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AUTOINSIDE Ausgabe 7/8 – Juli/August 2021

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AUSGABE 7/8 <strong>–</strong> JULI<strong>–</strong>AUGUST <strong>2021</strong><br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

AUTO<br />

INSIDE<br />

Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />

Waschen und Pflegen<br />

Schmutzfreie Autos <strong>–</strong> wie Garagisten<br />

ein Zusatzgeschäft generieren<br />

Seiten 8 <strong>–</strong> 28<br />

Batterien und Corona<br />

So haben Garagisten von der<br />

steigenden Nachfrage<br />

nach Autobatterien profitiert.<br />

Seiten 32 <strong>–</strong> 33<br />

Erfolgreicher Start in die Lehre<br />

Lernende geben Tipps und<br />

weisen auf die Bedeutung der<br />

Berufsschule hin.<br />

Seiten 50 <strong>–</strong> 51<br />

Einmalige Chance<br />

Sandro Piffaretti spricht<br />

über die sich verändernden<br />

Betriebskanäle.<br />

Seiten 76 <strong>–</strong> 77


Die besten<br />

erhalten<br />

<strong>–</strong> von Ate<br />

Bremsen<br />

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INHALT<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong><br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Ausgabe</strong> 7/8<br />

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kundenfreundliche<br />

Autohaus:<br />

AWS Architekten AG<br />

AWS Architekten AG<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

5 Editorial<br />

6 Kurz notiert<br />

Fokus Waschen & Pflegen<br />

8 Spezialist Danz Autofinish reinigt bei<br />

Garagisten vor Ort<br />

11 Neue Portalanlage von Otto Christ<br />

12 Werkbesichtigung bei Aquarama<br />

in Italien<br />

15 Die Waschanlagen der Max Lehner AG<br />

16 AGVS-Mitglied vertraut auf intelligente<br />

Seitenbürsten<br />

19 Neue KSU-Selbstbedienungswaschanlage<br />

20 Reinigung als Zusatzgeschäft <strong>–</strong><br />

Beat Baumgartner berät Garagisten<br />

22 Wann sich eine Waschanlage lohnt<br />

25 Das beste Licht für Waschboxen<br />

26 Produkte, die sich für Mattlacke eignen<br />

Fokus Batterien/Licht/Zubehör<br />

30 Der Unterschied zwischen EFB- und<br />

AGM-Batterien<br />

32 Autobatterien so gefragt wie nie<br />

34 Intelligente Stromversorgung dank Altakkus<br />

36 Batteriespezialist Leclanché steigert<br />

Reichweite und verkürzt Ladezeit<br />

39 Trends in der Lichttechnik<br />

Politik & Recht<br />

42 Was die Schweiz zum Klimaschutz<br />

beitragen kann<br />

44 U-Nummern: Garagisten jubeln<br />

Fokus Technik<br />

48 Neues zur Lenktechnologie<br />

Bildung<br />

50 Tipps zum Lehrstart<br />

52 Wie Jasin Ferati Sport und Beruf unter<br />

einen Hut bringt<br />

55 Werden Sie jetzt Verkaufsprofi<br />

56 Betriebswirte erhalten ihre Diplome<br />

58 Projektstart «Kaufleute 2022» auf 2023<br />

verschoben<br />

59 Carrosseriefachmann/-frau:<br />

Neue Lehrgänge<br />

60 Business Academy<br />

62 Regionale Infoveranstaltungen<br />

Profitieren Sie von unserer langjährigen<br />

Erfahrung:<br />

<strong>–</strong> Beratung und Planung beim Neu- und<br />

Umbau von Autohäusern und Garagen<br />

<strong>–</strong> Bedarfs- und Standortabklärungen<br />

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<strong>–</strong> Massgeschneiderte Lösungen<br />

mit klarem Kostendach<br />

<strong>–</strong> Betriebsablauf-Optimierungen<br />

<strong>–</strong> Kosten-Evaluation, Verkehrswertschätzungen,<br />

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Gerne stehen wir Ihnen für ein unverbindliches<br />

Beratungsgespräch zur Verfügung.<br />

AUTO<br />

AUSGABE 7/8 <strong>–</strong> JULI<strong>–</strong>AUGUST <strong>2021</strong><br />

INSIDE<br />

Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

Handel & Aftersales<br />

66 Online-Portale als Chance für Garagisten<br />

68 Umfrage über Risiken des Agenturmodells<br />

70 Erkenntnisse zum Auto-Onlinehandel<br />

Verband & Sektionen<br />

71 Reparaturbestätigungsverfahren<br />

72 AGVS lädt zur DV ein<br />

Waschen und Pflegen<br />

Schmutzfreie Autos <strong>–</strong> wie Garagisten<br />

ein Zusatzgeschäft generieren<br />

Seiten 8 <strong>–</strong> 28<br />

Batterien und Corona<br />

So haben Garagisten von der<br />

steigenden Nachfrage<br />

nach Autobatterien profitiert.<br />

Seiten 32 <strong>–</strong> 33<br />

Erfolgreicher Start in die Lehre<br />

Lernende geben Tipps und<br />

weisen auf die Bedeutung der<br />

Berufsschule hin.<br />

Seiten 50 <strong>–</strong> 51<br />

Einmalige Chance<br />

Sandro Piffaretti spricht<br />

über die sich verändernden<br />

Betriebskanäle.<br />

Seiten 76 <strong>–</strong> 77<br />

Titelseite: Wie Garagisten das Optimum aus<br />

Waschportalen herausholen. Foto: Istock<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong><br />

Produkte & Dienstleistungen<br />

76 Interview mit SAG-Verwaltungsratspräsident<br />

78 Gemeinsam in den Messeherbst<br />

88 Garagenwelt<br />

90 Vorschau und Impressum<br />

AWS Architekten AG<br />

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Nachhaltigkeit:<br />

Mit MEWA nicht nur<br />

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auch die Ökobilanz<br />

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EDITORIAL<br />

Marschhalt beim CO 2 -Gesetz <strong>–</strong> Klimadiskussion geht weiter<br />

Benzin oder Diesel tanken und dass es<br />

noch mehr als ein Jahrzehnt dauert, bis<br />

ein überwiegender Anteil <strong>–</strong> wenn überhaupt<br />

<strong>–</strong> elektrisch angetrieben sein wird.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Die Ablehnung des CO 2<br />

-Gesetzes am<br />

13. Juni <strong>2021</strong> war ein Paukenschlag in<br />

der gut schweizerischen Konsenspolitik.<br />

Entgegen allen Voraussagen ist es dem<br />

Wirtschaftskomitee zusammen mit der<br />

SVP gelungen, bei der überbordenden<br />

CO 2<br />

-Gesetzgebung einen Marschhalt zu<br />

erzwingen. Der AGVS hat dank der Unterstützung<br />

seiner Mitglieder und Partnerorganisationen<br />

einen wesentlichen Beitrag zu<br />

diesem grossen politischen Erfolg geleistet.<br />

Dafür danke ich auch im Namen meiner<br />

Kollegin und Kollegen im Zentralvorstand<br />

all denjenigen, die sich für ein Nein an der<br />

Urne engagierten.<br />

Dieser Marschhalt muss nun für die Ausarbeitung<br />

einer schlanken Gesetzesvorlage<br />

genutzt werden. Diese soll Anreize schaffen<br />

für den Einsatz von energieeffizienten<br />

Technologien, ohne die Kosten weiter in<br />

die Höhe zu treiben. Der AGVS wird sich<br />

mit seinen Partnerorganisationen dafür einsetzen,<br />

denn es liegt in der «DNA» unseres<br />

Verbandes, Beiträge zur Schonung der<br />

Umwelt zu leisten, indem die Fahrzeuge<br />

möglichst optimal ausgewählt, eingesetzt<br />

und gewartet werden.<br />

Den Tatbeweis erbringt der AGVS zusammen<br />

mit seinen Mitgliedern seit Generationen.<br />

Früher mit dem Abgastest und seit<br />

2013 durch sein gemeinsames Engagement<br />

mit dem Bundesamt für Energie in<br />

Form des AutoEngergieCheck. Allein dank<br />

dieser Checks konnten 200 Garagisten<br />

mit ihren Kundinnen und Kunden mehr<br />

als 115 000 Tonnen CO 2<br />

einsparen.<br />

Ebenso haben wir verschiedene Kompetenzen<br />

in die Berufsausbildung aufgenommen,<br />

die sich auf den effizienten Umgang mit<br />

der Energie fokussieren. Damit leistet das<br />

Autogewerbe einen beachtlichen Beitrag<br />

zum Klimaschutz. Leicht geht im «Hype»<br />

um elektrisch oder teilelektrisch betriebenen<br />

Autos vergessen, dass über 95 Prozent<br />

der Personen- und Lastwagen nach wie vor<br />

Rund um das neue CO 2<br />

-Gesetz wird auf<br />

der politischen Bühne logischerweise auch<br />

die Klimadiskussion intensiv geführt. Mehr<br />

E-Fahrzeuge führen unweigerlich zu einem<br />

massiven Mehrverbrauch an elektrischer<br />

Energie. Fachleute weisen schon heute<br />

auf Engpässe im Winter und bei Tagesverbrauchspitzen<br />

hin. Die Idee, auf erneuerbare<br />

Energie auszuweichen, stösst in<br />

Bezug auf die Speicherkapazitäten an ihre<br />

Grenzen. Synthetisch hergestellte Treibstoffe<br />

und Wasserstoff eignen sich ideal für<br />

die Speicherung und sind im bestehenden<br />

Versorgungsnetz verteilbar. Noch ist deren<br />

Herstellung sehr teuer und damit nicht<br />

wettbewerbsfähig. Der Erfindergeist und<br />

der Wille, aus dem Klimadilemma herauszufinden,<br />

werden neue Lösungen für einen<br />

klimaschonenden Betrieb des motorisierten<br />

Individualverkehrs ermöglichen. Die<br />

Mobilität ist ein zu wichtiger Erfolgsfaktor<br />

für die Wirtschaft und die Gesellschaft,<br />

als dass wir hier nicht innert nützlicher Frist<br />

Lösun gen finden. Allerdings muss sich<br />

der Staat mit Auflagen, Verboten und unnützen<br />

Lenkungsabgaben zurückhalten.<br />

Herzlicher Gruss<br />

Urs Wernli<br />

Zentralpräsident<br />

00749_Swiss_Dealerships_Advert_for_Qapter_German_187x63.pdf 1 07/08/2020 11:38:46<br />

SCHADENERFASSUNG UND<br />

-DOKUMENTATION MIT TABLET<br />

UND SMARTPHONE<br />

QAPTER <strong>–</strong> DER<br />

INTELLIGENTE WEG IN DIE ZUKUNFT.<br />

VOLLSTÄNDIGE, SCHNELLE UND GENAUE SCHÄTZUNG VON EINFACHEN<br />

KAROSSERIESCHÄDEN, KEIN EXPERTENWISSEN NOTWENDIG, DIGITALER<br />

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AUTOMATISCHE BERECHNUNG<br />

DES SCHADENAUSMASSES<br />

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KURZ NOTIERT<br />

Täglich aktuelle News:<br />

agvs-upsa.ch<br />

Carrosserie Suisse: Armin<br />

Haymoz dritter Vize-Präsident<br />

Die Delegiertenversammlung<br />

von Carrosserie Suisse hat Armin<br />

Haymoz einstimmig zum neuen<br />

Vizepräsidenten gewählt. Damit<br />

gibt der Verband der Westschweiz<br />

mehr Gewicht in seinem Führungsgremium.<br />

Als dritter Vizepräsident<br />

neben den bereits amtierenden<br />

Andi Stalder und Marco Flückiger<br />

bringt Armin Haymoz die Anliegen<br />

der Romandie nun direkt ein.<br />

v.l.: Carlo Ledermann, Urs Honegger, Steven Ledermann und Carlo Deza.<br />

Erfolgreiche Stabsübergabe bei der Abt AG in Brüttisellen<br />

Nach mehr als 48 Jahren ist bei der Abt AG eine Ära zu Ende gegangen.<br />

«Ich hatte vier Jahrzehnte lang das Privileg, als Miteigner,<br />

CEO und VR-Präsident die erfreuliche Marktentwicklung der Abt AG<br />

hin zum führenden Anbieter für Pneuservice-Einrichtungen für den<br />

schweizerischen Reifenmarkt mitzugestalten», erklärt Carlo Ledermann<br />

dazu. Er sei stolz, das Unternehmen an die kompetente, neue Führungscrew<br />

mit Urs Honegger, Steven Ledermann und Carlo Deza zu übergeben,<br />

die eine bestmögliche Basis für eine erfolgreiche Gestaltung der<br />

künftigen Abt-Geschichte garantiere.<br />

Vigna neuer Ferrari-Chef<br />

Mit Benedetto Vigna erhält<br />

Ferrari ab September einen<br />

neuen CEO. Er leitete bislang<br />

die Analogchips- und Sensorensparte<br />

beim Halbleiterhersteller<br />

ST Microelectronics und soll nun<br />

den technologischen Wandel in<br />

Maranello vorantreiben. Einerseits<br />

sei die Vorfreude gross, sagt<br />

Benedetto Vigna, andererseits<br />

spüre er die Verantwortung. «Eine<br />

Verantwortung gegenüber den<br />

aussergewöhnlichen Leistungen<br />

der Mitarbeitenden und gegenüber<br />

allen, für die Ferrari eine einzigartige<br />

Leidenschaft darstellt»,<br />

so der 52-Jährige.<br />

Armin Haymoz.<br />

Pirelli-Kalender kehrt zurück<br />

Bryan Adams, Musiker und<br />

Fotograf, wird den Pirelli-<br />

Kalender 2022 fotografieren.<br />

Der kanadische Künstler gab<br />

die Nachricht über seine Social-<br />

Media-Kanäle bekannt. «Die<br />

Kombination von Fotografie und<br />

Musik ist sehr aufregend und es<br />

werden selbstverständlich einige<br />

aussergewöhnliche Menschen<br />

zu sehen sein. In ein paar Wochen<br />

beginnen die Aufnahmen. Ich<br />

bin aufgeregt», sagte er. Die Ankündigung<br />

markiert die Rückkehr<br />

des Pirelli-Kalenders, der aufgrund<br />

der Pandemie ausgesetzt<br />

wurde. Abgesehen davon gab es in<br />

der Geschichte von ‹The Cal› einzig<br />

Unterbrechungen 1967 sowie<br />

von 1975 bis 1983.<br />

v.l.: Roger Huber, Geschäftsführer ACC Wettswil; Reto Gut, Leiter Business Unit<br />

Carrosserie; Mathias Gabler, Managing Director Amag Automobil und Motoren<br />

AG; Frank Böhmerle, CTO Amag Automobil und Motoren AG.<br />

Amag: Neues Kompetenzzentrum für Carrosserie und Lack<br />

In Wettswil am Albis (ZH) hat das neue Amag Carrosserie Center (ACC)<br />

seinen Betrieb aufgenommen. Es manifestiert den langfristigen Ausbau des<br />

Carrosserie- und Lackbereichs innerhalb der Amag. Das neue Kompetenzzentrum<br />

wurde nach zukunftsweisenden Grundsätzen erstellt und dabei<br />

auch dem Thema Nachhaltigkeit Rechnung getragen <strong>–</strong> u.a. mit einer<br />

Photovoltaik-Anlage, welche die Energie für den operativen Betrieb<br />

sowie Elektro-Ersatzfahrzeuge liefert. «Die Mobilität wird sich verändern.<br />

Fahrzeuge werden sich in Zukunft teilweise autonom bewegen. Dieser<br />

Technologiewandel stellt hohe Anforderungen an Fachpersonal und<br />

Infrastruktur, die es benötigt, um Fahrzeuge der neuesten sowie der zukünftigen<br />

Generation zu reparieren» sagt Reto Gut, Leiter Business Unit<br />

Carrosserie. «Wir von Amag Retail sind bereit für diesen Wandel.»<br />

Benedetto Vigna.<br />

Führungswechsel bei Hedin<br />

Jens Sickendieck führt neu die<br />

beiden Standorte von Hedin<br />

Automotive in Samstagern und<br />

Wohlen. Er trittt damit die Nachfolge<br />

von Ruedi Wöll an, der sich<br />

nach 15 Jahren aus der Geschäftsführung<br />

zurückzieht. Zu den<br />

Stationen von Sickendieck zählen<br />

Sixt Leasing Schweiz, autoricardo.ch<br />

und Beratungsmandate für verschiedene<br />

Automobilkunden in<br />

der DACH-Region.<br />

Unternehmerische Freiheit<br />

... einer von vielen Vorteilen als le GARAGE-Partner!


KURZ NOTIERT<br />

Täglich aktuelle News:<br />

agvs-upsa.ch<br />

Neue Mitglieder<br />

Der AGVS konnte im Monat Mai<br />

insgesamt 11 neue Mitglieder<br />

begrüssen. Die Betriebe beschäftigen<br />

41 Mitarbeitende. Wir<br />

heissen die neuen Mitgliederbetriebe<br />

herzlich willkommen.<br />

Sektion Freiburg<br />

<strong>–</strong> Automobiles Rossier Sàrl, Granges<br />

<strong>–</strong> Garage Auto-Camper, Grolley<br />

<strong>–</strong> AHG-Cars Kerzers AG, Kerzers<br />

Sektion Graubünden<br />

<strong>–</strong> Garage Fratschöl GmbH, Scuol<br />

Sektion Solothurn<br />

<strong>–</strong> Ueberland-Garage M. Meyer<br />

GmbH, Selzach<br />

<strong>–</strong> Garage Beat Marbet, Neuendorf<br />

<strong>–</strong> Dorfgarage Bellach Ajvazi, Bellach<br />

<strong>–</strong> Ambofix AG, Biberist<br />

<strong>–</strong> Garage Castellani, Däniken SO<br />

<strong>–</strong> Fahrdynamic Automobile AG,<br />

Däniken SO<br />

Sektion Wallis<br />

<strong>–</strong> Garage Landbrücke AG, Visp<br />

Der Westschweizer Nicolas Leuba.<br />

Leuba neu in ACS-Direktion<br />

Das AGVS-Zentralvorstandsmitglied<br />

Nicolas Leuba wurde vom Automobil<br />

Club der Schweiz ACS in seine<br />

Direktion aufgenommen. Er übernimmt<br />

einen zuvor vakanten Sitz in<br />

der ACS-Direktion. Seine aktuelle<br />

Amtszeit wird mit der ersten<br />

ACS-Delegiertenversammlung im<br />

Jahr 2022 enden, an der er sich für<br />

eine weitere dreijährige Amtszeit<br />

wiederwählen lassen kann. Nicolas<br />

Leuba, der sich beim AGVS um<br />

den Bereich Sozialwerke kümmert,<br />

gehört somit neu zur Executive des<br />

ACS. Er ist mit seinen Direktionskollegen<br />

u.a. für die Koordination<br />

von Dienstleistungen, Aktivitäten<br />

und kommerziellen Angeboten<br />

sowie der schweizweiten Werbung<br />

des ACS, aber auch dem Erlassen<br />

von Richtlinien für die Organisation<br />

und Führung der zentralen Verwaltung<br />

zuständig.<br />

Claudia Meyer leitet<br />

Renault Suisse SA<br />

Die 52-jährige Claudia Meyer<br />

wurde zur neuen Country<br />

Operations Director der Renault<br />

Suisse SA ernannt. Sie folgt auf<br />

Uwe Hochgeschurzt, der die<br />

Position interimistisch seit dem<br />

1. Februar <strong>2021</strong> innehatte und<br />

weiterhin das Vertriebsgebiet<br />

DACH und die Renault Deutschland<br />

AG leiten wird. In ihrer neuen<br />

Funktion verantwortet Claudia<br />

Meyer die Leitung des operativen<br />

Geschäfts der Renault Group<br />

und den Vertrieb der Marken<br />

Renault, Dacia und Alpine in der<br />

Schweiz. Sie ist Mitglied des<br />

DACH-Executive-Komitees. Die<br />

Schweizerin wechselt vom Allianz-<br />

Partner Nissan zur Renault Group.<br />

Claudia Meyer übernimmt.<br />

v.l.: Thomas Nussbaum, Geschäftsführer Axalta Schweiz; Jan Spathelf, Partner<br />

Manager bei Touring Club Schweiz; Enzo Santarsiero, CEO der André Koch AG.<br />

TCS arbeitet mit Five Star und Repanet Suisse zusammen<br />

Seit Juni kooperiert der TCS mit Five Star und Repanet Suisse, den<br />

Reparaturnetzwerken der Lackmarken Cromax, Spies Hecker und<br />

Standox in der Schweiz. Clubmitglieder erhalten einen Rabatt, wenn sie<br />

ihre Fahrzeuge in Mitgliedsbetrieben der beiden Netzwerke reparieren<br />

lassen. Thomas Nussbaum, Geschäftsführer von Axalta Schweiz, und<br />

Enzo Santarsiero, CEO der André Koch AG, freuen sich besonders über<br />

den Abschluss der Kooperation mit dem TCS und sehen diese als weitere<br />

Bestätigung für den Erfolg der Netzwerke. Die neue Zusammenarbeit<br />

unterstreicht, dass das Netzwerk-Modell in der Carrosserie-Branche<br />

sehr gut funktioniert und sich für Kunden, Partner und Mitgliedsbetriebe<br />

gleichermassen auszahlt.<br />

Thomas Hurter neuer Präsident von «Strasseschweiz»<br />

Thomas Hurter, Zentralpräsident des ACS und designierter AGVS-<br />

Präsident, wurde für das Jahr <strong>2021</strong>/2022 zum Nachfolger von Daniel<br />

Hofer gewählt, dessen Amtszeit als Präsident des Dachverbands<br />

«Strasseschweiz» abläuft. Seit 2007 ist Thomas Hurter Nationalrat<br />

und Mitglied der Kommission für Verkehr. Bei «Strasseschweiz» amten<br />

Gian-Luca Lardi (Zentralpräsident des SBV) und Ständerat Thierry Burkart<br />

(Zentralpräsident der Astag) als 1. beziehungsweise 2. Vizepräsident. Die<br />

76. Mitgliederversammlung des Dachverbands «Strasseschweiz» wurde<br />

per Videokonferenz durchgeführt.<br />

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das partnerschaftliche<br />

Garagenkonzept Ihrer ESA<br />

Die Marke Ihrer Wahl


FOKUS WASCHEN & PFLEGEN<br />

Imponierende Konstanz: Die Danz Autofinish AG kann auf<br />

Mitarbeitende zählen, die seit mehr als 10 oder sogar schon<br />

seit 20 Jahren angestellt sind. Fotos: Danz Autofinish<br />

Spezialisten für die optische Aufbereitung von Fahrzeugen<br />

Wenn Fischgestank und<br />

Russ verschwinden<br />

Das Team der Danz Autofinish AG sorgt dafür, dass Occasionen in neuem Glanz erstrahlen und sich<br />

Neuwagen im besten Licht präsentieren. Zahlreiche Garagisten greifen auf die Dienstleistung zurück, die<br />

neben dem Scharfsinn fürs Putzen viel Liebe zum Detail beinhaltet. Mike Gadient<br />

Das Ekligste, das Fabian Danz in einem Auto<br />

riechen musste? Das war eine Mischung aus<br />

Fischsuppe und Febreze-Duftreiniger. Einem<br />

Koch waren im Kofferraum seines Autos fünf<br />

Liter Fischsuppe ausgeleert und die darauf erfolgte<br />

Rettungsaktion mit einem Geruchsneutralisierer<br />

misslang. «Wir konnten den Geruch<br />

und die Flecken beseitigen», sagt der Geschäftsinhaber<br />

der Danz Autofinish AG nicht<br />

ohne Stolz. Er und seine Mitarbeitenden sind<br />

auf die optische Aufbereitung von Fahrzeugen<br />

spezialisiert. Autos versiegeln, den Innenraum<br />

reinigen oder den Lack polieren <strong>–</strong> seit 35 Jahren<br />

werden die Dienstleistungen für Privatkunden,<br />

Flottenbetreiber, Importeure und Garagenbetriebe<br />

angeboten. «Wir reinigen die Fahrzeuge<br />

beim Garagisten vor Ort oder er bringt sie zu<br />

uns vorbei», sagt Fabian Danz. Bei grösserem<br />

Reinigungsbedarf können fixe Arbeitsplätze in<br />

oder vor der Garage eingerichtet werden, um<br />

das gesamte Fahrzeugvolumen zu bewältigen.<br />

Die Liste der AGVS-Mitglieder, die seit einigen<br />

Jahren auf die Serviceleistung der Danz Autofinish<br />

zurückgreifen, wird stets länger und<br />

umfasst Interessenten aus der gesamten<br />

Schweiz. Für Fabian Danz hängt das Wachstum<br />

mit den gestiegenen Kundenerwartungen<br />

zusammen. Er formuliert sie überspitzt: «Wenn<br />

beim Scharnier der Autotür ein Wachstropfen<br />

entdeckt wird, sind Diskussionen vorprogrammiert.»<br />

Garagenbetriebe würden selten über<br />

die Mitarbeiterkapazität und die notwendige<br />

Infrastruktur verfügen, um alle Reinigungswünsche<br />

erfüllen zu können. «Dabei ist das<br />

Einzige, was der Kunde sieht, wie das Auto gepflegt<br />

wurde. Ob der Ölfilter gewechselt ist, ist<br />

auf den ersten Blick nicht ersichtlich.»<br />

Kundenrückmeldungen zufolge punktet Danz<br />

Autofinish mit Pauschalpreisen und Zuverlässigkeit.<br />

«Wir sind um einfache Reinigungslösungen<br />

bemüht. Wir wollen so wenig wie möglich<br />

ersetzen, weil ein neuer Teppich oder ein<br />

neuer Sitzüberzug rasch ins Geld geht. Diese<br />

Herangehensweise wird auch von den Versicherern<br />

geschätzt», sagt Fabian Danz. Er gewährleistet<br />

seinen Kunden eine gewisse Flexibilität,<br />

auch wenn die Einsatzplanung seiner<br />

Mitarbeitenden die grösste Herausforderung<br />

darstellt. Er wähnt sich wie in einem Schachspiel,<br />

wenn er am Montag die Einsatzplanung<br />

Zug um Zug anpassen muss. «Übers Wochenende<br />

wurden Autos verkauft, die innert zwei<br />

bis drei Tagen aufbereitet sein müssen. Das ist<br />

gut fürs Geschäft, erschwert aber die Planung.»<br />

Fabian Danz ist das Flair für herausgeputzte<br />

Fahrzeuge in die Wiege gelegt worden. Gegründet<br />

wurde die Firma 1986 von seinem Vater,<br />

der heute noch als Verwaltungsratspräsident<br />

amtet. Robert Danz erkannte eine Marktlücke<br />

und warb für seine Dienstleistung, in dem er<br />

mit einem Lieferwagen Garagen in allen Lan-<br />

8<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS WASCHEN & PFLEGEN<br />

Neu arbeitet das Team von Fabian Danz (Bildmitte) mit Repanet Suisse zusammen und bietet Schulungen und günstige Konditionen für die Repanet-Mitglieder an.<br />

desteilen besuchte. «Die Qualitätssicherung<br />

wurde damals noch klein geschrieben. Die<br />

frisch aus dem Werk angelieferten Fahrzeuge<br />

befanden sich meistens in einem schlechten<br />

Lackzustand», schildert Fabian Danz. Mit der<br />

Amag Import AG im aargauischen Lupfig konnte<br />

der erste Grosskunde gewonnen werden,<br />

heute zählt die Cotra Autotransport AG auf<br />

seine Dienste und definiert die beiden Hauptstandorte<br />

in Studen BE auf dem ehemaligen<br />

Gelände von General Motors und in Rümlang<br />

ZH beim Flughafen. «In Studen reinigen wir die<br />

Fahrzeuge in einer Halle, die so gross ist wie<br />

ein Fussballfeld, während wir in Rümlang auf<br />

etwas weniger Raum dieselben Dienstleistungen<br />

anbieten. Wir bereiten auch ausrangierte<br />

Mietwagen für den Verkauf im Retail auf», so<br />

Fabian Danz, der seine Berufskarriere im kaufmännischen<br />

Bereich startete und 2009 im Familienbetrieb<br />

als Fahrzeugreiniger begann.<br />

Nach und nach übernahm er mehr Verantwortung,<br />

erwarb das Betriebswirtschafter-Diplom<br />

und leitete den Standort in Studen.<br />

Seit fünf Jahren lenkt er die Geschicke an allen<br />

sieben Standorten mit insgesamt 30 Mitarbeitenden.<br />

Im vergangenen Jahr wurden<br />

50 000 Fahrzeuge abgewickelt, darunter fallen<br />

auch kleinere, zehnminütige Reinigungsarbeiten<br />

und Reifenwechsel. Es hätten noch viel<br />

mehr Aufträge sein sollen, aber die Corona-<br />

Krise wirkt sich auch auf die Auftragslage der<br />

Danz Autofinish AG aus. Anhand der Mietwagen<br />

illustriert Fabian Danz die Lage: «Aktuell<br />

können wir 10 bis 20 Fahrzeuge wöchentlich<br />

aufbereiten <strong>–</strong> mitsamt Politur und Innenreinigung.<br />

Vorher waren es 150 pro Woche.» Nicht<br />

nur das Geschäft mit Mietwagen ist ins Stocken<br />

geraten, sondern auch jenes mit den Neuwagen.<br />

Die Lieferengpässe bei den Halbleitern<br />

führt bei den Autoherstellern zu Produktionsunterbrüchen.<br />

Immerhin: Seit der Öffnung der<br />

Showrooms seien die Aufträge seitens Garagenbetriebe<br />

merklich angestiegen und Privatkunden<br />

geben für die Reinigung mehr Geld<br />

aus, weil sie sich ausnahmsweise eine Lackversiegelung<br />

gönnen wollen.<br />

Fortsetzung Seite 10<br />

«Wie kann ich meine Umsätze optimieren?»<br />

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FOKUS WASCHEN & PFLEGEN<br />

Herausgefordert hat das Team der Danz Autofinish<br />

während des zweiten Lockdowns ein<br />

Reinigungsauftrag nach einem Brand in einer<br />

Einstellhalle. Sechs gut gepflegte Oldtimer<br />

waren mit Russpartikeln und Staub überdeckt.<br />

Ein besonderes Augenmerk wurde<br />

während der Motorenwäsche auf die heikle<br />

Elektrik im Motorenraum gelegt. Mit dem<br />

Wasserstrahl der Abdampfanlage können<br />

elektrische Bauteile schnell beschädigt werden.<br />

Aus diesem Grund werden empfindliche<br />

Bauteile immer gut abgedeckt. Um gegen die<br />

Feuchtigkeit vorzugehen, wurden die Zündanlagen<br />

mit Druckluft getrocknet. «Den Innenraum<br />

befreiten wir mit unserem Equipment<br />

von Brandgeruch und entfernten Russspuren<br />

auf dem Lack, im Motorenraum sowie im Innenraum»,<br />

erklärt Fabian Danz und ergänzt,<br />

dass alle Rückstände entfernt werden müssten.<br />

«Sonst kann es später zu unerwünschten<br />

Gerüchen kommen. Für die Geruchsbeseitigung<br />

verwenden wir ein Ozongerät, das auch<br />

gegen Rauch und Hundegestank hilft.»<br />

Das Ozongerät ist nur eines von vielen Werkzeugen,<br />

für das die Mitarbeitenden im Berufsalltag<br />

geschult werden müssen. Die<br />

Angestellten sind, wie bei Werkstattarbeiten<br />

üblich, Gefahrenstoffen ausgesetzt und<br />

durch das maschinelle Polieren auch einer hohen<br />

Staubbelastung. Um die Richtlinien der<br />

Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes<br />

zu erfüllen, gehört die Danz Autofinish AG der<br />

Branchenlösung BAZ an (siehe Infobox). «Die<br />

BAZ-Mitgliedschaft und die dadurch erhaltenen<br />

Schulungen und Unterlagen helfen uns<br />

dabei, die sporadischen Kontrollen durch die<br />

verschiedenen Kontrollorgane ohne weiteres zu<br />

bestehen», sagt Fabian Danz. Eine interne Zertifizierung<br />

zeigt auf, welche Mitarbeitenden<br />

auf die entsprechenden Maschinen und Chemikalien<br />

geschult worden ist.<br />

Der Familienbetrieb richtet den Fokus ebenso<br />

auf die Zukunft und hat sich mit Roboteranlagen<br />

befasst, die Oberflächen polieren. «Ein Roboter<br />

lohnt sich aber nur, wenn man 10 000<br />

Mal dasselbe Modell mit derselben Serviceleistung<br />

zu reinigen hat. Für unsere individuellen<br />

Aufträge ist diese Technologie noch nicht<br />

finanzierbar und noch nicht ausgereift», gibt<br />

Fabian Danz zu bedenken. Der Roboter benutze<br />

letztlich dieselbe Maschine, wie er selbst<br />

von Hand. Eine Serienabfertigung würde auch<br />

nicht zu den Werten des Betriebs passen, die<br />

unter anderem ein sorgfältiges Vorgehen verlangen.<br />

Die Auswahl der passenden Maschine<br />

ist bereits ein wichtiger Schritt, denn die Wahl<br />

hängt stark von den Kratzern sowie dem Alter<br />

und Zustand des Lackes ab. Genauso eine<br />

wichtige Rolle spielt die Technik beim Polieren.<br />

«Bei Kratzern und Lackschäden sollte immer<br />

eine kleine Fläche bearbeitet werden. Nur<br />

so können die Schäden gezielt bearbeitet werden»,<br />

rät Fabian Danz. Türgummis und Plastikteile<br />

in der Nähe sollten immer abgeklebt werden.<br />

Entscheidend sei auch der Winkel, denn<br />

das Pad der Rotationspolierer-Maschine sollte<br />

komplett aufliegen. «Und konstante und nicht<br />

zu schnelle Bewegungen helfen, ein besseres<br />

Ergebnis zu erzielen.» Bei so viel Liebe zum Detail<br />

ist es nicht verwunderlich, dass sich sogar<br />

der Name Danz auf Glanz reimt. <<br />

Der Unterboden eines Oldtimers.<br />

«Mit einer BAZ-Mitgliedschaft reduziert sich das Risiko des Betriebs maximal»<br />

Daniel Fürst, Verantwortlicher Arbeitssicherheit<br />

und Gesundheitsschutz beim AGVS.<br />

Herr Fürst, weshalb lohnt sich eine<br />

BAZ-Mitgliedschaft?<br />

Daniel Fürst: Mit einer Mitgliedschaft reduziert<br />

sich das Risiko des Betriebs respektive des<br />

Inhabers durch minimalen Aufwand maximal. Für<br />

ein KMU ist es nur mit grossem finanziellem und<br />

zeitlichem Aufwand möglich, aus eigener Kraft<br />

die Vorgaben des Gesetzgebers und somit die<br />

Arbeitssicherheit sowie den Gesundheitsschutz<br />

der Arbeitnehmer zu erfüllen. Wir von der BAZ<br />

erledigen den grössten administrativen Aufwand,<br />

der dabei entsteht, zentral.<br />

Was heisst das genau?<br />

Konkret bedeutet dies, dass wir zum Beispiel die<br />

vorgegebene Schulung für die betriebsinterne<br />

Kontaktperson Kopas organisieren. Die Kosten<br />

sind dazu bereits im Mitgliederbeitrag inkludiert.<br />

Weiter bieten wir mit «asa-control» ein Onlinetool<br />

an, das die zehn Elemente inklusive branchenspezifischer<br />

Checklisten für die Gefährdungsermittlung<br />

des geforderten ASA-Konzepts seitens<br />

Staatssekretariat für Wirtschaft Seco abbildet.<br />

Zu jedem einzelnen geforderten Punkt haben wir<br />

entsprechende Vorlagen. Der organisatorische<br />

Aufwand des Betriebs reduziert sich dank den<br />

hinterlegten Vorlagen auf ein Minimum. Zugleich<br />

wird die verlangte Dokumentationspflicht erfüllt.<br />

Durch eine Mitgliedschaft ist auch der Plicht-Beizug<br />

von Arbeitsärzten und anderen Spezialisten<br />

der Arbeitssicherheit gewährleistet.<br />

In welchem Bereich gibt es seitens BAZ-<br />

Mitglieder die meisten Unklarheiten?<br />

Bei den Zuständigkeiten der Kontrollorgane. Viele<br />

Betriebe glauben, dass ein Besuch der Suva bereits<br />

eine vollumfängliche Kontrolle war. Die Suva prüft<br />

in unserer Branche jedoch nicht, ob die in der<br />

EKAS-Richtlinie 6508 vorgegebenen Bemühungen<br />

für Arbeitgeber eingehalten werden. Dafür ist der<br />

kantonale Arbeitsinspektor zuständig. Die Suva prüft<br />

allfällige Prozessveränderungen bezüglich eines<br />

möglichen Risikos für das Entstehen von Berufskrankheiten,<br />

weiter auch die Vorgaben bezüglich<br />

Tür/Tore und Hebetechnik.<br />

Wie zufrieden ist die Branchenlösung BAZ<br />

mit seinen Mitgliedern und deren Umgang<br />

mit dem Thema Sicherheit?<br />

Die Unternehmer, die sich des finanziellen<br />

Risikos eines Unfalls im eigenen Betrieb bewusst<br />

sind, nutzen das Onlinetool «asa-control» aktiv<br />

und halten die Kopas immer up to date. Es gibt<br />

natürlich Betriebe, die noch viel Potenzial haben.<br />

Mit einer Pflege von «asa-control» kann man<br />

einem Besuch des Arbeitsinspektors entspannter<br />

begegnen. Ausserdem hilft es, wenn Kopas<br />

und Betriebsleiter immer gut vorbereitet sind.<br />

BAZ-Beitritt leicht gemacht<br />

Die Branchenlösung unterstützt Betriebe aus<br />

dem Auto- und Zweiradgewerbe bei der Umsetzung<br />

der gesetzlichen EKAS- Richtlinie 6508.<br />

Die Einhaltung der Richtlinie ist nicht freiwillig,<br />

sondern gesetzliche Pflicht. BAZ stellt die<br />

aktuellen und notwendigen Hilfsmittel für die Umsetzung<br />

zur Verfügung, beispielsweise branchenspezifische<br />

Checklisten, Kurse und das neue,<br />

praktische Online-Tool «asa-control». Garagisten<br />

sollen die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz<br />

nicht dem Zufall überlassen und sich<br />

unter safetyweb.ch anmelden. AGVS-Mitglieder<br />

profitieren von einem 25 Prozent Rabatt.<br />

Weitere Infos unter:<br />

safetyweb.ch<br />

10<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS WASCHEN & PFLEGEN<br />

Neue Portalanlage<br />

Spot an für die «Alpha»<br />

In schöner Regelmässigkeit bringt Otto Christ neue Autowaschanlagen auf den Markt. Nach der «Cadis» 2018<br />

und der «Vega» 2020 ist nun die Reihe an der Portalanlage «Alpha». Sandro Compagno<br />

Markus Tschuran, Niederlassungs- und Serviceleiter<br />

Otto Christ AG.<br />

Markus Tschuran, Niederlassungs- und Serviceleiter<br />

bei der Otto Christ AG Schweiz,<br />

bezeichnet die neue Anlage als «logische<br />

Ergänzung» des bestehenden Portfolios:<br />

Die «Cadis» war das erste Portal einer neuen<br />

Maschinengeneration im Basic-Segment.<br />

Die «Vega» folgte als Lösung im Premiumbereich<br />

und auch die neue «Alpha» positioniert<br />

Otto Christ klar als Premium-Portal.<br />

Markus Tschuran: «Sie ist die Neu-Interpretation<br />

unseres erfolgreichen Modells ‹Varius›.<br />

Erkennungsmerkmal ist die vorne angeordnete<br />

Dachwalze und natürlich das neue<br />

Design mit den Blades, das die Christ-DNA<br />

sichtbar macht.»<br />

Ertrag. Als Antwort auf eine ständig zunehmende<br />

Vielfalt an Räder- und Felgengrössen<br />

hat Otto Christ ein intelligentes Radwaschsystem<br />

(«Wheel Master 2.0») entwickelt. Dieses<br />

erkennt mittels Sensorik die Radposition<br />

und den -durchmesser und wählt automatisch<br />

das passende Radwaschprogramm aus.<br />

Doch nicht nur die Felgen werden immer<br />

grösser, auch die Fahrzeuge selbst. Wog ein<br />

im Jahr 2010 neu in der Schweiz zugelassenes<br />

Fahrzeug durchschnittlich noch rund<br />

1450 Kilogramm, stieg dieser Wert bis 2019<br />

auf mehr als 1700 Kilogramm. Otto Christ<br />

hat deshalb das Trocknungssystem der «Alpha»<br />

speziell auf SUV und Transporter ausgelegt.<br />

Markus Tschuran: «Die zusätzliche<br />

Breite macht die Einfahrt ins Portal auch für<br />

die Lenker von kleineren Fahrzeugen einfacher<br />

und bequemer.» Die Optimierung der<br />

Gebläse trage sowohl der breiteren Anlage<br />

Rechnung wie auch «unserem Ansporn, effizientere,<br />

umweltschonendere und leisere<br />

Autowaschanlagen zu bauen». Mit den Aufbereitungsanlagen<br />

unterstützt Otto Christ<br />

den Faktor Umweltschutz zusätzlich.<br />

Die «Alpha» ist modular aufgebaut und kann<br />

individuell auf den Standort und die Bedürfnisse<br />

des Betreibers abgestimmt werden. Mit<br />

dem neuen Portal zielt die Otto Christ AG<br />

vor allem auf Waschcenter und Tankstellenbetreiber.<br />

Markus Tschuran: «Ihnen bieten<br />

wir dank unserem modernen und zeitlosen<br />

Design einen echten Kundenmagneten.» <<br />

Weitere Infos unter:<br />

christ-ag.com<br />

In der Konstruktion von Portalanlagen ist<br />

das Design ein wichtiger Faktor für den Erfolg<br />

bei den Autobesitzern und damit auch<br />

bei den Betreibern der Waschanlagen. Doch<br />

auch technisch brachten die Christ-Ingenieure<br />

zahlreiche Verbesserungen an. «Die Anlage<br />

läuft leiser und angenehmer und sie<br />

arbeitet mit kürzeren Waschzeiten», erklärt<br />

Markus Tschuran. Davon profitieren Kunde<br />

und Garagist gleichermassen: Der Kunde<br />

spart Zeit, der Betreiber erhöht den Durchlauf<br />

und in der Folge auch seinen Umsatz.<br />

Grund für diese kürzeren Waschzeiten ist<br />

die sogenannte «Vitesse Power», ein Aktivschaum<br />

mit vorgelagerten Fächerdüsen und<br />

oszillierendem Seitenhochdruck. Die Walzenwäsche<br />

der Carrosserie und die Radwäsche<br />

erfolgen im selben Waschüberlauf. Otto<br />

Christ verspricht dadurch 20 Prozent mehr<br />

Im Premiumsegment: Die neue Portalanlage «Alpha» der Otto Christ AG. Foto: Otto Christ<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong>11


FOKUS WASCHEN & PFLEGEN<br />

Aquarama-Chef Samuele Bosio im Showroom in Novello.<br />

Fotos: AGVS-Medien<br />

Werksbesichtigung bei Aquarama in Novello (Italien)<br />

«Wir wollen auffallen»<br />

Ein italienischer Familienbetrieb hat sich aufgemacht, die etablierten Hersteller von Autowaschanlagen<br />

herauszufordern. Gut zehn Jahre nach der Gründung exportiert Aquarama seine Waschanlagen in 50 Länder.<br />

Hausbesuch am Firmensitz in Novello. Sandro Compagno<br />

Denkt man als Schweizer ans Piemont, dann<br />

denkt man wohl in erster Linie an die fantastischen<br />

Rotweine der Langhe, an die weissen<br />

Trüffel aus Alba, an pittoreske Städte und<br />

vielleicht auch an den Fussball und Juventus<br />

Turin. Was oft vergessen geht: Norditalien ist<br />

der Wirtschaftsmotor eines Landes, das noch<br />

immer die zweitgrösste Industrienation Europas<br />

ist und deutlich mehr Industriegüter ausführt<br />

als importiert.<br />

«90 Prozent der Bauteile unserer Autowaschanlagen<br />

stammen aus Italien», erklärt Samuele<br />

Bosio auf einem Rundgang durch das<br />

Aquarama-Werk, gleichsam als Bestätigung.<br />

Gemeinsam mit seinem Bruder Davide führt<br />

Samuele Bosio als CEO das von Vater Roberto<br />

gegründete Familienunternehmen in Novello.<br />

Die 1000-Seelen-Gemeinde, einen Steinwurf<br />

von Barolo entfernt, ist ein typisches Beispiel<br />

für die Ökonomie im Piemont: Auf dem Hügel<br />

thront das schmucke Städtchen mit seinem<br />

Castello aus dem 19. Jahrhundert, im Tal liegt<br />

die etwas weniger malerische «Zona industriale»<br />

mit einigen Hundert Arbeitsplätzen.<br />

Seit November 2010 befindet sich hier der<br />

Hauptsitz inklusive der Produktion von Aquarama.<br />

Der Familienbetrieb ist der «Newcomer»<br />

unter den Herstellern von Autowaschanlagen.<br />

Zunächst ein Produzent von Hochdruckreinigern,<br />

übernahm Aquarama im Jahr 2000 die<br />

Vertretung von Otto Christ in Italien. 2008<br />

brachte man die erste eigene Portalanlage auf<br />

den Markt. Mittlerweile beschäftigt Aquarama<br />

160 Mitarbeitende und erzielt einen Umsatz<br />

von knapp 25 Millionen Euro. «50 Prozent<br />

des Umsatzes haben wir 2020 in Italien<br />

erzielt, 50 Prozent im Exportgeschäft», präzisiert<br />

Samuele Bosio. Dieser Teil steigt kontinuierlich,<br />

im laufenden Jahr peilt Aquarama<br />

einen Exportanteil von 60 Prozent an.<br />

Nicht einmal Corona konnte dieses Wachstum<br />

stoppen. Zwar war das Werk in Novello<br />

im Frühjahr 2020, als die Regierung von<br />

Giuseppe Conte das ganze Land in einen<br />

harten Lockdown schickte, während sieben<br />

12<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS WASCHEN & PFLEGEN<br />

grösser sind als wir, und sind später als Firmen<br />

wie Otto Christ, Washtec, Kärcher oder Istobal in<br />

den Markt eingetreten. Niemand hat die Marke<br />

Aquarama gekannt. Aber wir sind für unseren<br />

Durchhaltewillen belohnt worden», sagt Samuele<br />

Bosio. «Grinta» heisst diese Entschlossenheit<br />

und dieser Mumm, der Italienern nicht nur im<br />

Fussball, sondern auch im Geschäftsleben eigen<br />

ist. Denn die Schweiz, so Samuele Bosio, sei für<br />

Aquarama kein einfacher Markt: «Insbesondere<br />

in der Deutschschweiz haben deutsche Produkte<br />

eine gute Marktposition.» Diese 15 bis 20 Prozent<br />

Marktanteil strebt Aquarama in allen Exportmärkten<br />

an, «sonst rechnet es sich nicht».<br />

männischen Bereich, im Marketing und Verkauf<br />

seit 2016 als Geschäftsführer von Aquarama<br />

Swiss AG tätig.<br />

Die Aquarama-Fabrik. Auf dem Hügel im Hintergrund<br />

thront das mittelalterliche Städtchen.<br />

Frank Müller, Geschäftsführer Aquarama Swiss (links), und CEO Samuele Bosio.<br />

In Novello sind die Firmenleitung, Forschung<br />

und Entwicklung, Marketing und Verkauf sowie<br />

die Produktion im selben Gebäude untergebracht.<br />

Mit sichtlichem Stolz führt Samuele<br />

Bosio durch die Anlage, zeigt zuerst die Fotovoltaikanlage<br />

auf dem Dach und anschliessend<br />

das firmeneigene Gym mit einer stattlichen<br />

Zahl an Fitnessgeräten: «Insbesondere<br />

unsere jüngeren Mitarbeitenden waren sehr<br />

froh um die Möglichkeit, hier zu trainieren.»<br />

Die Fitnessstudios in Italien waren aufgrund<br />

der Pandemie monatelang geschlossen.<br />

Jeweils zwei Mitarbeitende durften<br />

unter strikter Einhaltung von Abstandsregeln<br />

gleichzeitig trainieren. Die Produktion<br />

der Aquarama-Anlagen findet von A bis Z in<br />

Novello statt. Sogar die Stahlbleche werden<br />

im Werk selbst zugeschnitten, gefalzt, vernietet<br />

und verschraubt. 1,7 Anlagen pro Tag könne<br />

das Werk herstellen, rechnet Samuele Bosio<br />

vor: «Wir möchten die Produktion auf 2,5<br />

Anlagen täglich hochfahren.» Dazu wurde im<br />

Juni ein neues, computergesteuertes Lager für<br />

die zugekauften Teile errichtet. «Das schafft<br />

mehr Platz für die Produktion, womit wir effizienter<br />

werden.»<br />

Wochen geschlossen. Doch Aquarama kam<br />

erstaunlich gut durch die Krise. Samuele Bosio:<br />

«Wir mussten unser Umsatzziel von 23,5<br />

auf 20 Millionen Euro revidieren. Am Ende<br />

des Jahres hatten wir 23 Millionen erreicht <strong>–</strong><br />

so viel wie 2019.»<br />

Die Schweiz spielt in der Strategie von Aquarama<br />

keine unwesentliche Rolle: Auf rund 15<br />

bis 20 Prozent schätzen Samuele Bosio und<br />

Frank Müller, Geschäftsführer von Aquarama<br />

Swiss AG, den Marktanteil hierzulande. «Wir<br />

messen uns mit Mitbewerbern, die deutlich<br />

Die Ausgangslage des «Newcomers» habe<br />

auch ihre Vorteile, erklärt Samuele Bosio: «Wir<br />

sind sehr flexibel und können schnell auf die<br />

Bedürfnisse des Markts reagieren.» Aktuelles<br />

Beispiel dieser Flexibilität ist ein Grossverteiler<br />

in der Schweiz, der eine Lösung sucht, um<br />

vom Bahntransport verschmutzte Kühlcontainer<br />

zu reinigen, bevor sie auf LKW verladen<br />

werden. «Wir haben eine einfache und clevere<br />

Lösung gefunden, wie wir diese Container<br />

rundherum sauber bekommen», erklärt<br />

Frank Müller. Der gelernte Automechaniker<br />

ist nach diversen Weiterbildungen im kauf-<br />

Ein grosser Teil der Energie für die Produktion<br />

produziert Aquarama mit der 9000 Quadratmeter<br />

messenden Photovoltaik-Anlage<br />

auf dem Dach der Fabrik. Rund 1 MW beträgt<br />

deren Leistung: «Nicht heute Morgen, wenn<br />

es in Strömen regnet», präzisiert Samuele<br />

Bosio. Das Werk ist trotz der von der Regierung<br />

geförderten Investition in die Photovoltaik<br />

nicht autark.<br />

Fortsetzung Seite 14<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong>13


FOKUS WASCHEN & PFLEGEN<br />

Sehr beliebt vor allem bei jüngeren Mitarbeitenden:<br />

Ein Blick ins firmeneigene Gym.<br />

Wohl das meistgewaschene Auto Italiens: Am Ende der<br />

Produktionsstrasse wird jede Anlage getestet.<br />

Ein Arbeiter montiert die Steuerung eines Stargate-<br />

Portals.<br />

«Aber an schönen Sommertagen sowie an<br />

Sonn- und Feiertagen, wenn nicht produziert<br />

wird, speisen wir Strom ins Netz ein.» Die<br />

Anlage habe abgesehen von ihrer Sinnhaftigkeit<br />

einen guten «Return on Investment».<br />

Nachhaltigkeit ist in der gesamten Autobranche<br />

ein Thema. Der nachhaltige Strom<br />

kommt vom Dach, doch eine Auto-Waschanlage<br />

benötigt auch Wasser und Chemie. Wohin<br />

führt die Entwicklung hier? «Non molto<br />

lontano <strong>–</strong> nicht sehr weit», sagt Samuele<br />

Bosio mit einem Lächeln. «Wasser und Chemie<br />

sind fundamental in unserem Geschäft,<br />

das bringen wir beim besten Willen nicht<br />

auf Null.» Aber man sei weit fortgeschritten<br />

in der Wasseraufbereitung und -Rezyklieren<br />

und bei der Chemie gehe der Trend eindeutig<br />

in Richtung biologisch abbaubarer Produkte.<br />

der «Startruck» auch ein Waschportal für<br />

LKW. Die Schweiz ist dabei ein sehr wichtiger<br />

Markt. «In Frankreich oder Italien gibt es<br />

Transportunternehmer die 200 bis 300 Sattelschlepper<br />

in Betrieb haben. Jedes Fahrzeug<br />

ist identisch. In der Schweiz ist das ganz anders:<br />

Es gibt enorme Unterschiede zwischen<br />

den Fahrzeugen, was eine Herausforderung<br />

für die Software ist.» Diese Software wird in<br />

einer Firma in der Nähe von Turin programmiert,<br />

an der Aquarama 35 Prozent hält. «Eine<br />

strategisch sehr wichtige Beteiligung», präzisiert<br />

Samuele Bosio.<br />

Denn Waschanlagen sind viel mehr als nur<br />

Bürsten, viel Wasser und Chemie. Samuele Bosio<br />

steht vor einem Terminal eines «Stargate»-<br />

Portals: Auf dem Touchscreen wird das Programm<br />

gewählt, die Bezahlung erfolgt über<br />

Kreditkarte, Bargeld, Jeton oder via Bluetooth<br />

und Applikation auf dem Smartphone. Um<br />

Neuentwicklungen zu testen, betreibt Aquarama<br />

mit einer eigenen Tochterfirma in Italien<br />

an 40 Standorten eigene Waschcenter.<br />

Und für 2022 verspricht der Aquarama-Chef<br />

eine ganze Reihe von neuen Produkten. Details<br />

verrät er nicht, aber die Autowaschanlage<br />

der Zukunft werde «smart» sein, so<br />

der Firmenboss. Eine neue Produktlinie werde<br />

Standards in der Personalisierung setzen.<br />

Man darf gespannt sein auf die «Novità» aus<br />

dem Piemont. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

aquarama.it/de<br />

Verschiedene fertig montierte «Stargate»-Portale<br />

warten am Ende der Produktionsstrasse<br />

auf den Transport zu den Endkunden, den<br />

Garagisten. Portale machen rund 50 Prozent<br />

der Produktion von Aquarama aus, 40 Prozent<br />

entfallen auf Selbstbedienungsanlagen,<br />

lediglich 10 Prozent sind Waschstrassen. In<br />

den wichtigsten Märkten seien Portale die bevorzugte<br />

Lösung, erklärt Samuele Bosio und<br />

zählt auf: Italien, Spanien, Frankreich, Osteuropa,<br />

aber auch Nordafrika. Diese Portale<br />

stehen im Freien und müssen auf die Kunden<br />

einladend wirken. Entsprechend wichtig ist<br />

das Design der Anlagen. «Als jüngster Wettbewerber<br />

in diesem Markt müssen wir auffallen<br />

und das Design ist sicher eine unserer<br />

Stärken, schliesslich sind wir Italiener», sagt<br />

Samuele Bosio, um gleich anzufügen: «Natürlich<br />

darf das nicht auf Kosten von Technologie<br />

und Zuverlässigkeit gehen.»<br />

Viel Handarbeit: Montage eines Waschportals Stargate S9.<br />

Dass sich die Stargate-Linie durch eine hohe<br />

Zuverlässigkeit auszeichnet, belegt allein der<br />

Fakt, dass sie seit mittlerweile 2009 auf dem<br />

Markt ist <strong>–</strong> sie wurde dabei stetig weiterentwickelt.<br />

Seit 2018 produziert Aquarama mit<br />

9000 Quadratmeter Solarzellen auf dem Fabrikdach produzieren sauberen Strom.<br />

14<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS WASCHEN & PFLEGEN<br />

Die Outdoor-Portalwaschanlage Maxolen<br />

Rollover Diamand-Fly <strong>–</strong> aus Chromstahl.<br />

Foto: Max Lehner AG<br />

Waschchemie und Waschanlage aus einer Hand<br />

Edel waschen ohne Schnickschnack<br />

Die Max Lehner AG und die italienische Degama Srl vertreiben gemeinsam Waschanlagen in der Schweiz.<br />

Diese Zusammenarbeit ist auch dank Kundenrückmeldungen seitens Garagisten zustandegekommen. Mike Gadient<br />

Zwei Traditionsunternehmen haben sich gefunden. Die Max Lehner<br />

AG (Maxolen) mit Sitz in Birmensdorf ZH stellt seit 1960 umweltfreundliche<br />

und effiziente Produkte für die Reinigung, den Erhalt und<br />

den Schutz von Oberflächen her. Die italienische Autoequip Lavaggi,<br />

heute eine Marke von Degama Srl, ist bekannt für die Herstellung von<br />

hochwertigen Waschsystemen. Nach einer einjährigen Testphase, in<br />

der die beiden Unternehmen zehn Projekte erfolgreich umgesetzt haben,<br />

wurde die Partnerschaft langfristig verlängert. «Wir besitzen die<br />

exklusiven Vertriebsrechte des Produkteportfolios von Degama Srl in<br />

der Schweiz», erklärt Dersim Stein, CEO der Max Lehner AG.<br />

Das Angebot umfasst Portal-, Tunnel-, SB- und Jet-Anlagen für Personenwagen<br />

und Nutzfahrzeuge. Die Schweizer Garagisten können sich<br />

nun auch für Waschsysteme aus Chromstahl entscheiden. «Mit Anlagen<br />

aus Chromstahl haben wir eine Marktnische gefunden. Chromstahl<br />

sieht edel aus, ist rostfrei und generell sind die Waschsysteme<br />

von Degama Srl robust und ohne Schnickschnack.»<br />

Kurz gesagt: Es sind Anlagen mit langlebiger Technik <strong>–</strong> zugeschnitten<br />

auf die Bedürfnisse von Garagisten. Es waren auch die Kundenrückmeldungen,<br />

welche die Kooperation förderten. Neben der bewährten<br />

Maxolen-Waschchemie bietet die Max Lehner AG nun Waschanlagen<br />

an <strong>–</strong> der komplette Service aus einer Hand. «Damit bedienen wir den<br />

Markt für Waschstrassen in der Schweiz nun komplementär. Unsere<br />

Kunden können somit auf die Qualität und Tradition beider Unternehmen<br />

zurückgreifen», sagt Dersim Stein und erwähnt, dass man auch<br />

bei Fragen rund um die Wasseraufbereitung über Fachwissen verfügt.<br />

Aus Italien wird die Zusammenarbeit von Degama-CEO Alessandro<br />

Del Rosso wie folgt auf den Punkt gebracht: «Beide Unternehmen sind<br />

erfolgreich etabliert und haben ihre führenden Kernkompetenzen <strong>–</strong><br />

zusammen machen wir herausragende Waschwelten mit Leidenschaft<br />

für Autos und Nutzfahrzeuge.»<br />

Die Erfahrungen der Max Lehner AG zeigen, dass die meisten Garagisten<br />

bereits eine ältere Anlage besitzen, die mit ökologischen Chemieprodukten<br />

und Ersatzteilen ab Lager wieder auf Vordermann gebracht<br />

werden. Wer sich für den Kauf einer neuen Waschanlage entscheidet,<br />

der wird vom Erhalt der Genehmigung bis hin zum massgeschneiderten<br />

System begleitet. «Ein Garagist, der eine gründliche Fahrzeugwäsche<br />

anbieten will, die nachhaltig profitabel ist, benötigt ein effizientes<br />

und robustes Waschanlagensystem», bilanziert Dersim Stein. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

maxolen.ch<br />

Geschäftsführer/in im Autogewerbe<br />

Übernehmen Sie das Steuer und lenken Sie ein Garagen-<br />

Team mit viel Elan in eine erfolgreiche Zukunft. Prägen Sie<br />

die Zukunft der Mobilität an vorderster Stelle mit.<br />

Unsere Mandantin ist eine führende Autohausgruppe in der<br />

deutschsprachigen Schweiz in Familienbesitz. Sie betreibt an<br />

mehreren Standorten mit mehreren Marken Autohäuser und<br />

bietet innovative sowie zukunftsorientierte Mobilitätskonzepte<br />

an.<br />

Im Rahmen der Nachfolgeregelung sucht diese Autohausgruppe<br />

ihren zukünftigen Geschäftsführer/in, weil sie auch<br />

morgen die individuelle Mobilität mitprägen will.<br />

Ihr Profil<br />

• Sie sind, wie unsere Mandantin innovativ<br />

• Sie verfügen über einen guten «Schulsack»<br />

• Sie kennen das Automobil aus Ihrer Berufserfahrung oder<br />

aus Ihrer Leidenschaft<br />

• Ihnen sind Finanzkennzahlen vertraut<br />

• Sie sehen in Ihren Mitarbeitenden vor allem deren<br />

Fähigkeiten, die eigenen Leistungen zu verbessern und<br />

Sie sind bereit, diese dabei zu unterstützen<br />

Können Sie sich vorstellen, bei unserer Mandantin eine langfristige<br />

Zukunft ins Auge zu fassen? Dann freuen wir uns<br />

über Ihre Unterlagen.<br />

Für Auskünfte verlangen Sie bitte: André Frey<br />

FIGAS Autogewerbe-Treuhand der Schweiz AG<br />

Mühlestrasse 20 | 3173 Oberwangen<br />

Telefon +41 31 980 40 50<br />

Ihre Bewerbung senden Sie bitte an:<br />

a.frey@figas.ch<br />

FIGAS<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong>15


FOKUS WASCHEN & PFLEGEN FOKUS<br />

AGVS-Garagist Yves Allemann (links) und Michael Hagen,<br />

Projektleiter/Verkauf Anlagetechnik bei Kärcher, in der<br />

neuen Waschanlage. Fotos: AGVS-Medien<br />

Garagistenzmorge bei Allemann Performance in Aadorf<br />

Zum Waschen noch ein Burger<br />

Mit «Cars & Grill» und vollautomatischer Waschstrasse sowie Lanzenwaschplatz von Kärcher sorgt der AGVS-<br />

Garagist Yves Allemann dafür, dass in seiner Aadorfer Garage seine Kunden auf ihre Kosten kommen. «Nid<br />

chlöne, mache!», lautet seine Devise und die scheint sich für den Tuningspezialisten auszubezahlen. Jürg A. Stettler<br />

Der Garagist kann für den internen Gebrauch auch ein schnelleres Programm wählen.<br />

«Ich will, dass mein Betrieb zu einem Treffpunkt wird», erläutert<br />

der Thurgauer AGVS-Garagist und Veredelungsspezialist Yves Allemann.<br />

Diesen braucht die Szene, denn für Besitzerinnen und Besitzer<br />

von getunten und individualisierten Fahrzeugen wird es immer<br />

schwieriger, sich irgendwo zu treffen. Autoposer, die nachts mit offenen<br />

Klappen durch Wohnquartiere donnern, sind zu Recht in den Fokus<br />

der Polizei gerückt. Sie erschweren jedoch mit ihren «Auftritten»<br />

all denjenigen das Leben, die viel Herzblut in die Individualisierung<br />

ihrer Fahrzeuge stecken und sich mit Gleichgesinnten austauschen<br />

wollen. «Bei mir sollen sich Tuningfans ohne Vorurteile treffen können.»<br />

Allemann sieht darin eine grosse Chance für seinen Betrieb im<br />

Industriequartier, weniger als drei Kilometer von der Autobahnausfahrt<br />

Matzingen entfernt.<br />

Seit 2007 entwirft der geschäftstüchtige Familienvater Tuningprodukte<br />

für Modelle aus dem VW-Konzern und weitere deutsche Marken.<br />

Dies so erfolgreich, dass Allemann Performance zu einem klingenden<br />

Namen in der Szene geworden ist. «Ich hätte nie gedacht, dass<br />

mir Personen einmal Geld für einen Aufkleber mit meinem Namen<br />

auf ihrem Fahrzeug zahlen», meint er zufrieden. Der Erfolg stellte<br />

sich nicht einfach so ein, «man muss Ideen haben und etwas machen»,<br />

erläutert der Garagist hinter der Theke und zeigt auf eine<br />

Holzplattform für Tische und Stühle, die nun auf der einen Seite des<br />

fast 1000 Quadratmeter grossen Schauraums steht. Hier wird gerade<br />

seine neuste Idee Wirklichkeit: «Cars & Grill». Allemann integriert<br />

in seinen Betrieb ein Burger-Restaurant, das zum Verweilen einlädt.<br />

Für den passionierten Hobbykoch darf es nicht einfach irgendein<br />

Burger sein, daher hat er sich für erstklassiges Fleisch aus der Region<br />

und spezielle Kreationen mit klingenden Namen entschieden. Etwa<br />

einen Ferrari-Scuderia-Burger, Mercedes-AMG-Burger oder einen Toyota-Supra-Burger<br />

<strong>–</strong> letzterer mit Wasabi-Mayonnaise logischerweise.<br />

Passend auch der Name für den veganen Burger auf der Karte des AP<br />

Café, den Tesla-Burger. «Corona hat uns immerhin genügend Zeit gegeben,<br />

die verschiedenen Varianten zu testen», erläutert Allemann.<br />

Die Namen der Burger machen auch klar: Allemann und sein Team<br />

lieben schnelle und leistungsstarke Fahrzeuge und bauen und entwickeln<br />

sie ebenfalls. Ihr letztes Projekt ist der wie die gleichnamige<br />

Filmfigur in knalligem Kyalamigrün gehaltene, muskelbepackte Audi<br />

«Angry Hulk». Das Grün wurde im Innenraum bei Griffelementen,<br />

Türverkleidung mit Wabbensteppung, Mittelkonsole, Bodenteppichen<br />

und Sitzen durchgezogen. Spezielle 22-Zoll-Alufelgen, 40-Millimeter-Tieferlegung<br />

und lackierte Keramik-Bremssättel machen den<br />

16 <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS WASCHEN & PFLEGEN<br />

Die intelligenten Seitenbürsten sind in fünf bis sieben Segmente unterteilt und...<br />

... umschlingen für eine perfekte Reinigung auch im Heck das Fahrzeug regelrecht.<br />

Audi RSQ3 mit nun 500 PS zu einem absoluten Unikat. Weitere stehen<br />

im grossen Schauraum. Hier hängt zudem ein beeindruckendes<br />

Angebot an Sportfelgen an der Wand und es gibt eine exklusive Ausstellung<br />

an älteren Modellen aus der Manufaktur von Allemann Performance.<br />

Einen Stock tiefer arbeiten elf Mitarbeitende an Kundenfahrzeugen.<br />

Unter diesen «Kellerkinder» sind auch zwei Lernende,<br />

die bald zum QV antreten. «Wir sind ein Lehrbetrieb und bieten ein<br />

breites Spektrum an Arbeiten <strong>–</strong> von Individualsierungen über Leistungssteigerungen,<br />

Adaptionen für den Rennsport, Aufpolsterungen<br />

von Lenkrädern, Folieren bis hin zu einem normalen Service oder Reifenwechsel<br />

gehört da alles dazu», erklärt der 44-Jährige. «Gute Leute<br />

sind in unserem Bereich nicht einfach zu finden, daher bildet man sie<br />

am besten selbst aus. Ich freue mich sehr, dass die beiden Lernenden<br />

nach dem QV weiter bei mir arbeiten werden.»<br />

Der bei einer Vorbeifahrt fast unscheinbare Flachbau im Hinterthurgauer<br />

Industriequartier ist nur einer von Yves Allemanns Betrieben.<br />

Der Thurgauer ist auch in den USA und in Dubai mit Allemann-Stützpunkten<br />

vertreten und verkauft hier die eigenen Software-Angebote.<br />

Was vielleicht für einen Tuner komisch klingen mag, aber im Nahen<br />

Osten zieht vor allem eine Software-Applikation von Allemann Performance,<br />

mit der man über Smartphone die Leistung seines Fahrzeugs<br />

drosseln kann. «Dank des Kids- oder Valet-Parking-Modus<br />

stellt man sicher, dass mit seinem Fahrzeug keine Spielchen getrieben<br />

werden, wenn man nicht selbst am Steuer sitzt», so Allemann. Selbstverständlich<br />

gibt es auch eine Funktion, mit der man sein Gaspedal<br />

auf Knopfdruck ebenfalls zur schnelleren Reaktion verleiten kann <strong>–</strong><br />

schliesslich kennt Allemann die Wünsche seiner Kunden bestens und<br />

ergänzt schmunzelnd «ich bin ja selbst kein ‹Engeli›.» Aber sicher ein<br />

cleverer Geschäftsmann, der beispielsweise auch für Elektro-Fahrer<br />

schon zwei Ladestationen am Installieren ist und früh den Bedarf für<br />

eine gute Waschanlage erkannte, die zum Treffpunkt für seine Kundinnen<br />

und Kunden werden soll. Allemann hat sich dabei schliesslich<br />

für eine «Klean!Star iQ» von Kärcher entschieden, die dank ihres<br />

speziellen Radwaschsystems und einzigartigen Seitenbürsten auch<br />

bei spezielleren Konturen für saubere Resultate sorgt. Die Felgen werden<br />

hier nicht von einem Radteller erfasst und gereinigt, sondern ein<br />

Planetenradwäscher mit drei rotierenden und ihre Rotationsrichtung<br />

ausserdem ändernden Bürsten, die sich bis in die kleinsten Ecken<br />

einer Felge vorarbeiten. Dadurch sorgt die Anlage auch bei besonders<br />

grossen Felgen oder Felgen an grösseren Fahrzeugen, die sonst nicht<br />

immer ideal erfasst werden können, für ein perfektes Waschresultat.<br />

Michael Hagen, Projektleiter/Verkauf Anlagetechnik bei Kärcher, erläutert<br />

eine weitere Spezialität der Anlage: «Sie produziert aktuell<br />

sehr viel Schaum, das ist ein Kundenwunsch. Wir haben zwar fast<br />

20 Jahre versucht für ein optimales Waschresultat den Schaum zu minimieren.<br />

Nun schaffen wir beides. Perfektes Resultat und trotzdem<br />

viel Schaum, so wie es sich der Kunde wünscht.» Währenddessen die<br />

Bürsten rhythmisch am Kreisen sind, wird es bald auch den passenden<br />

Sound über die Musikanlage dazu geben. Denn genau wie die<br />

Garage, das Burger-Restaurant oder der Shop mit den Merchandise-<br />

Shirts ist auch die Portalwaschanlage im Allemann-Performance-Style<br />

durchdacht und designt. «Wir haben wegen des sehr kalkhaltigen<br />

Wassers hier in Aadorf extra eine Entkalkungsanlage installiert», erläutert<br />

Allemann, der sich erfreut zeigt, dass die meisten seiner Kunden<br />

sich bislang fürs Luxusprogramm entscheiden. Zudem hat sich<br />

gut einen Monat nach der Eröffnung in der Szene bereits rumgesprochen,<br />

dass es im Thurgau eine Portalwaschanlage gibt, die sehr sorgfältig<br />

mit getunten Fahrzeugen umgeht und ausgezeichnete Resultate<br />

liefert. Und wer der Kärcher-Portalwaschanlage trotz allem immer<br />

nicht auf Anhieb traut, hat in der Box daneben immer noch die Möglichkeit,<br />

seinen individualisierten Traum auf vier Rädern mit Waschlanze<br />

und Waschbürste selbst zu reinigen.<br />

Speziell ist im Hinterthurgau die Unterbodenwäsche. Die wurde extra<br />

nochmals um ein paar Zentimeter tiefer abgesenkt, um bei Spoilern<br />

oder besonders tief gelegten Fahrzeugen kein unnötiges Risiko<br />

einzugehen. Die Premiumwaschanlage von Kärcher hat zudem seitliche<br />

Hochdruckdüsen, die Schmutz selbst aus speziell geformten Sicken<br />

bringen, sowie intelligente Seitenbürsten. Diese umschlingen<br />

in fünf bis sieben Segmente unterteilt die Kontur der Fahrzeuge, was<br />

ebenfalls für bessere Waschresultate sorgt. Eindrücklich auch der<br />

Vielfältiges Felgenangebot und leistungsstarke Modelle im Schauraum. Fortsetzung Seite 18<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong>17


FOKUS WASCHEN & PFLEGEN FOKUS<br />

Winkel, mit dem die beiden Bürsten im Heck der Fahrzeuge zu Werke<br />

gehen und so normalerweise schwer zu erreichende Stellen im<br />

Heckscheiben- und Dachspoiler-Bereich sauberkriegen. «Praktisch ist,<br />

dass wir für unsere eigenen Fahrzeuge, die selten gross verschmutzt<br />

sind, auch ein individuell programmierbareres Set-up haben. Es ist<br />

sogar schneller <strong>–</strong> so verlieren wir weniger Zeit», erklärt Allemann<br />

zufrieden. Gezahlt werden kann mit allen gängigen Karten oder natürlich<br />

der VIP-Karte von Allemann Performance mit QR-Code. Eignet<br />

sich die Anlage eigentlich auch für Mattlacke? Oder glänzt nach<br />

der Wäsche plötzlich was? Michael Hagen und Yves Allemann lachen<br />

und der Garagist erklärt: «Zum Glück nicht. Die Anlage liefert auch<br />

hier ausgezeichnete Resultate. Übrigens auch bei folierten Fahrzeugen.»<br />

Kärcher-Spezialist Hagen ergänzt: «Bei den Mattlacken sind die<br />

Trocknungsmittel der Knackpunkt, denn jedes davon enthält einen<br />

gewissen Wachsanteil, was am Schluss das Glänzen verursacht.<br />

Unter dem grosszügigen Schauraum arbeiten bis zu 11 Mitarbeitende an den...<br />

Hier läuft zum Glück alles rund, genauso wie nebenan bei der Lanzenanlage,<br />

die mit speziellem Osmose-Wasser gespeist wird, damit beim<br />

Trocknen nachher keine lästigen Kalkflecken zurückbleiben.» Und<br />

während der Garagist zu den zwei für eine gründliche Innenraumreinigung<br />

bereitstehenden Kärcher SB-VC-1-Staubsaugern schreitet,<br />

meint er abschliessend vielsagend: «Ich denke, in zehn Jahren wird<br />

es noch die eigentlichen Markenhändler und Garagisten geben, die<br />

sich mehr auf Oldtimer konzentrieren, oder solche, die primär auf Individualsierungen<br />

setzen <strong>–</strong> wer stehenbleibt und nichts wagt, wird<br />

es kaum schaffen…» <<br />

... Kundenfahrzeugen der Allemann Performance GmbH. Fotos: AGVS-Medien<br />

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FOKUS WASCHEN & PFLEGEN<br />

«Stützliwösch»<br />

KSU A-Technik AG setzt<br />

auf «Swiss Made»<br />

Vor gut zwei Jahren hat die KSU A-Technik AG von der Moog Cleaning Systems AG in Worb BE die Sparte<br />

«Car Wash» übernommen. Eine im Herbst 2020 lancierte Eigenentwicklung wird nun bei der «Stützliwösch» in<br />

Bremgarten AG erstmals zum Einsatz kommen. Sandro Compagno<br />

Sergio Lian, Bereichsleiter Waschanlagen<br />

KSU A-Technik AG.<br />

«Das neue Konzept der Selbstbedienungswaschanlage<br />

beruht auf einer Weiterentwicklung<br />

der bewährten Moog SB-Waschanlagen<br />

und ist durch und durch ‹Swiss<br />

Made›», erklärt Sergio Lian, Bereichsleiter<br />

Waschanlagen bei der KSU A-Technik AG<br />

und spricht von «kompromisslosen Schweizer<br />

Attributen wie Qualität, Langlebigkeit,<br />

Innovation, Funktionalität und erstklassiges<br />

Design».<br />

Sichergestellt werden diese Attribute durch<br />

einen umfassenden Qualitätscheck «jedes<br />

Bauteils und jeder Schraube». Zudem findet<br />

die Vor- und Endmontage im Werk von KSU<br />

in Wohlen AG statt und nicht auf der Baustelle.<br />

In einem speziell eingerichteten Montage-<br />

und Testraum wird jede Anlage vor der<br />

Auslieferung auf Herz und Nieren geprüft.<br />

Gleichzeitig erfolgt die Abnahme durch den<br />

Kunden, was die Dauer der Inbetriebnahme<br />

vor Ort verkürzt.<br />

all diejenigen Betreiber, die in die Zukunft<br />

investieren und mit der öffentlichen Autowäsche<br />

gutes Geld verdienen wollen. Dabei<br />

sollen die Betreiber und Waschkunden auch<br />

Spass und Freude an der Schweizer Technologie<br />

haben.»<br />

Das komplette Waschanlagenkonzept ist<br />

modular aufgebaut, was höchste Flexibilität<br />

für den Anlagenbetreiber und seine Kunden<br />

verspricht. Alle autonomen Systeme je<br />

Waschplatz wurden als kompakte Module<br />

neu konzipiert. Diese sind weiterhin zentral<br />

untergebracht und lassen sich vollständig<br />

frontseitig bedienen und warten. Auch<br />

die Steuerung wurde grundsätzlich neu überdacht.<br />

Sie verfügt nun dank ihrer modernen<br />

Architektur über alle Schnittstellen, etwa<br />

Fernzugriff via Internet, die den Betrieb auch<br />

fit für die Zukunft machen.<br />

Und was für den Autobesitzer neben dem<br />

hochwertigen Design und der intuitiven Bedienung<br />

mit am wichtigsten ist: Sergio Lian<br />

verspricht «höchste Sauberkeit und eine effiziente<br />

und mühelose Waschleistung». Ab<br />

<strong>August</strong> <strong>2021</strong> werden sich die Kunden der<br />

«Stützliwösch» in Bremgarten AG von der<br />

Qualität und Leistung «Swiss Made» überzeugen<br />

können. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

ksu.ch<br />

Waschanlagen sind ein interessantes Zusatzgeschäft<br />

für Garagisten. KSU hat bei der<br />

neuen SB-Waschanlage viel Wert auf eine intuitive<br />

und gleichzeitig erlebnisreiche Anwendung<br />

gelegt. Die Bedienerführung<br />

wurde durch ein neu konzipiertes Programmierterminal<br />

nochmals vereinfacht. Sergio<br />

Lian: «Das Resultat ist eine noch bessere,<br />

äusserst innovative und intuitive Lösung für<br />

Die neue Selbstbedienungswaschanlage von KSU verspricht dank intuitiver Bedienerführung Spass für die Autobesitzer<br />

<strong>–</strong> und dank höchster Qualität ein gutes Geschäft für die Betreiber. Foto: KSU A-Technik AG<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong>19


FOKUS WASCHEN & PFLEGEN<br />

Interview mit Beat Baumgartner, Geschäftsführer Eurotraining GmbH<br />

«Der Kunde entscheidet, wie<br />

sauber sein Auto sein soll»<br />

Die kostenlose Reinigung eines Fahrzeugs nach der Reparatur oder dem Service gehört zum guten Ton.<br />

Doch diese Dienstleistung der Garagisten darf nicht gratis sein, findet Beat Baumgartner. Sandro Compagno<br />

Herr Baumgartner, Sie kritisieren, dass Garagisten<br />

ihren Kunden beim Service oder<br />

einer Reparatur den Wagen gewaschen<br />

zurückgeben. Warum?<br />

Beat Baumgartner, Geschäftsführer<br />

Eurotraining GmbH: Ich kritisiere<br />

nicht die Reinigung als<br />

solches, meine Bedenken sind<br />

betriebswirtschaftlicher Natur.<br />

Ich war früher selbst Mechaniker.<br />

Zu meiner Zeit dauerte<br />

ein grosser Service einen halben<br />

Tag, dazu kam eine halbe<br />

Stunde für die Autowäsche.<br />

Heute dauert der durchschnittliche<br />

Werkstattaufenthalt eines<br />

Fahrzeugs im Volumensegment<br />

noch 90 Minuten. Die Tendenz ist<br />

stark fallend und wird mit der Elektromobilität<br />

weiter sinken. Die Reinigung<br />

dauert immer noch eine halbe Stunde. Das<br />

Verhältnis stimmt nicht mehr. Wir haben kürzlich<br />

für einen Garagenbetrieb ausgerechnet, welche Kosten anfallen,<br />

wenn jeder zweite Wagen gereinigt wird: Unter der Annahme,<br />

dass diese Arbeitszeit anderweitig hätte verkauft werden können, betrug<br />

der Umsatzverlust knapp 300 000 Franken!<br />

Wie kamen Sie auf diese Zahl und wie gross war der Betrieb?<br />

Wir gingen von einem durchschnittlichen Garagenbetrieb mit 4,3<br />

Mechanikerstellen aus. Die knapp 300 000 Franken errechneten<br />

sich aus der nicht verrechneten Arbeitszeit und dem entgangenen<br />

Teileumsatz.<br />

«Warum nicht eine professionelle Reinigung als Zusatzgeschäft<br />

anbieten?» Beat Baumgartner berät Schweizer<br />

Garagisten. Foto: AGVS-Medien<br />

Wie schaffe ich es als Garagist, eine Dienstleistung<br />

zu verrechnen, die bislang für<br />

meine Kunden kostenlos war?<br />

Das ist in der Tat eine Herausforderung.<br />

Ich denke, bei Neukunden ist<br />

es kein Problem. Da kann man es<br />

einfach kommunizieren. Bei bestehenden<br />

Kunden ist es auch<br />

möglich, diese Erfahrung haben<br />

wir schon gemacht. Ich<br />

kenne verschiedene Betriebe,<br />

die damit begonnen haben, der<br />

Reinigung ein Preisschild anzuhängen.<br />

Eine Grundreinigung<br />

darf und soll im Service weiterhin<br />

inbegriffen sein. Gleichzeitig<br />

kann man dem Kunden gegen Aufpreis<br />

verschiedene Reinigungsleistungen<br />

anbieten: eine komplette Innenreinigung<br />

mit Reinigung der Scheiben, des<br />

Armaturenbretts und der Kunststoffteile, das<br />

Staubsaugen des Innenraums inklusive des Kofferraums,<br />

eine Handwäsche für Liebhaber, die Reinigung und<br />

Pflege von Ledersitzen und -abdeckungen, eine Politur, um den Lack<br />

aufzufrischen. Diese Upgrades kann der Kunde wählen und selbst<br />

entscheiden, was ihm ein sauberes Auto wert ist. Wichtig ist, dass<br />

man dies dem Kunden erklärt, bevor sein Auto in der Werkstatt ist.<br />

Das kann beispielsweise vorbereitend mit einem Flyer geschehen, der<br />

einem Mailing oder einer Rechnung beigelegt ist und das Reinigungsprogramm<br />

auflistet.<br />

Und was, wenn die Kunden deswegen zur Konkurrenz gehen?<br />

Wenn das nur wegen der Reinigung geschieht, dann hat man sonst<br />

etwas falsch gemacht. Überhaupt: Warum bieten so wenige Garagen<br />

die Fahrzeugreinigung als Dienstleistung an? Ich kenne zwar einige<br />

Waschcenter, aber kaum Garagen, die die Reinigung als eigenständige<br />

Dienstleistung offerieren…<br />

20<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


Ja, warum?<br />

Viele Garagisten sagen mir, sie hätten keine Kapazitäten und keine<br />

Zeit, um weitere Reinigungen durchzuführen. Wir sprechen hier von<br />

einem Luxusproblem. Wir haben in einer Garage die dazu benötigte<br />

Infrastruktur, das Personal sowie die Ausrüstung. Das kann man<br />

doch den Kunden auch unabhängig von Service oder Reparatur als<br />

Zusatzgeschäft anbieten! Ich kenne Garagen, die extra für die Fahrzeugpflege<br />

einen Mitarbeiter eingestellt haben, der auch andernorts<br />

aushelfen kann, wenn es die Zeit erlaubt. Aber die Praxis zeigt, dass<br />

das praktisch nie vorkommt.<br />

Kommen wir zu einem ganz anderen Thema: Im Herbst referieren<br />

Sie am AGVS-Frauenseminar über Personalmanagement. Welche<br />

Trends und Tendenzen sehen Sie hier?<br />

Gemäss den Aussagen von verschiedenen Garagisten: Es gibt eine<br />

steigende Zahl von Bewerbungen von unqualifiziertem Personal. Für<br />

mich bedeutet dies, dass das Image der Autobranche als Arbeitgeber<br />

noch immer zu tief ist. Das ist ein Problem, denn angesichts der Herausforderungen,<br />

die auf uns zukommen, brauchen wir extrem qualifiziertes<br />

Personal. Und da viele Berufsleute sehr gut ausgebildet sind,<br />

werden sie entsprechen oft von anderen Branchen abgeworben, in<br />

denen technische Aggregate unterhalten werden.<br />

Ich gehe davon aus, dass Sie am Frauenseminar Antworten darauf<br />

haben, wie Garagistinnen und Garagisten dies verhindern können?<br />

Unter anderem, ja. Ich werde oft gefragt, was man machen könne,<br />

dass Mitarbeitende kommen und bleiben. Ich antworte jeweils mit<br />

einer Gegenfrage: Wieso soll ich als Mitarbeitender zu Ihnen kommen?<br />

Wer darauf eine konkrete Antwort hat, der hat in aller Regel<br />

weniger Probleme damit.<br />

Worauf kommt es an?<br />

Wertschätzung, Gestaltung der Arbeit als Bestandteil des Lebens, die<br />

Umstände so gestalten, dass sich die Menschen freuen, zur Arbeit<br />

zu kommen. Kurz: Zuckerbrot und Peitsche zuhause lassen und den<br />

Menschen in den Mittelpunkt stellen.<br />

Sie schreiben auf Ihrer Website, dass «herkömmliche Führungsstile»<br />

ausgedient haben. Was meinen Sie damit konkret?<br />

«Laissez-faire», «autoritärer», «karitativer» oder «kooperativer» Führungsstil<br />

haben genauso ausgedient wie das eben erwähnte «Zuckerbrot<br />

und Peitsche». Ich stelle in meinen Seminaren oft die Frage, ob<br />

sich ein Vorgesetzter zum «Life-Coach» entwickeln soll. Die Kernfrage<br />

lautet, wie viel Zeit die Führungskraft für die Entwicklung und<br />

Befähigung der Mitarbeitenden aufwenden will. Auch hier gibt es<br />

unterschiedliche Aspekte: Jeder Mensch reagiert anders auf Führung.<br />

Manche möchten enger geführt werden und detailliertere Vorgaben<br />

erhalten; dafür wissen sie nachher genau, was zu tun ist. Andere stecken<br />

ihren Bereich ab, in dem sie sich möglichst frei bewegen wollen.<br />

Die Schwierigkeit für die Führungskraft besteht darin, diese unterschiedlichen<br />

Bedürfnisse zu erkennen und einzuteilen, dass es für<br />

alle stimmt. Führungskräfte sind gefordert wie nie. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

eurotraining.ch<br />

MA STAR 5.5<br />

QUALITÄT SETZT SICH DURCH.<br />

Höchste Sicherheit steckt im Detail.<br />

Die KSU A-Technik AG ist führender Schweizer Gesamtanbieter<br />

von Werkstatteinrichtungen, Waschanlagen und Werkzeugen.<br />

Wie schon die MA Star 3.5 verfügt auch die neue MA Star 5.5<br />

über die 3-fache Sicherheit. Dafür sorgen das bewährte Spindel-Mutterpaket<br />

mit Gewinde-Selbsthemmung, die von MAHA<br />

entwickelte einzigartige Mutterbrucherkennung „Giraffe“ sowie<br />

die serienmässig integrierte Motorbremse.<br />

Unsere anspruchsvolle Kundschaft setzt auf unseren Qualitätsanspruch,<br />

auf unsere langjährige Erfahrung und Kompetenz.<br />

KSU A-Technik AG · Lägernstrasse 11 · 5610 Wohlen<br />

T 056 619 77 00 · F 056 619 77 11 · equipment@ksu.ch · ksu.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong>


FOKUS WASCHEN & PFLEGEN<br />

Glänzende Aussichten<br />

«Eine eigene Waschanlage<br />

lohnt sich fast immer»<br />

Autowaschanlagen sind ein lukratives Zusatzgeschäft für Garagisten und lohnen sich in fast allen Fällen, sagt<br />

Carmelo Battaglia, Category Manager Investitionsgüter bei der ESA. Aber mit der Anschaffung allein ist es noch<br />

lange nicht getan. Sandro Compagno<br />

Carmelo Battaglia, Category Manager<br />

Investitionsgüter ESA.<br />

Und wie sieht es bei den ausschliesslich intern genutzten Anlagen aus?<br />

Bei den ausschliesslich intern genutzten Waschportalen kann sich<br />

eine Anschaffung schon ab einem Dutzend gewaschenen Fahrzeugen<br />

pro Tag lohnen. Nach einer Fahrzeugreparatur oder einem Service erwarten<br />

die Automobilisten bei der Abholung ein sauberes Auto. Die<br />

Fahrt zur nächsten Waschanlage oder gar die Handwäsche rechnen<br />

sich für den Garagisten nicht. Eine solche Maschine kann einfacher<br />

ausgestattet werden und ist entsprechend günstiger.<br />

Herr Battaglia, Waschanlagen sind ein attraktives Zusatzgeschäft<br />

für viele Garagisten. Doch: Welche Anlagen eignen sich für welche<br />

Betriebsgrössen. Gibt es hier Faustregeln?<br />

Carmelo Battaglia, Category Manager Investitionsgüter ESA: Das<br />

stimmt, aber nicht alle Unternehmen mit geeigneten Standorten haben<br />

das erkannt. Eine Anlage anhand von Faustregeln zu bestimmen,<br />

ist nicht ratsam. Dazu gibt es viel präzisere Instrumente, wie beispielsweise<br />

eine Potenzialanalyse. Verbunden mit dem Know-how<br />

eines Waschanlagenanbieters, lässt sich damit sehr genau ermitteln,<br />

welche Anlage am besten geeignet ist. Schliesslich geht es ja nicht<br />

nur um die Grösse eines Betriebs, sondern um einige weitere Faktoren<br />

wie die vorgesehene Nutzung oder das Einzugsgebiet.<br />

Wann lohnt sich eine eigene Waschanlage?<br />

In fast allen Fällen. Eine korrekt dimensionierte und mit den passenden<br />

Optionen ausgerüstete Portal-Waschanlage oder Selbstbedienungsanlage<br />

ist eine lukrative Sache. Der Standort ist dabei nicht<br />

einmal der wichtigste Faktor. Wichtig ist, dass die Installation auf<br />

den ersten Blick anziehend wirkt, angefangen mit der Gebäudebeschriftung<br />

bis hin zur einwandfreien Pflege, aussen wie innen. Bei<br />

der Wagenwäsche geht es um Sauberkeit, daher ist es logisch, dass<br />

auch die Umgebung ansprechend sein muss. Fundamental ist auch<br />

das Thema Marketing. Eine sinnvoll gestaltete Homepage und regelmässige<br />

Aktionen zur Kundenbindung sind empfehlenswerte Beispiele.<br />

Einen Waschpark in den sozialen Medien darzustellen, kann<br />

zudem Wunder bewirken. Hat sich die Anlage einmal einen Namen<br />

gemacht, sind manche Automobilisten gerne auch bereit, bei schönem<br />

Waschwetter einen kleinen Umweg in Kauf zu nehmen, um dafür das<br />

erwartete Erlebnis zu erhalten.<br />

Haben Sie auch schon mal einem Garagisten von der Anschaffung<br />

einer Anlage abraten müssen?<br />

Abgesehen von den finanziellen Aspekten, ganz klar nein. Im Gegenteil.<br />

Garagisten, die neu ins Waschbusiness einsteigen und noch keine<br />

Erfahrung haben, sind oft zurückhaltend. Beim Beratungsgespräch<br />

werden ihnen alle Möglichkeiten erklärt und verschiedene Szenarien<br />

durchgespielt. Zum Maschinenmodell und der Grösse kann mit den<br />

verfügbaren Zusatzoptionen eine Anlage in eine bestimmte Richtung<br />

getrimmt werden, zum Beispiel auf Bedienkomfort, Geschwindigkeit<br />

oder Design. So kann mit einem a priori unscheinbaren Feature<br />

die Rendite im Betrieb massiv verbessert werden. Nebst der Waschanlage<br />

müssen ebenso die Restflächen beachtet werden. Diese sind<br />

ideal für Selbstbedienungsstaubsauger und Mattenklopfer geeignet.<br />

Welche häufigen Fehler beobachten Sie, wenn Sie mit Ihrem<br />

Wagen eine Waschstrasse benützen?<br />

Waschstrassen sind bei uns in der Regel bedient. Die Freundlichkeit<br />

des Personals ist dabei sehr wichtig. Häufig wird einfach nur<br />

das Geld kassiert, das Auto vorgewaschen und eingewiesen. Dabei<br />

könnte in dieser Phase einfach eine Zusatzleistung angeboten<br />

werden, die dem Betreiber Mehrumsatz bringen würde. Das einfache<br />

Anbringen einer Schutzhülle über den Heckscheibenwischer vermisst<br />

man oft. Während das Fahrzeug dann durch die Waschstrasse<br />

gezogen wird, kann man sich die Zeit nehmen, um sich das Ganze anzuschauen.<br />

Schmutzige Hallenwände und -böden, ungepflegtes Equipment,<br />

verstopfte Düsen, kaputte Beleuchtungen, herumstehende Kanister,<br />

am Boden liegende Schläuche usw. Das sind alles No-Gos,<br />

welche die Automobilisten abschrecken. Viel häufiger als Waschstrassen<br />

trifft man hierzulande Waschportale. Der Pflegezustand ist<br />

auch hier überaus wichtig. Da diese Anlagen jedoch meist ohne Bedienpersonal<br />

laufen, sind eine einfache Bedienung und Bezahlung zusätzliche<br />

wesentliche Punkte, weil die Waschkunden das selbst erle-<br />

22<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS WASCHEN & PFLEGEN<br />

Wie wichtig ist das Design einer Waschanlage für den Erfolg<br />

beim Endkunden <strong>–</strong> beispielsweise durch Licht- und Farbeffekte?<br />

Ein modernes Design, ein hochwertiges Finish und optische Effekte<br />

haben sich in den letzten Jahren bei öffentlichen Anlagen stark etabliert.<br />

Der Betreiber kann damit seine Anlage viel attraktiver gestalten<br />

und die Besucherfrequenz erhöhen.<br />

Seit 42 Jahren ist Washtec der exklusive Partner der ESA für Autowaschanlagen. Foto: ESA<br />

Die ESA vertreibt seit 40 Jahren die Waschstrassen, Portale,<br />

SB-Anlagen und Nutzfahrzeug-Waschanlagen des deutschen<br />

Herstellers Washtec. Fliessen eigentlich auch Ihre Feedbacks<br />

und jene der Garagisten in die Entwicklung ein?<br />

Mittlerweile ist Washtec seit 42 Jahren exklusiver Partner der ESA.<br />

Alle Innovationen werden gemäss den Bedürfnissen der Betreiber<br />

entwickelt. Der Schweizer Markt ist sehr affin für moderne Lösungen,<br />

daher werden unsere Inputs mit grossem Interesse entgegengenommen.<br />

<<br />

Weitere Infos unter:<br />

esa.ch<br />

digen müssen. Komplizierte, mit Tasten und Schlitzen überfrachtete<br />

Terminals, die darüber hinaus kein bargeldloses Zahlen ermöglichen,<br />

sind heutzutage nicht mehr zeitgemäss und schränken die Kundenanzahl<br />

stark ein.<br />

Wie unterstützt die ESA ihre Kunden beim Bau und beim Betrieb<br />

einer Waschanlage?<br />

Von der ersten Kontaktaufnahme eines Interessenten bis zur Inbetriebnahme<br />

unterstützt die ESA optimal in allen Bereichen. Im Dialog<br />

mit den Kunden wird die passende Anlage definiert. Dazu stehen<br />

den erfahrenen Spezialisten verschiedene effiziente Hilfsmittel bereit.<br />

Eine grosse Unterstützung sind die zahlreichen Referenzanlagen,<br />

die in allen Landesteilen besichtigt werden können. Einzigartig<br />

ist auch das eigene Planungsbüro, das im Kontakt mit den Architekten<br />

alle Komponenten präzis in die Baupläne einzeichnen kann. Bei<br />

der ESA weiss der Interessent schon in der Planungsphase sehr genau,<br />

mit welchen Kosten er rechnen muss. Für die Montage und den<br />

reibungslosen Betrieb danach sorgt der technische Kundenservice<br />

der ESA. Mehrere schweizweit stationierte Servicetechniker, die sich<br />

exklusiv mit der Autowaschtechnik befassen, stehen immer zeitnah<br />

und hilfsbereit zur Verfügung.<br />

Welche Rolle spielt die Chemie? Oder andersherum: Lässt sich jede<br />

Waschanlage mit jedem Hersteller von Waschchemie kombinieren?<br />

Die chemischen Reinigungs- und Pflegemittel spielen eine essenzielle<br />

Rolle. Die Produkte funktionieren mehr oder weniger alle, wobei grosse<br />

Vorsicht geboten ist. Glänzende Reinigungsresultate sind nicht selten<br />

auf übermässig aggressive Mittel zurückzuführen, die mit der Zeit<br />

nicht nur die Fahrzeuge, sondern ebenfalls das Equipment und die<br />

Halle in Mitleidenschaft ziehen. Zudem ist von sehr billigen Mitteln<br />

Abstand zu halten, da sie stark verdünnt sind und der Verbrauch dadurch<br />

höher ausfällt. Die ESA vertraut in diesem Bereich auf die innovativen<br />

Produkte von Sonax und Auwa. Die Partnerschaft mit Sonax<br />

dauert seit 1993. Die leistungsstarken, schonenden Reinigungs- und<br />

Konservierungsmittel für Portalwaschanlagen, Waschstrassen und<br />

SB-Waschplätze werden regelmässig in der Fachpresse ausgezeichnet.<br />

SILENCER | Beseitigt Bremsenquietschen<br />

Hochleistungstrennmittel für Scheiben- & Trommelbremsen<br />

GYSO AG | CH-8302 Kloten | CH-1023 Crissier | gyso.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong>23


WELLNESS<br />

FÜRS GETRIEBE<br />

MOTOREX DYNCO TM<br />

Moderne Automatik- und Doppelkupplungsgetriebe<br />

leisten Grosses für unsere Mobilität. Deshalb sollten<br />

wir ihnen auch die beste Pflege gönnen. Genau das<br />

macht der MOTOREX DYNCO TM beim Spülen und<br />

Oelwechsel. Erfahren Sie selbst, wie gut das vollautomatische<br />

Schmierstoff Spül- und Wechselgerät<br />

modernen Getrieben tut.<br />

PRE-FLUSH Additiv<br />

DYNCO Adapter-Set<br />

www.motorex-dynco.com


FOKUS WASCHEN & PFLEGEN<br />

Zuverlässiges Licht für Waschboxen in Garagenbetrieben<br />

Das beste Licht<br />

für schmutzige Stellen<br />

Waschboxen und Waschanlagen in Garagenbetrieben erfordern eine gute Beleuchtung, damit jede unsaubere<br />

Stelle am Fahrzeug erkannt wird. Für diesen Einsatz bietet Tamlux aus Brugg AG Rohrleuchten an, die überall<br />

dort zum Einsatz kommen, wo optimales Licht, Robustheit und Dichtheit gefragt sind. Mike Gadient<br />

Carplanet Galliker setzt an verschiedenen Standorten die Tamlux-Leuchte Kemi HI ein, hier in Aarburg. Foto: Carplanet Galliker<br />

«Die Leuchten müssen absolut dicht sein und<br />

auch mal einen Schlag mit der Hochdruckreinigerlanze<br />

wegstecken können», formuliert<br />

Marco Zemp, technischer Betriebsleiter<br />

der Garage Galliker in Aarburg AG, seine<br />

Anforderungen an Rohrleuchten in Waschboxen<br />

und Waschanlagen. Zudem müssten<br />

die Leuchten mit Hochdruck gereinigt werden<br />

können und über viele Jahre eine gleichmässige,<br />

gute Ausleuchtung der Arbeitsstätte<br />

bieten. Marco Zemp vertraut auf die Leuchte<br />

Kemi HI der Firma Tamlux. Anstelle von<br />

Leuchtstoffröhren kommen heute LED-Module<br />

mit höherer Lichtausbeute und Zuverlässigkeit<br />

zum Einsatz.<br />

Tamlux realisiert für neue und bestehende<br />

Waschanlagen individuelle Beleuchtungslösungen.<br />

Die in der Schweiz hergestellten<br />

Rohrleuchten des Unternehmens bestehen<br />

aus widerstandsfähigem Acrylglas, sind wasserdicht<br />

und mit LED-Modulen der neusten<br />

Generation ausgestattet, was in jeder Umgebung<br />

eine maximale Lichtausbeute garantiert.<br />

«Dank minimalem Wartungsaufwand<br />

eignen sich unsere Leuchten insbesondere<br />

für schwer zugängliche Stellen und bieten<br />

damit absolute Investitionssicherheit»,<br />

wirbt Tamlux-Geschäftsleiter Peter Eichenberger.<br />

Zu den Kunden gehören neben Carplanet<br />

Galliker beispielsweise das Nutzfahrzeugunternehmen<br />

Alfag in Egerkingen SO,<br />

Hugelshofer Recycling in Frauenfeld TG und<br />

weitere Garagenbetriebe.<br />

Umwelteinflüsse, mechanische Beanspruchungen<br />

und der Einsatz von Chemikalien<br />

erfordern eine Robustheit, die nur durch den<br />

Einsatz von hochwertigen Materialien erreicht<br />

werden kann. Die Zuverlässigkeit und<br />

die lange Lebensdauer sind auf die Verwendung<br />

von hochwertigen Komponenten und<br />

die aufwendige Verarbeitung zurückzuführen.<br />

Ein Drehverschluss mit innenliegender<br />

Dichtung dichtet die Leuchten, selbst<br />

beim Einsatz von Hochdruckreinigern (IP68/<br />

IP69K), gut ab. Wenn Marco Zemp die heute<br />

eingesetzten Tamlux-Produkte mit früher<br />

verwendeten Modellen vergleicht, dann<br />

lobt er insbesondere die Robustheit: «Normale<br />

Feuchtraumleuchten sind zwar günstig<br />

in der Anschaffung, werden aber schnell<br />

undicht und laufen mit Wasser voll.» Billige<br />

Rohrleuchten seien meistens aus Polycarbonat<br />

hergestellt und zerfallen nach kurzer<br />

Zeit.<br />

Rohrleuchten von Tamlux sind standardmässig<br />

in verschiedenen Längen und Ausführungen<br />

erhältlich. Mit kleinem Mehraufwand<br />

können die Leuchten auch auf eine bestehende<br />

Nische angepasst werden. Garagisten haben<br />

die Möglichkeit, massgeschneiderte Lösungen<br />

zu entwerfen. Peter Eichenberger<br />

erklärt: «Aufgrund schlanker Strukturen<br />

sind wir in der Lage, auch ausgefallene Kundenwünsche<br />

zu erfüllen.» Während an den<br />

Galliker-Standorten in Kriens LU und Aarburg<br />

Standardleuchten verwendet werden,<br />

wird in Schönbühl BE auf eine Sonderanfertigung<br />

gesetzt. «Es wurde ein spezieller Adapter<br />

hergestellt, damit die Leuchten auf den<br />

bestehenden Befestigungen der alten Fluoreszenzleuchten<br />

befestigt werden konnten», so<br />

Marco Zemp, der nun jede unsaubere Stelle<br />

im Spotlight sieht. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

tamlux.com<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong>25


FOKUS WASCHEN & PFLEGEN<br />

Erfolgreich ohne zu glänzen<br />

Worauf bei der<br />

Pflege von Mattlack<br />

zu achten ist<br />

Immer öfter sind auf unseren Strassen mattlackierte Autos zu sehen.<br />

Dieser Trend hat Vorteile, die über die coole Optik hinausgehen, birgt jedoch<br />

in der Pflege die eine oder andere Herausforderung. Sandro Compagno<br />

Ein matter Effekt<br />

wird dadurch erzeugt,<br />

dass dem Klarlack, der auch bei<br />

glänzenden Autos zum Einsatz kommt,<br />

ein Mattierungsmittel beigemischt wird.<br />

So wird der Lack stumpf und erhält sein<br />

Aussehen. Durch den zusätzlichen Aufwand<br />

bei der Herstellung und Verarbeitung<br />

sind die modischen Lackierungen bisher nur<br />

gegen Aufpreis erhältlich. Bei der Mercedes<br />

CL-Klasse beispielsweise kostet die matte<br />

Lackierung mehr als das Doppelte einer Metallic-Lackierung.<br />

Und sie hat einen weiteren<br />

Nachteil: Spot-Repair bei kleinen Carrosserie-<br />

Schäden funktioniert mit Mattlacken nicht.<br />

Für die Fahrzeugbesitzer bietet der Mattlack<br />

dafür einige Vorteile. Matte Autos sind weniger<br />

empfindlich gegenüber Staub und<br />

Schmutz als die glänzenden Modelle. Und sie<br />

müssen (nein, dürfen!) nicht poliert werden.<br />

Worauf sich die Profis in den Werkstätten<br />

und Carrosserien bei der Pflege von mattlackierten<br />

Fahrzeugen einstellen müssen, erklären<br />

die Experten des Fachs.<br />

Foto: Brabus<br />

1. Worauf ist bei der Pflege von mattlackierten<br />

Fahrzeugen zu achten?<br />

2. Wie bringe ich stärkere Verschmutzungen (z.B. Insekten<br />

oder Teer) wieder weg, ohne den Lack zu beschädigen?<br />

3. Welche Produkte eignen sich für die Pflege und Reinigung<br />

von Mattlacken?<br />

26<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


Volker Wistorf, Leiter Anwendungstechnik<br />

bei der André Koch AG<br />

1. Vom Waschen des Fahrzeugs mit einem<br />

Hochdruck- oder Dampfstrahl-Reiniger<br />

raten wir ab. Sie können das Fahrzeug in<br />

einer automatischen Waschanlage reinigen<br />

lassen. Bevorzugt werden schonend<br />

arbeitende Systeme ohne Bürsten. Generell<br />

ist bei Waschanlagen mit Bürstensystem<br />

jedoch nicht von negativen Einflüssen<br />

auf die Lackoberfläche oder Kratzempfindlichkeit<br />

auszugehen. Verzichten Sie unbedingt<br />

auf Waschprogramme mit einer abschliessenden<br />

Heisswachsbehandlung.<br />

2. Beseitigen Sie anhaftende Insekten und<br />

Vogelkot möglichst sofort durch Einweichen<br />

mit Wasser und Einsprühen<br />

mit Insektenentferner vor der Wagenwäsche.<br />

Rückstände dürfen nicht durch<br />

intensives Reiben entfernt werden. Teerspritzer<br />

oder -flecken auf der Lackoberfläche<br />

können Sie mit einem handelsüblichen<br />

Teerentferner beseitigen.<br />

3. Verwenden Sie zur Lackpflege keine<br />

handelsüblichen Lackreiniger, Schleifund<br />

Polierprodukte sowie Glanzkonservierer<br />

(Wachs). Diese können die Lackoberfläche<br />

beschädigen.<br />

Marco Gorisek, Product Management &<br />

Export Activities bei der Riwax AG<br />

1. Wichtig ist, dass keine Poliermaschinen<br />

verwendet werden. Auch raten wir von<br />

Waschanlagen ab und empfehlen die Handwäsche<br />

von mattlackierten Fahrzeugen.<br />

2. Wichtig zu beachten bei mattlackierten<br />

Fahrzeugen ist, dass das Fahrzeug von<br />

Hand gepflegt wird. Verschmutzungen<br />

von Insekten oder Teer können mit den<br />

folgenden Produkten mühelos entfernt<br />

werden: Clean Clay Cloth (Reinigungsknete<br />

fürs mühelose Entfernen von unerwünschten<br />

Ablagerungen), Bitum<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong><br />

Weitere Infos unter:<br />

andrekoch.ch<br />

Weitere Infos unter:<br />

riwax.ch<br />

Clean (Teerentfernung), Insect Clean (Insekten-Entferner)<br />

3. Folgende Produkte aus der Riwax-Palette<br />

wurden speziell für mattlackierte Fahrzeuge<br />

entwickelt: Mat Clean für die Reinigung<br />

und Mat Protect für die Versiegelung.<br />

Weitere Infos unter:<br />

thommen-furler.ch<br />

Detlef Eichholz, Leiter Anwendungstechnik<br />

Thommen-Furler AG<br />

1. Man sollte aufgrund des Aufbaus des<br />

Mattlacks Wert auf eine schonende Autowäsche<br />

legen. Mattlacke dürfen daher<br />

nicht poliert werden, da die Oberflächenstruktur<br />

dadurch zerstört wird. Der<br />

Lack ist an den polierten Stellen nicht<br />

mehr matt, sondern glänzt. Die Verwendung<br />

von Wachsen, Polituren, kratzenden<br />

Schwämmen sowie von aggressiven<br />

Medien (Reiniger, Öle, Fette etc.) muss<br />

vermieden werden. Die Benutzung einer<br />

Waschanlage ist auszuschliessen.<br />

2. Grundsätzlich können alle Insektenentferner<br />

verwendet werden, da diese meist<br />

keinen pH-Wert von 11 übersteigen und somit<br />

nicht stark alkalisch eingestellt sind.<br />

Zum Entfernen von mineralölbasierten Verschmutzungen<br />

wie zum Beispiel Teer und<br />

Bitumen sollte man spezielle, für matte Lacke<br />

freigegebene Lösemittel verwenden beispielsweise<br />

Eulex M von Koch-Chemie.<br />

3. Thommen-Furler setzt auf die Produkte<br />

von Koch-Chemie, das seine Produkte<br />

in zwei Serien aufteilt. Die weisse Serie,<br />

sprich weisse Flaschen und Kanister, sind<br />

die Produkte für Gewerbekunden. Hieraus<br />

sind grundsätzlich alle Produkte für Mattlacke<br />

geeignet. Auszunehmen sind Versiegelungsprodukte<br />

(mit Ausnahme des<br />

NanoMagicShampoos), Lösemittel (mit<br />

Ausnahme von Eulex M) und Polituren.<br />

Die blaue Serie, bestehend aus 10 Produkten<br />

für den Privatkunden, ist komplett für<br />

Mattlacke geeignet. Ausnahmen bilden<br />

die Politur ShineSpeedPolish und das Finish-Spray<br />

AllroundQuickShine, die für<br />

Mattlacke nicht geeignet sind. <<br />

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Schonendem Bürstenmaterial<br />

Rundum-Hochdruck (On Board)<br />

Effizientem Gebläse<br />

Und vielem mehr!<br />

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Waschbreite<br />

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2700 mm<br />

für die Imagepflege<br />

der Schweren<br />

Speziell entwickelt für<br />

Leichte Nutzfahrzeuge mit Hoch-,<br />

und Superhochdach mit Aufbauten,<br />

Camper, Kleinbusse und auch für kleinere<br />

Fahrzeuge einsetzbar<br />

Die neue Waschanlagen-Generation<br />

Sei es<br />

Bus, Sattelschlepper, Camion<br />

Verschiedenste Aussenspiegel,<br />

Spoiler, Kühlgeräte<br />

Mit oder ohne Hebebühne<br />

Mit oder ohne Anhänger<br />

Die STARTRUCK wäscht alles<br />

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FOKUS WASCHEN & PFLEGEN<br />

Carbesa<br />

carbesa.ch<br />

Autopolitur: Einfach, effizient und professionell<br />

pd. Bei der professionellen Aufbereitung gilt es, Schleifriefen, Mikrokratzer<br />

und Staubeinschlüsse möglichst effizient zu beseitigen.<br />

Mit der innovativen IPT-Technologie (Intelligent Powder Technology)<br />

von Scholl Concepts ist dies mit dem Einsatz von nur zwei Produkten<br />

möglich. Mit der S2 Black mit enormer Abtragsleistung bei minimaler<br />

Staubentwicklung sowie hervorragenden Hochglanz-Eigenschaften<br />

lassen sich äusserst tiefe Lack-Irritationen in Sekundenschnelle<br />

entfernen. Die Hochleistungs-Schleifpaste lässt sich sowohl auf<br />

rotierenden als auch exzentrischen Poliermaschinen verarbeiten.<br />

Für ein optimales Resultat empfiehlt sich die Verarbeitung mit<br />

dem innovativen und patentierten Spider Pad.<br />

Die E3000 Endfinish Paste ist ein Garant für ein perfektes Ergebnis<br />

auf dunklen Autolacken. Hologramme und Schleier aus vorgelagerten<br />

Polierprozessen können damit mühelos und nachhaltig in nur einem<br />

Schritt beseitigt werden. Zum Schutz vor erneuter Verunreinigung<br />

bietet Scholl eine äusserst beständige und seidenmatte Glanzversiegelung<br />

«Neo» auf Polymerbasis, die für Lack, Chrom, Gummi und<br />

unlackierte Kunststoffteile geeignet ist. Dieses breite Einsatzspektrum<br />

führt zu enormen Zeitvorteilen. Nebst der Versiegelungsqualität<br />

überzeugt auch die schnelle Anwendung: «Neo» auf das nasse<br />

Fahrzeug aufsprühen, abwaschen, trockenreiben <strong>–</strong> und fertig.<br />

Alle Produkte von Scholl finden Sie bei shop.carbesa.ch. <<br />

Effizientes Polieren mit den Polituren und dem patentierten Spider Pad von Scholl<br />

Concepts. Foto: Carbesa<br />

Mewa Service AG<br />

mewa.ch<br />

Das saugstarke Mewa-Putztuch kann bis zu 50-mal nach dem Waschen wieder<br />

eingesetzt werden. Foto: Mewa<br />

Mewa empfiehlt sich für eine Dienstleistung, die auf besondere Weise<br />

zur Abfallvermeidung beiträgt: das wiederverwendbare Putztuch im<br />

Mietsystem. Das auf unterschiedliche Anwendungen abgestimmte<br />

Putztuch-Sortiment bietet ein breites Einsatzspektrum für Industrie,<br />

Autowerkstätten und Handwerksbetriebe. Und der passende Safety<br />

Container für die Lagerung und den Transport der Tücher wird gleich<br />

mit zur Verfügung gestellt. Darin lassen sich die Tücher bis zur Abholung<br />

platzsparend, sicher und rechtskonform aufbewahren. Die<br />

sauberen Putztücher werden im verschlossenen Container angeliefert,<br />

die verschmutzen Tücher durch die Servicefahrer zurück in die<br />

Betriebe von Mewa gebracht und gewaschen, bevor sie den Kunden<br />

wieder zur Verfügung gestellt werden.<br />

Das wiederverwendbare Putztuch:<br />

Ökologisch sauber, ökonomisch sinnvoll<br />

pd. Dank der Versorgung mit hygienisch einwandfreien Mehrwegputztüchern<br />

leistet Mewa als externer Dienstleister einen wichtigen<br />

Beitrag, dass Betriebe in Industrie und Handwerk ihre Arbeit machen<br />

können, Maschinen weiterlaufen und Fahrzeuge instandgehalten und<br />

gereinigt werden. Der Einsatz von wiederverwendbaren Industrieputztüchern<br />

bedeutet zudem eine Zeit- und Kosteneinsparung, die mit<br />

den gestiegenen Anforderungen an die Produktionstechnik und einer<br />

umweltorientierten Unternehmensführung einhergeht.<br />

«Unternehmen, die sich für Mewa entscheiden, können sich auf ein<br />

Full-Service-System verlassen, bei dem sie immer die richtige Menge<br />

an sauberen Putztüchern verfügbar haben. Damit produzieren sie<br />

weit weniger Abfall und schonen wertvolle Ressourcen. Der im Vergleich<br />

zu Einwegmaterialien attraktive Preis ist ein weiterer nicht zu<br />

vernachlässigender Pluspunkt für Unternehmen», bekräftigt George<br />

Lazar, kaufmännischer Geschäftsführer bei Mewa Schweiz. <<br />

28<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


Wir feiern 75 Jahre.<br />

Feiern Sie mit uns!<br />

Seit 75 Jahren sind wir als Lieferant im Bereich Auto Ersatzteile<br />

und Zubehör für Sie im Einsatz. Profitieren Sie im Jubiläumsjahr<br />

<strong>2021</strong> jeden Monat von unserer Jubiläumsaktion*.<br />

Wir danken unseren Partnern herzlich für die Unterstützung unserer Jubiläumsaktion:<br />

* Details zu den Bedingungen und Aktionen erfahren Sie<br />

über unseren Newsletter. Einfach QR Code scannen und<br />

Newsletter kostenlos abonnieren.


FOKUS BATTERIEN/LICHT/ZUBEHÖR<br />

Bereits heute ist jede dritte<br />

verbaute Batterie in einem Fahrzeug<br />

eine Start-Stopp-Batterie.<br />

Fotos: Banner<br />

EFB- und AGM-Technologie: Welche Batterie für welche Anwendung?<br />

Starterbatterie stärker gefordert<br />

Bei Fahrzeugen mit Start-Stopp-Automatik kommen grundsätzlich zwei unterschiedliche Batterietechnologien<br />

zur Anwendung, je nach Energiebedarf und geforderter Rüttel- beziehungsweise Zyklenfestigkeit. Jürgen<br />

Leibinn, Landesverkaufsleiter der Banner Batterien Schweiz AG, erklärt, worauf Garagisten achten müssen.<br />

Mike Gadient<br />

Worin liegen die Unterschiede zwischen<br />

einer konventionellen Starterbatterie und<br />

einer Start-Stopp-Batterie?<br />

Jürgen Leibinn: Eine konventionelle Starterbatterie<br />

ist grundsätzlich dafür konzipiert,<br />

einen kurzen, hohen Energieschub zu<br />

liefern. Sobald der Motor läuft, sorgt das<br />

Ladesystem des Fahrzeugs dafür, dass die<br />

aus der Batterie entnommene Energie wieder<br />

nachgeladen wird und versorgt alle anderen<br />

elektrischen Verbraucher. Eine Start-<br />

Stopp-Batterie ist für wesentlich mehr als<br />

den reinen Motorstart verantwortlich: Sie<br />

versorgt die verschiedenen elektrischen<br />

Verbraucher mit Energie, wenn der Motor<br />

nicht läuft und trotzdem die komplette<br />

Bordnetzversorgung inklusive nächstem<br />

Startvorgang sichergestellt werden muss.<br />

Das bedeutet, dass sich die Technik und<br />

Jürgen Leibinn, Landesverkaufsleiter<br />

Banner Batterien Schweiz.<br />

die Komponenten einer Start-Stopp-Batterie<br />

von denen einer konventionellen Starterbatterie<br />

unterscheiden.<br />

Was sind die Konsequenzen, falls in ein<br />

Fahrzeug mit Start-Stopp-Technologie<br />

irrtümlich eine konventionelle Nassbatterie<br />

verbaut wird?<br />

Fahrzeuge mit Start-Stopp-Funktion stellen<br />

höhere Anforderungen an die verwendete<br />

Starterbatterie. Dies gilt für einfachere<br />

Start-Stopp-Systeme mit EFB-Batterie<br />

genauso wie für hochentwickelte Start-<br />

Stopp-Systeme mit AGM-Batterie und Rekuperation.<br />

Wird in ein Fahrzeug eine konventionelle<br />

Nassbatterie verbaut, können<br />

verschiedenste Fehler und Probleme entstehen:<br />

Totalausfall der Batterie, Ausfall des<br />

Start-Stopp-Systems oder/und Ausfall diverser<br />

Fahrzeugfunktionen wie die Klimaanlage<br />

oder Sitzheizung.<br />

Was ist beim Upgrading einer EFB- zur<br />

AGM-Batterie zu berücksichtigen?<br />

Der Einbauort und daraus resultierend die<br />

maximale Umgebungstemperatur. EFB-<br />

Batterien sind meistens direkt im Motorraum<br />

verbaut, Ausnahmen bestätigen die<br />

Regel. AGM-Batterien sind des öfteren im<br />

AEROLIFT - ABARTH - ALFA ROMEO - BANNER - BRIDGESTONE - CASTROL - CFC - CHRYSLER - CONTINENTAL - DAIHATSU - DODGE - DUNLOP<br />

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FOKUS BATTERIEN/LICHT/ZUBEHÖR<br />

Kofferraum oder auch im Fahrgastraum<br />

verbaut. In letzter Zeit bei einigen Autoherstellern<br />

aber auch vermehrt im Motorraum,<br />

eher abseits vom Motorblock und mit<br />

Thermoschutzhülle ausgestattet. Bei der<br />

AGM-Batterie muss ein aufschaukeln der<br />

thermischen Belastung durch hohe Umgebungstemperaturen<br />

vermieden werden. Aus<br />

diesem Grund darf die Umgebungstemperatur<br />

nicht höher als +55 Grad Celsius sein.<br />

+85 Grad Celsius, im Motorraum vor allem<br />

im Sommer kein unüblicher Wert, wird pro<br />

Tag für maximal 3 Stunden als unkritisch<br />

angesehen. Sonst kann dies den Totalausfall<br />

der AGM-Batterie bewirken, denn der<br />

Separator trocknet aus und die Gitter können<br />

extrem korrodieren.<br />

Das bedeutet?<br />

Direkt neben dem Motorblock beziehungsweise<br />

dem Verbrennungsmotor ist die hitzeunempfindlichere<br />

EFB-Batterie mit montierter<br />

Thermoschutzhülle zu bevorzugen,<br />

falls diese bereits ab Werk als Originalbatterie<br />

verbaut war.<br />

Wie sieht aus Ihrer Sicht die Zukunft der<br />

Batterien aus?<br />

Die Zurückdrängung des Verbrennungsmotors<br />

ist ein Aspekt, mit dem sich die<br />

Banner Gruppe aktuell und künftig weiter<br />

auseinandersetzen muss. Unter den<br />

Automobilherstellern sehe ich eine deutliche<br />

Entwicklung in Richtung E-Mobilität.<br />

Aber: Verbrennungsmotoren, die neu auf<br />

den Markt kommen, stellen nach wie vor<br />

einen sehr beträchtlichen Anteil am Gesamtmarkt<br />

dar. Gekoppelt mit einer durchschnittlichen<br />

Fahrzeugnutzungsdauer von<br />

10 bis 15 Jahren ist auch der Nachrüstmarkt<br />

für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren<br />

weiterhin beträchtlich. Genauso gibt es gerade<br />

im Bereich der Fern-LKW keine wirklichen<br />

Alternativen zum Verbrennungsmotor,<br />

hier sieht die Banner Gruppe auch in<br />

Zukunft grosse Wachstumsmöglichkeiten<br />

für Starterbatterien. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

bannerbatterien.com<br />

EFB-Batterie<br />

Die EFB-Technologie (Enhanced Flooded<br />

Battery) wird vor allem bei einfacheren<br />

Start-Stopp-Systemen und generell bei<br />

Fahrzeugen mit hohem Energiebedarf<br />

eingesetzt. Vorrangig bei Kleinwagen bis<br />

zur oberen Mittelklasse. Die EFB-Batterie<br />

ist eine Weiterentwicklung der konventionellen<br />

Nassbatterie und ermöglicht bis<br />

zu 270 000 Motorstarts. Durch spezielle<br />

Massezusätze und der Verwendung einer<br />

Vliesauflage (Plate Scrims) erfährt die<br />

Aktivmasse zusätzlichen Halt.<br />

Die Batterie kommt auch im Nutzfahrzeugbereich<br />

zum Einsatz und erreicht eine<br />

hohe Rüttelfestigkeit und im Vergleich<br />

zu herkömmlichen Starterbatterien eine<br />

doppelt so lange Zyklenlebensdauer. Wird<br />

im Fahrzeug auch Rekuperation betrieben,<br />

so arbeitet die EFB-Batterie künstlich auf<br />

einem niedrigeren Ladezustand (State of<br />

Charge bei ca. 70%). Je nach Fahrprofil<br />

würde eine konventionelle Nassbatterie bei<br />

dieser Anwendung innerhalb von wenigen<br />

Monaten defekt sein, aufgrund der hohen<br />

zyklischen Belastung.<br />

Ist ein Fahrzeug serienmässig mit einer<br />

EFB-Batterie ausgestattet, darf diese<br />

beim Austausch mit einer EFB-Batterie<br />

oder unter bestimmten Umständen mit<br />

einer AGM-Batterie ersetzt werden <strong>–</strong> in<br />

identischem Gehäuse und ähnlicher<br />

Leistungsklasse. Beim Technologieupgrade<br />

von der EFB- zur AGM-Batterie ist bei<br />

manchen Start-Stopp-Fahrzeugen mit<br />

Batteriemanagementsystem jedoch ein Anlernen<br />

der neuen Batterie erforderlich.<br />

AGM-Batterie<br />

Die AGM-Technologie (Absorbent Glass<br />

Mat) wird vor allem bei Start-Stopp-<br />

Systemen mit höchstem Energiebedarf<br />

und Bremsenergierückgewinnung<br />

eingesetzt. Vorrangig bei Mittel- und<br />

Oberklassefahrzeugen bis hin zur Luxusklasse.<br />

Unter AGM versteht man eine Rekombinationsbatterie,<br />

die für bis zu 360 000<br />

Motorstarts hält.<br />

Das Funktionsprinzip ist simpel: Ein<br />

Glasvlies-Separator nimmt die Säure auf<br />

und lässt ausreichend Poren frei, um eine<br />

Sauerstoffdiffusion von der positiven zur<br />

negativen Platte zu ermöglichen. An der<br />

negativen Platte verbindet sich der Sauerstoff<br />

mit Blei zu Bleioxid. In weiterer Folge<br />

reagiert dieses Bleioxid mit der Schwefelsäure<br />

zu Bleisulfat, wobei Wasser als<br />

Reaktionsprodukt anfällt. Durch die Ladung<br />

wird das Bleisulfat wieder zu metallischem<br />

Blei umgewandelt. Die Folge: kein Wasserverlust.<br />

Wird im Fahrzeug auch Rekuperation<br />

betrieben, so arbeitet die AGM-Batterie<br />

künstlich auf einem niedrigeren Ladezustand<br />

(State of Charge bei ca. 70%). Je<br />

nach Fahrprofil würde eine konventionelle<br />

Nassbatterie bei dieser Anwendung innerhalb<br />

von wenigen Monaten defekt sein,<br />

aufgrund der hohen zyklischen Belastung.<br />

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FOKUS BATTERIEN/LICHT/ZUBEHÖR<br />

Die Nachfrage nach Autobatterien ist in den letzten 15 Monaten klar gestiegen. Foto: Istock<br />

Energiekrise?<br />

Batterien als Verkaufsschlager <strong>–</strong><br />

dank Homeoffice<br />

Wer im Homeoffice sitzt, der schränkt seinen Aktionsradius drastisch ein. Statt täglich von der Agglomeration<br />

in die Stadt ins Büro zu fahren, führt der Arbeitsweg vom Schlafzimmer via Kaffeemaschine in der Küche an<br />

den Computer. Mit spürbaren Auswirkungen auf das Autogewerbe. Sandro Compagno<br />

So melden die grossen Schweizer Zulieferer unisono<br />

einen reissenden Absatz von Autobatterien<br />

während der letzten 15 Monate. «Ein deutlich<br />

zweistelliges Plus», stellt Sébastien Moix<br />

fest, Marketingdirektor der Swiss Automotive<br />

Group (SAG). «Die Nachfrage ist klar gestiegen»,<br />

sagt Matthias Krummen, Leiter Management<br />

Services und Kommunikation der ESA.<br />

Gar von «40 bis 50 Prozent» mehr verkauften<br />

Batterien in gewissen Monaten spricht Marcel<br />

Stocker, Leiter Automotive bei der Hostettler<br />

Autotechnik AG.<br />

«Glücklicherweise hatten wir letztes Jahr volle<br />

Lager, so dass wir die Garagisten immer beliefern<br />

konnten», sagt Marcel Stocker, räumt aber<br />

ein, dass nicht jeder Typ von jeder Hostettler-<br />

Marke jederzeit lieferbar war. «Die Nachfrage<br />

war zeitweilig schlicht zu gross.» Bei der ESA<br />

gab es zu Beginn des Jahres für wenige Batterietypen<br />

Lieferengpässe. Matthias Krummen:<br />

«Dank unseres breiten Angebots sowie der Beschaffungs-<br />

und Logistikleistung fanden unsere<br />

Kunden aber stets eine passende Alternative.»<br />

Auch die SAG musste improvisieren. Sébastien<br />

Moix: «Aber mit unseren Premium-Brands Exide<br />

und Varta waren wir immer lieferfähig.» Die<br />

Batterie sei wohl das einzige Ersatzteil, das von<br />

der Corona-Pandemie profitiert hat, sagt Sébastien<br />

Moix mit einem Augenzwinkern.<br />

Herr und Frau Schweizer haben ihre individuelle<br />

Mobilität vor allem im Lockdown im Frühjahr<br />

2020 deutlich eingeschränkt (siehe Box).<br />

Das bedeutet aber nicht zwingend, dass die Anzahl<br />

Fahrten im gleichen Umfang sank wie die<br />

zurückgelegten Kilometer. Sébastien Moix: «Die<br />

Leute sind auch im Lockdown gefahren, aber<br />

deutlich kürzere Strecken.» Mit der Folge, dass<br />

gerade ältere Batterien mit einer geringeren Ladegeschwindigkeit<br />

auf dem Weg beispielsweise<br />

ins Einkaufszentrum und zurück nicht ausreichend<br />

laden konnten <strong>–</strong> und irgendwann<br />

schlapp machten. Neben dem Mobilitätsverhalten<br />

während der Pandemie hätten dem Batteriemarkt<br />

auch die meteorologischen Bedingungen<br />

im Winter 2020/21 in die Karten gespielt,<br />

ergänzt Matthias Krummen und spricht damit<br />

auf die beiden zwar kurzen, aber knackigen Kältewellen<br />

Mitte Januar und Mitte Februar an.<br />

Nicht nur die grossen Zulieferer kennen sich<br />

gut aus mit Batterien, sondern auch der TCS.<br />

Seit Jahren führen die Batteriepannen die Statistiken<br />

des TCS mit rund 40 Prozent aller Pannen<br />

an. «Im Jahr 2020 konnten wir nach dem<br />

Lockdown in den Monaten April und Mai<br />

einen deutlich höheren Anteil der Batteriepannen<br />

feststellen», sagt Mediensprecherin Sarah<br />

Wahlen. So stieg der Anteil der Batteriepannen<br />

im April 2020 auf 53,1% (April 2019: 39,2%) und<br />

betrug im Mai immer noch 43,6% (Mai 2019:<br />

34,8%). Was das in absoluten Zahlen bedeutet<br />

und darüber, wie viele Batterien seine Pannenhelfer<br />

jährlich austauschen, macht der TCS keine<br />

Aussagen. Mittlerweile habe sich die Anzahl<br />

der Pannen wegen defekter oder entladener Batterien<br />

wieder stabilisiert, sagt Sarah Wahlen:<br />

«Normalerweise gibt es Spitzen in den kalten<br />

Jahreszeiten sowie in grossen Hitzemonaten.»<br />

Das Mobilitätsverhalten in der<br />

Pandemie<br />

Seit Beginn der Covid-19-Pandemie untersucht<br />

das Marktforschungsunternehmen<br />

Intervista das Mobilitätsverhalten in der<br />

Schweiz. Wenig überraschend hatte<br />

der Lockdown im März 2020 drastische<br />

Folgen auf das Verkehrsaufkommen<br />

auf unseren Strassen (siehe Grafik S.33).<br />

Der Mittelwert der zurückgelegten<br />

Tagesdistanz ging von rund 45 Kilometern<br />

Mitte Februar 2020 auf deutlich unter 20<br />

Kilometer von Mitte März bis Mitte April<br />

2020 zurück. Im Sommer erreichten diese<br />

Tagesdistanzen wieder «Vor-Covid-Werte»,<br />

sanken mit den bundesrätlichen Massnahmen<br />

Ende Oktober aber wieder deutlich<br />

ab. Interessant ist dabei die Entwicklung<br />

der einzelnen Verkehrsmittel: Während<br />

die zurückgelegten Distanzen mit Auto<br />

und Motorrad mittlerweile sogar grösser<br />

sind als vor der Pandemie, hat sich der<br />

öffentliche Verkehr praktisch halbiert.<br />

Dies geht aus dem aktuellen «Mobilitäts-<br />

Monitoring Covid-19» hervor, der am 1. Juni<br />

<strong>2021</strong> veröffentlicht wurde.<br />

Auch das Bundesamt für Strassen (Astra)<br />

veröffentlichte seit Beginn der Pandemie<br />

wöchentlich eine Auswertung der Verkehrsentwicklung<br />

an zehn ausgesuchten<br />

Messstellen der Schweizerischen automatischen<br />

Verkehrszählungen (SASVZ).<br />

Diese Zählungen stützen die Statistiken des<br />

«Mobilitäts-Monitoring Covid-19». Mit dem<br />

Lockdown Mitte März 2020 nahm das Verkehrsaufkommen<br />

deutlich ab. Besonders<br />

stark war dieser Rückgang auf der Nord-<br />

Süd-Achse: 80 Prozent weniger Fahrzeuge<br />

am Gotthard, 88 Prozent weniger am San<br />

Bernardino. Auch in Renens/Lausanne<br />

(-59%), in Bern und Würenlos (je -40 Prozent)<br />

ging das Aufkommen deutlich zurück.<br />

32<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS BATTERIEN/LICHT/ZUBEHÖR<br />

Ob eine Batterie ausfalle, hänge nicht vom Typ<br />

der Batterie ab, sondern von deren Alter, so Mediensprecherin<br />

Wahlen. «Fahrzeuge mit einem<br />

Start-Stopp-System benötigen aber AGM- oder<br />

EFB-Batterien, die unter Umständen anfälliger<br />

auf Tiefentladungen sind.» Eine solche kann entstehen,<br />

wenn das Fahrzeug länger nicht genutzt<br />

wird <strong>–</strong> wie beispielsweise während des Lockdowns.<br />

Solche Tiefentladungen können einen<br />

frühzeitigen Ersatz der Batterien nötig machen.<br />

Auch elektrische Verbraucher wie Licht, Heizung<br />

oder Radio sollten nie längere Zeit bei abgeschaltetem<br />

Motor laufen. Und Sitzheizung oder -ventilation<br />

sollten während der Fahrt nur so lange<br />

wie möglich genutzt werden.<br />

Ein weiterer Grund für eine Tiefentladung kann<br />

in der mangelnden Achtsamkeit der Autobesitzerinnen<br />

und -besitzer liegen: Man vergisst das<br />

Licht im Auto zu löschen oder <strong>–</strong> was viele Automobilisten<br />

nicht wissen <strong>–</strong> man schliesst oder<br />

verriegelt die Türen nicht richtig, was dazu führt,<br />

dass verschiedene Steuergeräte eine Zeit lang aktiv<br />

bleiben und der Batterie Strom entziehen. <<br />

Tagesdistanzen nach Verkehrsmittelnutzung<br />

Ankündigung Lockdown Massnahmen Bundesrat Verstärkte Massnahmen<br />

Werte 7-Tage-Schnitt<br />

Ø-Tagesdistanzen in km<br />

Auto und Motorrad Öffentlicher Verkehr (Zug, Tram, Bus) Zu Fuss Anderes (Fahrrad, Bergbahn, Schiff etc.)<br />

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FOKUS BATTERIEN/LICHT/ZUBEHÖR FOKUS<br />

Das Zerlegen eines Akkus in seine Einzelteile ist nicht nur zeitaufwendig, sondern<br />

erfordert auch spezielle Schutzmassnahmen. Foto: Renault<br />

Batteriereparatur und -recycling in der Autobranche<br />

Mühsamer Start ins zweite Leben<br />

Batterien von Elektro- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen bergen kostbare Rohstoffe. Einschmelzen oder auf<br />

Deponien schmeissen, das war gestern. Immer mehr Hersteller versuchen, die wertvollen Rohstoffe wie Kobalt,<br />

Nickel, Mangan und Lithium heute zu recyclieren oder suchen nach neuen Verwendungszwecken für die<br />

Batteriezellen, um ihnen so ein zweites Leben ausserhalb des Autos zu schenken. Jürg A. Stettler<br />

Immer mehr Hersteller streben nach einem ganzheitlichen Ansatz<br />

für den Lebenszyklus der wertvollen Autobatterien. Doch der genaue<br />

Weg ist dabei noch unklar. Zum einen rückt die Reparatur von First-<br />

Life-Batterien in den Fokus, um ihre Lebensdauer im Fahrzeug selbst<br />

zu verlängern. Zum anderen sind aber auch diverse Marken mit der<br />

Entwicklung von Second-Life-Anwendungen für die Energiespeicherung<br />

beschäftigt. Denn die leistungsfähigen Autobatterien sind wichtige<br />

Bausteine für eine nachhaltigen Energiewirtschaft, vor allem als<br />

Grossspeicher innerhalb der Stromnetze. In den gebrauchten Akkus<br />

lässt sich in Phasen eines Energieüberangebots Strom zwischenlagern<br />

und das Netz so stützen.<br />

VW-Konzernchef Herbert Diess gibt zu bedenken: «Auch nach einem<br />

normalen Autoleben von 200 000 bis 300 000 Kilometern wird die<br />

Batterie mit Abstand die wertvollste Komponente des Autos bleiben<br />

und nach dem Autoleben voraussichtlich noch mehrere Jahre in stationären<br />

Speichern eingesetzt werden.» Und danach können die Batterien<br />

von Elektro- und Plug-in-Hybrid-Modellen immer noch als eine<br />

nachhaltige Versorgungsquelle für strategische Batterierohstoffe genutzt<br />

werden, was klar günstiger und nachhaltiger ist als der Neuabbau.<br />

Einen Ansatz zur Wiederverwendung von Batterien von Elektroautos<br />

hatte Renault <strong>–</strong> neben der Reparatur in der Schweiz (siehe Box)<br />

<strong>–</strong> bereits vor zwei Jahren vorgestellt: Die Franzosen nutzen die alten<br />

Akkus für elektrische Touristenmotorboote auf der Seine und schenken<br />

ihnen so ein zweites Leben. Alte Zoe-Akkus eigenen sich aber<br />

auch als stationäre Energiespeicher. Und das neueste Projekt geht in<br />

den Bereich Third Life, denn Renault liefert die Akkus dem Recyclingspezialisten<br />

Veolia, der sie auseinanderbaut. Die Materialien werden<br />

getrennt und zur Reinigung an Chemiefirmen übergeben, die dann die<br />

teuren Rohstoffe wieder nutzbar machen. Der VW-Konzern hat dazu<br />

in seinem Werk im deutschen Salzgitter nun neben einer Anlage zur<br />

Batteriezellenfertigung eine Recyclinganlage aufgebaut. Denn vor allem<br />

die Mehrfachnutzung der vier Rohstoffe Nickel, Mangan, Kobalt<br />

und Lithium ist heute auch für die CO 2<br />

-Bilanz eines Unternehmens<br />

entscheidend geworden. Ziel von VW ist die industrialisierte Rückgewinnung<br />

wertvoller Rohmaterialien mit einer Wiederverwertungsquote<br />

von mehr als 90 Prozent.<br />

34 <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS BATTERIEN/LICHT/ZUBEHÖR<br />

Die VW-Tochter Audi dagegen will gebrauchte Lithium-Ionen-Batterien<br />

in ihren reservierbaren Schnellladestationen mit angeschlossenem<br />

Loungebereich, den sogenannten Audi-Charging-Hubs, einem<br />

zweiten Verwendungszweck zuführen. Die Akkus stammen aus zerlegten<br />

Entwicklungsfahrzeugen und bilden einen rund 2,45 MWh<br />

grossen Stromspeicher. Da die Akkus auch als Pufferspeicher für<br />

Gleichstrom genutzt werden, machen sie eine aufwendige Infrastruktur<br />

mit Hochspannungszuleitung und teuren Transformatoren überflüssig.<br />

Batterien von Audi-Elektromodellen werden, statt der vorzeitiger<br />

Verwertung, auch PR-wirksam für Entwicklungsprojekte in<br />

Indien eingesetzt. Hier wurden sie zu einem Solar-Nano-Grid zusammengebaut.<br />

Der Prototyp ermöglicht es derzeit rund 50 Händlern<br />

oder Kleingewerbe-Treibenden, auch bei Dunkelheit ihrer Arbeit<br />

nachzugehen.<br />

Andreas Salewsky (r.), Werkleiter Volkswagen Group Components Salzgitter, nahm<br />

die Pilotanlage Batterie-Recycling gemeinsam mit dem Betriebsratsvorsitzenden Dirk<br />

Windmüller in Betrieb. Foto: VW<br />

Skoda dagegen bietet nach Abschluss eines erfolgreichen Pilotprojekts<br />

in Prag europäischen Vertragshändlern einen innovativen Energiespeicher<br />

an. Er besteht aus bis zu 20 Batterien aus Plug-in-Hybridmodellen<br />

mit jeweils 13 kWh oder aus fünf 82-kWh-Akkus des<br />

reinelektrischen Enyaq. Der Speicher ist individuell skalierbar, die<br />

Batterien lassen sich bei Bedarf mit wenigen Handgriffen auswechseln.<br />

Mit dem Speicher können Schnellladestationen versorgt oder<br />

überschüssiger Strom, etwa aus einer Photovoltaikanlage des Garagisten,<br />

zwischengelagert werden. Der Garagist kann den Strom zudem<br />

nutzen, um Schauraum oder Werkstatt zu beleuchten oder zu klimatisieren.<br />

In den kommenden Jahren könnten gemäss Skoda mehr als<br />

4000 dieser nachhaltigen Powerstationen aus Alt-Akkus entstehen.<br />

Dank einer anderen Innovation könnten Autobatterien künftig sogar<br />

leichter zu recyceln sein. Denn Experten des Engineering-Dienstleisters<br />

IAV schlagen vor, dass ein Akkugehäuse aus Stahl anstelle von<br />

Alu zum Einsatz kommt. Dieser ist besser von den anderen Materialien<br />

zu trennen und lässt sich mit geringerem Energieeinsatz weiterverarbeiten.<br />

Und um das Zerlegen der Akkus zu vereinfachen, sollen<br />

statt Schrauben künftig Klick- und Steckverbindungen genutzt werden.<br />

Ob Ansätze für ein zweites oder drittes Leben respektive Recycling,<br />

genau wie die Elektromobilität selbst, nimmt der Batteriebereich<br />

in der Autobranche aktuell sehr viel Fahrt auf und dürfte auch<br />

für Garagisten bald weitere spannende Optionen bieten. <<br />

In Indien entstehen Solar-Nano-Grids mit Audi-E-tron-Batteriemodulen. Foto: Audi<br />

Batterie-Reparatur-Werkstatt in der Schweiz<br />

Auch in der Schweiz gibt es bereits seit über einem Jahr eine<br />

erfolgreiche Batterie-Reparatur-Werkstätte. Der Aufbereitungs- und<br />

Transportpartner Galliker Transport AG hat sie im luzernischen Nebikon<br />

LU für Renault aufgebaut und dort 2020 bereits 60 Batterien repariert.<br />

Denn meist reicht es schon, einzelne defekte oder nicht mehr optimal<br />

arbeitende Zellen oder Batterie-Module auszutauschen, um einem<br />

Elektro-Flitzer wieder zu Saft zu verhelfen. Das Reparaturzentrum in<br />

Nebikon kümmert sich auch um den Austausch von Sicherungen, Relais<br />

und Dichtungen oder überprüft Verbindungspunkte an den Batterien.<br />

Zudem kann es Steuergeräte des Batterie-Managements austauschen.<br />

Inzwischen nutzt auch Hyundai das Know-how der Spezialisten und<br />

arbeitet bei der Batteriereparatur mit Galliker Transport AG zusammen.<br />

Ein cleveres Energiespeichersystem aus gebrauchten Batterien von Skoda-Modellen speichert nachhaltig erzeugten Strom. Damit können Skoda-Garagen Elektrofahrzeuge<br />

schnell und flexibel aufladen und die Beleuchtung und Klimatisierung in Ausstellungsräumen und Werkstätten betreiben. Foto: Skoda<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong>35


FOKUS BATTERIEN/LICHT/ZUBEHÖR<br />

Seit 21 Jahren ist Pierre Blanc in verschiedenen<br />

Funktionen für Leclanché tätig. Ungebrochen<br />

ist seine Leidenschaft für den technologischen<br />

Wandel. Foto: AGVS-Medien<br />

Batteriespezialist Leclanché SA steigert Reichweite und verkürzt Ladezeit<br />

Ein Teil der Energierevolution<br />

Die Geschichte der Leclanché SA in Yverdon-les-Bains VD ist die Wandlung von einem traditionellen<br />

Batteriehersteller zu einem Spezialisten von Lithium-Ionen-Zellen und kompletten Energiespeichern in ganz<br />

Europa. Die vor wenigen Wochen in Betrieb genommene automatisierte Fertigungslinie für Lithium-Ionen-<br />

Batteriemodule verdeutlicht: Das Westschweizer Traditionsunternehmen prägt die derzeitige Entwicklung der<br />

Batterie mit. Mike Gadient<br />

Höhere Reichweite und verkürzte Ladezeiten,<br />

ohne dabei an Grösse und Gewicht zuzulegen<br />

<strong>–</strong> danach strebt die Firma Leclanché bei der<br />

Batterieherstellung. «Und günstiger als die<br />

Konkurrenz zu sein. Nach dem Preis fragen<br />

die Kunden jeweils zuerst», sagt Pierre Blanc<br />

und schmunzelt. Der Leiter Technologie und<br />

Industrie konnte diesen April über die neue<br />

65-Ah-Lithium-Ionen-Pooch-Zelle informieren.<br />

Sie eignet sich besonders für LKW sowie<br />

Elektro- und Hybridbusse und soll die<br />

Grundlage für die kommenden Automobilzellen<br />

bilden (siehe Infobox).<br />

Mit seinem Team hat Pierre Blanc vor wenigen<br />

Wochen eine hochmoderne Produktionsanlage<br />

für Lithium-Ionen-Batteriemodule auf<br />

dem Gelände des Wissenschafts- und Technologieparks<br />

Y-Parc in Yverdon in Betrieb genommen.<br />

Diese Investition ist ein Bekenntnis<br />

zum schnell wachsenden Geschäftsfeld<br />

E-Transport. Die von Leclanché gewählte Anlage<br />

nimmt 400 Quadratmeter in Anspruch<br />

und ist in der Lage, den gesamten Batterieherstellungsprozess<br />

für Schiffe, Züge, Busse<br />

und LKW zu automatisieren <strong>–</strong> vom Stapeln<br />

und Schweissen der Pouch-Zellen bis hin zur<br />

Endmontage. «In einem ersten Schritt werden<br />

die an unserem Standort in Deutschland<br />

hergestellten Energiezellen auf einen Defekt<br />

untersucht. Anschliessend werden die Tab<br />

zurechtgeschnitten, um die Anfälligkeit auf<br />

Vibrationen zu unterbinden», erklärt Pierre<br />

Blanc. Ein Vibrationsschock könnte diesem<br />

sensiblen Zellgebilde aus Elektroden, Kupferplatten<br />

und Aluminiumfolie schaden. Die<br />

Arbeiten werden unter anderem von mehreren<br />

Comau-Robotern ausgeführt, einer Tochterfirma<br />

des Autobauers Fiat Chrysler. «Wir<br />

setzen auf Know-how aus der Automobilindustrie»,<br />

bestätigt der 51-Jährige.<br />

Dem Nachhaltigkeitsaspekt werde im Forschungs-<br />

und Produktionsprozess Rechnung<br />

getragen, versichert Pierre Blanc. In Willstätt<br />

DE werden die GL-65- und GL-60-Energiezellen<br />

nach dem firmeneigenen Produktionsverfahren<br />

hergestellt. Die Elektroden werden in<br />

einem hochentwickelten, wasserbasierten<br />

Prozess ohne Verwendung von organischen<br />

Lösungsmitteln produziert. «Wenn wir über<br />

Batterie-Recycling sprechen, sind die Möglichkeiten<br />

aber noch nicht ausgeschöpft. Es<br />

fehlt die Menge, um ein ideales Recycling-<br />

Format für die Masse zu entwickeln.»<br />

36<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS BATTERIEN/LICHT/ZUBEHÖR<br />

Die Anlage stellt zweifelsfrei einen weiteren<br />

Meilenstein in der Geschichte des 1909 gegründeten<br />

Batterieherstellers dar. Bis 1997<br />

wurden verschiedene Arten von Batterien<br />

und Akkumulatoren hergestellt, ehe auf eine<br />

Diversifizierungsstrategie umgeschwenkt<br />

wurde. Seit nunmehr 16 Jahren ist Leclanché<br />

als Entwickler und Hersteller von Lithium-<br />

Ionen-Zellen nicht mehr wegzudenken. Heute<br />

ist man ein Energiespeicherunternehmen,<br />

das in drei Geschäftseinheiten organisiert<br />

ist: stationäre Speicherlösungen, E-Transportlösungen<br />

und spezielle Batteriesysteme.<br />

Pierre Blanc gehört dem Unternehmen seit<br />

2000 an und hat den Wandel entscheidend<br />

mitgestaltet: «In meiner Anfangszeit haben<br />

wir uns noch auf Bleisäurebatterien konzentriert,<br />

sechs Jahre später wurde die Lithium-<br />

Ionen-Technologie vollständig implementiert.»<br />

Die Veränderungen betrafen nicht nur<br />

die technologischen Komponenten, sondern<br />

auch die Mitarbeitenden, denen der Mindchange<br />

gelingen sollte und sich laufend weiterbildeten.<br />

Ausserdem erschloss Leclanché<br />

neue Märkte mit neuen Partnern. «Die Umstellung<br />

hat Zeit gebraucht, aber es ist nach<br />

wie vor spannend, Teil dieser Energierevolution<br />

zu sein. Mitunter wegen dieser Chance<br />

können wir auf einige langjährige Mitarbeitende<br />

zählen.» Pierre Blanc selbst ertappt<br />

sich manchmal beim Gedanken, dass die<br />

Fortschritte nur langsam erreicht würden.<br />

«Aber wenn ich mir vor Auge führe, was sich<br />

alleine in der Zelltechnologie in den letzten<br />

zehn Jahren verändert hat, dann komme ich<br />

zum Schluss: Es geht alles sehr schnell.»<br />

Der Fortschritt verlangt eine adäquate Infrastruktur,<br />

weshalb Pierre Blanc in seiner Leclanché-Laufbahn<br />

bereits den dritten Umzug<br />

mitmacht. 2008 verliess Leclanché das<br />

ursprüngliche historische Gelände an der<br />

Avenue de Grandsons und betrieb an der<br />

Avenue des Sports in Yverdon in eine nach<br />

damaligen Massstäben moderne Produktionsanlage.<br />

Nun befindet sich das neuste<br />

Prunkstück an der Avenue des Découvertes<br />

im Y-Parc Swiss Technopole in Yverdon. Dieser<br />

wächst seit einigen Jahren rasant <strong>–</strong> Ende<br />

2020 boten 200 Unternehmen 1800 Arbeitsplätze<br />

auf dem Gelände an. «In Yverdon ist<br />

das Herz der Firma», sagt Pierre Blanc. Hier<br />

forschen nun 150 Mitarbeitende an leistungsfähigeren<br />

Batteriezellen für die E-Mobilität.<br />

Der Fokus von Leclanché gilt dem Schwertransport.<br />

«Wir stellen Lösungen für eine<br />

hohe Lebenszyklusdauer her. Ein Personenwagen<br />

wird im Schnitt während einer Stunde<br />

pro Tag benutzt <strong>–</strong> unsere Batterien für die<br />

industriellen Anwendungen müssen täglich<br />

18 Stunden einsatzbereit sein.» Es werde an<br />

Lösungen für eine höhere Energiedichte geforscht,<br />

um der Automobilindustrie für die<br />

angestrebte Reduktion der CO 2<br />

-Emmissionen<br />

behilflich sein zu können. «In der Theorie<br />

ist alles möglich», sagt Pierre Blanc.<br />

Die Umsetzung bis zur Serienproduktion erfordert<br />

aber Geduld. Als Beispiel nennt der<br />

gelernte Chemieingenieur die Zusammenarbeit<br />

mit Bombardier, deren Ziel es ist, die<br />

Dieselloks abzulösen und dadurch die Elektrifizierung<br />

des Schienenverkehrs anzukurbeln.<br />

Nach der Testphase mit den ersten<br />

Pilot-Batteriesystemen erfolgt in den kommenden<br />

Monaten die Produktion für weitere<br />

Bahnprojekte. «2019 haben wir den Auftrag<br />

erhalten und erreichen in einem halben Jahr<br />

den Punkt, an dem das Produkt in die Serienproduktion<br />

gehen kann», zeichnet Pierre<br />

Blanc den zeitlichen Horizont.<br />

Fortsetzung Seite 38<br />

Leistungsfähige Batteriezelle<br />

für die E-Mobilität<br />

Mit der 65-Ah-Lithium-Ionen-Pooch-Zelle<br />

für Bus- und LKW-Hersteller ermöglicht<br />

Leclanché eine höhere Reichweite und<br />

Betriebszeit für vollelektrische und Hybridfahrzeuge.<br />

Die neuen GL-65-AH-G/NMC-<br />

Zellen (Graphit/Nickel-Mangan-Kobaltodix)<br />

sind speziell für energieintensive<br />

Anwendungen konzipiert. Sie liefern zehn<br />

Prozent mehr Energie und weisen eine um<br />

zehn Prozent höhere Energiedichte auf (bis<br />

zu 515 Wh/l) als das Vorgängermodell. Und<br />

dies, obwohl sie gleich gross und gleich<br />

schwer sind wie die 60-Ah-Zellen.<br />

Die GL-65-Energiezellen verwenden<br />

modernste Materialien, die eine längere<br />

Lebensdauer und hohe Zyklenfestigkeit mit<br />

einer schnellen Ladefähigkeit verbinden. Dies<br />

ermöglicht eine grössere Reichweite und<br />

eine 80-prozentige Aufladung in weniger als<br />

30 Minuten. Ein spanischer LKW-Hersteller<br />

beispielsweise hat die Leclanché-Batteriepacks<br />

für die Stromversorgung seines<br />

neuen E-LKW-Programms ausgewählt.<br />

Die Anlage ermöglicht es, den gesamten Batterieherstellungsprozess zu automatisieren <strong>–</strong> vom Stapeln und<br />

Schweissen der Pouch-Zellen bis hin zur Endmontage. Stündlich werden 13 Module hergestellt. Der Output infolge<br />

der Automatisierung wurde im Vergleich zum Vorgängermodell um das Sechsfache erhöht und soll 60 000 Module pro<br />

Jahr erreichen. Foto: Leclanché<br />

Weitere Infos unter:<br />

leclanche.com/cell<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong>37


FOKUS BATTERIEN/LICHT/ZUBEHÖR<br />

Alle technologischen Entwicklungsprojekte<br />

dauern von einer ersten Lösung im Labor<br />

bis zur erfolgreichen Kommerzialisierung für<br />

die Industrie fünf bis sieben Jahre. Zusätzlich<br />

herausfordernd ist, dass für die Entwicklung<br />

der Batterie der Zukunft mechanisches,<br />

elektronisches und chemisches Fachwissen<br />

erforderlich ist. Aus Sicht von Pierre Blanc<br />

wurde an den europäischen Hochschulen <strong>–</strong><br />

im Gegensatz zum asiatischen Raum <strong>–</strong> gerade<br />

der chemische Aspekt vernachlässigt.<br />

«Es wird dauern, bis genügend Fachkräfte<br />

auf dem europäischen Markt zu finden sind.»<br />

Der Leiter Technologie und Industrie von Leclanché<br />

geht übrigens nicht davon aus, dass<br />

Lithium-Ionen-Batterien in wenigen Jahren<br />

die einzige Wahrheit sein werden. Er erwartet,<br />

auf den Strassen auch nach 2030 einen<br />

Antriebsmix vorzufinden. Reine E-Mobilität<br />

Die 65-Ah-Lithium-Ionen-Pouch-Zelle ist für energieintensive Anwendungen konzipiert. Die Zellen werden in<br />

Deutschland hergestellt und die Module in Yverdon gefertigt und montiert. Fotos: Leclanché<br />

hängt letztlich auch mit der Ladeinfrastruktur<br />

zusammen. Die Hoffnung ruht auf Festkörperbatterien,<br />

bei denen die Elektroden<br />

und auch der Elektrolyt aus festem Material<br />

bestehen. «Von einer kommerziellen Festkörperbatterie<br />

ist man aber noch weit entfernt.<br />

Viel eher werden wir Varianten sehen, die<br />

sich auf dem Markt gut mit der Lithium-Ionen-Technologie<br />

ergänzen», sagt Pierre Blanc<br />

mit Blick auf die unterschiedlichen Anforderungen<br />

an eine Batterie und den Fortschritten<br />

in den Bereichen Brennstoffzellen- und<br />

Wasserstoffantrieb. Ob die Autohersteller<br />

künftig vermehrt von Leclanché profitieren<br />

werden? In den USA läuft zumindest mit der<br />

amerikanischen Tochtergesellschaft eines<br />

grossen japanischen Herstellers ein gemeinsamer<br />

Pilotversuch rund um Hybrid-LKW.<br />

«Wir sind aber zu klein für die Hersteller von<br />

Personenwagen, die eine immense Produktionsmenge<br />

und eine Investition in Milliardenhöhe<br />

voraussetzt.» Die Technologie von<br />

Leclanché sei jedoch von grossem Interesse<br />

für Partner aus der Automobilindustrie und<br />

Gespräche würden stattfinden, ob mit Partnern<br />

der Schritt gewagt werden soll. Es wäre<br />

nicht die erste Neuausrichtung in der erfolgreichen<br />

Unternehmensgeschichte. <<br />

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FOKUS BATTERIEN/LICHT/ZUBEHÖR<br />

Lichtsysteme für aussen und innen<br />

Ambiente und aktive<br />

Sicherheit<br />

Die Matrix-Scheinwerfertechnik revolutionierte vor noch nicht allzu<br />

langer Zeit die Beleuchtungstechnologie. Mit der Aktiv-Matrix-LED<br />

von Audi oder dem Digital Light von Mercedes-Benz gehen die<br />

Anbieter einen Schritt weiter und erhöhen mit der aufwendigen<br />

Technologie markant die aktive Sicherheit. Auch die Innenbeleuchtung<br />

wird modernisiert und verspricht atmosphärisches Innenlicht<br />

mit mehr Wohlfühlambiente. Andreas Senger<br />

Kleinste, verstellbare Reflektorspiegel im<br />

Schein werfer sorgen je nach Situation für hellere<br />

und dunklere Ausleuchtungszonen. In der neuen<br />

Mercedes-Benz S-Klasse wird neu der Spurwechsel<br />

visualisiert. Foto: Mercedes-Benz<br />

Immer schnellere Rechner und Fortschritte in<br />

der Entwicklung der Lichttechnik sorgen für<br />

weitere Evolutionsschritte in der modernen<br />

Fahrzeugumfeldbeleuchtung wie auch im<br />

Interieur. Audi und Mercedes-Benz sorgen<br />

mit der aktuellen Serieneinführung der<br />

Aktiv-Matrix-LED-Technik oder des Digital<br />

Lights für eine Variabilität in der Fahrzeugvorfeldbeleuchtung,<br />

bei der die Mitbewerber<br />

(noch) nicht mithalten können.<br />

Auch ein bisschen Showtime: Mit dem Aktiv-Matrix-<br />

LED-Licht können auch Begrüssungsmitteilungen auf<br />

die Fahrbahn projiziert werden. Foto: Audi<br />

Die Interieurbeleuchtung sorgt dank variabler Farb- und<br />

Intensitätsauswahl für eine hohe Variabilität und lässt<br />

sich individuell einstellen oder wählen. Foto: Hella<br />

Sowohl Laserlicht wie auch Matrix-Scheinwerfersysteme<br />

sind nicht in der Lage, die<br />

Möglichkeiten des Pixel-Lichtes zu bieten.<br />

Vor vier Jahren wurden bei Mercedes-<br />

Benz erste Prototypen gezeigt und seit vergangenem<br />

Jahr waren ausgewählte Kunden<br />

für die finale Entwicklung und Abschlusserprobung<br />

mit dem neuartigen Lichtsystem<br />

auf der Strasse unterwegs. Auch bei Audi<br />

steht die Scheinwerfertechnologie bei den<br />

teuren Premiummodellen zur Wahl.<br />

Die Scheinwerfereinheit enthält nebst einer<br />

Hochleistungs-LED-Einheit einen Chip, der<br />

über mehr als eine Million Mikrospiegel verfügt.<br />

Da beide Scheinwerfer in das System<br />

eingebunden sind, können also über zwei<br />

Millionen Lichtpunkte (Pixel) vom System<br />

gesteuert und für die Ausleuchtung genutzt<br />

werden. Diese Kleinstreflektoren lassen sich<br />

einzeln im Winkel verstellen (in zwei Ebenen/<br />

Raumachsen). Damit kann das reflektierte<br />

Licht auf der Fahrbahn nicht nur homogen<br />

verteilt werden, sondern je nach Wunsch<br />

auch punktuell hellere Partien erzeugen.<br />

Soll wie im Hauptbild ein Spurwechsel auch<br />

für die anderen Verkehrsteilnehmern dargestellt<br />

werden, können mehrere der Einzelspiegelchen<br />

auf denselben Fahrbahnpunkt<br />

geleitet werden. Die Kumulation mehrerer<br />

Lichtstrahlen sorgt für einen helleren Punkt<br />

(hellerer Pixel durch Lichtüberlagerung).<br />

Um diese Lichtsteuerung auf der Strasse umsetzen<br />

zu können, müssen die Vernetzung<br />

mit der Frontkamera mit hohem Datenaustausch<br />

erfolgen und die Fahrfunktionen<br />

und Anzeigemodi aufeinander abgestimmt<br />

sein. Für den Fahrer ergeben sich dadurch<br />

interessante Fahrerassistenzfunktionen<br />

mit dem Licht: Beispielsweise lässt sich bei<br />

Baustellenverengungen mittels zwei Lichtstreifen<br />

die Breite des Fahrzeuges auf die<br />

Fahrbahn projizieren oder beim Spurwechsel<br />

wird den anderen Verkehrsteilnehmern nicht<br />

nur per Blinker gezeigt, dass der Wechsel<br />

erfolgt, sondern auch per Lichtpfad (Hauptbild).<br />

Alternativ kann die Technologie auch<br />

für Spielereien wie ein Begrüssungslicht eingesetzt<br />

werden (Bild unten links).<br />

Auch in der Interieurbeleuchtung gehen<br />

die Zulieferer und Hersteller neue Wege:<br />

Atmosphärische LED-Beleuchtungsprofile<br />

mit Farbwechsel nach Tageszeit, Fahrprofil<br />

(sportlich, gemütlich) oder je nach manueller<br />

Einstellung lassen sich auswählen oder automatisieren.<br />

Dabei werden, wie im Bild von<br />

Zulieferer Hella unten rechts gezeigt, an<br />

diversen Orten Leuchtmittel implementiert,<br />

welche die dezente Beleuchtung umsetzen. <<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong>39


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POLITIK & RECHT<br />

Interview Thomas Hurter, ACS-Präsident und SVP-Nationalrat<br />

«Die Leute haben gemerkt,<br />

dass man sie kaufen will»<br />

Die Schweiz erhält kein neues CO 2<br />

-Gesetz. Das Autogewerbe, darunter auch der AGVS, hatte sich vehement<br />

gegen die Vorlage eingesetzt, die vom Souverän verworfen wurde. An vorderster Front engagierte sich<br />

Nationalrat Thomas Hurter. Im Interview analysiert der designierte AGVS-Präsident das Resultat und zeigt auf,<br />

mit welchen Mitteln die Schweiz zum Klimaschutz beitragen kann. Sandro Compagno<br />

Das neue CO 2<br />

-Gesetz hätte auch Preiserhöhungen<br />

auf Benzin, Diesel und Heizöl<br />

gebracht. Welchen Einfluss hatte dieses<br />

Argument auf das Abstimmungsergebnis?<br />

Die Ablehnung der Vorlage gründet auf einer<br />

Kombination von Argumenten. Aber es ist unbestritten,<br />

dass das Gesetz gewisse Bereiche<br />

verteuert hätte. Die 100 Franken, die Bundesrätin<br />

Simonetta Sommaruga als Durchschnittsgrösse<br />

nannte, halten einem Realitätscheck<br />

nicht stand. Nun steht bereits das<br />

nächste Thema an: Der Bundesrat will Pilotversuche<br />

für Mobility Pricing ermöglichen<br />

und führt eine Vernehmlassung durch. Die<br />

Autoverbände sprechen sich dagegen aus,<br />

weil es im Kern nicht um Mobility Pricing,<br />

sondern um Road Pricing geht. Es wird nicht<br />

berücksichtigt, dass Mobilität auch auf der<br />

Schiene und in der Luft stattfindet. Wir müssen<br />

eine offene und sachliche Diskussion führen,<br />

weil wir wissen müssen, welche Mobilität<br />

wie viel kostet.<br />

«Anreize statt Technologieverbote»: Nationalrat Thomas Hurter hat klare Vorstellungen, wie ein neu zu schaffendes<br />

CO 2<br />

-Gesetz auszusehen hat. Foto: AGVS-Medien<br />

Herr Hurter, am Abstimmungssonntag am 13.<br />

Juni machte auf Social Media der Hashtag<br />

#sorrykids die Runde. Bis man feststellte,<br />

dass die «Kids», also die 18- bis 34-Jährigen,<br />

von allen Alterskategorien am klarsten Nein<br />

sagten. Hat Sie das überrascht?<br />

Thomas Hurter, ACS-Präsident und SVP-<br />

Nationalrat: Die Stimmbürgerinnen und<br />

Stimmbürger haben erkannt, dass dieses CO 2<br />

-<br />

Gesetz der falsche Weg ist, um das Klima zu<br />

schützen. Zudem ist gerade bei emotionalen<br />

Themen ein Effekt häufig zu beobachten: Die<br />

Menschen verhalten sich in den Umfragen<br />

anders als beim Ausfüllen des Stimmzettels.<br />

Ein Beispiel: Auf «20 Minuten» mit seiner<br />

jungen Leserschaft sprachen sich vor einiger<br />

Zeit 78 Prozent der Befragten für eine Flugticket-Abgabe<br />

auf CO 2<br />

aus. Ich weiss aus der<br />

Flugbranche, dass die freiwillige Kompensation<br />

vor Greta Thunberg und «Fridays for<br />

Future» unter einem Prozent war und aktuell<br />

immer noch nur 3 Prozent freiwillig kompensieren.<br />

Die Menschen sind preissensibel.<br />

Dazu kommt: Die Jungen wollen reisen und<br />

haben festgestellt, dass ihnen diese Vorlage<br />

das Reisen verteuert bis verunmöglicht.<br />

Dass wir die CO 2<br />

-Emissionen senken müssen,<br />

ist mittlerweile unbestritten. Was war<br />

so falsch am Weg, den das neue CO 2<br />

-Gesetz<br />

eingeschlagen hätte?<br />

Falsch war, eine klassische politische Umverteilung<br />

anzustreben, die dem Klima schlicht<br />

und einfach nichts bringt. Man nimmt der<br />

Bevölkerung und der Wirtschaft Geld weg,<br />

wirft es in einen Topf <strong>–</strong> in diesem Fall der<br />

Klimafonds <strong>–</strong> und verteilt es neu. Damit fördert<br />

man keine Innovationen. Es ist kontraproduktiv,<br />

beispielsweise der Flugindustrie<br />

Geld wegzunehmen und es in Gebäudesanierungen<br />

zu stecken oder Geld aus dem Nationalstrassen-<br />

und Agglomerationsverkehrsfonds<br />

NAF neu zu verteilen. Das hilft dem<br />

Klima nicht.<br />

42<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


POLITIK & RECHT<br />

Immerhin versprach das Gesetz, dass jeder<br />

und jede in der Schweiz auch wieder Geld<br />

zurückerhält.<br />

Diese Rückverteilung via Krankenkassen ist<br />

Blödsinn. Die Leute haben gemerkt, dass man<br />

sie damit kaufen will. Kommt dazu, dass eine<br />

Rückverteilung keinen positiven Klimabeitrag<br />

leistet.<br />

Das Thema CO 2<br />

wird auf der politischen<br />

Agenda bleiben. Was ist Ihrer Ansicht nach<br />

der richtige Weg, die CO 2<br />

-Emissionen der<br />

Schweiz zu senken?<br />

Zuerst muss man festhalten, dass die Schweiz<br />

für 1 Promille der weltweiten CO 2<br />

-Emissionen<br />

verantwortlich ist. Das heisst nicht, dass wir<br />

die Hände in den Schoss legen und nichts<br />

tun sollen. Wir haben ja bereits ein CO 2<br />

-Gesetz.<br />

Nun gilt es erstens, zu analysieren, was<br />

wirkt, was man weiterführen soll und was<br />

man getrost bleiben lassen kann. Zweitens<br />

müssen wir uns natürlich überlegen, wie die<br />

Mobilität stärker zum Klimaschutz beitragen<br />

kann. Aber das muss mit Anreizen geschehen<br />

und nicht mit faktischen Technologieverboten.<br />

37 Prozent der von Januar bis Mai in der<br />

Schweiz neu immatrikulierten Personenwagen<br />

verfügen über einen alternativen Antrieb<br />

<strong>–</strong> Tendenz steigend. Man sieht also, da tut<br />

sich etwas. Zu wenig tut sich bei der Ladeinfrastruktur.<br />

Hier braucht es Unterstützung,<br />

und zwar im öffentlichen Raum wie auch auf<br />

privaten Parkflächen. Und gleichzeitig muss<br />

die Frage erlaubt sein, ob Elektromobilität<br />

wirklich das Gelbe vom Ei und das allein selig<br />

Machende ist. Innerstädtisch ist E-Mobilität<br />

sicher eine sehr gute, klimaschonende<br />

Lösung. Aber auch der Verbrennungsmotor<br />

hat weiter seine Berechtigung und kann seinen<br />

Beitrag leisten <strong>–</strong> etwa, indem man mit<br />

erneuerbarer Energie synthetisch hergestellte<br />

Treibstoffe nutzt. Die Technik entwickelt<br />

sich immer weiter, wenn man sie nicht mit<br />

einem faktischen Technologieverbot belegt.<br />

Und genau das wollte das neue CO 2<br />

-Gesetz.<br />

Sprechen wir über die Kosten: Die Schweizerinnen<br />

und Schweizer haben auch mit<br />

dem Portemonnaie abgestimmt. Wenn Sie<br />

nun vom Ausbau der Ladeinfrastruktur für<br />

E-Fahrzeuge und von synthetischen Treibstoffen<br />

sprechen, werden diese Innovationen<br />

auch nicht gratis zu haben sein. Besteht<br />

nicht das Risiko, dass auch ein nächstes,<br />

marktwirtschaftlich ausgestaltetes CO 2<br />

-Gesetz<br />

an der Urne wieder versenkt wird?<br />

Doch, diese Gefahr besteht immer. Wir müssen<br />

den Menschen aufzeigen, dass sie für das<br />

Geld auch etwas erhalten, von dem sie profitieren<br />

werden. Dann sehe ich gute Chancen,<br />

dass ein neues CO 2<br />

-Gesetz mehr Unterstützung<br />

erfährt als die abgelehnte Vorlage, die<br />

den Leuten einfach Geld wegnehmen und<br />

neu verteilen wollte. Die Autoverbände hatten<br />

sich beispielsweise für eine Benzinpreiserhöhung<br />

von rund 5 bis 8 Rappen ausgesprochen,<br />

sofern diese Preiserhöhung wieder in<br />

die Strasseninfrastruktur geflossen wäre. Es<br />

ist doch wie daheim: Ich stelle auch nicht ein<br />

«Kässeli» hin, aus dem sich jeder bedienen<br />

kann. Aber wenn ich ein «Ferienkässeli» aufstelle,<br />

in das jeder regelmässig einzahlt und<br />

mit dem man im Sommer verreist, dann ist<br />

das doch ein ganz anderer Anreiz. Man muss<br />

den Leuten aufzeigen: Wenn ihr jetzt für<br />

einen konkreten Nutzen etwas zahlt, dann<br />

habt ihr später etwas davon.<br />

Die Schweiz hat sich verpflichtet, bis 2030<br />

ihre Treibhausgas-Emissionen zu halbieren.<br />

Nun wird weiter Zeit verstreichen, bis ein<br />

neues CO 2<br />

-Gesetz vorliegt. Werden wir das<br />

2030er-Ziel noch schaffen?<br />

Es ist eine Frage der Betrachtung: Die Schweiz<br />

hat in den letzten Jahren ihren CO 2<br />

-Ausstoss<br />

pro Kopf um 25 Prozent gesenkt. Aber diese<br />

Entwicklung wurde durch die hohe Zuwanderung<br />

teilweise wieder zunichte gemacht.<br />

Ich bin der Ansicht, dass wir die Zuwanderung<br />

in die Diskussion über die Klimapolitik<br />

einbeziehen müssen. Mit diesen 25 Prozent<br />

Minus in den letzten zehn Jahren wären<br />

wir ziemlich genau auf Kurs, um bis 2030 auf<br />

eine Reduktion von 50 Prozent zu kommen.<br />

Politisch muss es einen Mittelweg geben zwischen<br />

dem Ausstoss pro Kopf und dem Total.<br />

Und in dieser Diskussion darf die Zuwanderung<br />

durchaus ein Thema sein. <<br />

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POLITIK & RECHT<br />

Durchbruch bei U-Nummern<br />

Fahrten mit Händlerschildern in<br />

Deutschland möglich!<br />

Der gemeinsame Einsatz des AGVS, des Bundesamts für Strassen (Astra) und des Schweizerischen Gewerbeverbands<br />

sgv hat sich gelohnt: Fahrten mit Schweizer Händlerschildern sind neu in Deutschland möglich.<br />

Die Vereinbarung gilt seit dem 1. <strong>Juli</strong> <strong>2021</strong> und steht exemplarisch für die gute Vernetzung des AGVS.<br />

Jürg A. Stettler und Mike Gadient<br />

Das Astra und das deutsche Bundesministerium<br />

für Verkehr und digitale Infrastruktur<br />

(BMVI) haben eine befristete Vereinbarung<br />

zur gegenseitigen Anerkennung von diversen<br />

länderspezifischen Fahrzeugausweisen und<br />

Kontrollschildern unterzeichnet. So sind Fahrten<br />

mit Schweizer Händlerschildern neu in<br />

Deutschland möglich. Das lange Warten auf<br />

diesen Durchbruch hat sich damit ausbezahlt.<br />

Christian Oschwald, schon seit 20 Jahren<br />

beim AGVS-Mitglied Zentral-Garage im<br />

grenznahen Thayngen SH tätig, findet den<br />

Entscheid hervorragend: «Zum einen haben<br />

wir einige deutsche Kunden. Deren Fahrzeuge<br />

können wir nun problemlos auch mal mit<br />

einer U-Nummer holen oder bringen. Auch<br />

für unseren Abschlepper, den man mit einer<br />

U-Nummer nutzen kann, hat diese Neuregelung<br />

grosse Vorteile. Das gilt auch für Überführungsfahrten<br />

nach Hemishofen oder<br />

Ramsen, die können wir bald über den direkteren<br />

Weg via deutsches Staatsgebiet nehmen,<br />

das hilft uns im Alltag.» Auch Vladimir<br />

Kosanovic von der A.M. Automobile in<br />

Thayngen zeigt sich erfreut: «Das erleichtert<br />

uns die Arbeit enorm, denn so kann ich<br />

Fahrzeuge schneller und direkter ohne lange<br />

Umwege zu guten Mechanikern in der Region<br />

bringen.»<br />

Die bis zum 31. Dezember 2023 geltende<br />

Durchführungsvereinbarung gilt für schweizerische<br />

Kollektiv-Fahrzeugausweise und die<br />

zugehörigen Händlerschilder («U-Nummern»)<br />

sowie für deutsche Fahrzeugscheine für rote<br />

Kennzeichen, Kurzzeitkennzeichen und rote<br />

Oldtimerkennzeichen. Fahrzeuge mit den<br />

deutschen Kontrollschildern können weiterhin<br />

in der Schweiz verkehren. Massgeblichen<br />

Anteil an diesem Erfolg haben der<br />

AGVS und der Schweizerische Gewerbever-<br />

AGVS-Mitglied Christian Oschwald strahlt: Seit dem 1. <strong>Juli</strong> <strong>2021</strong> können Fahrzeuge mit schweizerischem Händlerschild<br />

neu auf deutschem Staatsgebiet verkehren. Foto: AGVS-Medien<br />

44<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


POLITIK & RECHT<br />

Entspannte Grenzüberfahrt dank dem Verhandlungserfolg. Foto: EZV<br />

bands sgv, deren Einsatz und stetiges Nachfassen<br />

belohnt wurden. Als nächstes soll mit<br />

Italien ein solches Abkommen erreicht werden.<br />

«Hier müssen wir uns noch etwas gedulden.<br />

Sobald es Neuigkeiten gibt, werden<br />

wir unverzüglich eine Mitteilung auf agvsupsa.ch<br />

schalten», teilt AGVS-Juristin Olivia<br />

Solari mit.<br />

Die Einigung mit Deutschland erleichtert<br />

die Arbeit des Autogewerbes, auch wenn<br />

der Import und Export mit Händlerschildern<br />

weiterhin verboten bleibt. Für diesen<br />

Zweck können bei den kantonalen Strassenverkehrsämtern<br />

Ausfuhrkennzeichen bezogen<br />

werden. «Ich bin sehr erleichtert, dass<br />

Fahrten nach Deutschland mit U-Nummern<br />

wieder möglich sind. Als Classic-Car-Spezialist<br />

sind wir europaweit unterwegs», erklärt<br />

Georg Dönni von der Classic Car AG<br />

in Roggliswil LU. Die Gründe für Reisen<br />

ins Nachbarland seien vielfältig: das Rekognoszieren,<br />

die Durchführung und die Teilnahme<br />

an Rallys, aber auch Teilnahmen an<br />

Classic-Car-Events. «Der entgangene Umsatz<br />

liegt sicher im sechsstelligen Bereich», so das<br />

AGVS-Mitglied, das noch einen ungelösten<br />

U-Nummern-Streitfall aufgrund einer Überfahrt<br />

nach Deutschland hat, «obwohl ich<br />

schon mal 5000 Euro bezahlt habe».<br />

Das Astra und das BMVI streben an, die Anerkennung<br />

der genannten Fahrzeugausweise<br />

und Kontrollschilder auch nach dem 31. Dezember<br />

2023 zu gewährleisten. Die Vereinbarung<br />

wurde aufgrund des Wiener Übereinkommens<br />

von 1968 notwendig, welches<br />

verlangt, dass Fahrzeugausweise und Kontrollschilder<br />

für die grenzüberschreitende<br />

Verwendung gewisse Kriterien zu erfüllen<br />

haben. So muss im Fahrzeugausweis unter<br />

anderem die Fahrgestellnummer vermerkt<br />

sein. Da die schweizerischen Kollektiv-Fahrzeugausweise<br />

für verschiedene <strong>–</strong> auch nichtimmatrikulierte<br />

<strong>–</strong> Fahrzeuge verwendet<br />

werden können, erfüllen sie die Kriterien<br />

dieses Übereinkommens nicht. Den schweizerischen<br />

Nachbarstaaten ist es daher freigestellt,<br />

diese Ausweise sowie die zugehörigen<br />

Händlerschilder anzuerkennen oder nicht. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

agvs-upsa.ch<br />

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FOKUS TECHNIK<br />

Fahrwerk: Innovationen bei Lenksystemen<br />

Modernste Lenkungen<br />

Einzig mit dem Eingriff am Lenkrad werden die wenigsten Fahrzeuge heute noch auf Kurs gehalten. Fährt ein<br />

Automobilist zu schnell in eine Kurve, regelt zumindest das Bremssystem mittels ESP-Eingriff und versucht,<br />

innerhalb der physikalischen Limiten das Fahrzeug auf Kurs zu halten. Überlagerungs- und Hinterachslenkungen<br />

und auch Antriebsmomentenregelung sind weitere Zutaten modernster, vernetzter Lenksysteme. Andreas Senger<br />

Steuergerät für Überlagerungslenkung<br />

an der Vorderachse<br />

Elektromechanische Lenkung in<br />

achsparalleler Ausführung des E-Motors<br />

Elektromechanische Hinterachslenkung<br />

( + / -<br />

3 bis + / -<br />

10° Lenkwinkel)<br />

Steuergerät für Fahrwerksregelung (Vernetzung von Lenkung,<br />

Federung und Dämpfung sowie aktiver Wankstabilisierung)<br />

Überlagerungsgetriebe: Entweder mit exzentrischem Wellgetriebe<br />

oder mit einem Planetenradsatz, E-Motor ergibt Zusatzlenkwinkel<br />

Mit einer dynamischen Überlagerungslenkung vorne und einer Hinterachslenkung werden Fahrzeuge mit langem Radstand deutlich dynamischer und manövrierfähiger. Foto: Audi<br />

Die Verkaufszahlen zeigen es deutlich: Immer<br />

mehr Steckerfahrzeuge (BEV und Plug-in-<br />

Hybride) werden gekauft und die Autos<br />

nehmen in allen Kategorien grundsätzlich in<br />

den Aussenabmessungen zu. Damit ergeben<br />

sich physikalisch zwei Herausforderungen<br />

für die Automobilhersteller und -zulieferer:<br />

Die Fahrzeugmasse nimmt zu und durch<br />

längere Radstände nimmt die Manövrierbarkeit<br />

und die Agilität eher ab.<br />

Unter dem Strich sind für beide Herausforderungen<br />

Lösungen in Serie bald erhältlich:<br />

Modernste Lenksysteme helfen, die<br />

Fahrzeugmasse bei Kurvenfahrt oder Ausweichmanöver<br />

zu kaschieren (Überlagerungsund<br />

Hinterachslenkung) und Fahrzeuge agiler<br />

werden zu lassen (Antriebsdrehmomentverteilung).<br />

Zusatzsysteme wie aktive Wankstabilisatoren,<br />

adaptive Federungssysteme<br />

(Mehrkammerluftfahrwerke), variable<br />

Dämpfersysteme (bypassgesteuert oder veränderbare<br />

Dämpferölviskosität) sorgen zusätzlich<br />

dafür, den Komfort zu erhöhen,<br />

bei Kurvenfahrt das Wanken massiv zu<br />

minimieren und beim Bremsen und Anfahren<br />

die Nickbewegung zu verkleinern.<br />

Das Über- und Untersteuern haben Fahrzeuge<br />

seit der Einführung des elektronischen Stabilitätssystem<br />

ESP im Griff. Droht das Fahrzeug<br />

aufgrund seines Eigenlenkverhaltens den<br />

gewünschten Kurvenradius zu verlassen,<br />

sorgt ein gezielter, radindividueller Bremseingriff<br />

für die Stabilisierung und eine<br />

Kurskorrektur. Die Bewegungsenergie<br />

(kinetisch) wird dabei in Wärmeenergie<br />

(Bremseingriff) umgewandelt, Im Zuge der<br />

Effizienzsteigerung des Antriebs und höherem<br />

Komfort mit sanfteren Regeleingriffen<br />

ist die Radbremsung eher suboptimal.<br />

Fakt ist: Je schwerer ein Fahrzeug, desto<br />

grösser die Fliehkraft bei Kurvenfahrt und<br />

desto mehr nehmen der Schräglaufwinkel<br />

und damit der Schlupf an den Reifen zu.<br />

Die Wahrscheinlichkeit von Regeleingriffen<br />

steigt proportional zur Masse und sportlicher<br />

Fahrweise.<br />

Je mehr Korrekturen via Lenkung, Antriebsmomentenregelung<br />

und Fahrwerkssysteme<br />

vorgenommen werden können,<br />

desto dynamischer lässt sich ein Fahrzeug<br />

um die Kurven bewegen. Auch rasche Lenkeingriffe<br />

durch Ausweichmanöver enden<br />

somit glimpflich und insbesondere auf Autobahnen<br />

nicht in den Leitplanken. Bei der<br />

48<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS TECHNIK<br />

Wenn radindividuell das<br />

Antriebs- und Bremsmoment<br />

geregelt werden kann, wird<br />

eine Überlagerungslenkung<br />

meist überfüssig.<br />

Entwicklungsschwerpunkt der Fahrwerksentwicklung ist die Vernetzung<br />

von Lenkung, Federung und Dämpfung. Ein zentrales Steuergerät überwacht<br />

mittels Sensorik die Fahrzeugbewegung (Beschleunigung und Drehrate) und<br />

sorgt durch Einflussnahme auf sämtliche adaptive Systeme für Stabilität,<br />

Komfort und kaschiert geschickt die höheren Fahrzeugmasse.<br />

Die grünen Pfeile zeigen das Antriebsmoment der einzelnen<br />

Elektromotoren pro Rad. Orange wird das durch Rekuperation<br />

erzielte Bremsmoment am Rad gezeigt. Durch die radindividuelle<br />

Antriebssteuerung lässt sich das Fahrzeug kurvenagiler auslegen.<br />

Die kurvenäusseren Räder erhalten mehr Drehmoment,<br />

das Fahrzeug «lenkt» williger in die Kurve ein.<br />

Der Traum jedes Antriebsentwicklers ist, nicht nur achsweise lenken zu können, sondern auch radinviduelle Antriebsmomente zu realisieren. Während dies bei konventionellen<br />

Antriebssystemen sehr aufwändig ist, eröffnen sich mit Elektroantrieb neue Möglichkeiten: Ein Rad kann angetrieben oder auch rekuperierend gebremst werden. Foto: Audi<br />

Die Hinterachslenkungen sind insbesondere für Fahrzeuge mit langem Radstand und grosser Masse erfolgversprechend:<br />

Dank dem gegensinnigen Einlenken bei geringen Geschwindigkeiten wird das Fahrzeug agiler (virtuelle<br />

Radstandsverkürzung) und bei hohen Tempi sorgt das Mitlenken (gleichsinniger Lenkeinschlag) für eine Stabilisierung<br />

des Fahrzeugs und damit für eine höhere, aktive Sicherheit. Foto: Audi<br />

Lenkung werden grundsätzlich zwei neuere<br />

Möglichkeiten vermehrt ausgeschöpft: Die<br />

Überlagerungslenkung erlaubt, zum Lenkwinkel<br />

des Fahrers via Elektromotor einen<br />

zusätzlichen Lenkwinkel einzubringen.<br />

Entweder werden die beiden Lenkwinkel<br />

addiert (mehr Radeinschlag) oder subtrahiert<br />

(weniger Radeinschlag). Wird der<br />

Lenkwinkel addiert, werden Fahrzeuge<br />

mit langem Radstand und damit grossem<br />

Wendekreis wendiger. Einparkmanöver oder<br />

enge Kurven erfordern weniger Lenkwinkel<br />

am Lenkrad. Die Lenkung wird direkter.<br />

Im Gegenzug können diese Überlagerungslenkungen<br />

bei hohen Tempi wie auf Autobahnen<br />

das Fahrzeug beim Spurwechsel<br />

durch Radeinschlagsreduktion bei abrupten<br />

Manövern sanfter Einlenken lassen. Die<br />

Kräfte am Reifen können auf die Fahrbahn<br />

übertragen werden. Das Fahrzeug bleibt<br />

stabil. Die Hinterachslenkung wurde bis anhin<br />

mit moderaten Zusatzlenkwinkeln aus-<br />

geführt. Waren bei bisherigen Systemen nur<br />

rund 3 Grad Zusatzwinkel möglich, können<br />

aktuelle Konstruktionen bis zu 10 Grad<br />

Zusatzwinkel mittels elektromotorischer<br />

Aktuatorik einbringen. Damit wird das<br />

Manövrieren zusätzlich unterstützt (gegensinniges<br />

Einlenken) und der Radstand<br />

virtuell verkürzt. Bei hohen Geschwindigkeiten<br />

sorgt gleichsinniges Einlenken der<br />

Hinterachse für eine Stabilisierung der<br />

Hinterachse und damit einer höheren,<br />

aktiven Sicherheit.<br />

Der nächste Schritt ist die Vernetzung<br />

aller Systeme, die das Fahrzeug in den drei<br />

Achsen beeinflussen können. Ein zentraler<br />

Fahrwerksrechner soll die Lenkung,<br />

Federung/Dämpfung und die Antriebsregelung<br />

zusammenbringen. Insbesondere<br />

bei E-Antrieb mit radindivdueller Antriebsmomentregelung<br />

ergibt sich dadurch ein<br />

enormes Potenzial, die schweren BEV trotz<br />

physikalischem Handicap Masse sportlich<br />

auszulegen. Auch kann durch Rekuperation<br />

an einzelnen Rädern die Kurvenwilligkeit<br />

optimiert und die ESP-Eingriffe reduziert<br />

werden. <<br />

MIDLAND, GEPRÄGT DURCH ÜBER<br />

140 JAHRE ERFAHRUNG. MIDLAND.CH


BILDUNG<br />

Unterschätze den Schulstoff nicht,<br />

sondern lerne und repetiere von<br />

Beginn an konsequent und frage bei<br />

Unklarheiten nach. Ansonsten hinkst<br />

du dem Schulstoff ständig hinterher.<br />

Lukas, Automobil-Mechatroniker,<br />

4. Lehrjahr, Emil Frey AG<br />

Wenn der Berufsbildner oder Lehrer<br />

etwas erklärt, höre aufmerksam zu.<br />

Mache dir Notizen, damit du nicht immer<br />

nachfragen musst.<br />

Lauro, Automobilfachmann,<br />

1. Lehrjahr, Garage Ackermann AG<br />

Fokus auf<br />

Berufsschule<br />

Mache dir<br />

Notizen<br />

Zuerst muss man sich wohlfühlen in<br />

der Klasse. Dies braucht etwas Zeit.<br />

Gehe auf die anderen Mitschüler zu,<br />

das erleichtert dir den Start. Mach die<br />

Hausaufgaben von Anfang an korrekt.<br />

Du machst es für dich.<br />

Lars, Automobil-Fachmann,<br />

3. Lehrjahr, Garage Ackermann AG<br />

Zeige ab dem ersten Arbeitstag<br />

Einsatz, Motivation und Interesse.<br />

Integriere dich in den Betrieb<br />

und versuche, dich mit den<br />

unterschiedlichen Personen<br />

zu verstehen.<br />

Lukas, Automobil-Mechatroniker,<br />

4. Lehrjahr, Emil Frey AG<br />

Zeige<br />

Interesse<br />

Die richtigen Tipps von Personen, die es wissen müssen<br />

So gelingt dein Start<br />

in die Lehre<br />

Frage<br />

nach<br />

Ein neuer Lebensabschnitt beginnt: Gegen<br />

3000 Jugendliche werden diesen Sommer<br />

ihre Berufslehre in der Autobranche anpacken.<br />

Damit der Start in die neue Ausbildung<br />

gelingt, hat <strong>AUTOINSIDE</strong> bei Lernenden, Berufsbildnern<br />

und einem Berufsschullehrer<br />

nachgefragt. Das Wichtigste: Habe Freude,<br />

an dem, was du machst und zeige Interesse.<br />

Gehe aktiv auf deine Kolleginnen und Kollegen<br />

im Betrieb zu. «Zwei bis vier Jahre sind<br />

eine kurze Zeit im Leben eines jungen Menschen<br />

und ein erfolgreicher Abschluss bildet<br />

das Fundament für den weiteren Berufsweg»,<br />

sagt Melanie Achini, HR-Verantwortliche bei<br />

der Emil Frey AG in Safenwil und ergänzt:<br />

«Im Vordergrund steht, dass sich die Lernenden<br />

integrieren und selbständig werden. Je<br />

mehr sie können, desto mehr Verantwortung<br />

dürfen sie übernehmen und gewinnen dadurch<br />

auch an Selbstvertrauen und Erfahrung.»<br />

Ausserdem müssen sich die Lernenden bewusst<br />

sein, dass zu einer guten Ausbildung<br />

auch die Berufsschule und die überbetrieblichen<br />

Kurse gehören. Marcel Wyler, Lehrer am<br />

Berufsbildungszentrum IDM, erklärt: «Ein<br />

wesentlicher Unterschied zur Volksschule ist,<br />

dass der Unterricht nach dem Berufsschultag<br />

nicht zu Ende ist. Der Lehrer geht davon aus,<br />

dass die behandelten Themen am nächsten<br />

Schultag bekannt sind.» Deshalb sollen die<br />

Schülerinnen und Schüller immer gezielte<br />

Fragen stellen, falls etwas nicht richtig verstanden<br />

wurde. Persönliche Notizen, die zuhause<br />

in Ruhe angeschaut werden können,<br />

helfen.<br />

Kaufmann Mike bilanziert nach seinem ersten<br />

Lehrjahr bei der Emil Frey, dass der Übertritt<br />

von der Schule in die Lehre nicht unterschätzt<br />

werden dürfe und rechnet vor: «In der<br />

Oberstufe werden gegen 25 Stunden pro Woche<br />

gelernt, inklusive mehrerer Pausen zwischen<br />

den Lektionen. Der Berufsalltag richtet<br />

sich nach dem Arbeitsgesetz.»<br />

Und dieses schreibt eine Höchstarbeitszeit<br />

von 45 Stunden pro Woche vor und regelt<br />

die Mindestdauer von Pausen. Mike<br />

legt den neuen Nachwuchskräften zudem<br />

ans Herz, den Informationsbrief<br />

über den ersten Schultag genau durchzulesen.<br />

«Es gibt nichts Peinlicheres, als am<br />

ersten Schultag aufzukreuzen und nicht<br />

alles dabei zu haben.» <<br />

Weitere Infos unter:<br />

autoberufe.ch/community<br />

50<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Erscheine pünktlich und<br />

möglichst ausgeruht im<br />

Betrieb. Suche dir einen Ausgleich<br />

im Privatleben, in dem du einem<br />

Hobby nachgehst.<br />

Mike, Kaufmann, 1. Lehrjahr, Emil Frey AG<br />

Sei<br />

freundlich<br />

Sei<br />

pünktlich<br />

Achte auf die Hierarchien und<br />

duze nicht gleich von Anfang<br />

an alle, denn normalerweise<br />

gilt die Sie-Kultur.<br />

Respekt &<br />

Anstand<br />

Die Einbindung ins Team ist sehr<br />

wichtig. Der neue Lehrling soll<br />

sich wohlfühlen und respektiert<br />

werden. Jedoch gehört auch dazu,<br />

dass man Regeln und Grenzen<br />

aufzeigt. Der erste Eindruck<br />

zählt. Dies gilt aber im gleichen<br />

Masse auch für uns als Betrieb<br />

und nicht nur für den neuen<br />

Lernenden.<br />

Christian Ackermann, Berufsbildner,<br />

Garage Ackermann AG<br />

Mike, Kaufmann, 1. Lehrjahr, Emil Frey AG<br />

Habe Freude &<br />

Geduld<br />

Bringe die Geduld mit, um dich im neuen Alltag<br />

zurechtzufinden. Der Start in die Berufslehre<br />

ist gleichbedeutend mit langen Arbeitstagen und mehr<br />

Struktur. In der Einarbeitungsphase gilt es für dich<br />

aufmerksam zuzuschauen, ehe du selber produktiv<br />

werden kannst.<br />

Olivier Maeder, AGVS-Geschäftsleitung, Abteilung Bildung<br />

Durchhänger kann und darf es geben,<br />

wichtig ist, rasch wieder in die Spur zu<br />

kommen. Sich Ziele setzen und Strategien<br />

entwickeln, um diese zu erreichen <strong>–</strong> wie<br />

beim Fussball.<br />

Melanie Achini, HR-Verantwortliche, Emil Frey AG<br />

Text: Mike Gadient / lllustration: Corinna Vogt<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong>51


BILDUNG<br />

Zwischen Rennstrecke und Lehrabschluss: Jasin Ferati<br />

«Ich will in die Formel 1»<br />

Von der Rennstrecke in die Garage und zurück: Der 17-jährige Automobil-Assistent-Lehrling Jasin Ferati<br />

lebt und lernt momentan auf der Überholspur. Das Winterthurer Rennsport-Talent hat <strong>2021</strong> den Schritt<br />

in die Formel 3 gewagt, gleichzeitig bereitet er sich in der Schloss-Garage in Wülflingen ZH auf seinen<br />

Lehrabschluss vor. Jürg A. Stettler<br />

Jasin Ferati in der berühmten Loews-Haarnadelkurve in Monaco. Foto: Baldo<br />

Zurückhaltend, fast etwas schüchtern wirkt<br />

Jasin Ferati zu Beginn beim Treffen in der<br />

Schloss-Garage in Wülflingen. Dabei ist der<br />

17-Jährige eines der grössten Motorsporttalente<br />

der Schweiz. Der Automobil-Assistent-<br />

Lehrling hat auf diese Saison hin, nach nur<br />

einem Jahr mit Jenzer Motorsport in der Formel<br />

4, den Sprung in die Formel 3 gewagt<br />

und fährt für das Team Monolite Racing in<br />

der Formula Regional European Championship<br />

by Alpine. «Jetzt liegt es an mir, die<br />

hoch gesteckten Erwartungen zu erfüllen»,<br />

hält der Winterthurer nüchtern fest. Zum<br />

Saisonabschluss im letzten Jahr gab es für<br />

den erfolgreichen Kart-Fahrer trotz 35 Tagen<br />

im Formel-4-Cockpit, mehr als 300 Tagen<br />

im Simulator oder Fitnesstraining für<br />

einmal keinen Pokal. Ein Novum: Der junge<br />

Schweizer fiel in seiner ersten Saison im<br />

Formel-Rennsport zwar durch gute Zweikämpfe,<br />

viele Platzgewinne und einen guten<br />

Grundspeed auf, selbst wenn schlechte<br />

Startpositionen und einige Zwischenfälle<br />

im «dümmsten Moment» bessere Klassierungen<br />

und Punkte gekostet haben. «Die<br />

Saison 2020 war sehr intensiv und ein stetes<br />

Auf und Ab», blickt Jasin Ferati selbstkritisch<br />

zurück. Doch der 17-Jährige schaut<br />

lieber nach vorn und konzentriert sich auf<br />

die jetzigen Herausforderungen: die Formel 3<br />

und seinen bevorstehenden Lehrabschluss.<br />

Sind Ausbildung und Rennsport auf diesem<br />

Niveau nicht schwer unter einen Hut zu bringen?<br />

«Ich fehle durch die Rennen schon recht<br />

oft und es ist nicht immer einfach, den ganzen<br />

Schulstoff noch verarbeiten zu können»,<br />

gesteht Ferati. «Daher bin ich enorm dankbar<br />

für die Unterstützung, die ich durch die<br />

Schloss-Garage in Winterthur erhalte. Ohne<br />

die Flexibilität, die mir im Berufsalltag ermöglicht<br />

wird, wäre es wohl nicht möglich,<br />

dass ich in der Formel 3 antrete.»<br />

Neben seiner Ausbildung beim Alfa Romeo-,<br />

Abarth- und Fiat-Spezialisten investiert er<br />

viel Zeit in seine Fitness. Denn auch körperlich<br />

stellt der Formel-Sport höhere Ansprüche<br />

als zuvor der Kartsport, in dem er jahrelang<br />

äusserst erfolgreich aktiv war und<br />

2019 beispielsweise die deutsche Elektro-<br />

Kart-Meisterschaft gewann. Daher trainiert<br />

er auch mindestens drei Stunden am Tag<br />

und lässt sich zudem vom ehrfurchtsvoll<br />

auch «Schinder Otti» genannten Otmar Keller<br />

trimmen. Dieser hat schon die Segler<br />

der Alinghi-Crew auf dem Weg zum Americas<br />

Cup fit gemacht oder Rennsport-Ikonen<br />

wie den Einsiedler Marcel Fässler auf seiner<br />

ganzen Karriere begleitet. Denn bei den G-<br />

Belastungen im Motorsport, denen man<br />

beim Beschleunigen aber auch beim Verzögern<br />

ausgesetzt ist, sind nicht nur Ausdauer<br />

und Kraft gefragt. Ein guter Rennfahrer muss<br />

heute ein perfekter Multitasker sein und sich<br />

neben Strecke, Konkurrenten, Lenken, Gas<br />

geben und Bremsen auch noch auf Boxenfunk<br />

und die ganzen Einstellmöglichkeiten<br />

am Lenkrad konzentrieren können.<br />

Der Auftakt in die Formel-3-Saison lief für<br />

Jasin Ferati <strong>2021</strong> nicht optimal. «Mangels Erfahrung<br />

hatte ich in den Trainings noch nicht<br />

das komplette Vertrauen in das im Vergleich<br />

zur Formel 4 viel schnellere Auto», erläutert<br />

er. Bei einem Test und kurzen Qualifyings<br />

natürlich keine idealen Voraussetzungen<br />

für die ersten Rennen im Tatuus T318 mit<br />

seinem 1,8-Liter-Renault-Turbomotor und<br />

270 PS. Doch zusätzliche Trainingseinheiten<br />

im Simulator brachten den Winterthurer<br />

einen Schritt weiter. «Ich bin sehr oft zu Gast<br />

bei Racing Unleashed in Kemptthal. Vor allem<br />

wenn es um neue Strecken geht wie beispielsweise<br />

zuletzt in Monaco, die ich von<br />

der Formel 4 her noch nicht kenne», erläutert<br />

Ferati. Denn nach bloss 45 Minuten auf einer<br />

Strecke gilt es bereits ernst und das Qualifying<br />

beginnt. Daher gilt es, sich sehr rasch<br />

mit der Strecke und dem Wagen zurechtzufinden.<br />

Grosse Pröbeleien am Set-up des Wagens<br />

liegen in der Formel 3 schlicht nicht<br />

drin. «Man kann sich nicht erst an eine neue<br />

Strecke gewöhnen, sondern muss sie schon<br />

kennen. Dabei helfen die Stunden in den<br />

immer realistischer werdenden Simulatoren<br />

enorm.» Mit verschmitztem Lächeln ergänzt<br />

er: «Und da ich Racing Unleashed von Monisha<br />

Kaltenborn sogar zu meinen Sponsoren<br />

zählen darf, kann ich fast unbegrenzt Stunden<br />

im Simulator verbringen.»<br />

Jasin Ferati gelingt ausserdem die Abstimmung<br />

des Autos nun immer besser. Sicher-<br />

52<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

sagen, aber das primäre Ziel ist ganz klar die<br />

Königsklasse», erklärt das Rennsporttalent von<br />

Monolite Racing. Sein Ziel oder zumindest das<br />

limitierte Alfa-Romeo-Sondermodell des Stelvio<br />

Quadrifoglio in der markenrechtlich-geschützten<br />

Folierung in Rosso Competizione<br />

der F1-Cracks und ein Modell des Alfa Romeo<br />

Racing C38 aus Karbon im Kleinformat hat<br />

Jasin Ferati zudem jeden Tag im Wülflinger<br />

Showroom vor Augen, bevor er runter in die<br />

Werkstatt an seinen Arbeitsplatz geht. Hier<br />

kümmert er sich um das Prüfen und Warten<br />

von Personenwagen, überprüft Komponenten<br />

der elektrischen Anlage und pflegt und reinigt<br />

Fahrzeuge. Zudem tauscht er Komponenten der<br />

Brems- und Abgasanlage aus oder auch Verschleissteile<br />

wie Räder und Reifen. «Zur Reifenwechselzeit<br />

kann es im Betrieb recht stressig<br />

werden, aber das macht mir nichts. Ich<br />

finde alles faszinierend, was mit Autos und<br />

Fahrzeugen zu tun hat», gesteht Ferati. Genau<br />

diese Faszination hilft ihm nicht nur im Rennsport,<br />

sondern auch beim Lernen für das QV.<br />

Er ist froh, wenn er diesen Sommer die theoretischen<br />

und dann die praktischen Prüfungen<br />

hinter sich hat. «Ich will das QV als Automobil-<br />

Ausstiegsklausel Gebrauch gemacht und die<br />

Zusammenarbeit mit dem Team Monolite<br />

Racing vorzeitig beendet. Diese Trennung bedeutet<br />

aber keineswegs das Ende der Formel-<br />

3-Ambitionen. Bis zur Wiederaufnahme der<br />

Meisterschaft Mitte <strong>Juli</strong> werden Alternativen<br />

mit anderen Teams geprüft. <<br />

Weitere Infos zur Grundbildung unter:<br />

autoberufe.ch<br />

Ferati vor dem Modell des F1-Boliden im Showroom...<br />

...und auf dem Weg zur Arbeit als Automobil-Assistent...<br />

Ferati in seinem Tatuus T318 vor den beiden Konkurrenten Bardinon und Garcia. Foto: Baldo<br />

...in der Schloss-Garage. Fotos: AGVS-Medien<br />

lich ein Vorteil, dass er als Automobil-Assistent-Lernender<br />

hierzu auch das technische<br />

Verständnis für den Boliden mitbringt und<br />

nicht nur schnell darin unterwegs ist. «Es<br />

hilft sicherlich, dass ich für die Abstimmung<br />

ein konkreteres Technikwissen mitbringe<br />

und auch weiss, wie einzelne Teile<br />

funktionieren. Ich bin einer der wenigen<br />

Formel-3-Piloten, die neben dem Rennsport<br />

noch einem Job nachgehen», erläutert er. «Für<br />

mich ist der Rennsport aber genauso wichtig<br />

wie die Ausbildung. Und mein Beruf macht<br />

mir sehr viel Freude!» Zudem kann Ferati nach<br />

einem Rennwochenende, an dem es vielleicht<br />

mal nicht so gut lief, bei der Arbeit in der Garage<br />

auch wieder Energie tanken. Sein Ziel ist<br />

ganz klar: «Ich will in die Formel 1. Darauf<br />

arbeite ich hin.» Was wäre mit der Abzweigung<br />

Formel E? «Das ist ebenfalls eine grosse<br />

Meisterschaft. Da würde ich zwar nicht Nein<br />

Das 17-jährige Schweizer Motorsporttalent hat sein Ziel Formel 1 stets im Fokus. Foto: Baldo<br />

Assistent unbedingt erfolgreich abschliessen,<br />

denn dann kann ich mich voll und ganz auf<br />

den Rennsport konzentrieren.» Plötzlich ist die<br />

anfängliche Zurückhaltung und Schüchternheit<br />

weg und die Augen von Jasin Ferati blitzen<br />

vor Vorfreude. Als Folge des bisher unbefriedigenden<br />

Saisonverlaufs hat Ferati nun nach<br />

den Rennen in Zandvoort (NL) von einer<br />

Bald steht für Ferati diesen Sommer das QV an.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong>53


Professionelle Personalgewinnung<br />

Sie suchen Mitarbeitende?<br />

Nutzen Sie diese exklusive Partnerschaft und profitieren Sie als AGVS-Mitglied von der professionellen<br />

Unterstützung bei der Personalrekrutierung und den vorteilhaften Sonderkonditionen.<br />

Unser Team von Fachspezialisten steht Ihnen zur Verfügung.<br />

Kontaktieren Sie uns<br />

Manpower Schweiz AG<br />

Michael Hofstetter<br />

+41 79 734 61 91<br />

michael.hofstetter@manpower.ch<br />

www.manpower.ch<br />

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BILDUNG<br />

Traumberuf Automobil-Verkaufsberater/-in<br />

Werden Sie Verkaufsprofi!<br />

Lieben Sie Menschen und können Sie sich vorstellen, als Vertrauensperson zwischen Garagenbetrieb und<br />

Kundschaft zu agieren? Dann ergreifen Sie sofort die Initiative und melden sich für das Basisseminar <strong>2021</strong> für<br />

Automobil-Verkaufsberater/-innen oder den Lehrgang zum/zur Automobil-Verkaufsberater/-in mit eidg.<br />

Fachausweis an <strong>–</strong> noch hat es Plätze frei. Carla Stampfli<br />

«Der Verkauf eines Autos ist nicht der Abschluss<br />

eines Geschäftes, sondern der Beginn<br />

einer Beziehung». Bereits dem US-Automobilpionier<br />

Henry Ford war bewusst, welche<br />

Bedeutung langfristige Kundenbeziehungen<br />

für den Automobilhandel haben. In dieser<br />

Beziehung spielen Automobil-Verkaufsberaterinnen<br />

und -berater eine fundamentale Rolle.<br />

Sie sind umfassend informierte und flexible<br />

Ansprechpartner für eine Kundschaft,<br />

die immer anspruchsvoller wird. Mit ihrem<br />

freundlichen und kompetenten Auftreten<br />

schaffen Automobil-Verkaufsberaterinnen<br />

und -berater Vertrauen und legen so den<br />

Grundstein für eine langfristige und erfolgreiche<br />

Kundenbeziehung.<br />

Die Verkaufsausbildungen der AGVS Business Academy stehen für Sie bereit. Foto: Istock<br />

Damit Automobil-Verkaufsberaterinnen und<br />

-berater in der Lage sind, als Bindeglied und<br />

Vertrauensperson zwischen dem Garagenbetrieb<br />

und der Kundschaft zu agieren, müssen<br />

sie seriös eingearbeitet werden und sich weiterbilden.<br />

Ziel ist es, dass das Verkaufspersonal<br />

die täglichen Arbeiten verkaufs- und<br />

marktorientiert ausführen kann und für betriebswirtschaftliches<br />

Denken und Handeln<br />

im Garagenbetrieb sensibilisiert wird. Hierfür<br />

bietet der AGVS mit den branchenspezifischen<br />

Bildungsangeboten <strong>–</strong> «Basisseminar für Automobil-Verkaufsberater/-innen»<br />

und «Automobil-Verkaufsberater/-in<br />

mit eidg. Fachausweis»<br />

Unterstützung.<br />

Die Weiterbildung zum/zur Automobil-Verkaufsberater/-in<br />

dauert drei Semester und<br />

umfasst acht Module, die jeweils einzeln mit<br />

einer Prüfung abgeschlossen werden. Während<br />

des Lehrgangs eignen sich die Teilnehmenden<br />

umfassende Kenntnisse im Bereich<br />

Verkaufspsychologie und Persönlichkeitsschulung,<br />

Verkaufsmethodik und -kommunikation,<br />

Administration und Informatik, Arbeits- und<br />

Betriebsorganisation, Occasionshandel, Rechnungswesen,<br />

Recht und Versicherungen, verkaufsbezogene<br />

Produktkenntnisse sowie Marketingpraxis<br />

und Automobilmarkt an. Zur<br />

Abschlussprüfung wird zugelassen, wer das<br />

eidg. Fähigkeitszeugnis einer Grundbildung<br />

oder einen mindestens gleichwertigen anderen<br />

Ausweis besitzt; nach der Grundbildung mindestens<br />

zwei Jahre im Automobilverkauf in der<br />

Schweiz tätig war oder ohne bestandenes Qualifikationsverfahren<br />

(Lehrabschlussprüfung)<br />

sieben Jahre Praxis in der Schweiz, davon mindestens<br />

vier Jahre im Automobilverkauf, nachweisen<br />

kann; und natürlich den Nachweis über<br />

acht Modulabschlüsse erbringen kann.<br />

Für Automobil-Verkaufsberater/-innen mit bis<br />

zu maximal einem Jahr Praxiserfahrung sowie<br />

Personen aus dem Garagengewerbe oder<br />

aus anderen Branchen, die in den Automobilhandel<br />

einsteigen möchten, bietet sich dagegen<br />

das Basisseminar <strong>2021</strong> für Automobil-Verkaufsberater/-innen<br />

an. Während zehn Tagen werden<br />

Grundkenntnisse des Automobilverkaufs<br />

übermittelt, von der Verkaufspsychologie über<br />

die Kommunikation bis hin zur Verkaufsmethodik.<br />

Nach Seminarende wissen die Teilnehmenden,<br />

was vom ersten Kundenkontakt<br />

bis zum Abliefern des Fahrzeuges sowie zum<br />

«Service après-vente» zu tun ist, und sie sind<br />

in der Lage, die Kundschaft kompetent und zuvorkommend<br />

zu beraten. Profitieren auch Sie<br />

und Ihr Betrieb von einem der Ausbildungsangebote<br />

für Ihr Verkaufspersonal <strong>–</strong> noch hat es<br />

Plätze frei! <<br />

Basisseminar<br />

Das Basisseminar für Neueinsteiger im<br />

Automobilverkauf findet vom 23. <strong>August</strong> bis<br />

3. September <strong>2021</strong> in Bern statt.<br />

Zu weiteren Infos und zum<br />

Anmeldeformular für das<br />

Basisseminar gelangen Sie<br />

über diesen QR-Code:<br />

Lehrgang<br />

Der Lehrgang «Automobil-Verkaufsberater/-in<br />

mit eidg. Fachausweis» startet<br />

im <strong>August</strong> <strong>2021</strong> in Bern und Winterthur.<br />

Zu weiteren Infos und zum<br />

Anmeldeformular für den<br />

Lehrgang gelangen Sie über<br />

diesen QR-Code:<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong>55


BILDUNG<br />

Peter Baschnagel (r.) und Urs Wernli (l.),<br />

beglückwünschten die Absolventen (im<br />

Bild: Andreas Altermatt) zum erfolgreichen<br />

Abschluss. Fotos: AGVS-Medien<br />

Betriebswirt/-in im Automobilgewerbe<br />

«Freuen Sie sich darauf»<br />

Das lange (coronabedingte) Warten hat sich gelohnt: Auf dem Berner Hausberg Gurten konnten 13 von 18<br />

erfolgreichen Absolventen der Höheren Fachprüfung 2020 «diplomierte/-r Betriebswirt/-in im Automobilgewerbe»<br />

ihr Diplom entgegennehmen. Der Verband brachte ihnen mit der schönen Feier grösste Wertschätzung entgegen.<br />

Carla Stampfli<br />

Vor der Diplomübergabe genossen die Absolventen mit ihren Partnerinnen einen<br />

Apéro auf der Terrasse.<br />

Die ESA überreichte dem AGVS einen Check über 20 000 Franken für die Aus- und Weiterbildung.<br />

Während vier Semestern haben sie sich berufsbegleitend<br />

das nötige Rüstzeug geholt,<br />

um einen modernen Garagenbetrieb mit allen<br />

dazugehörenden Dienstleistungen führen<br />

zu können: die Absolventen der Höheren<br />

Fachprüfung für diplomierte Betriebswirte<br />

im Automobilgewerbe. Coronabedingt mussten<br />

sie sich beinahe ein Jahr gedulden, bis sie<br />

das begehrte Diplom entgegennehmen durften<br />

<strong>–</strong> doch nun war es soweit.<br />

Auf dem Gurten wartete auf die erfolgreichen<br />

Absolventen eine denkwürdige Feier<br />

mit einer atemberaubenden Aussicht und<br />

einem ausgezeichneten Menü. «Das Merkwürdige<br />

an der Zukunft ist wohl die Vorstellung,<br />

dass man unsere Zeit einmal die gute<br />

alte Zeit nennen wird.» Mit diesem Zitat von<br />

Ernest Hemingway begrüsste Thomas Jäggi,<br />

beim AGVS mitverantwortlich für die Berufsbildung,<br />

die Betriebswirte. «Halten wir diesen<br />

besonderen Moment Ihres Abschlusses<br />

als einen der besten Ihres Lebens fest!»<br />

Peter Baschnagel, Präsident der Kommission<br />

Höhere Fachprüfung beim AGVS, brachte den<br />

13 Anwesenden die Wertschätzung seitens<br />

Verband entgegen: «Sie haben eine Ausbildung<br />

abgeschlossen, die der stetig ändernden<br />

Grosswetterlage in unserem Gewerbe<br />

standhält und mit der die Anforderungen der<br />

heutigen Zeit sowie in naher Zukunft zu bewältigen<br />

sind.» Peter Baschnagel riet ihnen,<br />

die neuen Kenntnisse einzusetzen und sich<br />

nicht in ihren Ideen einbremsen zu lassen.<br />

«Seien Sie offen für Neues und gespannt auf<br />

das, was Sie morgen noch besser können.»<br />

Auf über 800 Metern über Meer war auch<br />

AGVS-Zentralpräsident Urs Wernli anwesend,<br />

für den die Aus- und Weiterbildung<br />

eine Herzensangelegenheit ist. «Wir sind<br />

sehr dankbar, dass sich engagierte Fachleute<br />

weiterbilden und durch ihr kompetentes und<br />

vorbildliches Auftreten das Image der Autobranche<br />

positiv prägen.» Urs Wernli betonte,<br />

dass die Autobranche eine der faszinierendsten<br />

Geschäftswelten sei. «Für den wirt-<br />

56<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

AGVS-Zentralpräsident Urs Wernli gratulierte den<br />

erfolgreichen Absolventen der Höheren Fachprüfung.<br />

Olivier Maeder, Leiter Berufsbildung beim AGVS und<br />

Mitglied der Geschäftsleitung, rief den Absolventen in<br />

Erinnerung, dass sie eine Vorbildsfunktion innehätten.<br />

Peter Baschnagel, Präsident der Kommission Höhere<br />

Fachprüfung beim AGVS, brachte den 13 Anwesenden<br />

die Wertschätzung seitens Verband entgegen<br />

schaftlichen Erfolg ist eine funktionierende<br />

Mobilität Voraussetzung <strong>–</strong> und in der Konsequenz<br />

das Autogewerbe unverzichtbar.» Egal,<br />

welche Technologien sich langfristig durchsetzen<br />

würden, der Garagist werde rund ums<br />

Auto im Geschäft bleiben. Allerdings werde<br />

sich dessen Rolle ändern, so der AGVS-Zentralpräsident.<br />

Garagisten werden zu Mobilitätsberatern.<br />

«Als kompetente Kaderleute<br />

werden Sie die Veränderungen in der Garagenwelt<br />

mitgestalten. Freuen Sie sich darauf!»<br />

Damit das Autogewerbe auch in Zukunft auf<br />

Veränderungen erfolgreich reagieren kann,<br />

ist im Bereich Bildung stetiges Engagement<br />

nötig. Dies hat sich auch die ESA auf die<br />

Fahne geschrieben. Nebst dem Mechanixcampus,<br />

dem Mechanixclub sowie dem Zurverfügungstellen<br />

von Gerätschaften und Material<br />

engagiert sich die ESA auch finanziell<br />

in der Aus- und Weiterbildung. Wie in den<br />

letzten Jahren konnte der AGVS auch dieses<br />

Jahr einen Check in Höhe von 20 000 Franken<br />

entgegennehmen. «Sie haben sehr viel<br />

Freizeit in diese sehr anspruchsvolle Ausbildung<br />

investiert», sagte Matthias Krummen,<br />

Leiter Management Services und Kommunikation<br />

bei der ESA, zu den Betriebswirten auf<br />

dem Gurten. Ob selbstfahrende Autos oder<br />

Olivier Maeder, Leiter Berufsbildung beim<br />

AGVS und Mitglied der Geschäftsleitung,<br />

bedankte sich bei Matthias Krummen für<br />

die grosszügige Unterstützung und gratulierte<br />

den Betriebswirten zu ihrem Diplom. Bei<br />

dieser Gelegenheit ging Olivier Maeder auf<br />

rund 3000 Jugendlichen ein, die jedes Jahr<br />

eine Lehre im Autogewerbe starten. «Besonders<br />

erfreulich dabei ist, dass mehr als 900<br />

Jugendliche neu in der Grundbildung zum<br />

Automobil-Mechatroniker und zur Automobil-Mechatronikerin<br />

stehen.» Das sind zehn<br />

Prozent mehr als im Durchschnitt der vergangenen<br />

fünf Jahre. «Um dies zu erreichen,<br />

braucht es viel Engagement unsererseits <strong>–</strong><br />

aber auch Ihrerseits.» Gestandene Fachkräfte<br />

hätten eine Vorbildfunktion inne und<br />

motivierten Jugendliche, eine Ausbildung<br />

im Autogewerbe zu starten. Oder um es in<br />

den Worten von AGVS-Zentralpräsident Urs<br />

Wernli zu fassen: «Die Auto- und Nutzfahrzeugbranche<br />

ist auf engagierte und hervorragend<br />

ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

angewiesen.»<br />

Nach einer feierlichen Diplomübergabe genossen<br />

die Betriebswirte gemeinsam mit<br />

ihren Begleitpersonen den besonderen Moment<br />

ihrer beruflichen Karriere. <<br />

Informationen zum Lehrgang finden Sie hier:<br />

Weitere Impressionen von der Feier unter:<br />

autoberufe.ch<br />

Die Diplomübergabe fand auf dem Gurten bei schönem Wetter statt.<br />

Auf die Absolventen wartete eine denkwürdige Feier mit einem leckeren Abendessen.<br />

Matthias Krummen, Leiter Management Services und<br />

Kommunikation bei der ESA, gab den Absolventen mit<br />

auf den Weg, mit Herzblut dabeizubleiben.<br />

Thomas Jäggi, beim AGVS mitverantwortlich für<br />

die Berufsbildung, hiess die Absolventen auf dem<br />

Gurten herzlich willkommen.<br />

Elektromobilität <strong>–</strong> egal wohin die Reise gehe,<br />

«bleiben Sie mit Herzblut dabei und geniessen<br />

Sie das Privileg, in einer Branche tätig zu<br />

sein, in der es um Emotionen geht».<br />

Die erfolgreichen Absolventen<br />

Lukas Affentranger, Hitzkirch LU<br />

Andreas Altermatt, Röschenz BL<br />

Marco Bleisch, Güttingen TG<br />

Thomas Dillier, Küssnacht am Rigi SZ<br />

Cyrill Hügli, Berikon AG<br />

Martin Hunziker, Horgen ZH<br />

Gabriel Hürlimann, Neukirch (Egnach) TG<br />

Philipp Moser, Liebefeld BE<br />

Sandro Ribi, Andwil SG<br />

Dominic Schmid, Küttigen AG<br />

Marc Schönenberger, Bütschwil SG<br />

Pascal Schulthess, Henau SG<br />

Armin Spiess, Grosswangen LU<br />

Dragan Sucur, Uetikon am See ZH<br />

Bryan Fonseca, Muraz (Collombey) VS<br />

Michaël Gaspoz, Vex VS<br />

Alexandre Joss, Lully VD<br />

Michaël Wüst, Savièse VS<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong>57


BILDUNG<br />

Projekt «Kaufleute 2022»: Planungssicherheit für Ausbildungsbetriebe<br />

Neue Grundbildung beginnt später<br />

Die kaufmännische Grundbildung «Kauffrau/Kaufmann EFZ» wurde in den vergangenen Monaten revidiert und hätte<br />

ab Lehrbeginn 2022 starten sollen. Jetzt informieren die Verbundpartner über eine Verschiebung auf 2023. Mike Gadient<br />

Kaufleute im Automobil-Gewerbe erbringen wichtige<br />

Dienstleistungen für alle Betriebszweige.<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

Von der Digitalisierung bis hin zu den alternativen<br />

Antrieben: Das Berufsfeld der Kaufleute<br />

im Automobil-Gewerbe befindet sich<br />

im Wandel. Um die Grundbildung «Kauffrau/<br />

Kaufmann EFZ» fit für die Berufswelt der Zukunft<br />

zu machen, wurde sie revidiert. Die<br />

neue Bildungsverordnung wird aber nicht<br />

wie geplant im Sommer 2022 in Kraft treten,<br />

sondern im <strong>August</strong> 2023. In einer gemeinsamen<br />

Mitteilung der Verbundpartner, darunter<br />

der AGVS, wird der Grund für diesen<br />

Entscheid geschildert. Grundsätzlich konnte<br />

aufgezeigt werden, dass die inhaltlichen<br />

Anliegen an die Ausgestaltung der Bildungsverordnung<br />

und des Bildungsplans gut bearbeitet<br />

werden konnten. Dazu wurden im<br />

Rahmen des ordentlichen Prozesses Anträge<br />

zuhanden der Schweizerischen Kommission<br />

für Berufsentwicklung und Qualität<br />

(SKBQ) Kauffrau/Kaufmann EFZ erarbeitet.<br />

Die Entscheide dazu lagen bis Ende<br />

Juni <strong>2021</strong> vor. Mehrere Rückmeldungen betreffen<br />

die Umsetzungsarbeiten und zeigen<br />

auf, dass ein Informationsdefizit bezüglich<br />

der erbrachten Umsetzungsleistungen besteht.<br />

Während sich die Organisationen der<br />

Arbeitswelt, beispielsweise der AGVS, für<br />

eine Einführung auf 2022 aussprechen, fordert<br />

eine Mehrheit der Kantone eine Einführung<br />

auf 2023. Bei den Berufsfachschulen<br />

zeigt sich ein uneinheitliches Bild.<br />

Aufgrund dieser Ausgangslage hat das<br />

Staatssekretariat für Bildung, Forschung<br />

und Innovation SBFI nach umfassenden<br />

Diskussionen mit den Verbundpartnern<br />

und angesichts der erfolgreich angelaufenen<br />

Umsetzungsmassnahmen entschieden,<br />

die Inkraftsetzung von Bildungsplan<br />

und Bildungsverordnung auf Lehrbeginn<br />

2023 festzulegen. Mit diesem Vorgehen<br />

könne die für alle Akteure der kaufmännischen<br />

Grundbildung erforderliche Planungssicherheit<br />

für eine erfolgreiche Umsetzung<br />

geschaffen werden, heisst es in<br />

der Mitteilung. Es sei das erklärte Ziel aller<br />

Verbundpartner, dass die Reform Kaufleute<br />

2022 zum Einführungszeitpunkt 2023 umfassend<br />

eingeführt wird. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

skkab.ch/fachinformationen/gb2023<br />

Kompetent dank<br />

Weiterbildung<br />

Für die kommende Prüfung wünschen<br />

wir den Absolventen der Weiterbildung<br />

«BP Automobildiagnostiker/<br />

in» viel Erfolg<br />

Hintere Reihe von links: Benjamin Willen und Matthias Kamm, Dozierende. Vordere Reihe ganz rechts: Rolf Zahnd, Dozierender.<br />

Wir bringen auch Ihre Karriere in Schwung, unter www.gibb.ch finden Sie Informationen zu unseren Kursangeboten.<br />

gibb Berufsfachschule Bern<br />

Lorrainestrasse 1, 3000 Bern 22<br />

Tel +41 31 335 91 45<br />

58<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Handwerkliche und technische Kompetenz:<br />

ein Carrosserielackierer an der Arbeit. Foto: AGVS-Medien<br />

Carrosseriefachmann/-frau<br />

Lehrgänge in Bern, Zürich und Zofingen<br />

Aus- und Weiterbildung ist die Antwort des Gewerbes auf immer komplexere Problemstellungen in der<br />

Werkstatt. Das gilt für Garagenbetriebe wie für Carrosserien. Ab <strong>August</strong> finden in Bern, Zofingen und Zürich<br />

mehrere Lehrgänge zum/-r Carrosseriefachmann/-frau Fachrichtung Spenglerei und Lackiererei sowie<br />

Fahrzeugbau statt. Sandro Compagno<br />

Insbesondere grössere Unternehmen im<br />

Autogewerbe führen heute eigene Carrosserie-Abteilungen,<br />

um ihrer Kundschaft möglichst<br />

viele Dienstleistungen aus einer Hand<br />

anzubieten. Oft sind diese Garagen-/Carrosseriebetriebe<br />

Mitglied sowohl im AGVS als<br />

auch bei Carrosserie Suisse. Entsprechend<br />

hat sich in den letzten Jahren eine enge Zusammenarbeit<br />

dieser beiden Partnerverbände<br />

in der Aus- und Weiterbildung etabliert.<br />

Bern: Carrosserie Suisse Academy<br />

Ab <strong>August</strong> führt Carrosserie Suisse in Zusammenarbeit<br />

mit der Carrosserie Suisse<br />

Academy in der Mobilcity in Bern zwei neue<br />

Lehrgänge durch: Carrosseriefachmann /<br />

-frau Fachrichtung Lackiererei und Carrosseriefachmann/-frau<br />

Fachrichtung Spenglerei,<br />

jeweils mit Zertifikat Carrosserie Suisse. Am<br />

Lehrgang erhalten die angehenden Carrosseriefachleute<br />

einerseits praxisorientierte theoretische<br />

Inhalte vermittelt. Dazu kommen<br />

andererseits Praxiskurse in der jeweiligen<br />

Fachrichtung. Der Lehrgang findet berufsbegleitend<br />

statt, die Dauer beträgt vier Semester.<br />

Der erfolgreiche Abschluss wird mit einem<br />

Verbandszertifikat Carrosseriefachmann/-frau<br />

Lackiererei, resp. Spenglerei bestätigt. Die Anmeldefrist<br />

endet am 31. <strong>Juli</strong> <strong>2021</strong>.<br />

Z o fi n g e n :B Z Z<br />

Ebenfalls ab <strong>August</strong> bietet das Bildungszentrum<br />

(BZZ) von Weiterbildung Zofingen<br />

gleich fünf Lehrgänge an, die jeweils mit<br />

dem Verbandszertifikat, bzw. dem höheren<br />

Fachdiplom (HFP) abgeschlossen werden:<br />

• Werkstattkoordinator/-in<br />

im Carrosserie gewerbe<br />

• Carrosseriefachleute Fachrichtung<br />

Fahrzeugbau<br />

• Carrosseriefachleute Fachrichtung<br />

Spenglerei<br />

• Carrosseriefachleute Fachrichtung<br />

Lackiererei<br />

• Dipl. Betriebsleiter/-in Carrosserie<br />

Zürich: TBZ, STFW, SfGZ<br />

Und in Zürich starten nach den Sommerferien<br />

ebenfalls die Weiterbildungen Carrosseriefachmann/-frau<br />

Lackiererei sowie Spenglerei<br />

mit Zertifikat Carrosserie Suisse sowie<br />

der Lehrgang Werkstattkoordinator/-in im<br />

Carrosseriegewerbe. Ein Infoabend findet<br />

am 13. <strong>Juli</strong> an der TBZ statt. Gleich drei Bildungsinstitutionen<br />

haben sich in Zürich auf<br />

eine Kooperation geeinigt, um diese für das<br />

Carrosseriegewerbe wichtigen Lehrgänge<br />

durchzuführen: die Technische Berufsschule<br />

Zürich (TBZ), die Schweizerische Technische<br />

Fachschule Winterthur (STFW) und die<br />

Schule für Gestaltung Zürich (SfGZ).<br />

Ständig steigende Ansprüche an Mobilität<br />

und Technik erfordern heute und in Zukunft<br />

sehr gut ausgebildete und qualifizierte Fachkräfte<br />

im Autogewerbe. Carrosseriefachleute<br />

aller Fachrichtungen benötigen in ihrem<br />

Beruf höchste handwerkliche und technische<br />

Kompetenz. Sie sind in der Lage, alle<br />

anspruchsvollen Arbeiten auszuführen, diese<br />

zu kalkulieren und Mitarbeitende in allen<br />

Arbeitstechniken anzuleiten. Carrosseriefachleute<br />

haben eine hohe Verantwortung<br />

für die Betriebs- und Arbeitssicherheit und<br />

für das Einhalten der Umweltschutzbedingungen.<br />

Sie sind als Problemlöser bei komplexen<br />

technischen Herausforderungen und<br />

für einen zukunftsorientierten Carrosseriebetrieb<br />

in der Werkstatt unverzichtbar. <<br />

Carrosseriefachmann/-frau<br />

Scannen Sie den<br />

QR-Code, um zur Online-<br />

Anmeldung zu gelangen.<br />

Weitere Informationen zum Lehrgang<br />

finden Sie hier:<br />

• carrosserie-academy.ch<br />

• weiterbildung-zofingen.ch<br />

• tbz.ch<br />

• stfw.ch<br />

• sfgz.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> 59


BILDUNG<br />

AGVS Business Academy<br />

Foto: 123rf<br />

Aufgrund der aktuellen Situation bietet der AGVS<br />

einige Kurse auch als Webinare an. Bei einem sogenannten<br />

Web-Seminar <strong>–</strong> kurz Webinar <strong>–</strong> wird<br />

der Klassenraum in die virtuelle Welt verlagert.<br />

Alles, was es dazu braucht, ist ein Computer<br />

mit Internetzugang und ein ruhiges Plätzchen<br />

zuhause oder im Büro, um den Kurs ungestört zu<br />

verfolgen.<br />

JULI<br />

Lehrgang DAB+<br />

In Zusammenarbeit mit der Schweizer Radiobranche,<br />

DAB+-Experten der SRG sowie<br />

DAB+-Fahrzeug-Spezialisten wurde ein<br />

DAB+-Lehrgang mit AGVS-Kompetenzausweis<br />

entwickelt.<br />

> > 6. <strong>Juli</strong> <strong>2021</strong>, Bern<br />

> > 11. <strong>August</strong> <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />

> > 8. Oktober <strong>2021</strong>, Winterthur<br />

> > 2. November <strong>2021</strong>, Bern<br />

> > 15. Dezember <strong>2021</strong>, Lenzburg<br />

Steigerung der Produktivität und<br />

Rentabilität im Aftersales-Geschäft<br />

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verstehen<br />

die Bedeutung einer aktiven Steuerung des Aftersales-Geschäftes<br />

mit ausgewählten Kennzahlen,<br />

kennen die Ursachen für eine tiefe Produktivität<br />

und die für den eigenen Betrieb wichtigsten<br />

Massnahmen zur Steigerung der Produktivität.<br />

> > 7. <strong>Juli</strong> <strong>2021</strong>, Lenzburg<br />

Webinar <strong>–</strong> Das neue Schweizer<br />

Datenschutzgesetz<br />

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten<br />

eine Übersicht über das neue Schweizer<br />

Datenschutzgesetz (DSG), einen Vergleich zur<br />

Europäischen Datenschutzgrundverordnung<br />

(EU-DSGVO) und erfahren, worauf beim Thema<br />

Datenschutz <strong>–</strong> unter geltendem wie auch<br />

künftigem Recht <strong>–</strong> hauptsächlich zu achten ist.<br />

> > 8. <strong>Juli</strong> <strong>2021</strong>, online<br />

Webinar 2x90 Minuten <strong>–</strong><br />

Elektromobilität im Verkauf<br />

In diesem Training bearbeiten wir Kundenanforderungen<br />

im Bereich der Elektromobilität.<br />

Was können wir in unserem regionalen Markt<br />

umsetzen? Was sollten wir betreffend Alternativ-<br />

Mobilität dazulernen? Welche Partner können<br />

uns dabei unterstützen? Alles Fragen, die wir in<br />

dieser Webinar-Reihe zusammen beantworten.<br />

> > 8. / 12. <strong>Juli</strong> <strong>2021</strong>, online<br />

> > 28. Oktober / 4. November <strong>2021</strong>, online<br />

Elektro-Instruktion für Hochvolt-<br />

Systeme in Elektro- und Hybridfahrzeugen<br />

> > 8. / 9. <strong>Juli</strong> <strong>2021</strong>, Bern<br />

> > 13. / 14. <strong>August</strong> <strong>2021</strong>, Chur<br />

> > 31. <strong>August</strong> / 1. September <strong>2021</strong>, Winterthur<br />

> > 6. / 7. September <strong>2021</strong>, Horw<br />

> > 1. / 2. Oktober <strong>2021</strong>, Lenzburg<br />

> > 29. / 30. Oktober <strong>2021</strong>, Zürich<br />

Weitere Daten online<br />

AUGUST<br />

Das Google Basics Training für den<br />

Autohandel<br />

In diesem Training erfahren Sie, wie Sie Google<br />

MyBusiness, Google SEO und Google SEA<br />

zielgerichtet und erfolgreich für Ihr Autohaus<br />

einsetzen. Der Google-Basics-Einsteigerkurs gibt<br />

einen Einblick in die wichtigsten Werkzeuge und<br />

Massnahmen für eine verbesserte Sichtbarkeit in<br />

Google. Sie lernen, wie Sie Ihr Unternehmen dort<br />

präsentieren und mögliche Marketingangebote<br />

wie Google Adwords selbst steuern können.<br />

> > 16. <strong>August</strong> <strong>2021</strong>, online<br />

Dialog, das neue Mitarbeitergespräch<br />

Nach dem Kurs sind Sie in der Lage, auch heikle<br />

Mitarbeitergespräche für beide Seiten erfolgreich<br />

zum Abschluss zu bringen.<br />

> > 17. <strong>August</strong> <strong>2021</strong>, Bern<br />

> > 6. Oktober <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />

Webinaire de 2x90 minutes <strong>–</strong><br />

L’électromobilité dans la vente<br />

Dans cette formation, nous traitons les exigences<br />

des clients dans le domaine de l’électromobilité.<br />

17 / 19 août <strong>2021</strong>, online<br />

Basisseminar für Automobil-<br />

Verkaufsberater /-innen<br />

In 10 Tagen werden die jungen oder angehenden<br />

Automobil-Verkaufsberater/-innen im Detail<br />

60<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

mit den eigentlichen Verkaufsbelangen wie Verkaufspsychologie,<br />

Kommunikation und Verkaufsmethodik<br />

auf ihre tägliche Arbeit vorbereitet.<br />

> > 23. <strong>August</strong> bis 3. September <strong>2021</strong>, Bern<br />

Nur noch wenige Plätze frei!<br />

Automobil-Verkaufsberater /-in mit<br />

eidg. Fachausweis<br />

Verkaufsberater sind gefordert. Sie wirken<br />

als Mobilitäts- und Finanzberater. Eine persönliche<br />

Weiterbildung ist deshalb unabdingbar. Diese<br />

branchenspezifische Weiterbildung unterstützt<br />

Sie dabei, verkaufs-, marktorientiert und betriebswirtschaftlich<br />

zu denken und zu handeln.<br />

Der Lehrgang umfasst acht Module, die einzeln<br />

abgeschlossen werden. Sind alle Module<br />

erfolgreich bestanden, steht der Weg offen,<br />

den eidgenössischen Fachausweis zu erlangen.<br />

Dauer: Drei Semester, berufsbegleitend<br />

> > Start: 24. <strong>August</strong> <strong>2021</strong>, Winterthur<br />

> > Start: 26. <strong>August</strong> <strong>2021</strong>, Bern<br />

SEPTEMBER<br />

Cours d’introduction « Orfo 2012<br />

employé-es de commerce »<br />

Cette formation a pour objectif d‘informer<br />

les personnes responsables de la formation<br />

des employé-es de commerce de la branche<br />

automobile sur la nouvelle ordonnance sur la<br />

formation professionnelle initiale (Orfo 2012)<br />

ainsi que les initier à l›utilisation de la plateforme<br />

time2learn.<br />

> > 10 septembre <strong>2021</strong>, Yverdon<br />

> > 14 septembre <strong>2021</strong>, Yverdon<br />

Webinar <strong>–</strong> Berufs- und Praxisbildnerschulung<br />

Kaufmann/-frau EFZ<br />

(BiVo 2012)<br />

Einführung in die kaufmännische Grundbildung in<br />

der Branche Automobil-Gewerbe (BiVo 2012).<br />

> > 16. September <strong>2021</strong>, online<br />

Cours DAB+<br />

La FM sera prochainement remplacée par le<br />

DAB+. À l’avenir, il ne sera plus possible de<br />

recevoir la radio que par le biais du DAB+. Tous<br />

les véhicules ne disposant pas encore d’une radio<br />

DAB+ doivent changer leur équipement pour<br />

passer à cette nouvelle technologie.<br />

> > 20 septembre <strong>2021</strong>, Genève<br />

> > 19 octobre <strong>2021</strong>, Paudex<br />

> > 22 octobre <strong>2021</strong>, Berne<br />

> > 19 novembre <strong>2021</strong>, Yverdon<br />

Grundlagen Flottenverkauf<br />

Fahrzeugflotten in Unternehmen zu bewirtschaften,<br />

erfordert von den Verantwortlichen<br />

umfassende Kenntnisse und Fähigkeiten. Lernen<br />

Sie in diesem Kurs den Flottenmarkt und dessen<br />

Bewirtschaftungsformen kennen.<br />

> > 28. September <strong>2021</strong>, Bern<br />

Jubiläumsseminar <strong>–</strong> 30 Jahre<br />

AGVS-Frauenseminar<br />

Mit dem Seminar werden alle Mitarbeiterinnen<br />

im Garagengewerbe des deutschsprachigen<br />

Raums angesprochen, die administrative und<br />

personelle Aufgaben wahrnehmen und ihren<br />

Betrieb weiterentwickeln wollen.<br />

> > 25. bis 27. Oktober <strong>2021</strong>, Lenk BE<br />

NOVEMBER<br />

MwSt-Grundkurs<br />

Der Kurs richtet sich an Personen, die sich neu<br />

mit der Mehrwertsteuer im Automobilgewerbe<br />

beschäftigen oder im Alltag einige Unsicherheiten<br />

mit der Anwendung haben.<br />

> > 3. November <strong>2021</strong>, Bern<br />

> > 5. November <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />

MwSt-Fortsetzungs- und<br />

Vertiefungskurs<br />

Der Kurs richtet sich an Personen, die sich<br />

vertiefte Kenntnisse über die Mehrwertsteuer<br />

aneignen möchten und bereits den Grundkurs<br />

besucht haben.<br />

> > 9. November <strong>2021</strong>, Bern<br />

> > 10. November <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />

Meine Wirkung als Führungsverantwortliche/r<br />

Führungspersonen setzen sich mit ihren<br />

aktuellen Situationen und Rollen konkret auseinander<br />

und erarbeiten zielführende Lösungen.<br />

> > 17. November <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />

AGVS DIDAKTIK-<br />

MODULE<br />

Die eintägigen Didaktikmodule des AGVS vermitteln<br />

Berufsbildnern kompaktes Wissen für<br />

die konkrete Umsetzung in ihrem Betrieb und<br />

helfen mit, eine qualitativ hochstehende und<br />

zeitgemässe Grundbildung anzubieten.<br />

«Lernende selektieren»<br />

Das Tagesseminar geht auf verschiedene<br />

Themen ein, darunter Lehrstellenmarketing,<br />

Phasen des Selektionsprozesses und Interpretation<br />

des AGVS-Eignungstests. Danach<br />

sind die Teilnehmenden in der Lage, den<br />

Selektionsprozess mit geeigneten Instrumenten<br />

zu planen und durchzuführen; sie können ein<br />

geeignetes Programm für eine Schnupperlehre<br />

zusammenstellen sowie Lernende auswählen,<br />

die zum Betrieb passen und den Anforderungen<br />

des Berufs entsprechen.<br />

> > 18. <strong>August</strong> <strong>2021</strong>, Winterthur<br />

> > 14. September <strong>2021</strong>, online<br />

> > 12. Oktober <strong>2021</strong>, Sissach<br />

> > 1. Dezember <strong>2021</strong>, Bern<br />

«Die Instrumente der neuen Bivo<br />

kompetent einsetzen»<br />

> > 22. September <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />

> > 6. Oktober <strong>2021</strong>, online<br />

> > 13. Oktober <strong>2021</strong>, Bern<br />

«Junge Erwachsene führen und<br />

Krisen überwinden»<br />

> > 24. September <strong>2021</strong>, Horw<br />

> > 26. Oktober <strong>2021</strong>, Mülenen<br />

> > 10. Dezember <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />

Weitere Daten werden laufend online ergänzt.<br />

UPSA module didactique «Sélectionner<br />

les personnes en formation»<br />

> > 3 septembre <strong>2021</strong>, Yverdon<br />

UPSA module didactique «Utiliser<br />

avec compétence les instruments des<br />

nouvelles ordonnances de formation»<br />

> > 30 / 31 août <strong>2021</strong>, UPSA Valais, Sion<br />

> > 6 septembre <strong>2021</strong>, Yverdon<br />

Diese und weitere interessante Themen<br />

finden Sie online in der Business Academy.<br />

Die Kurse sind in der Kurssprache ausgeschrieben.<br />

Andere Kurse werden zu einem<br />

späteren Zeitpunkt angeboten. Laufende Kursupdates<br />

finden Sie auf agvs-upsa.ch.<br />

Rubrik: Berufsbildung, AGVS Business<br />

Academy<br />

Retrouvez ces thèmes, et bien d’autres,<br />

dans la Business Academy en ligne.<br />

Les cours sont proposés dans la langue correspondante.<br />

D’autres cours seront proposés<br />

ultérieurement. Mise à jour sur agvs-upsa.ch.<br />

Rubrique: Formation, UPSA Business<br />

Academy<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong>61


BILDUNG<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

Ihre Gesundheit ist uns<br />

wichtig! Aufgrund der aktuellen<br />

Situation können geplante<br />

Kurse verschoben werden oder<br />

im Fernunterricht stattfinden.<br />

Wir informieren Kursteilnehmende<br />

rechtzeitig per E-Mail.<br />

Regionale Veranstaltungen zur Aus- und Weiterbildung<br />

AARGAU<br />

Automobildiagnostiker/-in<br />

Informationsabend:<br />

Mittwoch, 17. November <strong>2021</strong>, 18 Uhr<br />

Start Lehrgang: Mittwoch, 8. September <strong>2021</strong><br />

oder Mittwoch, 7. September 2022<br />

Spezialist/-in für alternative<br />

Antriebe mit Zertifikat wbz<br />

Start Lehrgang: Montag, 13. September <strong>2021</strong><br />

> > wbzlenzburg.ch<br />

BERN<br />

Automobil-Verkaufsberater/-in<br />

Start Lehrgang im <strong>August</strong> <strong>2021</strong><br />

Ort: Mobilcity, Bern<br />

> > agvs-upsa.ch<br />

Automobildiagnostiker/-in BP<br />

Start Lehrgang: Mittwoch, 18. <strong>August</strong> <strong>2021</strong><br />

Betriebswirt/-in im Autogewerbe HFP<br />

Start Lehrgang: Freitag, 20. <strong>August</strong> <strong>2021</strong><br />

Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />

Start Lehrgang: <strong>August</strong> <strong>2021</strong><br />

Kundendienstberater/-in<br />

im Automobilgewerbe<br />

Nächster Studienbeginn im Februar 2023<br />

Alle Lehrgänge finden an der Gewerblich-<br />

Industriellen Berufsschule Bern (GIBB) statt.<br />

> > www.gibb.ch<br />

CHUR / ZIEGELBRÜCKE<br />

Lehrgang Automobildiagnostiker/-in<br />

> > ibw.ch/beratung/infoabende<br />

HORW<br />

Automobildiagnostiker/-in /<br />

Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />

Vorbereitungskurse für die BP zum/zur<br />

Automobildiagnostiker/-in<br />

Ort: AGVS-Ausbildungszentrum Horw<br />

> > agvs-zs.ch<br />

ST. GALLEN<br />

Automobildiagnostiker/-in<br />

Neu mit Einführungstagen<br />

Ort: AGVS-Ausbildungszentrum St. Gallen<br />

> > agvs-abz.ch<br />

WINTERTHUR<br />

Kundendienstberater/-in im<br />

Automobilgewerbe<br />

> > stfw.ch/akb<br />

Automobil-Verkaufsberater/-in<br />

Start Lehrgang: 24. <strong>August</strong> <strong>2021</strong><br />

Betriebswirt/-in im<br />

Automobilgewerbe<br />

Start Lehrgang: 25. <strong>August</strong> <strong>2021</strong><br />

Automobildiagnostiker/-in /<br />

Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />

Start Lehrgang: 6. / 7. September <strong>2021</strong><br />

Informationsabende für die Weiterbildungen<br />

finden im Herbst <strong>2021</strong> statt. Die Daten dafür<br />

werden im September <strong>2021</strong> aufgeschaltet<br />

Alle Lehrgänge finden an der Schweizerischen<br />

Technischen Fachschule Winterthur STFW statt.<br />

> > www.stfw.ch<br />

62<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

ZÜRICH<br />

Weiterbildung Automobiltechnik<br />

Informationsabend:<br />

Dienstag, 13. <strong>Juli</strong> <strong>2021</strong>, 18.30 Uhr<br />

Ort: TBZ<br />

Betriebswirt/-in im<br />

Automobilgewerbe<br />

Jeweils freitags<br />

Start Lehrgang: <strong>August</strong> 2022<br />

Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />

mit Zertifikat AGVS<br />

Tageskurs oder Abendkurs<br />

Start Lehrgang: September <strong>2021</strong><br />

> > tbz.ch<br />

OLTEN<br />

Fahrzeugrestaurator/-in<br />

Informationsabend:<br />

Dienstag, 24. <strong>August</strong> <strong>2021</strong>, 18 Uhr<br />

AGVS-Ausbildungscenter Sektion Solothurn, Olten<br />

Start Lehrgang: Oktober <strong>2021</strong><br />

> > fahrzeugrestaurator.ch<br />

PAUDEX<br />

Coordinateur d’atelier automobile<br />

> > romandieformation.ch<br />

SION<br />

Diagnosticien d’automobiles<br />

Coordinateur d’atelier automobile<br />

> > formationcontinuevalais.ch<br />

GENÈVE<br />

Diagnosticien d’automobiles<br />

Centre de formation UPSA Genève<br />

> > formation-upsa-ge.ch/web/<br />

formations-4-2/<br />

YVERDON<br />

Diagnosticien d’automobiles<br />

Centre de formation UPSA Vaud,<br />

Yverdon-les-Bains<br />

> > formation-upsa-vd.ch<br />

Aus den Sektionen<br />

Informationen zu allen Weiter bildungen<br />

erhalten Sie unter autoberufe.ch<br />

IST IHR KOPAS IN SACHEN<br />

AUS- UND WEITERBILDUNGEN<br />

UP TO DATE?<br />

Als KOPAS (Kontaktperson Arbeitssicherheit) sind Sie weiterbildungspflichtig. Nach dem obligatorischen Grundkurs<br />

müssen Sie mindestens alle zwei Jahre eine Weiterbildung absolvieren. Unseren BAZ-Mitgliedern bieten wir dies<br />

effizient und bedarfsgerecht als ERFA-Tagung (Erfahrungs-Austausch) an. Für BAZ-Mitglieder bieten wir weiter:<br />

Grundkurse Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />

• Online oder Präsenzkurse<br />

ERFA-Tagung mit Schwerpunkten:<br />

• Gefährliche Produkte in Ihrem Betrieb (vormittags)<br />

• Persönliche Schutzausrüstung PSA (nachmittags)<br />

asa-control Online-Schulung<br />

• 2 Stunden kompakt und online: Erfahren Sie, wie Sie dank dem Tool effizient die Auflagen erfüllen<br />

Das aktuelle Kursprogramm der Branchenlösung finden Sie ab sofort online unter www.safetyweb.ch Rubrik Kurse.<br />

Die Kosten sind in der BAZ-Jahresgebühr inbegriffen.<br />

Sichern Sie sich heute noch Ihren Platz <strong>–</strong> wir freuen uns auf Sie!<br />

Branchenlösung für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />

des Auto- und Zweiradgewerbes (BAZ)<br />

Geschäftsstelle, Wölflistrasse 5, 3006 Bern<br />

Gratisnummer 0800 229 229<br />

E-Mail info@safetyweb.ch, www.safetyweb.ch<br />

be safe!<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong>63


Die Nummer 1 für Fahrzeuggarantien <strong>–</strong> Quality1<br />

Ein Partner auf Augenhöhe<br />

Ein Auto zu kaufen, ist für viele Menschen ein emotionales Erlebnis. Ein eigenes Auto bedeutet Mobilität<br />

und Mobilität bedeutet Unabhängigkeit und Freiheit. Damit das emotionale Erlebnis Autokauf mit positiven<br />

Gefühlen verbunden bleibt, gibt es Garantieversicherungen.<br />

Der Kauf eines Autos ist für viele Menschen<br />

die grösste Investition im Leben <strong>–</strong> Hausbesitzer<br />

seien hier ausdrücklich ausgenommen.<br />

Mit der Unterzeichnung des Kaufvertrags sind<br />

daher oft hohe Erwartungen verknüpft. Das<br />

Auto soll dem neuen Besitzer eine bedürfnisgerechte,<br />

sichere, komfortable und pannenfreie<br />

Fahrt ermöglichen. Dieser Anspruch gilt<br />

unabhängig davon, ob es sich um einen Neuwagen<br />

oder um eine Occasion handelt.<br />

Doch selbst bei fachmännischer Wartung treten<br />

Schäden auf, können Teile kaputtgehen. Je<br />

älter ein Fahrzeug ist, desto grösser ist dieses<br />

Risiko. Ob Motor, Getriebe oder elektronische<br />

Probleme, die Kosten können schnell ansteigen<br />

und mehrere tausend Franken betragen.<br />

Solche Schäden belasten nicht nur das Budget<br />

des Autobesitzers, sondern auch das Vertrauensverhältnis<br />

zwischen Besitzer und Händler,<br />

also Garagist.<br />

Wer denkt, dass sich dies mit der Elektrifizierung<br />

des Schweizer Fahrzeugparks drastisch<br />

und schnell ändern wird, der dürfte sich täuschen.<br />

Zwar steigen die Zulassungszahlen von<br />

Personenwagen mit Elektroantrieb kontinuierlich<br />

und stark an. Gemäss aktuellen Zahlen<br />

von auto-schweiz verfügen 38,3 Prozent aller<br />

von Januar bis Mai <strong>2021</strong> in der Schweiz neu in<br />

Verkehr gesetzten Personenwagen über einen<br />

Elektroantrieb. Von diesen Autos sind jedoch<br />

mehr als drei Viertel mit Hybridtechnik unterwegs<br />

<strong>–</strong> mit oder ohne externe Lademöglichkeit.<br />

«Mit zwei Antriebstechnologien ist logischerweise<br />

auch das Risiko eines Schadens<br />

höher als bei einer einzelnen Technologie»,<br />

sagt Generoso Braem, Chief Sales & Marketing<br />

Officer bei der Quality1 AG (siehe Interview).<br />

Bei den Verbrennern und den Hybridfahrzeugen<br />

gleichen sich die Schadenbilder: Seit Jahren<br />

führen Motor, Getriebe und Elektronik<br />

das Ranking der Schadenhäufigkeit an. Durch<br />

die Elektrifizierung kommen nun jedoch neue<br />

Schadenteile hinzu: Defekte der Elektronik,<br />

der Aufhängung und der Steuergeräte belegen<br />

in der Statistik von Quality1 die ersten drei<br />

Positionen bei den Elektrofahrzeugen.<br />

Unabhängig davon, mit welcher Technologie<br />

ein Auto angetrieben wird, sorgen Fahrzeuggarantien<br />

dafür, dass die Autobesitzer<br />

nicht auf den Reparaturkosten sitzenbleiben.<br />

Garantieversicherungen schützen die Auto-<br />

64<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


SPONSORED CONTENT<br />

käufer vor unerwarteten, teilweise hohen<br />

Kosten. Und sie sichern auf der anderen Seite<br />

dem Verkäufer zufriedene und im besten<br />

Fall wiederkehrende Kundschaft. Aus diesem<br />

Grund bieten viele Händler von Gebrauchtwagen<br />

ihren Kunden beim Kauf eine Garantieversicherung<br />

an. Oder sie empfehlen beim<br />

Kauf eines Neuwagens eine Garantieverlängerung.<br />

Eine Garantieversicherung hat noch<br />

weitere Vorteile: Sie dient der Werterhaltung<br />

des Fahrzeugs und sie steigert den Wiederverkaufswert,<br />

da die Garantie nicht an den<br />

Fahrzeugbesitzer, sondern an das Fahrzeug<br />

geknüpft ist. Bei Autoscout24, der führenden<br />

Auto-Onlineplattform, gilt das Logo von<br />

Quality1 mittlerweile als Gütesiegel.<br />

Quality1 versichert nicht nur Schäden, die<br />

unerwartet am Fahrzeug auftreten, sondern<br />

auch regelmässig wiederkehrende Arbeiten:<br />

Service Pack+ bietet eine automatische Kostendeckung<br />

bei Service, Wartung und Inspektion.<br />

Service Pack+ lässt sich dabei frei mit<br />

den Garantiepaketen von Quality1 verbinden.<br />

Für den Fahrzeughalter hat dies den Vorteil,<br />

dass er Service, Wartung und Inspektion zum<br />

Festpreis garantiert hat und sich keine Sorgen<br />

wegen unerwarteter Kosten machen muss. Er<br />

verschafft sich Planungssicherheit. Der Garagist<br />

profitiert, weil der Kunde jedesInteresse<br />

daran hat, sein Auto regelmässig zum Service<br />

in die Werkstatt zu bringen. Service Pack+<br />

wird ausschliesslich über die Garagisten angeboten.<br />

Mehr als 800 000 Gebrauchtwagen wechseln<br />

in der Schweiz jährlich den Besitzer. Zwei<br />

Drittel des Geschäfts mit Occasionen werden<br />

über professionelle Händler abgewickelt. Sowohl<br />

für die Profis wie auch für Private, die<br />

miteinander ins Geschäft kommen, bietet<br />

Quality1 ein breites Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />

und massgeschneiderte Lösungen,<br />

die konsequent auf die Bedürfnisse der<br />

Kunden ausgerichtet sind. Quality1 ist seit<br />

knapp 20 Jahren im Markt aktiv und verfügt<br />

über ein profundes Know-how über die Mechanismen<br />

der Schweizer Autobranche. Dank<br />

einer eigenen IT-Abteilung am Firmensitz in<br />

Bubikon ZH kann schnell und flexibel auf<br />

Kundenbedürfnisse reagiert werden.<br />

Ein starkes Argument für Quality1 ist die<br />

Schnelligkeit: Nach Erhalt der Schadenmeldung<br />

wird ein Schaden normalerweise innerhalb<br />

von nur 15 Minuten freigegeben.<br />

Dazu kommt eine schnelle und unbürokratische<br />

Auszahlung innerhalb von 10 Tagen<br />

Die Vorteile einer Quality1-<br />

Fahrzeuggarantie auf einen<br />

Blick:<br />

• Langfristiger Schutz vor hohen<br />

Reparaturkosten<br />

• Höherer Wiederverkaufswert des<br />

Fahrzeugs<br />

• Werterhaltung der Investition ins<br />

Fahrzeug<br />

• Keine finanziellen Vorleistungen bei<br />

einem Schadenfall in der Schweiz<br />

• Deutliche Zeitersparnis dank geringem<br />

administrativen Aufwand im Schadenfall<br />

• Europaweite Deckung mit der grünen<br />

Versicherungskarte<br />

• Schont die Nerven, weil weniger Ärger<br />

nach Erhalt der Werkstattrechnung. Der Kunden-<br />

und Schadendienst ist dreisprachig und<br />

spricht die Sprache seiner Kunden, weil alle<br />

Mitarbeitenden aus der Autobranche kommen.<br />

Ein Partner auf Augenhöhe <strong>–</strong> sowohl<br />

für Garagisten wie für Fahrzeugbesitzer. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

Quality1.ch<br />

«Unterschied zwischen Fahrzeug und Batterie»<br />

Mark Kessler, Chief Executive Officer<br />

Marc Kessler, die Schadenbilder bei elektrischen<br />

Fahrzeugen verändern sich. Wie<br />

reagiert Quality1 auf diese Entwicklung?<br />

Marc Kessler: Bei elektrischen Fahrzeugen<br />

gilt es zu differenzieren zwischen dem<br />

Fahrzeug an sich und der Batterie. Die Fahrzeuge<br />

haben oft eine Herstellergarantie von<br />

zwei oder drei Jahren, wie sie auch für viele<br />

Verbrenner üblich ist. Bei der Batterie ist die<br />

Laufzeit der Garantie länger, heute scheinen<br />

sich acht Jahre oder 160 000 Kilometer als<br />

Standard zu etablieren.<br />

Generoso Braem, Chief Sales & Marketing Officer<br />

Auch hier bieten wir für die Hochvoltbatterie<br />

nach Ablauf der Herstellergarantie separate<br />

Anschlussmöglichkeiten.<br />

Generoso Braem, welchen Einfluss haben<br />

die verschiedenen Hybridvarianten?<br />

Generoso Braem: Es sind zwei unterschiedliche<br />

Technologien verbaut, ein Verbrennungs-<br />

und ein Elektromotor. Damit ist logischerweise<br />

auch das Risiko eines Schadens<br />

höher als bei einer einzelnen Technologie.<br />

Müssen sich die Garagisten wegen der<br />

Elektromobilität auf rückläufige Werkstattumsätze<br />

gefasst machen?<br />

M.K.: Bei Elektrofahrzeugen belegen aktuell<br />

die Elektronik, die Aufhängung und Steuergeräte<br />

die ersten drei Plätze in unserer Schadenstatistik.<br />

Dies zeigt, dass sich also nicht<br />

alles komplett und von heute auf morgen verändert.<br />

Allerdings darf man die Augen nicht<br />

verschliessen. Längerfristig könnten Anfälligkeiten<br />

reduziert und damit das Aftersales-<br />

Geschäft des Garagisten tangiert werden.<br />

G.B.: Auch ein E-Fahrzeug besteht aus Teilen,<br />

die noch immer reparaturanfällig sind.<br />

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele<br />

Besitzer von Elektrofahrzeugen neben der<br />

Batterie auch auf das Fahrzeug längere Garantien<br />

wünschen. Wir verfügen über die entsprechenden<br />

Produkte. <<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong>65


HANDEL & AFTERSALES<br />

Kundenportal<br />

Mehrwert bieten und Zeit sparen<br />

Der Drei-Mann-Betrieb in Brittnau AG bietet neu einen geschützten Log-in-Bereich an. Dadurch behalten Kunden<br />

alle Informationen rund um ihr Fahrzeug im Blick <strong>–</strong> und die Garage spart Zeit. Carla Stampfli<br />

Unvorhergesehenes am Fahrzeug erledigt<br />

werden müssen, das nicht im Kundenportal<br />

aufgeführt war, so greift das Familienunternehmen<br />

zum Smartphone und schickt dem<br />

Kunden ein Whatsapp mit dem Foto des zu<br />

behebenden Mangels. «Die digitale Kundenkommunikation<br />

hat vieles erleichtert», so der<br />

Geschäftsführer der Brittnauer AGVS-Garage.<br />

Die Garage Lichtsteiner stellt ihrer Kundschaft einen geschützten Bereich zur Verfügung. Foto: Garage Lichtsteiner<br />

Sich über Kontobewegungen informieren,<br />

eine Überweisung erledigen oder den Kundenberater<br />

kontaktieren: ein Log-in-Bereich,<br />

in dem Kundinnen und Kunden persönliche<br />

Informationen einsehen und Dienstleistungen<br />

in Anspruch nehmen können, ermöglicht<br />

es. Was bei den Banken längst Standard<br />

ist, hält mehr und mehr auch bei Garagenbetrieben<br />

Einzug.<br />

Über ein solches, geschütztes Online-Kundenportal<br />

verfügt auch die Garage Lichtsteiner<br />

GmbH in Brittnau AG. Eingeführt<br />

wurde der Log-in-Bereich letzten Herbst,<br />

gleichzeitig mit dem Umzug des Betriebs<br />

von Aarburg AG ins untere Wiggertal an die<br />

Grenze zum Kanton Luzern. «Das Kundenportal<br />

wird vielfältig genutzt. Es bietet sowohl<br />

unseren Kunden, als auch uns viele<br />

Vorteile», erklärt Dominik Lichtsteiner, der<br />

das Familienunternehmen in dritter Generation<br />

leitet und angehender Betriebswirt im<br />

Automobilgewerbe ist. Während seiner Ausbildung<br />

kam auch die Idee für ein Kundenportal<br />

auf <strong>–</strong> das erste Mal im Unterrichtsmodul<br />

Unternehmensführung und später im<br />

Modul Marketing/Marktleistungserstellung.<br />

Für das Kundenportal entschieden hat sich<br />

der AGVS-Betrieb insbesondere aus Effizienzgründen.<br />

«Wir sind nur zu dritt und alle im<br />

Werkstattalltag eingespannt. Vor der Einführung<br />

wurden E-Mails dann bewirtschaftet,<br />

wenn gerade jemand von uns Zeit hatte»,<br />

blickt Lichtsteiner zurück. Und Zeit ist in Garagen<br />

bekanntlich ein rares Gut. «Dadurch,<br />

dass unsere Kunden nun die Möglichkeit haben,<br />

Dienstleistungen über ihren eigenen<br />

Log-in-Bereich zu buchen, ist unser administrativer<br />

Aufwand deutlich gesunken. Gleichzeitig<br />

ist die Zeit, die uns in der Werkstatt<br />

zur Verfügung steht, gestiegen.»<br />

Über das Kundenportal lassen sich jedoch<br />

nicht nur Dienstleistungen wie Werkstattermine<br />

buchen. Einsehbar sind auch persönliche<br />

Informationen wie Fahrzeugdaten oder<br />

der Zeitpunkt, wann der nächste Service fällig<br />

ist. Kunden können in ihrem geschützten<br />

Bereich auch Offerten, bezahlte und offene<br />

Rechnungen einsehen oder sich über<br />

die anstehenden Arbeiten am Fahrzeug informieren<br />

sowie den zu erwartenden Kosten.<br />

«Durch diese offene Kommunikation kommt<br />

der Kunde viel informierter in die Werkstatt.<br />

Er weiss, was wir am Auto zu erledigen haben<br />

und wird nicht mit bösen Überraschungen<br />

konfrontiert», erklärt Dominik Lichtsteiner.<br />

Sollte ausnahmsweise doch etwas<br />

Und wie geht der Betrieb mit älteren Kunden<br />

um, die nicht per se digitalaffin sind? «Wir<br />

weisen Kunden, die Mühe mit dem Log-in-Bereich<br />

haben, darauf hin, dass man uns selbstverständlich<br />

immer noch anrufen kann»,<br />

betont Lichtsteiner. Um das Navigieren im geschützten<br />

Bereich zu erleichtert, hat das Familienunternehmen<br />

auf seiner Webseite mehrere<br />

Video-Tutorials als Hilfestellung publiziert.<br />

«Mit dem Onlineportal möchten wir Transparenz<br />

schaffen und den Kunden mehr Einblick<br />

geben. Ziel ist, dass dadurch das Kundenerlebnis<br />

steigt.» Noch ist die Garage Lichtsteiner<br />

daran, den Log-in-Bereich gemeinsam mit der<br />

Auto-Informatik AG nach den eigenen Wünschen<br />

weiterzuentwickeln. «Wir sind im regen<br />

Austausch und sind zuversichtlich, dass sich<br />

das Onlineportal bei unseren Kunden in Zukunft<br />

etablieren wird.» <<br />

Weitere Infos unter:<br />

garagelichtsteiner.ch<br />

Digitale Hilfsmittel für<br />

Garagisten<br />

Ob Online-Kundenportale, Online-<br />

Werkstattplaner oder Online-Terminplaner:<br />

Digitale Hilfsmittel und Dealer-<br />

Management-Systeme (DMS) unterstützen<br />

Garagenbetriebe im Tagesgeschäft. Um die<br />

für Sie am besten zum Betrieb passende<br />

Lösung zu finden, können Sie die Übersichtsliste<br />

zu den meistgenutzten DMS-<br />

Anbietern in Schweizer Garagenbetrieben<br />

konsultieren.<br />

Weitere Infos unter:<br />

agvs-upsa.ch/de/dienstleistungen/<br />

dealer-management-system<br />

66<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

Garage Küffer AG<br />

Dorfgarage bietet gemeinsam mit<br />

Gemeinde Carsharing an<br />

Die Garage Küffer AG und die Gemeinde Melchnau BE gehen in Sachen E-Mobilität gemeinsame Wege: Seit<br />

Februar <strong>2021</strong> steht der Bevölkerung ein Skoda Citigo e iV im Carsharing zur Verfügung. Für beide Parteien stellt<br />

die Zusammenarbeit eine Win-win-Situation dar. Carla Stampfli<br />

Die Kooperation zwischen Dorfgarage und Gemeinde<br />

ist eine Win-win-Situation: Dadurch,<br />

dass das E-Auto den Namen der Garage prominent<br />

trägt, profitiert der AGVS-Betrieb nicht<br />

nur von einer erhöhten Aufmerksamkeit,<br />

sondern kann sich auch als innovativ positionieren.<br />

Die Rückmeldungen seien positiv, so<br />

Küffer. «Der Ersatzwagen wird sehr geschätzt.<br />

Wenn immer möglich, geben wir das E-Fahrzeug<br />

denjenigen Kundinnen und Kunden ab,<br />

die sich für die E-Mobilität interessieren.» Wer<br />

weiss, vielleicht führe eine Fahrt im Ersatzwagen<br />

schon bald zu einem realen Kaufinteresse.<br />

Silvio Küffer (l.) und Thierry Küffer mit dem Ersatzauto Skoda Citigo e iV, das nebst der Kundschaft auch der<br />

Bevölkerung zur Verfügung steht. Foto: Garage Küffer AG<br />

Regula Heimberg,<br />

Gemeinderätin Melchnau.<br />

Ein Elektrofahrzeug als Ersatzauto anschaffen.<br />

Mit diesem Gedanken spielte die Garage<br />

Küffer AG in Melchnau schon länger. «Auskunft<br />

über die E-Mobilität zu geben ist das<br />

eine. Das andere ist, ein E-Auto zusätzlich erlebbar<br />

zu machen. Dadurch können Kundinnen<br />

und Kunden eigene Erfahrungen sammeln<br />

und sich mit der E-Mobilität vertraut<br />

machen», erklärt Thierry Küffer, der gemeinsam<br />

mit seinem Bruder Silvio den Familienbetrieb<br />

führt. Doch noch hielten die Kosten die<br />

beiden von einer Investition ab.<br />

Der Zufall wollte es, dass die Gemeinde Melchnau<br />

eine Umfrage in der Bevölkerung durchführte,<br />

die das Bedürfnis nach einem Elektrofahrzeug<br />

zur öffentlichen Vermietung erheben<br />

sollte. Hintergrund war die Anfrage einer Firma,<br />

die der Gemeinde einen elektrischen<br />

Leihwagen mitsamt Ladesäule angeboten hatte.<br />

Thierry Küffer nutzte die Gelegenheit und<br />

merkte bei der Umfrage an, dass die Garage<br />

sofort bereit wäre, das Projekt zu unterstützen.<br />

Die Zusammenarbeit nahm ihren Lauf.<br />

Seit rund vier Monaten steht nun im Zentrum<br />

des 1500-Seelen-Dorfes ein Skoda Citigo e iV,<br />

der über die Onlineplattform edrivecarsharing.ch<br />

gebucht werden kann. Getankt wird<br />

der Wagen mit Melchnauer Sonnenstrom. Die<br />

Kosten wurden aufgeteilt: Die Garage Küffer<br />

hat das Auto finanziert und übernimmt die<br />

Wartungskosten. Die Gemeinde wiederum<br />

hat die Installation für die Ladesäule ermöglicht<br />

und kommt für die Parkplatzmiete sowie<br />

die Leistungen des Buchungs- und Verrechnungssystem<br />

auf.<br />

Ohne Initiative der Garage Küffer hätte die<br />

Gemeinde Melchnau das Projekt Carsharing<br />

nicht gewagt, wie die zuständige Gemeinderätin<br />

Regula Heimberg sagt: «Allein wären<br />

wir nicht in der Lage gewesen, das finanzielle<br />

Risiko zu tragen.» Auch für die Fahrzeugwartung<br />

hätte man keine personellen Ressourcen<br />

stellen können. «Die Zusammenarbeit ist<br />

ideal, die Kosten können aufgeteilt und das E-<br />

Auto bestmöglich ausgelastet werden.» Dass<br />

Melchnau über ein Carsharing verfügt, komme<br />

sehr gut an, so Heimberg. Sie selbst nutze<br />

den Skoda Citigo e iV regelmässig auch privat,<br />

wenn die Familie auf ein zweites Fahrzeug<br />

angewiesen sei. «Für kurze Strecken ist<br />

das E-Auto äusserst praktisch.» Nebst den<br />

Melchnauerinnen und Melchnauern steht<br />

das Steckerfahrzeug auch für die Gemeindemitarbeitenden<br />

als Dienstfahrzeug zur Verfügung.<br />

«Thierry Küffer und sein Team sind engagiert<br />

und innovativ. Das kommt uns sehr<br />

entgegen», lobt die Gemeinderätin den Unternehmergeist<br />

des AGVS-Betriebs. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

garagekueffer.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong>67


BRANCHENVERTRETUNG/HANDEL<br />

HANDEL & AFTERSALES<br />

Heisses Eisen<br />

Was Schweizer Garagisten<br />

vom Agenturmodell halten<br />

Zum Abschluss unserer Serie über das Agenturmodell (siehe auch AI 05/21 und AI 06/21) kommen Schweizer<br />

Garagisten zu Wort. Was erwarten sie vom Vertriebsmodell, das verschiedene Hersteller einführen wollen?<br />

Wo sehen sie Gefahren, wo Chancen? Eine gänzlich unrepräsentative Umfrage. Sandro Compagno<br />

Hubert Waeber<br />

Inhaber AHG Cars Holding,<br />

Villars-sur-Glâne<br />

Andri Zisler<br />

Vizepräsident AGVS-Markenkommission<br />

«Als ehemaliger BMW-Markenhändler bin ich<br />

mit dem Agenturmodell schon länger vertraut. Als<br />

2013 die elektrischen Modelle i3 und i8 auf den Markt kamen,<br />

wurden sie in diesem Modell vertrieben. BMW stellte uns die<br />

Fahrzeuge in den Showroom, wir hatten kein Kapital gebunden<br />

und der Kaufvertrag lief über BMW. Aber: Für die Ladeinfrastruktur<br />

und auch für Gestaltung der BMW-i-Markenwelt<br />

mussten wir Garagisten aufkommen. Es war also lediglich eine<br />

Art verkapptes Agenturmodell.<br />

Auch die Modelle, die jetzt diskutiert werden, sind keine<br />

echten Agenturmodelle. Da muss man als Garagist höllisch<br />

aufpassen. In einem echten Agenturmodell übernimmt der<br />

Hersteller sämtliche Investitionen und trägt das Risiko. Der<br />

Agent erhält eine Vergütung für alle Dienstleistungen, die er<br />

erbringt: Leads, Probefahrten, Offerten, Aufbereitung und<br />

Auslieferung. In einem solchen Fall kann ein Agenturmodell<br />

durchaus funktionieren. Aber es müssen sämtliche Parameter<br />

erfüllt sein: Vor allem darf der Agent keinerlei Abnahmeverpflichtungen<br />

eingehen. Denn er bestimmt nicht mehr über die<br />

Preise <strong>–</strong> die legt der Hersteller fest.<br />

Es ist ein Abwägen zwischen Freiheit und Risiko: Auf der einen<br />

Seite verliert man als Agent seine unternehmerische Freiheit.<br />

Im Gegenzug reduziert man aber auch sein unternehmerisches<br />

Risiko.»<br />

«Ich bin kein Freund des Agenturmodells. Die Absicht<br />

der Hersteller ist zu eindeutig: Sie wollen mehr Marge für<br />

sich. Natürlich verpacken sie diese Intention in schöne Worte<br />

und sprechen von weniger Lagerfahrzeugen, die wir Garagisten<br />

finanzieren müssen, von weniger Risiko für uns etc. Aber im<br />

Agenturmodell begeben wir uns in eine totale Abhängigkeit<br />

von den Herstellern.<br />

In einem KMU kennen wir unsere Kunden persönlich.<br />

Diese Kunden wollen den Kaufvertrag mit uns abschliessen,<br />

nicht mit einem anonymen Hersteller. Und wie soll man im<br />

Agenturmodell ein Gegengeschäft mit einem gewerblichen<br />

Kunden machen? Die Hersteller suchen nach Wegen, möglichst<br />

viel Marge selbst zu behalten. Gleich zeitig statten sie<br />

uns mit 2-Jahres-Verträgen aus und zwingen uns zu Investitionen,<br />

die viel längerfristig sind: 100 000 Franken für ein<br />

neues CI/CD, nur weil es einem Manager irgendwo so gefällt.<br />

Oder Schulungen, die wir zwingend absolvieren müssen. Am<br />

Ende geht es nicht mehr auf.<br />

Natürlich sagt man uns, wir hätten ja noch das Werkstattgeschäft.<br />

Aber hier versprechen die Hersteller langjährige<br />

Garantien mit Gratis-Service. Die Stundentarife dieses<br />

Servicegeschäfts bestimmt der Hersteller, bei dem ich auch<br />

die Ersatzteile bestellen muss. Wenn das so kommt, dann bin<br />

ich lieber nicht mehr Markenhändler, sondern importiere links<br />

und rechts, was der Kunde wünscht. Dafür muss ich keine<br />

Herstellerstandards mehr erfüllen.»<br />

50 JAHRE<br />

HOP SCHWEIZ<br />

Seit 50 Jahren versorgt Banner Schweiz das ganze Land mit leistungstarken<br />

nachhaltigen Energiespeicherlösungen in Premiumqualität.<br />

Ein herzliches „Dankeschön!“ an alle, die uns vertrauen und begleiten.<br />

Wir freuen uns auf die Zukunft!<br />

bannerbatterien.com


HANDEL BRANCHENVERTRETUNG/HANDEL<br />

& AFTERSALES<br />

Thomas Kestenholz<br />

Verwaltungsrat Kestenholz Gruppe,<br />

Pratteln<br />

«Mit unseren Betrieben in Deutschland verkaufen<br />

wir seit vielen Jahren Fahrzeuge von Mercedes-Benz in einem<br />

sogenannt unechten Agenturmodell. Für uns hat das Modell<br />

durchaus Vorteile: Wir haben weniger Kapital gebunden, weil<br />

die Bestandsfahrzeuge von Mercedes-Benz gestellt werden.<br />

Zudem haben wir direkten Zugriff auf 10 000 bis 15 000<br />

Mercedes-Fahrzeuge. In diesem unechten Agenturmodell gestalten<br />

wir die Preise selbst und auch der Eintausch läuft über<br />

uns. Wir haben durchs Band gute Erfahrungen gemacht, wobei<br />

die Unterschiede zwischen diesem Modell und dem Händlermodell<br />

in der Schweiz nicht wirklich gross sind.<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

Ich masse mir nicht an, ein Urteil zu fällen, welches System<br />

nun das bessere sei. Agenturmodell und Markenhandel<br />

haben beide ihre Vor- und Nachteile. Letztlich steht und fällt<br />

jedes Vertriebsmodell mit den Rahmenbedingungen.»<br />

Agim Roci<br />

Autocenter Effretikon, Inglin & Roci AG<br />

«Unser Importeur Amag hat uns mitgeteilt,<br />

dass die Entwicklung in Richtung Agenturmodell<br />

gehen wird. Ich treffe mich in den nächsten Wochen mit<br />

unserem Unternehmensberater, um die Perspektiven für die<br />

nächsten zehn Jahre zu analysieren und Pläne zu definieren.<br />

Das Agenturmodell wird ganz sicher ein Thema sein. Will ich<br />

wirklich nur noch Agent sein und von Provisionen für Leads,<br />

Probefahrten, Offerten und Auslieferungen leben? Und dabei<br />

bei jedem Schritt vom Hersteller getrackt werden? Wenn unser<br />

Hersteller tatsächlich ein Agenturmodell in der Schweiz einführen<br />

will, dann werde ich einen Plan B haben. Ich bin Unternehmer<br />

und nicht der Hampelmann des Herstellers.»<br />

David Schweizer<br />

Geschäftsführer P. Schweizer AG, Liestal<br />

«Natürlich beschäftigen wir uns mit dem<br />

Agenturmodell. Wir wissen, dass es das künftige<br />

Verkaufsmodell unserer Marke Seat sein wird. Für uns Händler<br />

bedeutet dies einerseits eine gewisse Unsicherheit, weil noch<br />

unklar ist, wie dieses Modell ausgestaltet wird. Andererseits<br />

sehen wir aber auch Chancen und neue Möglichkeiten.<br />

Im echten Agenturmodell werden die Fahrzeuge vom<br />

Hersteller bzw. Importeur vorfinanziert. Wenn ich die Masse<br />

an Fahrzeugen sehe, die ein Garagist heute verfügbar haben<br />

muss, stelle ich fest, dass das für viele Betriebe fast nicht<br />

mehr zu finanzieren ist. Wenn diese Last auf den Hersteller<br />

oder Importeur übergeht, ist das durchaus positiv. Ich gebe<br />

gerne etwas Marge ab und reduziere im Gegenzug mein unternehmerisches<br />

Risiko.<br />

Klar ist, dass der Hersteller auch in Zukunft ein Händlernetz<br />

braucht und der Garagist weiter eine wichtige Rolle darin<br />

spielt.»<br />

,


BRANCHENVERTRETUNG/HANDEL<br />

Studie<br />

Sind die Schweizer bereit<br />

für den Auto-Onlinehandel?<br />

Online boomt. Das zeigt sich allein schon an den Kartonbergen, die Herr und Frau Schweizer alle zwei<br />

Wochen säuberlich gebündelt an den Strassenrand stellen. Doch sind sie auch bereit, Autos online zu kaufen?<br />

Dieser Frage ging Jan Schweizer, Garagistensohn aus Basel, in einer Masterarbeit nach. Sandro Compagno<br />

Seit Jahren wächst der Onlinehandel in der<br />

Schweiz, nie so stark wie im «Corona-Jahr»<br />

2020. Eine Erhebung vom Handelsverband.<br />

swiss, dem Marktforschungsinstitut GfK und<br />

der Schweizerischen Post zeigt auf, wie stark<br />

das Wachstum im hiesigen Onlinehandel<br />

im vergangenen Jahr effektiv ausgefallen ist:<br />

Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten<br />

kauften im Jahr 2020 Waren und Güter<br />

im Wert von 13,1 Milliarden Franken via<br />

Internet ein. Dies entspricht einer Steigerung<br />

von 2,8 Milliarden Franken respektive 27,2<br />

Prozent gegenüber 2019. Damit hat sich der<br />

Onlinehandel in der Schweiz in den letzten<br />

sechs Jahren verdoppelt.<br />

Die Kaufbereitschaft online ist (noch?) tiefer als im stationären Handel. Foto: Istock.<br />

Betrachtet man die Absatzstrukturen des<br />

Schweizer Automobilmarktes, so fällt auf,<br />

dass diese Entwicklung nicht in der Branche<br />

Eingang gefunden hat. Alle grossen Marken<br />

vertreiben ihr Angebot praktisch ausschliesslich<br />

über den Zwischenhandel. Nur der Hersteller<br />

Tesla und die Amag-Gruppe haben ein<br />

Onlineangebot vorzuweisen.<br />

In seiner Masterarbeit an der Fernfachhochschule<br />

Schweiz (FFHS) ging Jan Schweizer<br />

daher auch einer «Huhn-Ei-Frage» nach: Ist<br />

der Weg ins Onlinegeschäft gangbar und<br />

zielführend, wenn die grossen Player keine<br />

besseren Absatzzahlen via Web liefern können?<br />

Und sind die Schweizer Konsumenten<br />

überhaupt bereit für den Neuwagen-Onlinehandel?<br />

Im Online-Fragebogen wurde ein Quasi-Experiment<br />

durchgeführt; die Teilnehmer wurden<br />

dabei in zwei ungefähr gleich grosse<br />

Gruppen eingeteilt: Der einen Gruppe wurde<br />

eine Online-Kaufsituation aufgezeigt, der anderen<br />

eine stationäre Kaufsituation im Showroom.<br />

Die Situationen wurden mit bildlichen<br />

Darstellungen anhand der Customer Journey<br />

vermittelt. Anschliessend wurden die Probanden<br />

gebeten, Aussagen zu bewerten, welche<br />

die Kaufbereitschaft abfragten.<br />

Insgesamt 385 Personen aus der Deutschschweiz<br />

füllten den ganzen Fragebogen aus.<br />

Das Resultat der Untersuchung zeigt vor allem<br />

eines: Die Kaufbereitschaft der Konsumenten<br />

ist online tiefer als im stationären<br />

Handel. Kann man den Onlinehandel im<br />

Neuwagengeschäft also getrost vergessen?<br />

Auf keinen Fall, meint Studienautor Jan<br />

Schweizer und warnt ausdrücklich davor,<br />

den Onlinehandel zu vernachlässigen: «Weiterführende,<br />

explorative Erhebungen haben<br />

sogar das Bild verstärkt, wonach Konsumenten<br />

unter den richtigen Voraussetzungen<br />

durchaus gewillt wären, Neufahrzeuge online<br />

zu kaufen.» Entscheidend scheine, dass<br />

das Angebot entsprechend den Bedürfnissen<br />

der Konsumenten gestaltet wird. Womit wir<br />

wieder bei der «Huhn-Ei-Frage» sind: Was<br />

muss zuerst da sein? Das Angebot der Hersteller<br />

oder die Bereitschaft der Konsumenten?<br />

Die Untersuchungsteilnehmer nannten als<br />

wichtige Kriterien für einen Onlinekauf eine<br />

persönliche Beratung, den Wunsch, das Fahrzeug<br />

in der Realität zu sehen und Probefahren<br />

zu können, die einfache Verfügbarkeit<br />

von Informationen, schnelle Reaktionszeiten<br />

auf Fragen und auch das Gewähren eines<br />

Preisvorteils. Sämtliche dieser Kriterien lassen<br />

sich auch online implementieren.<br />

Nichtsdestotrotz, so folgert Jan Schweizer,<br />

werde der stationäre Handel auch in Zukunft<br />

eine wichtige Rolle spielen. «Die Schweizer<br />

Garagisten sollten sich aber um das Thema<br />

Online-Fahrzeugverkauf kümmern. Auch<br />

wenn aktuell die Kaufbereitschaft noch nicht<br />

das gewünschte Niveau erreicht hat, kann<br />

davon ausgegangen werden, dass es eine gute<br />

Investition in die Zukunft sein wird.» <<br />

70<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Reparaturbestätigungsverfahren im Kanton Zürich<br />

Start mit über 200 Fachbetrieben<br />

Wenn bei der Kontrolle durch das Strassenverkehrsamt Mängel am Fahrzeug festgestellt wurden, können<br />

ab dem 2. <strong>August</strong> <strong>2021</strong> durch den AGVS autorisierte Fachbetriebe im Kanton Zürich die ordnungsgemässe<br />

Reparatur bestätigen. Damit müssen Kunden kein zweites Mal mit ihrem Fahrzeug zum Strassenverkehrsamt.<br />

mig/pd. «Eine gute Lösung für alle Seiten.»<br />

Mit diesen Worten fasst der Zürcher Regierungsrat<br />

Mario Fehr die Zusammenarbeit<br />

zwischen Strassenverkehrsamt und AGVS<br />

zusammen: «Die Bevölkerung profitiert von<br />

kürzeren Wegen, und die Garagenbetriebe<br />

können eine wichtige Dienstleistung anbieten.»<br />

Die AGVS-Sektion Zürich hat die Voraussetzungen<br />

geschaffen, damit Nachkontrollen<br />

von beanstandeten Fahrzeugen mit<br />

nicht gravierenden Mängeln bei autorisierten<br />

Fachbetrieben durchgeführt werden können.<br />

Das Reparaturbestätigungsverfahren (RBV)<br />

gilt für Personenwagen, Lieferwagen, Kleinbusse,<br />

Sattelschlepper, Lastwagen, Gesellschaftswagen,<br />

Motorräder und Anhänger<br />

mit weissem Kontrollschild. Die Fachbetriebe<br />

bestätigen auf digitalem Weg die ordnungsgemässe<br />

Behebung der Mängel dem<br />

Strassenverkehrsamt <strong>–</strong> daraufhin erhalten<br />

die Kundinnen und Kunden vom Strassenverkehrsamt<br />

den angepassten Fahrzeugausweis<br />

per Post. Christian Müller, Präsident der<br />

AGVS-Sektion Zürich und Kantonsrat: «Für<br />

die Garagisten ist das RBV eine gute Möglichkeit,<br />

sich als Mobilitätsdienstleister stärker<br />

zu positionieren. Es ist aber kein Geschäftsmodell,<br />

sondern lediglich eine Dienstleistung,<br />

die wir künftig anbieten können.» Der<br />

Start erfolgt mit über 200 Zürcher Fachbetrieben,<br />

welche in einem festgelegten Verfahren<br />

durch ein Team des AGVS ZH auditiert wurden<br />

und die hohen Anforderungen an Sicherheit<br />

und Qualität des Strassenverkehrsamts<br />

erfüllen. Bestandteil dieser Prüfung sind<br />

verschiedene Kriterien bezüglich Personal<br />

und Infrastruktur. Dies ermöglicht ein flächendeckendes<br />

Angebot des RBV bereits in<br />

der Startphase. Die Bestätigung durch Fachbetriebe<br />

wird somit zum Regelfall, Nachkontrollen<br />

beim Strassenverkehrsamt zur Ausnahme.<br />

<<br />

Stieger Software AG<br />

stieger.ch<br />

Online Planer von Stieger Software: Auf Mehrumsatz programmiert!<br />

pd. Herr Rissi, wodurch zeichnet sich der Online Planer aus?<br />

Stephan Rissi, Geschäftsführer von Stieger Software AG: Mit ihm<br />

erhöht der Garagist seine Werkstattauslastung, denn er hat so das<br />

ganze Jahr rund um die Uhr geöffnet und verpasst nie mehr einen<br />

Kunden. Auch haben wir das Online-Buchungstool als eine eigene,<br />

durch uns gehostete Website konzipiert. Dadurch kann es selbst ein<br />

Garagist ohne eigene Website einsetzen. Besitzt er eine, muss er<br />

keinerlei Datenkapazität dafür zur Verfügung stellen. Ein weiterer<br />

Punkt ist die Vollintegration in unseren Werkstattplaner Visual Plan/<br />

Easy Plan. Der Online Planer gleicht sich mit ihm blitzschnell auf frei<br />

verfügbare Werkstatttermine ab und zeigt diese dem Kunden direkt<br />

im Buchungsprozess an, der dadurch zum Wunschtermin kommt.<br />

Welche Vorteile bieten sich mit dem Online Planer?<br />

Wir wissen, dass Garagisten die durchgängige Verfügbarkeit als einen<br />

der Hauptvorteile ansehen. Kundenseitig werde die 24h-Terminbuchungsmöglichkeit<br />

sehr geschätzt. Das erhöht die Kundenzufriedenheit und hilft<br />

dem Garagisten zusätzlich bei der Lead-Generierung potenzieller Kunden.<br />

Gleichzeitig befreit der Online Planer spürbar von tagsüber eingehenden<br />

Terminanfragen, die werden nun automatisch im Werkstattplaner des Garagisten<br />

eingetragen und dem Kunden per E-Mail bestätigt. Der Garagist<br />

kann morgens gleich mit der Bearbeitung der vorliegenden Werkstatttermine<br />

starten und sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren. Er wird von<br />

lästiger Routinearbeit entlastet und seine Werkstatt besser ausgelastet.<br />

Per Klick kommen<br />

Kunden mit dem<br />

Online Planer zum<br />

Wunschtermin<br />

und Garagisten zu<br />

Mehrumsatz.<br />

Foto: Stieger<br />

Wie können Garagisten ein Zusatzgeschäft generieren?<br />

Das Verkaufen von ergänzenden Dienstleistungen ist eines der<br />

grössten Stärken des Online Planers. Unsere Kunden berichten<br />

regelmässig von nachweislich gestiegenen Zusatzverkäufen. Wer<br />

über das Tool einen Termin bucht, hat mehr Zeit und Muse, sich auch<br />

den vom Garagisten individuell hinterlegbaren Zusatzangeboten zu<br />

widmen und diese zu bestellen. Selbstverständlich kann man auch<br />

seinen Ersatzwagen ordern. Insgesamt liegt hier viel Zusatzgeschäft<br />

drin, was den Online Planer spielend amortisiert. Die Voraussetzung<br />

für den Einsatz des Online Planers ist einzig, dass der Garagist bereits<br />

mit unserem Werkstattplaner arbeitet. Die Vollintegration in die<br />

bestehende Stieger DMS-Garagenwelt ist somit gewährleistet. <<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong>71


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Foto: Emil Frey<br />

AGVS-Delegiertenversammlung am 8. September <strong>2021</strong> in Safenwil AG<br />

Wir laden Sie herzlich ein!<br />

Die AGVS-Sektion Aargau und der AGVS Schweiz freuen sich, Sie an der<br />

Delegiertenversammlung in Safenwil begrüssen zu dürfen.<br />

PROGRAMM<br />

Ab 13.00 Uhr Eintreffen der Teilnehmer<br />

14.00 <strong>–</strong> 17.30 Uhr Delegiertenversammlung<br />

ab 17.30 Uhr Apéro und anschliessendes Nachtessen<br />

ca. 21.30 Uhr Ende<br />

ORT<br />

Classic Center Schweiz der Emil Frey Classics AG, Bahnhofplatz 2, 5745 Safenwil<br />

Jetzt für DV anmelden<br />

Wir freuen uns, Sie am Mittwoch,<br />

8. September <strong>2021</strong>, in Safenwil willkommen<br />

zu heissen. Gerne nehmen wir Ihre<br />

Anmeldung bis spätestens 4. <strong>August</strong> <strong>2021</strong><br />

entgegen: AGVS, Monique Baldinger,<br />

Direktwahl 031 307 15 26 oder E-Mail<br />

monique.baldinger@agvs-upsa.ch.<br />

Für Ihre Teilnahme verrechnen wir einen<br />

Unkostenanteil von CHF 60 (einschliesslich<br />

Abendessen).<br />

8. AGVS Golf Trophy vom Freitag, 6. <strong>August</strong> <strong>2021</strong><br />

Das Golfturnier für AGVS-Mitglieder<br />

Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass wir in diesem Jahr die 8. AGVS Golf Trophy durchführen werden. Sie haben<br />

als AGVS-Mitglied die Möglichkeit, nicht nur selbst an diesem Turnier teil zu nehmen, sondern auch Ihre golfspielenden<br />

Kunden, Freunde oder Bekannte zu diesem Anlass einzuladen.<br />

Foto: Golfclub Interlaken-Unterseen<br />

Datum Freitag, 6. <strong>August</strong> <strong>2021</strong><br />

Ort<br />

Programm<br />

Spielberechtigt<br />

Spielform<br />

Kosten<br />

Golfclub Interlaken-Unterseen<br />

ab ca. 11.00 Uhr Turnierstart (je nach Teilnehmerzahl)<br />

Zwischenverpflegung nach 9 Loch<br />

Apéro<br />

Essen & Rangverkündigung<br />

Mitglied eines anerkannten Schweizer Golfclubs und<br />

Inhaber einer ASG-/ASGI- oder Migros-Golfcard<br />

Stableford, handicapwirksam<br />

Fr. 170.00 pro Teilnehmer<br />

(Greenfee, Zwischenverpflegung und Abendessen inkl. Getränke)<br />

Fr. 70.00 für Mitglieder Golfclub Interlaken-Unterseen und PPG<br />

Jetzt anmelden<br />

Die Anmeldung erfolgt mit der Angabe<br />

von Name/Vorname, Golfclub und HC an<br />

cornelia.aeschlimann@autohaus-thun.<br />

ch. Die Anmeldefrist läuft bis 26. <strong>Juli</strong><br />

<strong>2021</strong>.<br />

Ihre Startzeit erfahren Sie ab dem<br />

5. <strong>August</strong> <strong>2021</strong> um 12 Uhr<br />

unter www.golfsuisse.ch oder<br />

www.interlakengolf.ch<br />

72<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Neue Zusammenarbeit<br />

AGVS und «Safe at Work»<br />

gehen gemeinsame Wege<br />

Arbeitssicherheit ist ein ständiges Thema in den Betrieben des Schweizer Autogewerbes. Trotz aller<br />

Bemühungen zeigen Untersuchungen, dass insbesondere der Körperschutz mittels persönlicher Schutzausrüstung<br />

in den Garagen zu wenig beachtet wird. Sandro Compagno<br />

Aus diesem Grund wird die existierende Branchenlösung<br />

«Arbeitssicherheit des Auto- und<br />

Zweiradgewerbes» (BAZ) mit einer neuen Partnerschaft<br />

mit «Safe at Work» ergänzt. «Safe<br />

at Work» ist die Präventionsmarke der Kantone<br />

und des Staatssekretariats für Wirtschaft<br />

(Seco) für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz.<br />

Grundsätzlich obliegen die Kontrolle und<br />

die Aufsicht über die Einhaltung von Vorschriften<br />

zur Arbeitssicherheit in den Betrieben<br />

den gesetzlichen Durchführungsorganen.<br />

Dies sind in erster Linie die kantonalen<br />

Arbeitsinspektorate und die Suva. Doch auch<br />

das Seco und verschiedene Fachorganisationen<br />

nehmen bestimmte Vollzugsaufgaben<br />

war. «Safe at Work» unterstützt die kantonalen<br />

Arbeitsinspektorate und das Seco und<br />

setzt dabei auf verhaltenspräventive Massnahmen.<br />

Die Kampagnen sind entweder<br />

direkt auf das Handeln der Menschen ausgerichtet<br />

oder auf die Gestaltung des Arbeitsplatzes.<br />

«Safe at Work» verfolgt dabei den<br />

Ansatz, in Zusammenarbeit mit den Branchenorganisationen<br />

konkrete Aktionen und<br />

Massnahmen umzusetzen. Ziel ist stets, das<br />

Fallrisiko von Berufsunfällen in der Schweiz<br />

zu senken. Sämtliche Angebote von «Safe at<br />

Work» sind kostenlos.<br />

Junge Arbeitnehmer im Fokus<br />

Mit der Kampagne «Be Smart Work Safe»<br />

fokussiert «Safe at Work» vor allem auf die<br />

Arbeitssicherheit von jungen Berufseinsteigern<br />

und kommuniziert direkt über die<br />

Website und die sozialen Medien. Auf der<br />

Website finden sich zahlreiche hilfreiche<br />

Unterlagen, Tipps, Schulungskits, Videomaterial<br />

und nützliche Dokumente.<br />

Ein interaktives Schulungstool vermittelt<br />

Lernenden im Autogewerbe auf attraktive<br />

und einfache Weise die zwölf grundlegenden<br />

Verhaltensempfehlungen zur Arbeitssicherheit.<br />

Das Tool richtet sich an Verantwortliche<br />

für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />

in den Betrieben des Autogewerbes,<br />

an Berufsbildner in Lehrbetrieben, Lehrpersonen<br />

in Berufsfachschulen und Referentinnen<br />

und Referenten in überbetrieblichen<br />

Kursen. Auch für die Kontaktpersonen<br />

Arbeitssicherheit (KOPAS) sind die Hilfsmittel<br />

eine Unterstützung bei ihrer Tätigkeit der<br />

Mitarbeiterausbildung rund um das Thema<br />

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.<br />

Neben Garagenbetrieben sind auch Carrosserien<br />

angesprochen.In den Garagen geht es<br />

neben dem Tragen der Schutzausrüstung vor<br />

allem um das Vermeiden von Stolper- und<br />

Sturzunfällen sowie Schnittverletzungen<br />

und die Gefahren durch Hochvolt-Fahrzeuge.<br />

Bei den Carrosserien steht zusätzlich der Umgang<br />

mit potenziell gesundheitsgefährdenden<br />

Stoffen (wie z.B. Isocyanate) im Fokus.<br />

«Die neu ausgerichtete Zusammenarbeit<br />

bringt für viele Vorteile», sagt Daniel Fürst,<br />

der beim AGVS im Team der BAZ für Arbeitssicherheit<br />

und Gesundheitsschutz zuständig<br />

ist. «‹Safe at Work› erhöht die Effizienz<br />

in der Unfallprävention und im Arbeitnehmerschutz.<br />

Zudem unterstützt es den AGVS<br />

in der Kommunikation zu diesem Thema.»<br />

Denn jeder Unfall ist einer zu viel. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

safeatwork.ch<br />

tool-safeatwork.ch<br />

bs-ws.ch<br />

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und jetzt sogar in meiner<br />

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VERBAND & SEKTIONEN<br />

BMW-Luxusliner für eine zeitgemässe Ausbildung<br />

BMW Schweiz stellt AGVS-Sektion Graubünden einen BMW 760Li zur Verfügung<br />

pd/jas. Im Ausbildungszentrum für Automobil-Lernende<br />

sowie angehende Automobildiagnostikerinnen<br />

und Automobildiagnostiker<br />

der Bündner AGVS-Sektion ist ein ungewöhnlicher<br />

Luxusliner vorgefahren, ein BMW<br />

760Li. Es handelt sich dabei jedoch nicht<br />

etwa um einen Staatsbesuch, sondern um ein<br />

neues Ausbildungsfahrzeug. Johann Thom,<br />

Fachvorsteher der Abteilung Autotechnik der<br />

IbW, der Höheren Fachschule Südostschweiz,<br />

hatte BMW Schweiz um ein modernes «Ausbildungsauto»<br />

für einen zeitgemässen Theorie-<br />

und Praxisunterricht für angehende Automobilfachleute<br />

angefragt. Die Antwort aus<br />

Dielsdorf überrascht alle! Denn nun gehört<br />

auch ein luftgefederter BMW 760Li xDrive im<br />

Wert von knapp 260 000 Franken zur bereits<br />

bestehenden Flotte an Ausbildungsfahrzeugen.<br />

Der Luxusliner mit Allradantrieb und<br />

seinem 544 PS starken Zwölfzylindermotor<br />

mit sechs Litern Hubraum verfügt in Sachen<br />

Bordelektronik über die modernsten Errungenschaften<br />

aus der automobilen Entwicklung.<br />

«Wir hätten natürlich auch nicht gedacht,<br />

dass wir gleich einen 760Li von BMW<br />

Schweiz für die Ausbildung erhalten», gesteht<br />

der Präsident der AGVS-Sektion Graubünden<br />

Andri Zisler. «Klar hat man nur selten einen<br />

Zwölfzylindermotor bei sich in der Garage,<br />

doch der springende Punkt an diesem Fahrzeug<br />

ist nicht etwa der Motor, sondern viel<br />

mehr die gesamte restliche Technik, die darin<br />

verbaut ist. Der Wagen bietet bezüglich Elektronik<br />

oder auch Konnektivität alles unter<br />

seiner Haube, was heute Stand der Technik<br />

ist. Somit ist er perfekt für die Ausbildung<br />

geeignet.» Mit dem neuen Fahrzeug könne<br />

das AGVS-Ausbildungszentrum für Lernende<br />

wie auch für Automobildiagnostikerinnen<br />

und Automobildiagnostiker seine Lektionen<br />

bestens auf die technischen Veränderungen<br />

innerhalb der Autobranche ausrichten. Jan<br />

Giger, Berufsbildungskommissionspräsident<br />

und Geschäftsführer der Churer Amag-Niederlassung,<br />

ist überzeugt: «Der BMW 760Li<br />

bietet eine Top-Infrastruktur und wird in der<br />

Berufsbildung neue Massstäbe und Akzente<br />

setzen.» <<br />

(v. r. n. l.): Stefan Sterchi, Leiter Service der BMW (Schweiz) AG, mit Jan Giger, Präsident Berufsbildungskommission,<br />

und Andri Zisler, AGVS-Zentralvorstandsmitglied, vor dem 12-Zylinder-BMW, der ideale Voraussetzungen für die<br />

Ausbildung von neuen Fachkräften bietet. Foto: AGVS-Sektion Graubünden<br />

Nachruf<br />

Abschied von Jean-Claude Margelisch<br />

cah. Jean-Claude Margelisch ist Anfang<br />

Mai im Alter von 84 Jahren verstorben. Er<br />

war eine Schlüsselfigur in der Walliser und<br />

Schweizer Autoindustrie. 1961 wurde er zum<br />

Direktor der Garage du Nord in Sion ernannt<br />

und wurde Teilhaber. Ende der 1990er-Jahre<br />

kaufte er das Unternehmen komplett auf.<br />

Der Garagenbetrieb, der seit 1962 die Marke<br />

Renault vertreibt, expandierte zuerst mit<br />

der Eröffnung einer Carrosseriewerkstatt,<br />

anschliessend einer Werkstatt in Monthey<br />

und einer weiteren in Sierre im Jahr 1990.<br />

Im Jahr 2007 zog die Garage du Nord nach<br />

Conthey um.<br />

Jean-Claude Margelisch war viele Jahre lang<br />

Vorstandsmitglied der AGVS-Sektion Wallis.<br />

Er war Präsident der INTER-Familienausgleichskasse<br />

und engagierte sich sehr stark<br />

in der gemeinsamen Kommission der Werkstätten<br />

des Kantons. Er war auch Mitglied<br />

des Zentralvorstands in Bern.<br />

Mit dem Tod von Jean-Claude Margelisch<br />

verliert das Wallis eine wichtige Persönlichkeit,<br />

die sich jahrzehntelang für die Walliser<br />

Automobilindustrie einsetzte. <<br />

Jean-Claude Margelisch. Foto: AGVS<br />

74<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


Gemeinsam zum Erfolg<br />

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Persönliche Ansprechpartner<br />

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PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

Interview mit Sandro Piffaretti, VR-Präsident Swiss Automotive Group (SAG)<br />

«Eine einmalige Chance für<br />

die freien Garagisten»<br />

Sandro Piffaretti hat hektische Monate hinter sich: Corona-Pandemie, Übernahme des Aktienpakets von<br />

Geschäftspartner Olivier Métraux, weitere Expansionspläne. In Interview spricht der Verwaltungsratspräsident<br />

der Swiss Automotive Group über seine langfristige Strategie, über den Zugang zu Fahrzeugdaten, über sich<br />

verändernde Vertriebskanäle der Autohersteller und er verrät, wieso er selbst Garagist ist. Sandro Compagno<br />

Herr Piffaretti, 2020 wird als «Corona-Jahr» in die Geschichtsbücher<br />

eingehen. Welchen Einfluss hatte die Pandemie auf die<br />

Bücher der SAG?<br />

Sandro Piffaretti, VR-Präsident SAG: Es war kein einfaches Jahr.<br />

Der März und April 2020 waren schwierig, weil man nicht wissen<br />

konnte, wie es weiter geht. Wir bedienen tausende Kunden und beschäftigen<br />

über 4000 Mitarbeiter. In solchen Momenten spürt man<br />

die Verantwortung.<br />

Die SAG ist in 13 europäischen Ländern tätig. Gab es grosse<br />

Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern?<br />

Ja, jedes Land war anders. Das Virus hat sich zeitmässig versetzt verbreitet.<br />

Einerseits hat das Bewusstsein für die Pandemie und deren<br />

Folgen sehr unterschiedlich begonnen. Weiter waren die Massnahmen<br />

der Staaten sehr unterschiedlich. Auch innerhalb der Schweiz<br />

gab es Unterschiede. Im Tessin beispielsweise war der Lockdown<br />

komplett. Wir haben mit der Polizei gesprochen: Der Anspruch war,<br />

dass mindestens eine unserer Mitarbeiterinnen respektive ein Mitarbeiter<br />

pro Standort operativ war, um die Blaulicht-Organisationen<br />

mobil zu halten. Allen anderen war es verboten, im Betrieb zu sein!<br />

In der Schweiz konnten die negativen Folgen der Pandemie mit<br />

staatlicher Hilfe einigermassen abgefedert werden <strong>–</strong> die Stichworte<br />

dazu lauten Kurzarbeit oder auch Covid-Hilfskredite. Kurzarbeit gab<br />

es im Frühjahr 2020 bei der SAG. Haben Sie auch die Covid-Kredite<br />

in Anspruch genommen?<br />

Jedes Land hat früher oder später Massnahmen beschlossen. Wir haben<br />

die Massnahmen umgesetzt, die für die Kunden und Mitarbeitenden<br />

den langfristigen Erfolg sicherstellen.<br />

Die Autohersteller ächzen unter der Chipkrise als indirekte Folge<br />

der Corona-Pandemie. Ist die SAG als Zulieferin hier auch betroffen?<br />

Ja, gewisse Lieferanten können bestimmte Produkte nicht liefern.<br />

Aber genau dafür ist der Handel, wie wir das sind, da. Kunden können<br />

sich auf uns verlassen und darauf, dass wir von dem einen oder<br />

dem anderen Lieferanten die Teile besorgen. Manchmal muss man<br />

dann akzeptieren, dass ein anderer Hersteller zum Zug kommt.<br />

Sie haben im vergangenen Frühjahr eine neue Reifenhalle in<br />

Niederbipp eröffnet. Hatte die Krise keine Auswirkungen auf die<br />

Investitionstätigkeit der SAG?<br />

Nein, wir denken langfristig.<br />

Sie sind auch Garagist respektive Besitzer einer Garage. Wie hat<br />

Ihr Garagenbetrieb in Feusisberg das Jahr überstanden?<br />

Gut. Aber ich denke, dass das ein Spezialfall ist. Unser Team ist grandios.<br />

Geholfen hat sicher auch der Umstand, dass es in Feusisberg<br />

Menschen gibt, die das Geld, das sie aufgrund der Reisebeschränkungen<br />

nicht für die Ferien ausgeben konnten, in neue Autos investiert<br />

haben. Der Betrieb hilft mir zu verstehen, welche Herausforderungen<br />

den Garagisten bevorstehen.<br />

Welches werden nach dem hoffentlich baldigen Ende der Pandemie<br />

die grössten Herausforderungen für die Garagisten und für<br />

Sie als Zulieferer sein?<br />

Da gibt es viele, die auch nicht alle Arten von Garagenbetrieben gleich<br />

betreffen. Man muss unterscheiden: Multimarken oder Markenvertreter,<br />

Luxus oder Massenmarken, Stadt oder Land usw. Die «Good<br />

News»: Mobilität ist eines der fundamentalen Bedürfnisse der Menschen.<br />

Daran wird sich nichts ändern.<br />

Als Logistikunternehmen sind Sie für die Schweizer Garagisten<br />

ein wichtiger Partner. Welche Entwicklungen zeichnen sich in<br />

diesem Bereich ab?<br />

Die wohl augenfälligste Entwicklung ist die stetig steigende Produktvielfalt:<br />

Millionen von Artikeln, das richtige Produkt zur richtigen<br />

Zeit am richtigen Ort... Es ist hochkomplex. Derendinger und Technomag,<br />

also die SAG, können das.<br />

Wie sorgt die SAG dafür, dass die Garagisten auch technologisch<br />

auf dem neusten Stand bleiben? Stichwort: Zugang zu Daten.<br />

Wir machen sehr viel. Einerseits helfen wir bei der Information und<br />

beim Entwurf der neuen Regeln, andererseits mit Schulungen und<br />

konkreten Produkten. Das Thema «connected car» ist eine einmalige<br />

Chance für die freien Garagisten. Sie werden Zugriff auf einen sehr<br />

grossen Wagenpark haben. Logisch, dass hier die Hersteller den Knochen<br />

nicht einfach liegen lassen. Die spannende Frage wird sein: Was<br />

machen die Markenvertreter? Einerseits werden sie beim Neuwagen-<br />

76<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

vertrieb zu Agenten degradiert und andererseits kann der Konsument<br />

auch freie Garagisten nutzen.<br />

Im Oktober 2020 haben Sie von Ihrem Geschäftspartner Olivier<br />

Métraux das gesamte Aktienpaket der SAG übernommen. Gleichzeitig<br />

ist ein nicht näher definiertes Schweizer Unternehmerteam<br />

mit einer finanziellen Beteiligung eingestiegen. Welche Strategie<br />

verfolgen Sie mit der SAG?<br />

Die Strategie ist solides, langfristiges Unternehmertum. Vor bald 25<br />

Jahren habe ich eine in Schwierigkeiten geratene Derendinger übernommen.<br />

Schnell habe ich festgestellt, dass Teiledistribution gute<br />

Beziehungen zu den Teileherstellern bedingt. Da die Schweiz nicht<br />

das grösste Land Europas ist, war mir klar, dass wir mehr Volumen<br />

in anderen Ländern suchen müssen. Das haben wir gemacht. Heute<br />

ist die SAG, obwohl mit einem der kleinsten Heimmärkte Europas,<br />

einer der Top-7-Teiledistributoren in Europa. Darum können wir in<br />

unserem Heimmarkt die besten Dienstleistungen anbieten.<br />

Es gibt bereits zahlreiche DMS auf dem Schweizer Markt.<br />

Was können die bestehenden DMS nicht, was sie unbedingt<br />

können sollten?<br />

Die Komplexität reduzieren und somit das Leben des Garagisten und<br />

seiner Mechaniker vereinfachen. Es kann nicht sein, dass die Garagisten<br />

am Sonntagmorgen das Büro machen müssen. Da muss eine<br />

Lösung hin. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

sag-ag.ch<br />

Welche Auswirkungen hat diese Verschiebung der Eigentümerschaft<br />

für Ihre Kunden, die Schweizer Garagisten?<br />

Keine. Für das Management ist es einfacher: Vorher waren Olivier<br />

und ich Eigentümer; ich habe nie gesagt, wer wie viele Aktien hält;<br />

das ist mir nicht wichtig. Ich hatte seit 2009 über 80 Prozent der Anteile<br />

der SAG. Ich denke, niemand hat es gemerkt. Das war auch mein<br />

Ziel. Für mich war die Zeit mit Olivier hervorragend. Wir hatten das<br />

gleiche Ziel: die SAG weiterzuentwickeln. Nun hat er andere familiäre<br />

Prioritäten, die ich verstehe und respektiere. Ich bin nun allein<br />

der Unternehmer, wobei ich im Ausland in mehreren Gesellschaften<br />

immer noch die Gründer als Miteigentümer habe. Das ist mein<br />

Konzept: Die SAG ist kein anonymer Konzern, sondern das Haus der<br />

Unternehmer.<br />

Bleiben wir thematisch bei den Garagisten: Sie entwickeln mit<br />

einer Ihrer Firmen ein DMS. Wann wird das System marktreif sein?<br />

Wir haben mehrere bestehende DMS, je nach Land. Diese Systeme<br />

werden ständig weiterentwickelt.<br />

«Selbst eine Garage zu besitzen, hilft mir zu verstehen, welche Herausforderungen den<br />

Garagisten bevorstehen.» Sandro Piffaretti, Verwaltungsratspräsident der SAG. Foto: SAG


MESSEHERBST<br />

«SAS digital», IAA München, Automechanika, Auto Zürich, Transport-CH/Aftermarket-CH<br />

Vorfreude auf den goldenen<br />

Messeherbst steigt<br />

Die Anzeichen stehen gut, dass die Automobilbranche im Herbst in München, Frankfurt, Zürich und Bern zusammenkommen<br />

kann. Die Organisatoren der verschiedenen Messen unternehmen alles, um eine Durchführung<br />

zu ermöglichen. Die spürbare Vorfreude in der Branche gibt ihnen einen zusätzlichen Schub. Mike Gadient<br />

«Die Automobil- und Nutzfahrzeugbranche<br />

ist mehr denn je auf eine Plattform angewiesen»,<br />

erklärt Michael Gehrken, Kommunikationsverantwortlicher<br />

der im November<br />

stattfi ndenden Transport-CH/Aftermarket-<br />

CH. Bereits im Herbst 2020 habe man gemerkt,<br />

dass sich die Branche die Normalität<br />

zurückwünscht. «Unsere Zuversicht wächst<br />

von Tag zu Tag <strong>–</strong> auch weil wir spüren, dass<br />

die Aussteller und die Branche mitziehen<br />

und dass auch die Gesellschaft je länger desto<br />

mehr lernt, mit Covid-19 zu leben.» Das<br />

Votum aus Bern ähnelt jenem aus Frankfurt.<br />

Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe<br />

Frankfurt, sagt: «Die Automotive Branche<br />

benötigt auch in diesem Jahr eine Plattform<br />

für geschäftliche Begegnungen. Das haben<br />

unsere Kunden und Verbände bestätigt.»<br />

Obwohl nach den monatelangen Einschränkungen<br />

die Sehnsucht nach Live-Events<br />

gross ist, wird vorsichtig geplant. «Aufgrund<br />

der angespannten Lage durch die Corona-Pandemie<br />

können wir die Erwartungen<br />

unserer Kunden hinsichtlich einer internationalen<br />

Weltleitmesse im September dieses<br />

Jahr nicht erfüllen», erklärt Detlef Braun<br />

und verweist auf die unsicheren internationalen<br />

Reiseverbindungen.<br />

Vom 14. bis 16. September findet die Automechanika<br />

in Frankfurt deshalb einmalig im<br />

Format «Digital Plus» statt. Die Veranstaltung<br />

bietet neben einer auf den Ostteil des Messegeländes<br />

komprimierten physischen Ausstellung<br />

vor allem die Möglichkeit, sich digital zu<br />

präsentieren und zu vernetzen. Aussteller können<br />

Produktneuheiten im Live-Stream vorstellen<br />

und es gibt die Möglichkeit von Live-Chats<br />

und Video-Calls. Der Grossteil der Filme sowie<br />

Produktinformationen und Unternehmensprofile<br />

der Teilnehmer bleiben über den<br />

Veranstaltungszeitraum hinaus online verfügbar.<br />

Trotz des angepassten Angebots zögern<br />

Schweizer Firmen noch mit einer Anmeldung.<br />

«Wir stehen jedoch mit unseren Kunden in<br />

stetigem Austausch», sagt Tina Schneebeli,<br />

die als offizielle Vertretung der Messe Frankfurt<br />

die Aussteller und Besucher aus der<br />

Schweiz und Liechtenstein betreut. Im nächsten<br />

Jahr, vom 13. bis 17. September 2022, soll<br />

die Automechanika in gewohnter Weise als<br />

Weltleitmesse stattfinden.<br />

Hierzulande wird der Messeherbst durch die<br />

dritte <strong>Ausgabe</strong> der «SAS digital» zwischen<br />

dem 6. und 30. September eingeläutet. Die<br />

virtuelle Hausmesse der Swiss Automotive<br />

Group kommt gut an: Im März fanden sich<br />

160 Aussteller in den elf virtuellen Hallen<br />

und dem Auditorium ein. Im Auditorium<br />

werden wiederum alle Angebote der Aussteller<br />

in Form von Webinaren und Schulungsvideos<br />

versammelt sein. Den Lieferanten<br />

werden viele Freiheiten gelassen, um ihre<br />

Produkte und Dienstleistungen in Form von<br />

Videobotschaften, Broschüren, Texten und<br />

Bildern zu präsentieren.<br />

Die Automobilausstellung IAA, die vom 7.<br />

bis 12. September zum ersten Mal in München<br />

stattfindet, setzt zwar unter anderem<br />

auch auf Webinare, hat mit dem Ticketverkauf<br />

aber bereits Ende Mai begonnen. An der<br />

IAA Mobility wird die Mobilität der Zukunft<br />

präsentiert: digital, klimaneutral, vernetzt<br />

und smart. Neue E-Auto-Hersteller wie Polestar<br />

oder Wey werden anzutreffen sein, dazu<br />

Batteriehersteller, aber auch E-Bike-, Scooterund<br />

Carsharing-Anbieter. Besucher können<br />

sich auf den grössten Plätzen in der Münchner<br />

Innenstadt an Ständen und Bühnen informieren<br />

und die neuesten Modelle auf der<br />

Blue Lane testen, einer 12 Kilometer langen<br />

Teststrecke zwischen Odeonsplatz und Messe.<br />

Auf dem Odeonsplatz wird Mercedes<br />

seine neuen EQ-Modelle zur Schau stellen,<br />

während Audi und Porsche auf dem Wittels-<br />

78 <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


MESSEHERBST<br />

Gemeinsam in den Messeherbst<br />

Die AGVS-Medien als ideale Plattform für Ihre<br />

Angebote: Unter dem Motto «Gemeinsam<br />

in den Messeherbst <strong>2021</strong>» lancieren die<br />

Medien des Auto Gewerbe Verband Schweiz<br />

(AGVS) für die Schweizer Aussteller der<br />

Automechanika Frankfurt, der IAA München,<br />

Auto Zürich/autotecnica.ch, der Aftermarket-<br />

CH in Bern und der virtuellen Swiss Automotive<br />

Show ein individuell gestaltbares, crossmediales<br />

Kommunikationspaket. Die Redaktion<br />

der AGVS-Medien bietet auf allen Kanälen<br />

ein attraktives redaktionelles Umfeld für<br />

die Bewerbung Ihrer Angebote. Der Ausstellerrabatt<br />

richtet sich an das gebuchte<br />

Anzeigenvolumen.<br />

Über eine Kontaktaufnahme freut sich<br />

Key Account Manager Erich Schlup,<br />

eschlup@agvs-upsa.ch, 043 499 19 83.<br />

Ein Bild aus Zeiten ohne Corona: Besucher lassen sich den Austausch vor Ort nicht entgehen. Foto: AGVS-Medien<br />

bacherplatz stationiert sind. BMW, Mini und<br />

Rolls Royce sind direkt vor der Oper positioniert.<br />

Ausserdem werden mit Xpeng, SAIC,<br />

Geely und Nio vier Aussteller aus China anwesend<br />

sein, die in den europäischen Markt<br />

vordringen möchten.<br />

Das erste grosse nationale, automobile Branchenereignis<br />

steigt zwischen dem 4. und<br />

7. November in Zürich mit der Auto Zürich<br />

Car Show. Mit rund 60 000 Besuchern war der<br />

Anlass 2019 einer der besucherstärksten für<br />

klassische Automobile. Die namhaften Aussteller<br />

wie Amag und Emil Frey haben ihre<br />

Teilnahme längst zugesagt. Die Organisatoren<br />

haben nach den Verschiebungen auf die Planungsunsicherheit<br />

reagiert und ermöglichen<br />

den Ausstellern eine risikofreie Teilnahme,<br />

indem die Verträge bei einer Absage kostenfrei<br />

storniert werden können. «Wir erfahren<br />

bereits seit Wochen ein sehr reges Interesse,<br />

obwohl die offizielle Kommunikation samt<br />

entsprechenden Anmeldeunterlagen erst in<br />

diesen Tagen versendet werden», sagt Auto-<br />

Zürich-Präsident Karl Bieri. Wieder in die Auto<br />

Zürich integriert sein wird die B2B-Plattform<br />

autotecnica.ch. Garagisten wird das Neueste<br />

aus den Bereichen Autoteile, Werkstatt- und<br />

Garagenausrüstung, Fahrzeugwäsche, Zubehör,<br />

Tuning und IT-Lösungen gezeigt. Mit<br />

der Aftermarket-CH wird am Nutzfahrzeugsalon<br />

Transport-CH vom 10. bis 13. November<br />

erstmals eine Messe für die Zulieferer der<br />

Automobilbranche durchgeführt. «Der Anmeldestand<br />

bewegt sich leicht über den Vorjahren,<br />

wobei wir davon ausgehen, dass <strong>–</strong> je<br />

näher die Messe rückt und je wahrscheinlicher<br />

deren Durchführung wird <strong>–</strong> die kurzfristigen<br />

Anfragen zunehmen werden», sagt<br />

Michael Gehrken. Zudem werden über 30 Prozent<br />

Neuanmeldungen verzeichnet. Die Messehallen<br />

in Bern sind bereits «zu mehr als 90<br />

Prozent belegt, weil viele Aussteller grössere<br />

Flächen gebucht haben». Auch <strong>2021</strong> sind<br />

wieder alle Importeure der sieben schweren<br />

Nutzfahrzeug-Marken mit von der Partie: Die<br />

DAF Trucks (Schweiz) AG, Iveco (Schweiz) AG,<br />

Man Truck & Bus Schweiz AG, Mercedes-Benz<br />

Trucks Schweiz AG, Renault Trucks (Schweiz)<br />

AG, Scania Schweiz AG sowie die Volvo Group<br />

(Schweiz) AG. Und in der Zwischenzeit haben<br />

sich auch alle relevanten Schweizer Fahrzeugbauer<br />

und Carrosserien wieder angemeldet.<br />

Vor Ort sein können zudem erstmals und<br />

versuchsweise auch einzelne Transportunternehmen,<br />

die bislang als Aussteller nicht zugelassen<br />

waren, da sie primär als Kunden im<br />

Fokus standen.<br />

Wem dieser goldene Messeherbst nicht genügt,<br />

der darf sich auf den Autosalon in<br />

Genf vom 19. bis 27. Februar 2022 freuen.<br />

Den Ausstellern verbleibt noch bis Mitte <strong>Juli</strong><br />

Zeit, sich anzumelden. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

swissautomotiveshow.ch<br />

transport.ch<br />

autotecnica.ch<br />

ch.messefrankfurt.com<br />

iaa.de<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> 79


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

Gastbeitrag Allianz Suisse<br />

Die Autoversicherung der Zukunft<br />

Mit einem Prämienvolumen von rund sechs Milliarden Franken zählt die Motorfahrzeugversicherung zum<br />

wichtigsten Geschäftsbereich der Schweizer Versicherer. Allerdings verändern sich angesichts der<br />

fortschreitenden Digitalisierung die Rahmenbedingungen rasant. Immer mehr Fahrzeuge werden zu «rollenden<br />

Computern». Braucht es da noch eine Autoversicherung? Bernd De Wall, Allianz Suisse<br />

Neben Unfällen gibt es auch andere Gefahren: Bis 2030 rechnen Versicherungsexperten<br />

mit einer deutlichen Zunahme an Schadenereignissen durch<br />

Naturgefahren. Zudem sind die Fahrzeuge der Zukunft auch nicht gegen<br />

Diebstahl oder mutwillige Beschädigung gefeit. Im Gegenteil: Mit dem Grad<br />

der Vernetzung der Fahrzeuge steigt beispielsweise die Gefahr von Hackerangriffen.<br />

Die Aufgabe der Versicherer wird es sein, diese Risiken zu minimieren<br />

und gleichzeitig kalkulierbar und beherrschbar zu machen. Die<br />

Motorfahrzeugversicherung wird also auch in Zukunft vonnöten sein. Allerdings<br />

geht die Allianz heute davon aus, dass die Entschädigungsleistungen<br />

in den nächsten 15 Jahren um 7 bis 16 Prozent zurückgehen werden,<br />

je nach Verbreitung der neuen Systeme. Dies wird dann sicherlich auch<br />

Auswirkungen auf die Prämien haben, die in einem ähnlichen Umfang sinken<br />

könnten.<br />

In Zukunft werden Fahrzeuge autonom unterwegs sein. Foto: Istock<br />

Bis der Strassenverkehr von selbstfahrenden Autos geprägt sein wird, vergehen<br />

noch einige Jahre. Doch eines ist sicher: Die Fahrzeuge der Zukunft<br />

werden sauber, sicher und vernetzt sein. Das bedeutet: Es ist aus Versicherungssicht<br />

prinzipiell mit deutlich weniger Unfällen zu rechnen, je selbstständiger<br />

Autos werden. Ist die Motorfahrzeugversicherung deshalb bald<br />

ein Fall für das Museum? Ganz so weit wird es nicht kommen. Fakt ist, dass<br />

sich die Risikoeinschätzung der Versicherungsgesellschaften ändern wird.<br />

Derzeit werden etwa 90 Prozent aller Verkehrsunfälle durch menschliches<br />

Fehlverhalten am Steuer verursacht, nur 10 Prozent durch technische Fehler.<br />

Wenn in 10 bis 15 Jahren das Auto einen relativ hohen Anteil der Fahrleistung<br />

im automatisierten Modus vollbringt, wird sich das Risiko verlagern:<br />

weg vom menschlichen Fehler seitens des Verkehrsteilnehmers, hin<br />

zu den Fahrzeugsystemen. In Zukunft werden die Versicherer vor allem die<br />

Qualität der verbauten Sicherheitssysteme im Zusammenspiel zwischen aktiver<br />

und passiver Sicherheit bewerten müssen.<br />

Wen trifft die Schuld, wenn ein Roboterauto in einen Unfall verwickelt ist<br />

oder gar einen Menschen anfährt <strong>–</strong> den Halter, den Autohersteller? Diese<br />

Haftungsfragen werden viel diskutiert, aber neue Regelungen sind aus<br />

heutiger Sicht nicht erforderlich. Das derzeitige Modell aus Gefährdungshaftung<br />

des Halters und Motorfahrzeug-Haftpflichtversicherung beinhaltet<br />

auch den Schutz des Verkehrsopfers bei Schäden durch teil- und vollautonomfahrende<br />

Fahrzeuge. Das Wichtigste ist, dass das Unfallopfer auch<br />

dann geschützt ist, wenn die Verschuldenshaftung bei einem automatisierten<br />

Fahren nicht mehr zum Tragen kommen sollte. Dazu muss nach heutiger<br />

Rechtslage gar nicht so viel geändert werden. Der Fahrzeughalter haftet<br />

ja immer aus der Gefährdungshaftung heraus und zwar unabhängig davon,<br />

ob die Ursache für den Unfall in einem Fehler des Fahrers oder an einem<br />

technischen Fehler des Fahrzeugs liegt. Die Frage nach einem möglichen<br />

Rückgriffsrecht des Versicherers auf den Automobilhersteller bei technischen<br />

Fehlern ist dann eine eigene Thematik, welche die Versicherungsgesellschaften<br />

lösen werden, die das Verkehrsopfer aber nicht trifft.<br />

Die Haftungsfragen führen unweigerlich zur Frage, wem die Fahrzeugdaten<br />

zukünftig gehören. Die Daten «gehören» nach Ansicht der Allianz eindeutig<br />

dem Kunden. Nur er kann über die Verwendung entscheiden. Für die Allianz<br />

sind die im Fahrzeug gespeicherten Daten grundsätzlich dem Fahrer<br />

oder Halter zuzuordnen. Somit muss auch der Fahrzeughalter oder -fahrer<br />

frei entscheiden können, wem er seine Daten zur Verfügung stellt, seien<br />

es Fahrzeughersteller, Automobilclubs, IT-Unternehmen oder Versicherer,<br />

und unter welchen Bedingungen und zu welchem Zweck diese Daten genutzt<br />

werden dürfen. <<br />

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80<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

«Plug and Play»: Der Einbau des Bilstein B6 Gasdruckstossdämpfers ist unkompliziert, erhöht aber den Komfort und die Sicherheit markant. Fotos: Bilstein.<br />

Bilstein B6<br />

Der Stossdämpfer zum Veloträger<br />

Der Boom der E-Bikes geht weiter. 2020 wurden in der Schweiz 171 132 dieser Zweiräder mit elektrischem<br />

Helferlein verkauft. Und mit ihnen auch viele Fahrradträger. Sandro Compagno<br />

171 132 E-Bikes stehen in den Verkaufsstatistiken<br />

des Schweizer Fahrradfabrikanten- und<br />

Importeursverbands Velosuisse für 2020. Damit<br />

haben die E-Bikes im Corona-Jahr nochmals<br />

um 28,5 Prozent zugelegt. Viele Schweizer<br />

machten letzten Sommer Ferien im eigenen<br />

Land und nutzten dazu das Zweirad. Das dürfte<br />

in der bevorstehenden Feriensaison trotz der Lockerungen<br />

in unseren Nachbarländern ähnlich<br />

sein. Tourismusregionen wie Graubünden, das<br />

Wallis oder das Tessin rechnen mit einer erneut<br />

guten Sommersaison und vermelden hohe Buchungsstände.<br />

Wer mit dem E-Bike Ferien macht, der hat<br />

oft auch das Bedürfnis, dieses mit dem eigenen<br />

Auto zu transportieren. Am sichersten ist<br />

dies mit einem Fahrradträger, der im Heck des<br />

Autos an einer Anhängerkupplung montiert ist.<br />

Doch diese Transportposition hat auch Tücken.<br />

Ein E-Bike wiegt mit Motor und Akku schnell<br />

einmal 20 bis 25 Kilogramm. Damit wirken<br />

hohe Stützlasten und Hebelkräfte auf die Anhängerkupplung<br />

und somit auch auf das Fahrzeug<br />

selbst. Dies führt zu Einbussen bei Handling<br />

und Komfort. Und in Gefahrensituationen<br />

sind Serienstossdämpfer schnell überfordert,<br />

das Auto kann ausbrechen und es besteht ein<br />

erhöhtes Unfallrisiko. Garagen können davon<br />

profitieren: Indem sie ihren Kunden neben Anhängerkupplung<br />

und Veloträger auch eine technisch<br />

überzeugende Lösung für dieses Problem<br />

anbieten. Der deutsche Fahrwerkhersteller Bilstein<br />

hat mit dem Bilstein B6 einen eintragungsfreien<br />

Gasdruckstossdämpfer lanciert, der im<br />

Alltag mit einem deutlichen Plus an Dämpfkraft<br />

aufwartet. Der Einbau erfolgt nach der Devise<br />

«Plug and Play», was Aufwand und Kosten bei<br />

der Montage niedrig hält.<br />

Die technischen Hintergründe erläutert Rainer<br />

Popiol, Leiter der unternehmenseigenen Academy:<br />

«Bei der Abstimmung von Fahrwerken<br />

kommen Gewicht und Schwerpunkt des Fahrzeugs<br />

eine bedeutende Rolle zu. Doch diese beiden<br />

Parameter können durch Beladung und<br />

externe Lasten, wie sie insbesondere E-Bike-Träger<br />

darstellen, heftig schwanken. Oft reicht die<br />

Dämpfkraft der Originaldämpfer einfach nicht<br />

mehr aus, um ein sicheres, komfortables und<br />

agiles Fahrverhalten zu gewährleisten.» Übrigens<br />

gilt: Selbst wenn bereits ab Werk eine<br />

Anhängerkupplung verbaut wurde, bieten die<br />

Seriendämpfer bei voller Beladung nicht automatisch<br />

ausreichende Sicherheitsreserven. Der<br />

Bilstein B6 bewirkt auch hier in nahezu 100 Prozent<br />

der Fälle eine deutliche Verbesserung.<br />

Bezahlt machen sich die Performance-Stossdämpfer<br />

auch beim Ziehen von Anhängern oder<br />

bei schweren Dachlasten wie herkömmlichen<br />

Velos oder Wintersportzubehör. Denn bei dieser<br />

beliebten Transportmethode verschiebt sich<br />

der Fahrzeugschwerpunkt ungünstig nach oben.<br />

Beim schnellen Ausweichen oder in Wechselkurven<br />

kann sich das Auto hierdurch gefährlich<br />

aufschaukeln oder reagiert viel zu träge. Der Bilstein<br />

B6 schiebt diesen und vergleichbaren Problemen<br />

an einen Riegel vor. So sind Autofahrer<br />

auch mit E-Bike-Trägern, Anhängern, Dachboxen<br />

und Co. vor bösen Überraschungen gefeit<br />

und behalten stets die volle Kontrolle über die<br />

Situation. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

bilstein.com


TECHNIK TECHHIK & UMWELT<br />

Das Brennstoffzellen-Nutzfahrzeug<br />

Hyundai Xcient Fuel Cell fährt <strong>2021</strong> bereits<br />

mit neuem Frontdesign und überarbeiteter<br />

Performance vor. Foto: Hyundai<br />

Hyundai-Brennstoffzellen-LKW Xcient Fuel Cell<br />

Die ersten 46 sind unterwegs<br />

Mit Brennstoffzellen-LKW will der Förderverein H 2<br />

Mobilität Schweiz für nachhaltige Transportlösungen sorgen.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> hat beim Service- und Reparatur-Dienstleistungspartner, der Auto AG Truck, nachgefragt, wie die<br />

Zwischenbilanz nach einem Jahr aussieht. Jürg A. Stettler<br />

Bis 2025 sollen es 1600 Stück für ganz Europa sein, aktuell kurven<br />

46 Brennstoffzellen-Trucks auf den Schweizer Strassen. Und Hyundai<br />

will dieses Jahr noch 140 leicht überarbeitete Xcient Fuel Cell in Europa<br />

ausliefern. Die Koreaner haben dem Tuck ein erstes Facelift verpasst<br />

und zudem die Leistung des 180-kW-Brennstoffzellensystems<br />

optimiert. Dadurch kann die Lebensdauer und die Effizienz verbessert<br />

werden. Neu ist der Brennstoffzellen-LKW ab Herbst mit seinem<br />

350-kW-Elektromotor und 2237 Nm Drehmoment nebst der bisherigen<br />

Konfiguration auch als 4x2 und als 6x2 mit Festaufbau (auf der<br />

Basis Chassis-Kabine) verfügbar. Die erste Serie kam zwar mit leichter<br />

Verzögerung in die Schweiz, doch die Fuhrhalter und Chauffeure äussern<br />

sich bislang durchaus zufrieden mit dem «Brummi» mit der neuen<br />

Antriebstechnologie. «Die erste Serie hat uns schon etwas beschäftigt»,<br />

gesteht Marc Ziegler, CEO der Auto AG Group. Er ist mit der zur<br />

Auto AG Group gehörenden Auto AG Truck der offizielle Schweizer<br />

Service- und Reparatur-Dienstleistungspartner.<br />

«Ungeplante Reparaturen oder Pannendienste gab es wirklich wenige,<br />

aber wir spielen ein bisschen mit den Serviceintervallen. Gewisse<br />

Fahrzeuge haben ein langes, andere ein kurzes. Wir sind noch in der<br />

Pilotphase und schauen, was sich besser bewährt.» Ziegler ergänzt:<br />

«Die grössere Challenge ist die Infrastruktur, respektive die Lieferung<br />

des Wasserstoffs. Es gibt zwar schon mehrere Tankstellen, aber erst<br />

einen Produktionsstandort.» Er gibt zu bedenken: «Wenn in Gösgen<br />

einmal nichts mehr läuft, geht es nicht lang, dann sind Tankstellen<br />

ausgeschossen. Die Container an den Tankstellen fassen 350 Kilo H 2<br />

.<br />

Das heisst 10 bis 11 LKW-Betankungen, dann ist fertig». Daher werden<br />

die Hydrospider-Container an der H 2<br />

-Tankstelle direkt vor seinem<br />

Büro <strong>–</strong> eine von sieben schweizweit <strong>–</strong> auch ein- bis zweimal am<br />

Tag gewechselt.<br />

Für die neue Technologie musste die Auto AG Truck am Hauptsitz in<br />

Rothenburg LU die Werkstatteinrichtung anpassen. Explosionsschutz<br />

für Elektroanlagen, Gasdetektoren sowie eine spezielle Belüftungsinstallation,<br />

mit der man die Luft im Raum mindestens dreimal in der<br />

Stunde komplett umwälzen kann. «Das ganze Sicherheitskonzept hat<br />

sich bewährt. Es war am Anfang zwar ein bisschen Rätselraten, was<br />

wir machen sollten. Wir haben aber von Suva über TÜV bis zur Gebäudeversicherung<br />

und Feuerpolizei alle im Boot gehabt <strong>–</strong> das half»,<br />

blickt Ziegler zurück. Die Investitionen von rund 120 000 Franken<br />

sollen daher ohne grosse Anpassungen auch für die anderen Standorte<br />

übernommen werden. Als nächsten werden die Werkstätten in<br />

Gossau SG und Urtenen-Schönbühl BE, in deren Umkreis bislang die<br />

meisten Brennstoffzellen-LKW unterwegs sind, so angepasst.<br />

Auch die Neuerungen am Fahrzeug bereiten dem Dienstleistungspartner<br />

kein Kopfzerbrechen. «Es gibt zwar ein paar neue Komponenten.<br />

Der Motor ist beispielsweise nicht mehr von Siemens, die Batterie ist<br />

82<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TECHNIK TECHHIK & UMWELT<br />

Die Investitionen von Marc Ziegler, CEO und Vorsitzender der Geschäftsleitung ...<br />

... der Auto AG Group, in den Hauptsitz zahlen sich aus. Fotos: AGVS-Medien<br />

nun ein koreanisches Produkt. Für die Werkstatt sind dies keine entscheidenden<br />

Änderungen», erläutert Ziegler. «Ursprünglich hiess es,<br />

dass man daran arbeitet, den LKW statt mit zwei 90-kW-Brennstoffzellen<br />

nur noch mit einer grossen auszuliefern. Das wäre konzeptionell<br />

etwas anderes gewesen.» Die neusten Anpassungen haben auch<br />

keine Auswirkungen aufs Aufbaumanual, das die Auto AG Truck inzwischen<br />

erstellt hat, damit man künftig Aufträge für Aufbauarbeiten<br />

am Hyundai Xcient Fuel Cell vergeben kann.<br />

Aktuell sind bei Zieglers Unternehmen 18 Mitarbeiter für die Arbeiten<br />

an den Brennstoffzellen-LKW geschult. «Vier von ihnen waren<br />

für die Schulung auch in Korea. Danach haben wir letztes Jahr eine<br />

Woche Schulung hier in Rothenburg gemacht, sowie weitere ein bis<br />

zwei Einheiten. So haben wir an jedem Standort mindestens einen bis<br />

zwei ausgebildete Wasserstoff-Profis», sagt Ziegler. «In der Deutschschweiz<br />

haben wir mit acht Filialen ein gutes Netz. Bis 2024 sollten<br />

alle Filialen für Service und Reparaturen an Wasserstoff-Trucks ausgerüstet<br />

sein», verrät er Details zu seinen H 2<br />

-Plänen. «Inklusive Tessin<br />

<strong>–</strong> denn dort gibt es auch ein Projekt für eine Tankstelle.» Wo Ziegler<br />

noch eine Lücke im Netz sieht, ist die Westschweiz. «Hier sind wir<br />

mit einem Partner daran, den Aftersales auszubauen. Wer dieser Partner<br />

ist, ist jedoch noch nicht ganz kommunikationsreif, aber bis Ende<br />

<strong>2021</strong> wird dort sicher auch eine H 2<br />

-Werkstatt vorhanden sein.» <<br />

Unser Nachbar Deutschland will zum Wasserstoff-Land werden<br />

Während in der Schweiz der Förderverein H 2<br />

Mobilität Schweiz auf privater<br />

Basis versucht, der Wasserstoff-Mobilität zum Durchbruch zu verhelfen<br />

und ein flächendeckendes Netz an Wasserstofftankstellen aufbaut, will<br />

bei unserem Nachbar Deutschland der Staat Wasserstoff als Energieträger<br />

pushen. Ende Mai wurden durch das deutsche Bundeswirtschaftsministerium<br />

und das Bundesverkehrsministerium daher 62 Wasserstoff-<br />

Grossprojekte ausgewählt, die im Rahmen eines gemeinsamen europäischen<br />

Projekts, dem sogenannten «Wasserstoff-IPCEI <strong>–</strong> Important Projects of<br />

Common European Interest», staatlich gefördert werden sollen. Durch die<br />

acht Milliarden Euro staatliche Fördermittel sollen insgesamt Investitionen<br />

in der Höhe von 33 Milliarden Euro ausgelöst werden. Die 62 Wasserstoff-<br />

Projekte wurden aus über 230 eingegangen Projektskizzen ausgewählt. Die<br />

Förderung hat die Klimaneutralität zum Ziel. Als zentral sehen die Deutschen<br />

die Stahl- ebenso wie die Chemieindustrie an, in der jährlich durch diese<br />

Wasserstoffprojekte mehrere Millionen Tonnen CO 2<br />

eingespart werden<br />

können. «Grüner Wasserstoff und Brennstoffzellen sind <strong>–</strong> quer über alle Verkehrsträger<br />

hinweg <strong>–</strong> eine super Ergänzung zu reinen Batteriefahrzeugen»,<br />

erklärt Verkehrsminister Andreas Scheuer. Neben der Entwicklung und<br />

Herstellung von Brennstoffzellensystemen und Fahrzeugen <strong>–</strong> vom Personenwagen<br />

über den LKW bis hin zu Kommunalfahrzeugen <strong>–</strong> soll auch eine<br />

landesweite und grenzüberschreitende Wasserstoff-Betankungsinfrastruktur<br />

gefördert werden.


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

AGVS-Bezugsquellenverzeichnis<br />

Im AGVS-Bezugsquellenverzeichnis präsentieren führende Zulieferbetriebe ihre Dienstleistungen und Produkte<br />

für das Autogewerbe. Crossmedial und übersichtlich nach Produktkategorien gegliedert. Elfmal im Jahr im<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> sowie parallel während des ganzen Jahres auf agvs-upsa.ch finden die 4000 AGVS-Mitglieder,<br />

Garagen und betriebsinterne Fahrzeugwerkstätten, sowie weitere 8000 Autowerkstätten in der Schweiz hier<br />

vieles, was sie in ihrem betrieblichen Alltag benötigen. Die folgenden Firmen empfehlen sich Ihnen als Partner<br />

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84<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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einfach und schnelles Handling.<br />

Die Apps der Motiondata Vector Gruppe ermöglichen den Garagen eine Effizienzsteigerung<br />

in vielen Arbeitsprozessen. Foto: Motiondata<br />

Ihr IT-Komplett-Lösungsanbieter für die Garagenbranche<br />

pd. Das Dealer-Management-System Motiondata der Motiondata<br />

Vector Gruppe bietet den Garagen eine effektive und wirtschaftlich<br />

Informieren Sie sich noch heute über das Motiondata-DMS und die<br />

innovativen App-Lösungen, die mit dem DMS verbunden sind. Die<br />

Apps der Motiondata Vector Gruppe ermöglichen Ihrem Betrieb eine<br />

Effizienzsteigerung in vielen Arbeitsprozessen <strong>–</strong> überzeugen Sie sich<br />

selbst! <<br />

Juice Technology AG<br />

juice-world.com<br />

J+ Pilot: Bordcomputer, Ladestation, Fahrtenbuch <strong>–</strong> das<br />

Elektroauto in einer multifunktionalen App<br />

pd. Bislang nutzen Apps nur einen Bruchteil der auf jedem<br />

zurückgelegten Fahrmeter erzeugten Daten. Gebündelt in einer<br />

App, angereichert mit anschaulichen Analysen und kombiniert mit<br />

einer Steuerung für die Ladestation wird ein Alltagstool mit echtem<br />

Mehrwert für den Nutzer daraus.<br />

Das Schweizer Unternehmen Juice Technology bietet mit dem<br />

J+ Pilot dem E-Fahrer eine kompakte Auswertung aller Fahrten,<br />

Ladevorgänge und Standzeiten. Die gefahrene Geschwindigkeit,<br />

der Stromverbrauch oder die Ladekosten sind übersichtlich aufbereitet.<br />

Auf einen Blick erfährt man so, wie viel Energie das Auto<br />

verbraucht und beim Bremsen durch Rekuperation wieder zurückgewinnt<br />

<strong>–</strong> ein Anreiz für eine angepasste Fahrweise. Auch die Degradation,<br />

also der Verschleiss des Akkus, kann ermittelt werden.<br />

Der J+ Pilot berechnet in die effektive Energiebilanz ebenfalls den<br />

Standverlust («Vampire Drain») mit ein. Das automatisch generierte<br />

Fahrtenbuch verschafft einen Überblick über alle privaten sowie geschäftlichen<br />

Fahrten und kann so entweder für die Steuererklärung<br />

oder für die Spesenabrechnung verwendet werden.<br />

Die J+-Pilot-App eignet sich für Privatanwender und Flottenmanager. Foto: Juice Technology<br />

Die J+-Pilot-App dient mit einer Freischalt- und Steuerfunktion als<br />

Schlüssel für alle künftigen J+-Ladestationen von Juice. Sie ist aber<br />

auch unabhängig von der Ladestation nutzbar und eignet sich für<br />

Privatanwender und Flottenmanager gleichermassen. Die App ist<br />

in der gerade erschienenen Beta-Version mit acht Fahrzeugmodellen<br />

kompatibel: Audi e-tron, Opel Corsa-e, Peugeot e-208, Tesla<br />

Model S, 3, X und Y sowie dem BMW i3, weitere Fahrzeuge kommen<br />

sukzessive hinzu. <<br />

88<br />

<strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


GARAGENWELT<br />

Stop & Go<br />

stop-go.de<br />

Oldtimer oder modernes Fahrzeug <strong>–</strong> Marder unterscheiden nicht<br />

pd. FBesonders zur Paarungszeit im Sommer verteidigen Marder aus Edelstahl überall im Motorraum Platz. Die beiden integrierten,<br />

ihre Reviere sehr aggressiv und nehmen dabei naturgemäss keine wasserfesten Piezo-Lautsprecher sorgen zusätzlich für eine akustische<br />

Abwehr. Weitere Informationen unter: www.stop-go.de. <<br />

Rücksicht auf Fahrzeugart und -wert. Marder Stop & Go bietet mit<br />

dem innovativen Hochspannungs-Ultraschall-Kombigerät 8 Plus-<br />

Minus SKT ein wirksames Mittel für eine artgerechte Marderabwehr<br />

bei Oldtimern. Gerade in der langen Winterpause bietet der Motorraum<br />

von Fahrzeugen in offenen Tiefgaragen und Scheunen einen<br />

geschützten Unterschlupf für Marder. Sein Besuch bleibt zunächst<br />

meist unbemerkt. Parkt dieses Fahrzeug jedoch später in der Saison<br />

in einem fremden Revier, bringt es den Artgenossen dort derart in<br />

Rage, dass er sich in Zündkabel, Kühlwasser- und Heizungsschläuche<br />

sowie Gummiteilen verbeisst.<br />

Neben Startschwierigkeiten, Undichtigkeiten und Motorschäden<br />

durch Kühlwasserverlust können durchgebissene Bremsleitungen im<br />

schlimmsten Fall auch zu einem Unfall führen. Mit einprägsamen und<br />

zugleich unschädlichen Elektroschocks verhindert das kombinierte<br />

Hochspannungs-Ultraschallgerät 8 Plus-Minus SKT von Stop & Go<br />

Marderbesuche im Motorraum, bevor ein Schaden entsteht.<br />

8 Plus-Minus SKT arbeitet bordnetzunabhängig. Es lässt sich in nur<br />

wenigen Minuten montieren <strong>–</strong> ganz ohne Schrauben. Dank extrem<br />

flacher Bauweise finden die sechs Hochspannungskontaktplatten<br />

Fahrzeuge jetzt aktiv schützen mit dem Marderschutz von Stop & Go. Foto: Stop & Go<br />

KSU A-Technik AG<br />

ksu.ch<br />

Kempower Oy neu bei KSU A-Technik AG <strong>–</strong> ganzheitliche Schnellladestationen für Elektromobilität<br />

pd. Die KSU A-Technik AG erweitert ihr Angebot mit dem Sortiment<br />

von Kempower OY und unterstreicht mit dem Einstieg in den Bereich<br />

der Elektro-Ladesysteme den Ansatz der Gesamtlösungen. Die Kempower<br />

T-Serie ist ein mobiles Schnellladegerät, welche für Elektroautos,<br />

gewerbliche Elektrofahrzeuge, Lastkraftwagen, Lieferwagen,<br />

Busse und Geländefahrzeuge gleichermassen geeignet ist. Alles was<br />

benötigt wird, um mit dem Ladevorgang zu beginnen ist ein Stromanschluss<br />

mit 63A oder 32A. Ein intuitiver Touchscreen sorgt für<br />

eine gute Bedienbarkeit. Die S-Serie Ladesatellitensäulen werden<br />

gespiesen von 40kW Powermodulen welche in den verschieden<br />

grossen Kabinetten der C-Serie untergebracht sind.<br />

Die Kempower S-Serie ist eine stationäre, modulare und skalierbare<br />

Schnellladestation für Elektroautos, elektrisch betriebene LKWs,<br />

Busse und Kommunalfahrzeuge. Sie eignet sich besonders für Elektrofahrzeugflotten,<br />

für Aussenparkplätze und für Parkhäuser. Die<br />

S-Serie Ladesatellitensäulen werden gespiesen von 40kW Powermodulen,<br />

welche in den verschieden grossen Kabinetten der C-Serie<br />

untergebracht sind. «Da der Bereich der Elektrofahrzeuge rasant an<br />

Fahrt gewinnt, freuen wir uns sehr über diese neue Partnerschaft.<br />

Mit Kempower haben wir einen idealen Partner gefunden, um unser<br />

Produktangebot zu ergänzen und den Bedarf an Schnellladesystemen,<br />

sowohl für die Werkstätten für Personenwagen und LKW, als<br />

auch für den öffentlichen Sektor des Schweizer Marktes, abzudecken»,<br />

so Ferdinand Smolders, CEO der KSU A-Technik AG.<br />

Ferdinand Smolders, Geschäftsleiter der KSU A-Technik AG, und<br />

Mathanaraja Mariampillai, KSU Key-Account & Productmanagement<br />

Werkzeuge, beraten Sie gerne. <<br />

KSU A-Technik AG ist exklusiver Vertriebspartner für Kempower Ladesysteme<br />

in der Schweiz. Foto: KSU A-Technik AG<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2021</strong>89


UMFRAGE DES MONATS<br />

Die Automobilbranche ist zahlreichen<br />

Umbrüchen unterworfen, unter anderem<br />

auch Netzbereinigungen. Garagisten<br />

verlieren damit vielleicht nicht<br />

nur den Status als offizieller Händler/<br />

Servicepartner einer Marke, sondern<br />

auch die getätigten markenspezifischen<br />

Investitionen. <strong>AUTOINSIDE</strong> wollte<br />

wissen, wie Betriebe einen allfälligen<br />

Markenverlust beurteilen. 78 Prozent<br />

der Befragten geben an, dass sie es als<br />

Chance für eine Neuausrichtung sehen,<br />

5 Prozent als Grund, den Garagenbetrieb<br />

zu schliessen oder zu verkaufen.<br />

17 Prozent hingegen sehen einen allfälligen<br />

Verlust als Grund für Investitionen,<br />

um die Marke zu behalten.<br />

Sehen Sie einen allfälligen Markenverlust als?<br />

Grund, den Garagenbetrieb zu schliessen oder zu verkaufen. 5%<br />

Chance für eine Neuausrichtung. 78%<br />

Grund für Investitionen, um die Marke zu behalten. 17%<br />

Stand: 16. Juni <strong>2021</strong><br />

VORSCHAU <strong>AUTOINSIDE</strong> AUSGABE 9 <strong>–</strong> SEPTEMBER <strong>2021</strong><br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint am 3. September <strong>2021</strong> mit folgenden Schwerpunktthemen:<br />

Foto: Continental Foto: AEW Foto: Auto Zürich<br />

Reifen und Räder im Fokus<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> berichtet über Neuigkeiten aus der<br />

Welt der Reifenhersteller und beleuchtet die<br />

technologischen und physikalischen Aspekte der<br />

Reifenhaftung.<br />

Flotten werden elektrisch<br />

Schweizer Unternehmen ändern ihre Firmenflotten-<br />

Strategie: Die alternativen Antriebstechnologien<br />

haben stark an Fahrt aufgenommen <strong>–</strong> was das für<br />

den Garagisten bedeutet.<br />

Gemeinsam in den Messeherbst<br />

Endlich dürfen die Organisatoren wieder ihre Tore<br />

öffnen <strong>–</strong> alles Wissenswerte rund um den<br />

goldenen Messeherbst mit dem ersten Highlight,<br />

der Automechanika in Frankfurt.<br />

Das auflagenstärkste Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />

93. Jahrgang. 11 <strong>Ausgabe</strong>n in deutscher und französischer Sprache.<br />

WEMF-beglaubigte Auflage per September 2020: 12 558 Exemplare, davon 9507 in Deutsch, 3051 in Französisch.<br />

Herausgeber<br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

www.agvs-upsa.ch<br />

Verlag<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong><br />

Wölflistrasse 5, CH-3006 Bern<br />

Telefon: +41 (0)31 307 15 15<br />

verlag@agvs-upsa.ch, www.autoinside.ch<br />

Administration und Aboverwaltung<br />

Jahresabonnement<br />

CHF 110.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />

Einzelnummer<br />

CHF 11.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />

Kontakt: Serina Danz<br />

Telefon: +41 (0)31 307 15 43<br />

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Redaktionsleiter), Reinhard Kronenberg<br />

(kro, Leiter Publizistik), Jürg A. Stettler (jas,<br />

Leitender Redaktor Mobilität), Mike Gadient<br />

(mga, Redaktor Mobilität), Carla Stampfli<br />

(cst, Redaktorin Mobilität), Andreas Senger<br />

(se, Spezialgebiet Technik), Raoul Studer (rst,<br />

Spezialgebiet Politik).<br />

Weitere Mitarbeit: Charles-Albert Hediger,<br />

Monique Baldinger, Bernd De Wall.<br />

Gestaltung: Robert Knopf, Corinna Vogt,<br />

Fatma Bindal.<br />

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BRING<br />

BACK<br />

THE<br />

WOW.<br />

Sie wissen, dass es bei der Fahrzeugwäsche<br />

um viel mehr geht als saubere Autos.<br />

Es geht um zufriedene Kunden, die immer wieder<br />

kommen. Um wirtschaftlichen Erfolg und<br />

Nachhaltigkeit. Mit einem Wort: Ihren Erfolg.<br />

kaercher.ch

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