PT-Magazin 3 2021
Offizielles Magazin der Oskar-Patzelt-Stiftung. Titelthema: Bange machen gilt nicht!
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50 Wirtschaft<br />
© www.piqsels.com<br />
5 Visionen<br />
zur Zukunft der City<br />
nach der Pandemie<br />
Der Wandel der Innenstädte als Chance<br />
München, 21. April <strong>2021</strong>. Der durch die Corona-Pandemie<br />
beschleunigte Umbruch im Einzelhandel ist eine Chance<br />
für Deutschlands Innenstädte. Zu diesem Fazit kommt Stefan<br />
Schillinger, Managing Partner des Münchener Immobilienentwicklers<br />
und Investment Managers ACCUMULATA. Der Experte<br />
sieht im Redevelopment von Retail-Flächen Herausforderung<br />
und Chance zugleich: „Die moderne Innenstadt mit ihrer Monokultur<br />
aus Retail-Flächen funktioniert nicht mehr. Gute Architektur<br />
sollte sich nicht nur auf eine Funktion beziehen. Wir müssen<br />
planen, wie sich vorhandene Gewerbeflächen intelligent umnutzen<br />
lassen, um künftig den Bedürfnissen der Bürger wieder mehr<br />
zu entsprechen.“ Das Unternehmen entwickelt gerade in München<br />
das Gebäude des ehemaligen Karstadt Sports zusammen<br />
mit Euro Real Estate zu einem Mixed-Use-Gebäude und greift<br />
dabei auf seine Erfahrung beim Redevelopment großvolumiger<br />
Handelsimmobilien zurück, die es beim FORUM STEGLITZ<br />
in Berlin oder in München beim ELISENHOF und dem MONA<br />
gesammelt hat. Nachfolgend hat ACCUMULATA fünf Visionen<br />
zusammengetragen, die die Attraktivität der Innenstädte heben<br />
können.<br />
Vision 1: Stadtplanung statt Verkehrsplanung – das menschliche<br />
Maß beachten<br />
Der Wandel von der Verkehrsplanung hin zur Stadtplanung<br />
braucht alternative Mobilitätskonzepte, die gefördert, ausgebaut<br />
und genutzt werden. Niemand möchte laut ACCUMULATA<br />
zwischen im Stau stehenden Autos zur Arbeit laufen oder Fahrrad<br />
fahren. „Daher lautet die langfristige Abhilfe: Innenstädte<br />
müssen nach und nach zu Orten werden, wo es mehr Fußgänger<br />
und Radfahrer als Autos gibt“, ist Schillinger überzeugt.<br />
Vision 2: Kulturell divers – die soziale Stadt<br />
Die monokulturalistische Entwicklung der Innenstädte hat in<br />
den vergangenen Jahren im Wesentlichen dazu geführt, dass<br />
Senioren und Kinder aus dem Stadtbild verdrängt wurden.<br />
„Schon länger bestehen Vorschläge, die das Servicewohnen für<br />
Senioren, Kitas oder auch temporäre Kinderbetreuung in den<br />
Innenstädten durch Mixed-Use-Gebäudekonzepte ermöglichen<br />
können. Cultural Diversity darf sich nicht auf die Bevölkerung<br />
mittleren Alters beschränken und langsame Menschen verdrängen“,<br />
sagt Stefan Schillinger. Gerade diese müssen wieder Teil<br />
der innerstädtischen Kultur werden, um sie zu entschleunigen<br />
und ihr so Lebensqualität zurückzugeben.<br />
Vision 3: Jederzeit lebendige Innenstädte durch kulturorientierte<br />
Mixed-Use-Konzepte und Betreibermodelle<br />
Nur ein Teil der städtischen Bevölkerung geht zum Shoppen in<br />
die Innenstadt. Der Rest kauft bequem online ein oder begibt<br />
sich in Einkaufszentren in den Stadtvierteln. Diese Entwicklung<br />
wird bekräftigt durch die Pandemie. Wer die Münchener Neuhauser<br />
Straße, die Zeil in Frankfurt oder etwa die Schildergasse<br />
in Köln kennt, weiß, wovon die Rede ist. Sobald die Retail-Flä-