<br />
anhört, ist in der Praxis nicht so leicht<br />
zu bestimmen. Wer eine zu hohe Ebene<br />
wählt, läuft Gefahr, Entscheidungen<br />
erneut fern von Know-how und Konsequenzen<br />
aufzuhängen. Wer zu tief zielt,<br />
verliert sich in Details und Partikularinteressen,<br />
die am Ende eher zu einem ‚Flickenteppich‘<br />
als zu einer kohärenten Antwort<br />
führen. Je nach Organisation ist ein<br />
unterschiedlicher Ansatz zu wählen. Es<br />
empfiehlt sich im Vorfeld sehr intensiv<br />
zu evaluieren und zu diskutieren, welche<br />
Entscheidungen künftig wo getroffen<br />
werden sollen.<br />
2) Lokales ‚Empowerment‘ durch Entbürokratisierung<br />
erst möglich machen:<br />
Nur zu verkünden, dass man nun befähigt<br />
sei, reicht nicht aus. Es müssen ganz<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3 <strong>2021</strong><br />
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