NAB-Geschäftsbericht 2009
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70 ANHANG ZUR JAHRESRECHNUNG<br />
Zinsänderungs- und Liquiditätsrisiken<br />
Für die Überwachung und die Steuerung der Zinsänderungs-<br />
und Liquiditätsrisiken aus dem Bilanz- und Ausserbilanzgeschäft<br />
ist der fachspezifi sche Asset-and-Liability-Management-Ausschuss<br />
verantwortlich. Die Tresorerie ist für die<br />
zentrale Bewirtschaftung der Zinsänderungs- und Liquiditätsrisiken<br />
zuständig. Die Analyse und Steuerung der Risiken erfolgen<br />
auf der Basis der erwarteten Zinserträge und -aufwendungen<br />
sowie der Kapitalfälligkeiten (Cashfl ows). Es werden<br />
sogenannte Gap-, Sensitivitäts- und Simulationsanalysen eingesetzt.<br />
Diese entsprechen den branchenüblichen Methoden<br />
und den Standards des Konzerns. Bevorzugtes Instrument zur<br />
Risikobewirtschaftung sind Zinsswaps, für die ein liquider und<br />
fl exibler Markt besteht.<br />
Zur Aufteilung der Ertrags- und der Risikoverantwortung zwischen<br />
Kundenverantwortlichen und Tresorerie wird die Marktzinsmethode<br />
eingesetzt. Jedes Geschäft weist neben den<br />
Kundenkonditionen auch einen internen Verrechnungssatz auf.<br />
Bei Sicht- und Kündigungsgeldern erfolgt die Risiko- und<br />
Preismodellierung durch Replikationsportfolios (mathematisch-<br />
statistisches Verfahren).<br />
Um die Liquidität der Bank sicherzustellen, überwacht die Tresorerie<br />
laufend alle Zahlungsein- und -ausgänge. Zusätzlich<br />
müssen stets die regulatorischen Liquiditätsvorschriften der<br />
FINMA eingehalten werden.<br />
Marktrisiken im Handel<br />
Der Asset-and-Liability-Management-Ausschuss ist neben<br />
dem Bilanzstrukturmanagement auch für die Steuerung und<br />
Überwachung der Marktrisiken (Währungen, Edelmetalle, Aktien,<br />
Zinsen) im Handelsbuch zuständig. Die operative Bewirtschaftung<br />
der Risiken erfolgt durch die Handelsabteilung. Die<br />
Handelsaktivitäten sind primär auf die Bedürfnisse der Kunden<br />
ausgerichtet. Eigenpositionen, die über die betrieblich notwendigen<br />
Bestände hinausgehen, werden nur im Rahmen von<br />
klaren Anlagestrategien eingegangen und laufend überwacht.<br />
Die Risiken werden durch Volumen- und Value-at-Risk-Limiten<br />
begrenzt. Die Methoden entsprechen den Konzernstandards 1 .<br />
Operationelle Risiken<br />
Bei operationellen Risiken handelt es sich um Risiken aus Ereignissen,<br />
welche die Geschäftsprozesse einer Bank von innen<br />
oder von aussen stören, schädigen oder missbrauchen.<br />
Solche Ereignisse können z. B. durch den Ausfall oder die<br />
Fehlfunktion von technischen Systemen, durch bewusstes<br />
oder unbewusstes menschliches Fehlverhalten oder durch<br />
äus sere Einfl üsse wie etwa Katastrophen ausgelöst werden.<br />
Ebenso zählen Compliance- und Rechtsrisiken zu den operationellen<br />
Risiken. Operationelle Risiken betreffen alle Bereiche<br />
der Bank und lassen sich im Rahmen der ordentlichen Geschäftstätigkeit<br />
nicht vollständig vermeiden. Die Ursachen und<br />
Folgen von operationellen Verlusten sind äusserst vielschichtig.<br />
Dies macht die Identifi kation, Beurteilung, Quantifi zierung<br />
und Steuerung dieser Risikokategorie besonders schwierig.<br />
Der Fokus liegt daher nicht so sehr auf der Quantifi zierung dieser<br />
Risikogruppe, sondern auf der Erkennung, der Überwachung<br />
und der Begrenzung. Die <strong>NAB</strong> versucht auf qualitativer<br />
Basis und unter Verwendung verschiedener Kennzahlen sowie<br />
periodisch durchgeführter Expertenbefragungen das Eintreten<br />
grösserer Verlustfälle zu verhindern.<br />
Bei Ereignissen mit bedeutenden operationellen Risiken werden<br />
die Ursachen dieser Risiken und mögliche Implikationen<br />
für die <strong>NAB</strong> analysiert, im Bedarfsfall Abläufe und Kontrollprozesse<br />
adäquat angepasst; unabhängig davon, ob sie einen direkten<br />
fi nanziellen Verlust bewirken oder nicht. Soweit nötig<br />
und angebracht werden Rückstellungen für operationelle Risiken<br />
gebildet.<br />
Zusätzlich erfasst die <strong>NAB</strong> im Verbund mit dem Konzern sämtliche<br />
operationellen Verluste in einer Datenbank und wertet<br />
diese Verlustinformationen periodisch aus. Gemeinsamkeiten<br />
zwischen den einzelnen Verlustfällen können auf Schwächen<br />
im Ablauf- und Kontrollprozess hinweisen. Vierteljährlich wird<br />
ein Bericht zuhanden des Fachausschusses «Operationelle<br />
Risiken» verfasst. Dieser ist für die Überwachung und die<br />
Steuerung dieser Risiken zuständig. Der Fachausschuss entscheidet<br />
über die zu ergreifenden risikomindernden Massnahmen<br />
und legt die Methoden und Massnahmen zur Identifi kation,<br />
Bewertung und Beurteilung von operationellen Risiken fest.