Begleitende Übersichten zur PÜ Handels - Lehrstuhl Prof. Dr ...
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<strong>Dr</strong>. Kaspar Krolop – LS <strong>Prof</strong>. Windbichler – <strong>Übersichten</strong> <strong>zur</strong> <strong>Handels</strong>- und Gesellschaftsrecht – SS 2006<br />
BGH: Aus § 242 BGB ergibt sich, dass Überschreiten der internen Befugnisse<br />
ausnahmsweise Außenwirkung hat, so dass sich Geschäftsherr nicht an dem<br />
Geschäft festhalten lassen muss<br />
b. Tatbestand<br />
aa. Auf Seiten des Vertreters:<br />
- unstreitig: Das Handeln muss nachteilig für den Prinzipal sein<br />
- BGH (NJW 1988, 3012, 3013) verlangt zusätzlich Bewusstsein von der<br />
Nachteiligkeit<br />
bb. Geschäftsgegner<br />
(1) unstreitig: kollusives Zusammenwirken<br />
Beachte <strong>zur</strong> Rechtsfolge dann bereits Nichtigkeit nach § 138 BGB,<br />
Schadensersatz aus § 826 BGB<br />
(2) Wann darüber hinaus Geschäftsgegner sich Überschreiten der Befugnisse<br />
entgegen halten lassen muss, ist im Einzelnen umstritten 18 :<br />
- M.M. Mindestens positive Kenntnis<br />
- BGH 19 : wenn Vertreter von seiner Vertretungsmacht in ersichtlich verdächtiger<br />
Weise Gebrauch macht, so dass beim Geschäftsgegner begründete Zweifel entstehen<br />
müssen, ob nicht ein Treueverstoß vorliegt. Diese müssen sich aufdrängen<br />
Begründung: Erwägungen des Verkehrsschutzes können das in jedem Bereich zu<br />
beachtenden Gebot von Treu und Glauben nicht ausschließen<br />
- Evidenztheorie: Offensichtlicher Missbrauch<br />
- Im vorliegenden Fall sind sowohl „Aufdrängen“ als auch „Evidenz“ gegeben<br />
(letztlich laufen beide Ansichten auf grob fahrlässige Unkenntnis, vergleichbar mit §<br />
932 II BGB hinaus).<br />
� Voraussetzungen für einen Missbrauch der Vertretungsmacht liegen vor<br />
c Rechtsfolgen20 h.Lit: §§ 177 ff analog<br />
BGH: Einrede des unzulässigen Rechtsausübung wegen Missbräuchlichkeit aus<br />
§ 242 BGB<br />
Exkurs: Folgen der Anwendung von §§ 177 ff BGB analog<br />
(1) Vertretene kann den Vertrag genehmigen (hier mit Weigerung der Erfüllung konkludent<br />
verweigert, §§ 177, 182 BGB)<br />
(2) Frage: Kann, wenn man §§ 177, 179 BGB analog anwendet, der Geschäftsgegner<br />
den Vertreter nach § 179 I BGB auf Erfüllung in Anspruch nehmen ?<br />
Nein, wegen § 179 III S. 1 BGB<br />
Ergebnis<br />
� V ist an das Geschäft nicht gebunden<br />
� Kein Anspruch des F gegen V<br />
18 Darstellung des Streitstandes bei Wiedemann/Fleischer , PdW, Nr. 249, 250.<br />
19 BGZ 50, 112, 114<br />
20<br />
Wiedemann/Fleischer Nr. 249, 250.<br />
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