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KUNST<br />
AUSSTELLUNG<br />
America 1970s/80s<br />
Diese Ausstellung ist eine Zeitreise ins 20. Jahrhundert. Bis zum 10. Oktober<br />
zeigt die Berliner Helmut Newton Stiftung Werke von Evelyn Hofer, Sheila<br />
Metzner, Joel Meyerowitz und Helmut Newton.<br />
zu spielen. Es ist ein sanftes Aphrodisiakum<br />
für den Betrachter: Sich vorzustellen, was<br />
sich in der Unterwäsche befindet, ist immer<br />
aufregender, als direkt zu zeigen, was sich<br />
darin befindet.<br />
Welche Künstler würdest du als deine<br />
Einflüsse bezeichnen?<br />
Ich bin ein sehr großer Fan von David LaChapelle.<br />
Ich habe diesen Künstler als Teenager<br />
entdeckt, und in Interviews wurde meine<br />
Arbeit oft mit seiner verglichen, was eine<br />
echte Ehre ist. Ich habe sein Talent allerdings<br />
nicht. Ich mag auch Regisseur Gregg Araki<br />
sehr, seine Filme sind sehr aufregend, sie<br />
wirken auf unsere Sinne und die Farben sind<br />
hervorragend. Vor Kurzem habe ich mir die<br />
Zeit genommen, Robert Mapplethorpe ein<br />
bisschen mehr zu entdecken, und ehrlich<br />
gesagt liebe ich ihn. Ich bereite auch ein<br />
Foto zu Ehren seiner Arbeit vor, natürlich mit<br />
vielen Farben.<br />
*Interview: Michael Rädel<br />
www.romainberger-photography.com<br />
Die USA waren die Wahlheimat Newtons,<br />
der 1920 als Helmut Neustädter<br />
in Berlin geboren wurde und 1938 vor<br />
den Nazis nach Amerika floh. Ab den<br />
1960er-Jahren begann seine steile<br />
Karriere zu einem DER Fotografen<br />
überhaupt, 2004 verstarb Helmut<br />
Newton. Die Fokussierung innerhalb<br />
der Ausstellung zeigt deutlich, dass<br />
Foto: Joel Meyerowitz, Darrell, Provincetown, 1983, © Joel<br />
Meyerowitz, Courtesy of the Howard Greenberg Gallery<br />
sich seine Bildsprache im Laufe der<br />
Jahre veränderte, insbesondere Porträts<br />
wurden für ihn immer wichtiger.<br />
Fast zeitgleich zu den gezeigten<br />
Newton-Bildern entstanden die<br />
Porträts von Joel Meyerowitz. Der<br />
Fotograf zog sich in den späten<br />
1970er- und frühen 1980er-Jahren<br />
von New York aus jeden Sommer<br />
nach in Provincetown<br />
zurück – und porträtierte<br />
gleichgesinnte Freigeister.<br />
Sheila Metzner verband eine<br />
sehr enge Freundschaft mit<br />
den Newtons. Die bislang<br />
unveröffentlichten Porträts<br />
aus Südfrankreich, die in<br />
der Ausstellung in zwei<br />
Vitrinen ausgebreitet werden,<br />
bezeugen diese enge<br />
Beziehung. Auch gezeigt<br />
werden 30 Aufnahmen<br />
von Evelyn Hofer, die einst<br />
in New York entstanden<br />
sind – Straßenszenen,<br />
Interieurs und Porträts.<br />
Eine beeindruckende und<br />
inspirierende Ausstellung<br />
vierer Künstler*innen, deren<br />
Einfluss bis heute spürbar<br />
ist. *rä<br />
Bis 10.10., „America 1970s/80s“, Helmut Newton Stiftung im Museum für Fotografie,<br />
Jebenstr. 2, S+U Bahnhof Zoo, Berlin, helmut-newton-foundation.org