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verzichten. „Ich will ja den Change – ich

will, dass Tiere nicht weiter so gehalten

werden und unser Planet drauf geht.“

Bloß dürfe es nicht elitär werden, ergänzt

sie.

Stichwort grüner Wandel: Ich rufe

noch kurz bei Emir Dizdarević von der

Partei „Die Grünen“ an. Der junge Politiker

ist Bezirksrat in der Wiener Josefstadt.

Erlebt er als Umwelt-Politiker auch

einen Druck im Umfeld? „Nicht im negativen

Sinn“, antwortet Emir. „Bewusstseinsbildung

muss nicht Kritik sein – es

shamed mich keiner.“ Man könne grüne

Werte lustvoll leben. „Ich fahre zum Beispiel

mit dem Fahrrad, koche oft vegan

Die Leute glauben,

wenn du dich für

ein bestimmtes

Thema einsetzt,

dass du 360

Grad fehlerfrei

Regenbogen

scheißt.“

und meine neue Jacke besteht aus recycelten

PET-Flaschen.“ Bei ihm klingt es in

der Tat ganz leicht. „Wir als Partei leben

die Werte vor, das Individuum ist etwas

anderes. Da geht es nicht um Druck,

sondern um Dialog.“ Und überhaupt, vor

allem gehe es aus Emirs Sicht darum,

einmal die CO2-Emmissionen zu senken

– ganz Wiener Grüner ist das eine Frage

des Verkehrs: „Wir müssen den Verkehr

in den Griff kriegen!“

In der Tat, auch die beiden Frauen

betonen, dass die Verhältnismäßigkeit oft

abhandenkommt. Die grüne Diskussion

führt schnell am Ziel vorbei. „Nach dem

Motto: Wenn du jetzt aufhörst, Plastikstrohhalme

zu verwenden, dann ist die

Welt gerettet. Aber die strukturellen und

politischen Probleme werden dabei gar

nicht angegriffen, sondern es beschränkt

sich auf eine Beschämung von Individuen“,

findet Madeleine. Immerhin seien

für den Großteil des CO2-Fußabdrucks

auf unserem Planeten lediglich eine

Handvoll von Unternehmen verantwortlich.

„Da ist es dann total lächerlich,

jemanden wegen eines Flugs zu shamen

oder weil man das falsche Waschmittel

gekauft hat. Es macht das Kraut nicht

fett.“ Die Sinnfluencerin sieht daher

auch kein Problem darin, ihren eigenen

ökologischen Kodex privat manchmal zu

durchbrechen. Während des Corona-

Lockdowns habe sie sich zum Beispiel

einen neuen Lippenstift von L’oreal bei

dm gekauft – einfach, weil sie einen

neuen Lippenstift haben wollte. „Man

darf auch mal Mensch sein!“, appelliert

sie. Aber Gelassenheit und Wohlwollen

scheinen auf dem grünen Missionspfad

nicht vorgesehen, stattdessen herrscht

das Gefühl von Sündenbeichte und

Selbstkasteiung, als stünde man vor

einem Grünsten Gericht. „Dabei es geht

ja auch darum, unser inneres Ökosystem

zu schützen“, so Flora zum Ende. ●

*Name von der Redaktion geändert

© unsplash.com/James Dryden/ Dose Juice/ Cason Asher/ Charles Deluvio/ Mockup Graphics/ Christine Siracusa, cleanpng.com/Yadira

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