argus2021_06
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Im Interview
Gisela Maria Nocker
Von gerechten Noten und
Alter: 50
Beruf: Lehrerin für Deutsch und Latein
Hobbys: Wandern, Mountainbiken, Langlaufen, Lesen, Unterwegs-Sein
Wohnort: Reischach
Gibt es in Ihren Augen Ungleichheiten in der Bewertung
von Schülern und wenn ja, in welcher
Form?
Das Ziel einer jeden Prüfung ist es, Ungleichheiten
zu vermeiden und gerecht
zu bewerten.
Ich glaube, dass sowohl mündliche
als auch schriftliche Bewertungen,
welche auf klar
definierten Kriterien basieren,
vergleichbar sind. Bei schriftlichen
Testarbeiten bietet sich
der Vorteil an, Beantwortetes
mehrmals durchzugehen, während
man bei mündlichen Prüfungen
Antworten nur einmal hört und
diese möglicherweise anders interpretiert
oder aufnimmt.
Ich persönlich finde es außerdem entlastend,
wenn ich den Namen der Schüler vor der Verbesserung
von Arbeiten nicht lese. Bei der Matura beispielsweise
korrigiere ich Texte von fremden Schülern.
Kann man Schüler Ihrer Meinung nach mit Bewertungen
vergleichen?
„
Bildung ist die mächtigste
Waffe, die du verwenden
„
kannst, um die Welt zu
verändern.
Nelson Mandela
Schüler kann man nicht vergleichen, höchstens
einzelne Schularbeiten. Bewertet werden nicht die
Schüler selber, sondern Überprüfungen. Wie bereits
erwähnt, glaube ich schon, dass man unter der Voraussetzung
von gewissen Kriterien Tests vergleichen
kann.
Wäre es in Ihren Augen sinnvoll, anstelle
von Ziffernnoten schriftliche
Kommentare für die Bewertung
einzusetzen?
Als Bewertungsform im Zeugnis
ziehe ich Ziffernnoten vor, ich
denke nämlich, dass Schüler
diese besser zuordnen können.
Verbale Bewertungen
können meiner Meinung nach
auch zu Missverständnissen
führen und falsch aufgenommen
werden. Aber natürlich muss jede
Ziffernnote nachvollziehbar begründbar
sein und bei Fragen genauer erklärt
werden können.
© Privat
Gisela Maria Nocker
Spaltet oder beeinflusst das Homeschooling die
Gemeinschaft an der Schule?
Der Fernunterricht spaltet die schulinterne Gemeinschaft
in vielerlei Hinsichten. Sowohl zwischen den
einzelnen Schülern als auch zwischen den Lehrern
und den verschiedenen Klassen.
Welche Hindernisse stellt der Fernunterricht dar?
Es werden große Unterschiede im Lernen und in den
Leistungen der verschiedenen Schüler sichtbar. Verständlicherweise
kommen viele Schüler mit der jetzigen
Situation nicht so gut zurecht und es fehlt ihnen
an Motivation. Im Präsenzunterricht können Lehrpersonen
das viel besser auffangen und ausgleichen.
Demnach wirkt sich der Fernunterricht auf die Lernfortschritte
eher negativ aus.
Außerdem fehlen mir persönlich die sozialen Kontakte,
die eigentlich wichtiger Bestandteil meines Berufs
als Lehrperson sind.
argus
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